DE314090C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01J—MANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
- A01J11/00—Apparatus for treating milk
- A01J11/10—Separating milk from cream
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Husbandry (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Dairy Products (AREA)
Description
Die frühere Arbeitsweise zur Entrahmung der Milch beruhte auf der Eigenschaft derselben, nach längerem Stehen an der Oberfläche
Fettröpfchen auszuscheiden, welche sich vorher in der Milch in feinster Verteilung
emulgiert befanden.
Da diese ■ Entrahmung viel Zeit erforderte und meistens eine Säuerung des Rahmes und
der Magermilch . zur Folge hatte, wurden raschere Methoden gesucht, welche ihre technische
Lösung in der Anwendung der Zentrifuge /fanden. Die Trennung des Rahmes oder der
Sahne erfolgte durch die Zentrifugalkraft auf die Weise, daß die spezifisch schwereren Magermilchteilchen
nach außen, die spezifisch aber leichteren Fettkügelchen des Rahmes nach innen gedrängt werden. Durch eine seitliche
Öffnung der Zentrifuge kann dann bei großer Umdrehungsgeschwindigkeit die Magermilch
abgeführt werden, während der Rahm, welcher bei der Ausschleuderung eine innere aufrechtstehende Wand der Trommel bildet, durch
eine Scheidungswand für sich abgeführt werden kann.
Eine Verbesserung der Milchzentrifuge wurde dann gefunden, indem man auf die Erfahrung
aufbaute, daß die Entrahmung der, Milch in dünner Schicht eine vollkommenere ist wie in
dicker Lage. Diese Neuerung bestand darin, .daß in die Zentrifugentrommel ein Einsatz
von eng aneinanderliegenden Tellern eingefügt wurde, durch deren schmale Zwischenräume
unter Wirkung der Zentrifugalkraft die Trennung von Magermilch und Rahm entsteht.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Milchentrahmung
beruht auf dem Durchblasen von Luft oder anderer Gase in fein verteiltem Zustande von unten nach oben durch .kontinuierlich
in ein Scheidegefäß einströmende Vollmilch, um durch die Luftblasen die
spezifisch leichteren Fettkügelchen mitzureißen und so eine sofortige Rahmbildung oben auf
der Milch hervorzurufen, wobei zu beachten war, daß die jeweilige Höhe der Milchsäule
genau der zu behandelnden Milch bzw. deren größerer oder geringerer Scheidungsfähigkeit
angepaßt war, da die Höhe in demselben Verhältnis zu der Zeitdauer steht, welche die
Abscheidung der Fettkügelchen befördert.
Die vorliegende Erfindung zur Rahmgewinnung benutzt nun ebenfalls Luft oder
andere Gase, die in die Milch eingeblasen werden, beruht aber nicht auf dem mechanischen
Mitreißen der Fettkügelchen durch den Luft- bzw. Gasstrom, sondern auf der Ausnutzung
der verschiedenen Oberflächenspannungen der in der Milch befindlichen Kolloide,
wie Fette, Eiweiße usw.
Gemäß derselben wird Milch durch Gase, wie z. B. Luft, zunächst in Schaum verwandelt
und die so gebildeten Schaumblasen werden über einem Sieb zum Platzen gebracht, wodurch
der Rahm dank seiner niederen Oberflächenspannung von den anderen Milchbestand-
teilen höherer Oberflächenspannung aus den Schaumblasen abgeschieden und von der
Magermilch getrennt wird.
Zur Ausführung des neuen Verfahrens wird
z. B. die Milch nach dem Verfahren des Schweiz. Patentes No. 73914 durch Diffusion und
Einblasen von Luft in Schaum verwandelt, wodurch man Milchschaumwände dünnster Schichten erhält, in welchen sich die Milchkolloide
fein dispers befinden. Wie bekannt, entsteht nun durch die Schaumbildung eine ungeheuer große Oberfläche, in welcher sich
oberflächenaktive Stoffe, wie z. B. Fette, me.hr anreichern können, wie in ihrer Flüssigkeit.
Nun besitzen die oberflächenaktiven Stoffe niederere Oberflächenspannungen als oberflächeninaktive
Stoffe, so daß man in den Schaumblasen ^eine beträchtliche Anhäufung
dieser aktiveren Substanzen niederer Ob'er-
flächenspannung erhält. Durch diese Überanreicherung in den Schaumwänden erfolgt
nun eine Ausscheidung des oberflächenaktiven Stoffes.
Die Untersuchung der Milch, bezogen auf ihre Oberflächenspannung, zeigt, daß die Gesamtoberflächenspannung
ihrer Emulsion etwa 44 Dynen^beträgt,'welcher Wert sich namentlich
• aus den Komponenten »Fett = etwa 35 Dynen und Eiweiß (Kasein) = 55 Dynen« zusammensetzt.
Dieser' Überblick ergibt, daß sich erstens ■ die Milch* durch ^Diffusion von Luft in Schaum
verwandeln läßt, und daß sich in den dargestellt en" ^Schaum blasen eine Ansammlung des
oberflächenaktiveren Stoffes, Fett, ergeben muß, welches durch seine Anhäufung grobdispers^wird,
koaguliert, was das Platzen der visköseren^_Milchblasen und die Ausscheidung
des Fettes, bzw. des Rahmes zur- Folge hat.
Ferner sei noch speziell darauf hingewiesen, daß die bei der Zentrifugenentrahmung nötige
Milchtemperatur^von 35 ° bis 45° C und somit nachherige Abkühlung vollständig wegfällt;
denn während der ganzen Schaumentrahmung wird bei normaler Temperatur gearbeitet,
wobei ^esJ°vorteilhaft ist, die Temperatur so
niedrig" wie möglich zu halten; jedenfalls soll die Temperatur von 200C nicht überstiegen
werden.
'Auf beiliegender Zeichnung ist ein zur. Ausführung des neuen Verfahrens dienlicher
Apparat im^ Vertikalschnitt zur Darstellung
gebracht.
■ Der" gezeichnete Schaumentrahmungsapparat besteht ^einfach aus einem Behälter α für V2 bis 100 Liter Milch und mehr, in welchem ein Schaumerzeugungskörper b aus porösem Material, ._wie z. B. gebranntem Ton eingelagert und mit'einem Gaszuführrohr c verbunden ist.
■ Der" gezeichnete Schaumentrahmungsapparat besteht ^einfach aus einem Behälter α für V2 bis 100 Liter Milch und mehr, in welchem ein Schaumerzeugungskörper b aus porösem Material, ._wie z. B. gebranntem Ton eingelagert und mit'einem Gaszuführrohr c verbunden ist.
Der Behälter α ist mit einem sehr weiten sich
kegelstumpfförmig erweiternden Rand d versehen, auf welchem ein feines Sieb e, z. B.'
aus Metall- oder Textilgewebe, erhaben aufsitzt. Dieses Sieb e befindet sich am Ende
der Hülse f, die bis zum Boden des Behälters a in. letzteren hineindringt und denselben in
zwei Abteilungen trennt, die durch am Unterteil der Hülse f vorgesehene Öffnungen g miteinander
in Verbindung stehen.
Der Rand d weist ferner eine ringförmig nach unten geneigte Fortsetzung i auf, unter
deren freiem Ende ein ringförmiger ~ Rahmauffangbehälter B angeordnet ist.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
In die in den Behälter α gebrachte Milch wird durch den porösen Körper b hindurch
Luft eingeblasen und dadurch die Milch in Schaum verwandelt, in welchem sich die Milchkolloide fein dispers befinden. Durch die
Schaumbildung entsteht nun eine ungeheuer große Oberfläche, in welcher sich oberflächenaktive
Stoffe, wie z. B. Fette, mehr anreichern können, wie in ihrer Flüssigkeit. Da nun
die oberflächenaktiven Stoffe niederere Oberflächenspannungen als oberflächeninaktive Stoffe
besitzen, so erhält man in den Schaumblasen eine beträchtliche Anhäufung dieser aktiveren
Substanzen niederer Oberflächenspannung. Infolge dieser Überanreicherung im Schaum
erfolgt nun beim Platzen der viskoseren Milchblasen eine Ausscheidung des oberflächenaktiven
Stoffes, d. h. des Rahms.
Letzterer lagert sich auf dem Siebe e, ab, während die davon befreite . Magermilch
zwischen e, f und d, α in den Behälter α zurückfließt.
Da die Schaumblasen beim Einblasen von Luft sofort entstehen und ■ sich mit Fett bzw. Rahm aufladen, so erfolgt die
Entrahmung unmittelbar. Diese dauert solange an, bis kein aktiver Fettstoff mehr da
ist; infolgedessen geht auch die Gesamtoberflächenspännung
derart zurück, daß nur noch kleine unbeständige Schaumblasen entstehen,
welche ein Beweis für entrahmte Milch sind. Während des Betriebes wird der auf e abgelagerte
Rahm durch die nachdrängenden, aufsteigenden Schaumblasen über die Fortsetzung i des Behälterrandes d hin in den
Sammelbehälter B geschoben.
Die entrahmte Milch ergibt einen Fettgehalt von 0,1 Prozent, wobei die Oberflächenspannung
der Milch von 45 Dynen auf 49 Dynen nach der Entrahmung steigt, während die
gewonnene Sahne eine Oberflächenspannung Von 40 Dynen zeigt.
Die beschriebene Einrichtung ist für Einzeloperation bzw· Haushaltungszwecke gedacht;
sie kann aber auch für kontinuierlichen Betrieb bzw. Großbetrieb eingerichtet sein, wo die
Milch kontinuierlich zugeführt und entrahmt 120.
abgeführt werden soll.
Sollte die Absicht bestehen, die in der
-; Magermilch noch Vorhandenen oberflächenaktiven
Stoffe, wie Eiweißkörper, z. B. Kaseine, Albumine, auch noch zu gewinnen,"'so kann
die vom Rahm getrennte Magermilch durch intensivere Luftzufuhr jbehufs Schaumbildung
weiter behandelt werden, wobei nach einiger Zeit sich diese Stoffe in der Reihenfolge ihrer
niedrigsten Oberflächenspannung nach und nach ausscheiden. Bei all den verschiedenen
ίο Ausscheidungen soll den Rahm- sowie den
Eiweißstoffblasen Gelegenheit gegeben werden, sich ruhig mit ihren oberflächenaktiven Körpern
abzusetzen, damit nicht durch die mechanische Wirkung der Luft der Körper wieder emulgiert,
peptisiert, d. h. der Vorgang reversibel gemacht^wird.
Claims (2)
- Paten't-.Ansprüche:i. Verfahren zur Entrahmung von Milch, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch zunächst durch Gase in Schaum umgewandelt und ■ die dabei gebildeten Schaumblasen über einem Siebe zum Platzen gebracht werden, wodurch der Rahm dank seiner niederen Oberflächenspannung von den anderen Milchbestandteilen höherer Oberflächenspannung aus den [ Schaumblasen abgeschieden und von der Magermilch getrennt wird.
- 2. Verfahren gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der nach Trennung des Rahms verbleibenden Magermilch durch intensivere Weiterbehandlung mit Gasen die in der Reihenfolge ihrer niedrigsten Oberflächenspannungen noch vorhandenen oberflächenaktiven Stoffe, wie Kaseine und Albumine, sukzessive infolge Schaumbildung und Platzen der gebildeten Schaumblasen über einem Siebe ausgeschieden und von der Magermilch getrennt werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE314090C true DE314090C (de) |
Family
ID=566924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE314090C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2502664A1 (de) * | 1974-03-07 | 1975-09-11 | Alfa Laval Ab | Verfahren zum abscheiden von magermilch von milch oder rahm durch filtern |
-
0
- DE DENDAT314090D patent/DE314090C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2502664A1 (de) * | 1974-03-07 | 1975-09-11 | Alfa Laval Ab | Verfahren zum abscheiden von magermilch von milch oder rahm durch filtern |
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