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Zahnradantrieb in einem schließzylinderbetätigbaren Treib-
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stangenschloß mit Schubriegel Die Erfindung betrifft einen Zahnradantrieb
in einem schließzylinderbetätigbaren Treibstangenschloß gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine derartige Ausgestaltung ist bekannt aus der DE-OS 2 919 201,
wobei der Freigang in der Zapfen/Schlitzsteuerung zwischen Schubriegel und Treibstange
vorgesehen ist. Die Ausgangsstellung der Treibstange und der an dieser befindlichen
Verriegelungsbauteile richtet sich dabei nach der Drehwinkelstellung des Schließbartes
in der Schlüsselabzugsstellung.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zahnradantrieb
in einem schließzylinderbetätigbaren Treibstangenschloß der vorgenannten Gattung
in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten, daß unabhängig von der
Drehwinkelstellung des Schließbartes gängiger Schließzylinder ein fester Anfangs-
und Endpunkt der Treibstange und der an dieser befindlichen Riegelglieder gegeben
ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist der Gebrauchswert eines entsprechend ausgestalteten
Treibstangenschlosses erhöht. Unabhängig vom Einsatz unterschiedlicher Schließzylinder
ändert sich der Hub der Treibstange nicht. Ebenfalls liegen stets feste Anfangs-
und Endpunkte der
Treibstange vor. Das bedeutet, daß die an dieser
befestigten Riegelglieder wie beispielsweise Rollzapfen genau definierte Endstellungen
einnehmen. Dies erleichtert die Montage, da nicht unterschiedliche Endstellungen
der Rollzapfen beim Anschlagen der Gegenschließteile berücksichtigt werden müssen.
Dennoch bleibt der Zahneingriff des Zahnradantriebes stets voll aufrechterhalten.
Der Freigang zwischen Antriebszahnkranz und Abtriebszahnkranz des Erstrades ist
so beschaffen, daß ausgehend von einer Nullstellung des mit dem Spalt ausgestatteten
Zahnkranzes dieser sowohl in der einen als auch anderen Richtung gedreht werden
kann, woran anschließend erst eine Mitnahme der Treibstange erfolgt. Gegebenenfalis
wäre es möglich, den Freigang auch beim Zweitrad oder eines weiteren Rades des Untersetzungsgetriebes
vorzusehen, und zwar unter Berücksichtigung des Untersetzungsverhältnisses. Der
Freigang zwischen Antriebszahnkranz und Abtriebszahnkranz des Erstrades läßt sich
herstellungstechnisch einfach erzeugen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß der Antriebszahnkranz
des Erstrades und der Abtriebszahnkranz desselben durch eine Klauenkupplung miteinander
verbunden sind, die von sektorförmigen Backen um die Achse des Erstrades gebildet
sind. Um diese Klauenkupplung herzustellen, genügt es, die einander zugekehrten
Naben des Antriebszahnkranzes und des Abtriebszahnkranzes entsprechend zu gestalten.
Zusätzliche Bauteile werden demgemäß zur Erzeugung des Freiganges nicht bentötigt,
so daß sich dieser kostensparend fertigen läßt. Eine Mitnahme des Antriebszahnkranzes
des Erstrades durch den Abtriebszahnkranz erfolgt erst dann, wenn die sektorförmigen
Backen bei Schlüsselbetätigung gegeneinandertreten. Nehmen die beiden sektorförmigen
Backen je einen Winkel von 1200 ein, ergibt sich bereits ein Freigang von 1200,
so daß die gängigen Schließzylinder einsetzbar sind.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig.
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1 bis 12 erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht eines Treibstangenschlosses
bei fortgelassener Schloßdecke und zurückgeschlossenem Riegel, wobei der Spalt des
Zahnkranzes mit der Schließzylinder-Durchstecköffnung fluchtet, Fig. 2 eine klappfigürliche
Ansicht der Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch bei
Wechselbetätigung, Fig. 4 eine klappfigürliche Seitenansicht der Fig. 3, Fig. 5
eine Ansicht des Treibstangenschlosses in der ersten Schließphase, wobei ausschließlich
der Schubriegel vorgeschlossen wird, Fig. 6 den Schnitt nach der Linie IV-IV in
Fig. 5, Fig. 7 eine Ansicht des Einsteckschlosses bei vorgeschlossehem Schubriegel
und verlagerter Treibstange, Fig. 8 eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 7, Fig.
9 eine Ansicht des Einsteckschlosses in der vorgeschlossenen Stellung, wobei ausschließlich
der Wechselhebel und die mit diesem zusammenwirkenden Teile mit ausgezogenen Linien
dargestellt sind,
Fig. 10 den Schnitt nach der Linie X-X in in Fig.
9, Fig. 11 in stark vergrößerter Darstellung einen Horizontalschnitt durch das Einsteckschloß
im Bereich des Erstrades und Fig. 12 den Schnitt nach der Linie Xl l-XI I in Fig.
11.
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Das Einsteckschloß besitzt einen Schloßboden 1 mit daran befestigter,
rechtwinklig zu ihm stehender Stulpplatte 2. Parallel zum Schloßboden 1 erstreckt
sich eine Schloßdecke 3, die das Schloßeingerichte überfängt.
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Die Stulpptatte 2 wird in ihrem oberen Bereich von einer Falle 4 durchsetzt.
Letztere setzt sich zusammen aus einem Fallen kopf 4' und einem im Schloßkastengehäuse
geführten, zweigeteilten Fallenschwanz 4". Die Falle steht unter dem Einfluß einer
Fallenfeder 5, die sich einerseits an einem schloßgehäuseseitigen Böckchen 6 und
andererseits an einer Schulter i des Fallenschwanzes 4" abstützt. Die Falle 4 läßt
sich mittels einer im Schloßkastengehäuse gelagerten Nuß 8 über deren Nußarm 8'
zurückverlagern, welcher an der Schulter 7 des Fallenschwanzes 4" angreift.
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Die Nuß 8 weist umfangseitig eine Verzahnung 9 auf, die mit einem
Zahnstangenabschnitt 10 zusammenwirkt. Dieser ist mit einem Führungszapfen 11 versehen,
auf welchem die Nußfeder 12 angeordnet ist und welcher sich in einem schloßgehäuseseitigen
Lagerboch 13 führt.
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Unterhalb der Falle 4 erstreckt sich ein die Stulpplatte 2 durchsetzender
Schubriegel 14. Dieser ist in geeigneter Weise im Schloßkastengehäuse gefuhrt. Der
Schubriegel 14 weist einen unter einem Winkel von 450 zur Ausschlußrichtung verlaufenden
Schlitz 15 auf, der endseltig in recht-
winklig zur Ausschlußrichtung
angeordnete Nischen 16 und 17 übergeht.
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Bei zurückgeschlossenem Schubriegel 14 greift in das obere Ende seines
Schlitzes 15 ein Zapfen 18 eines in vertikaler Richtung im Schloßkastengehäuse geführten
Zwischenglied-Schiebers 19 ein. Dieser bildet an seiner der Stulpplatte 2 gegenüberliegenden
Seite eine Zahnleiste 20 aus, die in Eingriff steht mit dem Letztrad 21 eines Untersetzungsgetriebes.
Das Letztrad 21 lagert um einen schloßkastenseitigen Bolzen 22 und wird von einem
Erstrad 23 über ein Zwischenrad 24 angetrieben. Das Erstrad 23 des Untersetzungsgetriebes
als auch das Zwischenrad 24 sitzen auf schloßkastenseitigen Bolzen 25 und 26. Bezüglich
des Letztrades 21 des Zwischenrades 24 und des Erstrades 23 handelt es sich um solche,
die je einen Antriebszahnkranz und Abtriebszahnkranz ausbilden.
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Der Antriebszahnkranz 27 des Erstrades 23 kämmt mit zwei um schloßkastenseitige
Lagerzapfen drehbare Abtriebszahnrädern 28, 29. Diese stehen ihrerseits in kämmendem
Eingriff mit einem Zahn kranz 30, der einen zum Rand hin offenen Spalt 31 zum Eintritt
des Schließbartes 32 eines Schließzylinders 33 besitzt. Aus Fig. 1 ist ersichtlich,
daß der Spalt 31 der Breite des Profil-Schließzylinder-Befestigungssteges angepaßt
ist. Die Abtriebszahnräder 28,29 besitzen einen solchen Abstand zueinander, daß
trotz des Spaltes 31 im Zahn kranz 30 dieser mit beiden Abtriebszahnrädern 28, 29
oder mindestens mit einem von ihnen kämmt.
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Für den Schließzylinder 33 ist im Schloßkasten eine Schließzylinder-Durchstecköffnung
35 vorgesehen.
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Der Zahn kranz 30 lagert in einer Bohrung 34 einer schloßkastengehäuseseitigen
Platte 36.
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Zwischen dem Antriebszahnkranz 27 und Abtriebszahnkranz 37 des Erstrads
23 liegt ein Freigang. Zu diesem Zweck ist das Erstrad 23 im Gegensatz zu dem nachfolgenden
Zwischenrad 24 und Letztrad 21 des Untersetzungsgetriebes zweiteilig ausgebildet.
Der Antriebszahnkranz 27 des Erstrades 23 und der Abtriebszahnkranz 37 desselben
sind durch eine Klauenkupplung K miteinander verbunden. Hierzu formen die einander
zugekehrten Nabenabschnitte 38,39 der Zahnkränze 27,37 sektorförmige Backen 40 bzw.
41. Beim Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel dieser sektorförmigen Backen 1200,
so daß ein Freigang von insgesamt 1200 vorliegt. Bei nicht eingebautem Schießzylinder
nehmen die sektorförmigen Backen 40,41 eine solche Stellung zueinander ein, daß
nach beiden Seiten ein Freigang F von 600 vorliegt.
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Wird ein Schließzylinder eingesetzt, so ist der Schließbart 32 vorerst
in die Stellung gemäß Fig. 1 zu bringen. Danach kann die Schlüsselabzugssteliung
herbeigeführt werden, wobei die Drehwinkelstellung des Schließbartes innerhalb der
Linien L und R liegen kann, welcher von diesen beiden Linien eingeschlossene Winkel
1200 beträgt. Das bedeutet, daß bei entsprechender Drehung des Schließbartes innerhalb
dieses Drehwinkelbereiches noch keine Mitnahme des Abtriebszahnkranzes 37 des Erstrades
23 erfolgt.
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In einer parallel zur Zahnleiste 20 verlaufende Nut 42 des Zwischenglied-Schiebers
19 ist eine Treibstange 43 geführt. Endseitig von dieser gehen Treibstangenabschnltte
44 und 45 aus, die Rollzapfen 46 tragen.
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Für letztere sind in der Stulpplatte Längsschlitze 47 vorgesehen.
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Der Zwischenglied-Schieber 19 treibt formschlüssig die Treibstange
43 an, und zwar über einen eingeschalteten Leerhub H. Zu diesem Zweck ist die
Treibstange
mit zwei sich gegenüberliegenden Schultern 48 und 49 ausgestattet, die im Bewegungsbereich
der einander gegenüberliegenden Mitnahmestufen 50,51 des Zwischenglied-Schiebers
19 liegen. Der Abstand zwischen den Schultern 48,49 der Treibstange 43 ist um das
Maß H größer als der Abstand zwischen den Mitnahmestufen 50,51 des Zwischenglied-Schiebers
19.
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Im Bewegungsbereich der oberen Stirnkante 52 des Zwischenglied-Schiebers
19 liegt ein Anschlag 53 eines Armes 54 eines zweigeteilten Wechselhebels W. Der
Arm 54 ist über einen Bolzen 55 gelenkig mit dem anderen Arm 56 des Wechselhebels
gekuppelt, welcher Arm 56 auf einem schloßkastengehäuseseitigen Zapfen 57 lagert
und an der Schulter 7 des Fallenschwanzes 4" angreift.
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Der Arm 54 des Wechselhebels W steht unter dem Einfluß einer nicht
dargestellten Feder, die bestrebt ist, den Arm 54 um den Bolzen 55 im Uhrzeigersinn
zu verdrehen. Bei zurückgeschlossenem Schubriegel 14 begrenzt eine Steuerkufe 58
des Zwischenglied-Schiebers 19 diese Bewegung. Die Steuerkufe 58 liegt bei zurückgeschlossenem
Schubriegel oberhalb einer Steuerschräge 59 des Armes 54. Unterhalb der Steuerschräge
59 formt der Arm 54 eine randseitige Nische 60, die mit einem Stützvorsprung 61
des Schloßbodens 1 zusammenwirkt. Das untere freie Ende des Armes 54 stellt einen
Blockierungsvorsprung 62 dar.
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Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Befindet sich der Schubriegel
14 in der zurückgeschlossenen Stellung, erstreckt sich die Mitnahmestufe 50 des
Zwischenglied-Schiebers 19 vor der Schulter 48 der Treibstange 43, vergl. Fig. 1.
Soll aus dieser Stellung eine Wechsel betätigung erfolgen, so ist mittels des zum
Schließ-
zylinder 33 zugehörigen, nicht dargestellten Schlüssels
der Schließbart 32 im Uhrzeigersinn zu verdrehen, siehe Fig. 3. Dabei wird über
den die Klauenkupplung K aufweisenden Zahnradantrieb der Zwischenglied-Schieber
19 in Aufwärtsrichtung bewegt. Mit seiner oberen Stirnkante 52 beaufschlagt er Anschlag
53 des Armes 54. Zwangsläufig wird der andere Arm 56 verschwenkt, welcher über die
Schulter 7 die Falle 4 schloßeinwärts zieht. Der Rollzapfen 47 wird dabei aus seiner
Ausgangsstellung um das Maß 2 bewegt, vergl. Fig. 4.
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Zum Zwecke des Vorschließens des Schubriegels 14 ist der Schlüssel
und damit der Schließbart 32 entgegen Uhrzeigersinn zu drehen. Einhergehend verlagert
sich über das Untersetzungsgetriebe der Zwischenglied-Schieber 19 in Abwärtsrichtung.
Durch seinen Zapfen 18 wird über den Schlitz 15 des Schubriegels 14 dieser unmittelbar
mitgenommen. Eine Mitnahme der Treibstange findet dabei noch nicht statt wegen des
Leerhubes H. Erst wenn die Mitnehmerstufe 51. gegen die Schulter 49 der Treibstange
43 tritt, wird diese mitgeschleppt, und zwar in die in Fig. 7 bis 10 veranschaulichte
Stellung. Dann befindet sich der Zapfen 18 in der unteren Nische 17 des Schlitzes
15. Der Schubriegel ist um das Maß y und die Treibstange um das Maß x verschoben
worden. Das Maß x ist jedoch kleiner als das Maß y. In der abwärts verlagerten Stellung
des Zwischenglied-Schiebers 19 hat dessen Steuerkufe 58 den Arm 54 zum Verschwenken
freigegeben. Die Nische 60 umfaßt dann formschlüssig den Stützvorsprung 61, während
der Blockierungsvorsprung 62 des Armes 54 innerhalb der Bewegungsbahn einer Stufe
63 der Treibstange 43 liegt, vergl.
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Fig. 9 und 10. An der Treibstange angreifende Rückdrückkräfte werden
daher sicher aufgefangen.
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Beim Zurückschließen des Schubriegeis 14 erfolgt mittels der Steuerkufe
58 die Aussteuerung des Armes 54, wobei die Steuerkufe 58 die Steuerschräge 59 Armes
54 beaufschlagt und diesen entgegen Federbelastung verschwenkt.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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