DE19837036A1 - Stegkantenaggregat - Google Patents
StegkantenaggregatInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Stegkantenaggregat zum Anbringen eines streifen- oder bandförmigen Kantenmaterials (30) mit angeformtem Befestigungssteg (32) an mit einer Nut für den Befestigungssteg (32) versehene Schmalseiten eines plattenförmigen Werkstücks, mit einer in eine Spindeleinheit einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere ein Bearbeitungszentrum, einwechselbaren Anschlußeinrichtung (6, 7), einer Kantenmaterial-Zuführeinrichtung (2) zum Zuführen des Kantenmaterials zur Kleberauftragseinrichtung (15) mit einer Führungseinrichtung (4, 13) für den Befestigungssteg (32) und zumindest einer Andruckrolle (16) zum Eindrücken des Befestigungsstegs (32) in die Nut des Werkstücks und Andrücken des Kantenmaterials an die Werkstückschmalseite.
Description
Die Erfindung betrifft ein Stegkantenaggregat zum automatischen
Anbringen eines streifen- oder bandförmigen Kantenmaterials mit
angeformtem Befestigungssteg an mit einer Nut für den
Befestigungssteg versehene Schmalseiten eines plattenförmigen
Werkstoffs.
Maschinen zum Anleimen von streifen- oder bandförmigen
Kantenmaterialien an die Schmalseiten plattenförmiger
Werkstücke sind seit längerem bekannt.
So ist in der DE 37 02 154 A1 eine Kantenanleimmaschine
offenbart, mit der ein flaches, bandförmiges Kantenmaterial an
die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke anbringbar ist.
Diese bekannte Kantenanleimmaschine ist dahingehend
vorteilhaft, daß die zum Andrücken des Kantenmaterials dienende
Druckrolle ganz oder zumindest teilweise entlang des Umfangs um
das betreffende Werkstück herumgeführt werden kann. Dazu ist
ein in Richtung zweier Achsen verfahrbarer Kreuzsupport
vorgesehen, der die Andruckrolle entlang zweier
Koordinatenachsen führt, die üblicherweise senkrecht
aufeinander stehen. Zum Abschneiden des Kantenmaterials ist
zudem an dieser Kantenanleimmaschine eine Kappeinrichtung
vorgesehen.
Eine Kantenanleimeinrichtung, die einen ähnlichen Grundaufbau
wie die Maschine aus der DE 37 02 154 A1 hat, ist aus der
EP 0 510 231 A1 bekannt.
Diese bekannten Kantenanleimmaschinen ermöglichen zwar das
Anleimen eines flachen, streifen- oder bandförmigen
Kantenmaterials an die Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke
bei festgespanntem Werkstück, in dem die entsprechenden
Einrichtungen um das Werkstück herum programmgesteuert
verfahrbar sind, jedoch ist hiermit kein Kantenmaterial mit
angeformtem Befestigungssteg anleimbar. Damit sind diese
Maschinen auf sehr spezielle Einsatzgebiete beschränkt.
Die Kantenmaterialien, die bei den genannten Maschinen
maschinell anleimbar sind, bestehen meistens aus PVC und werden
zum Schutz der Schmalseiten der Werkstücke hieran angeklebt.
Das Kantenmaterial ist ein Streifen mit flacher Anlegeseite, an
dem mit einer darauf aufgebrachten Kleberschicht der Streifen
mit der Werkstückschmalseite aufgelegt wird. Das Anbringen von
Stegkantenmaterialien, d. h. Kanten mit einem Befestigungssteg,
ist bisher nur mit ortsfesten Walzmaschinen möglich, wie sie
beispielsweise von der Firma Heinrich Brandt Maschinenbau GmbH
vertrieben werden. Bei diesen Einrichtungen mußte das Werkstück
an den entsprechenden Einrichtungen zum Einbringen des Stegs
des Kantenmaterials vorbeigeführt werden. Damit ist ein
programmgesteuertes Anbringen von Stegmaterialien hiermit nicht
möglich. Außerdem kann dieser Vorgang nur manuell durchgeführt
werden und nicht automatisch.
Schließlich ist auf dem Markt eine Stationärmaschine unter der
Bezeichnung "top master" erhältlich, bei der das Werkstück auf
einem drehbaren Werkstücktisch festgehalten und hierauf gedreht
wird. Über eine federnde Lagerung werden die zum Eindrücken
einer Stegkante notwendigen Einrichtungen an dieses rotierende
Werkstück angelegt und dabei die Stegkante in eine
entsprechende Nut in der Werkstückschmalseite eingedrückt.
Aufgrund des sich drehenden Werkstücks ist diese Maschine nur
für kleinere Werkstücke einsetzbar.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht
darin, ein Stegkantenaggregat bereit zustellen, mit dem ein
streifen- oder bandförmiges Kantenmaterial mit einem
angeformten Befestigungssteg an die Schmalseiten eines mit
einer Nut zur Aufnahme des Befestigungsstegs versehenes
Werkstück maschinell und programmgesteuert anbringbar ist.
Dieses technische Problem wird durch ein Stegaggregat mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Erfindung liegt der
Gedanke zugrunde, erstmals ein in eine Spindeleinheit einer
Bearbeitungsmaschine einwechselbares Stegkantenaggregat
bereitzustellen, so daß das Aggregat auch gegen andere
Bearbeitungsaggregate, wie beispielsweise ein Fräsaggregat
etc., austauschbar ist. Bei einer Bearbeitungsmaschine im Sinne
der vorliegenden Erfindung kann es sich sowohl um eine
Durchlaufmaschine mit integrierter Spindeleinheit oder um ein
sogenanntes Bearbeitungszentrum mit zumindest einer
Spindeleinheit handeln. Erstere ist für im wesentlichen gerade
und leicht gekrümmte Werkstückschmalseiten einsetzbar.
Letzteres kann auch für stärker gekrümmte und verschiedene
Radien aufweisende Werkstuckkonturen eingesetzt werden. Indem
das erfindungsgemäße Aggregat nun eine Anschlußeinrichtung
(Schnellwechseleinrichtung) aufweist, ist es optimalerweise für
beide Maschinenarten verwendbar.
Es wird nun erstmals der Befestigungssteg des Kantenmaterials
geführt, so daß dessen Einbringen in die entsprechende Nut und
das Andrücken durchführbar ist. Darüber hinaus wird bei einem
erfindungsgemäßen Aggregat optional Kleber auf den
Befestigungssteg aufgetragen, so daß der vorzugsweise mit einem
Widerhakenprofil versehene Befestigungssteg zusammen mit dem
aushärtenden Kleber in der Nut einen Formschluß bildet und
damit einwandfrei befestigt ist, ohne daß der Befestigungssteg
mit sehr großer Kraft in die Nut eingepreßt werden muß, was bei
schmäleren Werkstücken, die keine größere Restwandstärke zur
Ober- oder Unterseite des Werkstücks mehr haben, zu einem
unerwünschten "Aufbeulen" durch das Eindrücken des
Befestigungsstegs führen kann. Diese "Aufbeulen" wird aber mit
der erfindungsgemäßen Technologie vermieden.
Ein erfindungsgemäßes Aggregat weist also eine in eine
Spindeleinheit einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere ein
Bearbeitungszentrum, einwechselbare Anschlußeinrichtung auf.
Optionalerweise ist diese Anschlußeinrichtung mit einer
Schnittstelle gemäß der EP 96 107 595 kompatibel. Durch die
kompatible Ausbildung der Anschlußeinrichtung des Aggregats mit
der Schnittstelle eines Bearbeitungszentrums kann ein
automatischer Aggregatwechsel durchgeführt werden. Darüber
hinaus sind auch die für den Betrieb des Aggregats notwendigen
Betriebsmittel problemlos vom Bearbeitungszentrum in das
Aggregat einbringbar, wie z. B. Strom, Druckluft etc.
Wie bereits erwähnt, weist ein erfindungsgemäßes Aggregat
optional eine Kleberauftragseinrichtung auf, mit der der Kleber
auf dem Befestigungssteg des Kantenmaterials entweder
kontinuierlich oder auch abschnittsweise auftragbar ist. Das
Aufbringen von Kleber ist je nach dem verwendeten Material und
dem Querschnitt des Steges notwendig bzw. zweckmässig.
Darüber hinaus ist eine Kantenmaterial-Zuführeinrichtung
vorgesehen, mit der das Kantenmaterial zur
Kleberauftragseinrichtung geführt werden kann und in der eine
Führungseinrichtung integriert ist, die zur Führung des
Befestigungsstegs dient. Diese ist aber optimalerweise auch so
ausgebildet, daß auch ein bandförmiges Kantenmaterial ohne
Befestigungssteg mit dem Aggregat anbringbar ist. Hierzu sind
einfach seitliche Führungskanten an der Führungseinrichtung
vorgesehen, zwischen denen das Kantenmaterial seitlich geführt
vorbeigeführt wird. Bei einem Profil mit Befestigungssteg wird
dieser in einem Zwischenraum in der Führungseinrichtung
geführt. Eine optimale Ausführung wird später noch im Einzelnen
erläutert.
Schließlich ist zumindest eine Andruckrolle zum Eindrücken des
Befestigungsstegs in die Nut des Werkstücks und Andrücken des
Kantenmaterials an die Werkstückschmalseite vorhanden.
Optimalerweise wird mit einer Andruckrolle der Steg zuerst
nicht vollständig in die dafür vorgesehene Nut eingepreßt,
sondern beispielsweise nur bis zur halben Steghöhe. Mit einer
oder mehreren Nachdruckrollen erfolgt dann das vollständige
Eindrücken des Stegs. Alternativ hierzu ist es aber auch
denkbar, daß nur eine Andruckrolle vorgesehen ist, mit der in
einem ersten Durchgang den Steg, wie zuvor beschrieben, nur
halb in die Nut eingedrückt wird. In einem zweiten Durchgang
wird dann mit der gleichen Rolle der Steg vollständig
eingedrückt; d. h., die Werkstückkontur wird zweimal abgefahren.
Mit beiden Alternativen wird erreicht, daß das Kantenmaterial
nicht einer zu großen "Walkarbeit" unterliegt, wodurch es in
dem Material zeitlich versetzt noch zu Längenveränderungen
kommen kann, die bei einer 360°-Umleimung möglicherweise zu
einer Aufweitung der Stoßfuge führen könnten, was unerwünscht
wäre und sogar zum Ausschuß des Werkstücks führen könnte.
Eine technisch einfache und robuste Ausbildung besteht darin,
daß die Kantenmaterial-Zuführeinrichtung zumindest eine
angetriebene Transportrolle umfaßt, die entweder über die
Anschlußeinrichtung von der Spindeleinheit antreibbar ist oder
einen eigenen Elektroantrieb besitzt. Die Transportrolle
transportiert das Kantenmaterial durch Reibschluß mit dem
Befestigungssteg des Kantenmaterials. Damit ist das Führen und
Transportieren des Kantenmaterials an dem Befestigungssteg
ermöglicht. Überdies wird der vorhandene Befestigungssteg in
optimaler Weise für das Einbringen im Aggregat genutzt, indem
ihm eine Doppelfunktion zukommt. Der Befestigungssteg wird
nämlich zur Führung wie auch zum Transport des Kantenmaterials
genutzt.
Der Reibschluß mit dem Befestigungssteg läßt sich mit einer der
Transportrolle gegenüberliegenden Gegendruckrolle noch
verbessern, die optimalerweise zur Transportrolle hin bzw.
hiervon wegbewegbar ist. So kann die Befestigungsstegdicke und
auch der Reibschluß zwischen der Transportrolle, der
Gegendruckrolle und dem hierzwischen eingeklemmten
Befestigungssteg eingestellt werden.
Optimalerweise ist die Gegendruckrolle pneumatisch bewegbar.
Denn eine Druckluftversorgung ist ja über die Schnittstelle des
Bearbeitungszentrums gegeben und auch für andere Einrichtungen
am Aggregat zweckdienlich.
Eine sehr effektive und robuste, wie auch technisch relativ
einfache Lösung besteht darin, daß die Kantenmaterial-
Zuführeinrichtung mehrere Führungsleisten umfaßt, die eine
Gleitauflage für die Kantenmaterialinnenseite bilden und
zwischen denen der Befestigungssteg geführt ist. Damit wird das
Kantenmaterial im Aggregat sowohl seitlich, wie auch in einer
senkrechten Richtung hierzu genau geführt. Damit ist, wie
bereits zuvor ausgeführt, ein Kantenmaterial sowohl mit wie
auch ohne Befestigungssteg mit ein und demselben Aggregat gemäß
der Erfindung anleimbar.
Für eine optimale Anpassung an unterschiedliche Querschnitte
einzubringender Kantenmaterialien mit Befestigungsstegen sind
eine oder mehrere Führungsleisten verstellbar. Damit ist der
Abstand zwischen den Führungsleisten einstellbar. Wiederum ist
eine optimale technische Lösung darin zu sehen, daß die
Verstellung der Führungsleisten durch eine Pneumatik erfolgt,
da die Druckluft, wie bereits erwähnt, über die Schnittstelle
des Bearbeitungszentrums bereitgestellt ist.
Ein optimales Arbeitsergebnis ist dann erzielbar, wenn ein oder
mehrere Nachdruckrollen der zumindest einen Andruckrolle
nachgeschaltet sind. Durch die Nachdruckrollen wird das bereits
auf die Schmalseite angebrachte Kantenmaterial nochmals
angedrückt, so daß auch mögliche Unregelmäßigkeiten des
eingebrachten Kantenmaterials behoben werden.
Durch eine schwenkbare Lagerung der Nachdruckrollen ist eine
optimale Anpassung auch an gekrümmte und mit Radien versehene
Werkstückschmalseite möglich.
Der Kleberauftrag auf den Befestigungssteg erfolgt
optimalerweise mit einer oder mehreren Kleberauftragsdüsen. In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Düsen auf einer oder
beiden Seiten des Befestigungsstegs angeordnet, so daß der
Befestigungssteg auf beiden voneinander abgewandten Seiten, die
mit den Nutenwänden in Anlage gelangen, wie auch die
Kanteninnen- oder -anlageseiten mit einer Kleber, insbesondere
Schmelzkleberschicht umhüllt werden.
Es ist zum einen möglich, einen Klebervorratsbehälter, mit dem
die Kleberauftragseinrichtung im Aggregat angeschlossen ist, im
Bearbeitungszentrum im wesentlichen stationär anzuordnen. Dies
hat den Vorteil, daß das Aggregat leichtgewichtiger zu bauen
ist und damit die zu bewegenden Massen verringert werden
können; was für die Verfahrgenauigkeit wichtig ist. Um zu
verhindern, daß bei einer 360°-Umleimung eines Werkstücks sich
Versorgungsleitungen verheddern, ist es aber optimal, daß der
Klebervorratsbehälter am Aggregat angeordnet ist.
Optimalerweise ist der am Aggregat vorgesehene
Klebervorratsbehälter derart dimensioniert, daß der Klebstoff
für ein oder mehrere aufgespannte Werkstücke ausreicht. Ein
weiterer Klebervorratsbehälter ist zusätzlich an der
Bearbeitungsmaschine vorhanden, über den der am Aggregat
angeordnete Behälter beim Zurückstellen des Aggregates in ein
spezielles Speichermagazin der Bearbeitungsmaschine wieder
aufgefüllt wird.
Um die Versorgung der Kleberauftragsdüsen mit Kleber
sicherzustellen und einzustellen, ist der Klebervorratsbehälter
optimalerweise mit Druckluft beaufschlagbar. Damit kann der
Kleber in vorbestimmter Menge zu den Kleberauftragdüsen
ausgepreßt werden.
Mit einem Stegaggregat der vorgenannten Art ist es möglich,
abgelenktes Kantenmaterial anzubringen. Ist das Kantenmaterial
aber nicht bereits abgelängt oder ist eine 360°-Umleimung
vorzunehmen, bei der ein Stoß der Enden des Kantenmaterials
erfolgt, so ist eine Kantenmaterial-Kappeinrichtung am Aggregat
vorteilhaft.
Optimalerweise ist die Kantenmaterial-Kappeinrichtung mit einem
pneumatisch betätigten Kappmesser oder einer Kappsäge
ausgestattet. Hierbei ist es vorteilhaft, daß eine
Kantenmaterial-Klemmeinrichtung vorhanden ist, mit der das
Kantenmaterial im Aggregat absolut festklemmbar ist, so daß es
beim Kappen des Kantenmaterials zu keinem Versatz oder
Verrutschen des Kantenmaterials kommt.
Bei einer 360°-Umleimung wird optimalerweise die Anfertigung
des Stoßes folgendermaßen vorgenommen. Das Kantenmaterial wird
eingebracht und in einem vorbestimmten Abstand zum bereits
eingelegten Kantenmaterialstirnende, was durch die CNC-
Steuerung ermittelbar ist, nicht oder nur unvollständig
eingepreßt. Dann wird mit der Kappeinrichtung das
Kantenmaterial mit einer geringfügigen Über- oder Unterlänge
zum Stoß abgeschnitten. Dann wird die Druckrolle abgehoben und
kurz vor der Stoßfuge wieder angedrückt. Somit wird eine Art
"Schlaufe" geschaffen. Es wird nun die Kontur im Stoßbereich
nochmals mit angedrückter Druckrolle abgefahren. Damit wird das
bisher nicht oder nur unvollständig eingepreßte Kantenmaterial
zum Stoß hin verpreßt. Das Zurücksetzen des Aggregates kann
unterbleiben, wenn zumindest eine Nachdruckrolle vorhanden ist,
die die "Schlaufe" dann eindrückt.
Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Stegkantenaggregats,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf ein
Stegkantenaggregat gemäß der Fig. 1, und
Fig. 3 einen Querschnitt eines an die Schmalseiten eines
Werkstücks anzubringenden Kantenmaterials mit
Befestigungssteg.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, weist das Stegkantenaggregat
gemäß der Erfindung eine Anschlußeinrichtung 6 auf, die einen
Kegel umfaßt, der in eine entsprechende Schnittstelle einer
Spindel eines Bearbeitungszentrums einsetzbar ist. Hier ist
zugleich noch der entsprechende Anschluß 7 für die Druckluft
vorhanden.
Der Kegel der Anschlußeinrichtung 6 ist drehbar gelagert und
auf der zugehörigen Welle ist ein Rad 8 drehfest angeordnet,
das über einen Riemen oder Zahnriemen 9 mit einem weiteren Rad
10 einen Riementrieb bildet. Das Rad 10 ist wiederum über eine
Welle 11 mit einem Kegelrad 12 verbunden, das mit einem
entsprechenden Kegelrad einer Transportrolle 2 kämmt. Der
Transportrolle 2 ist eine Gegendruckrolle 3 gegenüberliegend
angeordnet. Die Gegendruckrolle 3 ist nicht angetrieben, jedoch
verschieblich gelagert, so daß sie zur Transportrolle 2 hin
bzw. hiervon weg bewegbar ist. Die Verschiebung der
Gegendruckrolle 3 erfolgt vorteilhafterweise pneumatisch.
Vor der Transportrolle 2 und der Gegendruckrolle 3 ist eine
Festklemmeinrichtung vorhanden, die aus einer Curry-Klemme 1
und einem ortsfesten Gegenhalter besteht. Die Curry-Klemme 1
ist wiederum pneumatisch zum Gegenhalter hin bewegbar.
Auf der anderen Seite der Transportrolle 2 und der Gegenrolle 3
sind Führungsleisten 4, 13 zur Führung des Befestigungsstegs
und zur Auflage der Innenseiten des Kantenmaterials vorhanden.
In einer Leiste ist eine Kleberauftragsdüse 15 integriert.
Diese Düse 15 ist mit einem Klebstoffbehälter 14 verbunden, in
dem mittels Drucklufteinblasung der Kleber in die Düse 15
auspreßbar ist.
Die in der Fig. 1 dargestellten Führungsleisten 4 und 13 sind
in der Höhe einstellbar, so daß die Dicke des Befestigungsstegs
eingestellt werden kann. An die Führungsleisten 13 und 4
schließt sich eine Druckrolle 16 an, die gefedert gelagert ist.
Die Federung wird über einen Zylinder 18 eingestellt. Auf die
Andrückrolle 16 folgen Nachdruckrollen 17, die gegenüber der
Druckrolle 16 über eine Halterung 19 schwenkbar gelagert sind.
Wie insbesondere aus der Fig. 2 ersichtlich ist, ist nach der
Transportrolle 2 und der Gegendruckrolle 3 ein Kappmesser 5
angeordnet, mit dem das auf und zwischen den Führungen 4
hindurchlaufende Kantenmaterial abgeschnitten werden kann.
Hierzu ist das Kappmesser 5 pneumatisch (Pneumatikzylinder 20)
betätigbar.
In der Fig. 3 ist ein beispielhafter Querschnitt eines
einzubringenden Kantenmaterials mit Befestigungssteg gezeigt.
Das hierin gezeigte Kantenmaterial 30 weist eine Sichtseite 31
und eine zur Anlage an die Werkstückschmalseite bestimmte
Innenseite 33 auf. Hiervon erstreckt sich ein mit
Widerhakenprofil versehener Befestigungssteg 32, der in eine
entsprechend ausgebildete Nut in der Werkstückschmalseite
einzubringen ist.
Es wird nun die Funktionsweise des Stegkantenaggregats
beschrieben. Über die Spindeleinheit des Bearbeitungszentrums,
in das das Stegkantenaggregat der vorgenannten Art
eingewechselt ist, wird die Transportrolle 2 über die
Anschlußeinrichtung 6 betrieben. Durch entsprechende
Einstellung der Gegendruckrolle 3 erfolgt ein Reibschluß
zwischen der Transportrolle 2 und der Gegendruckrolle 3 mit dem
Befestigungssteg 32 des Kantenmaterials 30. Durch den Antrieb
der Transportrolle 2 wird das Kantenmaterial 30 zwischen den
Führungen 4, 13 eingeführt und auf einer Seite (zumindest auf
einer Seite) über die Kleberauftragsdüsen 15 mit Kleber
versehen. Das derart vorbereitete Kantenmaterial wird nun über
die Führungen 4 und 13 zu der Druckrolle 16 geführt, die durch
entsprechendes Verfahren der Spindeleinheit des
Bearbeitungszentrums den Befestigungssteg 32 in die dafür
vorgesehene Nut an der Schmalseite des Werkstücks eindrückt.
Über die Nachdruckrollen 17 wird auf der Außenseite des
Kantenmaterials dieses an die Werkstückschmalseite nochmals
angedrückt.
Bei einer 360°-Umleimung eines Werkstücks wird dann bis auf
einen vorbestimmten Abstand zur Vorderkante des bereits
eingebrachten Kantenmaterials das Aggregat verfahren und mit
dem Kappmesser 5 mit einem geringen Übermaß abgeschnitten. Dann
wird die Druckrolle 16 abgehoben und das geringe übermaß
nochmals nachgefahren, um dieses auf den bereits vorhandenen
Stoß aufzudrücken. Hiermit ist ein sehr sauberer und fast
unsichtbarer Stoß automatisch herstellbar.
Claims (17)
1. Stegkantenaggregat zum Anbringen eines streifen- oder
bandförmigen Kantenmaterials (30) mit angeformtem
Befestigungssteg (32) an mit einer Nut für den
Befestigungssteg (32) versehene Schmalseiten eines
plattenförmigen Werkstücks, mit
- - einer in eine Spindeleinheit einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere ein Bearbeitungszentrum, einwechselbaren Anschlußeinrichtung (6, 7),
- - einer Kantenmaterial-Zuführeinrichtung (2) zum Zuführen des Kantenmaterials zur Kleberauftragseinrichtung (15) mit einer Führungseinrichtung (4, 13) für den Befestigungssteg (32) und
- - zumindest einer Andruckrolle (16) zum Eindrücken des Befestigungsstegs (32) in die Nut des Werkstücks und Andrücken des Kantenmaterials an die Werkstückschmalseite.
2. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kantenmaterial-
Zuführeinrichtung zumindest eine angetriebene
Transportrolle (2) umfaßt, die entweder über die
Anschlußeinrichtung (6, 7) von der Spindeleinheit
antreibbar ist oder einen eigenen Elektroantrieb besitzt,
und die durch Reibschluß mit dem Befestigungssteg (32) des
Kantenmaterials (30) das Kantenmaterial transportiert.
3. Stegkantenaggregat nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transportrolle (2) eine
Gegendruckrolle (3) gegenüberliegt, die zur Transportrolle
(2) hin und hiervon wegbewegbar ist, so daß zwischen der
Transport- (2) und der Gegendruckrolle (3) der
Befestigungssteg (32) des Kantenmaterials (30) einklemmbar
ist.
4. Stegkantenaggregat nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegendruckrolle (3)
pneumatisch bewegbar ist.
5. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kantenmaterial-
Zuführeinrichtung mehrere Führungsleisten (4, 13) umfaßt,
die eine Gleitauflage für die Kantenmaterialinnenseite
(33) bilden, und zwischen denen der Befestigungssteg (32)
geführt ist.
6. Stegkantenaggregat nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine oder mehrere
Führungsleisten (4, 13) verstellbar sind.
7. Stegkantenaggregat nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verstellung der
verstellbaren Führungsleisten (4, 13) durch eine Pneumatik
erfolgt.
8. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
Nachdruckrollen (17) der Andruckrolle (16) nachgeschaltet
sind.
9. Stegkantenaggregat nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachdruckrollen (17)
schwenkbar gelagert sind.
10. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlußeinrichtung (6,
7) des Aggregates mit der Schnittstelle eines
Bearbeitungszentrums gemäß der EP 96 107 595 kompatibel
ist.
11. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine
Kleberauftragseinrichtung (15) zum Auftragen eines Klebers
auf den Befestigungssteg (32) des Kantenmaterials (30)
vorhanden ist.
12. Stegkantenaggregat nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kleberauftragseinrichtung
Kleberauftragsdüsen (15) umfaßt, die einen Kleberauftrag
auf einer oder beiden Seiten des Befestigungsstegs (32)
ermöglichen.
13. Stegkantenaggregat nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kleberauftragseinrichtung
(15) einen am Aggregat angeordneten Klebervorratsbehälter
(14) umfaßt.
14. Stegkantenaggregat nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klebervorratsbehälter
(14) mit Druckluft beaufschlagbar ist.
15. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kantenmaterial-
Kappeinrichtung (5) am Aggregat vorhanden ist.
16. Stegkantenaggregat nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kantenmaterial-
Kappeinrichtung ein pneumatisch betätigtes Kappmesser (5)
oder eine Kappsäge ist.
17. Stegkantenaggregat nach Anspruch 1, 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kantenmaterial-
Klemmeinrichtung (1) vorhanden ist, mit der das
Kantenmaterial (30) im Aggregat festklemmbar ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19837036A DE19837036A1 (de) | 1998-08-14 | 1998-08-14 | Stegkantenaggregat |
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PCT/EP1999/005932 WO2000009303A1 (de) | 1998-08-14 | 1999-08-13 | Stegkantenaggregat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19837036A DE19837036A1 (de) | 1998-08-14 | 1998-08-14 | Stegkantenaggregat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19837036A1 true DE19837036A1 (de) | 2000-02-17 |
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ID=7877629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19837036A Withdrawn DE19837036A1 (de) | 1998-08-14 | 1998-08-14 | Stegkantenaggregat |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP1105266A1 (de) |
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