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Einrichtung zum Reinigen von planen Werkstücken mit metallischer
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Oberfläche.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Reinigen von planen
Werkstücken mit metallischer Oberfläche durch Anätzen und anschließendes Dekapieren.
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Im galvanotechnischen Bereich tritt besonders häufig das Problem auf
vor einem Beschichtungsvorgang die Oberfläche der zu beschichtenden Werkstücke so
vorzubereiten, daß diese einen sicheren Haftgrund für das aufzubringende Material
bietet. Dabei wird die Oberfläche gereinigt, d.h. von anhaftenden Schmutzteilchen
befreit und entfettet, darüber hinaus muß man aber auch vielfach eie an der Oberfläche
anhaftende Oxydnaut ablösen.
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Ein spezieller Anwendungsfall, in dem auch dieses Problem eine große
Rolle spielt, ist die Leiterplattenherstellung. Hier werden große Anstrengungen
unternommen, die bei den elektronischen Bauelementen erreichte hohe Packungsdichte
auch im Bereich der Aufbautechnik, d.h. im Aufbau der Schaltungsplatte nachzuvollziehen.
Das hat neben einer sehr dichten Belegung der Leiterplatten mit dünnen Leiterbahnen
und einem engen Raster für die Kcntaktieruisbohrungen dazu geführt, Leiterplatten
auch mehrlagig mit dünnen Innenlagen auszuführen. Diese Randbedingungen erforden
eine präzise Fertigungstechniks um die mechanischen und elektrischen Toleranzen
einhalten zu können. Das Halbzeug, aus dem eine Leiterplattenlage gefertigt wird,
ist ein Isolierstoffträger aus Epoxydharz, der ein- oder doppelseitig eine Kupferkaschierung
trägt. Auf diese Oberfläche muß die Leiterbahnenkonfiguration übertragen werden.
Das kann beispielsweise in einem Fotodruckverfahren geschehen bei dem die Oberfläche
des
Halbzeugs mit einer Fotopolymermasse beschichtet wird. Bei einem
Belichtungsvorgang wird die gewünschte Leiterbahnenkonfiguration von einer Maske
auf diese Fotopolymerschicht übertragen, diese dabei im Bereich der Leiterbahnen
ausgehärtet. Anschließend werden die nicht ausgehärteten Teile der Oberfläche abgelöst.
So wird ein Teil der Kupferkaschierung freigelegt, der abgeätzt werden kann.
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Bei der oben erwähnten dichten Belegung der Leiterplatte mit Leiterbahnen
erfordert diese Herstellungsmethode eine sehr gute Haftung zwischen der Fotopolymermasse
und der Kupferkaschierung, damit Leiterbahnenabschnitte beim Ätzvorgang nicht angegriffen
oder sogar unterbrochen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Isolierstoffplatte'
wie bei einer Innenlage einer mehrlagigen Leiterplatte, sehr dünn ist und damit
bei ihrer Verarbeitung mechanisch stark beansprucht wird.
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Um einen ausreichend sicheren Haftgrund auf der Kupferkaschierung
fUr-die Fotopolymermasse zu erzeugen, werden Halbzeuge bisher vielfach entweder
maschinell gebürstet oder naßsandgestrahlt und anschließend chemisch gereinigt.
Naßsandstrahlen liefert bessere Ergebnisse als maschinelles Bürsten, ist jedoch
sehr aufwendig und kann wegen der mechanischen Beanspruchung bei dünnen Halbzeugen
nicht angewendet werden.
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Solche dünnen Innenlagen von Leiterplatten werden daher rein chemisch
gereinigt. Dabei werden die dünnen Halbzeuge bisher von Hand einer Tauchbehandlung
unterzogen, die in folgender Reihenfolge abläuft: In einem Bad mit kaltem Neutralreiniger
werden die Halbzeuge entfettet und nach gründlichem Spülen wenige Sekunden in eine
Kupferchloridätze getaucht. Zwischen mehreren nachfolgenden Spülvorgängen wird das
Halbzeug in einem Salzsäurebad dekapiert und anschließend getrocknet. Solche so
vorbehandelten Halbzeuge weisen eine Oberfläche auf, die gegenüber maschinengebürsteten
Halbzeugen einen wesentlich besseren Haftgrund bietet.
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Die beschriebene Tauchbehanalung liefert nun zwar gute Resultate,
ist aber wegen ihrer manuellen Durchführung kostenintensiv. Die bisherigen Versuche,
die Tauchbehandlung mit Kupferchloridätze zu mechanisieren, scheiterten daran, daß
von der Kupferkaschierung zuviel Kupfer, insbesondere auch von den Lochwänden in
Kontaktierungsbohrungen abgetragen wurde. So haben z.B. Versuche in einer herkömmlichen
Ätzmaschine, in der eine horizontal mit konstanter Geschwindigkeit geführte Leiterplatte
von beiden Seiten mit dem Ätzmittel besprüht wird, ergeben, daß auch bei reduziertem
Sprühdruck und maximaler Durchlaufgeschwindigkeit noch 7 - 10 pm von der Kupferoberfläche
abgetragen werden. Bei der dünnen Kupterkaschierung ist dieser Wert für den Reinigungsprozeß
entschieden zu hoch, Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine automatische Reinigung der Halbzeuge
durch Anätzen gestattet, den gewünschten sicheren Haftgrund jedoch bereits bei wesentlich
geringeren Schichtdicken der abgetragenen metallischen Oberfläche erreicht.
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Bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches beschriebenen Merkmalen
gelöst. Diese Einrichtung mit einer horizontal angeordneten Transportbahn läßt sich
ohne weiteres in eine Anlage einbauen, in der nach dem Fließbandschema der beschriebene
Reinigungsprozeß automatisch abläuft. In dem erläuterten Anwendungsfall wird in
einer derartigen Anlage eine wesentlich geringere, jedoch definierte Schichtdicke
an Kupfer von etwa 2 jim abgetragen. Dieser Wert gilt insbesondere für die Lochwände
in den Kontaktierungsbohrungen, in denen die anhaftende Kupferhülse nur wenige pm
stark ist. Dieses günstige Ergebnis ist darauf zurUckzuführen daß in diese Bohrungen
nur geringe Mengen der frischen Ätze gelangen, während die zu reinigende plane Oberfläche
der Werkstücke ausreichend benetzt wird. Dies ist möglich, weil mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Einrichtung jeweils eine definierte Menge des Ätzmittels während einer
exakt festzulegenden Zeitspanne auf die plane Oberfläche der Werkstücke einwirkt.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet
und in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Das für die nähere Erläuterung der Erfindung nachfolgend beschriebene
Ausfüllrungsbeispiel bezieht sich auf einen speziellen Anwendungsfall, bei dem eine
Einrichtung zum Reinigen von planen Werkstücken mit metallischer Oberfläche in der
Leiterplattenherstellung verwendet wird, um auf der Kupferkaschierung eines Isolierstoffträgers
einen sicheren Haftgrund für eine anschließend auf.-zubringende Fotopolymermasse
zu schaffen. Dieses Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnung beschrieben.
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Dabei zeigt: Fig. 1 die schematische Skizze einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Einrichtung zum Anätzen der Kupferkaschierung eines horizontal geführten
Halbzeugs und Fig. 2 ein Fließschema des Fertigungsablaufs beim chemischen Reinigen
der metallischen Oberfläche des zu behandelnden Werkstückes durch Anätzen und anschließendes
Dekapieren.
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In der in Fig. 1 schematisch dargestellten Einrichtung zum automatischen
Ätzen wird ein plattenförmig ausgebildetes Halbzeug 1, bestehend aus einem Isolierstoffträger
mit beidseitiger Kupferkaschierung auf einer Transportbahn, die durch Transportrollen
2 schematisch angedeutet ist, mit konstanter Transportgeschwindigkeit v horizontal
geführt. Ober- und unterhalb dieser Transportbahn sind zwei Paare von Ätzwalzen
drehbeweglich gelagert. Durch Pfeile 4 ist dabei schematisch angedeutet, daß das
oberhalb der Transportbahn angeordnete Paar von Ätzwalzen 32 senkrecht zur Transportbahn
verschiebbar angeordnet ist. So ist der gegenseitige Abstand der beiden an der gleichen
Stelle der Transportbahn angeordneten Ätzwalzen 31 bzw. 32 jeweils auf verschiedene
Dicken zu behandelnder Halbzeuge 1 einzurichten. Alle Ätzwalzen 31 bzw.
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32 sind an ihrem Umfang mit einem weichen, porösen Material 33, z.B.
Moosgummi beschichtet.
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Die beiden unterhalb der Transportbahn angeordneten Ätzwalzen 31 tauchen
in eine Bodenwanne 5 ein, die mit Kupferchloridätze CuCl2 gefüllt ist. Mit einem
in die Bodenwanne 5 eingesetzten Uberlaufrohr 6 ist ein definierter Füllungsstand"festgelegt.
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Überlaufende Kupferchloridätze CuCl2 wird durch eine Pumpe 7 über
ein schematisch angedeutetes Rohrleitungssystem 8 sowohl wieder in die Bodenwanne
5 zurückgepumpt, als auch an die oberhalb der Transportbahn angeordneten Ätzwalzen
32 herangeführt. Zum Benetzen ihrer Oberfläche ist hier eine Abstreifrinne vorgesehen,
die aus einer im wesentlichen radial zu der Ätzwalze ausgerichteten Platte 9 besteht
und - wie durch einen Pfeil 10 angedeutet ist -in ihrem Abstand gegenüber der Ätzwalze
32 einstellbar ist. Oberhalb dieser Atstreifrinne endet das schematisch angedeutete
Rohrleitungssystem 8 in Rohrbögen 81, die den Zulauf für die Kupferchloridätze bilden.
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Mit den beschriebenen Auffangvorrichtungen der Kupferchloridätze kann
die Oberfläche der Ätzwalzen 31 bzw. 32 bei einer bestimmten Umfangsgeschwindigkeit
eine genau definierte Menge der sätze aufnehmen. Bei den beiden unterhalb der Transportbahn
angeordneten Ätzwalzen 31 wird dies durch den vom Uberlaufrohr 6 festgelegten Füllungsgrad
der Bodenwanne 5 erreicht. Bei den beiden anderen, oberhalb der Transportbahn angeordneten
Ätzwalzen 32 hängt dies einmal von der durch die Pumpe 7 geförderten Menge an Kupferchloridätze,
vor allem aber von dem Abstand ab, auf den die Platte 9 gegenüber der Oberfläche
der zugeordneten Ätzwalze 32 eingestellt ist.
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So lassen sich für jeden Anwendungsfall definierte Randbedingungen
schaffen, so daß auf die Oberfläche des durchlaufenden Werkstückes jeweils eine
bestimmte Menge des Ätzmittels aufgerollt wird, die beim Ätzvorgang reproduzierbare
Ergebnisse liefert.
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Anhand von Fig. 2 soll nun noch der gesamte Verfahrensablauf erläutert
werden, bei dem bekannte Einrichtungen in Verbindung mit der beschriebenen Einrichtung
benutzt werden. Ein zu reinigendes
Halbzeug wird manuell in einen
Einlauf 20 einer Neutra-Anlage eingeschoben, durchläuft dabei ein Bad 21 mit einem
kalten Neutralreiniger und wird in mehreren Spülvorgängen 22 gespült. Damit ist
das Halbzeug entfettet und wird dann in der anhand von Fig. 1 beschriebenen, hier
mit 23 bezeichneten Einrichtung geätzt.
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Danach durchläuft es eine Spülkammer 24 mit einem geschlossenen Spülwasserumlauf,
der schematisch durch einen kreisförmigen Pfeil angedeutet ist. Dieser geschlossene
Umlauf des Spülwassers verhindert, daß unzulässige Kupferverunreinigungen des Spülwassers
in das Abwasser gelangen. Das Halbzeug durchläuft dann zum Dekapieren ein Salzsäurebad
25 und wird anschließend wiederum in einer Spülkammer 26 mit geschlossenem Spülwasserumlauf
gespült. Trotzdem noch verbliebene Rückstände an Salzsäure werden mit weiteren Spülvorgängen
in Spülkammern mit Frischwasserzulauf 27 beseitigt.
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Über einen Auslauf 28 der Badreihe gelangt das gereinigte Halbzeug
in den Einlauf eines Trockenautomaten 29 und verläßt diesen dann in trockenem Zustand
durch seinen Auslauf.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
aus der Leiterplattenherstellung beschrieben. Sie beschränkt sich jedoch nicht darauf,
da solche chemische Reinigungen in anderen Anwendungsfällen im galvanotechnischen
Bereich vielfach erforderlich sind. So muß z.B. auch für viele metallische Beschichtungen
zwischen dem Grundmetall und einem darauf abzuscheidenden Metall ein sicherer Haftgrund
gegeben sein. Im Rahmen der Erfindung spielt es daher für die Anwendung des Lösungsprinzips
keine ausschlaggebende Rolle, aus welchem Metall die in der beschriebenen Weise
chemisch zu reinigende Oberfläche besteht und welches Material anschließend aufgebracht
wird.
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8 Patentansprüche 2 Figuren
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