DE3205704C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01W—METEOROLOGY
- G01W1/00—Meteorology
- G01W1/17—Catathermometers for measuring "cooling value" related either to weather conditions or to comfort of other human environment
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beurteilung
des Raumklimas mit einem Temperaturfühlelement, das die
Form einer definierten ebenen, von einem Metallband mäanderartig
ausgefüllten Fläche mit einer im Infraroten
maximal absorbierenden Seite (Meßseite) hat, durch deren
Normale als Meßeinrichtung ein räumlicher Meßbereich des
Temperaturfühlelements bestimmt wird, mit einem Heizelement
des Temperaturfühlelements, durch das diesem von
einer Heizeinrichtung eine konstante Heizleistung zugeführt
wird, und mit einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung
des veränderlichen Widerstandswerts des Temperaturfühlelements
(Widerstandsauswerteeinrichtung).
Solche Einrichtungen kommen in der Regel als Bestandteil
einer Anordnung in Betracht, die außer ihnen bspw. noch
Einrichtungen zur Erfassung der Luftströmung, der Luftfeuchtigkeit
und der Wärmestrahlung umfaßt und die zur
Bestimmung der Behaglichkeit des Raumklimas unter gegebenen
Voraussetzungen dient.
Eine Einrichtung der genannten Art ist bspw. aus T. H.
Benzinger, "Thermal Analysis - Human Comfort - Indoor
Environments", National Bureau of Standards, Gaithersburg,
MD 20760, 11. Februar 1977, bekannt. Das als Widerstandsthermometer
arbeitende Temperaturfühlelement dieser
bekannten Einrichtung besteht aus einer Platinschicht, die
durch Kathodenzerstäubung (sputtering) innerhalb einer
durch Maskierung begrenzten, quadratischen Fläche auf
einer Scheibe aus synthetischem Saphir niedergeschlagen
ist. Um den elektrischen Widerstand der Platinschicht
zu steigern, ist in die quadratische Fläche ein Mäandermuster
eingraviert, wodurch die Platinschicht in ein
kontinuierliches Platinband aufgelöst wird, welches die
Fläche mäanderartig ausfüllt. Getrennt von diesem Temperaturfühlelement
und elektrisch von diesem isoliert
ist ein konstruktiv gleichartiges Heizelement für das
Temperaturfühlelement vorgesehen.
Das Temperaturfühlelement der bekannten Einrichtung,
dessen Oberfläche im Infraroten maximal absorbiert und
das eine Richtwirkung insofern zeigt, als es innerhalb
eines durch die Normale zu seiner absorbierenden Oberfläche
als Meßrichtung bestimmten räumlichen Meßbereichs
maximal empfindlich ist, dient zur Messung der Temperatur,
die sich in Meßrichtung gesehen einstellt, wenn dem Heizelement
eine bestimmte Heizenergie je Flächeneinheit zugeführt
wird, die dem von einer Person je Flächeneinheit
der Hautoberfläche nach außen abgeführten, durch den Stoffwechsel
erzeugten Wärmemenge entspricht. Da die abgeführte
Wärmemenge mehrere, auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführende
Anteile umfaßt bzw. das Resultat unterschiedlicher
Einflußgrößen ist, wird die so gemessene Temperatur
als "resultierende Oberflächentemperatur" bezeichnet.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die Ansprech- bzw.
die Anzeigegenauigkeit des Temperaturfühlelements gegenüber
der bekannten Einrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Temperaturfühlelement
als gemeinsamer Bestandteil sowohl der
Widerstandsauswerteeinrichtung, als auch der Heizeinrichtung
zugleich sein Heizelement ist und mit weiteren
Heizelementen zusammen einen Temperaturfühler bildet, bei
dem das Temperaturfühl- und Heizelement außerhalb seines
räumlichen Meßbereichs von weiteren Heizelementen umgeben
ist, die durch eine weitere Heizeinrichtung auf der Temperatur
des Temperaturfühl- und Heizelements gehalten
werden.
Dadurch, daß Temperaturfühlelement und Heizelement nicht
mehr voneinander getrennt, sondern als Temperaturfühl-
und Heizelelement beides in einem sind, läßt sich die Wärmekapazität
der Anordnung und die Trägheit, mit der sie auf
Änderung der Einflußgrößen reagiert, vermindern. Beides
wirkt sich in einer Verkürzung der Reaktionszeit aus, d. h.
derjenigen Zeit, die das Temperaturfühlelement benötigt,
um sich auf eine geänderte klimatische Situation einzustellen.
Durch die das Temperaturfühl- und Heizelement
außerhalb seines räumlichen Meßbereichs umgebenden und
auf seiner Temperatur gehaltenen Heizelemente werden Randstörungen
ausgeschaltet, die eine unerwünschte Änderung
oder eine schlechte Definierbarkeit des räumlichen Meßbereichs
zur Folge haben könnten. Insgesamt wird dadurch
die Richtwirkung des aus dem Temperaturfühl- und Heizelement
und den weiteren Heizelementen gebildeten Temperaturfühlers
verbessert.
Die Richtwirkung des Temperaturfühlers läßt sich noch
steigern, indem das Temperaturfühl- und Heizelement nicht
nur mit in einer, hier als Meßseite bzw. als Meßebene bezeichneten,
Ebene mit ihm angeordneten, hier als meßseitig
bezeichneten, Heizelementen umgeben wird, sondern wenn
auch auf der Rückseite der Meßebene, hier als rückseitig
bezeichnete, Heizelemente vorgesehen werden. Fertigungsmäßig
besonders vorteilhaft ist es, wenn die weiteren
Heizelemente von gleichem Material und von gleicher Form
wie das Temperaturfühl- und Heizelement sind.
Anordnungen zur Bestimmung der Behaglichkeit des Raumklimas
benötigen, wie bereits ausgeführt, in der Regel eine Einrichtung
zur Erfassung der Wärmestrahlung. Diese Einrichtung
läßt sich erübrigen, indem in besonders vorteilhafter
Weise der im Infraroten absorbierende Temperaturfühler
gemäß der Erfindung zusammen mit einem konstruktiv identischen,
aber im Infraroten reflektierenden Temperaturfühler
in einer Kombination vorgesehen wird, mit der sich
die Temperatur des in der jeweiligen Meßrichtung gesehenen
Teils der den Meßraum umschließenden Fläche ohne Strahlungsmessung
ermitteln läßt. Einzelheiten hierzu sowie
hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausbildungen der Erfindung
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen,
nicht maßstäblichen Figuren erläutert; von diesen zeigt
Fig. 1 die Ausbildung des Temperaturfühl- und Heizelements
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 die hier als Temperaturfühler bezeichnete Anordnung
eines Temperaturfühl- und Heizelements mit
weiteren Heizelementen in der Meßebene;
Fig. 3 einen Schnitt durch den Temperaturfühler gemäß
der Fig. 2 mit weiteren Heizelementen auf der
Rückseite der Meßebene;
Fig. 4 eine Blockschaltung zur Veranschaulichung des
Prinzips, gemäß dem dem Temperaturfühl- und Heizelement
eine konstante Heizleistung zugeführt
wird.
Das Temperaturfühl- und Heizelement 4 gemäß der Fig. 1 weist
die Form einer rechteckigen, vorzugsweise quadratischen
Fläche auf, die dadurch zustande kommt, daß auf einem geeigneten
Substrat, vorzugsweise auf einer etwa 0,2 bis
0,3 mm dicken Scheibe 1 aus synthetischem Saphir, eine
durch Maskieren auf eine Fläche von etwa 2 cm² begrenzte,
aus einem geeigneten Metall, vorzugsweise aus Platin, bestehende
Schicht 2 aufgebracht wird. Die Metallschicht 2
ist etwa 0,5 µm dick; sie wird, bspw. durch Gravieren, in
ein mäanderartiges Metallband aufgelöst, dessen Breite d
etwa 0,8 µm beträgt. Bei Verwendung von Platin beträgt
der Widerstand des so erhaltenen Metallbandes etwa 80 Ω.
Über die Anschlußfahnen 3 ist das Element an die Widerstandsauswerteeinrichtung
und an die Heizeinrichtung anschließbar.
Fig. 2 zeigt einen Temperaturfühler 6 mit dem Temperaturfühl-
und Heizelement 4, welches von acht Heizelementen 5
umgeben ist und zusammen mit diesen in der anhand der Fig. 1
erläuterten Weise auf dem scheibenförmigen Substrat 1 gebildet
worden ist. Bei 10 sind die Anschlüsse des Temperaturfühl-
und Heizelements 4 und der zusammengeschalteten
Heizelemente 5 getrennt voneinander ausgeführt. Die Elemente
4 und 5 weisen eine durch geeignete Schwärzungsmaßnahmen
erzielte, im Infraroten maximal absorbierende Oberfläche
auf.
Fig. 3 zeigt einen gemäß der Schnittlinie III-III in
Fig. 2 geführten Schnitt durch einen Temperaturfühler 6
mit dem Temperaturfühl- und Heizelement 4, den dieses umgebenden
meßseitigen Heizelementen 5 und mit weiteren, rückseitigen
Heizelementen 7. Entgegen der Darstellung in der
Fig. 3 können die rückseitigen Heizelemente 7, die sich auf
der zu der Scheibe 1 parallelen Scheibe 1′ befinden, auch
auf der der Scheibe 1 zugewandten Oberfläche der Scheibe 1′
angebracht sein. Die Scheiben 1 und 1′ sind über einen etwa
0,3 mm starken Steg 8 dergestalt miteinander verklebt, daß
zwischen den beiden Scheiben eine etwa 0,3 mm starke Luftschicht
9 bleibt, durch die sie thermisch voneinander isoliert
sind. Der in der Fig. 3 eingezeichnete Pfeil zeigt
die durch die Lage des Temperaturfühl- und Heizelements 4
bestimmte Meßrichtung des Temperaturfühlers 6 bzw. die Richtung
der Normale der die Elemente 4 und 5 enthaltenden Meßseite
dieses Temperaturfühlers.
Die Zufuhr einer konstanten Heizleistung N zum Temperaturfühl-
und Heizelement wird ebenso wie die Ermittlung seiner
Temperatur durch einen Rechner gesteuert. Anhand der Fig. 4
soll das Prinzip der rechnergesteuerten Heizleistungszufuhr
erläutert werden. Durch den Rechner C wird die Anlegung
einer Spannung U an die Reihenschaltung des konstanten
Widerstands R und des Temperaturfühl- und Heizelements 4,
dessen Widerstand R A von seiner Temperatur ϑ A abhängt, gesteuert.
Die Spannung U teilt sich in die Teilspannungen
U R und U A auf, die sich bei dem über die Reihenschaltung
R+R A fließenden, von U abhängigen Strom einstellen.
Stellen sich zur Zeit t₁ die Werte (U R ) t 1, (U A ) t 1 und
(R A ) t 1 ein, so muß vom Rechner C im darauffolgenden Zeitpunkt t 2 die Anlegung der Spannung
veranlaßt werden, um die gewünschte, konstant zuzuführende
Soll-Leistung N zu erzielen. - Aus den Werten U A , U R und R
läßt sich darüber hinaus die dem Wert des Widerstands R A entsprechende
Temperatur ϑ A des Temperaturfühl- und Heizelements
4 aufgrund der Beziehung
ermitteln.
Die vom Temperaturfühl- und Heizelement an seine Umgebung
abgeführte Wärmemenge setzt sich aus mehreren Anteilen zusammen,
die den verschiedenen Möglichkeiten des Wärmetransports
entsprechen. Wird davon ausgegangen, daß dafür im
wesentlichen nur die durch Konvektion abgeführte Wärmemenge
q K und die abgestrahlte Wärmemenge q S in Betracht
kommen, so kann die insgesamt abgeführte Wärmemenge, die
der zugeführten Heizleistung N entspricht, mit q K+S =q K +q S
angesetzt werden. Zur Berechnung der durch Strahlung abgeführten
Wärmemenge kann im vorliegenden Falle das Stefan-Boltzmann'sche
Gesetz in der vereinfachten Form
angesetzt werden,
weil der Emissionskoeffizient der Haut nahezu gleich dem
des schwarzen Strahlers ist, d. h. gleich 1 gesetzt werden
kann; darin bedeuten σ die Boltzmann'sche Konstante und
ϑ S die Temperatur desjenigen Teils der den Meßraum umschließenden
Fläche, der vom Temperaturfühl- und Heizelement
mit der Temperatur ϑ A in der jeweiligen Meßrichtung
gesehen wird.
Um die gesuchte Temperatur ϑ S zu erhalten, wird zunächst
aus dem gemessenen Wert q K+S die Wärmemenge q S =q K+S -q K
ermittelt, wozu erfindungsgemäß ein weiterer Temperaturfühler
eingesetzt wird, der mit dem bisher besprochenen,
hier als absorbierender Temperaturfühler bezeichneten,
Temperaturfühler 6 konstruktiv identisch ist, der aber
im Gegensatz zu jenem eine im Infraroten maximal reflektierende
Meßseite hat. Dieser, hier als reflektierender
Temperaturfühler bezeichnete, Temperaturfühler wird an
eine eigene Heiz- und Widerstandsauswerteeinrichtung angeschlossen,
mittels derer er auf der Temperatur ϑ A des
absorbierenden Temperaturfühlers gehalten wird. Mit dem
Temperaturfühl- und Heizelement des reflektierenden Temperaturfühlers
läßt sich die Wärmemenge q K und in der
Folge die Wärmemenge q S =q K+S -q K ermitteln.
Aus
ergibt sich dann die
gesuchte Temperatur
Diese Art der Bestimmung der Strahlungstemperatur erfordert
nicht nur keine sonst eigens dafür vorzusehende
Strahlungsmeßeinrichtung, sondern bietet darüber hinaus
auch den Vorteil, daß sie eine wesentlich kürzere Reaktionszeit
benötigt als übliche Strahlungsmeßeinrichtungen,
die mit thermisch trägeren Strahlungsempfängern arbeiten.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Beurteilung des Raumklimas mit einem
Temperaturfühlelement, das die Form einer definierten,
ebenen, von einem Metallband mäanderartig ausgefüllten
Fläche mit einer im Infraroten maximal absorbierenden
Seite (Meßseite) hat, durch deren Normale als Meßrichtung
ein räumlicher Meßbereich des Temperaturfühlelements
bestimmt wird, mit einem Heizelement des Temperaturfühlelements,
durch das diesem von einer Heizeinrichtung
eine konstante Heizleistung zugeführt wird,
und mit einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung des
veränderlichen Widerstandswerts des Temperaturfühlelements
(Widerstandsauswerteeinrichtung),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Temperaturfühlelement als gemeinsamer Bestandteil
sowohl der Widerstandsauswerteeinrichtung als auch
der Heizeinrichtung zugleich sein Heizelement ist (Temperaturfühl-
und Heizelement, 4) und mit weiteren Heizelementen
(5, 7) zusammen einen Temperaturfühler (6) bildet,
bei dem das Temperaturfühl- und Heizelement (4)
außerhalb seines räumlichen Meßbereichs von weiteren
Heizelementen (5, 7) umgeben ist, die durch eine weitere
Heizeinrichtung auf der Temperatur des Temperaturfühl-
und Heizelements (4) gehalten werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Heizelemente in einer Ebene (Meßebene) mit dem
Temperaturfühl- und Heizelement (4) auf der Meßseite
des Temperaturfühlers (6) angeordnet sind (meßseitige
Heizelemente, 5).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die meßseitigen Heizelemente (5) von gleicher Oberflächenbeschaffenheit
wie das Temperaturfühl- und
Heizelement (4) sind (Temperaturfühler mit absorbierender
Meßseite).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
Heizelemente auf der Rückseite der Meßebene angeordnet
sind (rückseitige Heizelemente, 7).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die rückseitigen Heizelemente (7) in einer zu der Meßebene
parallelen und von dieser wärmeisolierten Ebene
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die weiteren Heizelemente (5, 7) von gleichem
Material und von gleicher Form wie das Temperaturfühl-
und Heizelement (4) sind.
Priority Applications (1)
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DE19823205704 DE3205704A1 (de) | 1982-02-17 | 1982-02-17 | Einrichtung zur beurteilung des raumklimas |
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ID=6156004
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