DE3153C - Neuerungen an PROELL'S indirektem Uebertrager an Regulir- und Absperr - Apparaten für Kraftmaschinen. Zusatz zu P. R. Nr. 2196 - Google Patents
Neuerungen an PROELL'S indirektem Uebertrager an Regulir- und Absperr - Apparaten für Kraftmaschinen. Zusatz zu P. R. Nr. 2196Info
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Description
1S78.
Klasse 60.
R. PROELL in DRESDEN.
Neuerungen an Pröll's indirectem Uebertrager an Regulir- und Absperr-Apparaten
für Kraftmaschinen.
Zusatz-Patent zu No. 2196 vom 15. Januar 1878.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1878 ab.
Längste Dauer: 28. Juni 1892.
Die beiliegende Zeichnung stellt einen vollständigen Regulir- und Absperr - Apparat mit
indirecter Uebertragung für Dampfmaschinen dar. Die directe Einwirkung des Regulators
auf den Expansionsgrad bei Dampfmaschinen ist schon von vielen Seiten angestrebt worden.
Die Lösung dieses Problems erweist sich aber insofern als schwierig, als die schnelle Bewegung
der Expansionsvorrichtungen an Dampfmaschinen verhältnifsmäfsig bedeutende Arbeit vom
Regulator verlangt. Man hat es nun freilich in der Gewalt, diese Arbeit in directer Weise
durch Construction sehr massiger und schwerer Regulatoren hervorzubringen, man nimmt aber
dabei den grofsen Uebelstand mit in Kauf, dafs sehr schwere und massige Regulatoren bedeutende
Trägheit besitzen und verhältnifsmäfsig langsam reguliren, abgesehen von dem schwereren
und stärkeren Gestell, in welchem solche Regulatoren und ihr Antrieb gelagert werden müssen.
Nachdem es dem Erfinder gelungen war, einen Regulir- und Absperr - Apparat mit indirecter
Uebertragung (Gegenstand des preufsischen Patentes vom 29. Juni 1877) zur Ueberwindung
beträchtlicher. Widerstände, wie solche insbesondere die Schützenvorrichtungen an hydraulischen
Motoren darbieten, zu construiren und sich dabei zu vergewissern, dafs durch den
Apparat unter allen Verhältnissen die Geschwindigkeitsschwankungen in kurzer Zeit ausgeglichen
und in einen neuen Beharrungszustand übergeführt werden, lag der Gedanke nahe, dieses neue Princip der indirecten Regulirung
für Dampfmaschinen in eine besondere Construction zu kleiden, und es entstand so der in
beiliegender Zeichnung im Längsschnitt dargegestellte Apparat.
Die mit Stellringen armirte Hülse des Regulators w dreht je nach der Stellung des letzteren
eine am Regulatorbock gelagerte horizontale Welle W mittelst einer in die Hülse hineinragenden
Frictionsscheibe bald rechts, bald links. Diese Welle ist aufserhalb der Lagerung
mit Gewinde versehen, auf welcher sich eine mit zwei schrägen Führungsbahnen versehene
Verstellungsmutter M befindet. Zwei mittelst Daumen gegen die Hülse des Regulators
drückende Blattfedern F1 F2 tragen an ihren
äufsersten Enden je eine Stellschraube s, die die Führungsbahnen der Verstellungsmutter,
wenn sich diese in der Mittelstellung befindet, gerade berühren. Erfolgt eine Verschiebung
der Mutter nach rechts, so wird die obere Feder gespannt, erfolgt sie nach links, so wird
die untere Feder gespannt, somit wird ebenso wie beim hydraulischen Apparat ein die Hülse
des Regulators belastender und mit dem Ausschlag des Stellhebels wachsender Druck erzeugt,
der in Wechselwirkung mit der Energie des Regulators auch hier eine neue, für den
endlichen Ausgleich der Geschwindigkeitsstörung im Gange der Dampfmaschine geeignetere Stellung
der Steuerungsvorrichtung herbeizuführen sucht.
Vorausgesetzt dafs die Steuerung auf Nullfüllung construirt ist und der Stellhebel in seiner
äufsersten Position keinen Dampf in den Cylinder einströmen läfst, ist es möglich, folgende eigenthümliche
Absperrungsvorrichtung in dem Apparat zur Anwendung zu bringen.
Unter der Hülse des Regulators befindet sich ein kleiner horizontaler Hebel L, in dessen
Kopf K ein Gewinde von solcher Steigung ein-, geschnitten ist, dafs durch Umlegen des Hebels
um i8o° der Regulator gerade in seine mittlere
Lage gehoben wird, in welcher beiderseits keine Berührung der Hülse mit der Frictionsscheibe
stattfindet. Jetzt kann durch Drehen des Handrades H von Hand die Verstellungsmutter in diejenige Stellung gebracht werden,
wo die Expansionsverstellungsvorrichtung keinen Zuflufs des Dampfes in den Cylinder mehr gestattet.
Das Anlassen der Maschine erfolgt durch die entgegengesetzte Handhabung.
Um mit leichten Regulatoren möglichst grofsen Druck im Frictionswendegetriebe zu erzeugen,
welcher seinerseits wieder erhöhte Reibung und gröfseres Arbeitsvermögen der Verstellungsmutter
herbeiführt, ist die Hülse des Regulators mit den Frictionsringen an die oberen Hängearme
des Regulators nahe an deren Drehpunkten angebolzt, und zwar mittelst zweier Stangen k.
Dadurch entsteht eine Hebelwirkung, indem die verticale Erhebung der unteren Zapfen Z1 der
Kugelträger ein Vielfaches der Erhebung der
Hülse ist. Wenn z. B. bei — Tourenänderung
des Regulators in den Zapfen Z1 eine Energie
von ι kg auftritt, so erscheint bei den in der Zeichnung gewählten Abmessungen in der Hülse
ein Druck von ca. 5 kg. Da der todte Gang im Wendegetriehe sehr klein ist, so bewegt sich
der Regulator trotz der Vervielfachung des Weges der Belastungsurne nur innerhalb eines kleinen
Ausschlagwinkels.
Die Vervielfachung der Energie des Regulators behufs Erzeugung eines entsprechend grofsen
Frictionsdruckes ist für den Apparat von grofser Bedeutung.
Claims (2)
1. Die Einfügung zweier Federn in den indirecten Uebertrager, von denen je eine bei
jedem Verstellen des Dampfzuflusses gespannt wird, um später die Normalstellung
wieder herbeizuführen, in der in Zeichnung und Beschreibung dargestellten Weise.
2. Die durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte Absperrungsvorrichtung.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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