DE3200390C3 - Bremsbackenanordnung für eine Scheibenbremse - Google Patents

Bremsbackenanordnung für eine Scheibenbremse

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Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsbackenanordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Gewöhnlich sind Bremsbacken in einer Scheibenbremse an Führungen abgestützt, welche die Bremsmomente von den Bremsbacken auf einen Bremsträger übertragen. Zwischen den Führungen und den Bremsbacken besteht ein Spiel, das beim Betätigen und Lösen der Bremse ein Verschieben der Bremsbacken zur Bremsscheibe hin und von ihr weg ermög­ licht. Es ist bekannt, zum Verhindern von Rattern der Bremsbacken an den Führungen in der Bremsbackenanordnung eine Ratterschutzfeder zu befestigen, welche die Brems­ backen gegen die Führungen vorspannt.
Bei einer aus der DE-OS 25 58 141 bekannten Bremsbackenanordnung mit Ratterschutzfeder hat diese eine Wendel zwi­ schen zwei sich nach außen erstreckenden Schenkeln. Die Feder ist an einem aufragenden Vorsprung der Stützplatte mit einem Niet befestigt, der die Wendel durchdringt. Diese Bremsbackenanordnung hat sich als teuer in der Her­ stellung erwiesen, weil beim Ausstanzen der Stützplatte beträchtlicher Abfall entsteht und das Stützplattenmaterial notwendigerweise von hoher Qualität und somit teuer ist. Die Ratterschutzfeder ist um den Niet frei drehbar. Würden die Windungen der Wendel vom Niet axial zusammengedrückt werden, um die Feder durch starre Fixie­ rung gegen solche Drehbewegung zu sichern, dann würde die Reibung zwischen ihnen die nutzbare Leistung der Ratter­ schutzfeder mindern. Deshalb wird die Feder am Niet frei drehbar gehalten. Dies kann jedoch nachteilig sein, da beim Einbau der Bremsbackenanordnung in eine Bremse eine optimale Positionierung der Feder nicht sichergestellt werden kann. Somit kann die Bremsbackenanordnung von der Ratterschutzfeder ungleichmäßig belastet und beim Betäti­ gen und Lösen der Bremse ungenau verschoben werden.
Ähnliche Nachteile treten bei der aus der DE-OS 29 30 601 bekannten Bremsbackenanordnung auf, bei der die Ratter­ schutzfeder ebenfalls eine Wendel mit zwei nach außen gerichteten Schenkeln aufweist und die Wendel in ein Fen­ ster in der Stützplatte eingreift. In der Ruhestellung ist die Wendel der Feder an die Seitenwände des Fensters ange­ preßt und hält die Feder in bezug auf die Stützplatte in Stellung. In Einbaustellung jedoch, wenn die Federschenkel durch Biegekräfte belastet werden, verkleinert die Wendel ihren Durchmesser und gewinnt Spiel im Fenster. Unter un­ günstigen Bedingungen kann sich somit die Bremsbacke beim Betätigen der Bremse gegenüber der Feder verkanten, und auch in diesem Falle kann es zu einer ungleichmäßigen Belastung der Bremsbackenanordnung kommen.
Bei beiden vorstehend beschriebenen bekannten Bremsbacken­ anordnungen kann ein frühzeitiges Versagen infolge unge­ nauer Positionierung und somit falschen Gebrauchs der Feder auftreten. Wenn beispielsweise bei beiden Ausfüh­ rungsformen der eine oder der andere der Federschenkel bricht, dreht sich die Feder und erzeugt nicht die erfor­ derliche Vorspannung.
Bei einer weiteren, aus der DE-OS 27 51 673 bekannten Brems­ backenanordnung ist die Ratterschutzfeder an der Brems­ backe dadurch befestigt, daß ein U-förmiger Mitteilteil von ihr in eine ungefähr komplementäre Nut der Stützplatte eingelegt und von anschließend aufgebrachtem Bremsbelag überdeckt ist. Die U-förmige Nut in der Stützplatte hat voneinander abgewandte Wandabschnitte, an denen je ein Schenkel des U-förmigen Mittelteils der Ratterschutzfeder mit Vorspannung anliegt. Dabei dient das Mittelteil nur zur Befestigung der Feder, ohne eine eigene nennenswerte Federwirkung zu haben. Deshalb hat diese bekannte Ratter­ schutzfeder anschließend an die beiden Schenkel ihres Mit­ telteils je eine Wendel, die außerhalb des Bremsscheiben­ umfangs angeordnet ist. Diese Wendeln sind nicht unmittel­ bar abgestützt. Jede unerwünschte Belastung der Bremse kann somit dazu führen, daß sich die Wendeln gegenüber dem zwischen dem Bremsbelag und der Stützplatte gehaltenen Mittelteil biegen oder verdrehen und die Ratterschutzfeder dann eine ungleichmäßige Belastung der Bremsbacke hervorruft.
Schließlich ist aus der DE-OS 29 37 149 (Fig. 5 bis 8) eine Bremsbackenanordnung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt. Dabei ragt aus der Aussparung ein in bezug auf die Bremsbacke radial äußeres Segment des gewendelten Federmittelteils heraus, an den sich in gleicher Richtung wie der Federmittelteil gebogene und erst weiter außen ungefähr gerade verlaufende Federschenkel anschließen. Dabei wird die Federwirkung der Wendel ebenso wie diejenige der Federschenkel in die nutzbare Gesamtfederwirkung der Rat­ terschutzfeder einbezogen. Wenn jedoch einer der Feder­ schenkel bricht, verdreht sich die Wendel in der Ausspa­ rung soweit, bis der andere Federschenkel am radial äuße­ ren Rand der Stützplatte anliegt und dann ebenfalls wir­ kungslos ist. Aber auch wenn die Feder unbeschädigt ist, kann die Wendel sich um einen erheblichen Winkel in der Aussparung verdrehen. Dadurch können beim Einbau der Bremsbackenanordnung in eine Scheibenbremse die oben im Zusammenhang mit der DE-OS 25 58 141 beschriebenen Schwie­ rigkeiten entstehen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Bremsbackenanordnung zu schaffen, bei der eine Ratter­ schutzfeder in der Stützplatte der Bremsbacke so angeord­ net ist, daß die Möglichkeit einer eine falsche Belastung oder gar Unwirksamkeit hervorrufenden Bewegung der Feder so gering wie möglich gehalten ist.
Diese Aufgabe ist mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ge­ löst.
Bei einer Bremsbackenanordnung gemäß der Erfindung ist die Ratterschutzfeder selbst bei Bruch eines der Federschenkel zuverlässig gegen Drehung gesichert. Zwischen den geraden Abschnitten der Ratterschutzfeder, die sich an deren gewendelten Mittelteil anschließen, und den zugehörigen Wandabschnitten der Aussparung der Stützplatte besteht vorzugsweise ein kleines Spiel, das eine begrenzte Drehung der Ratterschutzfeder um die Achse der Wendel ermöglicht, wodurch die Ratterschutzfeder beim Einbau ihre Lage zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen korrigieren kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die geraden Abschnitte der Ratterschutzfeder und die zugehörigen Wandabschnitte der Aussparung so auszubilden, daß sie ständig aneinander­ liegen und somit die Ratterschutzfeder stets in einer genau festgelegten Stellung halten.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Brems­ backenanordnung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung,
Fig. 2 den Schnitt I-I in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform,
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht der Ratterschutzfeder- Befestigung gemäß Fig. 1 bis 3 und
Fig. 5 den Schnitt II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab.
Zur dargestellten Bremsbackenanordnung gehören eine Stütz­ platte 1, an der ein Bremsbelag 3 befestigt ist, und eine Bremsbacken-Ratterschutzfeder 5.
Die Stützplatte 1 weist einen Schlitz 7 auf, der in ihrem im eingebauten Zustand oberen bzw. radial äußeren Rand 9 zentral angeordnet ist. Der Schlitz 7 hat eine enge Mündung 11, die sich mit ungefähr ebenen Flächen 13 erweitert, welche zur Vervollständigung des Schlitzes 7 durch eine bogenförmige Grundfläche 15 miteinander verbunden sind.
Die Ratterschutzfeder 5 hat einen gewundenen Abschnitt bzw. eine Wendel 17, von der zwei ungefähr entgegengesetzt gerich­ tete Federschenkel 19 wegragen. Die Wendel 17 setzt sich aus einer Vollwindung 21 und zwei Halbwindungen 23 zusammen, wenngleich bei einer anderen Ausführungsform zwischen den Halbwindungen 23 eine beliebige Zahl Vollwindungen 21 vor­ gesehen sein kann. Das Hauptkriterium ist, daß zwischen den Voll- und Halbwindungen 21 und 23 keine gegenseitige Berüh­ rung besteht, die die Federleistung beeinträchtigt, wie es bei aneinander anliegenden Windungen infolge der Reibungs­ kräfte geschehen kann. Die Halbwindungen 23 gehen gemäß Fig. 4 je in einen Abschnitt 25 über, der eine ebene Kante oder Fläche 27 aufweist, welche sich an die ebene Fläche 13 des Schlitzes 7 flächig anzulegen vermag. Die Wendel 17 ist im Schlitz 7 angeordnet.
Zwischen den ebenen Flächen 27 und 13 an der Ratterschutz­ feder 5 bzw. im Schlitz 7 besteht ein kleines Spiel, das es ermöglicht, daß sich die Wendel 17 beim Einbauen der Brems­ backenanordnung um einen begrenzten Betrag um ihre Achse dreht, damit sich die Ratterschutzfeder 5 zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen einstellen kann. Die Ratterschutzfeder 5 kann aber auch so ausgelegt sein, daß die ebenen Flächen 27 an den ebenen Flächen 13 ständig anliegen und somit die Rat­ terschutzfeder 5 im Schlitz 7 in einer festen Stellung zu­ verlässig halten.
Um das Anbringen der Ratterschutzfeder 5 an der Stützplatte 1 zu vereinfachen, ist der den Schlitz 7 umgebende Bereich der Stützplatte 1 von Reibstoff frei, so daß die Wendel 17 in den Schlitz 7 einfach eingeschoben werden kann. Zum Befesti­ gen der Ratterschutzfeder 5 ist gemäß Fig. 5 ein Niet 29 vor­ gesehen, der die Wendel 17 durchdringt, wobei ein Nietkopf 31 an einer Seite und eine Beilagscheibe 33, die von dem ver­ stemmten Nietrand gehalten wird, an der anderen Seite der Stützplatte 1 anliegt. Die Ratterschutzfeder 5 ist zwischen dem Nietkopf 31 und der Beilagscheibe 33 sicher gehalten.
Dank der Federabschnitte 25, welche an den ebenen Flächen 13 des Schlitzes 7 anliegen, kann sich die Ratterschutzfeder 5 im Schlitz 7 um nicht mehr als einen begrenzten Betrag drehen. Selbst wenn die Federschenkel 19 beim Einbauen der Brems­ backenanordnung in eine Bremse durch Biegekräfte belastet werden, können die Halbwindungen 23 nicht über die Flächen 13 gleiten, wenn sie an ihnen anliegen, so daß auch in diesem Falle eine Drehung der Wendel 17 verhindert wird. Somit kann die Ratterschutzfeder 5 in optimaler Lage in eine Bremse ein­ gebaut werden, ohne daß ein ungleichmäßige Belastung hervor­ rufendes Verdrehen der Ratterschutzfeder 5 befürchtet werden muß. Im Falle des Bruchs eines der Federschenkel 19 arbeitet die Ratterschutzfeder 5 mit nur einem Federschenkel 19 in der geforderten Weise weiter, weil die Wendel 17 im Schlitz 7 in Stellung gehalten wird.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Federschenkel 19 gemäß Fig. 3 zur Mittellinie der Stützplatte 1 hin gebogen und gemäß Fig. 5 mittels eines gekröpften Abschnitts 35 in eine Ausrichtung entlang der Mittellinie zurückgebracht. Somit wird verhindert, daß die Ratterschutzfeder 5 die Brems­ backenanordnung im Betrieb an ihren Führungen verkantet.

Claims (4)

1. Bremsbackenanordnung für eine Scheibenbremse, mit einer Stützplatte (1), an der ein Bremsbelag (3) befestigt ist, und einer Ratterschutzfeder (5) mit einem gewendelten Federmittelteil (17), das in einer Aussparung (7) der Stützplatte (1) aufgenommen ist, die sich mit einer engen Mündung (11) radial nach außen öffnet, und mit zwei aus der Aussparung (7) herausragenden, sich vor der engen Mündung (11) kreuzenden freien Federschenkeln (19), dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (7) sich zu ihrer Mündung (11) hin mit ungefähr ebenen Wandabschnitten (13) verengt, und daß die Ratter­ schutzfeder (5) zwei gerade Abschnitte (25) aufweist, die sich an das gewendelte Federmittelteil (17) anschließen und sich durch die Mündung (11) hindurch so nach außen erstrecken, daß bei Belastung jeweils eines Federschenkels (19) der gerade Abschnitt (25) des anderen Federschenkels (19) sich an dem benachbarten Wandabschnitt (13) der Aussparung (7) derart abstützt, daß er eine Drehung des gewendelten Federmittelteils (17) um die Achse der Federwindung höch­ stens um einen begrenzten Betrag zuläßt.
2. Bremsbackenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausspa­ rung (7) in einem vom Bremsbelag (3) ausgesparten Bereich der Stützplatte (1) innerhalb deren radial äußerem Rand (9) angeordnet ist.
3. Bremsbackenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Federmit­ telteil (17) von einem ihn durchdringenden Niet (29) in der Aussparung (7) gehalten ist, wobei die Windungen (21, 23) des Federmittelteils (17) voneinander Abstand haben.
4. Bremsbackenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden freien Federschenkel (19) sich mit je einer Kröpfung (35) an je einen der beiden geraden Abschnitte (25) der Ratter­ schutzfeder (5) anschließen.
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