DE3200703C2 - Urethanpolymeres, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
Urethanpolymeres, Verfahren zu seiner Herstellung und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue Polymerzusammensetzung
und ihre Verwendung allein und in Verbindung mit ande
ren Materialien als Photolack. Man hat gefunden, daß
sich Urethanpolymere mit einer endständigen ungesättig
ten Bindung am einen Ende und einer endständigen Carb
oxylgruppe am anderen Ende sehr gut für die Herstellung
von Montageplatten mit gedruckter Schaltung unter Anwen
dung von Ätz- oder Plattinierungsverfahren eignen und
auch als Lötabdeckungen verwendet werden können.
Bei der Herstellung von Platten mit gedruckter Schal
tung unter Verwendung von trockenen Filmen als Photo
lack wird ein festes lichtempfindliches Material mit
der Platte verbunden, die die gedruckte Schaltung tra
gen soll. Auf das lichtempfindliche Material wird ein
Negativ der gewünschten Schaltung gelegt, worauf man
das lichtempfindliche Material belichtet. Beim Auftref
fen des Lichtes auf bestimmte Bereiche des lichtempfind
lichen Materials wird dieses so verändert, daß die
belichteten und die nicht belichteten Bereiche unter
schiedliche Eigenschaften aufweisen, z. B. unterschied
liche Löslichkeit. Das nicht belichtete lichtempfind
liche Material wird dann gewöhnlich von der Platte
entfernt, so daß mit einem festen Polymeren überzogene
Bereiche sowie nicht überzogene Bereiche verbleiben.
Die nicht überzogenen Bereiche können dann mit Lötmit
tel überzogen werden oder das darunterliegende leitende
Material kann entfernt werden. Das auf der Platte mit
der gedruckten Schaltung verbliebene feste Polymere
wird dann gewöhnlich in einer nachfolgenden Stufe ent
fernt.
Das übliche Verfahren zur Herstellung von Platten mit
gedruckten Schaltungen unter Verwendung feuchter Photo
lacke besteht darin, daß man auf die Platte, die die
gedruckte Schaltung tragen soll, eine flüssige Polymer
zusammensetzung im Siebdruckverfahren aufträgt und dann
belichtet, um das Polymere zu härten und zu verfesti
gen. Das gehärtete Polymere schützt die darunterliegen
de Metallschicht während einer oder mehrerer nachfolgen
der Bearbeitungsstufen. Wenn eine kleine Anzahl gedruck
ter Schaltungen mit bestimmter Anordnung hergestellt
werden soll, kann der Siebdruck von Hand erfolgen. Wenn
eine größere Anzahl gedruckter Schaltungen hergestellt
werden soll, wird das Siebdruckverfahren maschinell
durchgeführt.
Das wesentliche Merkmal der Photolackverfahren besteht
in der Verwendung eines Materials, das nach der Belich
tung von bestimmten Stellen der Platte entfernt werden
kann, von anderen aber nicht. Außerdem muß das Material
ein scharfes Auflösungsvermögen haben, d. h. es muß sich
um ein Material handeln, bei dem die belichteten und
die nicht belichteten Bereiche klar und scharf gegen
einander abgegrenzt sind. Zur Erzielung dieser scharfen
Abgrenzung wurden bisher feste lichtempfindliche Zusam
mensetzungen verwendet und, wenn die Platte für die
gedruckte Schaltung mit einer flüssigen Zusammensetzung
überzogen wurde, wurde diese vor der Erzeugung des
Bildes getrocknet. Ein Grund für die Verwendung eines
festen oder getrockneten Materials bestand darin, daß
man annahm, das Bild der gewünschten Schaltung müsse in
direktem Kontakt mit dem Photolack stehen, um bei der
endgültigen Schaltung eine scharfe Begrenzung zu er
reichen. Man hat jedoch gefunden, daß dies nicht zu
trifft. Zwischen dem Negativ oder einem anderen Bild
für die Schaltung und dem Photolack kann ein Luftzwi
schenraum liegen, wobei dennoch gedruckte Schaltungen
mit scharfer Begrenzung erhalten werden. Dies hat zur
Verwendung flüssiger Polymerer als Photolacke geführt.
Diese Polymeren können außer als Photolacke auch für
andere Zwecke verwendet werden. Sie können als Schutz
überzüge dienen, insbesondere in Bereichen, die einer
Kratzmalerei in der Art von Spritzmalereien, Flüssig
schreibstiftschriftzügen oder -zeichnungen unterworfen
werden. Wenn eine Oberfläche mit diesen Polymeren behan
delt und gehärtet und nachfolgend mit Spritzfarbe und
Stiftzeichnungen überdeckt wurde, kann der Polymerüber
zug zusammen mit der Spritzfarbe und den Stiftzeichnun
gen durch ein alkalisches Ablöseverfahren entfernt wer
den. Dies ist nur ein Beispiel dafür, daß die Polymeren
außer als Photolack für andere Zwecke verwendet werden
können.
Aus der US-PS-4 228 232 ist eine photopolymerisierbare Zusammen
setzung bekannt, die ein Urethanoligomer enthält, das an seinen
Enden mindestens zweifach aliphatisch ungesättigt ist. Die ver
wendete Alkoholkomponente ist mindestens ein Triol.
Aus der DE-OS 24 43 665 sind photovernetzbare Formmassen be
kannt, die ungesättigte Polyurethane enthalten, welche folgen
dermaßen hergestellt werden: Ein hydroxygruppenhaltiger olefi
nisch ungesättigter Polyester wird mit einer Mischung von Di
isocyanaten umgesetzt, von denen eines an einer Isocyanatgruppe
mit einem Acrylat umgesetzt ist und daher noch eine freie Iso
cyanatgruppe für die Reaktion mit dem Polyester zur Verfügung
steht und das andere Diisocyanat an beiden Isocyanatgruppen mit
dem Acrylat umgesetzt ist. Das Diisocyanat ist teilweise an
beiden Seiten verkappt, da bei der Umsetzung des Diisocyanats
mit dem Acrylat ein Überschuß an Hydroxyacrylat verwendet wird.
Diese beiden getrennt hergestellten Komponenten werden dann
gemischt und umgesetzt. Bei dieser Reaktion reagiert die ver
bliebene freie Isocyanatgruppe des einseitig verkappten Di
isocyanats mit freien Hydroxygruppen des Polyesters und mit
freien Carboxylgruppen des Polyesters. Bei der Herstellung des
Urethanpolymeren geht der Gehalt an freien Carboxylgruppen durch
die Reaktion der Carboxylgruppen mit dem Isocyanat zurück. Bei
dem in alternativ beschriebenen Herstellungsverfahren wird die
an den Enden verkappte Polyesterkomponente auf gleiche Weise
hergestellt und mit einem Diisocyanatgemisch und Hydroxyacrylat
umgesetzt. Bei dieser Reaktion ergibt sich jedoch eine Vielzahl
von Produkten, die insgesamt einen noch niedrigeren Gehalt an
Carbonsäurengruppen haben sollten. Darüber hinaus weist das
gemäß diesem Durchschnitt hergestellte Polymer mehr als eine
einzige, endständige, aliphatisch ungesättigte Bindung auf, da
jeder der verbliebenen Hydroxygruppen des Ausgangspolyesters
mit dem die endständige, olefinische Gruppe enthaltenen Diiso
cyanat umgesetzt werden soll.
Aus der DE-OS 25 57 408 sind aus Polyepoxiden mit mehr als 1,2-
Epoxidgruppe pro Molekül, olefinisch ungesättigten Carbonsäuren,
Isocyanaten und cyclischen Anhydriden hergestellte Urethanharze
bekannt. Bereits aufgrund der Vielzahl von Hydroxygruppen ist
klar, daß die hergestellten Urethanpolymere mehr als eine endständige,
ungesättigte olefinische Bindung enthalten müssen. Die
DE-OS 31 07 585, deren Prioritätstag vor demjenigen der vorliegenden
Anmeldung liegt, die aber erst nachträglich veröffentlicht
worden ist, offenbart Urethanpolymere, bei denen im wesentlichen
an jedem Molekülende ein Acrylrest vorhanden ist und
die an den Molekülenden mindestens 1,6 Carboxylgruppen pro Molekül
aufweisen.
Das erfindungsgemäße synthetisch hergestellte Polymere
besteht aus einem Urethan mit einer endständigen Alkenbindung
und einer endständigen Carboxylgruppe. Es hat
die allgemeine Formel:
in der R₁ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgruppe
ist, R₂ eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, R₃ einen Diisocyanatanteil darstellt, der
alicyclische, Aryl-, Alkyl- oder Arylalkylstruktur aufweisen
kann, R₄ eine Alkylen-, Alkenylen-, Arylen- oder
alkyl- oder hydroxysubstituierte Arylengruppe ist und
(PE)x eine Polyester- und/oder Polyether Kettenverlängerungseinheit
bedeutet, in der x eine ganze Zahl von 2
bis 50 darstellt. Ferner liegen die endständige Carboxylgruppe
und die endständige, aliphatisch ungesättigte Bindung in dem
Polymer in einem Verhältnis von 1 : 1 vor. Das Molekulargewicht
beträgt 250 bis 10 000 und der Säuregehalt liegt im Bereich von
0.1 bis 4.0 Milliäquivalenten/Gramm. Bevorzugt weist das Urethanpolymere
in α-Stellung zur endständigen Carboxylgruppe eine aliphatisch
ungesättigte Bindung auf und liegt als photopolymerisierbare
Flüssigkeit vor. Die endständige Bifunktionalität die
ses Polymeren macht dieses vielen Verwendungszwecken
zugänglich, insbesondere der Verwendung als Photolack.
Bei der Verwendung als Photolack ermöglicht die endstän
dige Alkengruppe die Polymerisation mit freien Radika
len, während die Carboxylgruppe eine Entfernung mit
alkalischen Lösungen möglich macht. Das heißt, die Mole
küleinheit ist durch aktinisches Licht härtbar und läßt
sich nach dem Härten mit alkalischen Lösungen entfernen.
Die Polymeren können auf verschiedene Weise hergestellt
werden. Ein bevorzugtes Verfahren besteht in der Umset
zung eines Diisocyanats mit einem Acrylat oder Methacry
lat mit endständiger Hydroxygruppe, um ein Monoiso
cyanat-Urethanaddukt zu erhalten. Dieses Acrylat oder
Methacrylat liefert die endständige Alkenbindung für
das endgültige Polymere. Das Urethanaddukt mit der end
ständigen Alkenbindung und einer endständigen Isocyanat
gruppe wird dann mit einem die Kette verlängernden
Polyester und/oder Polyether zu einem Urethan mit end
ständiger Hydroxygruppe umgesetzt. Man kann auch Poly
ester-Polyether Mischungen verwenden. Bei dieser Reak
tion wird das restliche Isocyanat des Urethanaddukts
umgesetzt. Das Urethan mit der endständigen Hydroxygrup
pe wird anschließend mit einem Anhydrid umgesetzt, wo
durch in das Polymere eine endständige Carboxylgruppe
eingeführt wird. Wenn das Anhydrid aus einem ungesättig
ten Anhydrid, wie Maleinsäureanhydrid besteht, wird in
α-Stellung zur Carboxylgruppe eine ungesättigte Bin
dung eingeführt.
Die Polymeren mit endständiger Alkenbindung und endstän
diger Carboxylgruppe haben ein Molekulargewicht von
etwa 250 bis 10 000 und einen Säuregehalt von etwa 0,1
bis 4,0 Milliäquivalent/Gramm. Für die Herstellung die
ser Polymeren kann jedes Diisocyanat verwendet werden,
das zu einem Polymeren mit der obigen allgemeinen Struk
tur führt. Das Diisocyanat hat die allgemeine For
mel R(NCO)₂, in der R ein mehrwertiger organischer Rest
ist, der keine reaktionsfähigen ungesättigten Kohlen
stoff-Kohlenstoff Bindungen aufweist. Bevorzugte Diiso
cyanate sind Hexamethylendiisocyanat, Toluoldiiso
cyanat, Xylylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat,
Phenylendiisocyanat, Naphthalindiisocyanat, Hylene W
und Isophorondiisocyanat. Das Acrylat oder Methacrylat
mit endständiger Hydroxygruppe, das mit dem Diisocyanat
umgesetzt wird, dient der Einführung der endständigen
ungesättigten Bindung in das Polymere. Abgesehen davon,
daß die Hydroxylgruppe für die Umsetzung mit dem Diiso
cyanat verfügbar sein muß, kann jedes Hydroxyalkylacry
lat oder Hydroxyalkylmethacrylat verwendet werden. Bei
spiele für Acrylate und Methacrylate mit endständiger
Hydroxygruppe sind Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropyl
acrylat, Hydroxybutylacrylat, Hydroxyisobutylacrylat,
Hydroxyisopentylacrylat, Hydroxyhexylacrylat, Hydroxy
ethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Hydroxybu
tylmethacrylat, Hydroxyisobutylmethacrylat und Hydroxy
pentylmethacrylat.
Für die Umsetzung des Diisocyanats mit dem Acrylat oder
Methacrylat mit endständiger Hydroxygruppe wird vorzugs
weise ein Katalysator verwendet, der mit dem Diiso
cyanat vermischt werden kann. Geeignete Katalysatoren
sind Urethankatalysatoren, wie Dibutylzinndilaurat oder
Zinn(II)octoat. Ein Katalysatorbeschleuniger, wie ein
organisches Phosphit kann ebenfalls verwendet werden.
Das Acrylat oder Methacrylat mit endständiger Hydroxy
gruppe wird langsam zum Diisocyanat gegeben und die
exotherme Reaktion so gesteuert, daß die Temperatur der
Mischung etwa 85°C und vorzugsweise etwa 70°C nicht
überschreitet. Die Reaktion ist beendet, wenn im wesent
lichen sämtliche Hydroxylgruppen des Acrylats oder
Methacrylats umgesetzt sind. Dieser Punkt läßt sich durch
Titrieren einer Probe der Reaktionslösung mit Dibutyl
amin zur Ermittlung des verbleibenden Isocyanatgehalts
des Diisocyanats feststellen.
Wenn gewährleistet ist, daß die erforderliche Menge
Isocyanat verbraucht ist, wird ein Polyester und/oder
Polyether zugefügt. Der Polyester oder Polyether dient
hauptsächlich der Kettenverlängerung und kann aus jedem
Polyester oder Polyether mit einem Molekulargewicht von
etwa 250 bis 10 000 bestehen. Der Polyester und der
Polyether können jede beliebige Struktur haben, solange
sie eine Hydroxygruppe aufweisen, die mit der verblei
benden Isocyanatgruppe des Diisocyanats reagieren kann,
sowie eine Hydroxygruppe, die mit einem Anhydrid, wie
Maleinsäureanhydrid reagiert. Geeignete kettenverlän
gernde Polymere sind Poly-(diethylenglykoladipat),
Poly-(ethylenglykoladipat), Poly-(ethylenoxid), Po
ly-(propylenoxid), Poly-(tetramethylenoxid), Po
ly-(ethylenoxid-propylenoxid)-copolymeres, Poly-(nona
methylenoxid), Poly-(caprolacton) und Poly-(trimethylon
propan-propylenoxid). Selbstverständlich gibt es noch
eine Reihe anderer Polyether und Polyester, die für die
Herstellung der vorliegenden Polymeren verwendet werden
können. Das einzige Erfordernis besteht darin, daß der
Polyester oder Polyether an seinem einen Ende mit einer
Isocyanatgruppe und an seinem anderen Ende mit einem
cyclischen Anhydrid reagieren kann.
Es wird eine ausreichende Menge des die Kette verlän
gernden Polymeren zugefügt um mit der verbleibenden
Isocyanatgruppe zu reagieren. Für diese Urethanreaktion
kann jeder geeignete Urethankatalysator verwendet wer
den, z. B. einer, wie er für die Umsetzung zwischen dem
Acrylat oder Methacrylat mit endständiger Hydroxygruppe
und dem Diisocyanat eingesetzt wird.
Das Reaktionsgemisch wird etwa 4 bis 8 Stunden auf etwa
50 bis 90°C und vorzugsweise auf etwa 65 bis 70°C
gehalten. Dann ist die Umsetzung der verbliebenen Di
isocyanatgruppe vollständig. Der Umwandlungsgrad kann
durch Titration ermittelt werden. An diesem Punkt weist
das Polymermolekül an seinem einen Ende eine Doppelbin
dung und an seinem anderen Ende eine Hydroxylgruppe
auf. Die endständige Hydroxylgruppe wird mit einem cy
clischen Anhydrid umgesetzt, z. B. Maleinsäureanhydrid,
Bernsteinsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid, Tetrahy
drophthalsäureanhydrid oder Hexahydrophthalsäureanhy
drid, um eine endständige Carboxylgruppe einzuführen.
Bei Verwendung eines ungesättigten Anhydrids, wie Ma
leinsäureanhydrid enthält das Polymere in α-Stellung
zur Carboxylgruppe eine ungesättigte Bindung. Zur Förde
rung der Umsetzung wird vorzugsweise ein Veresterungska
talysator, wie Dibutylzinndilaurat verwendet. Zinn(II)
octoat, tertiäre Amine, wie Triethylamin oder beliebige
andere Veresterungskatalysatoren können ebenfalls ver
wendet werden. Das Reaktionsgemisch wird auf etwa 50
bis 90°C gehalten, bis der Anhydridgehalt des Reak
tionsgemisches verbraucht ist. Die beendete Umsetzung
kann durch Infrarotanalyse festgestellt werden. Das po
lymere Produkt hat einen Säuregehalt von etwa 0,1 bis
4 Milliäquivalenten/Gramm. Ob das Polymere eine Flüssig
keit oder ein Feststoff ist, hängt von der Kettenlänge
und dem Molekulargewicht der -(PE)x-Einheit und der
Struktur des Diisocyanats ab.
Gemäß einer Modifizierung des Verfahrens können bei der
Herstellung von als Photolacke geeigneten Polymeren
gleichzeitig Zusatzcopolymere gebildet werden. Geeigne
te Zusatzcopolymere sind Acrylate und Methacrylate mit
endständiger Carboxylgruppe. Diese Zusatzcopolymeren er
leichtern die Steuerung der Viskosität des Urethanpoly
meren und die Entfernung des gehärteten Polymeren. Sie
haben die allgemeine Formel:
in der R₄ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgruppe, R₅
eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und R₆
eine Alkylen-, Alkenylen-, Arylen- oder alkyl- oder
hydroxysubstituierte Arylengruppe ist. Am zweckmäßig
sten wird das Zusatzcopolymere bei der Herstellung des
Polymeren gebildet. Dies geschieht in der Weise, daß
man ein Hydroxyalkylacrylat oder -methacrylat mit par
tiell synthetisiertem Polymeren vermischt, bevor dieses
in der letzten Stufe mit dem Anhydrid umgesetzt wird.
Bevorzugte Hydroxyalkylacrylate und -methacrylate sind
Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutyl
acrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacry
lat und Hydroxybutylmethacrylat. Bei dieser Ausführungs
form wird das Anhydrid zugegeben, um in das Polymere
eine endständige Carboxylgruppe einzuführen und gleich
zeitig mit dem Hydroxyalkylacrylat oder -methacrylat zu
reagieren, d. h. das Anhydrid reagiert mit der Hydroxyl
gruppe des Hydroxyalkylacrylats oder -methacrylats und
mit der Hydroxylgruppe des Urethanpolymeren. Als Folge
hiervon haben beide Moleküle die gleiche Bifunktionali
tät und sind daher in hohem Maße miteinander verträg
lich. Diese Co-Synthese führt auch zu einem außerordent
lich innig vermischten Polymeren.
Nach einer weiteren Modifizierung des Verfahrens zur
Herstellung der Polymeren kann zusammen mit der Bildung
der Polymeren mit endständiger ungesättigter Bindung
und endständiger Carboxylgruppe eine Verbindung synthe
tisiert werden, die die Härte des Polymeren modifi
ziert. Diese Verbindungen haben die allgemeine Formel:
in der R₁, R₂ und R₃ die gleiche Bedeutung haben wie in
dem Polymeren mit der endständigen ungesättigten Bin
dung und der endständigen Carboxylgruppe. Zur Co-Synthe
tisierung dieser Verbindung werden die Konzentrationen
des Diisocyanats und des Acrylats oder Methacrylats mit
endständiger Hydroxylgruppe bei der Herstellung des Po
lymeren mit endständiger ungesättigter Bindung und end
ständiger Carboxylgruppe so eingestellt, daß die ge
wünschte Menge der obigen Verbindung gebildet wird. Das
heißt, es werden ein weiteres Mol Diisocyanat und 2
weitere Mole Acrylat oder Methacrylat mit endständiger
Hydroxygruppe in der ersten Stufe der obigen bevor
zugten Reaktionsfolge zugefügt.
Berücksichtigt man die bei der Herstellung der Polyme
ren mit endständiger ungesättigter Bindung und endstän
diger Carboxylgruppe verwendbaren verschiedenen Reak
tionsteilnehmer, dann ist es nicht überraschend, daß
die verschiedenen Polymeren außer ihrer Photopolymeri
sierbarkeit und Entfernbarkeit durch alkalische Lösun
gen weitere günstige Eigenschaften besitzen. Es war
jedoch nicht zu erwarten, daß man eine leicht photopoly
merisierbare und mit alkalischen Lösungen entfernbare
Heißschmelzzusammensetzung erhalten würde, d. h. eine
Polymerzusammensetzung, die geschmolzen und als Schmel
ze auf ein Substrat aufgetragen, zu einem Feststoff
gekühlt und in bestimmten Bereichen mit aktinischem
Licht bestrahlt werden kann, um das Polymere in diesen
Bereichen zu härten. Das nicht gehärtete Polymere kann
durch alkalisches Waschen entfernt werden oder durch
Erhitzen des Substrates, um das nicht gehärtete Polyme
re zu schmelzen und es dann als Flüssigkeit zu entfer
nen. Diese heißschmelzenden Polymeren haben die allge
meine Strukturformel:
in der R₁, R₂ -(PE)-x und R₄ die oben bereits angegebe
ne Bedeutung haben. Die Heißschmelzbarkeit beruht haupt
sächlich auf der Verwendung von Hexamethylendiisocyanat
als reaktionsfähigem Diisocyanat.
Bei der Anwendung der Polymeren mit endständiger unge
sättigter Bindung und endständiger Carboxylgruppe als
photopolymerisierbare Zusammensetzungen wird zusammen
mit dem aktinischen Licht für die Polymerisation ein
Photoinitiator angewandt. Brauchbare Photoinitiatoren
sind Benzophenon, Acetophenon, Acenaphthenchinon,
o-Methoxybenzophenon, Dibenzosuberon, Anthrachinon,
Hexanophenon und 2,2-Dimethoxy-2-phenyl-acetophenon.
Weitere Photoinitiatoren, die die Polymerisation von
Acrylatgruppen mit freien Radikalen fördern, können
ebenfalls verwendet werden.
Je nach dem beabsichtigten speziellen Verwendungszweck
für die Polymeren mit endständiger ungesättigter Bin
dung und endständiger Carboxylgruppe werden außer den
bereits erwähnten Materialien noch andere Zusätze ver
wendet, z. B., falls gewünscht, zur Verdickung des Poly
meren unter Bildung einer siebdruckfähigen Farbe Ver
dickungsmittel, wie Talkum, Modaflow, Syloid, Cabosil
oder Aerosil. Weitere verwendbare Zusätze sind Epoxy
acrylate, multifunktionelle Acrylate, wie Hexandioldi
acrylat, ein multifunktionelles Thiol, wie Pentaery
thrit-tetrakis-(β-mercaptopropionat) und phenolische
Stabilisierungsmittel, wie Hydrochinon-monomethylether
oder Trihydroxybenzol. Diese Zusätze dienen der Stabili
sierung der Zusammensetzung und der Bildung von Brücken
zwischen dem polymerisierten Acrylat mit endständiger
Carboxylgruppe sowie mit den ungesättigten Bindungen
anderer Komponenten.
Bei der Verwendung dieser Polymeren mit endständiger
ungesättigter Bindung und endständiger Carboxylgruppe
als Photolack wird die einen Photoinitiator enthaltende
Polymerzusammensetzung unter Anwendung eines der üb
lichen Naßverfahren auf den metallischen Überzug der
Platte für die gedruckte Schaltung aufgetragen. Das
heißt, die Polymerzusammensetzung kann verdickt und
durch Siebdruck auf Teile der Platte für die gedruckte
Schaltung oder auf die ganze Platte aufgetragen und in
einer späteren Stufe selektiv in ein Bild umgewandelt
werden. Wenn die Polymerzusammensetzung durch Siebdruck
aufgetragen wird, ist es lediglich erforderlich, das
aufgetragene Polymere durch aktinisches Licht zu härten
und zu verfestigen, und so den Photolack zu erzeugen.
Das gehärtete Polymere schützt dann das darunterliegen
de Metall während der nachfolgenden Plattinierungs- oder
Ätzbearbeitungsstufen.
Wenn die Polymerzusammensetzung auf die gesamte Platte
aufgetragen wird, wird sie anschließend selektiv in ein
Bild umgewandelt, um das Polymere in bestimmten Berei
chen zu einem Feststoff zu härten, während das nicht
belichtete Polymere flüssig bleibt. Die selektive Här
tung wird in der Weise bewirkt, daß man ein Negativ
einer Schaltanordnung mit durchsichtigen und undurch
sichtigen Bereichen auf die überzogene Fläche legt.
Dann wird aktinisches Licht auf das Negativ gerichtet,
das durch die durchsichtigen Bereiche dringt und dort
das Polymere zu einem Feststoff härtet. Das nicht vom
Licht getroffene Polymere verbleibt flüssig und wird
durch Abwischen oder durch alkalisches Waschen ent
fernt. Das gehärtete Polymere haftet fest am Metall der
Platte und schützt das darunterliegende Metall während
der nachfolgenden Plattinierungs- oder Ätzbearbeitungs
stufen.
Unabhängig davon, ob ein Siebdruckverfahren oder eine
andere Naßtechnik angewandt wird, entfernt man das ge
härtete Polymere von der Oberfläche, die durch das
Polymere geschützt wurde. Hierzu wird die Platte mit
einer alkalischen Lösung in Kontakt gebracht, die Kat
ionen einer starken Base enthält. Die Kationen reagie
ren mit der Carboxylgruppe des Polymeren. Geeignete
alkalische Lösungen sind solche, die Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumionen enthalten. Eine Lösung, die Natrium
hydroxid in einer Konzentration von etwa 2 bis 10 Gew.%
enthält, wird für die Entfernung des gehärteten Polyme
ren bevorzugt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer
bevorzugten flüssigen Polymerzusammensetzung.
Ein Reaktionsgefäß wird mit einem Rührer, einem Thermo
meter, einem Trockenrohr und einem Zugabetrichter verse
hen. In dieses Gefäß werden 185 g Toluoldiisocyanat
(eine Mischung aus 2,4-Toluoldiisocyanat und 2,6-Toluol
diisocyanat), 0,63 g Hydrochinon-monomethylether, 5,8 g
Triphenylphosphit und 0,15 g Dibutylzinndilaurat gege
ben. Nachdem diese Mischung auf 30 bis 35°C erwärmt
wurde, werden tropfenweise 189 g Hydroxypropylacrylat
zugefügt. Man läßt die exotherme Reaktion in diesem
Gemisch vor sich gehen, bis eine Temperatur von 65°C
erreicht ist. Dann hält man die Temperatur 1½ Stun
den auf 60 bis 65°C, wonach im wesentlichen sämtliche
Hydroxylgruppen umgesetzt sind und der NCO-Gehalt
1,77±0,1 Milliäquivalent/Gramm erreicht hat, wie
durch Titration mit Dibutylamin festgestellt wurde. An
schließend werden 785 g Poly-(diethylenglykoladipat)
mit einem Molekulargewicht von 1000 zusammen mit 0,15 g
Dibutylzinndilaurat als Katalysator zugefügt. Das Reak
tionsgemisch wird etwa 3 Stunden auf 65 bis 70°C gehal
ten bis alle Isocyanatgruppen umgesetzt sind.
Zu dieser Mischung werden 385 g Hydroxyethylmethacrylat
und 0,42 g Hydrochinon gegeben. Nachdem sich ein ein
heitliches Reaktionsgemisch gebildet hat und die Tempe
ratur auf unter 65°C gefallen ist, werden 248 g festes
Maleinsäureanhydrid und 8 g Dibutylzinndilaurat zugege
ben. Anschließend erhitzt man das Reaktionsgemisch lang
sam innerhalb etwa 1 Stunde bis auf 55°C, um das
Maleinsäureanhydrid zu lösen. Das Erhitzen wird fortge
setzt und etwa 6 Stunden lang eine Temperatur von 75
bis 80°C aufrechterhalten, bis das Maleinsäureanhydrid
vollständig umgesetzt ist, wie fehlende Maxima bei 1845
und 1975 cm-1 im IR-Spektrum anzeigen. Das so erhaltene
Endprodukt besteht aus einer viskosen Flüssigkeit mit
einer Viskosität von 5700 cps bei 25°C und einem Säure
gruppengehalt von 1,4 Milliäquivalent/Gramm.
Das Vorpolymere hat die folgende Zusammensetzung:
Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines
bevorzugten flüssigen Polymeren.
Ein Reaktionsgefäß wird mit einem Rührer, einem Thermo
meter, einem Trockenrohr und einem Zugabetrichter ausge
stattet. In dieses Gefäß werden 177,4 g Toluoldiiso
cyanat (eine Mischung aus 2,4-Toluoldiisocyanat und
2,6-Toluoldiisocyanat), 0,6 g Hydrochinon-monomethyl
ether, 5,6 g Triphenylphosphit und 0,18 g Dibutylzinndi
laurat gegeben. Nach dem Erwärmen der Mischung auf 30
bis 35°C werden tropfenweise 181,2 g Hydroxypropyl
acrylat zugesetzt. Dann läßt man die exotherme Reaktion
in der Mischung vor sich gehen, bis eine Temperatur von
65°C erreicht ist. Anschließend hält man die Tempera
tur 1½ Stunden auf 60 bis 65°C, wonach im wesent
lichen sämtliche Hydroxylgruppen umgesetzt sind und der
NCO-Gehalt 1,77±0,1 Milliäquivalent/Gramm erreicht
hat, wie durch Titration mit Dibutylamin festgestellt
wurde. Dann werden 752,4 g geschmolzenes Poly-(ethylen
glykoladipat) mit einem Molekulargewicht von 1000 zusam
men mit 0,15 g Dibutylzinndilaurat als Katalysator zuge
setzt. Das Reaktionsgemisch hält man etwa 6 Stunden auf
65 bis 70°C, bis alle Isocyanatgruppen umgesetzt sind.
Danach werden 366,4 g Hydroxyethylmethacrylat und 0,4 g
Hydrochinon zu der Mischung gegeben. Nachdem das Reak
tionsgemisch einheitlich geworden und die Temperatur
auf unter 50°C gefallen ist, werden 237,8 g festes
Maleinsäureanhydrid und 7,8 g Dibutylzinndilaurat zuge
setzt. Darauf wird das Reaktionsgemisch langsam inner
halb etwa 1 Stunde auf bis 55°C erhitzt, um das Malein
säureanhydrid zu lösen. Das Erhitzen wird fortgesetzt
und die Temperatur etwa 6 Stunden auf 75 bis 80°C
gehalten, bis das Maleinsäureanhydrid vollständig umge
wandelt ist, wie fehlende Maxima bei 1845 und 1975 cm-1
im IR-Spektrum anzeigen. Das so erhaltene Produkt be
steht aus einer viskosen Flüssigkeit mit einer Viskosi
tät von 5500 cps bei 25° C und einem Säuregruppengehalt
von 1,4 Milliäquivalent/Gramm.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung eines
heißschmelzenden Polymeren.
Ein Reaktionsgefäß wird mit einem Rührer, einem Thermo
meter, einem Trockenrohr und einem Zugabetrichter verse
hen. In dieses Gefäß werden 129 g Hydroxyethylmethacry
lat, 139 g Hexamethylendiisocyanat, 0,4 g Hydrochin-
monomethylether, 3,2 g Triphenylphosphit und 0,08 g Py
rogallol gegeben. Nach dem Erwärmen der Mischung auf 35
bis 40°C werden 0,04 g Zinn(II)octoat zugesetzt. Die
in der Mischung eintretende exotherme Reaktion läßt man
vor sich gehen, bis eine Temperatur von 85°C erreicht
ist. Dann hält man die Temperatur 2 Stunden auf 70 bis
75°C, wonach im wesentlichen alle Hydroxylgruppen umge
wandelt sind und der NCO-Gehalt 2,44±0,1 Milliäquiva
lent/Gramm erreicht hat, wie durch Titration mit Dibu
tylamin festgestellt wurde. Dann werden 74,4 g Polyethy
lenglykol mit einem Molekulargewicht von 1500 und an
schließend 457,7 g Poly-(ethylenglykoladipat) mit einem
Molekulargewicht von 1000 zusammen mit 0,09 g Zinn(II)
octoat zugegeben. Nachdem die Temperatur 60°C erreicht
hat, werden 0,12 g Zinn(II)octoat zugesetzt, worauf man
das Reaktionsgemisch etwa 6 Stunden auf 65 bis 70°C
hält, bis alle Isocyanatgruppen umgewandelt sind.
Zu der Mischung werden darauf 22,7 g Maleinsäureanhy
drid und 0,8 g Hydrochinon sowie 4 g Dibutylzinndilaurat
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird anschließend langsam
auf bis 55°C erwärmt, um das Maleinsäureanhydrid zu
lösen. Dann erhitzt man weiter und hält etwa 6 Stunden
auf 70 bis 75°C, bis das Maleinsäureanhydrid vollstän
dig umgesetzt ist, wie fehlende Maxima bei 1845 und
1975 cm-1 im IR-Spektrum anzeigen. Das so erhaltene
Endprodukt ist bei 25°C fest und hat einen Säuregehalt
von 0,29 Milliäquivalent/Gramm.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung des Poly
meren gemäß Beispiel 3 in einer heißschmelzenden photo
polymerisierbaren Zusammensetzung.
Die Zusammensetzung der heißschmelzenden Formulierung
war wie folgt:
Bestandteile | |
Gewichtsprozent | |
Polymeres des Beispiels 3 | |
89 | |
Stearinsäure | 4,5 |
Pentaerythrit-tetrakis-(β-mercaptopropionat) | 3,5 |
Benzophenon | 0,9 |
Irgacure, Irgazin Blau, DC-193 oberflächenaktives Mittel und Hydrochin-monomethylether | 2,4 |
Diese Zusammensetzung wurde bei 55 bis 60°C in einer
Dicke von etwa 0,127 mm auf eine Kupferverbundplatte
aufgebracht. Beim Kühlen verfestigte sich der Überzug.
Ein photographisches Negativ der gewünschten Schaltung
wurde dann mit der Oberfläche des Polymeren in Kontakt
gebracht. Das Negativ wurde 90 Sekunden mit einer Mit
teldruckquecksilberdampflampe aus solcher Entfernung be
strahlt, daß die Intensität etwa 25 Milliwatt/cm² be
trug. Die Platte wurde dann mit einer wäßrigen Natrium
laurylsulfatlösung besprüht, um das nicht belichtete
Polymere zu entfernen und selektiv Bereiche des darun
terliegenden Kupferüberzugs freizulegen. Der freigeleg
te Kupferüberzug wurde durch Ätzen mit einer
3N HCl-CuCl₂ Lösung bei 52°C entfernt. Hierfür waren
etwa 2 Minuten erforderlich. Die Platte wurde dann mit
Wasser gespült und das gehärtete Polymere durch Kontakt
mit einer 5%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung bei
55°C entfernt. Die Entfernung war in etwa 2 Minuten
vollständig, wodurch die darunterliegende Schaltung
freigelegt wurde.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung der Poly
merzusammensetzung des Beispiels 2 in einem durch Sieb
druck auftragbaren photohärtbaren Farbstoff.
Der durch Siebdruck auftragbare Farbstoff setzte sich
wie folgt zusammen:
Bestandteile | |
Gewichtsprozent | |
Polymeres des Beispiels 2 | |
79,40 | |
Hydroxyethylmethacrylat | 0,98 |
Irgacure | 2,94 |
Benzophenon | 0,98 |
Modaflow, Talkum und Cabosil | 8,50 |
Ethylenglykol | 0,75 |
Trimethylolpropan-tris-(β-mercaptopropionat) | 5,95 |
Chromophthal Blau | 0,45 |
Diese Zusammensetzung wurde durch ein Sieb mit dem
gewünschten Schaltmuster auf eine Kupferverbundplatte
aufgetragen. Die Platte wurde dann mit zwei 80 Watt/cm
Mitteldruckquecksilberdampflampen bestrahlt, die sich
etwa 7 cm über der Platte und in einem gegenseitigen
Abstand von 46 cm befanden. Der Farbstoff härtete rasch
und bildete einen festen säurebeständigen Lack. Das
freiliegende Kupfer wurde durch Ätzen mit einer Ferri
chloridlösung bei 52°C entfernt. Die Platte wurde dann
mit Wasser gewaschen und bei 52°C mit einer 5%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung in Kontakt gebracht. Das
feste gehärtete Polymere wurde in etwa 20 Sekunden ent
fernt und legte dabei die darunter liegende Schaltung
frei.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Verwendung des Poly
meren des Beispiels 1 in einem photographischen, ein
Bild erzeugenden Verfahren.
Die bilderzeugende Zusammensetzung wies die folgenden
Bestandteile auf.
Bestandteile | |
Gewichtsprozent | |
Polymeres des Beispiels 1 | |
79,9 | |
Epoxyacrylat | 6,9 |
Benzophenon | 2,8 |
Irgacure 651, Hydrochin-monomethylether, Pyrogallol und Chromophthal Blau | 1,6 |
Modaflow | 2,3 |
Pentaerythrit-tetrakis-(β-mercaptopropionat) | 6,5 |
Diese Zusammensetzung, die eine Brookfieldviskosität
von 3450 cps bei 24°C hatte, wurde in einer Dicke von
etwa 0,05 mm auf eine Kupferverbundplatte aufgetragen.
Ein Negativ der gewünschten Schaltung wurde dann
0,25 mm über der flüssigen Polymeroberfläche angeordnet
und eine Bestrahlung mit Licht einer Mitteldruckqueck
silberdampflampen einer Intensität von etwa
25 Milliwatt/cm² ausgesetzt. Die Platte wurde dann mit
einer 5%igen Natriumcarbonatlösung bei Raumtemperatur
gewaschen, um das flüssig gebliebene Polymere zu entfer
nen. Nach dem Waschen mit Wasser wurde das freigelegte
Kupfer durch Ätzen mit einer 3N HCl-CuCl₂ Lösung bei
52°C entfernt. Das freigelegte Kupfer wurde in etwa 1
bis 2 Minuten entfernt. Die Platte wurde dann mit Was
ser gewaschen und etwa 30 Sekunden mit einer 5%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung bei 55°C in Kontakt ge
bracht. Diese Lösung entfernte das gehärtete Polymere
und legte dabei die darunterliegende Schaltung frei.
Dieses Beispiel veranschaulicht einen anderen Verwen
dungszweck des Polymeren des Beispiels 1 in einem photo
graphischen, ein Bild erzeugenden Verfahren.
Die bilderzeugende Zusammensetzung wies die folgenden
Bestandteile auf:
Bestandteile | |
Gewichtsprozent | |
Polymeres des Beispiels 1 | |
61,7 | |
Epoxyacrylat | 12,0 |
Trimethylolpropantriacrylat | 7,1 |
Hexandioldiacrylat | 4,8 |
Pentaerythrit-tetrakis-(β-mercaptopropionat) | 6,9 |
Modaflow | 1,8 |
Chromophthal Blau | 0,5 |
Pyrogallol | 0,02 |
Hydrochinon-monomethylether | 0,04 |
Irgacure 651 | 1,95 |
Benzophenon | 2,91 |
Triphenylphosphit | 0,38 |
Diese Zusammensetzung, die bei 24°C eine Brookfield
viskosität von 4500 cps hatte, wurde in einer Dicke von
etwa 0,05 mm auf eine Kupferverbundplatte aufgetragen.
Ein Negativ der gewünschten Schaltung wurde dann
0,255 mm über der flüssigen Polymeroberfläche angeord
net und das Negativ Licht von einer Mitteldruckquecksil
berdampflampe mit einer Intensität von etwa
25 Milliwatt/cm² ausgesetzt. Die Platte wurde dann mit
5%iger Natriumcarbonatlösung bei Raumtemperatur ge
waschen, um das flüssig gebliebene Polymere zu entfer
nen. Nach dem Spülen mit Wasser wurde das freigelegte
Kupfer durch Ätzen mit einer 3N HCl-CuCl₂ Lösung bei
52°C entfernt. Das freigelegte Kupfer wurde in etwa 1
bis 2 Minuten beseitigt. Die Platte wurde dann mit
Wasser gewaschen und etwa 30 Sekunden mit einer 5%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung bei 55°C in Kontakt ge
bracht. Diese Lösung entfernte das gehärtete Polymere
und legte dabei die darunterliegende Schaltung frei.
In den vorstehenden Beispielen können die verwendeten
Reaktionsteilnehmer selbstverständlich durch äquivalen
te Materialien ersetzt werden, z. B. können anstelle des
Hexandioldiacrylats andere Diacrylate, wie Tetraethylen
glykoldiacrylat, Diethylenglykoldiacrylat, Triethylen
glykoldiacrylat, Trimethylolpropandiacrylat und Penta
erythritdiacrylat eingesetzt werden.
Ebenso ist es möglich, die Polymerzusammensetzungen
nicht nur in Plattinierungs- und Ätzverfahren, sondern
auch für andere Verwendungszwecke einzusetzen, z. B. als
Lötabdeckung. Sie sind bei den Temperaturen geschmolze
ner Lötmittel ausreichend beständig. Bei einer solchen
Anwendung kann das flüssige Polymere durch Siebdruck
aufgetragen oder die ganze Platte überzogen werden,
worauf durch Belichtung mit aktinischem Licht in be
stimmten Bereichen das Polymere gehärtet wird, nicht
aber in den Bereichen, auf die das Lötmittel aufgetra
gen werden soll. Bei diesem Verfahren wird jegliches
nicht gehärtete Polymere entfernt und die freigelegten
Bereiche werden mit dem Lötmittel überzogen. Gewöhnlich
wird nach dem Auftragen des Lötmittels das gehärtete
Polymere auf der Platte gelassen und dient dann als
Isolier- und Schutzschicht.
Claims (18)
1. Urethanpolymeres mit endständiger aliphatisch ungesättigter
Bindung an einem Ende und endständiger Carboxylgruppe am
anderen Ende, einem Molekulargewicht von 250 bis 10 000 und
einem Säuregehalt von 0,1 bis 4,0 Milliäquivalenten/
Gramm der allgemeinen Formel:
in der R₁ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgruppe ist, R₂
eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R₃ eine Alkylen-, Arylen- oder Alkylarylengruppe darstellt,
(PE) aus Polyethern, Polyestern oder deren Gemischen besteht,
x eine ganze Zahl von 2 bis 50 ist und R₄ eine Alkylen-,
Alkenylen-, Arylen- oder Cycloalkylengruppe bedeutet.
2. Polymeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
als photopolymerisierbare Flüssigkeit vorliegt.
3. Polymeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in
α-Stellung zur endständigen Carboxylgruppe eine aliphatisch
ungesättigte Bindung aufweist.
4. Polymeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R₃
eine Arylengruppe und R₄ die Ethenylengruppe ist.
5. Polymeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R₃
eine Alkylengruppe und R₄ die Ethenylengruppe ist.
6. Polymeres nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
einen Photoinitiator zur Erzeugung freier Radikale enthält.
7. Polymeres nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Photoinitiator aus Benzophenon, Acetophenon, Acenaphthen
chinon, o-Methoxybenzophenon, Hexanophenon oder 2,2-Dime
thoxy-2-phenylacetophenon besteht.
8. Polymeres nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
brückenbildende Mittel aus multifunktionellen Acrylaten oder
Thiolen enthält.
9. Flüssiges Polymeres nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Acrylat aus Hexandioldiacrylat und das Thiol aus
Pentaerythrit-tetrakis-(β-mercaptopropionat) besteht.
10. Verfahren zur Herstellung des Polymeren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein organisches Diisocyanat, dessen organischer Anteil frei von reaktionsfähigen ungesättigten Kohlenstoff-Koh lenstoff Bindungen ist, mit
- b) einer ausreichenden Menge von Hydroxyalkylacrylaten, Hydroxyalkylmethacrylaten oder Hydroxyalkylethylacrylaten mischt, daß mindestens eine der Isocyanatgruppen des Diisocyanats umgesetzt und ein Urethanaddukt mit endstän diger ungesättigter Bindung und endständiger Isocyanat gruppe gebildet wird,
- c) Polyester oder Polyether, die endständige Hydroxylgruppen aufweisen, oder deren Gemische in zur Umsetzung mit der Isocyanatgruppe des Urethanaddukts ausreichender Menge mit diesem umsetzt und
- d) das gebildete Vorpolymere mit endständiger ungesättigter Bindung am einen Ende und endständiger Hydroxylgruppe am anderen Ende mit einer zur Umsetzung mit den endständigen Hydroxylgruppen des Vorpolymeren ausreichenden Menge eines cyclischen Anhydrids zur Reaktion bringt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
organische Diisocyanat aus Hexamethylendiisocyanat, Toluol
diisocyanat, Xylylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat,
Phenylendiisocyanat, Naphthalindiisocyanat oder Isophoron
diisocyanat und das cyclische Anhydrid aus Maleinsäureanhy
drid, Citraconsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Phthalsäu
reanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid oder Hexahydro
phthalsäureanhydrid besteht.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei der Herstellung des Polymeren während der Umsetzung des
Vorpolymeren mit dem cyclischen Anhydrid eine Verbindung der
allgemeinen Formel bildet:
in der R₄ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgruppe ist, R₅
eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt
und R₆ eine Alkylen-, Alkenylen-, Arylen- oder Cycloalkylen
gruppe ist, indem man zum Reaktionsgemisch Hydroxyalkylacry
late, Hydroxyalkymethacrylate oder deren Gemische und eine
weitere Menge an mit der Hydroxylgruppe des Acrylats reagie
rendem cyclischen Anhydrid zusetzt.
13. Die Verwendung der flüssigen Polymeren nach An
spruch 1 bis 9 als Photolack in Verbindung mit
einem die Viskosität des flüssigen Polymeren
steuernden und die alkalische Entfernbarkeit des
gehärteten flüssigen Polymeren fördernden Zusatz.
14. Die Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zusatz die Strukturformel hat:
in der R₄ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgrup
pe, R₅ eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff
atomen und R₆ eine Alkylen- Alkenylen-, Arylen-
oder Cycloalkylengruppe ist.
15. Die Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß R₆ im Zusatz die Ethenylengruppe ist.
16. Die Verwendung der Polymeren nach Anspruch 1 mit
der allgemeinen Formel:
in der R₁ Wasserstoff, die Methyl- oder Ethylgrup
pe ist, R₂ eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlen
stoffatomen darstellt, -(PE)- aus Polyethern,
Polyestern oder deren Gemischen besteht, x eine
ganze Zahl von 2 bis 50 ist und R₄ eine Alkylen-,
Alkenylen-, Arylen- oder Cycloalkylengruppe bedeutet,
als heißschmelzende Formulierung.
17. Die Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß -(PE)- aus Polyethylenglykol,
Poly-(ethylenglykoladipat), Poly-(diethylenglykoladipat),
Poly-(ethylenoxid), Poly-(propylenoxid),
Poly-(tetramethylenoxid), Poly-(ethylenoxid-propylenoxid),
Poly-(nonamethylenoxid) oder Poly-(caprolacton)
besteht.
18. Die Verwendung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß R₄ die Ethenylengruppe ist.
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