DE3142512A1 - "verfahren zum entfernen von asche aus gemeiner kohle" - Google Patents
"verfahren zum entfernen von asche aus gemeiner kohle"Info
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Description
»·· ■· ·"■··■ · ■·'· 3U251.2
Die Erfindung betrifft die Umwandlung von Kohl®, insbesondere
von Lignit und schwarzer Braunkohle oder Moorkohle, die nachfolgend insgesamt als geringwertigere
bzw. gemeine Kohle bezeichnet wird, zu einem Pestbrennstoff, der im wesentlichen frei von Wasser und anorganischen
Bestandteilen ist.
Gemeine Kohle besteht aus polymerisieren Vielfachringstrukturen
mit einer verhältnismäßig hohen Konzentration an Phenolgruppen, die durch schwache chemische Bindungen
zusammengehalten sind. Einige dieser schwachen Bindungen können durch die Einwirkung von Säuren aufgehoben werden,
wobei jeder Bruch einer Bindung zur Schaffung eines reaktionsfähigen Ions führt. Wenn diese Hälften oder Anteile
durch Alkylierung mit Lösungsmittelmolekülen stabilisiert werden, wird die Kohle zu kleineren molekularen Fragmenten
entpolymerisiert. Lösungsmittelmoleküle, die phenol- und Alkoholgruppen enthalten, sind als Alkylierungsmittel
besonders wirkungsvoll. Die entpolymerisierten Kohlemoleküle gemeiner Kohle sind in polaren organischen Lösungsmitteln
lösbar (insbesondere in Lösungsmitteln mit einem hohen Gehalt an Phenol- oder Alkoholgruppen), da derartige
Kohle einen verhältnismäßig hohen Anteil an polaren Phenolgruppen enthält.-Beim vorliegenden Verfahren wird Kohle
durch die Wirkung von Verbindungen, die Phenol- oder Alkoholgruppen oder Beimischungen derartiger Bestandteile enthalten,
in Gegenwart einer Säure entpolymerisiert. Zu diesen Verbindungen, die nachfolgend als Solvolyselösungsmittel
bezeichnet werden, gehören die leicht-siedenden Alkohole und Phenole, wie Butanol und Phenol. Vorzugsweise
sind jedoch die Solvolyselösungsmittel die Alkohole
und Phenole von höherem Molekulargewicht, von denen viele in der Kohlechemie nicht durch eine eigene Strukturformel
besonders gekennzeichnet sind, deren Schmelzpunkte unterhalb ca. 25O0C liegen, denn diese Stoffe mit höherem Molekulargewicht
sind billiger. Extrem leichte Stoffe, wie
3H2512
Methanol können zwar einsetzbar sein, erfordern jedoch außerordentlich hohen Betriebsdruck.
Es sind verschiedene Verfahren "bekannt, um Stoffe mit einem
hohen Gehalt an Alkohol- oder Phenolgruppen aue Kohle
herzustellen, und von diesen Verfahren kann jedes beliebige zum Erzeugen des nötigen Solvolyselösungsmittels angewandt werden. Nachfolgend werden vier für die Erzeugung
derartiger Lösungsmittel besonders geeignete Verfahren beschrieben.
1.) Pyrolyse - bei der die gemeine Kohle oder das Solvolyseprodukt
in inerter Atmosphäre auf eine Temperatur erhitzt wird, die ausreicht, um die Kohle thermisch zu
cracken und flüchtige Flüssigkeiten zu erzeugen, welche Phenolgruppen enthalten.
2.) Thermische Verflüssigung - bei der die gemeine Kohle oder das Solvolyseprodukt in Gegenwart eines Rücklauflösungsmittels
und von Reduktionsgasen (CO und H2-Gemische)
erhitzt wird, um eine Flüssigkeit oder einen niedrigschmelzenden Feststoff mit einem hohen Gehalt an Phenolgruppen
zu erzeugen.
3.) Katalytische Verflüssigung - bei der die gemeine Kohle
oder das Solvolyseprodukt in Gegenwart eines Rücklauflösungsmittels,
von Reduktionsgasen und eines Katalysators erhitzt wird, um wesentliche Fraktionen von Flüssigkeitsprodukten mit hohem Gehalt an Phenolgruppen zu erzeugen.
Zu den für diese Verflüssigung geeigneten Katalysatoren gehören Gemische aus Eisen- und Schwefelbestandteilen oder
Kupferchromit mit verschiedenen Katalysationsbeschleunigern.
4.) Indirekte Verflüssigung - bei der die gemeine Kohle oder das Solvolyseprodukt zu Gemischen aus CO und H2 vergast
wird, und die gasförmigen Gemische in Methanol umge-
-τ -ζ
wandelt werden, welches wiederum zu hochsiedenden Alkoholen
umgewandelt wird. Gemäß einer Alternative könnte das Gasgemisch auch direkt zu Alkoholgemischen umgewandelt werden,
wenn ein geeigneter Katalysator verwendet wird,,
Bei jedem der o"ben genannten Verfahren wird ein großer
Teil der Kohle zu flüchtigen Stoffen umgewandelt, wenn. auch die Menge der so erzeugten Stoffe sehr unterschiedlich sein kann. Bei diesen Verfahren entstehende Produkte
lassen sich insgesamt wie folgt klassifizieren; Flüssigkeiten, niedrigschmelzende Feststoffe sowie Verkohlungsprodukte
und Asche. Beim vorliegenden Verfahren können als Solvolyselösungsmittel entweder die Flüssigkeiten oder die
niedrigschmelzenden Feststoffe verwendet werden. Wenn verhältnismäßig
kleine Mengen an flüchtigen Stoffen erzeugt werden, kann das Gesamtprodukt als Solvolyselösungsmittel
"benutzt werden. Wenn angemessene, hochsiedende Flüssigkeiten und/oder niedrigschmelzende Feststoffe erzeugt werden9
können die leichtsiedenden Flüssigkeiten zum Auflösen des Solvolyseproduktes und zum Erzeugen einer flüssigen Lösung
ähnlich dem Rohöl benutzt werden.
Diese vier verschiedenen Verfahren zum Erzeugen der Anfangscharge des Solvolyselösungsmittels erzeugen vier verschiedene
Arten von Nebenprodukten, und die Wahl des jeweiligen
Verfahrens oder eines anderen zu verwendenden Verfahrens kann von den örtlichen wirtschaftlichen Bedingungen
hinsichtlich der Verwendung der Nebenprodukte abhängen.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Verfahren der Kohleverflüssigung bzw« Kohlehydrierung.
Im wesentlichen handelt es sich um ein Verfahren zum Entfernen von Asche und Wasser aus gemeiner
Kohle. Es wird nicht besonders versucht, Schwefel und Stickstoff während der Solvolyse aus der Kohle zu ent-
fernen, obwohl eine gewisse Entfernung von Schwefel und/ oder Stickstoff stattfinden kann. Das Produkt ist im wesentlichen
in polaren lösungsmitteln lösbar, insbesondere in Lösungsmitteln, die einen hohen Gehalt an Alkoholoder
Phenolgruppen haben. Je nach dem für die Erzeugung des Solvolyselösungsmittels angewandten Verfahren können
wenig oder gar keine Reduktionsgase nötig sein. Der entstehende Pestbrennstoff kann, so wie er ist, transportiert
und benutzt werden, oder er kann als flüssige Lösung in einem Lösungsmittel mit einem hohen Gehalt an Phenol
und/oder Alkoholgruppen transportiert und benutzt werden. Da diese Umwandlung in der Nähe der Kohlengrube stattfindet,
können die anorganischen Bestandteile (die als Asche bezeichnet werden) an der Abbaustelle verbleiben,
so daß die Kosten vermieden werden, die eine Beseitigung an der Verwendungsstelle verursachen würde. Im Sauerstoffgehalt
und Heizwert unterscheidet sich das Solvolyseprodukt nicht sehr stark von der Ausgangskohle. Eine beträchtliche
Einsparung an Transportkosten entsteht durch die Entfernung
von Asche und Wasser aus der Kohle. Die Möglichkeit, Wasser aus der Kohle zu entfernen, ist besonders
vorteilhaft im Pail von lignitischer Kohle bzw. Wachsfirniskohle, denn das herkömmliche Trocknen führt zu einer
Selbstoxidation und Verbrennung der trockenen Kohle, wenn sie in Gegenwart von Luft gelagert wird.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich auch von herkömmlichen
Kohlereinigungsverfahren, da die Entfernung anorganischer Bestandteile durch Auflösen von Kohlefragmenten
in polaren organischen Lösungsmitteln erfolgt.
Die Erfindung liegt in einem Verfahren zum Entfernen von
anorganischen Stoffen und Wasser, die in schwarzer Braunkohle und lignitischer Kohle vorhanden sind, um einen
Pestbrennstoff zu erzeugen, der in Lösungsmitteln, welche hohe Konzentrationen an Phenol- und Alkoholgruppen ent-
halten, im wesentlichen löslich ist. Insbesondere wird
die Kohle in einem sauren Medium mit einem Solvolyselösungsmittel
"behandelt, welches Phenolderivate und/oder Alkoholderivate enthält. Das Verfahren weist die folgenden
Schritte auf:
(i) Gemeine Kohle wird mit einem Solvolyselösungsmittel
und Säure gemischt und auf eine ausreichend hohe Temperatur erhitzt, um die Kohle im wesentlichen zu entpolymerisieren.
Ein Teil des Lösungsmittels kann sich dabei mit der Kohle chemisch verbinden.
(ii) Überschüssige Säure wird mit einem Alkali neutralisiert.
(iii) Das Gemisch aus entpolymerisierter Kohle und Solvolyselösungsmittel wird mit einem an Phenolanteilen reichen
Extraktionslösungsmittel extrahiert, um im wesentlichen das gesamte organische Material in der Kohle aufzulösen
und die anorganischen Bestandteile abzutrennen.
(iv) Überschüssiges Solvolyselösungsmittel wird durch Destillation
oder durch eine zweite Stufe der Lösungsmittelextraktion abgeschieden, um das Solvolyseprodukt zu erhalten und nichtbenutztes Solvolyselösungsmittel erneut dem
Kreislauf zuzuführen.
(v) Aufbereitungssolvolyselösungsmittel kann auf eine von
vier verschiedenenWeisen hergestellt werden; Pyrolyse9
nichtkatalytische Verflüssigung, katalytische Verflüssigung und indirekte Verflüssigung, wie schon oben erwähnt.
Die in der oben genannten Stufe (i) verwendeten Reagenzien können in Chargen kombiniert werden, werden jedoch
vorzugsweise gemeinsam kontinuierlich als pumpfähige Aufschlämmung gepumpt. Die Menge des verwendeten Solvolyse-
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!Lösungsmittels entspricht vorzugsweise zwischen ein- und
viermal dem Gewicht des Einsatzstromes gemeiner Kohle. Bei geringeren Mengen des Lösungsmittels von weniger als
ca. 150 Gew.^, ausgehend von den Feststoffen, ist die Masse
nicht mehr pumpfähig, und Lösungsmittelmengen von weniger als ca. 100 Gew.fi sind unter Umständen für die vollständige
Verflüssigung der Kohlenwasserstoffkomponente des Einsatzströmes nicht ausreichend. Die Säure wird in einer
Menge zwischen ca. 0,05 und 3 Gew.^ (vorzugsweise zwischen 0,25 und 1 Gew.^) ausgehend vom Gewicht des Solvolyselösungsmittels
"benutzt. Diese Stoffe werden so lange (z.B. 30 Minuten) auf einer Temperatur zwischen ca. 2000O und
35O0O gehalten, "bis der Kohlenwasser st off gehalt des Einsatzes
flüssig wird. Die Stoffe werden unter ausreichend hohem Druck gehalten, um eine wesentliche Verdampfung zu
vermeiden. Das "bedeutet im allgemeinen unter Wasserdampfdruck
"bei der gewählten Temperatur, denn die restlichen Stoffe sind im allgemeinen höhersiedend als Wasser. Temperaturen
unter 25O0C können angewendet werden, aber dann
sind "beträchtlich längere Reaktionszeiten nötig und/oder die Verflüssigung des Kohlenwasserstoffgehaltes der gemeinen
Kohle ist nicht vollständig. Bei Temperaturen, die wesentlich über 35O0C liegen, kommt es zu unerwünschtem thermischem
Cracken. Bei geringeren Säurekonzentrationen ist die Verflüssigung nicht vollständig, und bei höheren Säurekonzentrationen
kann es zu einer schädlichen Polymerisierung von Lösungsmittelbestandteilen oder Zerfallsprodukten der
gemeinen Kohle kommen. Höhere Säurekonzentrationen können bei niedrigeren Temperaturen und geringere Konzentrationen
bei höheren Temperaturen angewandt werden.
Das Verfahren kann je nach der Art des gewünschten Produktes
auf eine von zwei Weisen durchgeführt werden. Wenn das gewünschte Produkt ein Pestbrennstoff ist, kann das Solvolyselösungsmittel
entweder durch Pyrolyse oder durch nichtkatalytische Verflüssigung erzeugt werden. Wenn eine Lö-
sung dee Solvolyseprodukte gewünscht wird, kann das Solvolyselösungsmittel
entweder durch katalytisch^ Verflüssigung oder durch indirekte Verflüssigung erzeugt werden» Die
"beiden Verfahrensweisen werden nachfolgend im einzelnen "beschrieben.
EaIl I; Erzeugung von Festbrennstoff
Bei dieser Verfahrensweise wird durch die Wirkung eines pyrolytisch oder nichtkatalytisch erzeugten Solvolyselösungsmittels
ein Pestbrennstoff erzeugt, der im wesentlichen frei von Mineralstoffen und Wasser ist. Jede der beiden
Alternativen wird nachfolgend einzeln beschrieben,
gall IA; Erzeugung von Pestbrennstoff auf dem Wege der
pyrolytischen Herstellung des Solvolyselösungsmittels.
Bei diesem schematisch in Pig. 1 gezeigten Verfahren wird die Kohle mit einem Solvolyselösungsmittel (und Säure) in
einer Menge zwischen 1,5 und 4 mal dem Gewicht der Kohle in einer Solvolysereaktionskammer 10 insbesondere 30 bis
60 Minuten lang bei 250 bis 35O0C behandelt, wobei die
Säure, ausgehend vom Gewicht des Lösungsmittels, von 0?25
bis 1$ ausmacht. Die bevorzugte Säure ist Schwefelsäure,
jedoch kann auch Salzsäure oder jede beliebige andere Mineralsäure verwendet werden. Die im Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer enthaltene Säure wird mit einem billigen
Alkali, z.B. mit Kalk oder wasserfreiem Soda neutralisiert. Dann wird der Ausgangsetrom der Solvolysereaktionskammer
einer zweistufigen Extraktion (11 und 12) unterworfen, bei der anorganische "Asche"-Bestandteile der
Kohle in der ersten Stufe entfernt werden und überschüssiges Solvolyselösungsmittel in der zweiten Stufe. Gemäß einer Alternative können die Solvolyse, die Säureneutrali=
sierung und die Lösungsmittelextraktion der ersten Stufe kombiniert und in einem einzigen Reaktionsgefäß durchgeführt
werden. Aufbereitungslösungsmittel wird durch Pyro-
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lyse (20) von Kohle erzeugt und dem Rücklaufsοlvolyselösungsmittel
hinzugefügt. Bei der Pyrolyse entsteht ein Verkohlungsprodukt als Nebenprodukt. Die Pyrolyse kann,
wie dem Fachmann bekannt, je nach der Art der Kohle ein
Verfahrensschritt mit hoher oder niedriger Temperatur sein. Ein alternativer Brennstoff für die Pyrolyse kann
ein Teil des Solvolyseprodukts sein. Nach dem Verlassen
der zweiten Stufe wird das Solvolyseprodukt von Druck entlastet (30), um das Wasser schlagartig zu entspannen
(flash). Auch eine Destillation könnte in diesem Verfahrenssohritt
vorgesehen sein.
gall IB: Erzeugung von Festbrennstoff auf dem Wege der
nichtkatalytischen Verflüssigung zur Herstellung des
Solvolyselösungsmittels.
Bei diesem Verfahren, welches schematisch in Fig. 2 dargestellt
ist, wird die Kohle mit einem Solvolyselösungsmittel (und Säure) in einer Menge entsprechend 1,5 "bis
4 mal dem Gewicht der Kohle in der Solvolysereaktionskammer 10 insbesondere 30 bis 60 Minuten lang bei 250 bis
35Q0C behandelt, wobei die Säure, ausgehend vom Gewicht
des Lösungsmittels, 0,25 bis 1$ ausmacht. Die bevorzugte
Säure ist Schwefelsäure, jedoch kann auch Salzsäure oder jede beliebige andere Mineralsäure verwendet werden. Die
im Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer enthaltene Säure wird mit einem billigen Alkali, wie Kalk oder wasserfreiem
Soda neutralisiert. Dann wird der Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer einer zweistufigen Extraktion (11
und 12) unterzogen, bei der anorganische Bestandteile der Kohle in der ersten Stufe entfernt werden und überschüssiges
Solvolyselösungsmittel in der zweiten Stufe. Nach dem
Verlassen der zweiten Stufe wird das Solvolyseprodukt von Druck entlastet, um das Wasser schlagartig zu entspannen
(30). Es könnte auch eine Destillation in diesem Verfahrensschritt
vorgesehen sein. Gemäß einer Alternative können die Solvolyse, die Neutralisierung und die Extraktion der
ersten Stufe kombiniert und in einem einzigen Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Aufbereitungslösungsmittel wird
durch nichtkatalytische Verflüssigung von Kohle erzeugt und dem Rücklaufsolvolyselösungsmittel hinzugefügt. Es
kann jede beliebige geeignete nichtkatalytische Verflüssigung angewendet werden, jedoch besteht das bevorzugte Verfahren
zur Verflüssigung in dem CO-Dampfverfahren, welches von dem amerikanischen Department of Energy entwickelt
wurde, "Solvent Refined Lignite Process Development", Final Technical Report, D. E. Severson, 5. Januar 1979» DOE Report
Nr. PE-4189-15. Bei diesem Verflüssigungsverfahren
wird Kohle mit einer destillationsfähigen Fraktion des Produktes gemischt und mit Synthesegas (GO + H2) einer
Hochtemperaturreaktionskammer 40 zugeführt. Die Produkte
werden schlagartig entspannt, um überschüssiges Synthesegas, COp, Wasser und andere Gase zu entfernen (41)? und
der Produktstrom wird destilliert, um ein Rücklaufverflüssigungslösungsmittel
(42) zurückzugewinnen. Der Rest des Produktes, der noch in gewissem Ausmaß destillationsfähiges Material enthält (was üblicherweise als durch Lösungsmittel
raffiniertes Lignit bezeichnet wird) wird als Aufbereitungssolvolyselösungsmittel
und für das Produkt des benötigten Synthesegases verwendet.
Pail II; Erzeugung von Kohlelösung Bei dieser Betriebsweise wird eine Lösung eines im wesentlichen von Mineralstoffen und Wasser freien Solvolyseproduktes
in einem Phenol- und/oder Alkoholderivate enthaltenden Lösungsmittel durch die Wirkung eines Solvolyselösungsmittels
erzeugt, welches entweder durch katalytlsche Verflüssigung oder indirekte Verflüssigung hergestellt
wird. Die beiden Alternativen werden nachfolgend gesondert beschrieben.
Fall HA; Erzeugung von Kohle lösung auf dem Wege der katalytischen
Verflüssigung zur Herstellung des Solvolyselösungsmittels.
Bei diesem Verfahren, welches schematisch in Fig« 3 dargestellt
ist, wird die Kohle mit SolvolyselösungBmittel (und Säure) in einer Menge entsprechend 1,5 "bis 4 mal dem
Gewicht der Kohle in der Solvolysereaktionskammer 10 insbesondere 30 bis 60 Minuten lang bei 250 bis 35O0C behandelt,
wobei die Säure, ausgehend vom Gewicht des Lösungsmittel von 0,25 bis 1$ ausmacht. Die bevorzugte
Säure ist Schwefelsäure, jedoch kann auch Salzsäure oder jede beliebige andere Mineralsäure verwendet werden. Die
Säure im Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer wird mit einem billigen Alkali neutralisiert, z.B. mit Kalk
oder wasserfreiem Soda. Dann wird der Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer einer zweistufigen Extraktion (11
und 12) ausgesetzt, bei der anorganische Bestandteile der Kohle in der ersten Stufe entfernt werden und überschüssiges
Solvolyselösungsmittel in der zweiten Stufe. Nach dem
Verlassen der zweiten Stufe wird das Solvolyseprodukt von
Druck entlastet, tun das Wasser schlagartig zu entspannen (30). Es könnte auch eine Destillation in diesem Verfahrensschritt
vorgesehen sein. Gemäß einer Alternative kann die Solvolyse, Neutralisierung und Extraktion der ersten
Stufe kombiniert und in einem einzigen Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Aufbereitungslösungsmittel wird durch katalytische
Verflüssigung von Kohle erzeugt und dem Rücklaufsolvolyselösungsmittel
hinzugefügt. Es kann zwar jeder beliebige Verfahrensschritt katalytischer Verflüssigung angewendet
werden, jedoch ist das bevorzugte Verfahren der Verflüssigung das von der Rheinische Braunkohlenwerke AG in
Deutschland entwickelte Verfahren, "Rheinbraun - liquefaction of Brown Coal", D. Bocker, W. Dolkemeyer, K. H. Keim
und TI. Leinz, welches bei der EPRI Conference on Synthetic Fuels: Status and Directions, im Oktober 1980 in San Francisco
vorgelegt wurde. Bei diesem Verflüssigungsverfahren
-η-
wird Kohle mit einem destillationsfähigen Rücklauflösungsmittel
gemischt und gemeinsam mit Wasserstoff einer Hochtemperaturreaktionskammer
50 zugeführt. Pur die Verflüssigung wird ein Katalysator verwendet, der Eisen- und Schwefelverbindungen
aufweist. Die Produkte werden schlagartig entspannt, um überschüssigen Wasserstoff, CO2, Wasser und
andere Gase zu entfernen (51)> und der Produktstrom wird destilliert, um Rücklaufverflüssigungslösungsmittel zurückzugewinnen;
eine "syncrude"-Fraktion, die zwischen 35 und
35O0C siedet; und eine nichtdestillationsfähige "Asphalten" Fraktion
(52). Die "Asphalten"-Fraktion wird als Aufbereitungssolvolyselösungsmittel
verwendet. Die "Syncrude"-Fraktion wird als Transportlösungamittel verwendet, um das
Solvolyseprodukt im Mischer (31) aufzulösen. Dadurch wird eine Lösung der Kohle in einem Transportlösungsmittel erhalten.
Es können herkömmliche Zusatzstoffe und/oder geringe Mengen Wasser der Kohlelösung hinzugefügt werden t um
ihr Fließvermögen und ihre Transporteigenschaften zu verbessern.
Fall HB: Erzeugung von Kohle lösung auf dem Weg der indirekten
Verflüssigung zur Herstellung des Solvolyselösungsmittels.
Bei diesem Verfahren, welches schematisch in Fig« 4 dargestellt
ist, wird die Kohle mit Solvolyselösungsmittel (und Säure) in einer Menge entsprechend 1,5 "bis 4 mal dem
Gewicht der Kohle in der Solvolysereaktionskammer 10 insbesondere 30 bis 60 Minuten lang bei 250 bis 35O0C behandelt,
wobei die Säure, ausgehend vom Gewicht des Lösungsmittel von 0,25 bis 1$ ausmacht. Die bevorzugte Säure ist
Schwefelsäure, jedoch kann auch Salzsäure oder ;jede beliebige
andere Mineralsäure verwendet werden. Die Säure im Ausigangsstrom der Solvolysereaktionskammer wird mit einem
billigen Alkali, wie Kalk oder wasserfreiem Soda neutralisiert. Der Ausgangsstrom der Solvolysereaktionskammer wird
dann entweder mit einem an hochsiedenden Alkoholen reichen
Lösungsmittel oder mit einem Phenollösungsmittel extrahiert, um anorganische Bestandteile (11) der Kohle abzutrennen
und destilliert (12)^ um überschüssiges Solvolyselösungsmittel zurückzugewinnen, welches erneut in den
Kreislauf zurückgeführt wird. Wasser wird vom Rücklaufsolvolyselösungsmittel
und vom Solvolyseprodukt während der Destillation abgetrennt. Die Solvolyse, Neutralisierung und
Extraktion kann kombiniert und in einem einzigen Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Aufbereitungslösungsmittel wird
durch indirekte Verflüssigung von Kohle erzeugt und dem Rücklaufsolvolyselösungsmittel hinzugefügt. Es könnte jedes
beliebige Verfahren zum Erzeugen hochsiedender Alkohole verwendet werden, jedoch ist das bevorzugte Verfahren
ein Verfahren, bei dem Kohle (oder das Solvolyseprodukt)
vergast wird, um ein Gemisch aus GO und Ho zu erzeugen
(60). Das CO: H2-Verhältnis des Synthesegasgemisches wird
in einer verstellbaren Reaktionskammer (61) eingestellt
und dann zu Methanol umgewandelt (62). Das Methanol wird unter Verwendung eines geeigneten Katalysators weiter umgewandelt
zu hochsiedenden Alkoholen (63). Das Gemisch der Alkohole wird destilliert (64), um eine schwersiedende
Fraktion zu erhalten, die für die Solvolyse geeignet ist, sowie eine leichtsiedende Fraktion, die als Lösungsmittel
zum Lösen des Sölvolyseproduktes geeignet ist. Das leichtsiedende Transportationslösungsmittel wird mit dem Solvolyseprodukt
in einem Mischer (30) gemischt, wo Wasser und/ oder herkömmliche Zusätze hinzugefügt werden können, um
das Fließvermögen und die Fließeigenschaften der Kohlelösung zu verbessern.
Zu Demonstrationszwecken wurden zwei Versuche durchgeführt,
um die Solvolyse gemeiner Kohle zu quantifizieren. Alle Einheiten sind in Gewicht angegeben, sofern nichts anderes
angezeigt ist.
350 g Braunkohle aus den Beluah Mines in Hord Dakota wurde mit 450 g eines durch Lösungsmittel raffinierten
Lignits gemischt, welches als Solvolyselösungsmittel verwendet wurde (und durch nichtkatalytische Verflüssigung
von Braunkohle erzeugt wurde). Für die Braunkohle der Beluah Mines werden die folgenden Gehaltswerte in Gewichtsprozent
auf feuchtigkeitsfreier Basis gemessen angegeben:
Wasserstoff | 4,16 | * |
Kohlenstoff | 64,14 | 1° |
Stickstoff | 1,00 | 1« |
Sauerstoff | 19,72 | fo |
Schwefel | 0,77 | |
Asche - | 10,28 | |
Das durch Lösungsmittel raffinierte Lignit ergab die folgende Analyse:
. Gew.^
Schwere Destillate 30,3 Nichtdestillationsfähiges, in
Pyridin lösliches organisches
Material 69,1
Asche 0,6
Schmelzpunkt 0O (0F) 62,22 (144)
Kohlenstoff 87,1
Wasserstoff 6,2
Stickstoff 0,7
Schwefel 1,0
Sauerstoff (per Differenz) 4,4
Das Gemisch wurde in ein 2 1-Reaktionsgefäß der Parr Instruments gefüllt und erwärmt, bis es fluidförmig war.
2,25 g Schwefelsäure wurde hinzugefügt, das Reaktionsge-
·■■·■ '■-· -:- 3H2512
-U -
faß geschlossen und auf 2500C erhitzt. Die Reaktionsteilnehmer
wurden 45 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Bei Versuchsende wurde das Reaktionsgefäß abgekühlt
und "bei 12O0C entlüftet. Dann wurde das Reaktionsgefäß auf
Zimmertemperatur abgekühlt und die Produkte entnommen* Das Produkt war ein schwarzer, brüchiger Feststoff, der zwischen
1700C und 245°C schmolz. Obwohl der Inhalt des Reaktionsgefässes
bei der Betriebstemperatur von 25O0C nicht untersucht wurde, wird anhand dieser Schmelzpunktdaten angenommen,
daß der Inhalt des Reaktionsgefässes bei Beendigung der Umsetzung im wesentlichen flüssig war. Es wurde
eine 13»55 g Probe des Produktes mit Kresol 24 Stunden
lang in einem Soxhletextraktionsapparat extrahiert. Es wurde ein 1,95 g Rückstand von Aschekonzentrat erhalten.
Um das Ausmaß der Lösungsmittelalkylierung und die Fähigkeit
zum Entwässern von Braunkohle durch Solvolyse zu zeigen, wurde 200 g Braunkohle aus den Beluah Mines in
Nord Dakota mit je 150 g Kresol und Naphten behandelt. Als
Katalysator wurde 1,5 g einer 98^-igen Schwefelsäure hinzugefügt und das Reaktionsgemisch in einem Reaktionsgefäß
der Parr Instruments auf 25O0C erhitzt. Nach einer Reaktionszeit
von 45 Minuten wurde das Reaktionsgefäß abgekühlt, und die Produkte wurden mit Azeton ausgewaschen.
Das Kresol/Naphtengemisch ist charakteristisch für die Bestandteile
des Solvolyselösungsmittels, welches durch katalytische
Verflüssigung von Braunkohle erzeugt wird. Die Azetonaufschlämmung wurde filtriert und das Azeton aus dem
Filtrat verdampft. Eine Probe des piltrats, die töaphten,
Kresol, Wasser und geringe Mengen aufgelösten Lignits enthielt, wurde unter Vakuum destilliert. Aus 23,8 g löslichem
Azeton wurde durch Destillation 16,8 g flüchtiger Stoff und
0,92 g Rückstand erhalten. Das entspricht einer Lösungsmittelauf nähme von ca. 8,5$, ausgehend vom Gewicht der ur-
<( «4 * β (J
3U2512
sprünglichen Braunkohle, und einer Wasserentfernung von
ca. 20$, ausgehend vom Gewicht der Braunkohle.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen von Asche aus gemeiner Kohle,
dadurch gekennze ichne t, daß ein Einsatz teilchenförmiger gemeiner Kohle mit mindestens dem gleichen
Gewicht eines Solvolyselösungsmittels in Berührung gebracht wird, welches aus der Klasse der Phenol- und Alkoholverbindungen
ausgewählt wird, unterhalb 2500C schmilzt, in Gegenwart einer anorganischen Säure in einer Menge von ca. 0,05 bis 3$ ausgehend vom Gewicht des
Soivolyselösungsmittels bei einer Temperatur im Bereich
von ca. 2000C bis 35O0C, und daß anschließend Mineralfeststoffe
vom entstehenden Produkt entfernt werden»
2. Verfahren zum Entfernen von Asche aus gemeiner Kohle, dadurch gekennze ichne t, daß ein Einsatz
aus teilchenförmiger gemeiner Kohle mit zwischen cao
150 und 300 Gew.# eines Solvolyselösungsmittels, ausgehend vom Gewicht des Einsatzes, in Berührung gebracht wird,
welches aus der Klasse der Phenol- und Alkoholverbindungen ausgewählt wird, unterhalb 25O0C schmilzt, in Gegenwart einer
anorganischen Säure in einer Menge von oa. O925 bis 1$,
ausgehend vom Gewicht des Solvolyselösungsmittels, bei einer Temperatur im Bereich von ca. 2000C bis 35O0C, bis die
Kohlenwasserstofffraktion der gemeinen Kohle im wesentlichen
flüssig wird, und daß anschließend Mineralfeststoffe von der entstehenden Flüssigkeit entfernt werden«
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem weiteren
Verfahrensschritt Solvolyselösungsmittel von der entstehenden Flüssigkeit entfernt wird und das entfernte
Solvolyselösungsmittel in Berührung mit zusätzlichen Mengen des Einsatzes in den Kreislauf zurückgeleitet wird«,
4. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem weiteren Verfahrensschritt Wasser von der entstehenden Flüssigkeit
entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennze ichne t, daß in einem weiteren Verfahrensschritt die Säure neutralisiert wird,
ehe die Feststoffe von der Flüssigkeit entfernt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US20121480A | 1980-10-27 | 1980-10-27 |
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