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Nähmaschine zur Herstellung von Zierbüscheln o. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Nähmaschine zur Herstellung von Zierbüscheln durch gleichzeitiges
Befestigen eines Bündels von Garnsträhnen oder -litten aneinander und zweckmäßig
auch an einer Schnur oder einem Bande, so daß nach Zerschneiden des Garns an gegenüberliegenden
Seiten 'der Annähstelle ein an seiner. Schnur sitzendes Zierbüschel hergestellt
wird.
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Bei einer Nähmaschine zur Herstellung von Zierbüscheln werden die
Nadel und die Stoffklemme mit Bezug aufeinander in wagerechter Richtung quer zu
den Strähnen bei der Herstellung einer Gruppe von Stichen hin und her bewegt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kommt eine Stoffklemme zur Anwendung,
welche ein Bündel von Garnsträhnen während der Herstellung der Stiche zusammendrückt
und festhält, die ohne Drehung der Garnsträhnen erfolgt.
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Hierbei kommt eine Einrichtung zur Anwendung, um die einzelnen Teile
der Maschine in solcher Lage anzuhalten, daß die Nadel die leichte Entfernung des
hergestellten Arbeitsstückes nicht behindert.
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Der Erfindungsgegenstand wird im nachfolgenden in Verbindung mit einer
Nähmaschine nach Patent 166647 beschrieben. Beim Ausführungsbeispiel besteht das
untere Glied der Stoffklemme aus einer Stofftragplatte, an welcher zwei aufrechtstehende
und das Werkstück einschließende Führungen vorgesehen sind, die in einem Abstande
voneinander stehen und zwischen sich eine zur Aufnahme des Werkstückes bestimmte
Kehlebegrenzen. Die Stofftragplatte besitzt eine längliche Öffnung zum Durchgang
der Nadel, die sich quer und etwas über den Raum zwischen den Führungen hinaus erstreckt,
welch letztere in lotrechter Richtung behufs Aufnahme der Nadel ausgespart sind,
so daß diese abwechselnd zu gegenüberliegenden Sei-. ten der Nadelöffnung abwärtsgehen
kann. Das obere Glied der Stoffklemme besitzt ein Paar gekrümmte Zehenteile und
einen gewichtsbelasteten Absatz und dient dazu, die in der Kehle angeordneten Garnsträhnen
oder -litten zusammenzudrücken.
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Um das genähte Arbeitsstück bequem aus der Stoffklemme zu entfernen,
ohne an die Nadel anzustoßen, ist die Musterscheibe, welche die gegenseitigen wagerechten
Bewegungen der Nadel und der Stoffklemme herbeiführt, so ausgebildet, daß sie die
mit dem Arbeitsstück in Eingriff tretenden Teile vor die Nadel während der Herstellung
der üblichen Festmacherstiche führt, so daß, wenn die Maschine angehalten wird,
der Raum oberhalb und vor der zur Aufnahme des Arbeitsstückes
bestimmten
Kehle durch die Nadel unbehindert ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine schaubildliche Ansicht der Maschine gemäß
der Erfindung, und Fig. 2 eine Draufsicht auf die mit dem Arbeitsstück in Eingriff
tretenden Teile der Stoffklemme.
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Fig.3 ist eine Seitenansicht der in der Fig. 2 dargestellten Teile.
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i bezeichnet die Grundplatte, 2 den Ständer und 3 den Tragarm, in
welchem die Hauptwelle 4 gelagert ist, welche durch die Lenkstange 5 mit der die
Nadel 7 tragenden Nadelstange 6 verbunden ist. 8 bezeichnet die Druckerstange, die
durch einen Lüftungshebel 9 angehoben werden kann. Mit der Hauptwelle 4. steht durch
ein Räderwerk die Querwelle io in Verbindung, auf welcher die Musterscheibe 1.2
sitzt, die eine Kurvennut 13 und den üblichen Vorsprung 14 aufweist, der
seinerseits einen Sperrhebel i5 beeinflußt, um den Abstellhebel 16 der bekannten
Abstellvorrichtung freizugeben.
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Die Stoffklemme besteht aus der üblichen Gleitstange 2o, die an ihrem
einen Ende einen Klotz 2i trägt, in welchem der obere Stoffklemmenarm 22 gelagert
ist, der über und im wesentlichen parallel zur Gleitstange 2o liegt und gewöhnlich
durch eine Feder 23 abwärts gedrückt wird. An dem anderen Ende der Gleitstange 2ö
sitzt eine Stofftragplatte 24 mit einer in der Längsrichtung der Gleit-Stange verlaufenden,
länglichen Öffnung 25 zum Durchgang der Nadel. Von der Stofftragplatte erstrecken
sich an gegenüberliegenden Enden der Öffnung 25 zwei aufrecht stehende und das Arbeitsstück
einschließende Führungen 26, 27, welche in einem Abstand voneinander stehen und
zwischen sich eine zur Aufnahme des Arbeitsstückes bestimmte Kehle x begrenzen.
Die oberen Enden der Führungen 26, 27 sind nach entgegengesetzten Richtungen und
voneinander hinweg gekrümmt und bilden eine nach oben sich erweiternde Mündung.
Das obere Ende der Führung 26 bildet eine flache wagerechte Lippe 28, welche als
Hilfsführung dient, um die Einführung der Strähnen oder Litzen in die Kehle zu erleichtern.
Der Abstand zwischen den gegenüberliegenden und mit dem Arbeitsstück in Eingriff
tretenden Flächen 29, 3o dieser Führungen ist geringer als die Länge der Nadelöffnung
25, und derjenige Teil einer jeden Führung, welcher unmittelbar über dem Ende der
Nadelöffnung 25 liegt, ist bei 31
behufs Aufnahme der Nadel ausgeschnitten,
so daß diese abwechselnd zu gegenüberliegenden Seiten der eingeschlossenen Garnsträhnen
abwärtsgehen kann, ohne durch letztere hindurchzugehen.
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An dem freien Ende des oberen Klemmarmes 22 ist der wagerecht liegende
Schaft 3a des oberen Gliedes p der Stoffklemme befestigt, das mit den Führungen
26, 27 zusammenwirkt und die Garnsträhnen in der 'Nähstellung zusammendrückt und
festhält. Das Glied p ist zwischen seinen Enden an dem nach unten ragenden Ende
des Schaftes 32 durch einen Drehzapfen 32' angebracht und mit einem gewichtsbelasteten
Absatz 33 und zwei im Abstand voneinander stehenden gekrümmten Zehenteilen 34, 34
versehen, welche sich zti beiden Seiten der Nadelöffnung 25 und der Führungen 26.
27 nach vorn erstrecken, so daß sie sich auf die Garnsträhnen legen und diese zu
einem gedrängten Bündel vor der Herstellung der Stiche zusammendrücken. Der obere
Klemmarm 22 kann durch die üblichen Verbindungsglieder mit der Druckerstange 8 angehoben
werden. Sowie der Klemmarm 22 angehoben wird, fällt der gewichtsbelastete Absatz
33 abwärts und die Zehenteile 34 schwingen in die durch die gestriclielten Linien
in Fig.3 angedeutete Lage, in welcher die Zehenteile 34 so zu den Führungen 26,
27 und z8 liegen, däß sie Hilfsführungen für die Ablenkung des Arbeitsstückes in
die Kehle x bilden und eine zufällige Bewegung der Strähne über die obere Kante
der Führung 27 während der Einführung des Arbeitsstückes verhindern.
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Der Stoffklemme werden durch die üblichen Verbindungsglieder mit der
Musterscheibe 1a Längsbewegungen erteilt. Diese Verbindungsglieder bestehen bei.
der Darstellung aus einer lotrechten Säule 3, die an dem hinteren Ende der Gleitstange
2o angebracht ist und einen einstellbaren Klotz 36 trägt, der passend innerhalb
"des geschlitzten Armes 37 eines zweiarmigen Winkelhebels sitzt, dessen anderer
Arm 38 eine Rolle 39 trägt, die ihrerseits in die Kurvennut 13 eingreift.
Beim Ausführungsbeispiel ist diese Kurvennut 13
so gestaltet, daß der Stoffklemme
Hin- und Herbewegungen in der Weise erteilt werden, daß die Nadel den ersten Stich
nahe dem hinteren Ende der Nadelöffnung 25, jedoch innerhalb des Gärnsträhnenbündels
ausführt. Der zweite Stich erfolgt in das Garnbündel an einer Stelle vor dem ersten
Stich, der dritte Stich an dem vorderen Ende derN adelöffnung a5, der vierte Stich
innerhalb des Garnbündels und der fünfte an dem hinteren Ende der N#'adelöffnung
25. Die darauffolgenden Stiche werden abwechselnd zu beiden Seiten, aber nicht durch
das Garnbündel hindurch hergestellt und binden die Garnsträhnen fest zusammen. Die
letzten drei Stiche der Gruppe erfolgen an derselben Stelle, an der
der
erste Stich gemacht wurde. Diese letzten Stiche dienen zur Festmachung der Stiche,
wie dies in der Patentschrift 166647 beschrieben ist. Ein an der Grundplatte der
Maschine befestigter Führungsklotz q.o ist mit einer Gleitführung .ti versehen,
welche die Gleitstange 2o aufnimmt und diese gegen seitliche Bewegung sichert.
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Für die Wirkungsweise wird das obere Glied p der Stoffklemme in die
in der Fig. 3 durch die gestrichelten Linien angedeuteten Lage angehoben und ein
Bündel von Garnsträhnen s über die Lippe 28 in die Kehle x eingeführt. Gewünschtenfalls
können die Zierbüschel au Schnüren angebracht werden, in welchem Falle eine Schleife
dieser Schnur c ebenfalls in die Kehle gelegt wird. Das obere Glied der Stoffklemme
wird darauf gesenkt, und die gekrümmten Zehenteile 34 gehen hierbei abwärts und
drücken die Garnsträhnen zu einem dichten Bündel gegenüber der Nähstelle zusammen,
wie dies aus Fig. i hervorgeht. Die Maschine wird darauf angelassen, worauf die
Stoffklemme in Bewegung gesetzt und eine Gruppe von Stichen um die Garnsträhnen
hergestellt wird, so daß diese dicht zusammengebunden werden. Nach der Herstellung
der Stiche wird das Arbeitsstück entfernt und das Garn abgetrennt, so daß die abgeschnittenen
Enden sich zu einem Zierbüschel oder einer Quaste t erweitern können.
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Es ist unerheblich, ob die gegenseitigen Bewegungen derNadel zur Stoffklemme
durch Hin- und Herschwingung der Nadel oder der Stoffklemme oder durch die Bewegung
beider Teile erfolgen.