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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Gegenhalter zur Drehmolnentaufnahme
beim Anziehen von Schrauben oder dgl., der ein Element zum Umfassen der Schraubenmutter
sowie ferner einen Anschlag aufweist.
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Einen solchen Gegenhalter benötigt man, wenn man eine Schraube mit
hohem Drehmoment anziehen will. Mit dem Gegenhalter wird die Schraubenmutter festgehalten,
so daß sie sich nicht mitdreht.
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Als ein solcher Gegenhalter wird im allgemeinen ein einfacher Ringschlüssel
oder ein Schraubenschlüssel verwendet. Wenn man jedoch die Schraube so stark anziehen
will, daß der Gegenhalter nicht mehr mit der Muskelkraft einer Person zu halten
ist, so muß man dafür sorgen, daß der Ringschlüssel, der die Schraubenmutter umfaßt,
an irgend einer Stelle ortsfest anliegt. Die Fläche des Ringschlüssels, die dort
anliegt, ist der "Anschlag" Im Sinne des 1. Absatzes.
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Erfolgt das Anziehen der Schraube mit hohem Drehmoment, z B.
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3000 Nm bei einer Kranverbindung, so drückt der Ringschlüssel nach
Beendigung des Anziehens der Schraube so fest gegen sein ortsfestes Widerlager,
daß er von Hand nicht mehr abgenommen werden kann. Im einzelnen hängt der Druck
des Gegenhalters auf das ortsfeste Widerlager von dem beim Anziehen der Schraube
aufgewendeten Drehmoment, der Reibung
der Schraubenmutter auf der
Unterlage usw, ab. Jedenfalls wird bei Verwendung derart hoher Drehmomente der Ringschlüssel
mit sehr.hohen Kräften elastisch zwischen der Schraubenmutter, auf der er aufsitzt,
und dem Widerlager, an dem er anliegt. eingeklemmt, Um ihn aus dieser Halterung
zu lösen, geht man in der Praxis so vor, daß man mit einem schweren Vorschlaghainmer
auf ihn einschlägt und ihn so aus dem Reibschluß mit dem Widerlager und der Schraubenmutter
heraustreibt.
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Nachteilig daran ist, daß der Ringschlüssel dann plötzlich und richtungsmäßig
unkontrolliert aus seiner festgeklemmten Lage herausspringt. Das bedeutet eine hohe
Unfallgefahr für die beteiligten Personen, Es kann auch zu Beschädigungen von Gegenständen
in der Umgebung kommen, Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gegenhalter der vorgenannten
Art zu schaffen, der es ermöglicht, den festen Sitz, der sich nach dem Anziehen
einer Schraube ergibt, einfach und ohne Unfallgefahr zu lösen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Element
und der Anschlag gegeneinander beweglich sind und daß ein lösbarer Verriegelungsmechanismus
vorgesehen ist, durch den die Position beider Bauteile zueinander feststellbar ist.
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In der verriegelten'Position erfolgt das Anziehen der Schraube. Danach
wird die Verriegelung gelöst bzw. entriegelt.
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Dann sind der Anschlag und das die Schraubenmutter umfassende Element
gegeneinander schwenkbar und haben freies Spiel gegeneinander. Dann löst sich die
Verklemmung ganz einfach, so daß der Gegenhalter ohne Schwierigkeiten von der Schraubenmutter
abgenommen
werden kann. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung definieren bevorzugte Möglichkeiten
der Ausbildung des Verriegelungsmechanismus und der Abstützung an dem gegebenen
Widerlager.
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Zwei AusfUhrungsbeispiele der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es stellen dar: Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel, Figur 2 das erste Ausführungsbeispiel
in ergänzter Form, Figur 3 das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 in perspektivischer
Ansicht, Figur 4 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel nach Figur 2, Figur
5 eine Draufsicht auf das AusfUhrungsbeispiel nach Figuren 2 bis 4, Fig. 6, 7 zwei
weiteres im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und Fig. 2 bis
4 einsetzbare Einsätze in Form eines Gabelschlüssels bzw. in eines Vierkantes für
Kraftnüsse, Fig. 8 - 10 drei weitere, im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 1 und Fig. 2 bis '> einsetzbare Abstützelemente,
Figur
11 einen Schnitt entlang der Linie XI-XI in Fig. 4, Figur 12 ein Detail des Verriegelungsmechanis:nus
nach Fig. 4, Figur 13 einen Schnitt entlang der Linie XIII-XIII in Fig. 12, Figur
14 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel.
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Fig. 1 zeigt einen Gegenhalter 1, der ein Gehäuse 2 und einen darin
eingesetzten Ringschlüsseleinsatz 3 aufweist, der auf eine Schraubenmutter 4 aufgesetzt
ist. Wird nun die Schraube 5 von der anderen Seite des gezeigten Flansches 5 her
durch geeignete Mittel (nicht gezeigt) angezogen und dreht sich dann die Schraubenmutter
4 unter dem Einfluß der auf sie durch Reibung ausgeübten Mitnahmekräfte in Richtung
des eingezeichneten Pfeils mit, so muß dieses Drehmoment vom Gegenhalter 1 aufgenommen
werden. Bei dem Anwendungsfall nach Fig. 1, der die Verschraubung eines Flansches
6 zeigt, erfolgt dies dadurch, daß das Gehäuse 2 an einer weiteren Mutter 4' anliegt.
Das Gehäuse 2 bildet also den Anschlag des Gegenhalters und die Mutter 4' das ortsfeste
Widerlager. Dadurch wird das Drehmoment, das beim Anziehen der Schraube 5 auf die
Mutter 4 ausgeübt wird, aufgenommen und der Halter 2 gegen die Mutter 4' gedrückt.
Bei Beendigung des Anziehens der Schraube 5 muß der Gegenhalter nun von der Schraubemutter
4 abgenommen werden können. Dies ist nur dann möglich, wenn der Anpreßdruck des
Gehäuses 2 gegen die Mutter 4', wie er als Folge des Anziehens der
Schraube
5 entstanden istt in irgend einer Weise zum Wegfall gebracht werden. Dies erfolgt
dadurch, daß der Rinyschlusseleinsatz 3 im Gehäuse 2 mitHilfe von Bolzen 7, 7' schwenkbar
ist und daß ferner im Gehäuse 2 eine Verriegelung vorgesehen ist. Sind beim Anziehen
der Schraube 5 das Gehäuse 2 und Ringschldsseleinsatz 3 gegeneinander fixiert (verrieyelt),
so kann diese Verriegelung nach Beendigung des Verschra ub unysvorgangs durch Betätigung
des Handgriffs 8 gelöst werden.
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Damit ist die Drehbarkeit im Gehäuse 2 gegenüber Ringschlusseleinsatz
3 wieder gegeben. Dann entfällt die Anpreßkraft des Gehäuses 2 an der Mutter 4'
und der gesamte Gegenhalter kann leicht von der Mutter 4 abgenommen werden.
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Fig. 2 zeigt ein zweites Anwendungsbeispiel aus der Kranmontage. Der
Schraubenkopf 9, auf den der Ringschlüsseleinsatz 3 aufgesetzt ist, ist in einer
solchen geometrischen Lage zu dem Vierkantprofil 10, daß ein direktes Anliegen des
Halters 2 an irgend einem festen Widerlager nicht möglich ist. Um dennoch ein sicheres
Aufstützen zu gewährleisten, ist der Gegenhalter 1 auf seiner Unterseite mit einer
Gleitscliene 11 versehen, auf der ein Abstützelement 12 verschiebbar und mitHilfe
eines Arretierhebels 13 arretierbar angeordnet ist. Dieses Abstützelement kann entlang
der Gleitschiene 11 so eingestellt werden, daß es an geeigneter Stelle gegen einen
ortsfesten Teil der zu montierenden Einrichtung drückt, wie das in Fig. 2 gezeigt
ist.
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Der Handgriff 8, der zur Entriegelung des Verriegelungsmechanismus
dient, befindet sich in einer Uffnung 14 im Gehäuse 2, die durch einen Bügel 15
gebildet wird.
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Aus Fig. 4 ist die Aufnahme des Ringschlüsseleinsatzes 3 im Gehäuse
2, sowie der Verriegelungsmechanismus ersichtlich. Der RingschlLiseleinsatz 3 steckt
in einer Aufnahme
16, die ihrerseits, wie bereits erwähnt, mit
Hilfe der Bolzen 7, 7' drehbar im Gehäuse 2 aufgenommen ist. An der Aufnahme 16
ist eine Blattfeder 17 angenietet, die mit einem kleinen Stif 18 versehen ist, der
in der gezeigten Lage durch eine Oeffnung in der Aufnahme 16 hindurch in ein Loch
in dem Ringschlüsseleinsatz 3 eingreift und ihn damit in der Aufnahme 16 fixiert.
Wird die Blattfeder 17 nach unten gebogen, so bewegt sich der Stift 18 aus dem Loch
in dem Ringscllüsseleinsatz 3 heraus, so daß der Ringschlüssel einsatz herausgenommen
bzw. ausgewechselt werden kann.
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Die mit Hilfe der Bolzen 7, 7' im Gehäuse 2 drehbar gelagerte Aufnahme
16 weist einen Gleitnocken 19 mit abgerundeter Oberfläche auf. Die Oberfläche des
Gleitnockens 19 liegt an der Oberfläche eines Keils 20 an, der im Gehäuse 2 in eier
Führung 21 verschiebbar angeordnet ist. Es ist mit einer Stange 22 verbunden, die
ihrerseits einen Federteller 23 trägt, gegen den eine Feder 24 drückt, die in der
Hülse 25 angeordnet ist. Die Oberfläche der Gleitnocke 19 und des Keils 20 sind
so geneigt bzw. so aufeinander abgestimit, daß beim Andrücken des Abstützelements
12 gegen ein Widerlager eine Schubkraft auf den Keil 20 in Richtung der Führung
21 ausgeübt wird.
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Der Keil 20 wird in der gezeigten Lage durch ein Arretierglied 26
gehalten (siehe dazu auch Fig. 12). Dieses Arretierglied ist im Gehäuse 2 um den
Bolzen 27 drehbar gelagert und drückt mit seiner Rastkante 28 gegen die rechte,
in Fig. 4 senkrecht verlaufende Schulter 29 des Keils 20.
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Das Arretierglied 26 wird in die in Fig. 4 gezeigte Lage durch eine
Feder 30 gedrückt, die von einem am Arretierglied angebrachten Bolzen 31 und einem
am Gehäuse 2 angebrachten Bolzen 32 gehalten wird.
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In der in Fig. 4 dargestellten Verriegelungsstellung ist die Rastkante
28 des Arretierglieds 26 im Eingriff mit der Schulter 29 des Keils 20. Wird nun
etwa in der in Fig. 2 dargestellten Weise ein Drehmoment auf den Gegenhalter ausgeübt,
dann drückt mit einer sich daraus ergebenden Kraft der Gleitnocken 19 gegen die
schräge Fläche des Keils 20, der jedoch der sich daraus ergebenden Schubkraft in
Richtung seiner Führung 21 nicht folgen kann, da die Schubkraft S in Richtung des
in Fig. 12 eingezeichneten Pfeils auf die Rastkante 28 des Arretierglieds 26 wirkt.
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Wie ebenfalls aus Fig. 12 ersichtlich, ist das Arretierglied 26 rechtwinklig
ausgebildet. Die Lagerung an den Bolzen 27, 27' hat so viel Spiel, daß die Schubkraft
S in Richtung des eingezeichneten Pfeils von einem Lagerbock 33 aufgenommen wird,
der an einer Halteplatte 34 angebracht ist. Das Arretierglied 26 weist ferner eine
Zunge 35 auf 1 an der eine weitere Zunge 36 anliegt, die mit dem Handgriff 8 fest
verbunden ist und mit diesen um Bolzen 50 geschwenkt werden kann. Umgreift man nun
den Bügel 15 und den Handgriff 8 (siehe Fig. 4), so drückt die Zunge 36 derart gegen
die Zunge 35, daß das Arretierglied 26 nach oben gegen die Kraft der Feder 30 geschwenkt
wird. Damit wird die Schulter 29 des Keils 21 freigegeben und durch die Gleitnocke
19 an der Aufnahme 16 für den Ringschltsseleinsatz 3 wird der Keil 20 (in Fig. 4)
schlagartig nach rechts gedrückt. Damit kann sich dann die Gleitnocke 19 (Fig. 4)
nach unten bewegen. Damit ist aber die Lage des Ringschlüsseleinsatzes 3 im Gehäuse
2 nicht mehr fixiert; die Arretierung ist vielmehr entriegelt und es herrscht freies
Spiel zwischen Ringschlusseleinsatz 3 und Gehäuse 2, so daß der Ringschlüsseleinsatz
3 ohne Schwierigkeiten von der Mutter 4 bzw. dem Schraubenkopf 9 abgenommen werden
kann.
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Wie ersichtlich, dient die Feder 24 zur Dämpfung der Bewegung des
Keils 20 nach rechts (in Fig. 4) bei der Entriegelung und außerdem dazu, daß der
verschiebbare Keil 20 nach dem Lösen der Verriegelung wieder automatisch nach links
(Fig. 4) gedrückt wird. Die Halteplatte 34 ist gegenüber der Rückseite des Gehäuses
noch durch die Stiltzplatte 38 abgestützt, die gleichzeitig die Uffnung 14 begrenzt.
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Die Figuren 6 und 7 zeigen zwei weitere Einsätze in Form eines Ringschlüssels
3 bzw. Vierkantes 3" für Kraftndsse für weitere Anwendungsfälle; die Figuren 8 bis
10 zeigen drei weitere Abstützelemente 12', 12", 12"' ebenfalls für weitere Anwendungsfälle.
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Fig. 14 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel mit hydraulischer Verriegelung.
Der Keil 20 ist mit der Kolbenstange 40 eines Hydraulikzylinders 41 verbunden. Eine
Ringleitung 42 führt von dem einen Ende des Zylinders 41 zu dem Absperrorgan 43
und von dort wieder zurück zum anderen Ende des Zylinders 41. Das Absperrorgan 43
kann durch den Handgriff 44 geöffnet werden; gegen die Schulter 29 des Keils 20
drückt eine Schubplatte 45, die mit einer Führungsstange 46 verbunden ist, die durch
eine Feder 47 nach links gedrückt wird.
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In der in Fig. 19. gezeigten Stellung bei geschlossenem Absperrorgan
(43) hält die hydraulische Flüssigkeit die Kolbenstange und damit den Keil 20 in
der gezeigten Position. Wird durch Betätigung des Handgriffs 44 das Absperrorgan
43 geöffnet, so fließt über die Ringleitung 42 hydraulische Flüssigkeit vom rechten
Ende des Zylinders 41 in das linke Ende desselben. Damit kann sich
die
Kolbenstange 40 und mit ihr der Keil 20 nach rechts verschieben. Somit wird der
Verriegelungsmechanismus entriegelt und das Gehause 2 hat über der Aufnahme 16 bzw.
dem Ringschlüsseleinsotz 3 freies Spiel. Danach drückt dann die Feder 47 die Schubplatte
45 und diese wiederum den Keil 20 nach links in die dargestellte Position. Das Absperrorgan
43 wird dann wieder geschlossen und der Gegenhalter ist erneut betriebsbereit.
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- Ende der Beschreibung -
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