DE3147126C2 - Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von Tritium - Google Patents
Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von TritiumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die laserunterstützte chemische
Trennung von das Tritiumisotop des Wasserstoffs
enthaltenden Molekülen. Sowohl Leichtwasser- als auch
Schwerwasser-Reaktoren erzeugen Tritiumabfall, obwohl
Schwerwasser-Reaktoren mehr Tritium erzeugen, beispielsweise
durch Reaktionen, wie D(n, γ)T im Kühlmittel-Moderator
D₂O, wo Tritiumkonzentrationen von 6 ppm T : D üblich
sind. Die Tritiumkonzentration im H₂O-Kühlmittel in
Leichtwasser-Reaktoren ist normalerweise um einen Faktor
von 10³-10⁴ niedriger als die Tritiumkonzentration im
Schwerwasser-Reaktor. Es besteht ein Interesse daran, das
Tritium in einer angereicherten Form zu extrahieren, und
zwar sowohl wegen des Wertes angereicherter tritiumhaltiger
Strömungsmittel als auch wegen der Schwierigkeit der
Beseitigung radioaktiver tritiumreicher Produkte mit einer
Tritiumhalbwertszeit von 12,3 Jahren. Vor 20 Jahren berichteten
Barr und Drews in dem Artikel "The future for Cheap
Heavy Water" in "Chemical Engineering Progress", 56 (3), Seiten
49-56 (März 1980), über 98 bekannte Verfahren zur Förderung
der Trennung von Wasserstoffisotopen (H, D, T). Keines dieser
Verfahren ist jedoch in der Lage, in wirtschaftlicher Weise
Tritium aus dem Prozeßwasser von Kernreaktor-Anlagen zu extrahieren.
Als seit 1961 Laser als im wesentlichen monochromatische
Lichtquellen verfügbar wurden, wuchs das Interesse an der
Verwendung der Laserstrahlung zur photoselektiven Förderung
chemischer Reaktionen. Tiffany, Moos und Schawlow berichteten
in "Science", 157, Seiten 40-43 (7. Juli 1967), über die
Verwendung einer abstimmbaren Rubinlaserstrahlung (λ=
6934-6943 Å) zur photoselektiven Förderung der Gasphasenreaktionen
zwischen speziellen Isotopen (⁷⁹Br und ⁸¹Br) enthaltenden
Br₂-Molekülen. Es kann sich hier um den ersten Nachweis
photochemischer Reaktionen in Materialien, wie beispielsweise
Brom, handeln, wo angeregte Moleküle und nicht
Atome im Primärverfahren gebildet werden. Wenn jedoch bestimmte
Isotope des Broms photoselektiv angeregt wurden, so
konnte keine isotopische Netto-Anreicherung in den Reaktionsprodukten
festgestellt werden, was möglichweise auf
die isotopische Vermischung zurückzuführen ist. Diese Arbeit
wird weiter in der folgenden Literaturstelle von Tiffany
diskutiert: "Selective Photochemistry of Bromine Using a Ruby
Laser" in "Journal of Chemical Physics", Bd. 48, Seiten 3019-
3031 (1968).
Robieux und Auclair beschreiben in US-PS 34 43 087 die Verwendung
eines Lasers mit schmaler Bandbreite zum photoselektiven
Anheben eines Isotops eines gegebenen chemischen Elements
auf einen angeregten Zustand, wobei andere Isotope des
chemischen Elements im allgemeinen ungestört verbleiben. Dieses
Patent richtet sich in erster Linie auf die photoselektive
Ionisierung des gewählten Isotops durch ein zweischrittiges
Laserbestrahlungsverfahren, angewandt bei Atomen des
ausgewählten chemischen Elements.
Nebenzahl und Levin offenbaren in DE-PS 23 12 194 (ausgegeben
am 12. März 1973) die Verwendung eines zweistufigen Laserbestrahlungsverfahrens
zur photoselektiven Ionisierung
von Atomen oder Molekülen, die ein spezielles Isotop, wie
beispielsweise ²³⁵U enthalten. Der Ladungsaustausch der ionisierten
Isotope ist eines der hier zu lösenden Probleme.
Mayer, Qwok, Gross und Spencer diskutieren in "Isotope Separation
with the CW Hydrogen Fluoride Laser" in "Applied
Physics Letters", Bd. 17, Seiten 516-519 (1970), die Verwendung
eines Wasserstofffluoridlasers (λ=2,64-2,87 µm) zur Trennung
von Deuteriumisotopen von Wasserstoff, und zwar durch
photoselektive Reaktion von Methanol (H₃COH) mit Brom-Molekülen
zur Bildung von HBr und Formaldehyd (H₂CO). Bei einer
Lösungsmöglichkeit wird Methanol, bei dem ein oder mehrere
der Wasserstoffatome durch Deuterium ersetzt sind, veranalaßt,
mit Brom zu reagieren, und zwar durch Absorption der
Schmalbandlaserstrahlung.
Yeung und Moore beschreiben in "Isotope Separation by Photopredissociation"
in "Applied Physics Letters", Bd. 21,
Seiten 109-110 (1972), die photoselektive Prä-Dissoziation
von H₂O zur Bildung der Produkte H₂ und CO mit einem Überschuß
an vorgewählten Isotopen enthaltenden Molekülen, wie
beispielsweise ¹³C, ¹⁴C und ¹⁸O. Yeung und andere schlugen
auch die Verwendung substituierter Formaldehyde, wie beispielsweise
Cl₂CO und Cl₂CS, vor, für die spektroskopische
und photochemische Information noch nicht verfügbar war.
Gould diskutiert in einer Arbeit zur Erlangung des Grades
eines "Nuklearingenieurs" am M.I.T. im Februar 1978 (nicht
veröffentlicht) die "Economic Aspects of Tritium Separation
from Water via Laser Isotope Separtion" und die mögliche Verwendung
der photoselektiven Prä-Dissoziation von Formaldehyd
für die Tritium/Wasserstoff-Trennung.
Jensen und Lyman beschreiben in "Laser Induced Recovery of
Deuterium or Tritium from Water" auf der "Second European
Electro-Optics Conference" in Montreux (Schweiz) im April
1974 die Verwendung eines zweistufigen selektiven photolytischen
Prozesses zur selektiven Entfernung von HDO und D₂O
aus Wasser, und zwar unter Verwendung des Zusammenfallens
bestimmter DF-Laserlinien mit Absorptionslinien für die gewünschten
Isotop-Moleküle. CO wird der Photolysemischung
hinzugegeben, um das O-Atom aus dem OH-Photolyseprodukt zu
entfernen, und das gewünschte Isotopmaterial wird als D₂
gesammelt. In ähnlicher Weise verwenden Ambartzumian,
Letokhov und andere in J.E.T.P. Letters, 17, Seiten 63-65
(1973), eine zweistufige selektive Laserphotolyse, die unten
noch näher diskutiert wird, und zwar des NH₃-Moleküls zur
Trennung der Isotopen ¹⁴N und ¹⁵N.
Ambartzumian und Letokhov berichten in I.E.E.E. Journal of
Quantum Electronics, QE-Z, S. 305 (1971), in "Applied Optics",
11, Seite 354 (1972), und in Chem. Phys. Lett., 13, Seite 446
(1972), über die Verwendung eines zweistufigen Photodissociationsverfahrens
(STP), welches zwei gleichzeitig vorgesehene
Lichtquellen zur Isotopentrennung verwendet. Die erste
Lichtquelle, ein Schmalbandinfrarotlaser, regt in selektiver
Weise eine vorbestimmte Molekularschwingung an, um die Ultraviolettabsorptionsrate
zu erhöhen, und die zweite Lichtquelle
ist eine kontinuierliche Ultraviolettquelle, welche die
Dissoziation der schwingungsmäßig angeregten Moleküle erhöht.
K. H. Lin diskutiert in "Tritium Enrichment by Isotope Separation
Technique", Oak Ridge National Laboratory Report
ORNL-TM-3976 (Dezember 1972), sieben Verfahren zur Entfernung
von Tritium aus einer Isotopenmischung, die H₂O, HDO,
HTO, DTO, D₂O und T₂O enthält; es werden dabei nur thermomechanische,
mechanische und/oder chemische Verfahren verwendet.
Keine laserunterstützten Verfahren werden ins Auge
gefaßt.
Kersher und Wadt diskutieren in "Laser Isotope Separation:
Water Detritiation", Monsanto Research Corp., Mound Laboratory
Memo, ungefähr 1975, die Möglichkeit der Dekontaminierung
tritiumhaltiger Wasserabfälle unter Verwendung einer
isotopen selektiven Schwingungsanregung von HTO (aber nicht
von H₂O) zur Erhöhung der Reaktionsrate von HTO vis-à-vis
H₂O. Die Gesamtreaktionsrate von HTO ist jedoch noch immer
recht niedrig, da der Schwingungsenergieanstieg nur 7 bis
14% der Aktivierungsenergie für interessierende Reaktionen
darstellt. Daher wählten Kersher und andere das selektive
zweistufige Photodissociationsverfahren (STP = selective
two-step photodissociatioon) von Ambartzumian und Letokhov
für die O-T-Strecke von ν=2295 cm-1 (λ=4,36 µm). Die
photoselektive Schwingungsanregung wird durch einen abstimmbaren
optischen parametrischen Oszillator geliefert, der
durch einen gepulsten Nd:YAG-Laser bei λ=1,06 µm gepumpt
wird. Darauf folgt die Anlegung einer intensiven (∼2,5 ·
10⁵ Watt/cm²) gepulsten Ultraviolettquelle mit λ=1890 Å
(wobei es sich hier um eine Kontinuumquelle handeln kann)
und das Vorsehen eines geeigneten Tritiumreinigers, wie
beispielsweise H oder H₂. Die Reaktionen schreiten wie folgt
fort: HTO+hν₁ (2295 cm-1)+hν₂ (52 910 cm-1)→OH+T
und H+T→HT. Diese experimentellen Versuche zur Trennung
von Tritium waren nicht erfolgreich.
US-PS 40 49 515 für C. P. Robinson et al. (ausgegeben am 20.
Septemper 1977) beschreibt und beansprucht die Verwendung
einer isotopenselektiven Multiphoto-Absorption von intensivem
monochromatischem Licht aus einem Infrarot-Laser, wie
beispielsweise einem CO₂-Laser, durch eine Molekularspecies
(Art) mit einer hohen Dichte von Schwingungsniveaus. Die
das vorbestimmte Isotop enthaltenden Moleküle absorbieren
jeweils Mehrfachlaserphotonen und sind schwingungsmäßig bis
zu dem Punkt angeregt, daß diese Moleküle entweder dissoziieren
oder vorzugsweise mit anderen Molekülen reagieren,
um Dissoziationsprodukte oder Reaktionsprodukte zu erzeugen,
die isotopenmäßig angereichert und leicht zu trennen
sind. Robinson et al. weist darauf hin, daß die Isotopen enthaltenden
Arten vorzugsweise ein mehratomiges Molekül sind,
welches vier oder mehr Atome enthält, und zwar teilweise zur
Sicherstellung einer hinreichenden Dichte der Schwingungszustände.
Benson lehrt in US-PS 40 81 339 die Verwendung organischer
Zielmoleküle der Form RX, wobei R aus den Äthyl-, Isopropyl-,
t-Butyl- oder Cyclopentyl-Gruppen ausgewählt ist, während
X aus einer funktionalen Gruppe einschließlich F, Cl, Br, OH
(und OD) und H (und D) ausgewählt ist, wobei die Moleküle
durch einen einzigen gepulsten Infrarotlaser oder durch zwei
schwächere abgestimmte Laser bestrahlt wird, um die Deuterium
anstelle eines oder mehrerer H-Atome enthaltenden Reaktionsmoleküle
RX zu dissoziieren. Die Dissoziationsprodukte können
in der Form CnH2n-1D+HX vorliegen und sind stabile Moleküle
und nicht reaktive Radikale. Dieses Verfahren kann eine
begrenzte Brauchbarkeit zeigen, und zwar wegen der niedrigen
optischen Selektivität und der starken Kollisionskühlung.
Die infrarote Photolyse von CDF₃ sowie die Anwendung auf die
Deuteriumtrennung wurde von Herman und Marling in Chemical
Physics Letters, Bd. 64, Seiten 75-80 (1979), diskutiert, und
zwar mit der CO₂-Laser-Mehrfachphotonendissoziation als der
Bewegungskraft. Im "Journal of Chemical Physics", 72, Seite
516 (1980), zeigten Herman und Marling, daß deuterisiertes
Fluoroform, CDF₃, starke selektive Absorptionsspitzen bei
λ=10,21 und 10,31 µm zeigt und bei geringen Drücken einstufige
isotope optische Selektivitätsfaktoren von größer
als 10 000 besitzt. Marlin, Herman und Thomas zeigten im
"Journal of Chemical Physics", 72, Seite 5603 (1980), daß
dieses Verfahren bei Drücken von mehreren hundert Torr (1 Torr = 1,33 · 10-3 bar) effizient
ist, wenn man die Infrarotlaserimpulsdauer auf
Δt≲2 nsec verkürzt.
Diese drei Berichte bilden die Basis für US-Patentanmeldung
Serial No. 943 833 (US-Patent 42 57 860)
von Marling und Herman, wobei diese Anmeldung die
Verwendung intensiver monochromatischer Strahlung von einem
gepulsten Infrarotlaser, wie beispielsweise einem CO₂-Laser,
offenbart, um Deuterium durch selektive Dissoziation mehrfach
halogenisierter organischer Verbindungen, beispielsweise
CDF₃ anzureichern. Das genannte Patent offenbart und
beansprucht auch die Verwendung verkürzter Laserimpulsdauern
(auf einige wenige Nanosekunden), um den Betrieb bei Drücken
oberhalb 100 Torr (1 Torr = 1,33 · 10-3 bar) zu gestatten. Deuterium wird in dem mehrfach
halogenisierten Arbeitsmolekül durch Austausch mit einem
an Deuterium reichen Speisestrom, wie beispielsweise natürlich
vorkommendem Wasser, wieder ergänzt.
Ishikawa, Arai und Nakane berechneten im "Jour. of Nuclear
Sci. and Tech.", 17 (April 1980), Seite 275, einige Grundschwingungsfrequenzen
von zwölf Halomethanen mit an einer Stelle
für Wasserstoff substituierten Tritium (CTF₃, CTCl₃, CTBr₃,
CTHF₂, CTHCl₂, CTHBr₂,CTF₂Cl, CTCl₂F, CTF₂Br, CTBr₂F,
CTCl₂Br und CTBr₂Cl). Diese Autoren verwenden das Wilson-
FG-Matrixverfahren, die Urey-Bradley-Kraft und die Interaktionskonstanten
von Plyer und Benedict für die Nicht-
tritium-substituierten Halonmethane. Die Autoren nehmen ferner
an, daß die Substitutionen von Deuterium oder Tritium für
Wasserstoff die Konstanten oder Interatomabstände nicht ändern
würde und verwenden als Interaktions- oder Wechselwirkungs-
Konstanten für gemischte Moleküle mit mehr als einer
Wasserstoffart den geometrischen Mittelwert der Wechselwirkungs-Konstanten
für die entsprechenden, nur eine Wasserstoffart
enthaltenden Moleküle. Die innewohnenden Annäherungen
bei diesem Verfahren können beträchtliche Diskrepanzen bei
den berechneten Frequenzen zur Folge haben. Beispielsweise
stimmen die CTF₃-Frequenzen, die von den Anmeldern beobachtet
wurden, im allgemeinen mit den Frequenzberechnungen der
Anmelderin überein, unterscheiden sich aber wesentlich (um
ungefähr 60 cm-1) von den berechneten Frequenzen von
Ishikawa und anderen. Diese Differenz ist recht wichtig,
da die eigenen Berechnungen der Anmelderin, aber nicht diejenigen
von Ishikawa und anderen anzeigen, daß die laserunterstützte
Isotoptrennung unter Verwendung von CTCl₃ möglich
ist, bei Verwendung einer von der NH₃-Laseremission verfügbaren
Wellenlänge.
Makide et al. wenden in "Jour. of Nuclear Sci. and Techn.",
17 (August 1980), Seite 645, die oben von Ishikawa et al. berechneten
Grundfrequenzen auf die Muliphotondissoziation von
Tritium-substituierten Trifluormethan an, und zwar unter
Verwendung eines CO₂-Lasers, abgestimmt auf λ=9,6 µm mit
einer langen (100 nsec) Impulsdauer zur Trennung des Tritiums
von Wasserstoff durch Reaktionen, wie beispielsweise die
folgenden:
CTF₃ + hν → TF + CF₂,
CHF₃ + hν → CHF₃ + hν.
Die beobachteten niedrigen Tritiumanreicherungsfaktoren (nahe
10) lagen niedrig infolge der Verwendung eines 10fach
höheren Laserflusses als notwendig; optimale Ergebnisse traten
für die R(14), 1075 cm-1 CO₂-Laserlinie auf, und zwar in
Übereinstimmung mit früheren Berechnungen und Vorhersagen
der Anmelder.
Ferner lehrt die DE-OS 27 32 573 ein Verfahren zum Trennen
und Anreichern von Deuterium enthaltenden Molekülen unter
Verwendung einer Laserquelle.
US-PS 40 25 787 lehrt ein Verfahren zur Trennung von Mischungen
von gasförmigen Isotopen, und zwar mittels elektromagnetischen
Wellen.
US-PS 40 33 809 lehrt einen Isotopentrennungsprozeß für die
isotopisch selektive Erregung von Gasphasenmolekülen durch
mehrfache Infrarot-Photonabsorbtion, gefolgt von einem
Schritt, wobei mehr der erregten Moleküle als der nicht erregten
Moleküle in eine chemisch unterschiedliche Form umgewandelt
werden, die durch bekannte Mittel getrennt werden
kann.
US-PS 39 04 500 lehrt die Wasserstoffisotopentrennung aus
Wasser, und zwar insbesondere ein Verfahren zur Trennung von
Tritium aus Tritium enthaltenden Wasser oder Deuteriumanreicherung
aus Wasser durch selektive, laserinduzierte Zweiphotonenerregung
und Photodissoziation derjenigen Wassermoleküle,
die Deuterium oder Tritium enthalten, gefolgt von einer
sofortigen Reaktion der Photodissoziationsprodukte mit einem
Spülgas, daß das Laserlicht nicht wesentlich absorbiert. Die
Reaktionsprodukte werden dann von dem nicht dissoziierten
Wasser getrennt.
J. C. Vanderleeden beschreibt in "J. Appl. Phys.", 51 (3), März
1980, Seite 1273 bis 1285, generalisierte Konzepte der Laserisotopentrennung
bei Anwendung auf Deuterium.
Ferner werden in "Chemie für Labor und Betrieb", 31. Jahrgang,
Heft 5/80, Seite 202, die Forschungsergebnisse des
Max-Planck-Institutes für biophysikalische Chemie, Göttingen,
bezüglich schnellerer und wirksamer Isotopentrennung
beschrieben, wobei ein Verfahren der selektiven Photoaddition
mit Hilfe von Lasern genannt wird.
Die vorliegende Erfindung sieht Verfahren für die
laserunterstützte Isotopentrennung von Tritium enthaltenden
Molekülen vor, und zwar aus ähnlichen Wasserstoff und
Deuterium enthaltenden Molekülen in der Gasphase, und zwar
unter Verwendung einer Kombination chemischer Reaktionen für
die Tritiumergänzung und die photoselektive Assoziation des
mit Tritium versetzten Reaktionsproduktes.
Ein Ziel der Erfindung besteht darin, Verfahren anzugeben,
und ein an Tritium reiches Produkt aus Quellen niedriger
Tritiumkonzentration, wie beispielsweise einem Kühlmittel,
in Leichtwasser- und Schwerwasser-Reaktoren zu erhalten.
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie
den Ansprüchen.
Zur Erreichung der genannten Ziele sieht die Erfindung
folgendes Verfahren vor:
Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von Tritium enthaltenden
Molekülen aus Kühlmitteln eines Schwerwasserreaktors,
wobei diese ein anfängliches Strömungsmittel aufweisen,
welches eine Isotopenmischung aus Deuterium enthaltenden
Molekülen D₂O und Tritium enthaltenden Molekülen DTO
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man in katalytischer
Austauschreaktion des anfänglichen Strömungsmittels mit
Deuterium enthaltenden Arbeitsmolekülen XYD, wobei das
Arbeitsmolekül XYD ein doppelt oder dreifach halogeniertes
Methanmolekül ist gemäß folgender Gleichung DTO+XYD→D₂O
+XYT Produktmoleküle XYT erhält, die Produktmoleküle XYT
und die Arbeitsmoleküle XYD mit einem gepulsten
Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz die
photoselektiv durch XYT, aber nicht durch XYD absorbiert
wird, so daß die XYT-Moleküle eiine große Anzahl n (20)
Laserphotonen der Frequenz ν absorbieren und gemäß der
Reaktionnsgleichung XYT+nhν→X+YT dissoziieren, bestrahlt
und die die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der
Molekularmischung chemisch abtrennt.
Ein zweites Verfahren zum Erhalt der erwähnten Ziele kann
das folgende sein:
Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von Tritium tragenden
Molekülen aus den Kühlmitteln von einem Leichtwasserreaktor
oder einem Fusionsreaktor, wobei die Kühlmittel
ein anfängliches
Strömungsmittel aufweisen, welches eine Isotopenmischung
aus Wasserstoff enthaltenden Molekülen H₂O und Tritium
enthaltenden Molekülen HTO enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß man in katalytischer Austauschreaktion des anfänglichen
Strömungsmittels mit Wasserstoff enthaltenden
Arbeitsmolekülen XYH, wobei das Arbeitsmolekül XYH ein doppelt
oder dreifach halogeniertes Methanmolekül ist,
gemäß folgender Gleichung HTO+XYH→H₂O+XYT
Produktmoleküle XYT erhält, die Moleküle XYT und XYH mit
einem gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz,
die photoselektiv durch XYT aber nicht durch XYH absorbiert
wird, so daß das XYT-Molekül eine große Anzahl n (20) von
Laserphotonen der Frequenz ν absorbiert und gemäß der
Reaktionsgleichung XYTT+nhν→X+YT dissoziiert, bestrahlt
und die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der Molekularmischung
chemisch trennt.
Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnung;
in der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines repräsentativen
Verfahrens zur Wiederbeladung
der Arbeitsmoleküle mit
Tritium aus einem Schwerwasserreaktor
zur Verwendung in einem Verfahren
unter Verwendung der T/D-Trennung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines repräsentativen
Verfahrens zur Wiederbeladung
der Arbeitsmoleküle mit
Tritium aus einem Fusionsreaktor zur
Verwendung in einem Verfahren, welches
die T/H-Trennung verwendet.
Unter anderem sind Leichtwasserr- und Schwerwasser-Reaktoren
Quellen für Tritiumabfall, und zwar erzeugt durch Reaktionen,
wie beispielsweise D(n, γ)T in Abwesenheit beträchtlicher
Mengen von D₂O. Wegen der Schwierigkeit der Aufbewahrung
und der Beseitigung radioaktiver tritiumreicher
Produkte und wegen des Werts der angereicherten Tritium
enthaltenden Strömungsmittel besteht ein Interesse, das
Tritium in angereicherter Form zu extrahieren. In Schwerwasserreaktoren
unter Verwendung des Kühl-Moderators D₂O
treten üblicherweise Tritiumkonzentrationen von 20 Ci/liter
oder 6 ppm T : D auf; in Druckwasserreaktoren ist die
Tritiumkonzentration 10-3-10-2 Ci/Liter, und in Leichtwasserreaktoren
sind Konzentrationen von 10-6-10-4 Ci/Liter
normal. Ferner ist die Tritiumkontamination von Kühlmittelwasser
(H₂O oder D₂O) ein ernstes Problem bei Fusionsreaktoren.
Tritium besitzt eine Halbwertszeit von 12,3 Jahren,
so daß es gemäß jedem Abfallbeseitigungsprogramm mehrere
Jahrzehnte aufbewahrt werden muß. Die Konzentration des
Tritiums in einer stark angereicherten Form ist daher außerordentlich
attraktiv für die Aufbewahrung und die Beseitigung
des Tritiums.
Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Tritiumtrennung (Separation)
oder Anreicherung vor, und zwar aus schwerem oder
leichtem Wasser unter Verwendung eines katalytisch induzierten
Deuterium-Tritium-Austausches in einem Arbeitsmolekül
vor, und zwar gefolgt von der photoselektiven Dissoziation
des Arbeitsmoleküls in der Gasphase. Man beginnt mit
einer Mischung von D₂O (oder H₂O) und einer kleinen Konzentration
von DTO (oder HTO) in flüssiger oder Gasform, und
zwar mit Molekülen eines geeigneten Austauschmoleküls XYD,
wobei der Austausch durch eine Reaktion, wie die folgende,
induziert wird:
XYD (XYH) ist ein kleines Molekül, wie beispielsweise CZ₃D,
wobei Z ein Halogen ist. Die in Gasphase befindlichen, mit
Tritium versetzten Arbeitsmoleküle XYT werden dann durch einen
Laserreaktor geleitet, der bei einer Lösungsmöglichkeit
einen gepulsten Infrarotlaser verwendet, der auf einer Wellenlänge
schwingt, die selektiv durch die mit Tritium versetzte
Spezies (Art) XYT absorbiert wird und im wesentlichen
transparent ist für die mit Deuterium versetzte Spezies
(Art) XYD (oder XYH). Die Dissoziationen schreiten dann wie
folgt voran:
XYT + nhν → X + YT,
XY(D oder H) + nhν → XY(D oder H) + nhν (keine Reaktion).
XY(D oder H) + nhν → XY(D oder H) + nhν (keine Reaktion).
Schließlich muß natürlich das Arbeitsmolekül ein geeignetes
Absorptionsspektrum besitzen, und es muß leicht einen Wasserstoff-
oder Deuterium-Austausch mit Wasser durchführen,
möglicherweise mit Unterstützung eines Katalysators und möglicherweise
bei Temperaturen, unterschiedlich von der Umgebungstemperatur.
Eine mögliche Wahl ist die CO₂-Laserphotolyse des Arbeitsmoleküls
XYT in einem Wellenlängenbereich (9-11 µm) für
die T/D-Trennung, wo XYD, und vorzugsweise auch XYH, transparent
sind; XYH ist für die T/H-Trennung transparent. Die
Infrarotspektren von nur einigen wenigen, mehrere Atome aufweisenden,
mit Tritium versetzten Molekülen (wie beispielsweise
H₂O, CH₄ usw.) sind bekannt; keines dieser Moleküle
ist hier ein guter Kandidat. Beispielsweise hat CD₃T
Zweigspitzen bei 990 cm-1, 1066 cm-1 und 929 cm-1. Die
Rotationsspektren des ν₂-Modus bei 1092 cm-1 und des ν₄-
Modus bei 997 cm-1 von CD₄ überlappen in effektiver Weise
das CD₃T-Spektrum, so daß Methan hier offensichtlich
nicht brauchbar ist.
Ein weiterer attraktiver, bislang nicht untersuchter Kandidat
ist Trifluoromethan, bei dem die CDF₃-Spezies transparent
von 10,5-12,5 µm ist, während die CTF₃-Absorption
nahe 12,0 µm erfolgt. CTF₃ besitzt ebenfalls eine starke
isotopisch selektive Absorption nahe 9,3 µm, was für
einen CO₂-Laser leicht erreichbar ist. Da CHF₃ nahe
λ=9,3 µm transparent ist, ist das System (CHF₃, CTF₃)
für die Trennung des T von H sehr attraktiv, möglicherweise
mit entferntem ¹³CHF₃. Zudem ist Trifluoromethan für
die T/D-Trennung bei λ=9,4 µm attraktiv, und zwar vorzugsweise
unter Verwendung von CDF₃, welches von ¹³CDF₃ befreit
ist; ¹²CDF₃, aber nicht ¹³CDF₃, ist im wesentlichen
transparent nahe λ=9,4 µm, wobei CTF₃ eine starke Absorption
besitzt.
Ein alternatives Schema verwendet die CO-Laser induzierte
Mehrfachphotonendissoziation; der C-T-Streck-Modus der
meisten Moleküle liegt bei ungefähr 1900 cm-1, was durch
die CO-Laserstrahlung erreicht werden kann. Eine weitere
Möglichkeit ist die Verwendung eines Zweifach- oder Zwei-
Frequenz-Betriebs, wie beispielsweise eine einzige Photonenabsorption
von einem CO-Laser, gefolgt von einer CO₂-
Laser-Mehrfachphotonenabsorption und Dissoziation, oder
aber unter Verwendung zweier unterschiedlicher CO₂-Laserwellenlängen
mit Mehrfachphotonenabsorption und Dissoziation,
oder aber unter Verwendung eines NH₃-Lasers und
eines CO₂-Lasers für die Mehrfachphotonenabsorption und
Dissoziation.
Es wurde ein Computerprogramm verwendet, um die Grundfrequenzen
der mit Tritium versetzten Trihalomethane auszuwerten,
wobei die meisten Berechnungen wahrscheinlich auf
einige wenige cm-1 genau sind. Die Ergebnisse dieser Berechnungen
sind in Tabelle I (CTF₃), Tabelle II (CTCl₃)
und Tabelle III (CTBr₃) angegeben, und zwar zusammen mit
experimentell beobachteten Werten für die entsprechenden
hydrogenisierten und deuterisierten (mit Deuterium versetzten)
Molekülspektren. Die kürzliche Synthese von CTF₃ ergab
die in Tabelle IV gezeigten fundamentalen Infrarotabsorptionsfrequenzen.
Eines der am meisten Erfolg versprechenden Systeme für die
Tritiumwiedergewinnung aus D₂O ist die Anregung des ν₄-Modus
von ¹²CTCl₃ mit einem nahe λ=12,08 µm schwingenden
NH₃-Laser. Das entsprechende mit Deuterium versetzte Molekül,
CDCl₃, ist bei dieser Wellenlänge schwach absorbierend,
so daß die T/D-optische Selektivität der mit Tritium versetzten
Spezies hier größer als 1000 sein kann. Der NH₃-Laser
kann zur Schwingung nahe 12,08 µm durch effizientes
Pumpen von NH₃ durch den CO₂-Laser nahe λ=9,22 µm veranlaßt
werden, und zwar mit einem elektrischen Gesamtwirkungsgrad
von mehr als 1%. Da Chloroform (CDCl₃) einen
schnellen T-D-Austausch in wäßriger Phase erfährt, ist dieses
System attraktiv.
Aus Tabelle I ersieht man, daß der ν₂-Modus von CTF₃ um ungefähr
35 cm-1 in ¹²CTF₃ bezüglich CDF₃ rot-verschoben ist,
und daß der ν₂-Modus beim CO₂-Laser in Resonanz ist; wenn
aber das Medium nicht hinreichend abgekühlt wird, so ist
das System für die T/D-Trennung nicht so attraktiv wie die
CTCl₃/NH₃-Laserkombination, und zwar infolge der substantiellen
Absorption im CDF₃-Flügel des unerwünschten Moleküls.
Ferner verringert das bei 1008 cm-1 angeordnete ¹³CDF₃-ν₂-
Band in substantieller Weise die T/D-optische Selektivität,
wenn dieses Molekül vorhanden ist, so daß das 1,1% ¹³C enthaltende
Fluoroform zuerst vollständig herausgebrannt werden
müßte. Da jedoch die Infrarot-Mehrfachphotonendissoziation
üblicherweise mit einem erhöhten Dissoziationsertrag für
Strahlung bei Wellenlängen auftritt, die gegenüber einem
starken Modus etwas rot-verschoben sind, so kann eine Bestrahlung
mit Frequenzen, etwas niedriger als der ν₂-Modus,
aber in Resonanz mit dem Laser, auch für die T/D-Wiedergewinnung
geeignet sein. Die T/D-Trennung ist ebenfalls möglich
durch die Vielfachphotonendissoziation des ν₅-Modus in
CTF₃ nach λ=12,0 µm; das CTCl₃-System ist aber attraktiver
wegen der relativen Leichtigkeit des Tritiumisotopenaustausches
in Chloroform, verglichen mit Fluoroform.
Das am meisten Erfolg versprechende System für die T/H-
Trennung oder Tritiumwiedergewinnung verwendet den ν₂-Modus
von CTF₃, das nahe λ=9,3 µm absorbiert. Diese Wellenlänge
ist durch einen CO₂-Laser verfügbar, und CHF₃ ist in diesem
Spektralbereich stark transparent, was eine hohe optische
Selektivität bei der Absorption und der darauffolgenden Dissoziation
ermöglicht. Tritium wird als TF wiedergewonnen, und
die Tritiumergänzung geschieht durch einen wäßrigen Austausch,
katalysiert durch eine zugegebene Base. Das Herausbrennen
des 1,1% ¹³C enthaltenden Trifluormethans kann die
Leistungsfähigkeit des Systems verbessern.
Die Tritium-Wasserstoff-Wiedergewinnung unter Verwendung des
ν₅-Modus von CTF₃ nahe λ=12,0 µm wird durch das Auftreten
eines schwachen ν₄-ν₆-Heißbandes in dieser Zone gehindert;
die T/H-Trennung unter Verwendung des ν₄-Modus von CTCl₅ bei
λ=12,0 µm ist nicht sehr attraktiv, und zwar wegen der Anwesenheit
eines ν₄-ν₃-Heißbades im Arbeitsmolekül. Die Bestrahlung
nahe λ=9,3 µm in CTF₃/CHF₃ ist zur Bestrahlung
nahe λ=12,0 µm in CTF₃ oder CTCl₃ für die T/H-Wiedergewinnung
vorzuziehen.
Ähnliche vorläufige Berechnungen der Grund- oder Fundamental-
Frequenzen für die Dihalomethane (CTDF₂, CTDCl₂ und
CTDBr₂) wurden ausgeführt. Difluoromethan scheint eine begrenzte
Brauchbarkeit in diesem Zusammenhang zu haben; jedoch
scheint Dichlormethan (CDTCl₂) starke Resonanzen im
Wellenlängenbereich λ=10,6-10,9 µm aufzuweisen, was für
die T/D-Wiedergewinnung unter Verwendung eines CO₂-Lasers
ideal ist. CD₂Cl₂ ist hochtransparent in der Zone λ=10,8-
10,9 µm, so daß eine hohe T/D-Isotopenselektivität erwartet
wird.
Ein Betrieb bei hohen Arbeitsmoleküldrücken (<100 Torr (1 Torr = 1,33 · 10-3 bar))
ist ohne weiteres erreichbar durch Verkürzen der Impulsdauer
des verwendeten Lasers auf 1-30 Nanosekunden. Beispielsweise
wird eine hohe isotopische Selektivität und Ausbeute nahe 1
für die Trifluoromethandissoziation bei Partialdrücken bis
zu 0,5 Atm. erreicht, und zwar unter Verwendung von Laserimpulsdauern
von 2 nsec, wie dies von Marling et al. in Jour.
of Chem. Physics, 72, 5603 (1980), und in anderen damit in Beziehung
stehenden, nicht veröffentlichten Arbeiten gezeigt
wurde. Der Gesamtbetriebsdruck kann auf 1 Atm. (=1,013 bar) durch Hinzugabe
eines inerten Puffergases erhöht werden. Die Zugabe eines
inerten Puffergases zu dem Arbeitsmolekül erhöht den Absorptionskoeffizienten
und die Dissoziationswahrscheinlichkeit
für einige das gewünschte Isotop enthaltende Moleküle.
Die Zugabe eines Reinigungsgases kann die Tritium-Wiedergewinnung
durch Beeinflussung der chemischen Schritte nach der
Photolyse unterstützen. Der Hochdruckbetrieb wird bevorzugt,
weil die Reaktorgröße kleiner ist und die Gaspumpkosten niedriger
liegen.
Die Bestrahlung mit Wellenlängen, die von den Grundabsorptionsmodi
etwas rot-verschoben sind, führt oftmals zu einer
verbesserten Multiphotondissoziation und kann daher hier bevorzugt
werden.
Obwohl hier bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben und dargestellt wurden, so sollen diese doch
nicht einschränkend verstanden werden; Abwandlungen und Änderungen
können vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
Claims (23)
1. Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von Tritium enthaltenden
Molekülen aus Kühlmitteln eines Schwerwasserreaktors,
wobei diese ein anfängliches Strömungsmittel aufweisen,
welches eine Isotopenmischung aus Deuterium enthaltenden
Molekülen D₂O und Tritium enthaltenden Molekülen
DTO aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man
in katalytischer Austauschreaktion des anfänglichen Strömungsmittels mit Deuterium enthaltenden Arbeitsmolekülen XYD, wobei das Arbeitsmolekül XYD ein doppelt oder dreifach halogeniertes Methanmolekül ist, gemäß folgender Gleichung DTO+XYD→D₂O+XYT Produktmoleküle XYT erhält,
die Produktmoleküle XYT und die Arbeitsmoleküle XYD mit einem gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz die photoselektiv durch XYT, aber nicht durch XYD absorbiert wird, so daß die XYT-Moleküle eine große Anzahl n (20) Laserphotonen der Frequenz ν absorbieren und gemäß der Reaktionsgleichung XYT+nhν→X+YT dissoziieren, bestrahlt und
die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der Molekülmischung chemisch abtrennt.
in katalytischer Austauschreaktion des anfänglichen Strömungsmittels mit Deuterium enthaltenden Arbeitsmolekülen XYD, wobei das Arbeitsmolekül XYD ein doppelt oder dreifach halogeniertes Methanmolekül ist, gemäß folgender Gleichung DTO+XYD→D₂O+XYT Produktmoleküle XYT erhält,
die Produktmoleküle XYT und die Arbeitsmoleküle XYD mit einem gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz die photoselektiv durch XYT, aber nicht durch XYD absorbiert wird, so daß die XYT-Moleküle eine große Anzahl n (20) Laserphotonen der Frequenz ν absorbieren und gemäß der Reaktionsgleichung XYT+nhν→X+YT dissoziieren, bestrahlt und
die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der Molekülmischung chemisch abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen CO₂-Laser zur Bestrahlung der Moleküle XYT und XYD
einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man CDF₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Auswahl
der Laserbestrahlungsfrequenz aus einer Klasse 1930
±15 cm-1, 1077±20 cm-1, 687±5 cm-1, 1200±10 cm-1,
831±15 cm-1 und 497±5 cm-1 vornimmt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man CD₂Cl₂ als Arbeitsmolekül
einsetzt und daß die Laserbestrahlungsfrequenz
920±15 cm-1 beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen NH₃-Laser
zur Bestrahlung der Moleküle XYT und XYD einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
CDCl₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Laserstrahlungswellenlänge
12,08 µm beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
CDF₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Strahlungswellenlänge
12,08 µm beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
CDCl₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Auswahl der Laserbestrahlungsfrequenz
aus einer Klasse 1930±40 cm-1,
635±10 cm-1, 362±5 cm-1, 840±15 cm-1, 673±10 cm-1
und 259±5 cm-1 vornimmt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
CDBr₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Auswahl der Laserbestrahlungsfrequenz
aus einer Klasse 1929±15 cm-1,
506±5 cm-1, 223±3 cm-1, 594±5 cm-1, 155±3 cm-1
und 761±10 cm-1 vornimmt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen CO-Laser
zur Bestrahlung der Moleküle XYT und XYD einsetzt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Moleküle
XYD und XYT bei Partialdrücken bis zu 0,5 Atmosphären
(=0,506 bar) einsetzt und die Dauer des Laserbestrahlungsimpulses
auf nicht mehr als 30 Nanosekunden begrenzt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Puffergas
hinzufügt, um den Betrieb bei Partialdrücken des Arbeitsmoleküls
bis zu 1 Atmosphäre (=1,013 bar) zu ermöglichen.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Produktmoleküle
XYT und die Arbeitsmoleküle XYD mit einem gepulsten
Infrarotlaser abgestimmt auf eine Frequenz, die photoselektiv
durch XYT, aber nicht durch XYD absorbiert wird,
so daß das XYT-Molekül ein oder mehrere Laserphotonen der
Frequenz ν₁ absorbiert und auf einen höheren Energiezustand
gemäß der Reaktionsgleichung XYT+nhν₁→XYT* angeregt
wird, bestrahlt und die Moleküle XYD und das angeregte
Molekül XYT* mit einem zweiten gepulsten Infrarotlaser,
abgestimmt auf eine zweite Frequenz die photoselektiv
durch XYT* aber nicht durch XYD absorbiert wird, so daß
das XYT*-Molekül eine große Anzahl m von Laserphotonen der
Frequenz ν₂ absorbiert und gemäß der Reaktionsgleichung
(XYT*+ν₂→X+YT) disszoiert, bestrahlt.
14. Verfahren zur Laser-Isotopentrennung von Tritium tragenden
Molekülen aus den Kühlmitteln von einem Leichtwasserreaktor
oder einem Fusionsreaktor, wobei die Kühlmittel
ein anfängliches
Strömungsmittel aufweisen, welches eine Isotopenmischung
aus Wasserstoff enthaltenden Molekülen H₂O und Tritium
enthaltenden Molekülen HTO enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß man in katalytischer Austauschreaktion des
anfänglichen Strömungsmittels mit Wasserstoff enthaltenden
Arbeitsmolekülen XYH, wobei das Arbeitsmolekül XYH ein doppelt
oder dreifach halogenisiertes Methanmolekül ist,
gemäß folgender Gleichung HTO+XYH→H₂O+XYT
Produktmoleküle XYT erhält,
die Moleküle XYT und XYH mit einem gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz, die photoselektiv durch XYT aber nicht durch XYH absorbiert wird, so daß das XYT- Molekül eine große Anzahl n (20) von Laserphotonen der Frequenz ν absorbiert und gemäß der Reaktionsgleichung XYT +nhν→X+YT dissoziiert, bestrahlt und
die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der Molekülmischung chemisch trennt.
die Moleküle XYT und XYH mit einem gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine Frequenz, die photoselektiv durch XYT aber nicht durch XYH absorbiert wird, so daß das XYT- Molekül eine große Anzahl n (20) von Laserphotonen der Frequenz ν absorbiert und gemäß der Reaktionsgleichung XYT +nhν→X+YT dissoziiert, bestrahlt und
die Moleküle YT von den anderen Molekülen in der Molekülmischung chemisch trennt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen CO₂-Laser zur Bestrahlung der Moleküle XYT und
XYH einsetzt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
man CHF₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Laserbestrahlungsfrequenz
1077±20 cm-1 beträgt.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen NH₃-Laser zur Bestrahlung der Moleküle XYT und
XYH einsetzt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
man CHCl₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Laserbestrahlungswellenlänge
12,08 µm beträgt.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
man CHF₃ als Arbeitsmolekül einsetzt und die Laserstrahlungswellenlänge
12,08 µm beträgt.
20. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen CO-Laser zur Bestrahlung der Moleküle XYT und
XYH einsetzt.
21. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Moleküle XYH und XYT bei Partialdrücken bis zu
0,5 Atmosphären (0,506 bar) einsetzt und
die Dauer des Laserbestrahlungsimpulses auf nicht mehr als
30 Nanosekunden begrenzt.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Puffergas hinzufügt, um den weiteren Anstieg der
Partialdrücke der Arbeitsmoleküle zu ermöglichen.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Produktmoleküle XYT und
die Arbeitsmoleküle XYH mit einem gepulsten Infrarotstrahler,
abgestimmt auf eine Frequenz, die photoselektiv durch
XYT aber nicht XYH absorbiert wird, so daß das XYT-Molekül
ein oder mehrere Laserphotonen der Frequenz ν₁ absorbiert
und auf einen höheren Energiezustand gemäß der Reaktionsgleichung
XYT+nhν₁→XYT* angeregt wird, bestrahlt,
und die Moleküle XYH und des angeregten Moleküls XYT* mit
einem zweiten gepulsten Infrarotlaser, abgestimmt auf eine
zweite Frequenz, die photoselektiv durch XYT* aber nicht
durch XYH absorbiert wird, so daß das XYT*-Molekül eine
große Anzahl m Laserphotonen der Frequenz ν₂ absorbiert
und gemäß der Reaktionsgleichung XYT*+nhν₂→X+YT
dissoziiert, bestrahlt.
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