-
Titel
-
Schwingsys tem in Wendetrommeln von Bogendruckmaschinen Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft ein Schwingsystem in Wende trommeln von Bogendruckmaschinen,
die wahlweise im Schöndruck oder Schön-und Widerdruck einsetzbar sind.
-
Das Schwingsystem besteht aus einem Saugerschwinger und einem Greiferschwinger,
wobei der Saugerschwinger im Schön- und Widerdruck den Bogen von der geschlossenen
Fläche des vorgeordneten Zylinders oder Trommel übernimmt und in eingeschwenkter
Lage an den Greiferschwinger übergibt, der nach dem Ausschwenken den Bogen zum folgenden
Zylinder weiterfördert, Zur lagegenauen Bogenübergabe, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten
und im Großformat sowie bei Verarbeitung einer vom Dünndruckpapier bis zum Karton
reichenden Papierpalette kommt der Steuerung und der Ausbildung des Saugerschwingers
eine besondere Bedeutung zu.
-
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Durch die DD-PS
54 703 sind derartige Schwingsysteme, bestehend aus Greifer- und Saugerschwinger
bekannt. Die Schwingsysteme werden relativ zur Bewegung des Bogenführungszylinders
(Wendetrommel) in der Ein- und Ausschwingungsphase auf einer Kreisbahn bewegt, wobei
der Schwingwinkel für beide Schwinger gleich groß ist.
-
Nachteilig an diesem Schwingsystem ist der sich beim Einschwingen
des Saugerschwingers zwischen der Oberfläche des Sauger kopfes und dem sich vom
Druckzylinder lösenden Bogen bildende Ablenkwinkel. Der Ablenkwinkel ist Ursache
für die Minderung der Haltekraft des Saugerschwingers. Insbesondere bei Verarbeitung
von kartonartigen Papieren führt der auftretende Ablenkwinkel zu einem Abplatzen
des Bogens vom Saugerkopf und zum Knicken des Bogens unmittelbar neben der Angriffsfläche
des Saugers.
-
Dieser Nachteil wirkt sich vor allem bei zunehmenden Zugkräften, wie
sie bei höheren Maschinengeschwindigkeiten auftreten, aus, so daß Passer- und Registerfehler
die Polgen sein können.
-
Durch die DD-PS 142 861 ist eine Bogenwendeeinrichtung bekannt, deren
Saugerschwinger eine Saugeinrichtung enthält, die beweglich im Saugerschwinger gelagert
ist und durch besondere Steuermechanismen eine Schwenkbewegung ausführt. Durch diese
Zusatzbewegung ist es möglich, den Ablenkwinkel während des Einschwingens weitestgehend
klein zu halten.
-
Nachteilig an diesem Bogenwendesystem ist, daß durch zusätzliche Steuergetriebe
und durch die drehbewegliche Lagerung der Saugereinrichtung das Bogenwendesystem
sehr aufwendig und steuerungstechnisch schwer zu handhaben ist.
-
Außerdem werden durch das Zusatzgetriebe die bewegten Massen und damit
die auftretenden Massenkräfte erhöht.
-
Ziel der Erfindung Es ist Ziel der Erfindung ein Schwingsystem in
Wende trommeln von
Druckmaschinen der genannten Gattung so auszubilden,
daß bei Verarbeitung einer großen Papierpalette und in hohen Drehzahlbereichen,
der Bogen im Schön- und Widerdruck registerhaltig gewendet werden kann, Aufgabe
der Erfindung Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Schwingsystem in Wendetrommeln von
Druckmaschinen so auszubilden, daß bei masse armen Schwingsystemen die Anordnung
von Saugerschwinger und Greiferschwinger so erfolgt, daß ein Ablenkwinkel zwischen
Bogen und Saugfläche des Saugerschwingers nicht auftritt.
-
Wesen der Erdindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Abstand der Saugeroberfläche zur Mitte der Saugerwelle kleiner ist als der
Abstand der Greiferaufschlagfläche zur Mitte der Greiferschwingerwelle.
-
Durch diese neue geometrische Zuordnung von Sauger- und Greiferschwingerfwird
der gesamte Bewegungsablauf bei der Bogenwendung in einer günstigen Form gestaltet.
Dadurch, daß der Abstand rS dqs Mittelpunktes von Schwingwelle zur Saugeroberfläche
kleiner ausgeführt ist als der Abstand rG vom Mittelpunkt der Greiferschwingwelle
zur Oberfläche des Greiferaufschlages, wird in einer vorteilhaften Ausführungsform
ein Verhältnis der Schwingwinkel des Sauger- und des Greiferschwin gers PSIS , PSIG
von mindestens 2:1 oder 3:1 realisiert. Durch eine Anordnung der Schwingersysteme
unter den Bedingungen, daß das Verhältnis des Abstandes rS zum Abstand rG kleiner
als 1 und das Verhtnis des Schwingwinkels PSIG zum Schwingwinkel PSIS kleinertals
1 ist, wird während des Einschwingvorganges die Ausbildung des Ablenkwinkels vermieden,
wobei der Bogen unter den gleichen und in der Praxis üblichen Bedingungen vom
vorgeordneten
Zylinder abgezogen werden kann. Besondere Einrichtungen zur Steuerung der Lage des
Saugerkopfes während des Bogenlaufes sind somit nicht notwendig, so daß der Saugerschwinger
auch aufgrund seines einfachen Aufbaus im Vergleich zum Greiferschwinger einen wesentlich
geringeren Masseanteil aufweist.
-
Die sich aus dem Verhältnis der Abstände r5 und rG ergebenden Schwingwinkel
PSIS und PSIG bewirken, daß zum Zeitpunkt der Bogenübernahme vom vorgeordneten Bogenführungszylinder
durch den Saugerschwinger auch bei in vorteilhafterweise gekoppelten Schwingsystemen,
der Greiferschwinger bereits einen Teil des Schwingwinkels PSIG zurückgelegt hat
und dadurch eine Lage eingenommen hat, bei der die Greiferspitze des geöffneten
Greifers unterhalb der Zylinderperipherie steht. Damit ist der verbleibende Einschwingwinkel
des gegenüber dem Saugerschwinger massenbehafteten Greiferschwingers wesentlich
kleiner, so daß der Bewegungsablauf des Einschwingvorganges des Schwingsystems über
einen großen Drehwinkel der Bogenwendetrommel harmonisch gestaltet werden kann.
-
Somit gestattet diese Lösung bei vereinfachten und funktionssicherem
Aufbau eine Steigerung der Maschinenleistung.
-
Ausführungsbeispiel Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend
die ErSindung näher erläutert werden.
-
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1: Geometrische Verhältnisse des Schwingsystems
(unmaßstäbliche Darstellungen) Fig 2: Phasen der Bogenwendung (Bogenübernahme und
Bogenführung mittels Saugerschwinger) Fig. 3: Phasen der Bogenwendung (Bogenübergabe
innerhalb der Wendetrommel und an den nachfolgenden Zylinder)
Fig.
1 zeigt eine Wende trommel 1 einer Schön- und Widerdruckmaschine die beispielsweise
durch die genannte DD-PS 54 703 ebenfalls so wie das Schwingsystem, bestehend aus
dem Saugerschwinger 2 und dem Greiferschwinger 3, bekannt und somit allgemein nicht
Gegenstand der Erfindung sind. Die Wendetrommel 1 ist von einem ersten und von einem
zweiten Zylinder 4.1, 4.2 die als Druckzylinder oder als Bogenführungszylinder ausgebildet
sein können, eingeschlossen. Sauger- und Greiferschwinger 2, 3 sind an den Schwingwellen
5.1, 5.2 angeordnet, die in der Wendetrommel 1 gelagert sind und durch geeignete
Antriebe und Antriebsverbindungen eine oszillierende Bewegung ausführen, Der Antrieb
kann daher so erfolgen, daß, wie in der DD-PS 59 799 dargestellt ist, die Schwingwellen
5 über Zahnsegmente gekoppelt sind oder gemäß DD-PS 127 935 jede Schwingwelle 5
separat angetrieben werden kann, Der Greiferschwinger 3 besteht aus Greiferaufschlag
6 mit der Greiferaufschlagfläche 7 und Greiferzunge 8, der an der Greiferwelle 9
angeordnet ist, Der Saugerschwinger weist einen Sauger 10 mit der Saugeroberfläche
11 auf, Der Abstand von der Mitte der Schwingwelle 5 zur Greiferaufschlagfläche
7 bzw. zur Saugeroberfläche 11 ist der Abstand rG bzw. rs.
-
Während der Phase der Bogenführung durch Sauger- und Greiferschwinger
2, 3 schwingen diese um den Winkel PSIS - Schwingwinkel Saugerschwinger - bzw. PSIG
- Schwingwinkel Greiferschwinger -.
-
Erfindungsgemäß ist rS kleiner als rG und PSIG kleiner als PSI5.
-
Die Wirkungsweiserder erfindungsgemäßen Einrichtung im Schön-und Widerdruck
ist folgende: Der auf dem ersten Zylinder 4.1 geführte Bogen 12 wird im Tangentenpunkt
t1 2 vom Saugerschwinger 2 an der Hinterkante ergriffen (Fig, 23. Danach schwingt
der Saugerschwinger 2 ein und erreicht aufgrund der neuartigen geometrischen Zuordnung
über den gesamten Schwingwinkel PSIS eine Lage, in der
die Saugeroberfläche
11 parallel bzw. nahezu parallel zum Bogen 12 liegt, d. h., kein Ablenkwinkel auftritt.
-
Vom Saugerschwinger 2 wird der Bogen 12 an den Greiferschwinger 3
in einer eingeschwungenen Stellung übergeben. Sodann fördert der Greiferschwinger
3 den Bogen 12 über den Schwingwinkel PSIG zur Bogenübergabe an den zweiten Zylinder
4.2 (Fig. 3).
-
Obwohl bereits seit vielen Jahren Druckmaschinen der genannten Gattung
bekannt sind, die DD-PS 54 703 wurde 1966 hinterlegt, und seit dieser Zeit auch
die Probleme des Ablenkwinkels auftraten, hat noch niemand erkannt, daß durch eine
einfache geometrische Verkleinerung des Abstandes rS der Saugeroberfläche 11 zur
Mitte der Saugerschwingerwelle 5.2 gegenüber dem Abstand rG des Greiferschwingers
3 und damit größeren Schwingwinkels PSIS des Saugerschwingers gegenüber dem Schwingwinkel
PSIG des Greiferschwingers 3 eine derart iiber.>ascllende Wirkung erzielbar ist.
-
Bezugszeichenaufstellung Wendetrommel 2 Saugerschwinger 3 Greiferschwinger
4.1 erster Zylinder 4.2 zweiter Zylinder 5.1 Schwingwelle des Saugerschwingers 5.2
Schwingwelle des Greiferschwingers 6 Greiferaufschlag 7 Gre iferaufs chlagfläche
8 Greiferzunge 9 Greiferwelle 10 Sauger 11 Saugeroberfläche 12 Bogen PSIG Schwingwinkel
Greiferschwinger mit Bogen Schwingwinkel Saugers chwinger mit Bogen rG Abstand Mitte
Schwingwelle - Greiferaufschlagfläche rS Abstand Mitte Schwingwelle - Saugeroberfläche
t. 2 Tangentenpunkt erster Zylinder/Wende trommel
Leerseite