DE3140207C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Motorradvordergabel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei einer nach der DE-PS 5 14 995 bekannten Motorradvorder­ gabel dieser Art sind die Hohlelemente der Gabelteil-Ein­ heiten kastenförmig aus einem oberen Teil, einem mittleren Teil und einem unteren Teil zusammengeschweißt. Die Herstel­ lung insbesondere der oberen Teile und unteren Teile bereitet fertigungstechnische Schwierigkeiten.

Nach der GB-PS 6 33 610 ist es bekannt, den vorderen oberen Bereich eines Motorrad-Rohrrahmens mit einem Lenksäulen­ lagerrohr durch ein aus Stahlblech als Hohlkörper gestal­ tetes Teil miteinander zu verbinden.

Nach der US-PS 42 12 481 ist es bekannt, eine Motorrad­ vordergabel aus einer oberen Gabel, einer unteren Gabel und aus diese Gabeln miteinander verbindenden Armen zu bilden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Motorradvordergabel der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß deren Gabelteil-Einheiten bei geringem Gewicht und kostengünsti­ ger Herstellung eine ausreichende Festigkeit und Stei­ figkeit für die Aufnahme der von einer unteren Gabel über­ tragenen Kräfte aufweisen.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung enthalten die Unteransprüche.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung erläu­ tert.

Fig. 1 zeigt in Seitenansicht ein Motorrad mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Motorradvordergabel.

Fig. 2 zeigt in Schrägansicht von vorne perspektivisch die Motorradvordergabel nach Fig. 1.

Fig. 3 zeigt in einer Fig. 2 entsprechenden Ansicht den oberen Teil der Motorradvordergabel nach Fig. 2 vergrößert.

Fig. 4 zeigt in einer Fig. 3 entsprechenden Ansicht die miteinander verbundenen Gabelteileinheiten der oberen Ga­ bel der Motorradvordergabel nach Fig. 3.

Fig. 5 zeigt im Teilschnitt den Zusammenbau des mittleren Bereichs der oberen Gabel der Motorradvordergabel nach Fig. 4.

Fig. 6 zeigt eine Explosionsdarstellung der wesentlichen in Fig. 5 dargestellten Teile.

Fig. 7 zeigt die obere Gabel der Motorradvordergabel in Vorderansicht.

Fig. 8 zeigt die obere Gabel der Motorradvordergabel in Seitenansicht.

Das Motorrad 1 hat eine Vorderradaufhängung F mit einer oberen Gabel 40 aus zwei Gabelteil-Einheiten 40 a, 40 b, die durch eine obere Brücke 5 und eine untere Brücke 50 mit­ einander verbunden sind. Die obere Brücke ist schwenkbar an einem Lenksäulenrohr 3 am vorderen Ende eines Rahmens 2 angelenkt. Am vorderen Ende einer unteren Gabel 8 ist eine Achse 9 eines Vorderrads 7 gelagert. Die obere Gabel 40 und die untere Gabel 8 sind beidseitig durch einen vorderen Arm 10 und einen hinteren Arm 11 nach Art eines vierseitigen Gelenkgestänges 12 miteinander verbunden, das die obere Gabel 40 als feststehendes Glied und die untere Gabel 8 und die Arme 10 und 11 als bewegliche Glieder enthält.

In einem oberen Bereich der oberen Gabel 40 ist ein Stoß­ dämpfer 13 zur Dämpfung der Auf- und Abbewegungen des Vor­ derrades 7 vor einer Lenkstange 14 angeordnet. Der Stoß­ dämpfer 13 wird von einem Hydraulik-Behälter 13 a gespeist, der an einem vorderen Rohr 41 der oberen Gabel 40 ange­ bracht ist. Der Stoßdämpfer 13 ist an seinem oberen Ende schwenkbar um einen Bolzen 15 gelagert, der sich quer zwischen den Gabelteil- Einheiten 40 a, 40 b erstreckt. An dem unteren Ende des Stoßdämpfers 13 sind freie Enden von ersten Schwingarmen 16 angelenkt, deren Lagerenden mit Lagerenden von zweiten Schwingarmen 18 mittels Drehzapfen 17 verbun­ den sind, die sich quer durch die vorderen Rohre 41 der Gabelteil-Einheiten 40 a, 40 b erstrecken. Die freien Enden der zweiten Schwingarme 18 sind mittels Zugstäben 19 mit Endbereichen 10 c der vorderen Arme 10 verbunden, die sich nach oben über Lagerbolzen 10 a erstrecken, mittels denen die vorderen Arme 10 an den unteren Enden der Gabelteil- Einheiten 40 a und 40 b gelagert sind.

Wenn das Vorderrad 7 aufgrund einer Unebenheit einer Straße nach oben bewegt wird, werden die vierseitigen Ge­ lenggestänge 12 derart deformiert, daß die untere Gabel 8 auf jeder Seite um einen momentanen Mittelpunkt geschwenkt wird, der durch den Schnittpunkt A (Fig. 1) von Verlänge­ rungslinien der Längsrichtungen ihrer beiden nach hinten und nach unten zusammenlaufenden Arme 10 und 11 definiert ist. Dabei wird die Achse 9 des Vorderrades 7 längs einer im wesentlichen parallel zu einer Linie C-C angehoben, die im we­ sentlichen parallel zu einer Linie B-B verläuft, um welche die Lenkstange 14 geschwenkt wird. Aufgrund der Deforma­ tion der vierseitigen Gelenkgestänge 12 werden Zugkräfte auf die Zugstäbe 19 ausgeübt, die die ersten Schwingarme 16 und die zweiten Schwingarme 18 im Uhrzeigersinn verschwen­ ken. Dadurch wird der Stoßdämpfer 13 zusammengedrückt und übt eine Dämpfungsgegenkraft gegen die aufwärts gerichtete Bewegung des Vorderrades 7 aus.

Die Gabelteil-Einheiten 40 a, 40 b sind von gleicher Konstruk­ tion. Jede ist im wesentlichen durch das vordere Rohr 41 und ein hinteres Rohr 42 gebildet, das sich längs des vor­ deren Rohrs 41 erstreckt und in einem mittleren Bereich nach hinten ausgebogen ist. Das hintere Rohr 42 ist an seinem oberen Ende 42 a mit der hinteren Seite des oberen Endes 41 a des vorderen Rohrs 41 verschweißt. An die oberen Enden 41 a, 42 a ist jeweils ein aus einem kurzen Rohr ge­ bildetes Lagerstück 43 angeschweißt, das parallel zur Achse 9 des Vorderrades 7 verläuft. In diesen Lagerstücken 43 sind die Enden 13 b des Bolzens 15 gelagert.

Nach unten offene U-förmige Haltegabeln 44 sind an den unteren Enden der vorderen Rohre 41 und der hinteren Rohre 42 angeschweißt und von je einem der Lagerbolzen 10 a durch­ setzt.

Zwischen den mittleren Bereichen der vorderen Rohre 41 und der hinteren Rohre 42 erstreckt sich jeweils ein an diese angeschweißtes Querstück 45, das aus einem inneren oberen Stahlblechteil 46, einem inneren unteren Stahl­ blechteil 47, einem äußeren Stahlblechteil 49 und einem mittleren Stahlblechteil 48 zusammengeschweißt ist. Diese Teile 45, 46, 48, 49 sind durch Pressen von Stahlblech geformt. Zwischen die Querstücke 45 der linken Gabelteil- Einheit 40 a und der rechten Gabelteil-Einheit 40 b ist die untere Brücke 50 geschweißt, die ihrerseits aus einem obe­ ren Stahlblechteil 51 und einem unteren Stahlblechteil 52 zusammengeschweißt ist.

Auch diese Stahlblechteile 51 und 52 sind durch Pressen geformt. Sie liegen symmetrisch und enthalten ebene Bereiche 51 a und 52 a, die vorne und hinten in aufeinander zu gebogene Bereiche 51 b, 52 b und 51 c, 52 c übergehen. Die ebenen Bereiche 51 a, 52 a haben außerdem nach außen geöffnete Kantenausnehmungen 51 d, 52 d an ihren vier Ecken. Die aufeinander zu gebogenen Bereiche 51 b, 52 b und 51 c, 52 c sind im Stoß zusammengeschweißt. Die Rohre 41 und 42 sind in ihrem mittleren Bereichen mit den Kantenausnehmungen 51 d, 52 d verschweißt. Zur Auf­ nahme einer Lenksäule 54, die die ebenen Bereiche 51 a, 52 a hinten vertikal durchsetzt, sind in den ebenen Berei­ chen 51 a, 52 a Kragen 53 vorgesehen. Die Seitenkanten 51 e, 52 e der ebenen Bereiche 51 a, 52 a sind gerade.

Jedes innere obere Stahlblechteil 46 weist einen ebenen Bereich 46 a und einen nach außen von dem oberen Ende des ebenen Bereichs 46 a abgebogenen Bereich 46 b auf. Inmitten der Voderkante 46 e jedes ebenen Bereichs 46 a ist eine halbkreisförmige Ausnehmung 46 c vorgesehen. Jedes Rohr 41 hat an seinem oberen Ende eine nach hinten offene Aus­ nehmung 41 a oberhalb der Brücke 50. Die Ausnehmungen 46 c und die Ausnehmungen 41 a bilden zusammen eine querliegende Öffnungen. Die Hinterkanten 46 d und die Vorderkanten 46 e der Stahlblechteile sind mit den Innenseiten der hinteren Rohr 42 und der vorderen Rohre 41 verschweißt. Ein unteres Ende 46 f jedes Stahlblechteils 46 ist an die obere Fläche des ebenen Bereichs 51 a der Brücke 50 geschweißt.

Jedes innere untere Stahlblechteil 47 weist einen ebenen Bereich 47 a und einen gekrümmten, nach außen von dem un­ teren Ende des ebenen Bereichs 47 abgebogenen Bereich 47 b auf. Ein ringförmig geflanschtes Loch 47 c ist in einem mittleren Bereich des ebenen Bereichs 47 a zur Gewichts­ ersparnis ausgebildet. Die Hinterkanten 47 d und die Vorder­ kanten 47 e der Stahlblechteile 47 sind mit den Innenseiten der hinteren Rohre 42 und der vorderen Rohr 41 verschweißt.

Die oberen Enden 47 f der Stahlblechteile 47 sind an die un­ tere Fläche des ebenen Bereichs 52 a der Brücke 50 ange­ schweißt.

Jedes mittlere Stahlblechteil 48 weist einen ebenen Be­ reich 48 a, einen oben von diesem Bereich 48 a nach außen abgebogenen Bereich 48 b und einen unten von diesem Be­ reich 48 a nach innen abgebogenen Bereich 48 e auf. In je­ dem ebenen Bereich 48 a ist ein ringförmig geflanschtes Loch 48 d ausgebildet, das dem ringförmig geflanschten Loch 47 c im benachbarten Stahlblechteil 47 gegenübersteht. Die Vorderkanten 48 g und die Hinterkanten 48 f der Stahl­ blechteile 48 sind an die Außenseiten der vorderen Rohre 41 und der hinteren Rohre 42 angeschweißt. Die Stahlblech­ teile 48 und 47 sind mit ihren abgebogenen Bereichen 48 e, 47 b zusammengeschweißt. Der ebene Bereich 48 a jedes Stahl­ blechteils 48 ist mit den Seitenkanten 51 e, 52 e der ebenen Bereiche 51 a, 52 a der Brücke 50 verschweißt. Die untere Brücke 50 ist also ein geschlossener Hohlkörper, der an seiner Vorderseite und seiner Hinterseite durch die abgebogenen Bereiche 51 b, 52 b, 51 c, 52 c, an seinen vier Ecken durch die vorderen und hinteren Rohre 41, 42 und an seinen Seiten durch die Stahl­ blechteile 48 begrenzt ist.

Jedes äußere Stahlblechteil 49 ist längs und außerhalb eines oberen Bereiches des mittleren Stahlblechteils 48 angeordnet und weist einen ebenen Bereich 49 a, einen oben von diesem Bereich 49 a nach innen abgebogenen Bereich 49 b und einen kürzeren, unten von diesem Bereich 49 a nach innen abgebogenen Bereich 49 d auf. Die Vorderkanten 49 und die Hinterkanten der ebenen Bereiche 49 a sind mit den vorderen Rohren 41 und den hinteren Rohren 42 verschweißt. Jeder obere abgebogene Bereich 49 b ist mit dem ihm gegenüberstehenden abgebogenen Bereich 46 b des inneren oberen Stahlblechteils 46 verschweißt und mit seinem unten abgebogenen Bereich 49 d an die Außenfläche des ebenen Bereichs 48 a des mittleren Stahlblechteils 48 angeschweißt. überdies ist jeder obere abgebogene Bereich 48 b des mittleren Stahlblechteils 48 mit der Innenfläche des ihm gegenüberstehenden ebenen Bereichs 49 a des äußeren Stahlblechteils 49 verschweißt.

Die Stahlblechteile 46, 48 und 49 sind so angeordnet, daß ihre Ausnehmungen 46 c, 48 c und 49 c konzentrisch zueinander ausgerichtet sind, um mit den Ausnehmungen 41 a in den vor­ deren Rohren 41 eine durchgehende Öffnung zu bilden, in die jeweils ein Lagerrohr 55 eingesetzt und mit dem Querstück 45 und einem vorderen Rohr 41 verschweißt ist. Durch jedes Lagerrohr 55 erstreckt sich jeweils einer der Drehzapfen 17.

Die obere Gabel 40 besteht nach alledem lediglich aus Rohren und Stahlblech-Preßteilen.

Die Fig. 7 und 8 zeigen einen Halter 56 für den Hydraulik- Behälter 13 a, der auf der Vorderseite des vorderen Rohrs 41 der einen Gabelteil-Einheit 40 a oberhalb der unteren Brücke 50 angeschweißt ist. Außerdem sind an der Außenseite eines oberen Bereiches jedes der vorderen Rohre 41 und der linken und rechten Gabelteil-Einheit 40 a, 40 b Haltevorrich­ tungen 58 aus Metall zum Anbringen eines Nummernschilds 57 an der Vorderseite der oberen Gabel 40 angeschweißt. Zum Anbringen der oberen Brücke 5 ist je ein Ausleger 59 an dem oberen hinteren Bereich jedes hinteren Rohrs 42 der linken und rechten Gabelteil-Einheit 40 a, 40 b angeschweißt.

Claims (6)

1. Motorradvordergabel mit einem Paar von Gabelteil-Einheiten (40 a, 40 b), die durch eine aus Stahlblech als Hohlkörper gestaltete Brücke (50) miteinander verbunden sind, bei der jede Gabelteil-Einheit (40 a, 40 b) ein vertikal verlaufendes, vorderes Hohlelement (41) und ein hinter diesem verlaufen­ des, hinteres Hohlelement (42) aufweist, wobei die oberen und unteren Enden jedes vorderen und hinteren Hohlelements (41, 42) miteinander verbunden sind, und bei der jede Ga­ belteil-Einheit (40 a, 40 b) ein aus Stahlblech als Hohl­ körper gestaltetes Querstück (45) aufweist, das die mitt­ leren Bereiche seines vorderen und hinteren Hohlelements (41, 42) verbindet, wobei die Brücke (50) im Höhenbereich der Querstücke (45) der Gabelteil-Einheiten (40 a, 40 b) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen und hinteren Hohlelemente (41, 42) aus Rohren (41, 42) gebildet, sind mit dem jeweils zugeord­ neten Querstück (45) verschweißt sind, daß die Brücke (50) an den vorderen Rohren (41), den hinteren Rohren (42) und den Querstücken (45) angeschweißt ist und daß die Gabel­ teil-Einheiten (40 a, 40 b) in an sich bekannter Weise als Bestandteil einer am Lenksäulenrohr (3) des Motor­ radrahmens (2) schwenkbar gelagerten oberen Gabel (40) über Arme (10, 11) mit einer die Radachse (9) tragenden, unteren Gabel (8) verbunden sind.

2. Motorradvordergabel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Brücke (50) aus einem oberen und einem unteren Stahlblechteil (51, 52) von symmetrischer Form gebildet ist, wobei jedes Stahlblechteil (51, 52) einen ebenen Bereich (51 a, 52 a) aufweist.

3. Motorradvordergabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Kanten (46 d, 46 e, 46 f, 47 d, 47 e, 47 f, 48f, 48 g, 49 f), die ebene Bereiche (46 a, 47 a, 48 a, 49 a) von die Querstücke (45) bildenden Stahlblechteilen (46, 47, 48, 49) begrenzen, mit dem vorderen Rohr (41), dem hinteren Rohr (42) und der Brücke (50) verschweißt sind.

4. Motorradvordergabel nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stahlblechteile (46, 48, 49) jedes Querstücks (45) in Flucht liegende Ausnehmungen (46 c, 48 c, 49 c) aufweisen, die zusammen mit einer Ausnehmung (41 a) in dem ihnen zugeordneten, vorderen Rohr (41) ein Lagerrohr (55) aufnehmen.

5. Motorradvordergabel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlblechteile (51, 52) der Brücke (50) mit Kantenausnehmungen (51 d; 52 d), die an den vier Ecken ihrer ebenen Bereiche (51 a, 52 a) an­ geordnet sind, die vorderen und hinteren Rohre (41, 42) aufnehmen.

6. Motorradvordergabel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlblechteile (51, 52) in ihren ebenen Bereichen (51 a, 52 a) Kragen (53) zur Durchführung einer Lenksäule (54) aufweisen.