DE3141829A1

DE3141829A1 - Verfahren zum faerben von cellulosefasern, vor allem zum einbadigen faerben von mischungen aus cellulose/polyester mit dispersions- und reaktivfarbstoffen

Info

Publication number: DE3141829A1
Application number: DE19813141829
Authority: DE
Inventors: Max Dr. 4144 Arlesheim Perrig
Original assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Current assignee: Sandoz AG; Sandoz Patent GmbH
Priority date: 1980-10-30
Filing date: 1981-10-22
Publication date: 1982-06-09

Description

VERFAHREN ZUM FAERBEN VON CELLULOSEFASERN, VOR ALLEM ZUM EINBADICEN
FAERBEN VON MISCHUNGEN AUS CELLULOSE/POLYESTER MIT DISPERSIONS- UND REAKTIVFARBSTOFFEN Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zum Färben von Textilien bestehend aus oder enthaltend Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen, vor allem jedoch zum Färben von Mischungen aus Cellulose, vor allem Baumwolle/Polyester-Mischtextilien mit Dispersions- und Reaktivfarbstoffen, vor allem Fluorchlorpyrimidin-Monofluortriazin-, Dichlortriazin-, Dichlorchinoxalin- bzw. Methylsulfon-chlormethylpyriinidin-Farbstoffen, in einem Bade.
Es ist bekannt, das s dass Polyester/Baumwoll-Mischungen mit Dispersions- und Reaktivfarbstoffen einbadig gefärbt werden können. Dabei muss der pH-Wert des Färbebades mit Monoatrium- und Dinatriumphosphat auf 6,9 bis 7 eingestellt werden. Die Färbung wird üblicherweise bei 60 - 700C begonnen, dann wird progessiv auf 1300C aufgeheizt. Während dieser Zeit fixieren die Reaktiv- und die Dispersionsfarbstoffe.
Dieses Verfahren hat nun den Nachteil, dass bei den Reaktivfarbstoffen die Farbausbeute besonders auf Baumwolle stark herabgesetzt wird. Auch sind üblicherweise 100-200 g/l Salz in der Flotte notwendig, um die gewünschte Ausbeute zu erreichen. Auf vielen Maschinen ist es aber sehr schwierig, solch hohe Salzmengen von 100-200 g/l einzusetzen.
Es wurde gefunden, dass sich Reaktivfarbstoffe, vor allem Fluorchlorpyrimidin-, Monofluortriazin-, Dichlorchinoxalin- bzw. Methylsulfonchlormethylpyrimidin-Farbstoffe mit 0,2 - 1 g/l Flotte Soda (kalz.) bei 60 - 800 mit guter Ausbeute fixieren lassen. Dabei sind nur Salzmengen von 20 - 60 g/l erforderlich; dies sind Mengen, die sich ohne weiteres in modernen Stück- und Zirkulationsfärbeapparaten verwenden lassen. Dadurch wird es möglich, beim Färben von Polyester/Baumwoll-Mischungen mit Reaktiv- und Dispersionsfarbstoffe in einem Bade ohne hohe Salzmengen auszukommen. Der pH-Wert während der Reaktivfärbung liegt im allgemeinen bei 8 bis 9.8, bevorzugt bei 8 - 8.8, besonders bei 8 - 8.5.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist demnach ein Verfahren der in den Ansprüchen näher gekennzeichneten Art und die derart erhältlichen Textilien.
Bevorzugt wird die Färbung so durchgeführt, dass bei Verwendung pH 8 und bei 1300C beständiger Dispersionsfarbstoffe das Färbebad 10 - 20 Minuten lang bei 60 - 800C und 10 - 60 Min. lang bei 110 - 1300C oder in Gegenwart eines Carriers 30 - 60 Min. lang bei 98 - 1040C belassen wird. Das Aufheizen (von 20 - 400) auf 60 - 800C dauert in der Regel 10 - 60 Min., ebenso das weitere Erhitzen auf 110 - 1300 bzw. 98 - 1040C In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Flotte nach der Fixierung des Reaktivfarbstoffs auf einen pH-Wert von 4,5 - 6 eingestellt und darauf auf 110 - 1300 bzw. bei Anwesenheit eines Carriers auf 98 - 1040C für die voranbeschriebene Dauer erhitzt. Der pH-Wert kann auf jede dem Färber geläufige Art mit anorganischen oder organischen Säuren adjudiert werden, bevorzugt sind Ameisen- oder Essigsäure.
Das Färbebad enthält erfindungsgemäss neben 20 - 60 g/l, bevorzugt 30 - 60 g/l und besonders bevorzugt 40 - 60 g/l Salz (vor allem Kochsalz) und 0,2-1, bevorzugt 0,4-0,6 g/l Soda (kalz.) die dem Färber geläufigen üblichen Mengen an Dispergatoren und den Dispersionsfarbstoff sowie den Reaktivfarbstoff. Weiter ist die Anwesenheit von Metanitrobenzosulfosaurem Natrium von Vorteil.
Im schwach alkalischem Bereich (pH 8) beständige Dispersionsfarbstoffe sind dem Farbstoff-Chemiker bekannt. Als Beispiele seien die folgenden, aus dem Colour Index bekannten Farbstoffe genannt: C.I. Disperse Yellow 23, 50; C.I. Disperse Orange 96; C.I. Disperse Red 43, 121, 210; C.I. Disperse Blue 183 und ähnliche.
Als Beispiele für Reaktivfarbstoffe seien folgende aus dem Colour Index bekannten genannt: C.I. Reactive Yellow 25, 64, 111 und 125; C.I.
Reactive Orange 69; C.I. Reactive Red 123, 147, 159 und 171; C.I.
Reactive Blue 113, 114, 116, 120 und 170; C.I. Reactive Violet 23 und 33 sowie weitere, aus dem Colour Index bekannte Reaktivfarbstoffe dieser Art.
Die Färbeflotten können weitere übliche Zusätze und Hilfsmittel enthalten, z.B. Dispergatoren, Emulgatoren, Weichmacher und ähnliche.
Falls Carrier mitverwendet werden, so liegt deren Menge im Rahmen des üblichen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern das Verfahren, ohne es zu begrenzen.
Teile sind Gewichtsteile oder Volumenteile, Prozente sind Gewichtsprozente, die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
B e i-s i'e 1 1 In ein Färbebad mit einem Volumen von 1000 Teilen werden bei 300 100 Teile eines Gewebes aus Baumwolle/Polyester (55/45) eingeführt, darauf werden 1 Teil Dispergator (nicht ionogen, handelsüblich), 50 Teile Kochsalz, 0,5 Teile Soda kalz., 2,5 Teile des Farbstoffs C.I. Reactive Blue 178 und 0,85 Teile des Farbstoffs C.I. Disperse Blue 183 zugesetzt.
Es wird 10 Minuten bei 300 laufen gelassen und darauf innerhalb 50 Min.
auf 800 erhitzt. 10 Minuten lang wird bei 800 gefärbt und darauf innerhalb 60 Minuten auf 1300 erhitzt. 30 Minuten wird bei 1300 verweilen gelassen. Nach dem Seifen und Spülen erhält man eine tiefblaue Färbung.
Beispiel 2 In einem Färbebad (1000 Teile Wasser) werden 100 Teile Polyester/ Baumwolle (35/65) eingeführt. Darauf werden in der angegebenen Reihenfolge 2 Teile Metanitrobenzolsulfosaures Natrium, 2 Teile Dispergator (nicht-ionogen, handelsüblich), 1 Teil Gleitmittel (handelsübliche Ware), 40 Teile Kochsalz, 0,5 Teile Soda kalz., 0,4 Teile des Farbstoffs C.I. Reactive Red 147, 1,4 Teile des Farbstoffs Reactive Violet 33, 0,1 Teil des Farbstoffs Disperse Red 53, 0,6 Teile des Farbstoffs Disperse Violet 27, 0,03 Teile des Farbstoffs Disperse Blue 58 zugegeben.
Es wird während 15 Minuten bei 300 laufen gelassen, darauf innerhalb 45 Minuten auf 80° erhitzt. Nach 15 Minuten Verweilen bei 800 wird der pH-Wert mit Ameisensäure auf 5 gestellt und 4 Teile Färbebeschleuniger (handelsüblicher Carrier) zugesetzt. Darauf wird innerhalb von 30 Minuten auf 1040 erhitzt und während 45 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Nach dem Spülen und Seifen erhält man eine brillante rotviolette Färbung.
Beispiel 3 In ein Färbebad (1000 Teile Wasser) werden 100 Teile Polyester/Baumwolle (35/65) eingeführt. Darauf werden in der angegebenen Reihenfolge 2 Teile Metanitrobenzolsulfosaures Natrium, 2 Teile Dispergator (nichtionogen, handelsüblich), 1 Teil Gleitmittel (handelsübliche Ware), 40 Teile Kochsalz, 0,5 Teile Soda kalz., 1,2 Teile des Farbstoffs C.I. Reactive Blue 114, 0,1 Teil des Farbstoffs Reactive Blue 116, 0,7 Teile des Farbstoffs Disperse Blue 58, 0,02 Teile des Farbstoffs Disperse Blue 83 zugesetzt.
Es wird 15 Minuten lang bei 300 gefärbt und sodann innerhalb von 40 Minuten auf 800 erhitzt und 15 Minuten bei 800 weitergefärbt. Darauf wird mit Ameisensäure der pH-Wert auf 5,0 eingestellt, innerhalb 60 Minuten auf 1300 erhitzt und während 30 Minuten bei dieser Temperatur zu Ende gefärbt. Nach dem Spülen und Seifen wird eine brillante blaue Färbung erzielt.

Claims

VERFAHREN ZUM FAERBEN VON CELLULOSEFASERN, VOR ALARM ZUM EINBADIGEN FAERBEN VON MISCHUNGEN AUS CELLULOSE/POLYESTER MIT DISPERSIONS- UND REAKTIVFARBSTOFFEN P a t e n t ans p r ü ehe 1. Verfahren zum Färben von Textilien bestehend aus oder enthaltend Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass mit Fluorchlorpyrimidin-, Monofluortriazin-, Dichlortriazin-, Dichlorchinoxalin- oder Methylsulfon-chlor-methyl-pyrimidin-Farbstoffen bei 60-800C in einem Färbebad gefärbt wird, das neben den entsprechenden Farbstoffen 20 - 60 g/l Salz und 0,2 - 1 g/l Soda enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zu gleichzeitigen einbadigen Färben von Mischungen aus Cellulose/Polyester mit Dispersions- und Reaktivfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit bis 1300C und pH 8-stabilen Dispersionsfarbstoffen und den Reaktiv-Farbstoffen in einem Färbebad gefärbt wird, und die Färbung so durchgeführt wird, dass das Färbebad bis zur Fixierung des Reaktivfarbstoffanteils bei 60-800C belassen wird, darauf entweder auf 110-1300C oder in Gegenwart eines Carriers auf 98-1.040C erhitzt wird und bei dieser Temperatur bis zur Fixierung des Dispersionsfarbstoffanteils belassen wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit Dispersionsfarbstoffen und den Reaktiv-Farbstoffen in einem Färbebad gefärbt wird, und die Färbung so durchgeführt wird, dass das Färbebad bis zur Fixierung des Reaktivfarbstoffanteils bei 60 - 800C belassen wird, der pH-Wert der Flotte mit Ameisen- oder Essigsäure auf 4,5 - 6 eingestellt wird, darauf entweder auf 110 -130°C oder in Gegenwart eines Carriers auf 98 - 1040C erhitzt wird und bei dieser Temperatur bis zur Fixierung des Dispersionsfarbstoffmittels belassen wird.
4. Die nach den Ansprüchen 1-3 gefärbten Textilien.