DE3140611C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Materialabscheidung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Abscheidungs- und Beschichtungstechniken, bei denen entlang
einer Sehlinie abgeschieden wird, sind für die Industrie
sehr nützlich. Im makroskopischen Maßstab ermöglichen diese
Techniken die gleichmäßige Abscheidung eines dünnen Films
oder eines Überzugs auf einer Oberfläche. Außerdem ermögli
chen Verfahren zur physikalischen Dampfabscheidung, wie
beispielsweise Aufstäubungsverfahren, Aufdampfverfahren und
ähnliche Techniken, bei denen entlang einer Sehlinie
abgeschieden wird, die Abscheidung von festen Überzügen
direkt aus dem Dampfzustand. Die sich ergebenden Überzüge
haben mikroskopische Charakteristiken, die mit anderen
Mitteln nicht erreichbar sind. Verfahren zur physikalischen
Dampfabscheidung und insbesondere Aufstäubungsverfahren
ermöglichen auch die Abscheidung von Filmen und Überzügen
auf einer tatsächlich unbestimmten Vielzahl von Materialien.
Derartige Überzüge können amorph oder kristallin, metal
lisch oder nichtmetallisch sein. Sie können auch gleichmäßig
aus nicht im Gleichgewicht befindlichen Verbindungen oder
Vereinigungen von Elementen in Proportionen zusammengesetzt
sein, die normalerweise im Gleichgewichtszustand eine nicht
gleichmäßige Zusammensetzung oder Struktur bilden, wenn sie
durch andere Techniken abgeschieden werden.
Im allgemeinen werden bei der physikalischen Dampfab
scheidung einige Mechanismen angewendet, um Atome des
Überzugsmaterials von einer Quelle oder einem Target
mit einer Energie auszulösen, die ausreicht, daß die
Atome entlang einer Sehlinie zur Oberfläche eines Sub
strates gelangen, um dort abgeschieden zu werden. Die
physikalische Dampfabscheidung schließt Aufstäubungsverfahren
Dampfabscheidungsverfahren, Verfahren zur Ionenplattie
rung und die Abscheidung durch einen neutralisierten
Ionenstrahl ein. Gewöhnlich beinhaltet sie nicht Ver
fahren zur chemischen Dampfabscheidung, Verfahren zum
Elektroplattieren oder Techniken, bei denen Überzüge
rasch verfestigt werden. Bei dem Verfahren zur Ionen
plattierung handelt es sich um eine Änderung sowohl
des Aufstäubungsverfahrens als auch des Dampfabscheidungs
verfahrens, die die Ionisierung der Atome im Dampf ein
schließt, woraufhin ein Teil der ionisierten Atome
durch ein elektrisches Feld zum Substrat gezogen werden.
Die Hauptcharakteristik dieser Techniken besteht darin,
daß sie den Zugang eines Bereiches der Materialquelle
entlang einer Sehlinie zur zu beschichtenden Oberfläche
verwenden. Das Konzept des Zugangs entlang einer Seh
linie wird beim Ionenplattieren geringfügig erweitert.
Dieses Verfahren verändert die Flugbahnen der ionisier
ten Atome des Überzugsmaterials geringfügig, um es zu
ermöglichen, daß ein Teil des Materials auf Bereiche
eines Substrates aufgebracht wird, die nicht auf einer
echten Sehlinie von der Quelle liegen. Bei all diesen
Techniken handelt es sich jedoch im wesentlichen um
Abscheidungsverfahren, bei denen entlang der Sehlinie
abgeschieden wird, deren Überzüge im allgemeinen in derselben
Weise durch Mechanismen beeinflußt werden, die
bei der Abscheidung entlang der Sehlinie Defekte erzeugen.
Bei der geometrischen Abschattung handelt es
sich um einen derartigen Mechanismus, der säulenförmige
Wachstumsdefekte erzeugt, wie dies später beschrieben
und gezeigt werden wird.
Da das Aufstäubungsverfahren das Bedeutendste der gegenwärtig
bekannten Verfahren zur physikalischen Dampfabscheidung
ist und für die anderen Verfahren repräsentativ ist, kon
zentrieren sich die folgenden Erörterungen auf Abschei
dungen durch dieses Verfahren. Die im folgenden erörter
ten Prinzipien und Probleme sind jedoch gleichermaßen
auf alle Techniken zur physikalischen Dampfabscheidung
und auf andere Verfahren anwendbar, bei denen entlang
einer Sehlinie abgeschieden wird.
Durch Kathodenstäubung bzw. durch Aufstäuben ausgelöste
Atome, die im allgemeinen in der Richtung des Substrates
emittiert werden, werden als ein Film oder ein Überzug
auf der Oberfläche des Substrates abgeschieden. Wenn das
Substrat und das Target zueinander ausgerichtete paralle
le Platten sind und wenn der minimale Winkel eines Adatom
einfalls groß ist, besitzt der gesamte Überzug
eine gleichmäßig hohe Qualität. Wenn jedoch das Sub
strat in bezug auf das Target einen Winkel aufweist,
groß ist, breiter ist als das Target oder eine drei
dimensionale Oberfläche mit Bereichen aufweist, die
gegenüber dem Target einen Winkel aufweisen, weist we
nigstens ein Bereich des Überzuges eine schlechte Quali
tät auf. Dieses Problem ist ausführlicher in den
Fig. 2, 5a bis 5c und 14a bis 14f dargestellt.
Es wurde experimentell ermittelt, daß der Einfallswin
kel des Nettoflusses zur Substratoberfläche die Quali
tät des sich ergebenden Überzuges stark beeinflußt. Als
Hauptmechanismus, durch den Strukturen mit säulenför
migen Wachstumsdefekten, die durch offene Grenzen ge
trennt sind, ausgebildet werden, wurde die geometrische
Abschattung herausgefunden. Der artige Strukturen weisen
im allgemeinen einen verminderten Korrosionswiderstand
und andere örtliche Verschlechterungen der Eigenschaften
des Überzuges auf. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
sind in dem Artikel "The Influence of Surface Topography
and Angle of Adatom Incidence on Growth Structure in
Sputtered Chromium", von J. W. Patten, Thin Solid Films
Vol. 63, 1979, Seiten 121-129 beschrieben. Zur Sache
gehörige Aspekte dieser Ergebnisse werden in
Zusammenhang mit den Fig. 5a bis 5c und 14a bis 14f
nachfolgend erörtert.
Es wäre wünschenswert, wenn durch ein Verfahren, bei dem
entlang einer Sehlinie abgeschieden wird, abgeschiedene
Überzüge und insbesondere durch ein Verfahren zur physi
kalischen Dampfabscheidung abgeschiedene Überzüge ohne
durch geometrische Abschattungen bewirkte Defekte und
insbesondere ohne säulenförmige Wachstumsstrukturen und
offene Lücken oder Grenzen zwischen derartigen Strukturen
hergestellt werden könnten. Die offenen Grenzen ver
schlechtern die mechanischen Eigenschaften, die elektro
nischen Eigenschaften und andere physikalische Eigen
schaften der Überzüge und beeinträchtigen daher ihre
Nützlichkeit bei Anwendungen im Ingenieurwesen. Bei
spielsweise können solche Überzüge nicht verhindern, daß
fremde Substanzen, insbesondere korrosive Flüssigkeiten,
in die Oberfläche eindringen. Sie sind außerdem empfind
licher gegenüber mechanischen Störungen als Überzüge,
die solche Defekte nicht aufweisen. Die Oberflächen der
artiger Überzüge sind auch oft rauh. Alle diese Merkmale
wirken sich bei der Herstellung von Schutzüberzügen, die
auf Substrate, wie beispielsweise auf Meeres-Gasturbinen
flügel und -schaufeln aufgebracht werden, in hohem Maße
nachteilig aus.
Es wurden verschiedene Techniken angewendet, um das Wachs
tum von säulenförmigen Defekten in derartigen Überzügen
zu beseitigen. Bei einem Versuch wird das Substrat ge
dreht, wenn das Material darauf abgeschieden wird. Diese
Technik führt zu einem gleichmäßigen, mittelmäßigen,
bzw. zweitklassigen Überzug, der noch säulenförmige
Wachstumsdefekte enthält. Es wurde ein weiterer Versuch
unternommen, die statischen geometrischen Abmessungen
des Targets oder des Substrates oder von beiden so handzu
haben, daß überall auf dem Substrat gleichmäßig unter
einem rechten Winkel abgeschieden wird. Dies ist in
den Fig. 5 und 5a der US-PS 40 38 171 dargestellt.
Durch dieses Verfahren ist es jedoch nicht möglich,
durch geometrische Abschattungen entstandene Defekte
in einer befriedigenden Weise zu eliminieren.
Bei einer weiteren Technik wird das Substrat nach der
Beschichtung erhitzt, um die thermische Diffusion des
abgeschiedenen Materials in seitlicher Richtung zu
vergrößern, um die Defekte "zu heilen" und um dadurch
die Porosität des Überzugs zu vermindern. Wenn
jedoch in einer ausreichenden Weise erhitzt wird, bei
spielsweise auf eine Temperatur von etwa 80° des
Kelvin-Schmelzpunktes eines Materials, wie beispiels
weise einer durch Aufstäuben aufgebrachten Kupferlegie
rung, um eine seitliche Verteilung der Materialien zu
ermöglichen, wird gleichzeitig ermöglicht, daß die
abgeschiedenen Materialien sich in im Gleichgewicht be
findliche Kristallite verschiedener Phasen trennen
bzw. absondern. Je heißer die Hitzebehandlung ist oder
je länger sie dauert, desto größer ist die Neigung in
Richtung auf das Gleichgewicht. Phasentrennungen ver
mindern sowohl die strukturelle Homogenität als auch
die Homogenität der Zusammensetzung des gesamten Über
zuges, nicht nur in den Bereichen, die säulenförmige
Wachstumsdefekte aufweisen, sondern auch in den Berei
chen, die eine geschlossene Mikrostruktur einer hohen
Qualität aufweisen. Es wird daher einer der Haupt
zwecke der physikalischen Dampfabscheidung, nämlich
die Erzeugung einer nicht im Gleichgewicht befindlichen
homogenen Überzugsstruktur und Zusammensetzung beseitigt.
Ein weiteres Problem bei der Hitzebehandlung besteht
darin, daß durch sie die Korngröße in dem Überzug ver
größert werden kann. Die Nachteile, die sich aus inhomo
genen Strukturen oder Zusammensetzungen, oder aus gro
ßen Korngrößen ergeben können, sind Fachleuten geläufig.
Eine weitere Schwierigkeit, die sich bei einer Hitze
behandlung ergibt, ist in der Verschlechterung der Haft
fähigkeit des Überzugs an dem Substrat zu sehen. Wenn
die thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Substrates
und des Überzuges sehr verschieden sind, kann es an
dem Übergang zu einem Bruch kommen. Außerdem ist eine
Diffusion von Material in vertikaler Richtung vom
Übergang weg wahrscheinlich, durch die Lücken am Über
gang oder in einigen Fällen spröde oder brüchige Phasen
auftreten können. Beide Erscheinungen schwächen die
Haftfähigkeit des Überzugs an dem Substrat.
Bei einer verwandten Technik wird bei einer erhöhten
Temperatur abgeschieden, so daß eine ausreichend große
seitliche Verteilung eintritt, wenn der Überzug abge
schieden wird. Dadurch soll ein dichter Überzug erzeugt
werden. Es ergeben sich jedoch dieselben Nachteile, die
oben bereits beschrieben wurden.
Eine mechanische Bearbeitung des Überzugs, wie bei
spielsweise Kugelstrahlen in Verbindung mit einer Hitze
behandlung macht es möglich, daß etwas tiefere Tempera
turen angewendet werden. Durch das Kugelstrahlen kann
jedoch die Haftfähigkeit des Überzuges an dem Substrat
ebenfalls verschlechtert werden, insbesondere wenn sich
der Elastizitätsmodul des Substrates beträchtlich von dem
Elastizitätsmodul des Überzuges unterscheidet. Dann kann näm
lich an dem Übergang ein Bruch auftreten. Im Falle von
sehr brüchigen Überzügen ist ein Sandstrahlen nicht
möglich, ohne daß der Überzug bricht.
Selbst wenn man die Abscheidung eines ersten Materials
auf in hohem Maße gereinigten Oberflächen eines Stiftes,
der sich dreht, mit einer nachfolgenden Abscheidung
einer obersten Schicht aus einem anderen Material und
einer nachfolgenden Hitzebehandlung kombiniert, können
Defekte, die durch geometrische Abschattungen bedingt
sind und säulenartige Wachstumsdefekte beinhalten, nicht
eliminiert werden. Gemäß der Fig. 18 bleiben sehr viele
Lücken oder Adern, von denen sich einige über mehr als
die Hälfte der Dicke des Überzuges erstrecken, übrig. Wenn ein
Teil des Überzuges sich während des Gebrauchs ab
nützt, werden derartige Lücken freigelegt.
Es besteht daher weiterhin das Bedürfnis nach einem
Verfahren zur physikalischen Dampfabscheidung, durch
das es möglich ist, säulenförmige Wachstumsdefekte zu
vermeiden, ohne daß mechanische oder thermische Be
handlungen erforderlich sind. Für viele Zwecke würde
es wenigstens wünschenswert sein, einen Überzug zu erhalten,
in den Lücken oder Adern sich nicht durch den
gesamten Überzug erstrecken. Dies würde bedeuten, daß
die Lücken oder Adern auf einen Teil der Dicke des
Überzuges beschränkt sind. Noch besser wäre es, wenn
derartige Lücken oder Adern auf einen Bereich beschränkt
wären, der etwa der Höhe der Unebenheiten entspricht
durch die sie bewirkt werden. Am wünschenswertesten wäre
es jedoch, ein Abscheidungsverfahren anzugeben, durch
das Überzüge mit extrem hohen Qualitäten hergestellt
werden können, die im wesentlichen nicht durch geome
trische Abschattungen beeinträchtigt sind.
Es wurde eine Vielzahl Aufstäubungsverfahren vorgeschlagen,
deren Aufgaben darin bestehen, spezielle Charakteristiken
des Überzugs zu erhalten. Beispielsweise wird in der
US-PS 30 21 271 vorgeschlagen, das Substrat mit Ionen
zu bombardieren, um eine gesteuerte bzw. kontrollierte
Entfernung bzw. Abtragung des abgeschiedenen Materials
zu bewirken, um die Gesamtabscheidungsmenge unter einem
vorgegebenen kritischen Wert zu halten. Der Zweck be
stand darin, eher monokristalline Überzüge aufzuwachsen,
als polykristalline Überzüge, die kleine Kristallite auf
weisen, die durch hohe Abscheidungsgeschwindigkeiten entstehen.
Gemäß der US-PS 37 36 242 wird durch ein Aufstäubungsverfahren
Material entfernt, um die kristalline Phasenstruktur
zu steuern und um auf diese Weise den Widerstandskoeffi
zienten und den Temperaturkoeffizienten des abgeschie
denen Filmes zu kontrollieren. Gemäß der US-PS 40 36 723
wird während der Abscheidung durch Aufstäubungsvorgänger
unter verschiedenen Winkeln Material abgetragen, um ein
anfängliches bevorzugtes Ätzen der Kristallformgrenzen
in polykristallinen Substraten zu vermeiden und um da
durch eine glatte isolierende Schicht auf einem Sub
strat zu bilden. In der US-PS 40 38 171 ist eine Aufstäubungs
einrichtung zur Abscheidung mit hohen Raten beschrieben,
bei der das Substrat während des Betriebs negativ vorge
spannt werden kann. In einer derartigen Einrichtung kann,
wenn dies gewünscht wird, durch einen Aufstäubungsvorgang auch
Material abgetragen werden. In jeder der voranstehend
erwähnten Patentschriften sind die Oberflächen des Sub
strates und der Quelle für das durch Abstäuben abzutra
gende Material parallel zueinander ausgerichtet und weisen
annähernd dieselben seitlichen Abmessungen auf. In diesen
Patentschriften wird im wesentlichen das gesamte Material
nahezu senkrecht zur Substratoberfläche abgeschieden.
Das Problem der geometrischen Abschattung tritt daher
bei diesen Patentschriften nicht auf.
In der US-PS 40 06 070 ist eine Einrichtung beschrieben,
mit deren Hilfe durch Abstäuben Metalloxidfilme auf Sub
stratoberflächen einer großen seitlichen Abmessung,
wie beispielsweise auf Windschutzscheiben eines Fahr
zeuges, aufgebracht werden können. Die Einrichtung weist
mehrere seitlich voneinander beabstandete Materialquellen
auf, die während der Abscheidung entlang des Substrates
seitlich hin- und herbewegt werden. Die Amplitude der
Hin- und Herbewegung reicht aus, um zu bewirken, daß das Ma
terial im wesentlichen gleichmäßig über die gesamte
Oberfläche abgeschieden wird. Die Probleme der geometri
schen Abschattung werden jedoch nicht angesprochen. Ob
wohl die Windschutzscheiben gebogen sind, können die
Quellen in den gebogenen Bereichen der Oberfläche ver
mindert werden. Unterhalb der Räume zwischen den Quellen
treten jedoch auf Substratbereichen geometrische Abschattungen auf. Es wird
kein Versuch unternommen, die Auswirkungen der geome
trischen Abschattung in dem sich ergebenden Film zu mi
nimalisieren. Durch die Hin- und Herbewegung der Quellen
während der Abscheidung werden schadhafte Bereiche des
Überzuges lediglich zugedeckt.
Es wurden weitere Versuche unternommen, die bei der
Herstellung von Überzügen hoher Qualität entstehende,
Probleme zu lösen. Derartige Versuche sind in ASME
Gas Turbine Division Paper 74-GT-100, "Initial Work
on the Application of Protective Coatings to Marine
Gas Turbine Components by High Rate Sputterung"
von E.D. McClanahan et al, 30. März bis 4. April 1974,
und in der Veröffentlichung Tokyo Joint Gas Turbine
Congress Paper No. 64, "Recent Developments in the
Application of High-Rate Sputtering Technology to the
Formation of Hot Corrosion Resistant Metallic Coatings",
Tokyo 1977, J. W. Patten, 22. bis 27. Mai 1977 be
schrieben. In der ersten Veröffentlichung sind Überzüge
auf kleinen planaren Oberflächen sowohl
in aufgestäubtem Zustand als auch
nach Hitzebehandlung beschrieben. Bei einigen
der Experimente wurde das Substrat auf -30 bis -50 Volt
Gleichspannung vorgespannt. Es wurde herausgefunden, daß
dies eine Auswirkung auf die Grobkörnigkeit der säulen
förmigen Kornstruktur hat. Änderungen der Abscheidungstempe
ratur ergaben jedoch ähnliche Auswirkungen und der relative
Beitrag jedes Parameters wurde nicht bestimmt. In der
zweiten Veröffentlichung ist die Integrität von auf dreidi
mensionalen Turbinenkomponenten durch Aufstäuben hergestell
ten Überzügen beschrieben. Dabei wurden die Untersuchungen
sowohl vor als auch nach einer Hitzebehandlung vorgenommen.
Außerdem sind auch Überzüge beschrieben, bei deren Herstel
lung das Substrat gedreht wurde. Es ist jedoch kein Hinweis
auf eine Vorspannung des Substrates enthalten. Außerdem
gehen aus der zweiten Veröffentlichung nicht die Vorteile
hervor, die sich aus der Eliminierung von säulenförmigen
Wachstumsdefekten, die durch geometrische Abschattungen
bedingt sind, durch eine Handhabung des Abscheidungsverfah
rens statt einem Zurückgreifen auf Hitzebehandlungen vor der
Abscheidung ergeben. Schließlich ist in keiner der Veröf
fentlichungen weder der Mechanismus, durch den säulenförmige
Wachstumsdefekte gebildet werden, noch ein Verfahren
beschrieben, durch das die Ausbildung oder Ausbreitung
dieser Defekte verhindert werden kann.
Aus den US-PS 36 28 994 und 36 39 151 sind Ionenplattie
rungsverfahren bekannt. Bei dieser Technik wird das Materi
al, zwar auch in Bereichen, die nahezu senkrecht zu einer
Sichtlinie vom Target liegen, dicker und mit einer besseren
Qualität abgeschieden und in anderen Bereichen unter einem
kleinen Einfallswinkel, dünner und fehlerhaft abgeschieden.
Dabei wird jedoch das abgeschiedene Material durch Rückstäu
ben nur augenblicklich entfernt und dann als ein Ergebnis
von Kollisionen mit Hintergrundgasen in der Abscheidungsvor
richtung erneut abgeschieden. Die erneute Abscheidung des
Materials bewirkt, daß infolge der geometrischen Abschattung
unerwünschte Defekte eingebracht werden. Tatsächlich wird
bei diesem Verfahren kein abgeschiedenes Material wirksam
entfernt, wie dies bei der gezielten Materialabtragung der
Fall wäre. Vielmehr wird dieses Material nur umherbewegt.
Dies bedeutet, daß bei diesen bekannten Verfahren eine Wolke
des Hintergrundgases allein oder in Kombination mit einem
Rückstäubungsverfahren verwendet wird, um den Fluß des
Materials bei seiner Abscheidung willkürlich zu verteilen.
Dies führt zu einer Abscheidung einer Schicht mit einer
gleichmäßigen Dicke. Defekte, die auf die geometrische
Abschattung zurückzuführen sind, werden jedoch nicht
beseitigt, obwohl sie in einem gewissen Ausmaße durch die
willkürliche Verteilung verdeckt werden können. Bei der
US-PS 36 29 151 besteht zusätzlich ein Problem darin, daß
das Substrat auf Temperaturen erhitzt wird, bei denen die
Charakteristiken des Beschichtungsmaterials in dem Zustand,
wie es abgeschieden wurde, zerstört werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Materialabscheidung anzugeben. mit dem von säulenförmigen
Wachstumsdefekten freie nicht poröse Materialschichten
homogener Mikrostruktur nach Zusammensetzung sowie sehr
feiner Korngröße, insbesondere bei relativ kleinen Tempera
turen, beispielsweise kleiner als das 0,6-fache der
absoluten Schmelztemperatur des abzuscheidenden Materials,
auf Substraten mit guter Haftfähigkeit abgeschieden werden
können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genann
ten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteran
sprüchen.
Die vorliegende Erfindung zieht einen Vorteil aus der
Tatsache, daß derselbe Mechanismus bei der Abscheidung
entlang einer Sehlinie, der in einem ersten Bereich einer
Substratoberfläche eine Abscheidung einer hohen Quali
tät erzeugt und in einem zweiten Bereich eine schad
hafte Abscheidung erzeugt, verwendet werden kann, um
die schadhafte Abscheidung relativ dünner als die Ab
scheidungen der hohen Qualität zu halten. Sowohl die
gewünschten Abscheidungscharakteristiken von durch
Sputtern und durch andere Verfahren zur physikalischen
Dampfabscheidung erzeugten Überzügen und die nicht ge
wünschten säulenförmigen Wachstumsdefekte in derartigen
Überzügen werden eliminiert, wenn das überzogene Sub
strat einer Hitzebehandlung oder einer mechanischen
Behandlung nach der Abscheidung unterworfen wird oder
wenn die Abscheidung bei ausreichend hohen Temperaturen
ausgeführt wird, um zu bewirken daß eine Hitzebe
handlung während der Abscheidung wirksam eintritt.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Verminderung
oder Eliminierung von säulenförmigen Wachstumsdefekten
ohne derartige Behandlungen, so daß die gewünschten
Abscheidungscharakteristiken erhalten bleiben.
Nach der Abscheidung kann noch eine Hitzebehandlung er
folgen oder die Abscheidung kann bei einer hohen Tempera
tur ausgeführt werden, wenn dies aus anderen Gründen ge
wünscht wird, die beispielsweise die Verminderung von
Spannungen im Substrat betreffen. Diese Techniken sind
aber nicht erforderlich, um die durch geometrische
Abschattungen bewirkten Defekte zu vermindern. Die Er
findung betrifft ein Verfahren, bei dem entlang einer
Sehlinie abgeschieden wird, bei dem ein Betrag eines
Überzugsmaterials nicht gleichmäßig auf einer Substrat
oberfläche derart abgeschieden wird, daß ein größerer
Teil des Materials auf einem ersten Bereich unter einem
nahezu senkrechten Einfallswinkel abgeschieden wird
und daß ein kleinerer Teil auf einem zweiten Bereich
unter einem spitzen Winkel abgeschieden wird, bei dem
ein kleinerer Betrag des abgeschiedenen Materials gleich
mäßig entlang der Oberfläche entfernt wird und bei dem
die voranstehend beschriebenen Schritte in einem Bereich,
der an den ersten Bereich angrenzt oder mit diesem über
lappt, wiederholt werden. In einem ersten Bereich der
Oberfläche unter einen nahezu senkrechten Winkel abge
schiedenes Material sammelt sich schneller an als Ma
terial, das unter kleineren oder spitzeren Winkeln
in einem zweiten Bereich der Oberfläche abgeschieden
wird. Unter einem nahezu senkrechten Winkel in dem ersten
Bereich abgeschiedenes Material ist durch geometrische
Abschattungen relativ wenig beeinträchtigt, während bei
zunehmend spitzen Winkeln abgeschiedenes Material in
steigendem Maße durch geometrische Abschattungen beein
trächtigt wird. Durch das gleichmäßige Entfernen von
Material von der Oberfläche wird viel von dem Material
entfernt, das in dem zweiten Bereich abgeschieden wurde,
während ein größerer Teil des besseren bzw. gewünschteren
Materials in dem ersten Bereich verbleibt. Dieses Ma
terial des ersten Bereichs weist vorzugsweise eine ge
schlossene, nicht poröse Mikrostruktur auf, die im
wesentlichen frei von säulenförmigen Wachstumsdefekten
ist. Nach dem Verfahrensschritt in dem Material ent
fernt wird, kann die Orientierung zwischen dem Substrat
und der Quelle verändert werden und die Schritte der
nicht gleichmäßigen Abscheidung und des gleichmäßigen
Entfernens werden wiederholt, so daß das wünschenswertere
Material auf einen anderen Bereich der Oberfläche aufge
bracht wird, wobei das wünschenswertere Material in dem
ersten Bereich erhalten wird. Nachdem die Schritte des
Abscheidens von sich fortschreitend ändernden Richtungen
und des gleichmäßigen Entfernens in einer ausreichenden
Weise wiederholt wurden, ist die gesamte Oberfläche mit
Material beschichtet. Die Defekte des Überzugs, die
durch geometrische Abschattungen entstehen, können in
speziellen Grenzen gehalten werden, um den Erfordernissen
spezieller Anwendungen des beschichteten Substrates
gerecht zu werden. Säulenförmige Wachstumsdefekte kön
nen vollständig eliminiert werden, um Überzüge höchster
Qualität zu erhalten. Außerdem kann der sich ergebende
Überzug alle Qualitäten des ursprünglich abgeschiedenen
Materials aufweisen. Diese Qualitäten müssen nicht da
durch geopfert werden, daß das Substrat nach der Ab
scheidung einer Hitzebehandlung oder einer mechanischen
Behandlung unterworfen wird, um durch geometrische Ab
schattung bedingte Defekte auszuheilen.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestal
tungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Trioden-Aufstäubungseinrichtung, die zur
Ausführung der vorliegenden Erfindung ver
wendet werden kann, wobei der Querschnitt ei
nes zylindrischen Substrates vergrößert
dargestellt ist;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung von Bereichen
des Targets und des Substrates der Fig. 1;
Fig. 3 einen horizontalen Querschnitt einer Trio
den-Abstäubungseinrichtung zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung, wobei in der Ein
richtung mehrere Turbinenschaufeln als
Substrate befestigt sind;
Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt der Einrich
tung der Fig. 3;
Fig. 5a, 5b und 5c weitere vergrößerte Darstellungen
von Bereichen des Substrates der Fig. 2,
wie sie nach einer nicht gleichmäßigen
Abscheidung in Erscheinung treten;
Fig. 6a, 6b und 6c die Substratbereiche der Fig. 5a,
5b und 5c, nachdem ein Betrag A des
zuvor abgeschiedenen Materials gleich
mäßig entfernt wurde;
Fig. 7a, 7b und 7c den Verfahrensschritt zur Abschei
dung von Material auf die Oberflächenbe
reiche des Substrates der Fig. 6a, 6b und
6c, wobei die Abscheidung unter einem
anderen Winkel erfolgt;
Fig. 8a bis 8f Darstellungen eines Targets und eines
zylindrischen Substrates zur Erläuterung
der Schritte eines ersten Ausführungs
beispiels der Erfindung, bei dem die Ver
fahrensschritte aufeinanderfolgend ausge
führt werden;
Fig. 9 ein entsprechend der Fig. 8f beschichtetes
Substrat, wobei während des Schrittes der
Fig. 8c weniger Material entfernt wurde,
um einen Überzug mit einer hohen Qualität
für etwas geringere Anforderungen zu
schaffen;
Fig. l0a und 10b zwei Verfahrensschritte des in den
Fig. 8a bis 8f dargestellten Verfahrens,
wobei zwei Targets zur Abscheidung auf dem
Substrat verwendet werden;
Fig. 11a bis 11e den Fig. 8a bis 8f ähnliche Darstellun
gen, die die Schritte eines zweiten Aus
führungsbeispieles der Erfindung zeigen,
bei dem die Schritte des Verfahrens gleich
zeitig ausgeführt werden;
Fig. 12 eine der Fig. 11a ähnliche Darstellung,
wobei bei der gleichzeitigen Abscheidung
auf dem Substrat zwei Targets verwendet
werden;
Fig. 13a bis 13d Verfahrensschritte des ersten Aus
führungsbeispieles der Erfindung, die
verwendet werden, um ein Substrat mit
großen seitlichen Abmessungen zu be
schichten;
Fig. 14a eine optische Photomikrographie in einer
30,5-fachen Vergrößerung, die einen Quer
schnitt eines zylindrischen Stiftes nach
der nicht-gleichmäßigen Abscheidung ent
sprechend der Fig. 8b zeigt;
Fig. 14b bis 14e optische Photomikrographien in einer
500-fachen Vergrößerung, die Bereiche
des Stiftes und des Überzuges der Fig. 14a
unter im Uhrzeigersinn fortschreitenden
Winkeln von 0°, 60°, 80°, und 100° zeigen;
Fig. 14f eine mit dem Abtastelektronenmikroskop
in einer 2000-fachen Vergrößerung aufge
nommene Mikrophotographie der Oberfläche
des Bereiches des Überzuges, der in der
Fig. 14e dargestellt ist;
Fig. 15a bis 15e optische Photomikrographien des Quer
schnittes eines zylindrischen Stiftes,
nach dem Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem gleichmäßig Material
entfernt wird, wie dies in der Fig. 8c
dargestellt ist, wobei die Darstellungen
den Darstellungen der Fig. 14a bis 14e
entsprechen;
Fig. 16 eine optische Photomikrographie in einer
32-fachen Vergrößerung des Querschnittes
eines zylindrischen Stiftes nach der er
findungsgemäßen Beschichtung;
Fig. 16a und 16b optische Photomikrographien in einer
500-fachen und 1050-fachen Vergrößerung
eines der Fig. 16 ähnlichen Stiftes nach
einer Hitzebehandlung, wobei bei der
Fig. 16b geätzt wurde, um die Mikrostruktur
zu vergrößern;
Fig. 17a und 17b optische Photomikrographien eines
Querschnittes eines zylindrischen Stiftes,
der dem Stift der Fig. 16 ähnlich ist, nach
der erfindungsgemäßen Beschichtung, wobei
aber nachfolgend keine Hitzebehandlungen
vorgenommen wurden und wobei die Darstel
lungen den Fig. 16a und 16b entsprechen;
Fig. 18 eine optische Photomikrographie in einer
850-fachen Vergrößerung eines Querschnitts
eines zylindrischen Stiftes nach der Ab
scheidung, wobei der Stift gleichzeitig ge
dreht wurde und zum Ausheilen von säulen
förmigen Wachstumsdefekten nachfolgend einer
Hitzebehandlung unterworfen wurde.
Fig. 19 eine optische Photomikrographie des Überzugs
der Fig. 16 in einer 1000-fachen Vergrößerung;
Fig. 20 und 21 optische Photomikrographien eines Quer
schnitts eines Teiles einer Turbinen
schaufel in einer 500-fachen Vergrößerung,
wobei die Schaufel erfindungsgemäß beschich
tet ist, ohne daß die Oberfläche zuvor be
handelt wurde, wobei die Schaufel gemäß
Fig. 20 as-poliert und die Schaufel gemäß
Fig. 21 geätzt ist, um die Mikrostruktur
und die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche
zu vergrößern und
Fig. 22 eine optische Photomikrographie des Quer
schnitts eines Stiftes in einer 500-fachen
Vergrößerung, wobei der Stift erfindungs
gemäß beschichtet ist, um eine feinere
Kornstruktur als bei Fig. 17a zu erhalten
Im allgemeinen kann jede Kollimationslinien- oder Sehli
nien-Abscheidungsvorrichtung verwendet werden, oder
zur Verwendung abgeändert werden, um die vorliegende
Erfindung auszuführen. Ein erforderliches Element ist
eine eine Abscheidungseinrichtung bildende Quelle, durch
die Material entlang einer Kollimationslinie bzw. einer
Sehlinie nicht gleichmäßig auf einer Substratoberfläche
abgeschieden werden kann. Dem Prinzip nach kann jede
physikalische Dampfabscheidungseinrichtung als Abschei
dungseinrichtung verwendet werden, die diese Forderungen
erfüllt. Ein zweites Element, das zur Ausführung der Er
findung erforderlich ist, ist eine Einrichtung zum an
nähernd gleichmäßigen Entfernen von Material entlang
der Substratoberfläche. Beispielsweise kann
als eine geeignete Einrichtung zum gleichmäßigen Entfernen
eine Aufbestäubungseinrichtung verwendet werden. Schließ
lich wird eine Einrichtung zur Veränderung der Position
bzw. Orientierung des Substrates in bezug auf die Quelle
benötigt, um Material auf der Substratoberfläche von
verschiedenen Winkeln abscheiden zu können. Die Einrichtung
zur Veränderung der Position kann verschiedene Formen
aufweisen, die von der Geometrie der zu beschichteten
Substratoberfläche abhängen. Für dreidimensionale Sub
strate, die kleiner sind als die Quelle, kann eine Ein
richtung zur Veränderung der Position eine Vorrichtung
zum Drehen des Substrates, eine Vorrichtung zur winkeli
gen Bewegung der Quelle um ein festes Substrat oder eine
Vorrichtung, mit deren Hilfe abwechselnd von mehreren
Quellen abgeschieden werden kann, die unter verschiedenen
Winkeln um das Substrat angeordnet sind, umfassen. Für
Substratoberflächen mit relativ großen seitlichen Ab
messungen, wie beispielweise planare Oberflächen, kann
als Einrichtung zum Verändern der Position eine Vorrich
tung, mit der entweder das Substrat oder die Quellen in
Bezug aufeinander seitlich bewegt werden können, oder
eine Vorrichtung verwendet werden, die seitlich entlang
dem Substrat angeordnet ist und mit der nacheinander von
verschiedenen Richtungen bzw. Bahnen abgeschieden werden
kann.
Die Fig. 1 zeigt ein Trioden-Aufstäubungssystem. Das System
enthält eine Vakuumkammer 20, ein Substrat 22, das auf
einem nicht dargestellten Substrathalter befestigt ist
eine Quelle oder ein Target 24, eine thermische Emis
sionskathode 26, eine Anode 28 und Atome 30 eines iner
ten Gases, bei dem es sich beispielsweise um Argon han
deln kann. Die nicht dargestellte Einrichtung zur Ver
änderung der Position kann entweder mit dem Substrat 22
oder mit der Quelle 24 verbunden werden, wie dies im
folgenden beschrieben werden wird. Die Kathode wird
durch einer Energieversorgungsquelle 32 erhitzt, wo
durch bewirkt wird, daß sie Elektronen 34 emittiert.
Die Kathode ist in bezug auf die Anode durch eine Plasma-
Energieversorgungsquelle 36 negativ vorgespannt, um
die Elektronen von der Kathode weg zu beschleunigen und
einen Strom durch das inerte Gas zu erzeugen. Die Elek
tronen ionisieren die Atome 30 des inerten Gases und
erzeugen positive Ionen 31. Das Target ist durch eine
Target-Energieversorgungsquelle 38 negativ vorgespannt,
um zu bewirken, daß die Argonionen angezogen werden. Die
Ionen treffen auf der Oberfläche des Targets mit einer Ener
gie auf, die ausreicht, um Atome 35 des Targets mit ei
ner hohen Geschwindigkeit herauszulösen oder abzustäuben.
Die herausgelösten Atome des Targets verlassen
die Oberfläche eines ebenen Targets mit einer annähernd
cosinusförmigen räumlichen Verteilung. Viele der her
ausgelösten Atome werden auf dem Substrat abgeschieden.
Die restlichen Atome werden an den Innenflächen der
Vakuumkammer abgeschieden. Die auf dem Substrat abge
schiedenen Atome können teilweise durch Abstäuben
entfernt werden. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß
die Spannungsversorgung 39 des Substrates so betrieben
wird, daß das Substrat negativ vorgespannt wird, um zu
bewirken, daß positive Ionen des inerten Gases das Sub
strat bombardieren.
In der US-PS 40 06 070 ist eine Vorrichtung beschrieben,
die verwendet werden kann, um Filme oder Schichten auf
annähernd planaren Oberflächen abzuscheiden die große
seitliche Ausmaße aufweisen. Eine derartige Vorrichtung
kann zur Ausführung der vorliegenden Erfindung dadurch mo
difiziert werden, daß eine Einrichtung zum Entfernen von
abgeschiedenem Material vorgesehen wird. Eine derartige
Einrichtung zum Entfernen von abgeschiedenem Material
wird in der genannten US-PS dadurch vorgesehen, daß eine
Spannungsquelle 39 elektrisch mit dem Substrat in der in
der Fig. 1 dargestellten Weise verbunden wird, um das
Substrat negativ vorzuspannen, um von diesem Atome zu
entfernen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein Beispiel für eine geeignete
Einrichtung zum erfindungsgemäßen Beschichten von drei
dimensionalen Substraten. Eine weitere geeignete Vorrich
tung ist in der US-PS 40 38 171 beschrieben. Die in den
Fig. 3 und 4 dargestellte Einrichtung weist eine im all
gemeinen zylindrische Vakuumkammer 120 auf, die eine
Mehrzahl von Substraten enthält, die so angeordnet sind,
daß sie durch Winkel voneinander getrennt bzw. beabstan
det sind. Bei den Substraten handelt es sich beispiels
weise um Meeres-Gasturbinenschaufeln 122 a-g. Zwei Targets
124 a und 124 b, die die Form von großen kreisförmigen
Scheiben aufweisen, sind oberhalb und unterhalb der Sub
strate angeordnet. Eine beheizte, ringförmige faden-
bzw. drahtförmige Kathode 126 dient als Elektronenquelle.
Eine ringförmige Anode 128 umgibt das obere Target 124 a.
Eine Reihe von Substratstationen 130 a-g sind radial bzw.
strahlenförmig um die Vakuumkammer herum angordnet.
Die Substratstationen, für die die Station 130 a typisch
ist, weisen jeweils eine zylindrische Welle 140 auf die
sich von einer Riemenscheibe 144 aus die außerhalb der
Kammer vorgesehen ist, durch eine drehbare Dichtung 142
und eine verschiebbare Abschirmung 145 zu einer Substrat
halte- bzw. -einspanneinrichtung 146 innerhalb der Kammer
erstreckt. Eine verschiebbare Abschirmung 148 umgibt die
Halteeinrichtung und einen Bereich der Turbinenschaufel,
um zu verhindern, daß darauf Material abgeschieden wird.
Die Riemenscheibe ist durch einen Riemen mit einem Servo
motor 150 verbunden, durch den das Substrat gedreht wer
den kann.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Einrichtung ist mit
einer Reihe von Energieversorgungsquellen im wesentli
chen auf die in der Fig. 1 dargestellte Weise verbunden.
Eine Quelle 132 für die Kathode ist zur Erzeugung von
Elektronen, die in die Vakuumkammer 120 durch einen ring
förmigen Durchgang 134 hineinfließen können, der das un
tere Target 124 b umgibt, mit der Kathode verbunden. Eine
Plasma-Quelle 136 ist zwischen die Kathode und die Anode
geschaltet, so daß die durch die Kathode erzeugten Elek
tronen von der Kathode weg beschleunigt werden. Die nega
tive Spannungsleitung einer Quelle 139 zum Vorspannen ist
mit jedem der Substrate durch die jeweiligen Substratsta
tionen verbunden, um die Substrate negativ vorzuspannen.
Es finden zwei Target-Energieversorgungsquellen 138 a und
138 b Verwendung. Dabei ist jeweils eine Quelle mit einem
Target verbunden, um die Targets unabhängig voneinander
vorzuspannen.
Die Quelle für die Kathode weist einen Wechselspannungs
bereich von 0 bis 10 Volt auf. Die Plasma-Quelle weist einen
Gleichspannungsbereich von 0 bis 75 Volt auf und wird
betrieben, um die Kathode auf ein Potential von etwa
-50 Volt Gleichspannung in bezug auf die Anode vorzu
spannen. Die Quelle für das Target weist einen Gleich
spannungsbereich von 0 bis -3 Kilovolt auf und wird bei
der Abscheidung typischerweise zwischen -2,0 und -2,4 Ki
lovolt betrieben. Die Quelle zum Vorspannen weist einen
Gleichspannungsbereich von 0 bis 500 Volt auf. Sie wird
typischerweise beim Entfernen von Material so betrieben,
daß jedes Substrat auf eine Gleichspannung von -35
bis -300 Volt vorgespannt wird. Weitere Einrichtungen der
verwendeten Vorrichtung, wie beispielsweise die Kühlung,
die Erzeugung der Hochfrequenz und die damit verbun
dene Aufstäubungsform und die Ausbildung des Plasmas betref
fen, ergeben sich aus der US-PS 40 38 171 und werden
daher nicht weiter erläutert. Im folgenden wird der Be
trieb der oben beschriebenen Vorrichtung zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
Die chemische Zusammensetzung des Targets und des Sub
strates hängen im wesentlichen von der Auswahl ab. Sie
sind nur durch die eigene Kompatibilität der beim Aufstäuben
verwendeten Materialien und durch die beabsichtig
te Verwendung des sich ergebenden beschichteten Sub
strates beschränkt, wie dies bekannt ist. In der Ta
belle 1 der Veröffentlichung "State-of-the-Art for
High-Rate Sputter Deposition", Proceedings of the
Workshop on Alternatives for Cadmium Electroplating
in Metal Finishing, EPA 560/2/79-003, Seiten 423-464,
März 1979 (zu erhalten durch National Technical Infor
mation Service, U.S. Department of Commerce) sind Bei
spiele für Materialien angegeben, die durch Aufstäuben
mit hohen Geschwindigkeiten abgeschieden wurden.
Vor dem Abscheiden von Material auf einem Substrat werden
das Substrat und Aufstäubungseinrichtung gereinigt. Für
jede Substrat gibt es ein eigenes Reinigungsverfahren.
Bevor das Substrat in der Abscheideeinrichtung angeordnet
wird, werden die inneren Oberflächen der Einrichtung
durch Entfetten im Tridampf und durch Ultraschall ge
reinigt. Nach dem Zusammenbau wird die Vakuumkammer eva
kuiert. Es wird dann Krypton oder ein anderes Sputter
gas zugefügt, um den Druck auf 0,4 Pa.
anzuheben. Dann wird eine thermische Entladung zwischen
der Kathode und der Anode gezündet, um ein Plasma zu
erzeugen. Die Substratoberfläche wird dann durch Ätzung
des Substrates mit Ionen gereinigt. Das Ätzen wird in
der Aufstäubungseinrichtung der Fig. 3 und 4 dadurch bewerk
stelligt, daß das Substrat auf typischerweise -100 Volt
Gleichspannung 5 bis 10 Minuten lang bei einer Stromdich
te von etwa 5 Milliampere pro cm negativ vorgespannt
wird. Dadurch wird bewirkt, daß die positiven Ionen in
dem Plasma das Substrat bombardieren und eine kleine
Menge von Material von dem Substrat entfernen. Um eine
Kathodenzerstäubung bzw. eine Materialabtragung von
dem Target zum Substrat zu bewirken, wird die Spannung
am Target etwa 15 bis 60 Minuten lang auf einen Bereich
von -2000 bis -2400 Volt bei einer Stromdichte von
20 Milliampee pro cm angehoben. Dies erfolgt in Abhängig
keit von dem Substrat, den verwendeten Beschichtungsma
terialien und der gewünschten Abscheidungsgeschwindigkeit.
Beim ersten Verfahrensschritt der Erfindung wird Mate
rial ungleichmäßig auf dem Substrat abgeschieden. Dieses
Material wird von dem Target oder der Quelle entlang
einer Sehlinie in Richtung auf die Substratoberfläche
emittiert. Wenn das Material auf der Substratoberfläche
auftrifft, verbindet es sich mit dem Material des Sub
strates. Die Qualität des Überzugs bzw. der Schicht ändert
sich infolge der geometrischen Abschattung von einem Be
reich zum andern. Die ungleichmäßige Abscheidung vergrö
ßert die Ansammlung von Schichten hoher Qualität und ver
mindert gleichzeitig die Ansammlung von Schichten gerin
gerer Qualität. In den folgenden Absätzen wird dies näher
erläutert.
Die Fig. 2 zeigt einen Bereich einer Substratoberfläche
22 ohne Beschichtung 40 und einen Bereich des Targets
24. Kleine Segmente des Substrates sind mit R₁, R₂ und
R₃ bezeichnet. Kleine Bereiche des Targets sind mit
S₁, S₂ und S₃ bezeichnet.
Jeder Targetbereich S₁, S₂ und S₃ wirkt im wesentlichen
wie eine Punktquelle, die herausgelöste Atome in einem
Strahlungsstrom emittiert. Der von dem ersten Bereich
S₁ ausgehende Strahlungsstrom weist einen ersten Be
reich F₁ auf, der im wesentlichen senkrecht von der
Targetoberfläche emittiert wird. Außerdem weist der
erste Bereich S₁ einen zweiten Bereich F₂ auf, der un
ter einem spitzen Winkel von der Oberfläche emittiert
wird. Der Strahlungsbereich F₁ wird auf einem ersten Be
reich R₁ des Substrates unter einem im wesentlichen senk
rechten Einfallswinkel a₁ abgeschieden. Der Strahlungs
bereich S₂ wird auf einem Bereich, der ei
nen zweiten Bereich R₂ des Substrates einschließt unter einem
spitzen oder leicht berührenden Einfallswinkel a₂ abge
schieden.
Gleichzeitig emittiert ein zweiter Targetbereich S₂
einen Fluß mit dritten und vierten Flußbereichen F₃
und F₄ unter spitzen Winkeln zur Oberfläche des Targets.
Der Flußbereich S₃ wird in einem Bereich abgeschieden,
der den Substratbereich R₁ umfaßt. Die Abscheidung er
folgt unter einem spitzen Winkel zur Tangente des
Substrats in diesem Bereich. Der Flußbereich F₃ addiert
sich vektoriell zurm Beitrag Flußbereiches F₁ in
diesem Bereich. In einer ähnlichen Weise wird der Fluß
bereich F₄ auf einem Bereich abgeschieden, der den
Substratbereich R₂ umfaßt. Die Abscheidung erfolgt eben
falls unter einem spitzen Winkel. Der Flußbereich
addiert sich vektoriell zum Flußbereich F₂.
Es ergibt sich, daß der Bereich R₃ zwischen den Bereichen
R₁ und R₂ auch Material von den Targetbereichen S₁
(Flußbereich F₅) und S₂ (Flußbereich F₆ unter Einfalls
winkeln empfängt, die von der Entfernung von dem jewei
ligen Targetbereich und von der jeweiligen Orientierung
zu dem jeweiligen Targetbereich abhängen. Beispielsweise
ergibt sich für den Fluß F₅ der Winkel a₃. In einer ähn
lichen Weise emittiert ein weiterer Targetbereich S₃
Material (Flußbereiche F₇ und F₈), das unter verschie
denen Winkeln auf den Substratbereichen R₁, R₂ und R₃
abgeschieden wird.
Es ergibt sich folglich, daß bei Substratbereich wie
beispielsweise dem Bereich R₁, die innerhalb des Targetumfangs
und parallel zum Target angeordnet sind, wobei
das Target und das Substrat kleiner sind als der Abstand
zwischen ihnen, das Material, das annähernd senkrecht
zur Oberfläche auftrifft, in einem sehr viel größeren
Umfang abgeschieden wird als das Material, das unter
spitzeren Winkeln einfällt. Für Substratbereiche, die
nicht parallel zum Target verlaufen, wie beispielsweise
die Bereiche R₂ und R₃, oder für Bereiche die sich jen
seits des Targetumfangs erstrecken, wie dies im Falle
von großen planaren Oberflächen eintreten kann oder für
sehr große Targets, ergibt sich, daß das unter spitzeren
Winkeln eintreffende Material an Bedeutung gewinnt. Es
ergbt sich, daß auf einigen Bereichen, wie bei beispielsweise
den Bereichen R₁ und R₃ Überzüge schlechtere Quali
tät abgeschieden werden als auf anderen Bereich, wie
beispielsweise dem Bereich R₁
Die Bereiche R₁, R₂ und R₃ sind in den Fig. 5a, 5b und
5c in vergrößertem Maßstab dargestellt. In der Fig. 5a
verläuft der Bereich R₁ im wesentlichen senkrecht zu dem
Netto- bzw. Gesamtfluß, der durch den Pfeil 42 bezeich
net ist. Es ergibt sich daher, daß eine Unebenheit 44,
bei der es sich um ein fremdes Partikel oder um einen
Defekt in der Substratoberfläche handeln kann, für den
einfallenden Fluß wenig, wenn überhaupt eine Abschattung
bewirkt. Aufgestaubte Atome werden im wesentlichen gleich
mäßig um die gesamte Unebenheit 44 herum abgeschieden.
In der Fig. 5c fällt der durch den Pfeil 46 bezeichnete
Nettofluß unter einem kleineren oder spitzen Winkel
zur Tangente der Oberfläche des Bereiches R₂ ein. Eine in
dem Bereich R₂ vorhandene Unebenheit 48 bewirkt daher
für den Fluß 46 an ihrer dem Fluß 46 abgewandten Seite
49 eine Abschattung. Wenn sich aufgestäubte Atome ansam
meln, um einen Überzug auf dem Bereich R₂ zu bilden, bil
det sich im Schatten der Unebenheit eine Lücke oder Ader
50. Wenn der Einfallswinkel des Nettoflusses ausreichend
klein oder spitz ist, setzen sich derartige Lücken auch
dann fort, wenn die Dicke des Überzugs die Höhe der
Unebenheit überschreitet. Eine benachbarte Unebenheit
48 a bildet eine zweite Lücke 50 a. Derartige Lücken bil
den die Grenzen einer Aufwachssäule 51. In der Fig. 5b
fällt der durch den Pfeil 52 bezeichnete Nettofluß
unter einem nicht senkrechten Winkel zur Tangente der
Oberfläche des Bereiches R₃ ein, wobei der Winkel grö
ßer ist (weniger spitz) als der in der Fig. 5c darge
stellte Einfallswinkel. Eine Unebenheit 54 in dem Be
reich R₃ bildet daher eine kleinere Abschattung an ihrer
dem Fluß abgewandten Seite 55 als sie durch die Uneben
heit 48 bedingt wird. Obwohl sich im Schatten der Un
ebenheit 54 eine Lücke 56 ausbildet, ist diese kleiner
als die Lücke 50 und kann infolge einer Oberflächen
beweglichkeit in der Abscheidung durch die Anhäufung von
Material in dem Bereich R₃ zusammengedrückt werden,
so daß sie sich nicht durch den gesamten Überzug bis
zur Oberfläche fortsetzt.
Die Fig. 14a bis 14c zeigen die Mikrostruktur von Be
reichen eines zylindrischen Stiftes auf dem durch einen
Aufstäubungsvorgang in der im Zusammenhang mit den Fig. 5a,
5b und 5c beschriebenen Weise ein Überzug aufgebracht
wurde. Auf jeder Photomikrographie sind jedoch eine
große Anzahl von Unebenheiten vorhanden, die unsichtbar
sind, weil sie gewöhnlich zu klein sind, um durch ein
optisches Mikroskop aufgelöst werden zu können. In der
Fig. 14b besitzt der Überzug eine geschlossene, nicht
poröse Mikrostruktur, die auf die Abwesenheit von geo
metrischen Abschattungen zurückzuführen ist. Im Gegen
satz dazu weist der Überzug der Fig. 14e und 14f eine
offene, poröse Mikrostruktur mit säulenförmigen Wachs
tumsformationen auf, die durch mehrere Lücken bzw.
Adern oder offene Grenzlinien voneinander getrennt
sind, die sich von der Substratoberfläche zur Ober
fläche des Überzugs erstrecken. Eine derartige Mikro
struktur ist charakteristisch für eine beträchtliche
geometrische Abschattung. In der Fig. 14d ist die
Mikrostruktur des Überzugs noch stark durch eine geo
metrische Abschattung beeinflußt. Es treten noch
säulenförmige Wachstumsdefekte auf. Sie sind jedoch
nicht so sichtbar. In der Fig. 14c ist der Überzug durch
geometrische Abschattung noch etwas beeinträchtigt, wie
sich dies durch Furchen bemerkbar macht, die unter ei
nem Winkel zur Substratoberfläche verlaufen. Anderer
seits aber besitzt der Überzug eine relativ geschlos
sene Mikrostruktur.
Die durchschnittliche Abscheidungsgeschwindigkeit liegt typischer
weise in einem Bereich von 0,0025 bis 0,25 cm Dicke
pro Stunde, parallel zum Adatomfluß gemessen. Es wirken
jedoch drei Mechanismen zusammen, die für eine nicht
gleichmäßige Abscheidung von Material auf dem Substrat
sorgen, so daß die Abscheidungen schlechterer Qualität
dünner bleiben als die Abscheidungen bessere Qualität.
Zum ersten ändert sich die Quantität der aufgestäubten
Atome, die einen Bereich der Substratoberfläche errei
chen, umgekehrt proportional zur Entfernung dieses Ober
flächenbereiches von dem Target. In der Fig. 2 verläuft
der Fluß F₂ daher über eine größere Entfernung als der
Fluß F₁. Er ist daher winkelmäßig mehr verteilt, wenn
er auf dem Bereich R₂ auftritt, als der Fluß F₁ wenn
er auf dem Bereich R₁ auftritt. Zum zweiten erzeugt
eine vorgegebene auf eine Oberfläche einfallende Fluß
dichte einen Überzug, dessen senkrecht zur Oberfläche
gemessene Dicke proportional zu dem Sinus des Einfalls
winkels des Flusses zur Oberflächentangente ist. Es
ist daher F₁ × sinus a₁ größer als F₂ × sinus a₂
Dies gilt auch dann noch, wenn die Größen der Flüsse
F₁ und F₂ gleich sind. Zum dritten wurden unter der
Annahme, daß aufgestäubte Atome das Target unter einer
annähernd cosinusförmigen oder einer ähnlichen räum
lichen Verteilung verlassen, mehr Atome, die auf einem
besonderen Bereich des Substrates landen, nahezu senk
recht von dem Target abgestrahlt als unter einem
spitzen Winkel von der Targetoberfläche abgestrahlt wur
den. In derselben Entfernung von dem Bereich S₁ über
steigt daher die Größe des Flusses F₁ die Größe des
Flusses F₂. Es ergibt sich, daß sich an Bereichen der
Oberfläche, die näher am Target angeordnet sind oder
im wesentlichen parallel zum Target verlaufen, mehr
aufgestaubte Atome ansammeln, als an Bereichen der Ober
fläche, die weiter vom Target entfernt sind oder nicht
parallel zum Target verlaufen.
Es wird daher bei einer ebenen oder konvexen Quelle und
einem Substrat mit großen seitlichen Abmessungen, das
zur Quelle ausgerichtet ist, wie dies in der US-PS 40 06 070
dargestellt ist, Material nicht gleichmäßig auf
der Substratoberfläche abgeschieden, wie dies in der
Fig. 13a dargestellt ist. Wenn man auf dreidimensionalen
Substraten abscheidet, deren Größe relativ kleiner ist
als die Größe der Quelle, ergibt sich eine nicht-gleich
mäßige Abscheidung prinzipiell als Resultat der geome
trischen Form des Substrates. Die Nicht-Gleichmäßigkeit
der Abscheidung kann jedoch im letzteren Falle durch
eine Veränderung der Form der Quelle vergrößert werden.
Es kann beispielsweise eine konvexe Quelle anstatt einer
ebenen Quelle verwendet werden.
Der nächste Verfahrensschritt, der in den Fig. 6a bis
6c dargestellt ist, beinhaltet eine annähernd gleich
mäßige Entfernung von auf der Substratoberfläche abge
schiedenem Material. In einer Abstäubungseinrichtung wird
eine gleichmäßige Entfernung dadurch bewerkstelligt,
daß das Substrat negativ vorgespannt wird. Das elektri
sche Feld zieht Ionen von dem Plasma in Richtung auf das
Substrat an. Diese Ionen bombardieren die Oberfläche
des Überzuges. Atome des Überzuges werden auf diese
Weise von dem Überzug annähernd gleichmäßig entlang der
Oberfläche des Substrates herausgeschlagen.
Die Entfernung wird so gesteuert, daß wenigstens ein
Teil des dicksten Bereiches des in dem ersten Schritt
gebildeten Überzuges verbleibt. Der Anteil des ent
fernten abgeschiedenen Materials kann über einen weiten
Bereich variiert werden und wird prinzipiell durch die
beabsichtigte Verwendung des beschichteten Substrates
und in geringerem Ausmaß durch Kostenerwägungen be
stimmt.
Im nächsten Verfahrensschritt wird die relative An
ordnung der Quelle und des Substrates verändert, so daß
Material auf dem Substrat von einem anderen Winkel ab
geschieden werden kann, wie dies in den Fig. 7a bis 7c
dargestellt ist. Wie dies bereits zuvor beschrieben wur
de, kann eine derartige Bewegung dadurch bewerkstelligt
werden, daß das Substrat bewegt wird, daß das Target
bewegt wird oder daß von einem anderen Target aufgestäubt
wird. Der Betrag, um den die relative Position verändert
wird, wird durch den Anteil des entfernten Materials
bestimmt. Je größer der entfernte Anteil ist, umso klei
ner ist der Bereich des verbleibenden Materials und um
so kleiner sind daher die stufenweisen Veränderungen der
relativen Position zwischen aufeinanderfolgenden Ab
scheide- und Entfernungsschritten.
Das Verfahren wird dadurch fortgeführt, daß die voran
gehend beschriebenen Schritte solange wiederholt werden,
bis die gesamte Oberfläche, die beschichtet werden soll,
beschichtet wurde. Die voranstehend beschriebenen
Schritte können der Reihe nach und wiederholt ausgeführt
werden, bis das Substrat völlig durch sich seitlich
überlappende Schichten von Überzugsmaterial bedeckt ist.
Die vorangehenden Schritte können auch gleichzeitig aus
geführt werden, so daß sowohl eine Abscheidung als auch
eine Entfernung auftritt, während die relative Position
des Targets und des Substrates ununterbrochen verändert
werden, bis das Substrat völlig durch eine oder mehrere
benachbarte Schichten des Überzugsmaterials beschichtet
ist.
Bei dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel 1
wird ein zylindrischer Stift aus einer Speziallegierung
aufeinanderfolgend mit Kobalt-Chrom-Aluminium-Yttrium
(CoCrAlY) beschichtet. Beim Ausführungsbeispiel 2 wird
ein derartiger Stift dadurch beschichtet, daß die
Schritte gleichzeitig ausgeführt werden. Beim Ausfüh
rungsbeispiel 3 wird eine große ebene Platte dadurch be
schichtet, daß die Schritte aufeinanderfolgend ausge
führt werden.
Gemäß Fig. 8a wird ein Stift 200 aus einer Speziallegie
rung gereinigt und in der Einrichtung der Fig. 3 und 4
zur Abscheidung eines Überzuges von einem oberen Target
124 a aus CoCrAlY angeordnet. Die Einrichtung wird evaku
iert und mit Argongas gefüllt, bis ein Druck von
0,4 Pa. erreicht ist. Die Quelle 32 für die
Kathode und die Plasma-Quelle 36 (Fig. 1) werden auf
eine Wechselspannung von 6 bis 8 Volt und eine Gleich
spannung von -50 Volt eingestellt, daß eine thermionische
Entladung zwischen der Kathode und der Anode gezündet
wird, wodurch ein Plasma in der Vakuumkammer erzeugt
wird. Die Targetspannung V t wird auf null eingestellt
und die Substratspannung V s wird auf -100 Volt Gleich
spannung eingestellt, um das Substrat mit Argonionen
etwa 10 Minuten lang bei einer Stromdichte von 5 Milli
ampère pro cm zu ätzen. Am Ende dieser Zeitspanne wird
die Spannung V t an dem oberen Target 124 a auf -100 Volt
Gleichspannung eingestellt. Durch die negative Vorspan
nung des Targets werden Kobalt, Chrom, Aluminium und
Yttrium Atome von dem Target herausgelöst bzw. gesputtert.
Ein Teil dieser Atome landet auf dem Stift, wird aber
sogleich wieder gesputtert und sammelt sich daher an dem
Stift nicht an. Die Spannung V t wird dann schrittweise
in Zeitintervallen von 1 bis 3 Minuten und in Schritten
von etwa l00 Volt auf -2000 Volt Gleichspannung vergrößert.
Wenn die Spannung am Target vergrößert wird, steigt die
Aufstäubungsgeschwindigkeit schrittweise an, bis genügend Material
emitiert wird und sich Material an dem Substrat ansammelt,
obwohl von dem Substrat Material abgestäubt bzw. heraus
gelöst wird. Die Substratspannung V s wird dann auf 0 Volt
vermindert, um eine Abscheidung mit hohen Geschwindigkeiten einzu
leiten. Wenn die Targetspannung weiter angehoben wird,
wird Material beschleunigt ab
geschieden. Wenn die Targetspannung V2 -2000 Volt be
trägt, beträgt die Abscheidungsgeschwindigkeit etwa 0,0025 cm pro
Stunde bei einer Stromdichte von 10 Milliampère pro cm2.
Ein Überzug einer nicht-gleichmäßigen Dicke bildet sich
entlang der oberen Fläche 202 und der Seitenflächen
204 und 205 des Substrates aus, wie dies in den Fig. 8b
und 14a dargestellt ist. Einiges Material wird auch auf
der unteren Fläche 206 des Stiftes abgeschieden, die sich
außerhalb der Sehlinie des Targets befindet. Dies ge
schieht dadurch, daß einige der emittierten Targetatome
am Gas zurückgestreut werden.
Infolge der nicht-gleichmäßigen Abscheidung sind zahl
reiche Bereiche des Überzugs 201 in der in den Fig. 5a
bis 5c und 14b bis 14e dargestellten Weise ausgebildet.
Der Überzug ist am dicksten (etwa 0,0025 cm) entlang
der oberen Fläche 202 des Stiftes und wird fortschreitend
dünner (etwa 0,0005 bis 0,001 cm), wenn man entlang der
Seitenflächen 204, 205 des Stiftes fortschreitet. Am
dünnsten wird der Überzug an der unteren Fläche 206
(Fig. 8b) des Stiftes (etwa 0,00001 cm). In der Fig. 14b
weist der dicke Überzug 201 a auf dem ersten Bereich 202
eine geschlossene, nicht-poröse Mikrostruktur auf. Dies
rührt daher, daß die Abscheidung nahezu senkrecht zur
Substratoberfläche erfolgt, wie dies durch den Pfeil 226
angedeutet ist. Im Gegensatz dazu weist der dünne Überzug
201 b im zweiten Bereich 204 c (Fig. 14e) eine offene, hoch
poröse Mikrostruktur auf. Offene Lücken oder Risse 228
trennen Pfeiler bzw. Säulen 230, die sich von der Sub
stratoberfläche zur Oberfläche des Überzugs erstrecken.
Der Winkel der Risse entspricht etwa dem Winkel des
durch den Pfeil 232 angedeuteten Atomflusses. Die Oberfläche
des Überzuges im Bereich 204 c ist in hohem Maße unregel
mäßig, wie dies in der Fig. 14f dargestellt ist. In
der Fig. 14d weist der etwas dickere Überzug 201 c im
dritten Bereich 204 b eine mit Furchen versehene säulen
förmige Wachstums-Mikrostruktur auf.
Der Winkel der Furchen verläuft parallel zum durch den
Pfeil 234 angedeuteten Fluß. Die Furchen oder Lücke sind
im Überzug des Bereiches 204 b nicht so sichtbar wie sie
dies im Bereich 204 c sind. Sie sind aber doch vorhanden.
Im vierten Bereich 204 a ist, wie dies in der Fig. 14c
dargestellt ist, der Überzug 204 d noch dicker. Seine Mikro
struktur ist noch weniger durch geometrische Abschattungen
beeinträchtigt. Sie zeigt aber noch keine Furchen, die
parallel zum Pfeil 236 verlaufen, der die Richtung des
Nettoflusses im vierten Bereich anzeigt.
Im nächsten Schritt, der in der Fig. 8c dargestellt ist,
wird die Spannung V s des Substrates so eingestellt, daß
sie oberhalb des Plasmapotentials liegt. Beispielsweise
wird die Spannung auf -250 Volt Gleichspannung einge
stellt. Die Targetspannung V t wird auf null vermindert.
Dieser Schritt bewirkt, daß Plasmaionen die gesamte
Oberfläche des Substrates bombardieren, um Atome des
Überzugs herauszulösen. Auf diese Weise wird ein Betrag
des Überzugsmaterials 212 gleichmäßig von dem Substrat
entfernt. Dieser Schritt dauert an, bis ausreichend viel
Material entfernt wurde, um defekte Bereiche des Überzugszugs
zu entfernen. Der entfernte Betrag wird dadurch ge
steuert, daß entweder die Dauer des Herauslösens von Ato
men aus dem Überzug oder die Geschwindigkeit dieses Vor
gangs gesteuert wird, die sich mit der Substratspannung
V s und dem Strom I s , oder mit beiden ändert. Um ein
schnelleres Herauslösen zu bewirken, können noch grö
ßere Substratvorspannungen oder Ströme verwendet werden.
Andere Betrachtungen, wie beispielsweise das Vermeiden
einer Überhitzung setzen dem Betrag der Geschwindigkeit
des Herauslösens obere Grenzen.
Es sollte wenigstens der Bereich des Überzugs,
der eine offene Mikrostruktur mit sichtbaren
Wachstumsdefekten aufweist, wie dies in der Fig. 14e
dargestellt ist, entfernt werden. Wie viel mehr Material ent
fernt wird, hängt von Abwägungen ab, die bezüglich
der gewünschten Qualität des überzuges und der Kosten
angestellt werden. Der spezielle Betrag, der entfernt
werden muß, wird empirisch für jeden verschiedenen An
wendungsfall des beschichteten Substrates ermittelt.
Die Auswirkungen des Schrittes, bei dem Material ent
fernt wird, auf durch geometrische Abschattungen be
dingte Defekte sind in den Fig. 6a bis 6c dargestellt.
In der Fig. 6a vermindert die Entfernung eines Teils A
die Dicke des überzuges im Bereich R 1. Es bleibt aber
ein Überzug einer beträchtlichen Dicke übrig. In der
Fig. 6b wird im Bereich R 3 durch die Entfernung des
Teils A der größte Teil, aber nicht der gesamte Überzug
entfernt. Es werden daher die relativen Anteile der
nicht gleichmäßig abgeschiedenen Überzüge der Bereiche
R 1 und R 3 beträchtlich vergrößert. Die Lücke 56 und da
mit in Verbindung stehende Defekte im Bereich R 3, die
durch eine geometrische Abschattung bedingt sind, werden
nahezu eliminiert. In der Fig. 6c weist der Bereich R 2
einen abgeschiedenen Überzug auf, der dünner ist als
der zu entfernende Teil A. Es wird daher der gesamte
Überzug vollkommen entfernt und gleichzeitig werden die
Lücken 50, 50 a, die pfeilerförmige Struktur 51 und alle
anderen Defekte, die durch geometrische Abschattungen
bedingt sind, entfernt.
Die Ergebnisse des gleichmäßigen Entfernens sind aus
führlicher in den Fig. 15a bis 15e dargestellt. In der
Fig. 15b bleibt ein Hauptbereich des Überzuges 201
im ersten Bereich 202 zurück. Im Gegensatz dazu wird
der Überzug in dem Bereich 204 c völlig entfernt, wie
dies in der Fig. 15e dargestellt ist. In der Fig. 15d
werden die dünneren Teile des Überzugs im dritten Bereich
204 b entfernt, während die dickeren Teile auf eine dünne
Schicht vermindert werden. In der Fig. 15c bleibt eine
etwas dickere Überzugsschicht in dem vierten Bereich 204 a
zurück. Gemäß der Fig. 15e wird alles Material, das die
am meisten ausgeprägten säulenförmigen Wachstumsdefekte
aufweist, aus dem zweiten Bereich 204 c entfernt. In ei
ner ähnlichen Weise wird nahezu das gesamte mit Furchen
versehene Überzugsmaterial des dritten Bereichs 204 b ent
fernt, wobei eine Überzugsgrenze 211 gemäß den Fig. 15a
und 15d zurückbleibt. Rechts von der Grenze bleibt kein
Überzug übrig. Links von der Grenze bleibt nur der Rand
des Überzugs 201 c übrig. Selbst in dem Bereich 204 a (Fig.
15c) wird die Dicke des Überzugsmaterials beträchtlich
vermindert im Verhältnis zur Dicke des Überzugs in dem
ersten Bereich 202. Wenn man die Fig. 14b und 14c mit
den Fig. 15b und 15c jeweils vergleicht, sind die Ver
hältnisse 201 a zu 201 d der Überzugsdicken in diesen Be
reichen um einen Wert vermindert, der in einem Bereich
von etwa 1/2 bis 1/3 liegt.
Nach dem Verfahrensschritt des gleichmäßigen Entfernens
verbleibt von dem Überzug 201 nur ein Kammbereich 210
oben auf dem Stift, wie dies in der Fig. 8c dargestellt
ist. Der Stift wird dann um einen Winkel 214 gedreht, so
daß die Substratfläche an der Grenze 213 des Kammbereiches
210 annähernd parallel zum Ziel 24a (senkrecht zum näch
sten Fluß) liegt, wie dies in der Fig. 8d dargestellt
ist. Dann werden die Targetspannung V t und die Substrat
spannung V s jeweils schrittweise auf -2000 Volt bzw. null
Volt in der voranstehend bereits beschriebenen Weise ein
gestellt. Es wird dabei Überzugsmaterial in derselben
Weise wie der erste Überzug in dem ersten Verfahrens
schritt gemäß Fig. 8b abgeschieden. Dabei erfolgt die
Abscheidung aber aus einem anderen Winkel, um einen zwei
ten Überzug 215 zu bilden, der winkelmäßig gegenüber dem
Kammbereich 210 verschoben ist.
Die Auswirkungen auf die Qualität des Überzuges infolge
des Drehens und des zweiten Abscheidens unter einem an
deren Winkel sind in den Fig. 7a bis 7c dargestellt.
Der neue Einfallswinkel des nächsten Flusses, der durch
den Pfeil 58 dargestellt ist, verschiebt die Neigung
zur Ausbildung von Formationen infolge von geometrischen
Abschattungen vom Bereich R 3 in Richtung auf den Bereich
R 1. Eine Unebenheit 61 an der Oberfläche des ersten Über
zuges bewirkt eine Abschattung, die die Ausbildung einer
neuen Lücke 63 zur Ursache hat. Es wird daher ein Überzug
einer schlechten Qualität, der den Überzügen der Fig. 5c
und 14e vergleichbar ist, den Bereich R 1 der Fig. 7a
hinzugefügt. Der Rest des darunterliegenden ersten Über
zugs weist jedoch eine relativ gute Qualität auf und ist
dick genug, um einen nachfolgenden Verfahrensschritt, bei
dem Material entfernt wird, zu überstehen. Ein Überzug
einer mittleren Qualität wird dem Bereich R 3 der Fig. 7b
oberhalb des Restes des ersten Überzugs dieses Bereiches
hinzugefügt. Der Rest der Lücke 56 bewirkt jedoch eine ab
schattende Seite für eine neue Lücke 56 a. Diese Lücke und
andere neue Lücken, wie beispielsweise die Lücke 60,
die durch eine neue Unebenheit 62 hervorgerufen wird,
erstrecken sich nicht bis zur Oberfläche des Substrates.
Im Bereich R 2 der Fig. 7c wird eine Abscheidungsschicht
einer hohen Qualität gebildet, die der Schicht der Fig. 5a
entspricht. Um die Unebenheiten 48 und 48 a bilden sich
keine Abschattungen und daher auch keine Lücken aus.
In der Fig. 8e wird der Schritt zum gleichmäßigen Ent
fernen von Material der Fig. 8c wiederholt. Es wird
wieder ein Teil A entfernt, wie dies durch die unterbro
chenen Linien 64 in den Fig. 7a bis 7c dargestellt ist.
Nach dem Entfernen eines solchen Teiles A verbleibt ein
zweiter Kammbereich 216 des Überzuges, der einen Teil
des Kammbereiches 210 überlappt.
Die Schritte des Abscheidens, des Entfernens und Drehens
werden dann wiederholt, bis der gesamte Stift überzogen
ist, wie dies in den Fig. 8f und 16 dargestellt ist.
Wenn ein dickerer Überzug gewünscht wird, kann das Ver
fahren während zusätzlicher Umdrehungen des Stiftes fort
gesetzt werden.
Wenn ein Überzug mit einer etwas geringeren Qualität für
die beabsichtigten Verwendungszwecke des Stiftes aus
reicht, kann das Entfernen auf die Kammbereiche 212 des
Überzugs beschränkt werden, wie dies in der Fig. 8c
dargestellt ist. In der Fig. 9 ermöglicht die größere
Breite des Kammbereiches 212, daß das Substrat um einen
Winkel 218 gedreht wird, der etwas größer ist als der
Winkel 214 (Fig. 8d), bevor ein zweites Mal abgeschieden
wird. Dadurch wird eine völlige Beschichtung des Stiftes
mit weniger Wiederholungen der Anzahl der Verfahrens
schritte ermöglicht, als dies bei der Bildung des Über
zugs gemäß der Fig. 8f der Fall ist.
In einer ähnlichen Weise ermöglicht es gemäß der Fig. 10a
die Verwendung eines zweiten Targets 124 b, das an der
Seite des Substrates angeordnet ist, die dem Target 124 a
gegenüberliegt, daß das Substrat mit der Hälfte der Ver
fahrensschritte beschichtet werden kann, die bei der
Verwendung nur eines Targets erforderlich sind. Fig. 10a
zeigt einen Stift in dem Zustand, der auf die erste Ab
scheidung und den ersten Verfahrensschritt zum Entfernen
von Material folgt. In diesem Zustand weist der Stift
dann Bereiche 220 und 222 auf, die dem Kammbereich 212
in Fig. 8c entsprechen. Nach der Drehung des Stiftes
um einen Winkel 224 und nach dem zweiten Abscheidungs
schritt und dem zweiten Schritt zum Entfernen von Ma
terial ist der gesamte Stift überzogen, wie dies in
der Fig. l0b dargestellt ist.
Wenn gleichzeitig von zwei Targets abgeschieden wird,
ist es aus zwei Gründen erforderlich, sorgfältig die
von jedem Target abgeschiedenen Anteile zu kontrollieren.
Erstens sollten die von jedem Target abgeschiedenen An
teile relativ gleich sein, damit das Endprodukt einen
Überzug einer im wesentlicher gleichmäßigen Dicke auf
weist. Zweitens müssen die abgeschiedenen Anteile ge
steuert werden, um zu vermeiden, daß sich zuviel Material
an den Seitenflächen 204 und 205 ansammelt. Die zusammen
an diesen Flächen durch beide Targets abgeschiedenen An
teile dürfen nicht den zu entfernenden Anteil über
schreiten, da sonst nicht der gesamte Überzug der schlech
testen Qualität entfernt wird. Der empirisch bestimmte
Anteil, der zu entfernen ist, entspricht daher dem
maximalen Anteil, der durch beide Targets abgeschieden
werden kann. Auf jeden Fall darf der gemeinsam durch
beide Targets an den Seitenflächen abgeschiedene Anteil
nicht den Anteil übersteigen, der an der oberen Fläche
202 und an der unteren Fläche 206 abgeschieden wurde.
Dies macht einen größeren Grad der Nichtgleichmäßigkeit
der Abscheidung erforderlich, als dies bei der Verwendung
nur eines Targets der Fall ist. Vorzugsweise werden daher
zwei planare Targets nur zur Beschichtung von Substraten
verwendet, deren Durchmesser etwa der Breite des Targets
oder größer ist. Zur Abscheidung von zwei Targets auf
ein Substrat mit kleineren Abmessungen kann die Nicht
gleichmäßigkeit der Abscheidung dadurch vergrößert werden,
daß die Geometrie des Targets verändert wird. Beispiels
weise kann ein Target mit einer konvexen Form verwendet
werden.
Bei einer weiteren Abänderung dieses Verfahrens ist es
möglich, abwechselnd an den beiden Targets abzuscheiden
Zunächst wird Material nicht gleichmäßig von dem Target
183 a abgeschieden. Darauf folgt ein Schritt zur gleich
mäßigen Entfernung. Dann wird Material von dem Target
138 b abgeschieden, woraufhin ein Schritt zur gleich
mäßigen Entfernung folgt. Durch dieses Verfahren wird
das oben beschriebene Problem vermieden, das entstehen
kann, wenn gleichzeitig von zwei Targets abgeschieden
wird.
Die Targets müssen nicht an gegenüberliegenden Seiten
des Substrates angeordnet sein. Das zweite Target kann
auch neben dem ersten Target angeordnet sein, so daß
auf dem Substrat von einer unterschiedlichen Richtung
abgeschieden wird, wie dies durch die Pfeile 58 in den
Fig. 7a, 7b und 7c dargestellt ist. Durch die Verwendung
mehrerer Targets ist es auf diese Weise möglich, ab
wechselnd von jedem Target aus abzuscheiden, um alle
möglichen Richtungen zwischen dem Substrat und dem Target
einzustellen, ohne das Substrat oder das Target körperlich
zu bewegen.
Dieses in den Fig. 11a bis 11e dargestellte Verfahren
entspricht im wesentlichen dem zuvor beschriebenen Ver
fahren. Jedoch werden die Schritte zur Abscheidung, zum
Entfernen von Material und zur Drehung gleichzeitig aus
geführt.
Die Drehung des Stiftes beginnt während des Ätzens.Der Stift wird
vorzugsweise nicht schrittweise, sondern ununterbrochen
gedreht. Nach dem Ätzen wird die Spannung V s auf einem
Wert von -100 Volt Gleichspannung gehalten und die Target
spannung V t wird schrittweise auf Werte erhöht, die
zwischen -2000 und -2400 Volt Gleichspannung liegen
Wenn jedoch die Abscheidegeschwindigkeit, Abstäubegeschwindigkeit
überschreitet, wird die Substratspannung V s
nicht auf null verringert. Stattdessen wird die Spannung
V s einen Wert eingestellt, der in einem Bereich von
etwa -35 bis -100 Volt Gleichspannung liegt, um eine
konstante Geschwindigkeit R beim Entfernen von Material zu bewirken,
der dem Betrag des Materials entspricht, das entfernt
werden muß, um eine ausgewählte Qualität des Überzugs
zu erreichen. Typischerweise beträgt die Spannung V s
-50 Volt.
Es wird alles ursprünglich auf dem Stift abgeschiedene
Material entfernt, bis die Abscheidegeschwindigkeit D an der oberen
Seite 202 die Entfernungsgeschwindigkeit R überschreitet. Die Ab
scheidegeschwindigkeit D steigt weiter an, wenn die Spannung V t an
steigt. Die Entfernungsgeschwindigkeit R bleibt konstant. Wenn die
Spannung V t beispielsweise auf -2000 Volt ansteigt, wird
eine Abscheidegeschwindigkeit D n = D-R bewirkt. Es wird dann
ununterbrochen Material mit einer solchen Geschwindigkeit auf dem
Stift entlang der oberen Fläche 202, die dem Target
gegenüberliegt, abgeschieden, wenn sich der Stift im Uhr
zeigersinn dreht, wie dies durch die Pfeile 250, 252,
254 und 256 in den Fig. 11a bis 11d jeweils dargestellt
ist.
Durch die Entfernung von Material wird verhindert, daß
Material entlang der unteren Fläche 206 und der Seiten
flächen 204 und 205 hinzugefügt wird. Das Überzugsmaterial
wird daher nur an einer Seite des Stiftes abgeschieden,
die dem Target gegenüberliegt. Wenn der Stift nicht ro
tieren würde, würde das Profil des Überzugs so aussehen,
wie dies in den Fig. 8c und 15a bis e dargestellt ist.
Die Drehung des Stiftes bewirkt jedoch, daß der zuerst
abgeschiedene Überzugsbereich 258 sich fortschreitend auf
der Sichtlinie zum Target herausdreht, wie dies in den
Fig. 11a bis c dargestellt ist. Es wird dann kein wei
teres Material auf dem Bereich 258 abgeschieden. Das
Entfernen von Material dauert jedoch an, um Material mit
der Geschwindigkeit R zu entfernen. Auf diese Weise wird die Dicke
des Überzugsbereiches 258 fortwährend vermindert, wenn sich
der Stift dreht. Wenn die Entfernungsgeschwindigkeit R zu groß ist,
wird das Überzugsmaterial des Bereichs 258 völlig ent
fernt, bevor der Bereich 258 zurück in die Sichtlinie zum
Target gedreht wird.
Es muß daher die Netto-Abscheidegeschwindigkeit D N die Entfernungs
geschwindigkeit R überschreiten. Wenn ein Target zur Abscheidung
verwendet wird, macht es diese Beschränkung erforderlich,
daß die Abscheidegeschwindigkeit die Entfernungsgeschwindigkeit um das Doppelte
überschreitet, d. h. es muß: D < 2R gelten. Mit anderen
Worten muß die durchschnittliche Reemissionsgeschwindigkeit kleiner
sein als 50%, damit ein Substrat mit einem Target über
zogen werden kann, wenn die Verfahrensschritte gleich
zeitig angewendet werden. Ein wirtschaftliches Beschichten
macht jedoch kleinere Entfernungsgeschwindigkeiten erforderlich, deren
Maximum wahrscheinlich im Bereich von 30 bis 40% liegt.
Gleichzeitig muß die Entfernungsrate hoch genug sein, um
die Entwicklung von Überzügen zu vermeiden, die an den
Seitenflächen 204 und 205 säulenförmige Wachstumsdefekte
aufweisen.
Durch das Entfernen von Material in der Zeit, in der
der Bereich 258 sich außerhalb einer Sehlinie zum Target
124 a befindet, wird die Abscheidung von Material einer
schlechten Qualität unter einem spitzen Winkel an der
Seitenfläche 204 vermieden. Wenn sich der Stift dreht,
wird Material an den Seitenflächen 209 oben auf dem zuvor
abgeschiedenen Material mit der höheren Qualität nahezu
senkrecht zur Substratoberfläche entlang der oberen
Seite 202 abgeschieden. Das Material mit der höheren
Qualität wird später wieder freigelegt wenn das an der
Fläche 204 abgeschiedene Material der schlechteren
Qualität entfernt ist. Diese Erscheinung ist durch einen
Winkel 264 zwischen der vorderen Kante oder Grenze 260
des Bereiches 258 und einer Bezugsanzeigeeinrichtung 262
zur Anzeige der Drehung an einem festen Bereich des Sub
strates erläutert. Fortschreitend von den in den Fig. 11a
bis 11c dargestellten Zuständen weicht die vordere
Kante fortschreitend zurück, weil Material entfernt wird,
so daß der Winkel 264 kleiner wird. Zu der Zeit, zu der
der Stift eine volle Umdrehung gemacht hat, wie dies in
der Fig. 11d durch den Pfeil 256 dargestellt ist, wird
das, was von dem Bereich 258 übrig geblieben ist, durch
neues Überzugsmaterial bedeckt, wenn dieser Bereich zu
einer Sehlinie zum Target zurückkehrt. Folglich hört
die vordere Kante 260 auf zurückzuweichen.
Gemäß Fig. 11a wird jedoch der Überzugsbereich 266, der
zwischen der oberen Fläche 202 und der Seitenfläche 205
abgeschieden ist, nicht entfernt, bevor er bedeckt wird.
Wenn zuviel Material auf dem Bereich 266 unter einem
spitzen Winkel abgeschieden wird, können sich infolge
der geometrischen Abschattung Defekte ausbilden, die
säulenförmige Wachstumsdefekte aufweisen und die durch
den Abstäubungsvorgang zum Entfernen von Material nicht ent
fernt werden. Solche Defekte führen zur Schwächung im
Überzug, die dadurch nicht hinreichend behoben werden
können, daß sie nachfolgend mit einem Überzugsmaterial
einer höheren Qualität bedeckt werden. Die Defekte neigen
dazu, sich in dem Material der höheren Qualität fortzu
setzen, so daß sie noch an der Oberfläche erscheinen.
Die Entfernungsgeschwindigkeit R muß daher groß genug sein, um
die Ansammlung von Materialabscheidungen zu verhindern,
die unter einem sehr spitzen Winkel einfallen.
Im allgemeinen wird die Entfernungsgeschwindigkeit R für eine vor-
gegebene Abscheidungsgeschwindigkeit D empirisch bestimmt. Sie hängt
von der Endqualität des gewünschten Überzugs ab. Wenn
der Überzug für eine besondere Anwendungsform eine Mikro
struktur mit zu vielen Öffnungen oder Furchen aufweist,
wird die Entfernungsgeschwindigkeit dadurch vergrößert, daß die
negative Substratvorspannung vergrößert wird. Wenn eine
Mikrostruktur mit mehr Öffnungen ausreicht, kann die
Entfernungsgeschwindigkeit verkleinert werden. Dadurch wird er
möglicht, daß der Überzug schneller, d.h. während weni
ger Umdrehungen abgeschieden wird. Es wurde herausge
funden, daß CoCrAlY-Überzüge einer sehr hohen Qualität
auf Stiften, die aus einer Speziallegierung bestehen,
oder auf Turbinenteilen, die aus einer Speziallegierung
bestehen, erhalten werden, wenn die Substratspannung V s
-50 Volt beträgt und wenn die Targetspannung V t -2000 Volt
beträgt. Durch diese Parameter wird eine Entfernungsgeschwindigkeit
erzeugt, die in einem Bereich von 10 bis 20% liegt.
Höhere Überzüge mit einer noch höheren Qualität, wie
beispielsweise für optische Überzüge oder für Halbleiter
überzüge, kann eine höhere Entfernungsgeschwindigkeit, beispiels
weise von 25 bis 30%, angewendet werden.
Die im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel 1
beschriebene Verwendung mehrerer Targets kann auch bei
diesem Beispiel angewendet werden. Die Entfernung von
Material durch einen Abstäubungsvorgang wird gleichzeitig
mit der Abscheidung ausgeführt. Die Abscheidung wird
aber durch verschiedene Targets nacheinander, beispiels
weise aufeinanderfolgend, ausgeführt.
Große Oberflächen können entweder durch das erfindungs
gemäße Verfahren, bei dem die Abscheidung und die Ent
fernung aufeinander erfolgen, oder durch das
erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Schritte gleich
zeitig erfolgen, ausgeführt werden. Wie dies oben be
reits angeführt wurde, kann eine Einrichtung verwendet
werden, die derjenigen ähnlich ist, die in der
US-PS 4 006 070 beschrieben ist, die aber dahingehend
abgeändert ist, daß das Substrat negativ vorgespannt
werden kann. Im Zusanunenhang mit dem Ausführungsbeispiel 3
wird im folgenden nur das Verfahren beschrieben, bei dem
die Schritte aufeinanderfolgend ausgeführt werden.
In den Fig. 13a bis 13d ist ein großes planares Substrat
300 unter mehreren planaren Targets 302, 304 und 306
angeordnet. Der Betrieb der Aufstäubungseinrichtung wird in
einer Weise eingeleitet, die bereits im Zusammenhang
mit den vorangehenden Beispielen beschrieben wurde.
Beim ersten in der Fig. 13a dargestellten Schritt wird
Material von jedem Target auf der Oberfläche des Sub
strates abgeschieden, um erste Überzüge 308 und 310
mit einer nicht-gleichmäßigen Dicke abzuscheiden, die
jeweils mittig zu seitlich voneinander beabstandeten
Positionen P 1 und P 2 angeordnet sind. Der Mittelbereich
312 jedes Überzugs wird direkt unter jedem Target aus
gebildet. Er ist relativ dick und weist eine hohe Qua
lität auf, weil der Einfallswinkel des Flusses 314,
der derartige Mittelbereiche bildet, nahezu senkrecht
verläuft und wegen seiner Nähe zum nächsten Target.
Unter dem Raum zwischen den Targets werden die Endberei
che 316 jedes Überzugs fortschreitend dünner und bezüg
lich der Qualität schlechter als die Mittelbereiche,
weil der Einfallswinkel des Flusses 318, der diese End
bereiche bewirkt, abnimmt (zunehmend spitzer wird), wo
durch geometrische Abschattungen bewirkt werden. Die
Größe des Flusses 318 der auf die Endbereiche einfällt,
nimmt auch ab, wenn der Einfallswinkel abnimmt und wenn
die Entfernung von den Targets zunimmt.
Beim nächsten Schritt wird die Abscheidung beendet und
Überzugsmaterial wird gleichmäßig von der Substratober
fläche durch Abstäuben entfernt. Nach dem Entfernen weist
der Überzug im wesentlichen die in der Fig. 13b darge
stellte Form auf. Die Dicke des Mittelbereiches 312
ist vermindert, während die Endbereiche 316 entfernt
sind. Auf diese Weise sind die Abscheidungen der schlech
teren Qualität, die Defekte enthalten, die durch geome
trische Abschattungen bedingt sind, eliminiert oder we
nigstens auf ein annehmbares Minimum für besondere An
wendungsfälle vermindert.
Nach dem Schritt zum Entfernen von Material werden die
Targets 302, 304 und 306 seitlich relativ zum Substrat
zu einer Position Q 1 verschoben, die zwischen den Posi
tionen P 1 und P 2 liegt. Es wird dann wieder Material
auf der Substratoberfläche abgeschieden, um zweite Über
züge 318, 320 und 322 zu erzeugen, wie dies in der
Fig. 13c dargestellt ist. Die Mittelbereiche
324 mit der höchsten Qualität der zweiten Überzüge lie
gen unmittelbar unter den Targets und bedecken die Be
reiche des Substrates, die durch den vorangehenden Schritt
zum Entfernen der Endbereiche 316 freigelegt wurden. Die
zweiten Überzüge weisen Endbereiche 326 auf, die auf
den vorher abgeschiedenen Mittelbereichen 312 liegen.
Die Endbereiche 326 können, wie dies in der Fig. 13d
dargestellt ist, durch Wiederholen des gleichmäßigen Ent
fernungsschrittes beseitigt werden. Durch die Entfernung
der Endbereiche 326 werden die Mittelbereiche 312 wieder
freigelegt und wird die Dicke des Mittelbereichs 324
vermindert. Der sich ergebende Überzug bedeckt die ge
samte Substratoberfläche bis zu einer nahezu gleichmä
ßigen Tiefe und weist eine Mikrostruktur einer hohen
Qualität auf.
Die Qualität des sich ergebenden Überzuges kann dadurch
verbessert werden, daß mehr Material während jedes
Schrittes zum Entfernen von Material entfernt wird
und daß die Targets in seitlicher Richtung um kleinere
Bereiche vor den nachfolgenden Abscheidungsschritten ver
schoben werden.
Die Abscheidung, das Entfernen von Material und die seit
liche fortschreitende Bewegung oder Schwingung der Targets
können gleichzeitig erfolgen, um, wenn dies gewünscht wird,
die diskreten Übergänge zwischen jedem Überzug zu vermei
den oder zu vermindern.
Wie dies oben bereits erläutert wurde, haben Überzüge,
die durch physikalische Dampfabscheidung erzeugt wurden,
eine Anzahl von in hohem Maße wünschenswerten und nütz
lichen Eigenschaften. Diese dem als abgeschiedenen Material eigene Charakteristiken beinhalten
einen hohen Grad der Homogenität der Struktur und der
Zusammensetzung, eine feine Korngrenze und eine sehr hohe
Haftung zwischen dem Überzug und dem Substrat. Diese
wünschenswerten Charakteristiken ergeben sich primär aus
der Tatsache, daß bei einer derartigen Abscheidung direkt
von einem Dampfzustand zu einem festen Zustand überge
gangen wird, um Überzüge zu bilden, die eine nicht im
Gleichgewicht befindliche Zusammensetzung oder Struktur
aufweisen.
Durch bekannte Abscheidungsverfahren konnten Überzüge
erzeugt werden, die durch geometrische Abschattung be
dingte säulenförmige Wachstumsgrenzen und Grenzdefekte
aufwiesen. Diese Defekte bewirken eine mit Öffnungen
versehene, poröse oder gefurchte Mikrostruktur, wie sie
in den Fig. 14c bis 14e dargestellt ist. Derartige De
fekte stellen ebenfalls eine nicht im Gleichgewicht be
findliche Charakteristik dar, obwohl diese unerwünscht
ist. Bekannte Verfahren zur Verminderung von durch geo
metrische Abschattungen bedingten Effekten, wie bei
spielsweise die Hitzebehandlung oder die Drehung während
der Abscheidung oder eine Kombination dieser Verfahren
können derartige Defekte nicht beseitigen, wie dies in
Fig. 18 dargestellt ist. Sie beeinträchtigen auch die
wünschenswerten Charakteristiken der abgeschiedenen
Überzüge.
Die Fig. 16, 16a, 16b, 17a und 17b zeigen durch Aufstäuben
gemäß der vorliegenden Erfindung abgeschiedene CoCrAlY
Überzüge 350 und 360. Wenn sie ursprünglich bei etwa
700 °C abgeschieden werden, weisen die Überzüge 350 und
360 eine geschlossene, nicht-poröse Mikrostruktur entlang
der gesamten Oberfläche des Stiftes auf.
In den Fig. 17a und 17b weist der Überzug 360 eine ge
schlossene, nicht-poröse Mikrostruktur in allen Bereichen
der dreidimensionalen Substratoberfläche auf, ohne daß
er durch Hitze behandelt wurde. Die Mikrostruktur ist in
allen Bereichen der Oberfläche der Schaufeln bzw. Schnei
den frei von säulenförmigen Wachstumsdefekten. Die Korn
größe beträgt im Durchschnitt weniger als etwa 1 µm
im Durchmesser und 5 µm in der Länge. Die Größe der
Klammer 362 beträgt etwa 5 µm. Die Mikrostruktur ist hinab bis
zu einer durchschnittlichen Zweiphasen-Korngröße von
etwa 1 µm Durchmesser homogen. Die Haftung des Überzugs
am Substrat entspricht der Haftung von abgeschiedenen
Überzügen. Der Überzug ist frei von Zerklüftungen oder
Grenzdiffusionen, die sich aus einer thermischen oder
mechanischen Behandlung ergeben. Für aufgestäubten Über
züge ist die Haftfähigkeit gewöhnlich groß genug, so
daß, wenn irgendeine Trennung zwischen dem Überzug und
dem Substrat eintritt, sie nicht an dem Übergang 364
erfolgt. Vielmehr würde sie in einem schwächeren Bereich
des Körpers des Substrates oder des Überzuges auf
treten.
Der Überzug 350 der Fig. 16a und 16b wurde ebenfalls
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschieden.
Durch eine Hitzebehandlung des Stiftes bei 1050° C wer
den jedoch die Korngröße und die Durchschnittslänge der
den Grad der Homogenität anzeigenden Zweiphasen-Korn
strukturen auf 10 µm im Durchmesser oder mehr vergrößer 05862 00070 552 001000280000000200012000285910575100040 0002003140611 00004 05743t,
wie dies allgemein durch die 25 µm-Klammer 352 angezeigt ist.
Die Haftfähigkeit des Überzugs am Substrat wird wahr
scheinlich ebenso etwas vermindert als ein Ergebnis von
durch die Hitzebehandlung am Übergang 354 bedingten
Brüchen oder Grenzdiffusionen.
Ein nach bekannten Verfahren abgeschiedener Überzug
wird einem gemäß der vorliegenden Erfindung abge
schiedenen Überzug gegenübergestellt (Fig. 18 und 19).
Der Stift der Fig. 18 wurde vor dem Sputtern geätzt, um
den CoCrAlY-Überzug 370 mit einer möglichst sauberen
Oberfläche 372 zu versehen. Durch diese Technik konnten
die Lücken oder Adern 374 und damit verbundene säulen
förmige Wachstumsstrukturen verringert werden und es
konnte bewirkt werden, daß diese Lücken 374 senkrecht
zur Substratoberfläche wuchsen. Sie konnten aber nicht
eliminiert werden. Durch Sputtern wurde aus dem CoCrAlY
Überzug ein oberster Überzug 376 aus Platin aufgebracht.
Dann wurde der Stift durch Hitze bei einer Temperatur
von 1050° C behandelt. Die Hitzebehandlung bewirkte, daß
der Platinüberzug sich in einer ausreichenden Weise in
seitlicher Richtung verteilte, um die Oberfläche des
Überzuges zu verschließen. Er verschloß jedoch nicht
die Lücken in der CoCrAlY-Schicht. Wenn die oberste
Platinschicht sich während des Gebrauchs abnützt,
kann die Schicht 370 die Oberfläche 372 nicht mehr vor
korrosiven Mitteln schützen, die den Überzug durch die
restlichen Lücken durchqueren können. Im Gegensatz
dazu ist der gemäß der vorliegenden Erfindung abgeschie
dene, etwas dünnere, hitzebehandelte CoCrAlY-Überzug
380, der in der Fig. 19 dargestellt ist, völlig frei
von Lücken. Selbst ohne eine obere Platinschicht bildet
der Überzug 380 für die Oberfläche des Stiftes einen sehr
länger andauernden Schutz als der Überzug 370.
Es ist auch ersichtlich, daß die Reinigung der Substrat
oberfläche vor der Abscheidung nicht verantwortlich ist
für die Beseitigung von säulenförmigen Wachstumsdefekten.
Die Fig. 20 und 21 zeigen denselben Teil eines CoCrAlY
Überzuges 390, der auf ein Substrat 392 einer Turbinen
schaufel aufgebracht ist. Gemäß der Fig. 20 ist der Teil
poliert. Gemäß der Fig. 21 wurde der Teil chemisch geätzt,
um seine Mikrostruktur zu vergrößern. Die Oberfläche
392 der Turbinenschaufel wurde vor der Abscheidung weder
gereinigt noch geätzt. Es verblieben daher viele Uneben
heiten auf der Oberfläche, die bei der Abscheidung des
Überzuges mit bekannten Techniken die Ausbildung eines
säulenförmigen Wachstums fördern würden. Es ist jedoch
leicht ersichtlich, daß der Überzug 390 frei von säulen
förmigen Wachstumsdefekten ist. Die erfindungsgemäße Ab
scheidung verhinderte ein Wachsen solcher Defekte trotz
der schmutzigen Oberfläche.
Wie sich aus der Fig. 22 ergibt, sind Überzüge möglich,
die eine noch größere Qualität aufweisen als die in den
Fig. 16a, 16b, 17a und 17b dargestellten Überzüge. Die
Fig. 22 zeigt einen Teil eines zylindrischen Stiftes,
der bei etwa 500° C gemäß der vorliegenden Erfindung
beschichtet und geätzt wurde, um die CoCrAlY-Mikrostruk
tur zu vergrößern. Der Überzug 400 ist frei von irgend
welchen durch geometrische Abschattungen bedingten säulen
förmigen Wachstumsdefekten, Furchen oder Grobkörnigkeiten
der Mikrostruktur. Die durchschnittliche Korngröße
(etwa 0,1 µm) ist infolge der tieferen Abscheidungstempe
ratur extrem klein. Überzüge dieser Qualität sind nicht
nur im Zusammenhang mit metallurgischen Anwendungen,
sondern auch bei Anwendungen auf optischen Gebieten oder
auf Halbleitergebieten nützlich. Die Korngröße kann
durch Verminderung der Abscheidungstemperatur, das Hin
zufügen von Diffusionsverzögerern oder -hemmstoffen und
andere bekannte Techniken zur Verminderung der Korngröße
vermindert werden, ohne daß geometrische Wachstumsde
fekte erzeugt werden.
Obwohl die dargestellten und beschriebenen Beispiele me
tallische Überzüge betreffen, die auf Metallsubstraten
abgeschieden sind, ist die vorliegende Erfindung nicht
in dieser Hinsicht beschränkt. Sie ist in allen Bereichen
anwendbar, in denen eine Abscheidung entlang einer Sicht
linie verwendet wird. Sie ist insbesondere im Zusammen
hang mit Techniken zur physikalischen Dampfabscheidung
anwendbar, für die das Aufstäuben nur ein Beispiel ist.
Die vorliegende Erfindung ist im Zusammenhang mit all den
zahlreichen Kombinationen von Materialien anwendbar, die
als Substrat und Schichtmaterialien verwendet werden
können. Die Erfindung ist daher bei jeder Anwendung der
Abscheidung entlang einer Sehlinie nützlich, bei der es
wünschenswert ist, durch geometrische Abschattung be
dingte Defekte zu beschränken oder zu eliminieren, ohne
daß die eigenen Qualitäten der abgeschiedenen Überzüge
verschlechtert bzw. geopfert werden. Die vorliegende Er
findung ist auch dort nützlich, wo nachfolgend eine
Hitzebehandlung angewendet wird. Beispielsweise kann es
wichtiger sein, innere Spannungen des Überzuges oder
Substrates zu verringern, als die Charakteristiken des
Überzuges so beizubehalten, wie sie bei der Abscheidung
vorhanden waren. Die vorliegende Erfindung macht eine
Hitzebehandlung vor der Abscheidung oder eine Abscheidung
bei hohen Temperaturen als Mittel zur Beseitigung von
durch geometrische Abschattungen bedingten Abscheidungs
defekten unnötig. Derartige Defekte werden während des
Abscheidungsprozesses selbst eliminiert.
Claims (13)
1. Verfahren zum Abscheiden einer ersten
Materialmenge auf der Oberfläche eines Substrates (22)
von einer von der Oberfläche des Substrates (22)
entfernten Quelle (24) entlang einer Sehlinie, bei dem
von der Oberfläche des Substrates (22) Material wieder
entfernt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) auf einem ersten Bereich (R₁) der Oberfläche des Substrates (22) die erste Materialmenge mit einer ersten Abscheidungscharakteristik im wesentlichen fehlerfrei abgeschieden wird (Fig. 5a), daß
- b) auf einem zweiten Bereich (R 2) der Oberfläche des Substrates (22) eine zweite Materialmenge mit einer zweiten Abscheidungscharakteristik, die durch geometrische Abschattung an Unebenheiten (48, 48 a) entstehende säulenförmige Wachstumsdefekte (50, 50 a) enthält, abgeschieden wird (Fig. 5c), daß
- c) die Dicke der zweiten Materialmenge kleiner ist als die Dicke der ersten Materialmenge, daß
- d) von dem ersten (R 1) und zweiten (R 2) Bereich eine Teilmenge (A) der abgeschiedenen ersten und zweiten Materialmenge entfernt wird (Fig. 6a, c), und daß
- e) die Dicke der entfernten Teilmenge (A) kleiner als die Dicke der ersten Materialmenge und höchstens so groß wie die Dicke der zweiten Materialmenge ist, so daß die säulenförmigen Wachstumsdefekte (50, 50 a) des zweiten Bereiches (R 2) verringert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einem dritten Bereich
(R 3) der Oberfläche des Substrates (22) eine dritte
Materialmenge mit einer dritten
Abscheidungscharakteristik, die weniger durch
geometrische Abschattung an Unebenheiten (54)
entstehende säulenförmige Defekte (56) enthält als die
zweite Materiaimenge, abgeschieden wird, daß die Dicke
der dritten Materialmenge kleiner ais die Dicke der
ersten Materialmenge und größer als die Dicke der
zweiten Materialmenge ist (Fig. 5b), daß die Teilmenge
(A) auch von der dritten Materialmenge entfernt wird,
und daß die Dicke der Teilmenge (A) nicht kleiner ist
als dle Dicke der etwa auf dem zweiten Bereich (R 2)
abgeschiedenen zweiten Materialmenge.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Teilmenge (A)
nicht kleiner ist als die Dicke der dritten
Materialmenge, so daß im wesentlichen alle
säulenförmigen Defekte des zweiten (R 2) und dritten (R 3)
Bereiches entfernt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Teilmenge (A)
kleiner ist als die Dicke der dritten Materialmenge, so
daß ein Teil der dritten Materialmenge auf dem dritten
Bereich (R 3) bestehen bleibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
durch gekennzeichnet, daß von einer Quelle abgeschieden
wird, die sich in bezug auf das Substrat (22) in einer
anderen Position derart befindet, daß von ihr eine
Materialmenge mit der ersten Abscheidungscharakteristik
auf dem zweiten Bereich (R 2) abgeschieden wird (Fig. 7a-c).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schritte (a, b und d) aufein
anderfolgend ausgeführt werden, die Position des Sub
strats (22) in bezug auf die Quelle (24) verändert
wird und die Schritte (a, b und d) aufeinanderfolgend
wiederholt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entfernung der Teilmenge
(A) gleichzeitig mit der Abscheidung der ersten und
zweiten Materialmenge ausgeführt wird, daß die erste
Materialmenge mit einer ersten Abscheidungsgeschwindig
keit abgeschieden wird, da die zweite Materialmenge
mit einer zweiten Abscheidungsgeschwindigkeit abgeschie
den wird und daß die Teilmenge mit einer Geschwindig
keit entfernt wird, die kleiner ist als die erste
Abscheidungsgeschwindigkeit und die ausreicht, zu ver
hindern, daß sich Material in dem zweiten Bereich (R 2)
ansammelt, aber nicht ausreicht zu verhindern, daß
sich Material in dem ersten Bereich (R 1) ansammelt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Position des Substrats (22) in bezug auf die
Quelle (24) gleichzeitig verändert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste (R 1) und zweite (R 2)
Bereich teilweise üherlappen und daß die entfernte Teil
menge (A) so eingestellt wird, daß im wesentlichen die
zweite Materialmenge entfernt wird, bevor sie durch die
erste Materialmenge überdeckt wird, so daß sich an
den Stellen, an denen der erste (R 1) und zweite (R 2)
Bereich überlappen, nur eine erste Materialmenge ansammelt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle (24) zwei Teil
quellen aufweist, die entlang der Oberfläche des Substrats
(22) voneinander oder aufeinanderfolgend emittiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Meterialmenge auf
dem ersten Bereich (R 1) unter einem ersten Winkel (α 1)
zwischen der Oberflächentangente des Substrats (22) und
der Flußrichtung abgeschieden wird, daß die zweite
Materialmenge auf dem zweiten Bereich (R 2) unter einem
zweiten Winkel (α 2) zwischen der Oberflächentangente
des Substrats (22) und der Flußrichtung abgeschieden
wird, wobei der zweite Winkel (α 2) kleiner als der
erste Winkel (α 1) ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Winkel bei ungefähr 90°
gehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialmengen durch
eine Abstäubungsoperation aufgetragen werden und daß die
Teilmenge (A) durch eine weitere Abstäubungsoperation
entfernt wird.
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US3628994A (en) * | 1969-03-13 | 1971-12-21 | United Aircraft Corp | Method of coating a plurality of substrates by vapor deposition |
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