DE3140875C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
zur automatischen Kalibrierung von Meß- und Anzeigegeräten
zur Bestimmung des Sauerstoffpartialdrucks.
In der medizinischen Meßtechnik sind polarographische Meß
aufnehmer zur transkutanen Bestimmung des Sauerstoffpar
tialdrucks im Körpergewebe allgemein bekannt. Langfristig
veränder polarographische Meßaufnehmer unter anderem
durch Austrocknen des Elektrolyten ihre Eigenschaften. Dar
über hinaus sind die Kennwerte der Aufnehmer von Umgebungs
bedingungen, insbesondere vom Luftdruck und auch von der
relativen Luftfeuchte sowie der Temperatur abhängig.
Wegen der komplizierten chemisch-physikalischen Zusammen
hänge an polarographischen Meßaufnehmern ist der Kali
briervorgang der Meß- und Anzeigegeräte zeitaufwendig; zu
seiner Durchführung ist geschultes Personal erforderlich.
Der vollständige Kalibriervorgang aus dem Nullab
gleich und der nachfolgenden Ermittlung des Kalibrierwerts
für den Wert der Luftfeuchte von 100%, da davon auszuge
hen ist, daß unter dem applizierten Meßaufnehmer am
Patienten eine etwa 100%ige Luftfeuchte entsteht.
Es sind bereits Kalibrierverfahren für polarographische
Meßaufnehmer bekannt, so z. B. aus der DE-PS 26 08 727
und aus der DE-OS 29 45 207. Zur Durchführung des Kali
briervorgangs nach diesen Verfahren sind Referenz- bzw.
Hilfsgase erforderlich.
Weiterhin ist aus der DE-AS 29 29 387 die elektronische
Kalibrierung potentiostatischer bzw. polarographischer
Meßaufnehmer bekannt. Gemäß der dort genannten Aufgaben
stellung sollen durch eine automatische Feststellung und
Kompensation der zeitlichen Aktivitätsänderung der Ar
beitselektroden die Kalibrierungsintervalle mit Prüfgas bzw.
Eichlösungen erheblich ausgedehnt werden, indem für einen
einzigen vorgegebenen Meßpunkt die Aktivität der Meßelektrode
zu einem bestimmten Zeitpunkt verglichen wird mit der Aktivität
der frisch kalibrierten Arbeitselektrode. Mit dieser Art
der Kalibrierung läßt sich jedoch nicht feststellen, ob der
Meßaufnehmer noch voll funktionsfähig ist. So kann beispiels
weise der Fall eintreten, daß der Arbeitspunkt des Meßaufnehmers
nach wie vor in der Nähe des ursprünglichen Arbeitspunkts liegt,
obwohl beispielsweise die Kathode bereits beträchtlich kontami
niert ist, was sich aber erst aus der vollständigen Überprüfung
des Ist-Polarogramms des Meßaufnehmers ersehen ließe.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine automa
tische Kalibriervorrichtung zu schaffen, die den Anwender von
polarographischen Meßaufnehmern und den zugehörigen Meß- und
Anzeigegeräten zur Messung des Sauerstoffpartialdrucks bei
Routinemessungen vollständig von dem zeitraubenden und um
ständlichen Kalibriervorgang entlastet, ohne daß die automa
tische Kalibrierung die Meß- und Anzeigegenauigkeit der
Kombination von Meßaufnehmer und Meß-Anzeigegerät in uner
wünschter Weise beeinträchtigt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich für
eine Vorrichtung zur automatischen Kalibrierung von Meß-
und Anzeigegeräten zur Bestimmung des Sauerstoffpartialdrucks
aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung bietet gegenüber bekannten manuell zu kalibrie
renden Geräten dieser Art den Vorteil einer für den Anwender einfa
chen, raschen und automatischen Kalibrierung der Kombina
tion von Meßaufnehmer und zugehörigen Meß- und Anzeigege
rät. Der Gerätebenutzer hat nach dem Einschalten des Ge
räts und einer Wartezeit von einigen Minuten automatisch ein kalibriertes Meß- und Anzeigegerät
zur Verfügung. Für die Gerätekalibrierung besonders ge
schultes Personal ist nicht mehr erforderlich. Der Ka
libriervorgang erfolgt nicht mehr nur für einen einzigen Punkt
der Arbeitskennlinie des Meßaufnehmers, sondern die Kenn
linie des polarographischen Meßaufnehmers wird bei der
Kalibrierung vollständig durchfahren und der Arbeitspunkt
wird automatisch an der Stelle der geringsten Steigung
der Kennlinie festgelegt. Darüber hinaus erhält der An
wender für Präzisionsmessungen die Möglichkeit, den Kali
briervorgang mit Eichlösungen bzw. mit Referenzgasen durch
zuführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
unter Bezug auf die Zeichnung in Verbindung mit einer
ausführlichen Funktionsbeschreibung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen
Ausführung der automatischen Kalibriervorrich
tung,
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer vorteilhaften Aus
gestaltung eines
Teils der Vorrichtung nach Fig. 1, und
Fig. 3 den typischen Verlauf eines Polarogramms für
verschiedene Werte des Sauerstoffpartialdrucks.
Einander entsprechende Baugruppen sind in den Figuren mit
gleiche Bezugsziffern angegeben.
Eine Recheneinheit 4 wirkt
über eine Ausgangsanpaßschaltung (Schnittstelle) 3 und
einen Polarisationsspannungsgenerator 2 auf einen polaro
graphischen Meßaufnehmer 1 ein, dessen Ausgangssignal (Po
larisationssignal) nach Umsetzung in einem Analog-Digital-
Umsetzer 6 über eine Eingangsanpaßschaltung (Schnittstelle)
5 an die Recheneinheit 4 gelangt, die es zur Speicherung
an einen Schreib-Lese-Speicher 8 weiterleitet. Das Aus
gangssignal einer barometrischen Druckdose 11 gelangt nach
Umsetzung in einem Analog-Digital-Umsetzer 10 über eine
Eingangsanpaßschaltung (Schnittstelle) 9 an den Zentral
rechner 4. In einem Lesespeicher 7 ist zum Vergleich mit
dem Ist-Polarogramm ein Grenz-Polarogramm gespeichert.
Der Meßaufnehmer 1 ist in bekannter Weise zur Ermittlung
des Sauerstoffpartialdrucks eingerichtet; er ist
mit einer Einrichtung zur Heizung des Aufnehmers
selbst und des an die Meßfläche des Aufnehmers angrenzen
den Meßobjekts versehen.
Nachdem die Recheneinheit 4 in noch zu beschreibender
Weise mit einem Startsignal für den automatischen Kali
briervorgang beaufschlagt ist, liefert diese an die Aus
gangsanpaßschaltung (Schnittstelle) 3 ein Steuersignal.
Die Ausgangsanpaßschaltung 3 veranlaßt den Polarisations
spannungsgenerator 2 zur Abgabe einer variablen Polari
sationsspannung an den Meßwertaufnehmer 1.
Der zeitliche Verlauf der Polarisationsspannung ist drei
eckförmig: Von einem geeigneten Anfangswert aus steigt
die Polarisationsspannung mit konstanter Anstiegsgeschwin
digkeit von 1 Millivolt/Sekunde bis 10 Millivolt/Sekunde,
vorzugsweise mit 4 Millivolt/Sekunde bis 6 Millivolt/Sekun
de auf einen vorgebbaren Maximalwert von 0,5 Volt bis 5,0
Volt, vorzugsweise von 0,5 Volt bis 2,0 Volt an. Nach Er
reichen des Maximalwerts fällt die Polarisationsspannung
mit der betragsmäßig gleichen, ebenfalls konstanten Ge
schwindigkeit, mit der sie zunächst vom Anfangswert aus auf
den Maximalwert angestiegen war, auf den Anfangswert zurück.
Dies bedeutet, daß die einzelnen Punkte des Polarogramms wegen
der sehr langsamen Anstiegs- bzw. Abfallgeschwindigkeit der
Polarisationsspannung quasi-stationär aufgenommen werden. Der
Anfangswert kann beispielsweise bei 0,05 Volt liegen. Es sei
jedoch betont, daß der Anfangswert von der Art des Meßaufnehmers,
dessen Temperatur und anderen Parametern abhängig ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es wegen
der zeitsparenden Durchführung des Kalibriervorgangs wünschens
wert, die Polarisationsspannung nur in bestimmten meßtechnisch
besonders interessanten Bereichen der Kennlinie mit der obenge
nannten Anstiegsgeschwindigkeit bzw. Absinkgeschwindigkeit an
steigen bzw. abfallen zu lassen und die übrigen Kennlinienbe
reiche mit einer erhöhten Anstiegsgeschwindigkeit der Polari
sationsspannung in ansteigender bzw. abfallender Richtung
zu durchfahren. Auch Sprünge der Polarisationsspannung in
ansteigender bzw. abfallender Richtung sind in den Kennlinien
bereichen denkbar, in denen der Verlauf des aufnehmerspezifi
schen Polarogramms aus dem Verlauf des noch zu beschreibenden
Grenz-Polarogramms mit sehr großer Wahrscheinlichkeit vorher,
bestimmbar ist.
Der polarographische Meßaufnehmer 1 liefert das aufnehmer
spezifische Polarisationssignal, das den Eingang des Analog-
Digital-Umsetzers 6 beaufschlagt. Über die Eingangsanpaß
schaltung (Schnittstelle) 5 gelangt das digitalisierte Meß
signal des Meßwertaufnehmers 1 an den Zentralrechner 4,
der es zur Speicherung an den Schreib-Lese-Speicher 8 weiter
leitet.
In dem Lesespeicher 7 ist in Form elektrischer Signale ein
Grenzpolarogramm gespeichert, dessen Werte aus einer Viel
zahl von Polarogrammen experimentell durch Vergleichsmes
sungen ermittelt wurden und dessen elektrische Signale im
Verlauf des Fertigungsvorgangs des Meß- und Anzeigegeräts
in einem geeigneten Digitalformat in den Lesespeicher 7 ein
geschrieben wurden.
Die Recheneinheit 4 vergleicht das in dem Schreib-Lese-
Speicher 8 gespeicherte Ist-Polarogramm mit dem in dem Le
sespeicher 7 gespeicherten Grenz-Polarogramm. Die Rechenein
heit 4 berechnet an verschiedenen Punkten der Kennlinie
des Meßaufnehmers 1 die aufnehmerspezifische theoretische
Reststromabweichung vom Nullpunkt und leitet die für die
Reststromabweichung ermittelten Werte zur Speicherung in
dafür vorgesehene Speicherplätze des Schreib-Lese-Speichers
8 weiter. Durch den Vergleich werden aus dem Toleranzfeld
herausfallende Polarogramme erkannt, es wird die Kali
brierbarkeit des Meßaufnehmers 1 bestimmt und der Arbeits
punkt auf der Kennlinie festgelegt.
Die barometrische Druckdose 11 ermittelt den Luftdruck
der Umgebungsluft. Der Analog-Digital-Umsetzer 10 wandelt
das dem barometrischen Luftdruck entsprechende analoge
Signal in ein proportionales digitales Signal. Über die
Eingangsanpaßschaltung (Schnittstelle) 9 gelangt das digi
talisierte elektrische Luftdrucksignal an die Recheneinheit
4.
Die Recheneinheit 4 errechnet mit Hilfe des dem barome
trischen Luftdruck proportionalen elektrischen Signals
und der am Meß- und Anzeigegerät wählbaren Temperatur des
Meßwertaufnehmers 1 den theoretischen Wert des Sauerstoff
partialdrucks bei 100% relativer Luftfeuchte, die, wie
erwähnt, unter der Meßfläche des applizierten Meßwertauf
nehmers 1 entsteht.
Während des automatischen Kalibriervorgangs befindet sich
der polarographische Meßaufnehmer 1 in einer Haltevor
richtung 12 gemäß Fig. 2, die an der Frontplatte des Meß-
und Anzeigegeräts angebracht ist.
In den Meßaufnehmer 1 ist in bekannter, nicht darge
stellter Weise eine Einrichtung zur elektrischen Heizung
des Aufnehmers sowie des an die Meßfläche des Aufnehmers
angrenzenden Meßobjekts mittels impulsförmig fließenden
Stroms eingebaut. Ein ebenfalls nicht dargestellter Tem
peraturfühler mißt die Temperatur des Meßwertaufnehmers
1 und regelt über einen geschlossenen Regelkreis, beispiels
weise durch Impulsbreitenmodulation, die Temperatur des
Aufnehmers.
In der Haltevorrichtung 12 ist ein Sensor 13 angeordnet,
der die vom Heizstrom des Aufnehmers ausgehenden Magnet
felder erfaßt und der Vergleichereinrichtung 14 zuleitet.
Der Sensor 13 kann beispielsweise ein induktiver Sensor
sein, doch auch andere magnetfeldabhängige Sensoren sind
denkbar. Die Vergleichereinrichtung 14 vergleicht die von
dem induktiven Sensor 13 aufgenommenen elektrischen Si
gnale mit den Heizstromimpulsen, die vom Meß- und Anzei
gegerät an den Heizstromkreis des Meßwertaufnehmers 1 ab
gegeben werden und beaufschlagt bei Übereinstimmung bei
der Signale bezüglich der Phasenlage/Nulldurchgänge über
den Eingang der Eingangsanpaßschaltung 5 die Recheneinheit
4 mit einem Startsignal zur Einleitung des automa
tischen Kalibriervorgangs.
Über die vorstehend beschriebene Einrichtung zur Erzeugung
des Startsignals wird erreicht, daß ein automatischer Ka
libriervorgang nur dann ausgelöst wird, wenn sich der an
das Meß- und Anzeigegerät angeschlossene Meßwertaufnehmer
1 in der Haltevorrichtung 12 befindet. Fehlkalibrierungen,
die unter Umständen verhängnisvolle Folgen haben könnten
und beispielsweise denkbar wären, wenn der Meßwertaufneh
mer 1 während des Kalibriervorgangs nicht in die zugehöri
ge Haltevorrichtung 12 eingesetzt wäre, sondern bereits
am Patienten appliziert wäre, sind somit ausgeschlossen,
weil die Vergleichereinrichtung 14 Koinzidenz der beiden
Eingangssignale nicht feststellen kann. Der Kalibrierstart
durch ein Fremdgerät, beispielsweise durch ein zweites
Meß- und Anzeigegerät zur Bestimmung des Sauerstoffpartial
drucks, dessen Meßaufnehmer versehentlich zur Kalibrierung
dem falschen Meß- und Anzeigegerät zugeordnet wurde, ist
damit ebenfalls ausgeschlossen.
Fig. 2 zeigt wiederum den polarographischen Meßaufnehmer 1,
der während des Kalibriervorgangs in eine Haltevorrichtung
12 eingesetzt ist, in der der Sensor 13 zum Empfang der vom
Meßaufnehmer 1 infolge des impulsförmigen Heizstroms ausge
henden Signale fest angeordnet ist. Der Sensor 13 leitet
das aufgenommene Signal zum Vergleich mit einem dem Heiz
strom proportionalen Signal an eine Vergleichereinrichtung
14 weiter, deren Ausgangssignal über die Eingangsanpaß
schaltung 5 die Recheneinheit 4 beaufschlagt. Zur Kali
brierung mit Narkosegasen wird der Meßfläche des in die Hal
tevorrichtung 12 eingesetzten Meßaufnehmers 1 Gas aus einer
in das Meß- und Anzeigegerät integrierten Gasmischkammer 15
zugeführt.
In Fig. 3 ist der auf den Sättigungsstromwert I 0 bezogene
Polarisationsstrom I über der Polarisationsspannung U dar
gestellt. Fig. 3 zeigt den typischen Verlauf des Polaro
gramms ein und desselben polarographischen Meßaufnehmers 1
für drei verschiedene Werte des Sauerstoffpartialdrucks,
nämlich 0% O2, 21% O2 (Umgebungsluft) und 100% O2. Mit
gestrichelten Linien sind die jeweils zugehörigen Toleranz
felder des bereits beschriebenen Grenzpolarogramms darge
stellt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kali
briervorrichtung befindet sich der Meßaufnehmer 1 in einer
Haltevorrichtung 12 an der Frontplatte des Meß- und Anzei
gegeräts. Für die Kalibrierung des Meßaufnehmers mit Eich-
oder Referenzgas wird die Meßfläche des Meßaufnehmers 1
während des Kalibriervorgangs von Mischgas, beispielswei
se von N2O, aus der in das Meß- und Anzeigegerät für die
Sauerstoffpartialdruckmessung integrierten Gasmischkammer
15 überströmt. Zweckmäßigerweise befindet sich die Aus
trittsöffnung der Gasmischkammer 15 in unmittelbarer Nä
he der Haltevorrichtung 12. Dem Meß- und Anzeigegerät
sind die zur Kalibrierung erforderlichen Gase über geeig
nete, in den Figuren dargestellte Anschlüsse, bei
spielsweise aus den stationären Gasversorgungsleitungen
des Krankenhauses zuführbar. In bereits beschriebener Wei
se wird ein Polarogramm durchfahren, während der Meßauf
nehmer von Mischgas überströmt wird. Auf der Kennlinie
des Meßaufnehmers wird der Punkt als Arbeitspunkt ausge
wählt, an dem die Arbeitskennlinie von ihrem Minimalwert
kommend eine bestimmte Steigung erreicht hat. Nachdem das
Polarogramm in der obengenannten Weise ermittelt wurde,
wird die Meßfläche des Meßaufnehmers 1 der Umgebungsluft
(21% O2) ausgesetzt und mit der nach vorstehendem Verfah
ren festgelegten Polarisationsspannung ein weiteres Pola
rogramm für den Sauerstoffpartialdruck der Umgebungsluft
bestimmt und auf 21% O2 hochgerechnet.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur automatischen Kalibrierung von Meß- und
Anzeigegeräten zur Bestimmung des Sauerstoffpartialdrucks
mittels eines Meßaufnehmers unter Verwendung einer Rechen
einheit, die gespeicherte Strom-Sollwerte gegen aktuelle,
vom Meßaufnehmer gelieferte Strom-Istwerte vergleicht und
ein Differenzsignal als Korrekturwert bereitstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Meßaufnehmer (1) unter Steuerung durch die Recheneinheit (4) von einem Polarisationsspannungsgenerator (2) mit einer Polarisationsspannung beaufschlagt ist, die von einem An fangswert bis zu einem durch den oberen Grenzwert eines Arbeitsbereichs vorgegebenen Maximalwert ansteigt und nach Erreichen des Maximalwerts mit zur Anstiegsgeschwindig keit betragsgleicher Absinkgeschwindigkeit auf den Anfangs wert abfällt,
- - die vom Meßaufnehmer (1) infolge der anliegenden Polarisationsspannung abgegebenen Meßsignale nach Analog-Digitalumsetzung von der Recheneinheit (4) in einen Schreib/Lese-Speicher (8) eingelesen werden,
- - ein Lesespeicher (7) vorhanden ist, der die Werte eines digitalisierten, aus einer Vielzahl von Polaro grammen gebildeten, experimentell ermittelten Grenz polarogramms speichert,
- - die im Lesespeicher (7) gespeicherten, dem Grenz- Polarogramm entsprechenden Strom-Sollwerte in der Recheneinheit (4) mit dem im Schreib/Lese-Speicher (8) gespeicherten, dem aufnehmerspezifischen Polarogramm entsprechenden Strom-Istwerte verglichen werden und aus der Abweichung von Strom-Istwert und Strom-Sollwert die theoretische Rest-Stromabweichung des Meßaufnehmers (1) vom Nullwert bestimmt wird,
- - der Wert der Rest-Stromabweichung in einem dafür re servierten Bereich des Schreib/Lese-Speichers (8) zur Festlegung des Nullpunkts des Meßaufnehmers (1) gespeichert und der Arbeitspunkt des Meßaufnehmers (1) an der Stelle der geringsten Steigung innerhalb des Arbeitsbereichs der Aufnehmerkennlinie festgelegt wird, und daß
- - für eine gewählte Betriebstemperatur des Meßaufnehmers (1) der theoretische Wert des Sauerstoffpartialdrucks der Umgebungsluft mit Hilfe des durch eine barometrische Druckdose (11) erfaßten und in die Recheneinheit (4) eingegebenen Werts des Umgebungsluftdrucks auf 100% relative Luftfeuchte hochgerechnet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Meß- und Anzeigegerät mit einer Haltevorrichtung (12)
zur Aufnahme des mit einem impulsförmigen Heizstrom
gespeisten Meßaufnehmers (1) versehen ist und einen
in der Haltevorrichtung eingebauten Sensor (13) auf
weist, der die den Meßaufnehmer durchfließenden Heiz
stromimpulse erfaßt und das daraus gebildete Signal
einem Eingang einer Vergleichseinrichtung zuführt, an
deren anderem Eingang ein den zum Meßaufnehmer gelan
genden Heizstromimpulsen entsprechendes Signal anliegt,
und daß das Vergleichssignal bei Koinzidenz der Phasen
lagen/Nulldurchgänge der zu vergleichenden Eingangs
signale als Startsignal für den automatischen Kalibrier
vorgang auf die Recheneinheit (4) gelangt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung (12) mit einer Gasmischkammer (15) aus
gestattet ist, über die ein Gasgemisch auf die Meßfläche
eines in die Haltevorrichtung (12) eingesetzten Meßauf
nehmers leitbar ist, das durch zeitsynchrone Signalaus
lösung über die Recheneinheit (4) während des Überströmens
der Meßfläche mit dem Mischgas am Meßaufnehmer (1) ein
Polarogramm in den Schreib/Lese-Speicher (8) eingelesen
und sodann der Punkt auf der Kennlinie des Meßaufnehmers
(1) bestimmt wird, an dem diese vom Minimalwert ausgehend
eine bestimmte, vorgebbare Steigung erreicht, daß die
Meßfläche des Meßaufnehmers (1) nach Abschaltung des Gas
stroms aus der Gasmischkammer (15) der Umgebungsluft aus
gesetzt wird und anschließend mit der während des Über
strömens des Meßaufnehmers (1) mit Mischgas festgelegten
Polarisationsspannung ein Polarogramm mit dem Sauerstoff
partialdruck der Umgebungsluft ermittelt und auf 21%
Sauerstoffgehalt hochgerechnet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (13) ein induktiver Sensor ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Recheneinheit (4) die Polarisationsspannung in bestimmten,
meßtechnisch besonders interessanten Bereichen der Kenn
linie des Meßaufnehmers mit einem ersten konstanten Wert
(W 1) der Anstiegsgeschwindigkeit bzw. Absinkgeschwindig
keit erhöht bzw. erniedrigt und in den anderen Bereich
der Kennlinie mit einem zweiten Wert (W 2) der Anstiegs
geschwindigkeit bzw. Absinkgeschwindigkeit ansteigt bzw.
abfällt, und daß der Betrag des zweiten Werts (W 2) größer
als der Betrag des ersten Werts (W 1) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Polarisationsspannung in bestimmten Bereichen der Kennlinie
des Meßaufnehmers, in denen der Verlauf des aufnehmerspezi
fischen Polarogramms aus dem Verlauf des Grenz-Polarogramms
vorherbestimmbar ist, in ansteigender bzw. abfallender
Richtung sprungweise verändert wird.
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