DE3135101C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein gasempfindliches Element zum
Nachweisen von brennbaren Gasen in Sauerstoff enthaltender
Atmosphäre.
Bei gasempfindlichen Elementen der beschriebenen Art besteht
ein Problem darin, daß das Katalysatormaterial zur Vergiftung
oder "Hemmung" neigt (d. h. zu andauernder oder vorübergehender
Beeinträchtigung seiner Fähigkeit, die Verbrennung des nach
zuweisenden Gases zu bewirken), und zwar unter der Einwirkung
bestimmter Bestandteile, die in manchen zu prüfenden Atmosphären
gewöhnlich vorhanden sind; Beispiele für solche Bestandteile
sind Silikondämpfe, Alkylbleiverbindungen und Schwefelverbindun
gen. In einigen Fällen läßt sich das Problem dadurch lösen,
daß man die Gasprobe durch ein geeignetes Material, z. B. aktive
Holzkohle, leitet, bevor sie das gasempfindliche Element er
reicht, doch ist dies nicht immer zweckmäßig. Auf jeden Fall
ist es wünschenswert, gasempfindliche Elemente der genannten
Art zur Verfügung zu haben, die einer Vergiftung oder
Hemmung einen größeren naturgebundenen Widerstand ent
gegensetzen als bekannte Elemente.
Ein solches Element ist
durch die europäische Patentanmeldung 00 04 184 be
kannt. Dort ist ein gasempfindliches Element beschrieben,
das diese Aufgabe bis zu einem gewissen Grad erfüllt,
wenigstens hinsichtlich der Vergiftung durch Silikondämpfe.
Das Element ist als Pellistor mit einem Pellet aus
Aluminiumoxid ausgebildet, wobei das Pellet aus dem Nieder
schlag einer wäßrigen Aluminiumoxid-Aufschlämmung auf
der Drahtwendel gebildet ist. Das Katalysatormaterial wird
dadurch aufgebracht, daß auf die Oberfläche des Pellets
eine Lösung oder Dispersion einer Verbindung oder von Ver
bindungen eines oder mehrerer Metalle der Platingruppe
aufgebracht wird. Diese Anordnung hat bestimmte Nach
teile, die hauptsächlich auf der Tatsache beruhen, daß
eine Aluminiumoxidmasse, die durch Niederschlagen aus
einer wäßrigen Aufschlämmung gewonnen wird, relativ
wenig natürliche mechanische Festigkeit aufweist. Es
ist daher unzweckmäßig, das ganze Pellet auf diese Weise
herzustellen; vielmehr wird der zentrale Teil auf be
kannte Weise durch Zersetzung einer Aluminiumverbindung
gebildet. Dies hat zusammen mit der Art der Aufbringung
des Katalysators zur Folge, daß der letztere im
wesentlichen auf den äußeren Teil des Pellets beschränkt
bleibt. Bei einem Pellet gegebener Größe ist daher die
gesamte vorhandene Menge des Katalysators, die
hinsichtlich langfristiger Widerstandsfähigkeit gegen
Vergiftung und Hemmung eine wichtige Rolle zu spielen
scheint, verhältnismäßig gering.
Bei einem anderen durch die GB-PS 8 92 530 bekannten
Element besteht das Katalysatormaterial aus einer Ober
flächenbeschichtung oder Imprägnierung eines Pellets aus
hitzebeständigem Material, in das ein gewendelter Teil
eines Drahtes eingebettet ist, der den Widerstand bildet.
Das Pellet besteht gewöhnlich aus Aluminiumoxid, das durch
Zersetzung von Aluminiumnitrat
gewonnen wird. Dieses Pellet besitzt eine glatte,
wenig poröse Oberfläche und enthält in dem Überzug ebenfalls nur
wenig Katalysator.
Ein weiteres, durch die GB-PS 15 12 708 bekanntes gasem
pfindliches Element wird stufenweise durch mehrfaches Ein
tauchen einer Drahtwendel in eine Lösung aus Thoriumnitrat, welche zusätzlich das Kataly
satormaterial enthält, und anschließendes Erhitzen hergestellt.
Das Element soll eine dichte Oberfläche aufweisen,
damit die Vergiftung reduziert und ein über längere Zeit
konstantes Signal abgegeben werden kann. Eine Porösität
der Oberfläche wird nach dieser Druckschrift als schädlich
angesehen, da hierdurch die Vergiftung des Elements ge
fördert würde.
Die mit dem zu messenden Gas in Berührung kommende
Katalysatorschicht ist auch hier sehr gering, weshalb hier
ebenfalls eine langfristige Widerstandsfähigkeit gegen Vergiftung
und Hemmung nicht gewährleistet ist.
Aufgabe vorliegender Erfindung war es daher,
ein gasempfindliches Element der erwähnten
Art zu schaffen, das unter Vermeidung der geschilderten
Nachteile eine größere naturgegebene Widerstandsfähigkeit
oder Hemmung gegen Vergiftung aufweist als ein Element
bekannter Art, und das mechanisch sehr widerstandsfähig ist.
Gegenstand der Erfindung sind somit die gasempfindlichen Elemente nach den Patentansprüchen 1-7.
Es sei darauf hingewiesen, daß die angegebene maximale
Teilchengröße für einzelne Aluminiumoxidteilchen gilt
und nicht für die schwammartigen Aggregate, die sich
durch Zusammenballen der einzelnen Teilchen leicht bilden.
Unter der Platingruppe wird diejenige Gruppe verstanden,
zu der Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium und
Osmium gehören.
Durch das Vorhandensein des Katalysatormetalls in gelöster
Form in der Aufschlämmung, aus der das Pellet gebildet
wird, erhält das Pellet eine relativ große mechanische
Festigkeit, und das Katalysatormetall ist natürlich gleich
mäßig über das gesamte Volumen des Pellets verteilt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein teilweise im Schnitt gezeichnetes gasempfind
liches Element;
Fig. 2 eine Schaltung, in der das Element nach Fig. 1
verwendet werden kann; und
Fig. 3 und 4 Schaubilder der bei Anwendung der Erfindung
zu erzielenden Ergebnisse.
Das in Fig. 1 gezeigte Element, das zum Nachweisen von
Methan in Luft geeignet ist, enthält einen Platindraht 1
mit einem Durchmesser von 50 Mikrometer, auf dem eine
Beschichtung 2 aus Aluminiumoxid von 15 bis 20 Mikro
meter Dicke angeordnet ist; der mittlere Teil des be
schichteten Drahtes hat die Form einer Wendel 3, die
aus 10 bis 11 Windungen mit einer Ganghöhe von etwa
125 Mikrometer und einem Außendurchmesser von etwa
0,7 mm besteht, wobei sich die Enden 4 und 5 des Drahtes
von der Wendel 3 weg erstrecken und zum Anschließen der
Wendel 3 an eine elektrische Schaltung dienen. Die Wen
del 3 ist in ein annähernd kugelförmiges Pellet 6 mit
etwa 1,5 bis 1,7 mm Durchmesser eingebettet, das von im
wesentlichen gleichmäßiger Zusammensetzung ist. Im fol
genden werden drei Beispiele verschiedener Verfahren zur
Herstellung des Pellets 6 gegeben.
In diesem Fall ist das Element so ausgebildet, daß es
mit einem Pellistor bekannter Art direkt austauschbar
ist, der ein annähernd kugelförmiges Aluminiumoxidpellet
mit etwa 1,2 mm Durchmesser aufweist, das auf bekannte
Weise hergestellt wird und mit einem Gemisch aus Palla
dium und Thoriumoxid als Katalysatormaterial arbeitet.
Zum Herstellen des Pellets 6 wird zunächst eine wäßrige
Lösung von Ammoniumtetrachloropalladat - (II) (NH4)2 PdCl4 - und
Thoriumnitrat - Th(NO3)4 - in Konzentrationen von 0,45
bzw. 1,18 Mol/ltr hergestellt, wobei der pH-Wert der
Lösung durch Hinzufügen von Salpetersäure auf einen
Wert zwischen 0 und 1 eingeregelt wird. Dann stellt man
eine Aufschlämmung durch Vermischen dieser Lösung mit
Gamma-Aluminiumoxid her, das eine nominelle Teilchen
größe von 0,05 Mikrometer aufweist,
und zwar im Verhältnis
von 0,36 g Aluminiumoxid auf 1 ml der Lösung. Das Alu
miniumoxid hat überwiegend die Form schwammartiger Ag
gregate in der Größenordnung von 1 bis 5 Mikrometer
und mit einer spezifischen Oberfläche im Bereich von
100 bis 120 m2/g. Unmittelbar vor dem Formen des Pellets
6 wird die Oberfläche der Aluminiumoxidbeschichtung 2
vorbereitet, indem man einen Strom von 400 mA 5 bis 10
Sekunden lang durch den Draht 1 fließen läßt. Zum Formen
des Pellets 6 wird als erstes ein kleiner Tropfen der
Aufschlämmung mit Hilfe eines Glasstabes oder Tropfers
auf die Wendel 3 aufgebracht, und zwar gerade genug,
um den Raum innerhalb der Wendel 3 auszufüllen; zweitens
wird die Wendel 3 erwärmt, indem man einen Strom von
300 mA 5 bis 10 Sekunden lang durch den Draht 1 fließen
läßt; drittens wird auf das Produkt des zweiten Schritts
ein zweiter Tropfen der Aufschlämmung aufgebracht, und
viertens wird die Wendel 3 wiederum in der gleichen
Weise wie beim zweiten Schritt erwärmt. Normalerweise
reichen diese vier Schritte aus, um ein Element der er
forderlichen Größe herzustellen, doch kann es sich als
notwendig erweisen, zur Erzielung eines Durchmessers
des Pellets 6 in der oben angegebenen Größenordnung
einen dritten Tropfen der Aufschlämmung aufzubringen,
wobei den Wendel 3 anschließend in der gleichen Weise
wie zuvor erwärmt wird. In jedem Fall wird ein ab
schließender Erwärmungsschritt durchgeführt, bei dem
etwa 30 Sekunden lang ein Strom von 300 mA durch den
Draht 1 geleitet wird. Die bei den verschiedenen Ar
beitsschritten durchgeführte Erwärmung treibt das Wasser
aus der Aufschlämmung aus, verdichtet den Aluminium
oxidniederschlag und zersetzt die Metallsalze zu den
entsprechenden Oxiden. Nach der erwähnten abschließen
den Erwärmung besteht daher das Pellet 6 aus einer zu
sammenhängenden Masse aus feinkörnigem Aluminiumoxid,
die durch eine im wesentlichen gleichmäßige Dispersion
von Palladiumoxid und Thoriumoxid zusammengehalten wird.
Zum Zweck des Verstärkens und Stabilisierens der Emp
findlichkeit des durch das Pellet 6 gebildeten Kata
lysatormaterials wird das Element einem Konditionierungs
vorgang unterworfen, der darin besteht, daß ein Strom
von 320 mA durch den Draht 1 geleitet wird, während das
Pellet 6 fünf Minuten lang Luft mit 12% Methan und da
nach zwei Minuten lang normaler Luft ausgesetzt wird.
Es scheint, als ob während des Konditionierungsvorgangs
das Palladiumoxid wenigstens teilweise zu metallischem
Palladium reduziert wird.
In diesem Fall wird bei dem Beispiel I verwendete
Ausgangslösung von Ammoniumtetrachloropalladat-(II) und Thorium
nitrat durch eine wäßrige Lösung von Ammoniumpentachlororhodat-(III)
- (NH4)2[RhCl5(H2O)] - mit einer Konzentration von
0,23 Mol/ltr ersetzt. Abgesehen davon, wird das Formen
des Pellets 6 in der gleichen Weise durchgeführt wie
bei dem Beispiel I, einschließlich der Herstellung der
Aufschlämmung, der Vorbereitung der Oberfläche der Wen
del 2, der Aufbringung der Aufschlämmung und der Erwär
mung sowie eines abschließenden Konditionierungsvorgangs,
wobei alle Zahlenwerte denjenigen des Beispiels I ent
sprechen. Das Pellet 6 enthält nunmehr über sein gesam
tes Volumen im wesentlichen gleichmäßig verteiltes
Rhodium.
In diesem Fall wird bei dem Beispiel I verwendete
Ausgangslösung von Ammoniumtetrachloropalladat-(II) und Thorium
nitrat durch eine wäßrige Lösung von Hexachloroplatinsäure
- H2PtCl6 - mit einer Konzentration von 0,45 Mol/ltr
ersetzt. Auch hier ist das zum Formen des Pellets 6
angewandte Verfahren im übrigen das gleiche wie bei
dem Beispiel I. Das Pellet 6 enthält nunmehr über sein
gesamtes Volumen im wesentlichen gleichmäßig verteiltes
Platin.
Bei einem Gerät zum Nachweisen von Methan in Luft kann
ein gasempfindliches Element wie das anhand von Fig. 1
beschriebene zweckmäßig in eine Wheatstone'sche Brücke
bekannter Art eingeschaltet sein, wie sie in ihrer
Grundform in Fig. 2 dargestellt ist. Die vier Arme der
Brücke werden jeweils gebildet durch den Draht 1 des
Elementes, einen Widerstand 7 als Teil eines Kompensa
tionselements mit einem Widerstandswert, der annähernd
gleich demjenigen des Drahtes 1 ist, einen Regelwider
stand 8 und einen festen Widerstand 9 mit einem solchen
Widerstandswert, daß die Brücke durch Einstellen des
Widerstandes 8 abgeglichen werden kann. An die beiden
Diagonalen der Brücke sind eine Spannungsquelle 10 bzw.
ein Voltmeter 11 angeschlossen. Die Spannung der Quelle
wird so gewählt (mit einem Wert von etwa 2,5 V), daß
der Strom, der durch den Draht 1 fließt, wenn die Brücke
abgeglichen ist, ausreicht, um das gasempfindliche Ele
ment auf eine Temperatur im Bereich von 500 bis 550°C
zu erwärmen; bei dieser Temperatur bewirkt das in dem
Element enthaltene Katalysatormaterial eine Verbrennung
von Methan, das in Gegenwart von Sauerstoff mit ihm in
Berührung kommt. Da das Kompensationselement ebenfalls
bei einer hohen Temperatur arbeitet, wird es so ausge
bildet, daß es Kohlenwasserstoffe, mit denen es im er
wärmten Zustand in Berührung kommen kann, nicht
oxidiert. Bei einer zweckmäßigen Anordnung be
steht der Widerstand 7 aus einem Platindraht, der ähnlich
geformt ist wie der Draht 1 und dessen gewendelter Teil
in ein Pellet aus Aluminiumoxid eingebettet ist, dessen
Größe derjenigen des Pellets 6 entspricht, wobei das
Pellet des Kompensationselements durch Zersetzung einer
Aluminiumverbindung geformt und anschließend in einer
Natriumhydroxidlösung gekocht wird, um jede Katalysator
wirkung unmöglich zu machen.
Die Brückenschaltung wird unter Strom gesetzt, um das
gasempfindliche Element und das Kompensationselement zu
erwärmen, und eine zu prüfende Atmosphäre wird mit bei
den Vorrichtungen auf ähnliche Weise in Berührung ge
bracht. Vorrichtungen, die mit einem Gasstrom oder einer
Diffusion arbeiten, um diesen Kontakt herzustellen, sind
bekannt, so daß sich ihre Beschreibung hier erübrigt.
Die Brückenschaltung wird zu Anfang geeicht, wobei die
beiden Elemente mit normaler Luft in Berührung stehen
und die Brücke durch Einstellen des Widerstandes 8 ab
geglichen ist, was der Nullausschlag des Voltmeters 11
anzeigt. Ist in der zu prüfenden Atmosphäre Methan
enthalten, führt der Temperaturanstieg des gasempfind
lichen Elements infolge der Verbrennung von Methan am
Katalysatormaterial zu einem Anstieg des Widerstandes
des Drahtes 1, während bei dem Widerstand 7 kein ent
sprechender Anstieg stattfindet. Die Brücke gerät daher
aus dem Gleichgewicht, wobei der resultierende Ausschlag
des Voltmeters 11 die Methankonzentration anzeigt. Die
Verwendung des Kompensationselements ist natürlich er
wünscht, um mögliche Schwankungen der Parameter, z. B.
der Spannung der Quelle 10 und der Temperatur und
Strömungsgeschwindigkeit der zu untersuchenden Atmo
sphäre, zu berücksichtigen.
Im folgenden werden die mit gasempfindichen Elementen
nach Fig. 1 in einer Schaltung nach Fig. 2 erzielten
Ergebnisse behandelt. In allen Fällen betrug die Be
triebstemperatur des Elements annähernd 550°C, was
einem Stromverbrauch des Elements von etwa 420 mW ent
sprach. Der Einfachheit halber werden die Elemente ent
sprechend den oben gegebenen Beispielen für die Her
stellung des Pellets 6 des Elements als Typ I, II und
III bezeichnet. Zum Vergleich werden auch Ergebnisse
herangezogen, die mit Pellistoren bekannter Art erzielt
wurden, auf welche in dem Beispiel I Bezug genommen
wurde, und zwar unter im wesentlichen den gleichen Be
dingungen wie bei den erfindungsgemäßen Elementen.
Fig. 3 veranschaulicht Ergebnisse, die erzielt wurden,
wenn die Elemente dauernd in Betrieb waren und Luft
ausgesetzt wurden, die 1% Methan und 10 ppm Hexamethyl
disiloxan enthielt, wobei die Elemente anfänglich in
frischem Herstellungszustand waren. Fig. 4 zeigt auf
ähnliche Weise erzielte Ergebnisse, wobei jedoch Luft
mit 1% Methan und 0,25% Schwefelwasserstoff verwendet
wurde. In beiden Fällen ist die relative Empfindlichkeit
S für Methan, die durch das Verhältnis zwischen der An
zeige des Voltmeters 11 in einem gegebenen Zeitpunkt und
seiner anfänglichen Anzeige gegeben ist, über der Zeit
T in Minuten aufgetragen. In Fig. 3 veranschaulicht die
mit I, II, III bezeichnete Linie den Mittelwert für das
Verhalten der Elemente aller drei Typen I, II und III,
deren Verhalten in diesem Fall sehr ähnlich ist, während
in Fig. 4 die Linien I, II und III das durchschnittliche
Verhalten von Elementen der entsprechend bezeichneten
Typen zeigen. In beiden Fällen gilt die Linie P für das
durchschnittliche Verhalten bekannter Pellistoren. Die
in Fig. 3 dargestellten Veränderungen der Empfindlich
keit sind dauerhaft, während diejenigen nach Fig. 4
großenteils reversibel sind, d. h. Hexamethyldisiloxan
wirkt als Katalysatorgift, während Schwefelwasserstoff
vorwiegend als Katalysatorhemmer wirkt. Wie aus Fig. 3
ersichtlich, zeigen Elemente aller drei Typen eine
wesentliche größere Widerstandsfähigkeit gegen Vergif
tung durch Hexamethyldisiloxan als Pellistoren bekann
ter Art, wobei ihre Empfindlichkeit für Methan linear
mit einer Geschwindigkeit abnimmt, die in einem typi
schen Fall zu einem Empfindlichkeitsverlust von nur
etwa 10% in einer Zeit von 150 Minuten führt; in keinem
Fall wurden 10% der Empfindlichkeit in weniger als 100
Minuten verloren. Hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit
gegen Hemmung und mögliche Vergiftung durch Schwefel
wasserstoff zeigt das Verhalten der Elemente gemäß
Fig. 4 jedoch erhebliche Unterschiede. In dieser Hin
sicht zeigen Elemente des Typs I nur eine bescheidene
Verbesserung gegenüber Pellistoren bekannter Art, wäh
rend Elemente der Typen II und III ihnen weit überlegen
sind; beide zeigen vernachlässigbare Veränderungen der
Empfindlichkeit nach einem anfänglich ziemlich schnel
len Abfall von etwa 7% bei Elementen des Typs II und
weniger als 2% bei Elementen des Typs III.
Es wird angenommen, daß die oben hinsichtlich des Wider
standes gegenüber Vergiftung mit Hexamethyldisiloxan
besprochenen Ergebnisse vorwiegend von physikalischen
Faktoren abhängen. Erstens wird angenommen, daß die Dis
persion des Katalysatormetalls in dem gesamten Pellet 6
bei einem anhand von Fig. 1 beschriebenen Element zu
einer starken Vergrößerung der wirksamen Oberfläche, die
für die Verbrennungsreaktion zur Verfügung steht, im
Vergleich zu dem Pellistor bekannter Art führt. Zweitens
wird angenommen, daß die Poren in dem Pellet 6 klein
genug sind, um den Zutritt von Hexamethyldisiloxan ein
zuschränken, während sie freien Zutritt von Methan und
Sauerstoff zu dem Katalysatormetall gestatten. Es ist
anzunehmen, daß diese Erwägungen auch hinsichtlich der
Widerstandsfähigkeit gegen eine Vergiftung mit anderen
Komponenten hohen Molekulargewichts zutreffen. Der
zweite der soeben erwähnten Faktoren wird nicht für
bedeutsam hinsichtlich der oben behandelten Ergebnisse
für die Widerstandsfähigkeit gegen eine Hemmung und mög
liche Vergiftung mit Schwefelwasserstoff gehalten. Es
wird angenommen, daß die Unterschiede zwischen den drei
Typen in diesem Fall hauptsächlich von chemischen Fak
toren abhängen, und man könnte daher annehmen, daß ähn
liche Unterschiede in bezug auf die Widerstandsfähigkeit
gegen Hemmung oder Vergiftung mit anderen Schwefelver
bindungen bestehen. Es ist vielleicht angebracht, hier
einen Vergleich mit dem Vorgang der Oxidation anzustel
len, da Rhodium und Platin im Gegensatz zu Palladium
nicht ohne weiteres in Luft oxidieren.
Ähnliche Versuche wie diejenigen, deren Ergebnisse in
Fig. 3 und 4 gezeigt sind, wurden auch mit Luft ange
stellt, die 1% Methan und 100 ppm Trichloräthylen ent
hielt. Nach einer Zeitspanne von 60 Minuten wurde fest
gestellt, daß die Elemente des Typs III eine vernach
lässigbare Änderung der Empfindlichkeit zeigten, die
Elemente vom Typ II eine Abnahme der Empfindlichkeit um
15% und die Elemente vom Typ I eine Abnahme der Empfind
lichkeit um 30%; dieser letztere Wert ähnelt dem mit
Pellistoren bekannter Art erzielten Wert.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß bei Betrachtung
lediglich vom Standpunkt der Widerstandsfähigkeit gegen
Vergiftung und Hemmung die Elemente der drei Typen in
der Rangfolge III, II und I einzustufen sind. Es sei
jedoch betont, daß diese Ergebnisse für relative Emp
findlichkeiten gelten und daß die absolute Empfindlich
keit von Elementen vom Typ III viel geringer ist als
diejenige von Elementen der Typen I und II. Typische
Werte für die anfängliche Empfindlichkeit bei einer
Betriebstemperatur von 550°C sind 35 mV für 1% Methan
beim Typ I, 30 mV für 1% Methan für Elemente des Typs II
und 18 mV für 1% Methan für Elemente des Typs III; bei
Pellistoren bekannter Art, die bei der gleichen Tempera
tur betrieben werden, liegt die anfängliche Empfindlich
keit normalerweise im Bereich von 30 bis 34 mV für 1%
Methan, so daß Elemente der Typen I und II den Pel
listoren bekannter Art in dieser Hinsicht stark ähneln.
Um eine Empfindlichkeit zu erreichen, die mit derjenigen
eines Pellistors bekannter Art bei 550°C vergleichbar
ist, müßte ein Element vom Typ III bei einer Temperatur
von etwa 700°C betrieben werden, was in vielen Fällen
zu einem unzulässig hohen Stromverbrauch bei Verwendung
in einem Gerät zum praktischen Gebrauch führen würde.
In vielen Fällen ist es daher wahrscheinlich, daß bei
Betrachtung aller in Frage kommenden Leistungsfaktoren
die Elemente des Typs II denjenigen der Typen I und III
vorzuziehen sind.
Die Langzeitstabilität von Elementen der Typen I und II
ist dadurch untersucht worden, daß sie in einer Schal
tung gemäß Fig. 2 betrieben und ständig normaler Luft
ausgesetzt wurden, wobei sie in Abständen durch Zusetzen
von 1% Methan zu der Luft getestet wurden. Die Ergeb
nisse waren zufriedenstellend, wenn auch nicht so gut
wie bei Pellistoren bekannter Art. So zeigte die Emp
findlichkeit von Elementen des Typs I eine Abnahme um
etwa 10% während einer Zeitspanne von drei Monaten, wäh
rend die Empfindlichkeit von Elementen des Typs II wäh
rend eines Monats um etwa 3% abnahm; bei Pellistoren
bekannter Art betrug die typische Abnahme der Empfind
lichkeit etwa 10% in vier Jahren. Bei den diesen Unter
suchungen unterzogenen Elementen wurde nach der Unter
suchung im wesentlichen die gleiche Widerstandsfähigkeit
gegen Vergiftung mit Hexamethyldisiloxan wie zu Beginn
festgestellt.
Es sei außerdem erwähnt, daß Elemente aller drei Typen
ähnliche Ansprechzeiten auf Änderungen der Methankonzen
tration wie unter gleichen Bedingungen betriebene Pel
listoren bekannter Art zeigen.
Ähnliche Versuche wie die oben beschriebenen wurden auch
mit Butan anstelle von Methan als nachzuweisendes brenn
bares Gas angestellt. Die erzielten Ergebnisse glichen
im allgemeinen denjenigen der oben behandelten Tests.
Gasempfindliche Elemente der anhand von Fig. 1 beschrie
benen Art können natürlich auch bei Anordnungen (an sich
bekannter Art) Verwendung finden, bei denen die Tempera
tur des Elements durch automatisches Variieren des durch
den Draht 1 fließenden Stroms im wesentlichen konstant
auf einem geeigneten Wert gehalten wird, wobei die er
forderliche Strommenge ein Maßstab für die Konzentra
tion des in einer Atmosphäre nachzuweisenden brennbaren
Gases ist, die mit dem Element in Berührung gebracht wird.
Bei einer solchen Anordnung ist es zweckmäßig, auch den
Widerstand des Drahtes 1 als Parameter zu verwenden, auf
den die automatische Regeleinrichtung für den Strom an
spricht.
Es versteht sich, daß bei der Herstellung des Elements der
Erfindung andere Metallverbindungen der Platingruppe
anstelle der in den Beispielen eigens erwähnten Verwen
dung finden können. Wie bei dem Beispiel I ist es vor
zuziehen, bei Verwendung von Palladium als Metall für
die Ausgangslösung auch eine Thoriumverbindung einzu
setzen, die in dem resultierenden Katalysatormaterial
in Thoriumoxid verwandelt wird.
Claims (7)
1. Gasempfindliches Element mit einem Katalysator
material in Form eines γ-Aluminiumoxid und ein
Oxid eines Metalls der Platingruppe enthaltenden
Pellets, in dem eine gegebenenfalls mit Aluminium
oxid beschichtete Drahtwendel als elektrischer
Widerstand eingebettet ist, wobei das Katalysator
material hergestellt worden ist durch Aufbringen
einer wäßrigen, mindestens eine Verbindung eines
Metalls der Platingruppe in Lösung enthaltenden
Aufschlämmung von γ-Aluminiumoxid einer Teilchen
größe nicht größer als 0,1 µm auf die Drahtwendel,
Erwärmen zur Austreibung des Wassers zum Verdichten des Aluminium
oxids und Zersetzen der Verbindungen der Metalle
der Platingruppe zu den entsprechenden Oxiden
und anschließendes Konditionieren.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platingruppe
eine Palladiumverbindung ist.
3. Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platingruppe
Ammoniumtetrachloropalladat-(II) ist und daß die Aufschlämmung
auch Thoriumnitrat in Lösung enthält.
4. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platin
gruppe eine Rhodiumverbindung ist.
5. Element nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platingruppe
Ammoniumpentachlororhodat-(III) ist.
6. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platingruppe
eine Platinverbindung ist.
7. Element nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung eines Metalls der Platingruppe
Hexachloroplatin-(IV)säure ist.
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