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Verfahren zur Vermeidung von Auftragsschwankungen
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von Druckfarbe auf einer Rotationspresse Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Vermeidung von Auftrags schwankungen von Druckfarbe im Farbsammelbehälter,
welcher im allgemeinen über den Kontaktflächen zwischen einem plattenförmigen Zylinder
und einer Walzenrakel in einer Rotationspresse und insbesondere in einer Flexographiepresse
ausgebildet ist.
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Flexographiepressen sind im Vergleich mit gewöhnlichen Rotationspressen
durch ihren einfachen Mechanismus gekennzeichnet. Sie Werden insbesondere zum Bedrucken
von Wellpappen werwendet, da weniger zähflüssige Farbe verwendet werden kann, als
dies bei herkömmlichen Rotationspressen der Fall ist.
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Wie in Fig. 1 gezeigt, arlaubt der einfache Mechanismus einer herkömmlichen
Flexographiepresse den Durchfluß von Druckfarbe durch eine Zuführleitung von einem
Farbtank 1
zu einem Farbsammelbehälter in Form eines rillenförmigen
Walzenspalts 2 über die Eontaktflächen zwischen einem Plattenzylinder 3 und 4. Ein
Aufnahmetrichter 5 befindet sich unter jedem Ende des Ölsammelbehälters 2, nimmt
die daraus austretende Druckfarbe auf und führt sie in den Farbtank 1 zurück. Die
Druckfarbe in der Zuführleitung wird vom Farbtank 1 durch eine Pumpe 6 gepumpt.
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Eine derartige herkömmliche Flexographiepresse weist den Nachteil
auf, daß für den Austausch einer Druckfarbe einer bestimmten Farbe durch die einer
anderen Farbe die verbleibenden Farbreste aus der Zuführleitung, dem Rücklauf und
von den Oberflächen der Zylinder gewaschen werden müssen.
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Dies verlangt einen erheblichen Arbeitsaufwand und viel Wasser und
bewirkt einen erheblichen Farbverlust. Ferner kann das für das Auswaschen der Farbreste
verwendete Wasser nicht in einen Fluß oder dergleichen abgelassen werden, solange
es nicht in einer Großanlage gegen Umweltverschmutzung behandelt worden ist.
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Die herkömmlichen Flexographiepressen weisen den weiteren Nachteil
auf, daß sich, unabhängig von der Breite der Druckvorlage, der Farbsammelbehälter
bis zu den Randbereichen des Plattenzylinders erstreckt. Somit weist der Fabsammelbehälter
eine extrem große Fläche auf, welche mit der umgebenden Luft in Berührung ist. Dadurch
wird die Verdunstung des in der Druckfarbe enthaltenen Lösungsmittels bewirkt, was
wiederum eine Veränderung der Viskosität der Farbe nach sich zieht.
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Aufgabe der vorliegenclen Eriinc7ung ist es demgegenüber, ein Verfahren
zu schaffen, welches den Austausch von einer Druckfarbe durch eine andere erleichtert.
Weiterhin soll der Verlust von Druckfarbe während dieses Vorganges auf eill riiniJnum
verrillgeri werden, wobei für das Auswaschen der ve bleibenden IAarbreste aus der
Zuführleitung und von den Flächen der Zylinder nur eine geringe Wassermenge benötigt
werden
soll. Das Verfahren soll entweder nur eine kleine Anlage für die Behandlung des
für das Auswaschen der alten Farbe verwendetenWassers oder gar keine derartige Anlage
benötigen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren gekennzeichnet
durch das Einblasen von Luft durch zwei Luftzuführdüsen gegen den Boden des Farbsammelbehälters,
der über den Kontaktflächen zwischen einem Plattenzylinder und einer Walzenrakel
in einer Rotationspresse ausgebildet ist. Die Luftzuführdüsen mit ihren leicht nach
innen gebogenen Enden sind so angeordnet, daß sich die Mundstücke sämtlicher Farbzuführleitungen
zwischen ihnen befinden, wobei der Abstand zwischen ihnen größer als die Breite
der am Plattenzylinder angeordneten Druckplatten ist.
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Das Verfahren ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ferner gekennzeichnet
durch das Einsprühen eines Gemisches von Luft und Wasser durch zwei Einspritzdüsen
außerhalb der Lufteinspritzdüsen.
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Die Auftragsschwankungen der Druckfarbe in den ringförmi gen Zwischenraum
werden zum Teil durch Kaltluftvorhänge verhindert, welche durch die durch die Lufteinblasdüsen
eingeblasene Luft gebildet werden; sie können ganz verhindert werden durch das Gemisch
aus Luft und Wasser, welches im wesentlichen senkrecht zu den Achsen der Zylinder
aufgesprüht wird.
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Die vorliegende Erfindung wI1.c nachstehend anhand des in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
herlXöz lichen zotationspresse; Fig. 2 eine senkrechte Schnittansicht einer
Vorrichtung
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 3 eine seitliche Ansicht
davon im Querschnitt; Fig. 4 eine Vorderansicht eines Farbzuführers; und Fig. 5
eine vertikale Ansicht eines Teiles davon im Querschnitt mit am einen Ende einer
Farbzuführleitung angeordneter Düse.
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Nach Fig. 4 verwendet das erfindungsgemäße Verfahren Druck luft für
die Zufuhr von Druckfarbe zu einem rillenförmigen Farbsammelbehälter 13, welcher
sich über den Kontaktflächen zwischen einem Plattenzylinder 11 und einer Walzenrakel
12 befindet. Von einem Kompressor 14 wird Druckluft über eine Leitung 15 in einen
hermetisch abgedichteten Behälter 16 geführt. Der Behälter 16 ist in viele Abschnitte
17 eingeteilt, in welchen sich jewieils ein Farbtank 18 befindet.
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Von jedem Farbtank 18 geht eine Farbzuführleitung 19 aus.
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Ein Ende davon wird in die im Farbtank 18 befindliche Druckfarbe eingetaucht,
so daß bei Zufuhr von Druckluft auf die Fläche der Farbe diese nach oben in die
Farbzuiührleitung 19 gedrückt wird und von einer am anderen Ende der Farbzuführleitung
19 angeordneten elastischen Düse 20 gegen die Fläche der Walzenrakel 13 geschleudert
wird und in den Ölsammelbehälter fließen kann.
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Hat die Druckfarbe einen vorgegebenen Pegel lu: OlsamDelbehalter 13
erreicht, wiid dies von einem Sensor 21 angezeirt der einen Impuls zur Betätigung
eines Magnetventils 22 abgibt, welches sich schließt, so daß die Zufuhr von Druckluft
in den Abschnitt 17 unterbrochen ist.
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Jeder Abschnitt 17 ist über eine Zweigleitung mit einem Ventil 23
mit der Leitung 15 verbunden. Es sind ebensoviele
Düsen 20 wie Abschnitte
17 vorgesehen. Diese elastischen Düsen 20 sind in einer Reihe parallel zu den Achsen
der beiden Zylinder angeordnet. Da jeder Abschnitt 17 ein Ventil 23 aufweist, kann
die Bedienperson dem Farbsammelbehälter jede gewünschte Druckfarbe zuführen.
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Nach Fig. 5 werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die elastischen
Düsen 20 abgeklemmt, so daß die Zufuhr von Druckfarbe zum Sammelbehälter 13 unterbrochen
werden kann. Ein Zylinder 24 mit einem Kolben ist derart an einer Seite jeder elastischen
Düse 20 angeordnet, daß sich die Achse des Zylinders 24 mit der der Düse 20 schneidet.
Der Zylinder 24 wird durch ein handbetriebenes Ventil gesteuert. Wird der Zylinder
in Betrieb gesetzt, so wird die Düse 20 zwischen der Kolbenstange 25 und einem entsprechend
gesicherten Gegenstück 26 abgeklemmt. Dadurch wird die Düse 20 abgeflacht und die
Zufuhr von Druckfarbe zum Saemelbehälter 13 unabhängig vom Magnetventil 22 unterbrochen.
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Diese Anordnung ermöglicht es der Bedienperson, die Zufuhr von Druckfarbe
zum Sammelbehälter 13 vor Beendigung des Druckvorganges zu unterbrechen, wenn sie
der Meinung ist, daß die im Farbsammelbehälter verbleibende Druckfarbe für die zu
bedruckenden Bögen ausreicht. Dadurch wird die im Sammelbehälter nach Beendigung
des Druckvorganges verbleibende Farbmenge auf ein Ninimum reduziert und somit auch
der Verlust von Druckfarbe.
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bauch den Fig. 2 und 3 weist das erfindungsgemäße Verfahren das weitere
Nerkiral der Luftinjektion durch zwei Luftinjelftionsdüsen 27 gegen den Boden des
Farbsammelbehälters 13 auf. Die Luftinjektionsdüsen 27 sind mit ihren leicht nach
innen gebogenen Enden so angeordnet, daß sämtliche elastischen Düsen 20 zwischen
ihnen liegen, wobei der hbstand zwischen ilinen größer als die Breite einer am Plattenz-linder
11 angeordneten Druckplatte 28 ist. Jede der Luftinj&-ttlonsdüren 27 ist an
einem BeSestigungsarm 29 gesichert, welcher über dem rillenförmigen Farbsammelbehälter
13
angeordnet ist und entweder feststehend oder bewegbar ist.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann der Befestigungsarm 29 ein Loch mit
Innengewinde aufweisen, durch welches sich ein Schraubenschaft 30 erstreckt. Durch
Drehung des Schaftes 30 kann der Befestitungsarm 29 in eine parallel zu den beiden
Zylindern verlaufende Richtung in jede gewünschte Stellung verschoben werden. Da
die Enden der Luftlnjektionsdüsen 27 etwas nach innen gebogen sind, wird die Luft
leicht nach innen gegen den Boden des SammeJbehälters 13 geblasen.
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Wenn die Luftinjektionsdüsen 27 einen Innendurchmesser von 6 mm aufweisen,
sollte der Druck der Druckluft vorzugswei se ca. 0,5 Kp/cm² betragen. Druckluft
mit einem höheren Druck als 0,5 Kp/cm2würde ein Streuen der Druckfarbe bewirken.
Andererseits würde Druckluft mit weniger Druck als 0,5 Kp/cm² für die Vermeidung
von Auftrageschwankungen der Druckfarbe im Sammelbehälter 13 nicht ausreichen.
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Zwei nadelförmige Injektionsdüsen 31, welche im Abstand von den Luftinjetionsdüsen
27 angeordnet sind, sprühen ein Gemisch von Luft und einer geringen Menge Wasser
in Sprüh- oder Rebelform gegen den Boden des Sammelbehälters 13. Dies Gemisch aus
Luft und Wasser sollte vorzugsweise entweder senkrecht zu den Achsen der Zylinder
oder leicht nach außen gesprüht werden. Wird das Gemisch nach innen gesprüht, so
würde sich das Wasser illit der Druckfarbe vermischen.
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Das Luft-Wasser-Verhältnis des Gemisches x Volumen sollte vorzugsweise
ca. 50 : 1 sein. enthält das Gemisch ein höheres Wasser-Verhältnis, kann sich das
Wasser leichter mit der Druckfe vermischen. Andererseits verringert das Gomisch
mit einem geringeren Wasserverhältnis die Wasserkühlung in so einem Maße, da2 der
Plattenzylinder 11
sich an der Walzenrakel 12 festfressen kann
aufgrund überschüssiger, durch den Kontakt zwischen den beiden Zylindern entstandener
Wärme.
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Weisen die Düsenöffnungen der Gemisch-Injektionsdüsen 31 einen Innendurchmesser
von 5 mm auf, sollte das Gemisch vorzugsweise mit einem Druck von ca. 1 Ep/cm2 eingesprüht
werden. Die Druckfarbe würde streuen, wenn das Gemisch mit einem höheren Druck als
1 Ep/cm eingesprüht würde. Andererseits würde ein mit einem geringeren Druck aufgesprühtes
Gemisch die Auftragsschwankungen der Druckfarbe im Sammelbehälter 13 nur noch geringfügig
verhindern können.
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Nachdem Kaltluftvorhänge durch die durch die Luftinjektionsdüsen 27
eingeblasene Luft entstanden sind und das Gemisch aus Luft und zersprühtem Wasser
in Sprüh- oder Nebelform durch die Injektionsaüsen 31 gesprüht worden ist, wird
dem Farbsammelbehälter 13 durch die Düsen 20 Druckfarbe zugeführt. Die Druckfarbe
fließt von der Seite in den rillenförmigen Zwischenraum 13 ein. uftragsschwankungen
werden jedoch zum Teil verhindert, wenn sie mit den Kaltluftvorhängen unter den
Luftinjektionsdüsen 27 in Berührung kommt.
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Da die Enden der Luftinjektionsdïsen 27 leicht nach innen gebogen
sind, bläst die dadurch eingeblasene Luft schräg gegen die Druckfarbe an beiden
Enden im Sammelbehälter 13 und bewirkt so ihre leichte Abschrägung wie in Fig. 3
dargestellt; eine geringe Menge von Druckfarbe fließt jedoch durch jeden Kaltluftvorhang.
Der Durchfluß von Druckfarbe durch die Kaltluftvorhänge wird vollkommen verhindert,
wenn s-e das Gemisch aus Luft und wasser erreicht, welches in Sprüh- oder Nebelform
durch die Gemisch-Injektionsdüsen 31 gesprüht wird. Somit wird die Farbe im Sammelbehälter
13 auf einen Raum zwischen den beiden Gemisch-Injektionsdüsen 31 begrenzt.
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Ferner ist ein Wassersammelbehälter an jeder Seite des Farbe sammelbehälters
mit zersprühtem Wasser im eingespritzten
Gemisch angeordnet. Während
des seitlichen Zuflusses zu den Enden des Farbsammelbehälters 13 kühlt dieser Wassersammelbehälter
den Plattenzylinder 11 und verhindert so dessen Festfressen mit der Walzenrakel
12. Das von jedem Ende des Farbsammelbehälters 13 abfallende Wasser kann in einem
Sammeltrichter aufgenommen werden, welcher mit einer Abführleitung verbunden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Vergleich mit den herkömmlichen
Rotationspressen gekennzeichnet durch die Auslassung eines Rücklaufes. Dadurch wird
der Vorgang des Farbaustausches von Druckfarben erleichtert und beschleunigt, da
die alte Druckfarbe nur aus der Zuführleitung und von den Oberflächen der Zylinder
gewaschen werden muß.
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Da bei obenbeschriebener Anordnung die Menge von im Farbsammelbehälter
13 nach Beendigung des Farbvorganges zurückbleibender Druckfarbe auf ein Minimum
reduziert ist, verringert das erfiMungsgemäße Verfahren den Verlust von Druckfarbe
und macht Anlagen zur Behandlung des für das Auswaschen der alten Druckfarbe verwendeten
Wassers unnötig.
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Leereite