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Becher für ein Becherwerk, insbesondere ein Schöpfbecherwerk
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Die Erfindung betrifft einen Becher für ein Becherwerk, insbesondere
ein Schöpfbecherwerk, der eine von zwei seitlichen Becherstirnwanden begrenzte 3echermulde
aufweist.
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Becherwerke sind Fördermittel mit endlos umlaufendem Gurt oder Kettenstrang
und daran befestigten Bechern, die mit schüttfähigen Massengütern beladen werden
und dieses, nach den Transport auf ein anderes Niveau, durch Über-Kopf-Kippen wieder
abwerfen. Die Becher werden in Form und Abmessungen den Eigenschaften und der Menge
des Fördergutes angepaßt. In der Regel werden schöpfbare Stoffe wie Sand, Getreide,
Kohle, vlies Erze, Düngemittel und dergleichen körnige und damit schütt- und rieselfähige
Stoffe mit einem Becherwerk gefördert. Dabei werden zur Förderung von z.B. mehligen
oder griesförmigen Massengütern andere Becherformen eingesetzt, als für die Förderung
von z.B. stückigen, körnigen Massengütern. Die Form und Abmessung der 3echer von
Becherwerken ist genormt, was zur Folge hat, daß die aus genormten Becherformen
ausgewählte Becherform und Becherabmessung für den jeweiligen Anwendungsfall nöglicherweise
nicht optimal ist, sondern dem anzustrebenaen Optimum nur mehr oder weniger angenähert
ist.
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So kann z.B. eln für die Förderung von klebrigen Gütern, wie z.B.
Rohzucker oder nasse Feinkohle nach DIB 15233, in AD-messung und Form vorgeschriebener
halbtiefer Becher für anaere klebrige Güter, wie Schlamm oder leicht zusammenbackende
Düngemittel, nicht mehr optimal sein. Bei der Auswahl einer geeig-
neten
Form der Becher eines Becherwerks ist nämlich nicht allein darauf zu achten, daß
die Becher das zu transportierende Wassengut einwandfrei und möglichst optimal aufnehmen
können, zOB. durch Schöpfen beim Durchlauf durch eine Aufschüttung des Massengutes,
sondern es ist auch wichtig, daß das im Becher befindliche Massengut einwandfrei
wieder abgeworfen wird. Normalerweise erfolgt der Abwurf, bei Umlenkung des die
Becher tragenden Gurts oder Kettenstrangs über eine Umlenkrolle, unter Einwirkung
der Zentrifugalkraft auf die Becher und das darin befindliche Massengut.
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In der Praxis hat sich gezeigt, daß auch trotz einer sorgfältig ausgewählten
Becherform Schwierigkeiten beim Abwerfen des transportierten Massengutes aus den
Bechern auftreten können, weil z.B. die Konsistenz des zu befördernden Massengutes,
etwa durch sich ändernde Feuchtigkeitsgehalte o.gl., ständigen Schwankungen unterworfen
ist. Denzufolge kann es trotz optimalstmöglicher Becherform vorkommen, daß der Becher
nicht vollständig entleert wird, weil Reste des abgeworfenen Massengutes an den
Becherwandungen, insbesondere im Übergangsbereich zwischen den Becherstirnwänden
und der Bechermulde haften bleiben, so daß sich bei wiederholtem Vorgang des Schöpfens
und Abwerfens allmählich fest verdichtete Massengutanhäufungen im Becher ausbilden,
die allein durch die für das Abwerfen verantwortliche Zentrifugalkraft nicht rehr
herauslösbar. sind. tritt ein solches Verl-uusten und Verkleben bei mehreren Bechern
auf, wird die Förderleistung des Becherwerks erheblich vermindert.
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Selbstverständlich wöre es möglich, in langwierigen Versuchen eine
solche optimale Becherform empirisch zu finden, bei der das unerwünschte Verkrusten
und Verkleben von Massengutresten im Becher nicht mehr auftritt. Eine derartige
Vorgehensweise ist jedoch in wirtschaftlicher Hinsicht nicht angebracht und kaum
durchführbar. Insbesondere ist dabei auch zu beachten, daß in vielen Betrieben,
in denen Becherwerke
zur Föraerung von Massengütern eingesetzt werden,
mit einen Becherwerk nicht immer das gleiche Massengut befördert wird, sondern daß
auch vielfach ein Wechsel zwischen einander in der Konsistenz nicht gleichen, sondern
nur ähnlichen Massengütern vorgenommen wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; einen Becher für ein Becherwerk
zu schaffen, der eine einwandfreie vollständige Entleerung z.B. unter Wirkung der
Zentrifugalkraft, ermöglicht und der, in gewissen Grenzen, auch für die Förderung
von mehreren verschiedenartigen Massengütern verwendbar ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die
Bechermulde einen flexiblen Wandbereich aufweist.
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Der flexible Wandbereich der Bechermulde hat den Vorteil, daß er
sich unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft bei der Umlenkung des die Becher
tragenden Gurt oder Kettenstrangs mehr oder weniger verformen kann, sodaß möglicherweise
anklebende Reste des im Becher transportierten Massengutes losgebrochen und mit
abgeworfen werden. Felder erfindungsgemäß mit einem flexiblen Wandbereich ausgerüstete
Becher ist somit einwandfrei zu entleeren, sodaß mehlige und uriesförmige, leicht
zusammenbackende Massengütter, klebende und schlammige Güter als auch mehr oder
weniger rieselfähige Stoffe, d.h. alle zum Festkleben an Becherwandur.gen neigenden
Materialien ohne Verminderung der Förierleistung gefördert und einwandfrei abgeworfen
werden können. Das Einsatzgebiet eines mit erfindungsgemaBen Bechern ausgerüsteten
Becherwerks wird damit in vorteilhafter Weise erweitert.
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Selbstverständlich kann auch ein bereIts in Betrieb befindliches
Becherwerk nachträglich mit erfindungsgemäßen Bechern ausgerüstet worden, um z .B.
bisher aufgetretene etriebsstörungen durch sich laufend dichtsetzende Becher zu
vermeiden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfincungs-
gemäßen
Bechers ist vorgesehen, daß der flexible Wandbereich aus einem eingesetzen Stück
aus gewebeversterkten Gummi besteht. Aus diesem gewebeverstärktem Gummi, kann sowohl
ein Teil, z.B. der Boden der Bechermulde, oder auch die gesamte Becher mulde ausgebildet
werden. Selbstverständlich sind auch andere geeignete flexible Werkstoffe verwendbar
wie z.B. gewebeverstärkte Kunststoffe. Die verwendeten Materialien sollen möglichst
glatte abriebfeste Oberflächen haben und hohe Reißfestigkeit aufweisen. Die Vertindung
des flexiblen Materials :nit festen Bauteilen des Bechers kann mit üblichen Verbindungsmitteln,
wie Schrauben oder Niete erfolgen.
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Eine bevorzugte Bauausführung eines Bechers sieht vor, daß im wesentlichen
von der zwischen den seitlichen Becherstirn inden eingefaßten Bechermulde nur Randteil
stehen bleiben, zwischen denen sich das den Boden der Bechermulde bildende Stück
aus gewebeverstärktem Gummi lose durchhängend erstreckt. In Anlehnung an diese Bauform
ist bei einem Ausführungsbeispiel der rfindung vorgesehen, daß der obere freie Becherrand
durch zwischen die Becherstirnwände eingesetzte Leisten gebildet ist, von denen
eine vordere Leiste als Schöpfkante und rine hintere Leiste als Becher-Rückwandteil
dient, und daß an jeder Leiste ein Ende der beiden Enden des die gewölbte Bechermulde
ausbildenden Stücks aus gewebeverstärktem Gummi befestigt ist.
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Weiterhin zeichnet sich ein erfindungsgemäß ausgebildeter Becher
dadurch aus, daß der Abstand zwischen den beiden Becherstirnwänden im Bereich des
Becherbodens geringer ist, als im Bereich der oberen freien Becheröffnung.
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Durch diese Maßnahme wird das angestrebte vollständige Abwerfen des
zu transportierenden Massengutes aus jedem Becher weiter in vorteilhafter Weise
unterstützt, da sich die Becherform in Abwurfrichtung leicht erweitert. Diese Erweiterung
kann z.B. dadurch erreicht werden, daß jede Becherstirnwand, von Boden aus gesehen,
in einem Winkel von etwa 20 nach außen geneigt wird.
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Ein Ausfahrungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt
durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Becher eines necherwerks und Fig. 2 eine
Rückansicht des Becher gemäß Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein querschnitt durch einen Becher .1 eines Becherwerks
dargestellt. Mehrere solcher Becher sind an einem umlauf enden Becherwerksgurt r
befestigt, wobei die Zeichnung lediglich einen Abschnitt des Becherwerksgurts zeigt.
Der Becher 1 besteht aus seitlichen Becherstirnwänden die beiderseits einer Bechermulde
angeordnet sind, die erfindungsgemäß abs einem flexiblen Stück 4 aus gewebeverstärktem
Gummi besteht. Die Becherstirnwände 3 sind durch zwischengesetzte Leisten miteinander
verbunden von denen eine vordere Leiste 5 als Schöpfkante des Bechers 1 dient und
eine hintere Leiste 6 ein Becher-Rückwandteil ausbildet. Die Enden es die gewölbte
Bechermulde ausbildenden Stocks + aus gewebeverstärktem Gui:iini sind mit der vorderen
Leiste 5 und der hinteren Leiste 6 durch die angedeutet dargestellten Niete 7 und
Z verbunden. Um ale freien Kanten an aen nden des Stucks 4 aus gewebeverstärktem
Gummi zu schützen, sind an die Leisten 5 und 6 Füllstücke 9 und 9a angesetzt, die
sich bis zum oberen freien Rand 10 des Bechers 1- erstrecken und deren Dicke etwa
gleich der Stärke des Stücks 4 aus gewebeverstärktem Gummi ist.
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Der Becher ist ist, wie dargestellt, durch die Niete 8 ebenfalls
mit den Becherwerksgurt 2 verbunden, wobei zwischen der hinteren, als Becher-Rückwandteil
dienenden
Leiste 6 und dem Becherwerksg,urt 2 eine Halteplatte 11
angeordnet ist.
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In Fig. 2 ist eine RückansIcht des Bechers 1 gemäß Fig. 1 ohne Becherwerksgurt
2 und Halteplatte 11 dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen
verstehen.
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Fig. 2 verdeutlicht, daß die seitlichen Becherstirnwände 3 und 3a
um einen Winkel von etwa 2° zur Lotrechten geneigt sin, wodurch sich der Becher
1 zum oberen freien Becherrand 10 hin erweitert.
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L e e r s e i t e