DE3201282C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benadeln von
Nadelbrettern der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
In der Vernadelungstechnik, d. h. bei der Herstellung nicht
gewebter Textilbahnen aus unterschiedlichsten Fasern, kommen
Werkzeuge zum Einsatz, welche notwendigerweise eine sehr
große Anzahl von Nadeln aufweisen, die in bestimmter Anord
nung an einem Nadelbrett befestigt sind. Diese Nadelbretter
dienen somit als Nadelträger, welche während der Arbeit
gegenüber einem Faservlies derart auf- und niederbewegt
werden, daß die Nadeln in das Faservlies eindringen und
aus ihm zurückgezogen werden.
Die Nadeln weisen einen verstärkten Schaft auf, mit welchem
sie in eine Bohrung im Nadelbrett eingesetzt sind. Die
Passung ist derart gewählt, daß die Nadeln kraftschlüssig in
den Bohrungen festgeklemmt sind. Es ist keineswegs ungewöhn
lich, wenn Nadelbretter einer Nadelmaschine pro Meter
Arbeitsbreite 20 000 Nadeln aufweisen. Es gibt Maschinen mit
einer Arbeitsbreite bis zu 6,5 m, was bedeutet, daß die
Nadelbretter einer solchen Maschine mit bis zu 130 000
Nadeln bestückt sind. Je nach dem verarbeiteten textilen
Fasermaterial ist die Einsatzdauer der Nadeln infolge
starker Abnutzung mehr oder weniger lang; häufig müssen
derartige Nadeln bereits nach einer Betriebsdauer von 100
Stunden ausgewechselt werden.
In aller Regel erfolgt das Be- und Entnadeln der Nadel
bretter noch von Hand mit erheblichem Zeit- und Personal
aufwand. Dabei werden die Nadeln einzeln in die Bohrungen in
den Nadelbrettern eingesteckt und anschließend mit einem
Hammer vollends eingetrieben. Es werden zwar bereits Vor
richtungen eingesetzt, bei denen ein preßluftbetätigter
Stempel mit einem entsprechend breiten Fuß mehrere, zuvor
von Hand in die Bohrungen eingesteckte Nadeln in die
Bohrungen eindrückt, so daß dadurch das Einschlagen mit dem
Hammer erspart wird, jedoch konnten sich diese Vorrichtungen
wegen ihres absolut ungenügenden Automatisierungseffekts
nicht durchsetzen. Eine solche Vorrichtung, welche den Auf
bau der eingangs genannten Vorrichtung aufweist, ist bei
spielsweise aus dem DE-GM 19 23 665 bekannt.
Das Benadeln von aus einer Vielzahl von flachen Leisten mit
Quernuten zusammengesetzten Nadelbrettern ist aus der DE-PS
12 65 426 bekanntgeworden. Derartige Nadelbretter haben sich
verschiedenster Mängel wegen in der Praxis nicht durchzu
setzen vermocht. Gleichfalls ist es aus dieser Publikation
bekannt, Nadeln in einem gewünschten Abstand an Halte
streifen zu befestigen, um sie dann gruppenweise an den
Nadelbrettern befestigen zu können.
Weiterhin ist es aus der CH-PS 6 25 278 und der DE-AS
11 21 509 bekanntgeworden, Nadelstreifen dadurch zu bilden,
daß die parallel zueinander und in vorgegebenem Abstand
voneinander liegenden Nadeln mittels eines Streifens aus
Kunststoff miteinander verbunden sind.
Aus der US-PS 14 85 413 ist eine Vorrichtung zum Eintreiben
von Nägeln mittels einer handbetätigbaren Preßeinrichtung
bekannt. Diese bekannte Vorrichtung umfaßt ein Magazin, in
welchem die Nägel ohne spezielle Orientierung bevorratet
werden sowie eine Rutsche, über welche die Nägel der Preß
vorrichtung zugeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in Rede
stehende Vorrichtung derart auszubilden, daß das Besetzen
der Nadelbretter mit Nadeln weitestgehend automatisch
erfolgen kann, um die langwierige, eintönige und zeitauf
wendige Handarbeit zu vermeiden und damit die Nadelbretter
für den Betriebsablauf wieder rascher zur Verfügung zu
haben, so daß auch eine gewisse Nadelbrettreserve einsparbar
ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Demnach besteht die Erfindung in dem Anschluß eines Nadel
magazins an die Anschlag- und Führungsplatte. In diesem
Nadelmagazin sind die Nadeln in vereinzelbarer Orientierung
untergebracht, wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, um die
vorderste Nadel im Nadelmagazin selbsttätig in den Bereich
des Nadeleindrückstempels zu überführen. Bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung entfällt jegliche zeitaufwendige Hand
arbeit, weil das Benadeln vollautomatisch erfolgt, so daß
insbesondere ein dem Benadeln vorausgehendes manuelles Ein
stecken der Nadeln in die Nadelbretter entfällt.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert werden.
Es
zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Magaziniervorrichtung
zur Befüllung des Nadelmagazins der erfindungsgemäßen
Benadelungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Magaziniervorrichtung nach
Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt durch das hintere Ende der
Magaziniervorrichtung nach Fig. 1, und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Benadelungsvorrichtung.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die Magaziniervorrichtung
aus einem Rahmen 11
in welchem eine Gleitplatte 12 mit ihrem unteren Ende 13 an
einem zwischen den beiden Schenkeln 14 angeordneten Joch 15
befestigt ist. Das hintere Ende 16 der Gleitplatte 12 ist
mittels einer Zugfeder 17 an dem hinteren Rahmenschenkel 18
angehängt. Oberhalb des hinteren Endes 16 der Gleitplatte
12 befindet sich ein Vorratsbehälter 19 zur Aufnahme der
zu vereinzelnden und orientiert in ein Magazin einzufüllen
den Nadeln 20, welcher am Rahmen 11 befestigt ist. Am
unteren Ende der vorderen Seitenwand 21 befindet sich
unmittelbar über der Gleitplatte 12 ein Austrittsschlitz
22 für die auf der abwärts geneigten Gleitplatte 12 gleiten
den Nadeln 20.
Am unteren Ende des Rahmens 11 befinden sich Halterungen
für die Aufnahme des Nadelmagazins 24, welches in Verlänge
rung der Gleitplatte 12 in den Rahmen 11 einlegbar ist, so
daß die Nadeln 20 von der Gleitplatte 12 unmittelbar in den
flachen Hohlraum 25 zwischen den beiden das Magazin 24
bildenden, zueinander parallelen Platten 26 hineingleiten
können.
Der Rahmen 11 ist mittels eines Gelenks 27 und einer höhen
verstellbaren Stütze 28 an einer Grundplatte 29 befestigt;
mittels der verstellbaren Stütze 28 kann der gewünschte
Neigungswinkel der Gleitplatte 12 eingestellt werden.
Um die Nadeln 20 aus dem Vorratsbehälter 19 hinauszufördern
und sie über die geneigte Gleitplatte 12 abwärts gleitend
zu bewegen, wird diese in unterschiedlichen Richtungen in
Schwingungen versetzt. Unterhalb der Gleitplatte 12 befindet
sich in dem Rahmen 11 eine von einem Antriebsmotor 30 in
Drehung versetzte Welle 31, auf welcher ein Zahnrad 32 sitzt,
dessen Zähne einen mit der Gleitplatte 12 verbundenen Stempel
33 axial in Vibration versetzen. Am unteren Ende des Stempels
33 kann eine am Außenumfang des Zahnrades anliegende Rolle
angeordnet sein.
Um einen kontinuierlichen Austrag der Nadeln 20 aus dem
Vorratsbehälter 19 zugewährleisten, wird weiterhin das
hintere Ende 16 der Gleitplatte 12 in Torsionsschwingun
gen versetzt. Hierzu befindet sich auf der Welle 31 eine
Exzenter- bzw. Nockenscheibe 34, welche über den Hebel
mechanismus 35 die mit der Gleitplatte 12 verbundene verti
kale Schwenkstange 36 hin und her schwenkt und damit die
Gleitplatte 12 um ihre Längsachse 37 einmal in der einen
Richtung und einmal in der anderen Richtung tordiert.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, befindet sich
zwischen den Rändern 38 der Gleitplatte und den seitlichen
Schenkeln 14 des Rahmens 11 ein Spalt 39, in welchen die
Krücken 40 der quer zur Längsachse 37 auf der Gleitplatte
12 liegenden Nadeln 20 infolge Schwerkraftwirkung hinein
fallen, so daß sie vertikal nach unten hängen. Auf diese
Art und Weise werden die Nadeln 20 während der gleitenden Fort
bewegung über die Gleitplatte 12 exakt in der gleichen Weise
orientiert.
Ist der Hohlraum 25 eines Nadelmagazins 24 mit Nadeln 20 ge
füllt, wird das volle Magazin 24 gegen ein leeres ausge
tauscht und das volle Magazin 24 an die in Fig. 4 dargestellte
Benadelungsvorrichtung angesetzt.
Die Benadelungsvorrichtung ist an einem über dem mit Nadeln
20 zu besetzenden Nadelbrett 51 verfahrbaren, nicht näher
dargestellten Wagens angeordnet. Sie ist mit einer Nadel
positionier- und -eindrückvorrichtung 52 versehen, welche
eine Anschlag- und Führungsplatte 53 aufweist, an welcher
das Nadelmagazin 24 mit den Nadeln 20 auswechselbar anbrin
bar ist, wobei die jeweils vorderste Nadel 20 im Nadel
magazin 24 mit ihrem verstärkten Schaft 20a an der Führungs
platte 53 anliegt, an welcher entlang ein Nadeleindrück
stempel 54 entlanggleitend auf- und niederbewegbar ist. Der
Nadeleindrückstempel 54 sitzt an einem an der Anschlag- und
Führungsplatte 53 geführten Schlitten 55, welcher mittels
einer von einem Antriebsmotor 56 auf- und niederbewegbaren
Hubstange 57 angetrieben wird. Damit jeweils die vorderste
Nadel 20 im Nadelmagazin 24 an der Anschlag- und Führungs
platte 53 anliegt, werden die Nadeln 20 mittels eines auf die
hinterste Nadel 20 einwirkenden Vordrückstempels 58 gegen
die Anschlag- und Führungsplatte 53 gedrückt. Der Vordrück
stempel 58 kann entweder von einer Feder beaufschlagt sein
oder von einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 59
angetrieben sein.
Da die Nadeln 20 einen verstärkten Schaft 20a, ein diesem
gegenüber verjüngtes Mittelstück 20b und ein weiterhin ver
jüngtes vorderes Ende 20c aufweisen, ist es erforderlich,
das vordere Ende 20c der Nadeln 20 exakt zu führen, während
die Spitze der Nadeln in die Bohrung 60 im Nadelbrett 51
eintritt. Der Führung des vorderen Endes 20c der Nadeln 20
dient ein am unteren Ende 61 der Anschlag- und Führungs
platte 53 angeordneter Positionierschieber 62, welcher recht
winklig zur Nadel 20 vor- und zurückbewegbar gelagert ist.
Dieser Positionierschieber 62 weist an seinem dem Magazin 24
zugekehrten Ende eine Anschlagfläche, insbesondere eine
Kerbe 63 auf, an deren geneigten Flächen die Nadel 20 mit
ihrem vorderen Ende 20c anliegt. Damit der Positionier
schieber 62 bei weiterer Abwärtsbewegung der Nadel 20 dem
verstärkten Mittelteil 20b und insbesondere dem hinteren
Schaftteil 20a nicht im Wege ist, wird der Schieber 62 mittels
des Kipphebels 64, welcher an der Anschlag- und Führungs
platte 53 schwenkbar gelagert ist, bei der Abwärtsbewegung
des Schlittens 55 aus der Bahn der Nadel 20 zurückgezogen.
Damit die Nadel stets in gewünschter Lage an der Anschlag-
und Führungsplatte 53 anliegt und mit ihrer Achse parallel
zu dieser gehalten wird, ist an dieser ein Magnet 65 ange
ordnet, dessen Magnetfeld im wesentlichen auf die jeweils vorderste Nadel
20 einwirkt.
Die Benadelungsvorrichtung ist sowohl in Längsrichtung des
Nadelbretts 51 als auch in Querrichtung zu diesem bewegbar,
so daß sie mittels einer numerisch gesteuerten Antriebs
einrichtung so positioniert werden kann, daß das Loch im
Nadelbrett 51 automatisch mit einer Nadel 20 besetzbar ist, wobei
die Krücken 40 sämtlicher Nadeln 20 in die gleiche Richtung
zeigen, was in bestimmten Fällen von Bedeutung ist. Ist die
Benadelungsvorrichtung an dem bewegbaren Wagen um eine verti
kale Achse schwenkbar, so ist es auch möglich, den Krücken 40
der Nadeln 20 eine ganz bestimmte Winkellage gegenüber der
Längsachse des Nadelbretts 51 zu geben.
Bei der zuvor beschriebenen Benadelungsvorrichtung befinden
sich die nebeneinanderliegend angeordneten Nadeln in einem
Magazin, welches in die Benadelungsvorrichtung eingesetzt
wird. Werden die nebeneinanderliegenden Nadeln miteinander
zu einem Nadelstapel verbunden, beispielsweise mittels eines
Klebelacks oder vorzugsweise mittels wenigstens eines Klebe
streifens, so werden diese Nadelstapel in ein Magazin bzw. in
einen Zuführschacht der Benadelungsvorrichtung eingelegt. Um
die den Zusammenhalt der Nadeln bewirkenden Klebestreifen ent
fernen zu können, befinden sich in den Seitenwänden des Maga
zins bzw. des Zuführschachtes Öffnungen, durch die hindurch
die Klebestreifen von den Nadeln entfernt werden können. Dies
kann entweder von Hand oder mechanisch geschehen. Im Falle,
daß der Zusammenhalt der Nadeln durch Klebelack bewirkt wird,
erübrigt sich eine Entfernung desselben deshalb, weil die auf
den niederbewegbaren Stempel ausgeübte Kraft so groß ist, daß
die vorderste, vom Stempel erfaßte Nadel von der nachfolgen
den Nadel ohne weiteres abgeschert wird, zumal die Klebe
lackschicht ohnehin nur sehr dünn ist.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Benadeln von mit einer Vielzahl von
Bohrungen versehenen Nadelbrettern für Maschinen zur
Herstellung von textilen Nadelfilzbahnen, wobei der ver
stärkte hintere Schaft der Nadeln in den Bohrungen liegt und eine
abgebogene Krücke aufweist, mit einer Unterlage, auf der
das Nadelbrett aufliegt und mit einer Nadelpositionier-
und -eindrückvorrichtung, die einen Nadeleindrückstempel
zum Niederdrücken der Nadeln aufweist, die an einem über
das Nadelbrett verfahrbaren Wagen angeordnet ist und eine
Anschlag- und Führungsplatte umfaßt, an welcher entlang
der Nadeleindrückstempel auf- und niederbewegbar ist,
gekennzeichnet durch ein Nadelmagazin (24), das an der
Anschlag- und Führungsplatte (53) auswechselbar anbring
bar ist und die Nadeln (20) in vereinzelbarer Orientie
rung enthält, wobei die jeweils vorderster Nadel (20) im
Nadelmagazin (24) mit ihrem verstärkten Schaft (20a) an
der Anschlag- und Führungsplatte (53) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
auf die hinterste, im Nadelmagazin (24) befindliche Nadel
(20) einwirkenden Vordrückstempel (58).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
einen am unteren Ende (61) der Anschlag- und Führungs
platte (53) und rechtwinklig zu dieser angeordneten
Positionierschieber (62), an dessen einem, dem Nadel
magazin (24) zugekehrten Ende die jeweils vorderste Nadel
(20) im Magazin (24) an einer Anschlagfläche (63) anliegt
und welcher über einen Hebelmechanismus im Takt des
Nadeleindrückstempels (54) vor- und zurückbewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebelmechanismus als ein am Gehäuse schwenkbar
gelagerter Kipphebel (64) ausgebildet ist, dessen eines Ende
mit dem Positionierschieber (62) mechanisch gekuppelt ist
und dessen freies anderes federbelastetes Ende in den Weg
des Nadeleindrückstempels (54) ragt, der zur Bewegung des
Kipphebels (64) aus seiner ersten Stellung entgegen der Kraft
der Feder in seine zweite Stellung auf eine Schrägfläche
an dem freien Ende des Kipphebels (64) aufläuft.
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