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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verschleißfutter aus
Hartguß für Spülversatzrohre. Verschleißfeste Futter für Spülversatzrohre aus verschiedenem
Material, z. B. Walzstahl, Porzellan o. dgl., sind bekannt. Der Zweck derselben
ist, das eigentliche Rohr gegen den Verschleiß durch scharfen Sand zu schützen.
Nach der vorliegenden Erfindung soll das Futter der Rohre aus einer auswechselbaren
Einlage aus Hartguß bestehen, welches in der. Weise angebracht wird, daß in das
Mantelrohr unter Zuhilfenahme eines Kernes aus Metall flüssiges Gußeisen eingegossen
wird, welches durch die Berührung mit dem Eisenkern und dem Mantelrohr schnell erstarrt,
und so einen Innenbezug des Rohres aus Hartguß bildet. Des weiteren ist Gegenstand
der Erfindung die Ausführungsform des Kernes zum Ausgießen der Spülversatzrohre
mit dem Hartgußbezug. In Fig. i bis 8 der Zeichnungen sind diese Kerne dargestellt,
und zwar in Fig. i bis .4 die Einrichtung zum Ausfüttern von wagerechten Rohren,
während Fig. 5 bis 8 die Gießeinrichtung zum Ausfüttern von senkrechten Schachtrohren
darstellen. Bei wagerechten Versatzrohren braucht das Innere des Rohres nur auf
einem gewissen Teil mit Futter versehen zu werden, der obere Teil, wo kein Verschleiß
eintritt, bleibt dagegen frei.
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Das Rohr i ist fertig mit Flanschen versehen. Durch seinen Mantel
ragen drei oder mehrere Bolzen 8, deren in das Innere hineinragende Schaftlänge
der Stärke des Gußfutters entspricht. Diese Bolzen 8 sind nicht eingeschraubt, sondern
nur in passende Bohrungen des Rohres dicht hineingeschlagen. Das einfließende Metall
umhüllt sie, und das ganze Futter wird durch diese Bolzenschäfte in seiner Lage
festgehalten. Damit das Futter auswechselbar ist, darf es mit dem Mantelrohr keine
Schweißung eingehen. Zu, diesem Zweck wird die Innenfläche des Matelrohres
und die Außenfläche des Kernes mit Kohlenstaub o. dgl. angestrichen. Ist das Futter
verschlissen und will man das Außenrohr noch einmal verwenden,. so werden die äußeren
Köpfe der Bolzen 8 Abgeschlagen; man kann dann die Reste der Ausfütterung auf irgendeine
Weise aus dem Rohr entfernen. Das so vorbereitete Rohr i wird vor dem Guß in eine
eiserne Grundplatte z eingesetzt. Diese hat passende Aussparungen 3, in welchen
sich das Rohr unverrückbar mit seinem Flansch festsetzt. Eine weitere Aussparung
7 dient zum Feststellen des zweiteiligen eisernen Kernes 5, 6. Dieser wird von oben
in das Rohr hineingeschoben und lehnt, sich mit seiner Außenfläche gegen die Bolzen
8 an, so daß der zum Ausfüllen bestimmte Raum 15 unverrückbar festgestellt wird.
Der Kern besteht aus zwei Flügeln 5, 6, welche durchGelenkeg zusammenklappbar verbunden
sind. Jeder Flügel hat schrägverlaufende Ansätze io mit Keilflächen. In diese Ansätze
wird der zentrale Verschlußteil i i von oben hineingeschoben. Durch Hammerschläge
werden seine Keilflächen 1.4 in die Keilnuten der Ansätze io hineingetrieben, und
die beiden Flügel des Kernes legen sich mit ihren
freien Kanten,
welche zu diesem Zwecke dünn und ein wenig federnd gemacht werden, dicht an die
Innenseite des Rohres an. Die keilförmig abgeschrägte Spitze des Keilstückes i i
paßt in eine keilförmige Vertiefung 12 der Bodenplatte 2. Des weiteren trägt das
Verschlußstück i i an seinem oberen Ende einen rechtwinklig abstehenden Keilansatz
13. Durch diesen wird das Verschlußstück und damit auch der Kern unverrückbar gegen
das Rohr abgestützt. Kern und Verschlußstück sind länger als das zu vergießende
Rohr. Es wird deshalb auf das letztere das Aufsatzstück 4 aufgesetzt und mit Keilbolzen
oder Schrauben verbunden. Durch die Schnauze des Aufsatzes, (Fig. 4) wird das flüssige
Eisen hineingegossen. Dadurch, daß ein Ring der Grundplatte in den auszugießenden
Raum 15 hineinragt, reicht das eingegossene Futter nicht bis an das untere Ende
des Rohres. Dies ist beabsichtigt. Das obere Eingußende wird nach Erkalten und Auseinandernehmen
der Gießvorrichtung so weit abgeschnitten, daß ein entsprechendes Stück des Futters
über das Rohr hinausragt. Dadurch wird ein Zusammenfallen der Rohrstoßfuge mit der
Stoßfuge des Futters vermieden. Nachdem der Einguß erkaltet ist, wird zunächst das
Keilstück i i herausgezogen und dann die zusammenklappbare Innenform 5, 6. Sollte
das Gußstück beim Erkalten infolge von Spannungen Risse erhalten, so ist das weiter
kein Schaden. Beim Gebrauch füllen sich die Risse mit Sand und beeinträchtigen in
keiner Weise die Haltbarkeit des Futters.
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Fig. 5 bis 8 zeigen die Einrichtung für das Ausfüttern von senkrechten
Rohren. Das Futter ist hier ein in sich geschlossener Ring. Fig. 5 zeigt einen Querschnitt
durch die Gießvorrichtung. Fig.6 eine Draufsicht auf die Grundplatte, Fig.7 einen
Längsschnitt, Fig.8 einen Schnitt durch das Rohr allein zur Veranschaulichung der
mit dem Rohr vor dem Vergießen vorzunehmenden, vorbereitenden Einrichtung..
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Das Rohr wird wider in eine mit passender Ringnut versehene Grundplatte
2 gestellt, nachdem es vorher innen mit zwei einander gegenüberliegenden Leisten
i9 versehen worden ist. Diese Leisten sind beiderseits mit kleinen Dreiecksausschnitten
ausgestattet und haben den Zweck, die Stoßfuge zwischen den beiden Kernhälften 17,
18 zu verdecken, und des ferneren sollen sie das Herausschlagen verschlissener Ausfütterungsreste
erleichtern, sobald ein verbrauchtes Rohr von neuem ausgefüttert werden soll. Indem
man in diesem Falle die diese beiden Leisten haltenden BQlzen von außen abschlägt,
kann man durch die Löcher in der Rohrwand die Leisten mittels eines Durchschlages
herausscldagen, so daß die Rohrfütterreste in der Längsrichtung zweimal gespalten
werden und leicht herausgezogen werden können. Es wird also nicht f ein voller Ring
eingegossen, sondern nur zwei Ringhälften, die durch die beiden Leisten zusammengehalten
werden; Die Dreiecksausschnitte, in welche das Metall hineinfließt, verhindern eine
Längsverschiebung der beiden Futterhälften. Die beiden Leisten bestehen natürlich
aus hartem Material, so daß sie mit dem Futter nicht verschmelzen. Mit der Grundplatte
ist der Kegel 16 fest verbunden und mit zwei breiten konischen Längsnuten ausgestattet.
Nachdem das zu vergießende Rohr, wie nach Fig. i bis 4 in die Grundplatte gestellt
wurde, und zwar so, daß die Leisten i9 diesen Kegelnuten genau gegenüberstehen,
werden die beiden Kern-; hälften 17, 18 auf diesen Kegel 16 aufgezogen. Sie greifen
mit je zwei vorstehen-' den Leisten 21 in die Längsnuten des Kegels 16 ein, und
stellen sich, wenn sie mit ihren keilförmigen Innenflächen an den Kegelmantelflächen
hinabgleiten, genau auf den erforderlichen Zwischenraum ein. In dieser Grundstellung
bleibt zwischen den beiden Formstücken 17 und 18 je ein Spalt 2o, welcher außen
durch die Leisten i9 abgedeckt ist. Dadurch läßt sich nach dem Erkalten des Eingusses
der Kern zusammendrücken und leicht herausziehen. Auf dem Rohr i wird; ebenso wie
bei der ersten Ausführung, der Gußaufsatz 4 angebracht, so daß das eine Ende des
Futters oben über das Rohr hinausragt, während das untere Ende des Futters, das
Rohrende,. um ein Stück zurücktritt.
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Vor dem Vergießen werden alle Flächen, welche mit dem flüssigen Metall
in Berührung kommen, auch die innere Rohrfläche, mit Kohlenlösche o. dgl. bestrichen,
so daß zwischen dem Rohr und dem Futter sowie zwischen Futter und Kern kein Verschweißen
stattfindet.