DE3145376C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schneckenmischer zum Mischen und Dosieren von Schüttgütern mit Flüssigkeiten, mit einem über einer Einfüllwanne angeordneten Einfülltrichter, mit einem seitlich an die Einfüllwanne anschließenden Austrags­ rohr, und mit einer durchgehenden Schnecke in Einfüllwanne und Austragsrohr.

Aus der DE 21 61 369 C 3 ist eine Dosierschnecke bekannt. Diese Vorrichtung ist jedoch nur für das dosierte Austragen trockener Schüttgüter geeignet.

Aus der DE 20 21 660 B 2 ist eine Mischvorrichtung für Nah­ rungsmittel bekannt, die eine zweiteilige Schnecke mit durchgehender Seele aufweist.

Unter einem Einfüllbereich befindt sich dabei ein Schneckenabschnitt mit steiler Steigung, an den ein Zerklei­ nerungsbereich mit flacher Steigung anschließt. Oberhalb des Schneckenabschnittes mit steiler Steigung ist ein separater Mischer angeordnet. Durch den relativ steilen Schnecken­ anstieg unterhalb des Mischers ergibt sich im Zerkleine­ rungsbereich eine Materialverdichtung.

Diese Vorrichtung ist lediglich dazu geeignet, feste Nahrungsmittel miteinander zu vermischen (Fleischwolf).

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, in der feste mit flüssigen Substanzen, insbesondere mit hochviskosen, ver­ mischt werden können.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß die Schnecke im Bereich der Einfüllwanne eine erste Seele aufweist, die sich geringfügig bis in das Austragsrohr erstreckt, daß in einem daran anschließenden Mischbereich die Schnecke ohne Seele ausgebildet ist, daß das Austrags­ rohr im Mischbereich mindestens einen Eingang für die Flüs­ sigkeiten aufweist, und daß die Schnecke in einem an den Mischbereich anschließenden Verdichtungsbereich eine zweite Seele aufweist.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Eingang durch einen sattelförmigen Aufsatz gebildet.

Nach einer weiteren Ausbildungsform haben zweckmäßig Einfüllwanne, Mischbereich und Ver­ dichtungsbereich etwa die gleiche Länge.

Nach einem weiteren Vorschlag ist in der Einfüllwanne über der Förderschnecke eine Auflockerungsvorrichtung angeordnet.

Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Diese zeigt den erfindungsgemäßen Schneckenmischer im Längsschnitt.

Eine Förderschnecke 1 ist an ihrem hinteren Ende 2 in einem Lager 3 über eine Lagerstütze 4 mit der Grundplatte 5 ver­ bunden. Das andere Ende der Förderschnecke befindet sich in einem Austragsrohr 6. Lagerseitig ist die Förderschnecke 1 in einer Einfüllwanne 7 angeordnet und weist eine erste Seele 8 auf, die bis in das Austragsrohr 6 hineinragt. In den oberen Teil der Einfüllwanne 7 mündet der Einfülltrichter 9 . Die Einfüllwanne 7 ist über schwingungsisolierende Stützen 10 auf der Grundplatte 5 befestigt. Unterhalb der Einfüllwanne 7 ist ein Schwingungserreger 11 und ein Antriebsmotor 12 für die Förderschnecke 1 angeordnet. In dieser Ausführungsform weist die Einfüllwanne 7 in ihrem oberen Teil eine Auf­ lockerungsvorrichtung 13 auf, die über die Welle 14 und das Getriebe 15 ebenfalls vom Antriebsmotor 12 bewegt wird. Vor der Einfüllwanne 7 ist ein Eingang 16 für Zusatzmateria­ lien am Austragsrohr 6 ausgebildet. Der Eingang 16 kann die Form eines sattelförmigen Aufsatzes 17 haben, der mit einem Eingaberohr 18 verbunden ist. Das Rohr 15 kann ein Absperr- oder Dosierventil 19 aufweisen und mit einem Trichter 20 verbunden sein. Die erste Seele 8 im Bereich der Einfüllwanne 7 ragt geringfügig bis in das Austragsrohr 6 hinein. Im Bereich des Eingangs 16 und im daran anschließenden Abschnitt weist die Förderschnecke 1 keine Seele auf. Dieses ist der Mischbe­ reich des Austragsrohrs 6. Im austragsseitigen Teil des Austragsrohrs 6 ist die Schnecke 1 mit einer zweiten Seele 21 versehen. Dieses ist der Verdichtungsbereich. Einfüllwanne, Mischbereich und Verdichtungsbereich haben etwa die gleiche Länge, es sei denn, daß mehrere Eingänge 16 vorgesehen sind. Dann ist ein entsprechend verlängerter Mischbereich erforderlich.

Der Eingang 16 kann selbstverständlich auch anders ausge­ bildet sein, z. B. als Mündung eines Druckrohres, das mit einer Förderpumpe verbunden ist.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß der Schneckenmischer neben der Funktion des dosierten Aus­ trags des Schüttgutes auch das Zumischen insbesondere flüssiger einschließlich hochviskoser Zugabematerialien ermöglicht.

Das Schüttgut gelangt durch den Einfülltrichter 9 in die Einfüllwanne 7, wobei es zur Verhinderung der Bildung von Materialbrücken, falls notwendig, die Auflockerungsvorrichtung 13 passiert. Die im Bereich der Einfüllwanne 7 vorhandene erste Seele 8 bewirkt die Förderung einer geringeren Materialmenge in dem Mischbereich, als dieser aufnehmen kann, da die Förderschnecke 1 hier keine Seele aufweist. Dadurch ist das Fördervolumen des Mischbereichs so vergrößert, daß die Zugabe von Zusatzmaterialien durch einen oder mehrere Eingänge 16 möglich ist. Das Mischergebnis wird durch Verdichtung der Mischung im Verdichtungsbereich verbessert. Das geschieht dadurch, daß die Förderschnecke in diesem Bereich, d. h. im austragsseitigen Teil des Austragsrohrs 6, mit einer zweiten Seele 21 versehen ist, wodurch eine Volumenverminderung bewirkt wird.

Der erfindungsgemäße Schneckenmischer läßt sich für die ver­ schiedensten Zwecke einsetzen. So kann beispielsweise zur Herstellung kunststoffgebundener Baumaterialien in Stein- oder Plattenform in die Einfüllwanne 7eine Sandmischung aus Fraktionen vorgegebener Korngrößen, mit oder ohne Zu­ schlagstoffe wie Marmormehl, Kies o. dgl. eingebracht werden. Durch den Eingang 17 kann dann ein Bindemittel auf Kunst­ stoffbasis eingebracht, mit der Sandmischung vermengt und durch das Austragsrohr 6 ausgebracht und in Formen gefüllt werden. Auf diese Weise ist das kontinuierliche Herstellen einer schnell aushärtenden Mischung ohne Verkrusten der Schnecke möglich. Nach Beendigung der Arbeit kann durch den Eingang 16 ein Lösungsmittel zur schnellen und sicheren Reinigung der Vorrichtung eingegeben werden.

Sollen Baumaterialien auf der Basis einer Zement-Sand- oder Zement-Kalk-Sandmischung mit Kunsttoffzusatz hergestellt werden, kann in der gleichen Weise verfahren werden mit dem Unterschied, daß nach Zugabe des Kunststoffes durch einen weiteren Eingang die erforderliche Wassermenge ein­ gebracht wird.

Eine andere Einsatzmöglichkeit ergibt sich für Lebensmittel, beispielsweise bei der Herstellung von Salaten mit Zusatz von Öl, Mayonnaise o. dgl.

Schließlich eröffnet sich ein weites Feld für die Verwendung des Mischers in der chemischen und pharmazeutischen Industrie.

Claims (4)

1. Schneckenmischer zum Mischen und Dosieren von Schütt­ gütern mit Flüssigkeiten, mit einem über einer Einfüll­ wanne angeordneten Einfülltrichter, mit einem seitlich an die Einfüllwanne anschließenden Austragsrohr, und mit einer durchgehenden Schnecke in Einfüllwanne und Aus­ tragsrohr, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) im Bereich der Einfüllwanne (7 ) eine erste Seele (8) aufweist, die sich geringfügig bis in das Austragsrohr (6) erstreckt, daß in einem daran anschließenden Misch­ bereich die Schnecke (1) ohne Seele ausgebildet ist, daß das Austragsrohr ( 6) im Mischbereich mindestens einen Eingang (16) für die Flüssigkeiten aufweist, und daß die Schnecke (1) in einem an den Mischbereich anschließenden Verdichtungsbereich eine zweite Seele (21) aufweist.

2. Schneckenmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingang durch einen sattelförmigen Aufsatz (17) gebildet ist.

3. Schneckenmischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Einfüllwanne, Mischbereich und Verdich­ tungsbereich etwa die gleiche Länge haben.

4. Schneckenmischer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einfüllwanne (7) über der Förderschnecke ( 1) eine Auflockerungsvorrichtung (13) angeordnet ist.