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Dreibein-Flachstativ als Halte- und Führungseinrichtung
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für Foto- und Filmkameras Die Neuerung bezieht sich auf ein Dreibein-Flachstativ
als' Halte- und Führungseinrichtung für Foto- und Filmkameras vorzugsweise fur Nah-
und Macroaufnahmen von stativgebundenen oder stativungebundenen FotooDjekten,. bestehend
aus einem Dreibeinstativ mit einem, als geführten Querausleger ausgebildeten Panoramakopf
und einer Reproduktions-oder Titelplatte, der die Kamera über den, in seiner Längsrichtung
transportablen querausleber nach Art einer Reproduktionssäule zustellbar ist.
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Dreibeln-Boaenstatlve fur Foto- unu Filmkameras übllcher Bauart tragen
überwiegend verbunden mit ihren Kopfteilen eine, die Kamera aufnehmende Einrichtung,
den sogenannten 2 D-Panoramakopf, der es erlaubt, die Kamera um eine Mittelachse
horizontal'zu drehen bzw..um eine quer dazu
verlaufende Achse zu
neigen.
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Eine andere, die Kamera aufnehmende Einrichtung ist der 5 D-Panoramakopf,
ner zusätzlich zu der Horizontal- und der Vertlkalbewegung ein seitliches Kippen
der Kamera erlaubt. Diese Einrichtungen sind entweder mit dem Stativkopf unmittelbar
oder an einer im Stativkopf höhenverstellbar angeordnete.n Mittelsäule befestigt.
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Ein Nachteil, der diesen Arten der Kamerabefestigungen bzw.
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Kameraführung anhaftet, besteht darin, daß der Aktionsbereich der
Kamera auf die Mittelachse des Statives bzw. auf die Drehachse des Panoramakopfes
beschränkt bleibt.
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Diese feste Position der Kamera wirkt sich nachteilig aus beim Filmen
und Fotografieren im Nah- und Macrobereich una hierbei insbesondere bei Verfolgungsaufnahmen
lebender und bewegter Objekte, da bei Nah- und Macroaufnahmen die Entfernungseinstellung
nicht mehr an der Kamera vorgenommen wird, sondern durch Heranführen der Kamera
bzw. des Statives an das Motiv vorgenommen wird, was bei Freilandaufnahmen beispielsweise
lebender Objekte nicht oder nur unter schwierigen Bedingungen durchführbar ist.
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Hilfseinrichtungen , wie Einstellschlitten oder sogenannte Querträger,
die zumeist zwischen Kamera und Stativ angeordnet werden, beheben zwar teilweise
diesen Mangel, wirken sich jedoch zumeist nachteilig auf die Stabilitat der Einrichtung
aus, die für derartige Aufnahmen zwingend -notwendig ist.
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Sehr große Schwierigkeiten bereiten oft auch Aufnahmen im bodennahen
Bereich, die entweder Sonderstative erforderlich machen, oder trotz Zusatzeinrichtungen
zu, bzw. Sonder-
einrichtungen an Dreibeinstativen nur ein erschwetes
Einstellen der Kamera erlauben, weil die Stativbeine bei der Einstellarbeit hindern
bzw. sich-bereits im Motivbereich befinden.
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Anders kann es sein bei Aufnahmen toter oder flächiger Objekte. Derartige
Aufnahmen werden in der Regel unter Zuhilfenahme sogenannter Macroständer oder Reproduktionssäulen
angefertigt. Dieses sind Einrichtungen, welche die an einer Säule geführte Kamera
in Richtung auf eine rechtwinklig zur Säule ausgerichtete, das Motiv-aufnehmene
Platte, zumeist über einen Antrieb verstellbar machen.
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Diese Einrichtungen sind jedoch verhältnismäßig teuer, weshalb sie
nur bei ständigem Einsatz lohnend sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Halte- und
Führungseinrichtung für F3to- und Filmkameras zu schaffen, die einerseits den Aktionsbereich
der Kamera ohne Stabilitätseinbußen wesentlich erweitert und dadurch für Freilandaufnahmen
im Nah- und Macrobereich auch in Bodennähe ohne Zusatzeinrichtungen besonders geeignet
macht, ohne jedoch die Anforderungen, die üblicherweise an ein Dreibeinstativ gestellt
werden, außer Acht zu lassen und die andererseits eine exakte Kamera führung bei
Aufnahmen gestalteter oder flächiger, stativgebundener Objekte ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäb der Erfindung dadurch gelöst, daß ein die
Kamera aufnehmender Kamerahalter über eine in zwei Ebenen bewegliche Gelenkeinheit
an einem Gestänge befestigt ist, das innerhalb seiner endseitigen Begrenz-
ungen
in einem, mit dem in Nichtgebrauchsstellung reihig angeordneten Beinen versehenen
Stativkopf gelenkig verbundenen, drehbaren Gehäuse spielfrei geführt ist und der
Abstand zwischen Kamerahalter einerseits und dem, mit dem drehbaren Gehäuse über
einen Stab veroundenen Fotoobdektträger veränderbar ist.
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Nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung wird dz Gestänge durch
zwei parallel zueinander verlaufende, endseitig über Gelenk unü Anschlagplatte fest
verbunnenen Führungsstäben gebildet, wobei das, die Führungsstäbe verbindende Gelenk
aus drei Gelenkplatten besteht, von denen die baugleichen äußeren mit je einem der
Führungsstäbe fest verbunden sind und gegeneinander gerichtete Zapfen tragen, auf
denen die mittlere, ringförmige Gelenkplatte drehbar gelagert ist, die einen an
ihrem Umfang radial angeordneten Achszapfen trägt, auf dem der Kamerahalter dreh-.
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und festklemmbar gelagert und die ringförmige Gelenkplatte zwischen
den beiden äuberen über einen Schraubenbolzen und eine Hebelmutter fest einspannbar
ist.
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Weitere Merkmale sehen vor, daß die Führungsstäbe in den Bohrungen
de Wandung eines drehbaren Gehäuses in einer zur Gehäuseachse um 90 Grad versetzten
Führungsrichtung gleitend angeordnet und das Gehäuse zwischen den Ringflächen, von
an seinen Stirnseiten angeordneten, über einen mit Hebel versehenen Gewindebolzen
einspannbar und um Zentrieransätze der Gehäuseplatten, von denen die untere mit
einer Gelenkgabel versehen ist, die in Einheit mit dem stativseitigen Gelenkkopf
ein Gelenk bildet, drehbar ist, und das Gehäuse eine über Handrad zu betätigende,
mindestens einen der Führungsstäbe antreibende Antriebseinrichtung
enthält,
wobei die Führungsstäbe und das Gehäuse uber den durch eine vorgespannte Druckfeder
auf ein Druckstück wirkende Druck spielfrei bewegbar sind.
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Nach weiteren Ausgestaltungsmerkmalen ist ein, mit dem drehbaren Gehäuse
stirnseitig lösbar verbundener, an seinem gegenseitigen Sunde einen Fotoobjektträger
aufnehmender Stab von konstanter Länge, in der Bohrung einer Anschlagplatte beführt.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Achse, um die das Mittelbein des Statives
schwenkbar ist, parallel zu der Achse des, mit dem Stativkopf einstückig verbundenen
Gelenkkopfes verläuft und in ebenfalls mit dem Stativkopf einstückig verbunaenen
Gelenkgabeln die äußeren Stativbeine quer zur Mittelbeinachse jeweils nach außen
schwenkbar sind.
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Die, mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Kamera nicht an den Stativmittelpunkt gebunden ist, sondern' an dem
Ende eines, vom Stativmittelpunkt wegweisenden Gestänges gelenkig angebracht ist.
Das mit einer Transporteinrichtung versehende Gestänge ist an das Nah- bzw. Macromotiv
heranführbar, ohne daß bei lebenden Fotoobjekten, das unter Berücksichtigung der
erforderlichen Flucht distanz aufgestellte Stativ eine Standortveränderung erfahren
muß.
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Außerdem erlaubt das Gestänge eine, bei Filmaufnahmen im Macrobereich
notwendige Nachführbarkeit der Kamera. Die Motivausrichtung der, dem Gestängeende
über ein Gelenk aufsitzenden Kamera wird durch die zwei Bewegungsebenen, die das
Gelenk zulässt, wesentlich erweitert. Die Kamera ist dadurch um eine in Führungsrichtung
des Gestänges
verlaufende Ebene kontinuierlich neigbar und aus
einer Querformatlage in eine Hochformatlage seitwärts kippbar bz. zur Erzielung
besonderer Effekte um 560 Grad drehbar. Die Bewegungen sind unabhängig voneinander
und unabhängig von der Stellung des Gestänges zu erzielen.
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Stative ublicher Bauart erlauben Kameraschwenks durch Drehen der Kamera
um eine vertikale Stativmittelachse. Bei der Neuerung wird die an, Ende des Gestänges
angeordnete Kamera um die mittige Gehäuseachse, in der das Gestänge geführt wird,
in einer Kreisbahn gedreht, wodurch bei gleichem Effekt gefühlvollere, gleichmäßigere
Kameraschwenks möglicn sind. Da zudem das, mit dem Gehäuse verbundene Gelenk ein
Kippen des Gestänges ermöglicht, sind sogar EamerSschwenKs in einer geneigten Kreisbahn
durchführbar. Bedingt durch die spielfreie Führung und die grobdimensionierten Lagerungen
von Gestänge und Gehäuse sind die Kameraschwenks ruck- und fibrationsfrei zu erreichen.
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Das, Gehäuse und Stativkopf verbindende Gelenk ermöglicht außerdem
eine, nach Art einer Stativmittelsäule, vertikale Ausrichtung des Gestänges. Die
Kamera ist somit auch über die Transporteinrichtung des Gestänges in der Höhe verstellbar.
Nach dem Abkippen des Gestänges erlaubt das endseitige Gelenk eine Ausrichtung der
Kamera bis zur Bodenberührung, bei entsprechend eingeschobenen Stativbeinen. Zudem
oefindet sich die Kamera auberhalb des Stativbeinbereiches, wodurch die Einstellarbeit
der Kamera erleichtert wird.
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Alle zuvor beschriebenen Mabnahmen sind bezogen auf ein sich außerhalb
des Gestängebereiches efiniendes,
un stativgebundenes Motiv und
durchführbar, ohne die Kamera vom Kamerahalter lösen bzw. sie umsetzen zu müssen.
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Für Aufnahmen von stativgebundenen Objekten, wie beispielsweise Reproduktionsvorlagen
oder gestaltete Motive, kann die Kamera auf dem Kamerahalter in Richtung Stativkopf
ausgerichtet werden. Die Transporteinrichtung des Gestänges erlaubt auch hierbei
ein Heranfahren der Kamera an einen, Reproduktionsvorlagen bzw. gestaltete Motive
aufnehmenden Objektträger, der über einen Stab von, unveränderbarer Länge mit dem
Führungsgehäuse des Gestänges verbunden ist und dadurch das Dreibeinstativ auch
im häuslichen bereich als Reproduktionsgerät bz. als Titelgerät einsetzbar macht.
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Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß Kamera und Objektträger eine
Einheit bilden, wodurch bei von augen an das Stativ herangetragene Erschütterungen
Kamera und Objekt träger gleichen Schwingungen ausgesetzt ind. Dadurch sind völlig
fibrationsfreie Aufnahmen möglich.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem Ausfahrungsbeispiel
dargestellt, dabei zeigen: Fig. 1 ein Dreibeinstativ in Flachbauweise mit horizontal
ausgerichtetem Gestänge und angesetztem Objektträger in Perspektivdarstellung, Fig.
a einen Querschnitt durch das gestängeseitige Gelenk, Fig. 5 einen Querschnitt durch
das stativseitige Gelenk.
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Das in den Figuren 1 und 3 dargestellte Dreibeinstativ besteht im
wesentlichen aus dem Stativkopf (15) mis drei angelenkten Teleskopbeinen (40, 41,
41') und dem Gestänge (12). Zwischen den gegeneinander gerichteten Bodenflächen
zweier Gelenkgabeln (42, 42'), welche die äußeren Stativbeine (41, 41') gelenkig
aufnehmen, ist das Mittelbein (40) derart gelenkig gelagert, daß es entgegen der
Spreizebene der äußeren Stativbeine-rechtwinklig dazu ausstellbar ist.
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Die Bodenflächen der Gelenkgabeln (42, 42') sind nach oben über die
Gabelböckchen hinaus fortgeführt und bilden den Gelenkkopf (33), dessen Achse parallel
zur Gelenkachse des Mittelbeines (40) verläuft. Der Gelenkkopf (33) nimmt eine mit
der unteren Gehäuseplatte (27) einstückig verbundene Gelenkgabel auf, dessen Gelenkplatten
(f2) über den mit Hebel (35) versehenen Schraubenbolzen (f6) gegen die Stirnflächen
des Gelenkkopfes gepresst werden una so das Gelenk durch Reibungsschluß in Jeder
erzielbaren Winkelstellung sicher halten. Durch einen Zentrieransatz (51) der unteren
Gehäuseplatte (27) einerseits und den Zentrieransatz (so) der oberen Gehäuseplatte
andererseits wird das Gehäuse (14) drehbar geführt. Das Gehause ist mittels des
mit Hebel (28) versehenen Gewindebolzens (29) zwischen den Ringflächen der oberen
Gehäuseplatte (26) und der unteren Gehäuseplatte (27) durch Reibungsschluß fest
einspannbar. Rechtwinklig und im gleichen Abstand zur Mittelachse des Gehäuses sind
in der Gehäusewand beidseitig der Mittelachse 2 achsparallele Durchgangslöcher angeordnet,
in denen je ein Fuhrungsstab (18, 1') gleitend gelagert ist. Im Raum zwischen der
oberen und der unteren Gehäuseplatte ist ein durch Druckfeder (57)
vorgespanntes
Druckstück (39) angebracht, dessen Ringnutflanke (58) einerseits die Führungsstäbe
(18) gegen die Wandungen ihrer Führungsbohrungen und damit auch das drehbare Gehäuse
(14) gegen die untere Gehäuseplatte (27) pressen, wodurch eine spielfreie Längsführung
der Führungsstäbe (1d, 18') bzw. eine spielfreie Drehung des Gehäuses (14) erreichbar
ist.
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Beide Führungsstäbe (1d, 18') sind endseitig zu dem Gestänge (12)
miteinander verbunden. Diese Werbindungen werden einerseits durch eine Anschlagplatte
(17) andererseits durch das in Figur 2 dargestellte gestängeseitige Gelenk (11)
gebildet.
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Das Gelenk (11) besteht aus zwei baugleichen, fest mit den Führungsstäben
(18, 18') verbundenen äußeren Gelenkplatten (19) mit gegeneinander gerichteten Zapfen
(20), die die mittlere Gelenkplatte (21) drehbar aufnehmen. Diese mittlere Gelenkplatte
(21) wird über die Hebelmutter (24) und den Gewindebolzen (23) zwischen den Ringflächen
der äußeren Gelenkplatten eingespannt und so durchReibungsschluß gehalten.
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Am Umfang der mittleren Gelenkplatte (21) ist ein Achszapfen (,22)
angeformt, der einen, die Kamera tragenden Kamerahalter (10) drehbar und festklemmbar
aufnimmt.
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Gemäß der Abbildung nach Figur n ist in der Anschlagplatte (17) mittig
eine Fühiungsbohrung eingebracht, in der ein Stab (15), bevorzugt aus Rundrohr,
zu den Führungsstäben (1d, 1')achsparallel geführt wirt. Der Stab ist an der Außenwandung
des drehbaren Gehäuses (14) derart adaptiert, daß er bei einem Verfahren des Gestänges
über dessen Transporteinrichtung in der Bohrung der Anschlagplatte gleitend bzw
geführt wird. Die Länge des Stabes ist so dimensioniert, daß sein, dem Gehäuse abgewendetes
Ende, das mit mitteln zur Aufnahme von Fotoobjektträger (16), beispielweise
der
in Figur 1 dargestellten Art, oder anderer Objektaufnahmen, versehen ist, bei eingefahrenem
Gestänge über die Anschlagplatte (17) hinausragt. Die Distanz zwischen Kamera halter
bzw. Kamera einerseits una Fotoobjektträger andererseits ist innerhalb der Endlagen
des Führungsgestänges veränderbar.
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Zusammenstellung der Bezugszeichen 10 Kamerahalter 11 Gelenk 12 Gestänge
13 Stativkopf 14 Gehäuse 15 Stab 16 Fotoobjektträger 17 Anschlagplatte 18 Führungsstab
19 äußere Gelenkplatte 20 Zapfen (deräußeren Gelenkplatte) 21 mittlere Gelenkplatte
22 Achszapfen (der mittleren Gelenkplatte) 23 Schraubenbolzen 24 Hebelmutter 25
Handrad 26 Gehäuseplatte (oben) 27 Gehäuseplatte ( unten) 28 Hebel 29 Gewindebolzen
30 Zentrieransatz (der oberen Gehäuseplatte) 31 Zentrieransatz (der unteren Gehäuseplatte)
32 Gelenkkopf 33 Gelenkkopf 54 Gelenk 55 Hebel
36 Schraubenbolzen
37 Druckfeder 38 Ringnutflanke (des Öruckstückes) 39 Druckstück 40 Mittelbein 41
äußere Stativbeine 42 Gelenkgabel