DE3151515C2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen GegenständenInfo
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Abstract
Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen mit mehreren, Spülflüssigkeit bzw. Badflüssigkeit enthaltenden Zellen (12, 13) durch die der Gegenstand zu seiner Behandlung durchgeführt wird. An der Austrittsseite der jeweiligen Zelle ist eine Dichtung (21) vorgesehen, durch die der Gegenstand, ohne die Dichtung zu berühren, durchgezogen wird und wobei ein wesentlicher Teil der Flüssigkeit vom Gegenstand abgestreift wird. Die Dichtung besteht aus einem Ring (24) der den Gegenstand mit einem geringen Spalt (26) umgibt, und der in einer Halterung (23, 27) lose gelagert ist. Ein Flüssigkeitsfilm zwischen dem Gegenstand und dem Ring dient als Schutzfilm für die beschichtete Oberfläche des Gegenstandes.
Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen
Gegenständen, mit mindestens einer Zelle für die Badflüssigkeit, durch die der zu beschichtende Gegenstand
durchgeführt wird, und mit einer den Gegenstand umgebenden, an der Austrittsseite angeordneten Dicfctung,
die aus einem in einer mit der Vorrichtung verbundenen Halterung angeordneten Ring mit gleicher
Querschnittsform wie der des Gegenstandes besteht.
Bei der kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung . wird im allgemeinen der zu beschichtende Gegenstand
durch mehrere hintereinander angeordnete Zellen für die verschiedenen Behandlungsvorgänge, wie z. B.
Entfetten, Beizen, Spülen, Beschichten, mit einer bestimmten konstanten Geschwindigkeit durchgeführt.
Um eine Vermischung der Flüssigkeiten aus den verschiedenen Zellen zu vermeiden, muß die am
Gegenstand haftende Flüssigkeit beim Austritt aus einer Zelle entfernt werden.
Aus der GB-PS 12 76 675 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei der mehrere hintereinander angeordnete
Dichtungen aus elastischem Material vorgesehen sind, mit denen die am Gegenstand haftende Flüssigkeit
abgestreift wird. Die abgestreifte Flüssigkeit tropft dabei in einen Auffangbehälter. Mit den mehreren
hintereinander angeordneten Dichtungen soll eine vollständige Befreiung des aus der entsprechenden Zelle
heraustretenden Gegenstandes von der Flüssigkeit sichergestellt werden.
Aus der US-PS 37 51 344 ist ferner eine Vorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff bekannt. Bei dieser
bekannten Ausführung sind Dichtungsringe aus Kunststoff vorgesehen, die den zu behandelnden Gegenstand
dicht umschließen und die mittels einer schraubbaren Halterung in der Behälterwandung festgedrückt werden.
Eine derartige Dichtung hat jedoch den Nachteil, daß der Oberzug auf dem Gegenstand beim Durchziehen
durch die Dichtung beschädigt werden kann. Durch geeignete Wahl des Materials für den Dichtungsring
ließe sich zwar die Beschädigung reduzieren, jedoch nicht voll ausschalten.
Es gibt jedoch Anwendungsfälle, bei denen eine sehr dünne Beschichtung auf den Gegenstand aufgetragen
wird, und die dadurch sehr empfindlich ist und leicht beschädigt werden kann. Ein Beispiel hierzu sind die
AbsorbeiTohre für Solarkollektoren, bei denen die Absorptionsschicht im Bereich eines μπι liegt Für
derartige Anwendungen sind jedoch die bekannten Vorrichtungen nicht geeignet, da die den Gegenstand
kontaktierenden elastischen Dichtungen die aufgebrachte Schicht leicht verletzen können, insbesondere
dann, wenn die Dichtungen nicht genau fluchtend angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der eine Rückhaltung der Flüssigkeiten gewährleistet ist jedoch ohne die aufgetragene Beschichtung zu
verletzen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß der Dichtungsring in der Halterung lose angeordnet
ist, und daß zwischen dem Dichtungsring und dem Gegenstand ein geringer Spalt verbleibt.
Mit dem Ring wird eine wesentliche Menge der Flüssigkeit abgestreift, ohne daß der Ring eine direkte
Berührung mit dem Gegenstand hat Ein Teil der mit dem Gegenstand mitgeführten Flüssigkeit wird nämlich
aufgrund der Kohäsionskräfte durch der. geringen Spalt zwischen Dichtung und Gegenstand gezwungen. Damit
wird der lose bzw. schwimmend gelagerte und gewissermaßen leicht im Gewicht ausgebildete Dichtring
gegen die Schwerkraft üngehoocn. Der durchdringende Flüssigkeitsfilm bildet somit einen Schutzfilm um
den Gegenstand, der verhindert, oaß der Dichtring die Beschichtung verletzt.
Aus der US-PS 36 69 865 ist zwar eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Beschichtung bekannt, bei der
zwischen Dichtungsring und dem Gegenstand ein Spalt verbleibt. Jedoch ist der aus einem Kunststoff
bestehende Dichtungsring fest in der Badbehälterwandung eingebaut.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist dagegen durch die lose Anordnung des Dichtungsringes in der
Halterung gewährleistet, daß eventuelle transversale Bewegungen des Gegenstandes von der Dichtung
mitgemacht werden, ohne die Dichtungsfunktion zu stören, so daß ein Anstreifen des Gegenstandes an dem
Ring ausgeschlossen wird.
Der Dichtungsring ist außerdem bei Betrieb der Anlage in der Halterung mit Flüssigkeit umgeben. Diese
Flüssigkeit bewirkt eine Dämpfung der Dichtungsringbewegung, wenn externe Erschütterungen, z. B. durch
die Antriebsmaschine der Anlage auftreten.
Es hat sich gezeigt, daß ein Spalt zwischen dem zu beschichtenden Gegenstand und der Dichtung von 0,1
bis 0,5 mm einen guten Kompromiß zwischen einer guten Dichtungsfunktion und einer ausreichenden
Sicherheit gegen eine Beschädigung der Beschichtung darstellt.
Eine gute Abdichtung kann bereits mit einem
Dichtungsring erreicht werden, dessen Dicke in Schubrichtung 1 bis 20 mm beträgt.
Die Halterung kann in fertigungstechnisch einfacher Art aus zwei ineinander schiebbaren bzw. kraftschlüssig
verbindbaren Halterungshälften ausgebildet sein, die nach jedem Beschichtungsvorgang leicht und ohne
Schraubverschluß zur Reinigung auseinander genommen werden können.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in Bewegungsrichtung des Gegenstandes nach der
Dichtung eine Spüldüse vorgesehen. Hiermit kann der durch die Dichtung austretende Film vollständig vom
Gegenstand beseitigt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 das Ausführungsbeispiel und
F i g. 2 einen Ausschnitt aus F i g. 1 in Explosionsdarstellung.
In Fig. 1 ist ein Teil einer mehrzelligen Galvanisiervorrichtung
10 gezeigt, die einen gemeinsamen Auffangbehälter
11 und darin angeordnete Zellen 12 und 13 hat. Durch die verschiedenen Zellen 12, 13 wird der zu
beschichtende Gegenstand, beispielsweise ein Absorberrohr 14, mittels Führungsrollen 15 mit konstanter
Geschwindigkeit in Pfeilrichtung durchgeführt und dabei in den verschiedenen Stufen behandelt Zum
Beispiel in der Zelle 12 kann eine Entfettung des Gegenstandes 14 und in der Zelle 13 die Galvanisierung
mittels einer Anode 17 durchgeführt werden. Die Elektrolytflüssigkeit wird kontinuierlich oder diskontinuierlich
aus einem Vorratsbehälter 18 in die Zelle 13 gepumpt. Der Elektrolyt gelangt über eine Leitung 19
wieder zurück in den Vorratsbehälter 18. In ähnlicher Weise ist für die Zelle 12 und etwaige weitere nicht
dargestellte Zellen jeweils ein Vorratsbehälter 18' mit entsprechendem Strömungskreislauf vorgesehen.
Um die am Gegenstand 14 haftende Flüssigkeit aus der jeweiligen Zelle 12 bzw. 13 rückzuhalten, sind
Dichtungen 20 bzw. 21 vorgesehen, die jeweils an der Austrittsseite oder gegebenenfalls auch an der Eintrittiseite
des Gegenstandes 14 in der Zellenwand den Gegenstand 14 umgebend angeordnet sind.
Die Dichtungen, von denen eine in Fig.2 näher dargestellt ist, bestehen aus einer zweiteiligen Halterung
23,27 und einem Dichtungsring 24.
Die Halterung besteht aus zwei Halterungshälften 23 und 27, wobei die eine Hälfte 23 topfförmig ausgebildet
und mit der Zelle 13 verbunden ist. Die zweite Halterungshälfte 27 ist ringförmig mit einem Ansatz 30
ausgebildet, der in die erste Halterungshälfte 23 5n
eingeschoben wird. Die Länge des Ansatzes 30 ist so gewählt, daß zwischen dessen Stirnseite 31 und dem
Boden 33 der topfförmigen Halterungshälfte ein Abstand verbleibt, der geringfügig, d. h. um weniger als
1 mm größer als die Dicke 34 des Dichtungsringes 24 ist
Der Durchmesser der Halterungshälfte 23 ist ferner
so bemessen, daß der zwischen den beiden Halterungshälften verbleibende Ringraum einen größeren Außendurchmesser
als der Außendurchmesser des Dichtungsringes 24 hat Bei zusammengesetzter Dichtung 21, wie
in F i g. 1 dargestellt ist, schwimmt der Dichtungsring 24
innerhalb der Halterung 23, 27 mit großen Radialspiel und kleinem AxialspieL
Beide Haltemngshälften 23 und 27 haben fluchtende Bohrungen 25 bzw. 29 zur Durchführung des Rohres 14,
deren Durchmesser weit größer als der Durchmesser des Rohres sind.
Zwischen dem Dichtring 24 und dem Rohr 1$ ist ein
Spalt 26 von etwa 0,1 bis 0,5 mm vorgesehen. Der Dichtungsring 24 ist ferner so bemessen, daß der beim
Durchziehen, gegebenenfalls durch einen geringen Druckunterrchied zwischen den Zellen und der äußeren
Umgebung unterstützt in den Spalt Tf hineingedrückte
Fiüssigkeitsfilm den Dichtungsring geger- die Schwerkraft
(bei horizontaler Anordnung) anheben kann. Auf diese Weise bildet der Flüssigkeitsfilm einen Schutzfilm
um das Rohr 14, so daß ein Kontakt zwischen Ring 24 und RoIv 14 und damit eine Verletzung der Beschichtung
vermieden wird.
Ausgezeichnete Resultate für ein zu beschichtendes Rohr mit 36,6 mm Durchmesser konnten beispielsweise
mit einem Dichtungsring aus Polytetrafluorethylen erzielt werden, dessen Innendurchmesser 37 mm, dessen
radiale Breite 8 mm und dessen Dicke 34 4 mm betrug.
Der relativ enge Dichtring 24 hält eine wesentliche Menge des beim Austreten aus der Zelle 13 am Rohr
anhaftenden Elektrolyts bzw. einer Spülflüssigkeit zurück. Für den aus der Zelle 13 heraustretenden
dünnen Film ist eine Spüldüse 28 vorgesehen, die einen Spühlstrahl auf das Rohr 14 lenkt. Mit diesem Spülstrahl
wird schließlich der dünne Elektrolyt- oder Flüssigijeitsfilm
vom Rohr 14 abgespült. Auf diese Weise ist die Rückhaltung der Flüssigkeit aus der entsprechenden
Zelle gewährleistet, ohne daß eine gegenständliche Berührung mit der auf dem Gegenstand 14 abgeschiedenen
Schicht stattfindet.
Die Halterung kann auch jede andere beliebige Ausgestaltung mit einem entsprechend eingeschlossenen
Raum haben, in der der Dichtungsring lose bzw. schwimmend gelagert ist. Die Dichtung ist nicht nur für
Gegenstände mit rundem, sondern auch mit poligonalem
oder unregelmäßigem Querschnitt geeignet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen, mit mindestens
einer Zelle für die Badflüssigkeit, durch die der zu beschichtende Gegenstand durchgeführt wird,
und mit einer den Gegenstand umgebenden, an der Ausstrittsseite angeordneten Dichtung, die aus
einem in einer mit der Vorrichtung verbundenen Halterung angeordneten Ring mit gleicher Quer- j0
schnittsform wie der des Gegenstandes besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(24) in der Halterung (23, 27) lose angeordnet ist, und daß zwischen dem Dichtungsring
und dem Gegenstand (14) ein geringer Spalt (26) verbleibt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spalt (26) 0,1 bis 0,5 mm breit ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring eine Dicke
(34) von « bis 20 mm aufweist und aus einem gleitfähigen Kunststoff, insbesondere PolyteiraHuoräthylen,
besteht
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
aus zwei miteinander verbundenen Halterungshälften (23 und 27) besteht, zwischen denen ein
Raum eingeschlossen ist, in dem die Dichtung (24) schwimmend gelagert ist
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden x
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Bewegungsrichtung
des Gegenstandes nach der Dichtung eine Spüldüse (28) vorgesehen ;st
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813151515 DE3151515C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813151515 DE3151515C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3151515A1 DE3151515A1 (de) | 1983-07-14 |
DE3151515C2 true DE3151515C2 (de) | 1983-11-10 |
Family
ID=6149813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813151515 Expired DE3151515C2 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Vorrichtung zur kontinuierlichen, galvanischen Beschichtung von langen Gegenständen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3151515C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH07116636B2 (ja) * | 1986-09-26 | 1995-12-13 | 川崎製鉄株式会社 | ラジアル型めつきセル |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3669865A (en) * | 1966-01-03 | 1972-06-13 | Honeywell Inc | Apparatus for uniformly plating a continuous cylindrical substrate |
BE758436A (fr) * | 1969-06-06 | 1971-04-16 | Angelini S | Procede et appareillage pour le chromage continu en epaisseur de barres, fils et tubes a l'exterieur ou a l'interieur |
-
1981
- 1981-12-24 DE DE19813151515 patent/DE3151515C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3151515A1 (de) | 1983-07-14 |
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