DE2849788A1 - Verfahren zur gewinnung von isotopen des wasserstoffs durch photodissoziation - Google Patents

Verfahren zur gewinnung von isotopen des wasserstoffs durch photodissoziation

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DE2849788A1 DE19782849788 DE2849788A DE2849788A1 DE 2849788 A1 DE2849788 A1 DE 2849788A1 DE 19782849788 DE19782849788 DE 19782849788 DE 2849788 A DE2849788 A DE 2849788A DE 2849788 A1 DE2849788 A1 DE 2849788A1
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Description

PATENTANWÄLTE MENGES & PRAHL 2849788
Erhardtstrasse 12, D-8000 München 5
Patentanwälte Menges & Prahl, Erhardtstr. 12, D-8000 München 5 Dipl.-Ing. Rolf Menges
Dipl.-Chem. Dr Horst Prahl
Telefon (089) 26 3847 Telex 529581 BIPATd Telegramm BIPAT München
IhrZeichen/Yourref.
UnserZeichen/Ourref. U 629
Datum/Date
, Mov. 1978
UNITED TECHNOLOGIES CORPORATION 1", Financial Plaza, Hartford, Connecticut, 06101, V.St.A.
Verfahren zur Gewinnung von Isotopen des Wasserstoffs durch Photodissoziation
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Isotopentrennung und -anreicherung und insbesondere ein Verfahren der photochemischen Dissoziation zur Gewinnung von Wasserstoffisotopen.
Auf dem Fachgebiet ist es gut bekannt, daß Laser dazu verwendet werden können, chemische Reaktionen selektiv zu induzieren, die zu wirksamer Isotopentrennung oder -anreicherung führen. N.V. Karlov, Applied Optics, Band 13, S. 301 (1974) lehrt in einer Veröffentlichung "Laser Induce Chemical Reaction" die Verwendung infraroter Strahlung (IR-Strahlung) eines energiereichen Kohlendioxid-Lasers zur Anregung von Schwingungsenergie-Niveaus einer bestimmten chemischen Bindung eines ausgewählten vielatomigen Moleküls in einer Probe, wobei gleichzeitig die Probe mit Laserstrahlung im sichtbaren oder nahen UV-Spektrum bestrahlt wird, um Dissoziation
, zu erzielen. Die Wechselwirkung der IR-Strahlung mit dem
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Molekül ruft eine kaskadenartige Anregung der Schwingungsenergie-Niveaus einer selektiven chemischen Bindung hervor. Die Veröffentlichung lehrt, daß zu Molekülen, die zu Resonanzwechselwirkungen mit Kohlendioxid-Laserstrahlung befähigt sind, SF6, BCl3, NH3, N3F3, PF5, SiH4, Methylalkohol, CH3F, CH3Cl, CH3Br, Äthylen, C3H4, und Formaldehyd, HCHO, gehören.
Robinson et al. offenbaren in der US-PS 4 049 515 ein Verfahren zur Gewinnung von Elementen, die an einem bestimmten Isotop angereichert sind, durch Bestrahlen eines Fluids mit zwei oder mehr Isotopen eines Elements mit Infrarot-Laserstrahlung einer Frequenz, die nur Moleküle eines besonderen Isotops des Elements zu Schwingungen bis zu einem ersten, niederen Schwingungsenergie-Niveau anregt. Die Intensität der Laserstrahlung muß ausreichen, um innerhalb des ersten tieferen Schwingungsenergie-Niveaus Mehrfachphotonenabsorption zu erhalten, was zu einer Besetzung mehrerer höherer Schwingungsenergie-Niveaus durch einen Kaskaden- oder Schauerprozeß führt, bis Photodissoziation eintritt. Insbesondere lehrt die Patentschrift die Anwendung der Methode zur Gewinnung von stark an B angereichertem BCl3 durch Bestrahlen eines Gemische von natürlichem BCl., und Wasserstoffgas mit einem intensiven
' 34
Strahl einer CO^-Pulsationsstrahlung. Auch an S stark angereichertes SFg wird durch Bestrahlung eines Gemischs von natürlichem SF fi und Wasserstoffgas mit einem intensiven Strahl einer Kohlendioxidlaser-Pulsationsstrahlung erhalten.
Marling offenbart in der US-PS 4 029 557 die Anreicherung von Kohlenstoff-, Wasserstoff- und/oder Sauerstoff-Isotopen mit Hilfe isotopenselektiver Photovordissoziation von Formaldehyd durch Bestrahlen mit einem Ionenlaser festgelegter Frequenz.
Wünschenswert ist ein Verfahren zur Anwendung einer wirksamen Quelle für Laserstrahlung zur Dissoziation von Wasserstoff isotopen aus natürlich vorkommenden Verbindungen, ohne Laserstrahlung mit zwei Wellenlängen zu benötigen. Natür-
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lieh vorkommende Verbindungen haben ein Häufigkeitsverhältnis von Deuterium zu Wasserstoff in der Größenordnung von etwa
-4
1,5 χ 10 .So besitzt die Verwertung natürlich vorkommender Verbindungen das Potential für die Erzeugung eines reichlichen Nachschubs an verarbeitbarem Deuterium.
Aufgabe der Erfindung ist die photochemische Trennung von Wasserstoffisotopen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Isotopen des Wasserstoffs durch Photodissoziation organischer Säuren, das sich dadurch auszeichnet, daß eine organische Säure mit Isotopen des Wasserstoff enthaltenden Molekülen vorgelegt, Strahlung einer Wellenlänge im Infrarotspektrüm, die einer Absorptionsbande einer chemischen Bindung des Moleküls mit Wasserstoffisotopen entspricht, erzeugt, die Strahlung mit der Säure zur Anregung von Schwinqungseneraie-Niveaus der chemischen Bindungen der Moleküle mit Wasserstoffisotopen zur Wechselwirkung gebracht und die Wechselwirkung aufrechterhalten wird, um den chemischen Bindungen der Moleküle mit Wasserstoffisotopen zur.Dissoziation der Moleküle von der Säure ausreichend Energie zuzuführen.
Ein Merkmal der Erfindung ist die Photodissoziation organischer Säuren unter Anwendung von Strahlung eines Kohlendioxidoder Distickstoffmonoxid-Lasers. Der Laser vermag eine Strahlung über den Wellenlängenbereich von 9,2 bis 10,8 um zu liefern, passend zur Absorptionsbande einer chemischen Bindung des das Wasserstoffisotop enthaltenden Moleküls in der Säure. Die Energieniveaus der chemischen Bindung werden durch einen Kaskadenprozeß erregt, bis das Molekül mit dem Wasserstoffisotop von der Säure photodissoziiert. Bei einer Ausfuhrungsform liefert die Photodissoziation der Essigsäure mit einer Strahlung einer Wellenlänge zwischen 10,1 und 10.,7 μΐη und vorzugsweise bei 10,47 μΐη Keten als Reaktionsprodukt plus Deuteriumhydroxid. Bei einer weiteren Ausführungsform
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wird Säure mit Strahlung einer Wellenlänge zwischen 9,25 und 10,0 um und vorzugsweise bei 9,62 μιη zu Deuteriumhydrid plus Kohlendioxid als Reaktionsprodukt photodissoziiert. Hält man die Säure bei einer Temperatur von wenigstens 500C/ um Dimere der Säuremoleküle mit Wasserstoffelementen zu Monomeren thermisch zu zersetzen, verbessert dies die Ausbeute an photodissoziierten Molekülen mit Wasserstoffisotopen erheblich. Die Ausbeute wird weiter dadurch verbessert, daß die Säure unter einem Druck von weniger als 0,133 bar gehalten wird. Das durch den Photodissoziationsprozeß erzeugte Deuteriumhydroxid oder Deuteriumhydrid wird von der nicht umgesetzten organischen Säure und den Reaktionsprodukten nach auf dem Fachgebiet gut bekannten herkömmlichen Methoden, wie durch Tiefkühlen, abgetrennt. Die Erfindung hat den Vorteil, Deuteriumhydroxid oder Deuteriumhydrid aus billigen organischen Säuren zu gewinnen. Auch erfordert die Photodissoziation keine zusätzliche Energiequelle, um Vordissoziation zu erzielen.
Diese und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich noch weiter aus der folgenden eingehenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform.
Die Erfindung führt zu einem Verfahren zur Trennung von Molekülen mit Isotopen des Wasserstoffs aus organischen Säuren durch Bestrahlen der Säuren mit einer Strahlung aus einem Kohlendioxid- oder Distickstoffmonoxid-Laser einer Wellenlänge, die zwischen 9,2 und 10,8 um variiert werden kann. Die Strahlung aus dem Laser wird auf eine spezielle Wellenlänge unter Verwendung eines Gitters, typischerweise innerhalb des Lasergehäuses, abgestimmt, um die Absorptionsbande der chemischen Bindungen der zu bestrahlenden Isotopenarten zu treffen. Die Wechselwirkung der Strahlung mit den Isotopenarten führt zur Anregung der Schwingungsenergie-Niveaus der chemischen Bindung der Moleküle. Die Anregung verläuft über
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einen Kaskadenprozeß bis zu einem für die Photodissoziation der Moleküle mit den Wasserstoffisotopen von der Säure ausreichenden Niveau. Die organischen Säuren bestehen aus Molekülen wasserstoffhaltiger und deuterierter Säure in dem natürlich vorkommenden Häufigkeitsverhältnis von etwa 1,5 χ
-4
10 . Wenn die Laserstrahlung eine Wellenlänge entsprechend einer Absorptionsbande der deuterierten Säure hat, tritt Absorption in der wasserstoffhaltigen Säure nicht ein, und sie bleibt praktisch unangeregt. Ist in der chemischen Bindung eines Moleküls mit einem Wasserstoffisotop eine ausreichende Energiemenge absorbiert, d.h. in der chemischen Bindung der deuterierten Säure, dissoziiert das Molekül von der Säure unter Bildung eines an einem bestimmten Isotop angereicherten Dissoziationsprodukts, typischerweise Deuteriumhydroxid oder Deuteriumhydrid. Das Dissoziationsprodukt wird von der Säure und den durch die Dissoziation gebildeten Reaktionsprodukten nach herkömmlichen, auf dem Fachgebiet bekannten Maßnahmen abgetrennt, wie durch Tiefkühlen. Weitere, auf dem Fachgebiet bekannte Maßnahmen werden angewandt, um die Konzentration des Dissoziationsprodukts zu erhöhen und Deuterium oder schweres Wasser zu erhalten.
Für die Zwecke der vorliegenden Offenbarung wird das Element Wasserstoff als H definiert, während das Wasserstoffisotop als H definiert wird, wobei n>1, und insbesondere Deuterium einschließt.
Essigsäure ist eine natürlich vorkommende organische Säure, die deuterierte Essigsäure, (CH3CO2D) und wasserstoffhaltige Essigsäure, (CH3CO2H) im Verhältnis CH3CO2DZCH3CO2H von etwa 1,5 χ 10~ enthält. Die Photodissoziation der deuterierten Essigsäure verläuft nach dem folgenden Mechanismus:
CH3CO2D —— > CH2CO + DHO (1)
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Dabei ist CH2CO Keten und DHO Deuteriumhydroxid. Das isotopenangereicherte Produkt Deuteriumhydroxid wird von der undissoziierten Essigsäure und dem Keten nach chemischen Standardverfahren, wie in einer Kühlfalle, leicht getrennt.
Die chemische Formel der wasserstoffhaltigen Essigsäure ist
O H
CH, C^ (2)
während deuterierte Essigsäure folgende chemische Formel hat:
D
UtI3 1--^< I-J/
IR-Laserstrahlung einer Frequenz von 10,47 μπι fällt nahezu mit der Absorptionsbande bei 959 cm der COD-bending-Schwingung der chemischen Bindung der deuterierten Essigsäure zusammen. Die Wechselwirkung der Laserstrahlung mit der deuterierten Essigsäure führt zur Photodissoziation der deuterierten Essigsäure gemäß der Reaktion (1). Die wasserstoffhaltige Essigsäure besitzt keine Resonanzschwingungen nahe der Wellenlänge von 10,47 μπι der Laserstrahlung, und eine Photodissoziation der COH-bending-Schwingung ist nicht zu erwarten. So sollte in einem natürlich vorkommenden Gemisch deuterierter und wasserstoffhaltiger Essigsäure nur Deuteriumhydroxid und das Reaktionsprodukt Keten aus der Photodissoziation hervorgehen.
Wasserstoffhaltige Essigsäure findet sich in der Natur in dimerer und monomerer Molekülstruktur, wobei die dimere Molekülstruktur chemisch zu beschreiben ist als
O H . . -O
CH3C^ C-CH3 (4)
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und eine chemische Bindung mit einer Absorptionsbande für die COH-bending-Schwingung aufweist, die nahezu mit der Strahlung einer Wellenlänge von 10,47 μπι zusammenfällt. Die Wechselwirkung der Laserstrahlung mit dem Dimeren führt zu einer Photodissoziation, die die Reaktionsprodukte Keten und Wasser hervorbringt. Die Bildung von Wasser führt nicht nur nicht zur Isotopentrennung, sondern das Wasser mischt sich auch mit dem DHO aus der Photodissoziation der deuterierten Essigsäure gemäß Reaktion (1), was zu einem Gemisch gewöhnlichen Wassers und damit zu einer Herabsetzung der Ausbeute der Isotopentrennung aus der Photodissoziation der deuterierten Essigsäure führt. Da die Strahlung einer Wellenlänge von 10,47 μια nicht mit einer Absorptionsbande der wasserstoffhaltigen Essigsäure monomerer Struktur zusammenfällt, ist es wünschenswert, die dimere Struktur der wasserstoffhaltigen Essigsäure zu beseitigen. Hält man die Essigsäure bei einer erhöhten Temperatur von wenigstens 500C, führt dies zu einer erheblichen Senkung der Zahl der Dimeren in der Säure. Bestrahlen einer bei einer Temperatur von wenigstens 1200C gehaltenen, natürlich vorkommenden Essigsäure setzt die Absorption der Strahlung in den chemischen Bindungen der wasserstoffhaltigen Essigsäure erheblich herab, was zu einer wirksameren Bildung von Deuteriumhydroxid aus der Photodissoziation der deuterierten Essigsäure führt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht :
Beispiel
Deuterierte Säure unter einem Druck von 0,0077 bar und einer Temperatur von-250C war in einer Zelle mit Bariumfluorid-Fenstern enthalten, die bei Wellenlängen zwischen 9,2 und 10,8 μια durchlässig waren. Laserstrahlung aus einem Kohlendioxidlaser wurde mit einem Gitter auf 10,47 μπι abgestimmt und
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durch das Fenster in die Essigsäure fokussiert. Der Laser wurde pulsierend mit 0,6 J/Puls betrieben, was beim. Fokussieren auf die Säure eine fokussierte Peak-Intensität g
von etwa 10 W/cm2 ergab. Nach etwa 3500 Pulsen wurden IR-spektroskopische Messungen des Zelleninhalts vorgenommen .
Die Messungen zeigten, daß
1. eine Konzentrationssenkung der Essigsäure nach der Bestrahlung vorlag. Diese Messung erfolgte durch Vergleich der Intensität der Bande bei 1750 cm vor und nach dem Bestrahlen.
2. Keten in der Zelle vorlag. Dies wurde durch Beobachtung der Bande bei 2075 cm" bestätigt.
3. Wasser mit beiden Wasserstoffisotopen in der Zelle vorlag. Dies wurde durch Beobachten der Bande bei 1205 cm bestätigt.
Da eine nach dem Mechanismus gemäß (1) ablaufende Reaktion sowohl Keten als auch Deuteriumhydroxid liefert, legt die Anwesenheit von Keten in der Zelle die Anwesenheit von Deuteriumhydroxid nahe.
Zur Bestimmung des Grades der Isotopenselektivität der Photodissoziation der Essigsäure durch die Strahlung aus einem Kohlendioxidlaser wurden die Extinktionskoeffizienten deuterierter Essigsäure und wasserstoffhaltiger Essigsäure als Funktion der Temperatur gemessen. Die Extinktionsmessungen für eine Laserstrahlung bei 10,47 μπι erfolgte für die Säure anfangs bei einem Druck von 0,013 bar und einer Temperatur von 200C. Die in der Tabelle I aufgeführten Ergebnisse zeigen, daß die Extinktion (A) mit der Temperatur für deuterierte Säure zunimmt und mit der Temperatur für die wasserstoffhaltige Säure abnimmt. Die Abnahme der Ex-
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tinktion der wasserstoffhaltigen Säure beruht auf der thermischen Zersetzung der dimeren Moleküle zu Monomeren.
Tabelle I
Temperatur 0C Extinktion (A) 60 80 1_00 120
deuterierte Säure 0,65 0,75 0,85 0,9
wasserstoffhaltige
Säure 0,45 0,35 0,29 0,25
Der Fachmann wird erkennen, daß die Photodissoziation organischer Säuren eine Strahlung mit einer Wellenlänge entsprechend der Absorptionsbande der chemischen Bindung des abzutrennenden Isotops erfordert. Zudem ist eine ausreichende Strahlungsintensität zur Dissoziation des Isotops von der Säure erforderlich, und die Säure sollte bei erhöhter Temperatur gehalten werden, um einen erheblichen Prozentsatz der Dimeren zu Monomeren zu zersetzen. Beispielsweise verlangt die Isotopentrennung durch Photodissoziation von Ameisensäure mit dem natürlichen Verhältnis deuterierter Ameisensäure zu wasserstoffhaltiger Ameisensäure von etwa
-4
1,5 χ 10 eine Laserstrahlung einer Wellenlänge zwischen 9,2 und 9,8 μπι und vorzugsweise bei praktisch 9,62 μΐΐι. Um außerdem die Zahl der Dimeren der wasserstoffhaltigen Ameisensäure wesentlich herabzusetzen, muß die Temperatur der Ameisensäure bei wenigstens 500C und vorzugsweise 1200C während der Photodissoziation gehalten werden.
Wasserstoffhaltige Ameisensäure ist chemisch
(5) O-H
und deuterierte Ameisensäure ist chemisch
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(6)
Die Photodissoziation deuterierter Ameisensäure kann nach folgender Reaktion verlaufen:
_ _ — > C=O + H-O-D (7)
0-D
,0
— 3* O=C=O + H-D (8)
Die isotopenangereicherten Produkte H-O-D oder HD werden von der undissoziierten Ameisensäure und den Reaktionsprodukten nach herkömmlichen chemischen Verfahren, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, leicht abgetrennt.
Der Fachmann wird aus den vorstehenden Lehren leicht erkennen, daß die Trennung von Wasserstoffisotopen durch Photodissoziation anderer Arten organischer Säuren unter Anwendung von Strahlung einer Wellenlänge im IR-Spektrum leicht herzuleiten ist. Natürlich wird die optimale Laserstrahlenwellenlänge, die Energie- und Leistungsdichte in die Säure hinein sowie die Temperatur und der Druck der Säure von den Eigenschaften der speziellen organischen Säure, die der Photodissoziation unterworfen wird, abhängen.
Natürlich kann die Isotopentrennung auch mit einer entweder pulsierend oder kontinuierlich arbeitenden Strahlenquelle erfolgen.
Wenngleich die Erfindung unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt und beschrieben wurde,
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versteht es sich für den Fachmann, daß zahlreiche Änderungen vorgenommen werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Claims (18)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Gewinnung von Isotopen des Wasserstoffs durch Photodissoziation organischer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß eine organische Säure mit Isotope des Wasserstoffs enthaltenden Molekülen vorgelegt wird, Strahlung mit einer Wellenlänge im Infrarotspektrum, die mit einer Absorptionsbande einer chemischen Bindung des ein Wasserstoffisotop aufweisenden Moleküls zuammenfällt, erzeugt wird, die Strahlung mit der organischen Säure zur Anregung von Schwingungsenergie-Niveaus der chemischen Bindungen der Wasserstoffisotope aufweisenden Moleküle zur Wechselwirkung gebracht und, um den chemischen Bindungen der Wasserstoffisotope aufweisenden Moleküle zur Dissoziation des Moleküls von der Säure ausreichende Energie zuzuführen, die Wechselwirkung aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Photodissoziation abgespaltene Molekül mit dem
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Wasserstoffisotop von der organischen Säure und den aus der Photodissoziation stammenden Reaktionsprodukten abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet/ daß es mit einer Strahlung einer Wellenlänge zwischen 9,2 und 10,8 μΐη durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung durch einen Kohlendioxid-Laser erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung durch einen Distickstoffmonoxid-Laser erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der vornergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure zur thermischen Zersetzung dimerer Moleküle zu Monomeren auf erhöhter Temperatur gehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei wenigstens 5O0C gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Moleküle wasserstoffhaltiger und deuterierter Essigsäure enthaltende Essigsäure vorgelegt, eine Strahlung einer Wellenlänge im Infrarotspektrum zwischen 10,2 und 10,8 μΐη, die einer Absorptionsbande einer chemischen Bindung der deuterierten Essigsäure entspricht, erzeugt, in der Säure eine erhöhte Temperatur zur thermischen Zersetzung dimerer Moleküle zu Monomeren aufrechterhalten, die Strahlung mit der Essigsäure zur Anregung von Schwingungsenergie-Niveaus der chemischen Bindungen der deuterierten Essig-
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säure zur Wechselwirkung gebracht und die Wechselwirkung aufrechterhalten wird, um den chemischen Bindungen der Moleküle mit Wasserstoffisotopen ausreichen! Energie zur Dissoziation der Moleküle von der deuterierten Essigsäure zuzuführen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Essigsäure bei einer Temperatur von wenigstens 5O0C gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer Strahlung einer Wellenlänge von 10,47 μπι durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekül mit einem Wasserstoffisotop als Deuteriumhydroxid erzeugt wird..
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Deuteriumhydroxid von der Essigsäure und von aus der Photodissoziation stammenden Reaktionsprodukten abgetrennt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Moleküle wasserstoffhaltiger und deuterierter Ameisensäure enthaltende Ameisensäure vorgelegt, Strahlung einer Wellenlänge im Infrarotspektrum zwischen 9,2 und 9,8 μπι, die einer Absorptionsbande einer chemischen Bindung der deuterierten Ameisensäure entspricht, erzeugt, in der Säure zur thermischen Zersetzung dimerer Moleküle zu Monomeren eine erhöhte Temperatur aufrechterhalten, die Laserstrahlung mit der Ameisensäure zur Anregung von Schwingungsenergie-Niveaus der chemischen Bindungen der deuterierten Ameisensäure zur Wechselwirkung gebracht und die Wechselwirkung aufrechterhalten wird, um den chemischen Bindungen der Moleküle mit Wasserstoffisotopen zur
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Dissoziation der Moleküle von der deuterierten Ameisensäure ausreichend Energie zuzuführen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Strahlung einer Wellenlänge von im wesentlichen 9,62 μΐη erzeugt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, 'daß die Säure bei einer Temperatur von wenigstens 500C gehalten wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekül mit einem Wasserstoffisotop als Deuteriumhydrid erzeugt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekül mit einem Wasserstoffisotop als Deuteriumhydroxid erzeugt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das photodissoziierte Molekül mit dem Wasserstoffisotop von der Ameisensäure und den aus der Photodissoziation stammenden Reaktionsprodukten abgetrennt wird.
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DE19782849788 1977-12-01 1978-11-16 Verfahren zur gewinnung von isotopen des wasserstoffs durch photodissoziation Granted DE2849788A1 (de)

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