DE3624217C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Gassensorelement mit einem auf Änderung seines elektrischen Widerstands
beruhenden empfindilchen Teil aus einer porösen gebrannten Masse, welche Ti
tandioxid als Hauptmaterial und wenigstens ein weiteres Metalloxid umfaßt,
und mit einem Elektrodenpaar, welches mit dem empfindlichen Teil verbunden
ist, um den elektrischen Widerstand der gebrannten Masse zu messen.
Bei bekannten Sauerstoffsenso
ren wird Titandioxid als empfindliches
Übergangsmetalloxid
in Form einer mikroskopisch porösen gebrannten
Schicht verwendet, so daß das Gas, das gemessen wird,
frei in und durch die Masse des Metalloxids eindringen
kann.
Ein Sauerstoffsensor vom Titandioxidtyp wird als
Abgassensor in einem Luft/Brennstoff
system für einen Innenverbrennungs
motor verwendet, weil der elektrische Widerstand der Ti
tandioxidschicht in dem Sensor, der dem Abgas ausgesetzt
wird, eine scharfe Änderung zeigt, wenn sich das Luft/Brenn
stoff-Verhältnis in den Motorverbrennungskammern
über das stöchiometrische Verhältnis ändert, wenn der Fak
tor der überschüssigen Luft 1,0 beträgt. Um die Empfind
lichkeit und die Ansprechgeschwindigkeit des Sauerstoff
sensors zu erhöhen, wurde vorgeschlagen, eine geringe
Menge eines Edelmetalls, wie Platin oder Rhodium, zuzu
setzen, wie beispielsweise in der
JP 53-11 226 beschrieben.
Die US-PS 44 16 763 offenbart eine Nachweisvorrichtung für
das Luft/Brennstoff-Verhältnis zur Verwendung bei Motor
abgasen, welche eine integrierte Kombination eines
Sauerstoffsensorelements vom Titandioxidtyp und einer
Sauerstoffionenpumpe unter Verwendung eines Sauerstoff
ionen leitenden, festen Elektrolyts, wie Zirkoniumdioxid,
ist. In dieser Vorrichtung zeigt der Widerstand der Ti
tandioxidschicht eine scharfe Änderung in Abhängigkeit
zu einer Änderung des Luft/Brennstoff-Verhältnisses in
dem Motor über ein nichtstöchiometrisches Verhältnis,
welches oberhalb oder unterhalb des stöchiometrischen
Verhältnisses ist in Abhängigkeit von der Polarität des
Gleichstroms, der auf die Sauerstoffionenpumpe angelegt
wird. Deshalb ist diese Vorrichtung sowohl für schwache
Verbrennungsmotoren als auch starke Verbrennungsmotoren
geeignet.
Bei den bekannten Gassensoren vom Titandioxidtyp ist es
üblich, daß das funktionelle Teil, einschließlich einer
Titandioxidschicht und Elektrodenschichten, als Laminat
aufgebaut ist, welches auf einem keramischen Substrat
durch eine sogenannte Dickfilmtechnik gebildet wird.
Um die Haftfestigkeit der Titandioxidschicht auf dem
Substrat zu erhöhen, ist es günstig, zuerst ein grünes
Laminat, einschließlich des Substrats in
grünem Zustand, herzustellen und dann
das grüne Laminat bei einer relativ hohen Temperatur,
wie 1300 bis 1400°C, zu brennen, um dadurch ein
gleichzeitiges Sintern des Substrats und der darauf be
findlichen Schichten zu erreichen. In solchen Fällen hat
jedoch die gebrannte Titandioxidschicht oft eine übermäßig
fest gesinterte Struktur, welche eine geringe Permeabi
lität gegenüber Gasmolekülen besitzt, was wahrschein
lich auf das sehr schnelle Anwachsen der Titandioxid
teilchen bei dem Sintern zurückzuführen ist. Bei einer
solchen Struktur der gebrannten Titandioxidschicht ist
es schwierig, eine hohe Ansprechgeschwindigkeit für den
Gassensor zu erhalten. Es ist möglich, ein übermäßiges
Sintern der Titandioxidschicht mit der Folge einer ge
ringen Permeabilität der Schicht zu verhindern, indem
zuerst das Substrat alleine bei einer ausreichend hohen
Temperatur, wie bei etwa 1400°C oder mehr, gesintert
wird, dann ein grünes Laminat, einschließlich einer Ti
tandioxidschicht, auf dem gesinterten Substrat gebil
det wird und anschließend die ganze Anordnung bei einer
relativ niedrigen Temperatur, wie bei etwa 1200°C oder
niedriger, zu brennen. In diesem Fall kann jedoch die
Haftfestigkeit der gebrannten Titandioxidschicht auf
dem vorher gesinterten Substrat unzureichend sein, so
daß ein teilweises Abschälen an der Grenzfläche bei
der praktischen Handhabung des Gassensors auftreten
kann.
Die JP-55-57 143 offenbart ein Sensorelement, bei dem die gebrannte
Masse aus Titandioxid und Zirconiumdioxid besteht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbes
sertes Gassensorelement mit einer gebrannten Titandio
xidmasse zur Verfügung zu stellen, welches
eine hohe
Ansprechgeschwindigkeit gegenüber einer Änderung der
Menge einer spezifischen Komponente einer umgebenden
Gasatmosphäre aufweist und bei dem gleichzeitig die
Haftfestigkeit der gebrannten Titandioxidmasse zu dem
Substrat groß genug ist, um ein Abschälen während des
praktischen Gebrauchs des Gassensorelements zu vermei
den.
Diese Aufgabe wird durch ein Gassensorelement der eingangs genannten
Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Metalloxid Er2O3, Sm2O3 und/oder In2O3 ist.
Das erfindungsgemäß verwendete Metalloxid geht mit Titandioxid im we
sentlichen keine Festphasenreaktion ein und wirkt als "Sinterunter
drückungsmittel".
Die Gesamtmenge des Sinterunterdrüc
kungsmittels beträgt vorzugsweise 0,01 bis 10 Mol.-%,
bezogen auf TiO2.
Das Sinterunterdrückungsmittel wird mit dem Titandioxid
pulver als Ausgangsmaterial des empfindlichen Teils des
Gassensorelements gemischt. Üblicherweise wird das ge
mischte Pulver auf die Oberfläche eines Substrats als
Paste aufgebracht. Bei dem nachfolgenden Brennverfahren
wird das Anwachsen der Titandioxidteilchen durch das
vorliegende Metalloxid unterdrückt, so daß die gebrannte
Titandioxidmasse eine gute Permeabilität gegenüber Gas
molekülen besitzt, auch wenn die Brenntemperatur be
trächtlich höher als 1200°C ist. Eine gute Permeabili
tät der gebrannten Titandioxidmasse führt zu einer hohen
Ansprechgeschwindigkeit der Masse gegenüber einer spezifischen
Änderung in der Zusammensetzung des eindringenden Gases.
Da ein übermäßiges Sintern der Titandioxidteilchen
durch die Zugabe des Sinterunterdrückungsmittels verhin
dert wird, ist es möglich, ein Gassensorelement durch
Brennen eines grünen Laminats, einschließlich eines
grünen Substrats, bei einer Temperatur, die hoch genug
ist, um eine starke Adhäsion der gebrannten Titandioxid
schicht zu dem gleichzeitig gebrannten Substrat zu er
reichen, herzustellen.
Eine weitere Verbesserung der An
sprechgeschwindigkeit des Gassensorelements kann durch die Zugabe
wenigstens eines Edelmetalls der Platingruppe zu Titan
dioxid und
dem Sinterunterdrückungsmittel erreicht werden. Es ist
bevorzugt. Platin und/oder Rhodium in einer Gesamtmenge
von 0,01 bis 10 Mol.-%, bezogen auf TiO2, zu verwenden.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines
Gassensorelements in Schnitt
ansicht.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Gassensorelement
der Fig. 1. Die
Fig. 3 bis 5 sind Diagramme, die die Ergebnisse
der Bewertungstests in bezug auf die Ansprech
barkeit verschiedener Gassensorelemente, die
nach den Beispielen der Erfindung hergestellt
wurden, zeigen.
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung, in Schnitt
ansicht, einer Luft/Brennstoff-
Nachweiseinrichtung, in der das
Sensorelement verwendet wird.
Die Fig. 1 und 2 zeigen beispielhaft die Konstruk
tion eines Gassensorelements 10.
Das Sensorelement 10 besitzt ein Substrat 12 aus einem
elektrisch isolierenden und wärmebeständigen Material,
wie gesintertem Aluminiumoxid, als strukturelles Grund
teil des Elements. In den meisten Fällen ist eine Heiz
einrichtung 14, wie ein Film oder ein Filament bzw.
Heizfaden aus Platin, in das Substrat 12 eingelassen.
In dem gezeigten Fall ist das Substrat
12 durch Laminieren von zwei Bahnen 12 a und 12 b zur
Einfügung der Heizeinrichtung 14 hergestellt.
Zwei Elektrodenschichten 16 und 18 werden auf der Ober
fläche des Substrats 12 so ausgebildet, daß ein vorbe
stimmter Abstand zwischen den zwei Elektroden 16 und 18
wenigstens in einem gewählten Bereich der Substrat
oberfläche eingehalten wird. Platin ist ein typisches
Material für die Elektrodenschichten 16, 18. Bleidrähte,
die mit den Elektroden 16, 18 verbunden sind, sind in
den Figuren nicht gezeigt. Der empfindliche Teil des
Gassensorelements 10 ist eine gebrannte Metalloxid
schicht 20, welche in dem vorstehend gewählten Bereich
so gebildet wird, daß sie den Raum zwischen den zwei
Elektrodenschichten 16 und 18 ausfüllt und in engem
Kontakt mit der Substratoberfläche und ebenfalls mit den
zwei Elektrodenschichten 16, 18 über ausreichend breite
Flächen ist. Die gebrannte Metalloxidschicht 20 ist
mikroskopisch porös und gegenüber Gasmolekülen durch
lässig. Die Elektrodenschichten 16, 18 werden verwendet,
um den Widerstand der Metalloxidschicht 20 zu messen.
In der Praxis können die Metalloxidschicht 20 und die
Elektrodenschichten 16, 18 mit einem porösen Schutzüber
zug (nicht gezeigt) bedeckt sein.
Der Hauptbestandteil der gebrannten Metalloxidschicht
20 ist ein Übergangsmetalloxid, dargestellt durch TiO2.
Erfindungsgemäß schließt das Material der Metalloxid
schicht 20 wenigstens ein zusätzliches Oxid
aus der Gruppe
Er2O3, Sm2O3 und In2O3 ein.
Die Menge des Sinter
unterdrückungsmittels sollte wenigstens 0,01 Mol.-% des
TiO2 betragen. Wenn die Menge dieses Oxids weniger als
0,01 Mol.-%, bezogen auf TiO2, beträgt, ist es schwierig,
ein übermäßiges Sintern der Titandioxidteilchen zu
unterdrücken, und deshalb kann das Gassensorelement
in bezug auf seine Ansprechgeschwindigkeit nicht
wesentlich verbessert werden. Es ist jedoch uner
wünscht, die Menge des Sinterunterdrückungsmittels unnötig
zu erhöhen, weil der elektrische Widerstand der Metall
oxidschicht 20 bei einem sehr hohen Gehalt des Sinter
unterdrückungsmittels übermäßig groß wird, wenn diese einer
Gasatmosphäre, die einen relativ hohen Sauerstoff
gehalt besitzt, ausgesetzt wird. Wenn das Gassensor
element beispielsweise als Abgassensor in einem Luft/
Brennstoff-System für
Autos verwendet wird, können bei übermäßig hohem Wider
stand der Metalloxidschicht 20 unter "schwachen" Be
dingungen Schwierigkeiten bei der Unterscheidung des
Ausstoßes aus dem Abgassensor von den
Geräuschsignalen auftreten, was ein genaues Funktionie
ren des Kontrollsystems verhindern kann. Es ist deshalb bevor
zugt, daß die Menge des Sinterunterdrückungsmittels nicht
mehr als 10 Mol.-%, bezogen auf TiO2, beträgt.
Sowohl die Ansprechgeschwindigkeit des Gassensorelements
als auch die Haftfestigkeit der Metalloxidschicht 20
auf dem Substrat 12 können weiter verbessert werden
durch Zugabe wenigstens einer Art eines Edelmetalls,
gewählt aus den Metallen der Platingruppe, zu dem Ma
terial der Metalloxidschicht 20. Ein geeigneter Bereich
der Menge des bzw. der Edelmetall(e) beträgt 0,01 bis
10 Mol.-%, bezogen auf TiO2. Wenn die Menge des Edel
metalls weniger als 0,01 Mol.-% beträgt, ist kaum eine
Wirkung feststellbar. Wenn die Edelmetallmenge mehr
als 10 Mol.-% beträgt, wird die Änderung des
elektrischen Widerstands der Metalloxidschicht 20 in
bezug auf eine Änderung der Zusammensetzung der umgeben
den Gasatmosphäre sehr klein, so daß beispielsweise eine
gute Genauigkeit beim Nachweis der Änderungen zwischen
einer "schwachen" Bedingung und einer "starken" Bedin
gung eines Abgassensors in einem Luft/Brennstoff-
System nich aufrechterhalten werden
kann.
Es ist bevorzugt, als Edelmetall Platin und/oder Rhodium
zu verwenden. Es ist insbesondere bevorzugt, Platin
oder eine Kombination aus Platin und Rhodium zu ver
wenden. In dem letzteren Fall wird die Zugabe der Edel
metalle durch Begrenzen des Molverhältnisses von Rh zu
Pt innerhalb des Bereichs von 0,01 : 1 bis 0,8 : 1 opti
miert.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die in den Beispielen 1 bis 3 hergestellten Gassensor
elemente besaßen alle die in den Fig. 1 und 2 ange
gebene Konstruktion. In jedem Beispiel war das Haupt
material der Metalloxidschicht 20 ein Pulver aus Titan
dioxid vom Rutiltyp, bestehend aus 0,1 bis 10 µm-Teil
chen. In Beispiel 1 wurde das Titandioxidpulver mit
Er2O3-Pulver, welches exakt 1 Mol.-% des TiO2 aus
machte, in einem flüssigen Träger gemischt, um dadurch
eine Paste auf der Basis von Titandioxid zu erhalten.
In Beispiel 2 wurde die gleiche molare Menge Sm2O3-
Pulver anstelle des Erbiumoxidpulvers verwendet und in
Beispiel 3 die gleiche molare Menge an In2O3-Pulver an
stelle des Erbiumoxidpulvers. In jedem Beispiel wurde
das Gassensorelement durch das folgende Verfahren her
gestellt.
Um das gesinterte Aluminumoxidsubstrat 12, einschließ
lich der eingebetteten Heizeinrichtung 14, zu erhalten,
wurde eine Platinpaste auf ein Stück einer grünen Alu
miniumoxidbahn 12 b durch Siebdruck aufgebracht, um
eine leitende Schicht 14 in einem gewünschten Muster
zu bilden, und ein weiteres Stück einer grünen Alumi
niumoxidbahn 12 a wurde auf die mit der Paste beschichtete
Bahn 12 b aufgebracht. Dann wurde eine Platin
paste durch Siebdruck auf das grüne Substrat 12 in
dem in Fig. 2 gezeigten Muster aufgebracht, um die lei
tenden Schichten 16, 18 als Zwischenstufen der Elektro
denschichten 16, 18 zu bilden. Als nächstes wurde die
Paste, die TiO2 und Er2O3, Sm2O3 oder In2O3 enthielt,
durch Siebdruck auf das grüne Substrat 12 aufgebracht,
um die Oxidschicht 20 zu bilden, die die Platinpasten
schichten 16, 18 teilweise überdeckten. Das erhaltene
grüne Laminat wurde unter üblichen Bedingungen getrock
net und dann bei 1400°C über 2 h gebrannt. In den so
hergestellten Gassensorelementen war die Dicke der ge
brannten Metalloxidschicht 20 immer etwas kleiner als
100 µm. Die Gassensorelemente der Beispiele 1 bis 3 wurden dem
nachstehend beschriebenen Bewertungstest unterzogen.
Zum Vergleich wurden zwei verschiedene Arten von Gas
sensorelementen,
hergestellt, wie in den nachfolgenden Vergleichsbei
spielen 1 und 2 beschrieben, indem das vorstehend be
schriebene Herstellungsverfahren nur in den nachstehen
den Punkten geändert wurde.
Die Metalloxidschicht 20 wurde unter Verwendung einer
Titandioxidpaste, die kein zusätzliches Oxidpulver
enthielt, gebildet.
Die Metalloxidschicht 20 wurde unter Verwendung einer Ti
tandioxidpaste, die 1 Mol.-% Al2O3-Pulver anstelle eines
erfindungsgemäßen Sinterunterdrückungsmittels
enthielt, gebildet.
Die Gassensorelemente der Beispiele 1 bis 3 und der Ver
gleichsbeispiele 1 bis 2 wurden jeweils in einem Strom
eines simulierten Abgases, hergestellt durch Verbrennen
von Propangas, getestet. Anfangs wurde das Luft/Brenn
stoff-Verhältnis des Brenners auf etwa 13,3, bezogen
auf das Gewicht, kontrolliert, was für eine brennstoff
reiche Bedingung in Innenverbrennungsmotoren von Autos
repräsentativ ist. Dann wurde das Luft/Brennstoff-Ver
hältnis plötzlich auf etwa 16,3 geändert, was für eine
schwache Mischungsbedingung repräsentativ ist. In Ab
hängigkeit zu der Änderung des Luft/Brennstoff-Verhält
nisses zeigte das Gassensorelement beim Testen einen
scharfen Anstieg des elektrischen Widerstands der Me
talloxidschicht 20. Es gab eine Zeitverzögerung beim
Ansprechen des Gassensorelements, und Länge der
Verzögerungszeit war von Probe zu Probe verschieden.
Fig. 3 zeigt die Ergebnisse des Bewertungstests.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ergab die Zugabe von Er2O3,
Sm2O3 oder In2O3 zu TiO2 in den Beispielen 1 bis 3 eine
bemerkenswerte Verbesserung der Ansprechgeschwindigkeit
des Gassensorelements. Im Gegensatz dazu hatte die Zu
gabe von Al2O3 in dem Vergleichsbeispiel 2 eher eine
nachteilige Wirkung auf die Ansprechgeschwindigkeit,
obwohl Al2O3 als Sinterunterdrückungsmittel
bekannt ist. Der Grund für die Unwirksamkeit von Al2O3
liegt wahrscheinlich darin, daß die Brenntemperatur
mit 1400°C sehr hoch lag. Bei solch einer hohen Tempe
ratur konnte Al2O3 nicht wirksam das übermäßige Sintern
der Titandioxidteilchen in eine ungewünscht feste, ge
sinterte Struktur verhindern. Bei den fünf getesteten
Arten von Gassensorelementen gab es keine Anzeichen von
Abschälung zwischen der Metalloxidschicht 20 und dem
Substrat 12.
In diesen Beispielen wurde Platin TiO2 als Material der Me
talloxidschicht 20 neben einem Sinterunterdrückungs
mittel zugegeben, d. h., das Titandioxidpulver, das in den
Beispielen 1 bis 3 verwendet wurde, wurde zuerst mit
2 Mol.-% Platinpulver gemischt. In den Beispielen 4, 5
und 6 wurde das platinhaltige Titandioxidpulver in
einem flüssigen Träger mit Er2O3-Pulver, mit Sm2O3-Pul
ver bzw. mit In2O3-Pulver gemischt. In jedem Fall betrug die
Menge des zugegebenen Oxids 1 Mol.-% zu Titandioxid.
In Beispiel 7 wurde das platinhaltige Titandioxidpulver
in dem flüssigen Träger mit 0,5 Mol.-% Er2O3-Pulver und
0,5 Mol.-% Sm2O3-Pulver gemischt. Ansonsten wurde das
Herstellungsverfahren der Beispiele 1 bis 3 wiederholt.
Die Gassensorelemente der Beispiele 4 bis 7 wurden dem
vorstehend beschriebenem Bewertungstest ausgesetzt. Die
Ergebnisse sind in Fig. 4 gezeigt.
Zum Vergleich wurde die vorstehende Mischung aus dem Ti
tandioxidpulver und 2 Mol.-% Platinpulver als Material
der Metalloxidschicht 20 ohne Zugabe eines Sinterunter
drückungsmittels verwendet. Das erhaltene Gassensorelement
wurde dem gleichen Bewertungstest ausgesetzt. Das Ergeb
nis ist in Fig. 4 enthalten.
Aus einem Vergleich zwischen Fig. 3 und Fig. 4 ist er
sichtlich, daß die Ansprechgeschwindigkeit des Gassen
sorelements durch die Gegenwart von Pt in der Metalloxid
schicht 20 bemerkenswert verbessert wird. Es ist eben
falls ersichtlich, daß, obwohl die Zugabe von Pt sehr
wirksam ist, trotzdem die Zugabe von wenigstens einer
Verbindung aus Er2O3, Sm2O3 und In2O3 zu TiO2 neben der
Zugabe von Pt einen bemerkenswerten Einfluß auf die An
sprechgeschwindigkeit des Gassensorelements besitzt. Bei
den Gassensorelementen der Beispiele 4 bis 7 gab es keine
Anzeichen von Abschälung zwischen der Metalloxidschicht
20 und dem Substrat 12.
Die Beispiele 8 bis 11 beziehen sich auf die Verwendung
einer Mischung aus Platinpulver und Rhodiumpulver anstel
le des Platinpulvers, das in den Beispielen 4 bis 7 ver
wendet wurde. In dem gemischten Pulver betrug die Menge
an Rh 20 Mol.-% von Pt. Das gemischte Edelmetallpulver
wurde dem Titandioxidpulver so zugegeben, daß die Ge
samtmenge an Pt und Rh 2 Mol.-% des TiO2 betrug. Anson
sten wurden die Gassensorelemente der Beispiele 8, 9, 10
und 11 auf ähnliche Weise wie die Gassensorelemente der
Beispiele 4, 5, 6 und 7 hergestellt.
Die Gassensorelemente der Beispiele 8 bis 11 wurden
dem vorstehend beschriebenen Bewertungstest unterzogen.
Zum Vergleich wurden die Gassensorelemente des Ver
gleichsbeispiel 3 und des Beispiels 4 ebenfalls getestet.
Die Ergebnisse sind in Fig. 5 gezeigt.
Aus dem Vergleich zwischen den Fig. 4 und 5 ist er
sichtlich, daß die günstige Wirkung der Gegenwart eines
Edelmetalls in der Metalloxidschicht 20 durch die
gleichzeitige Gegenwart von Pt und Rh in einem geeigne
ten Verhältnis verstärkt werden kann.
Die Gassensorelementkonstruktion der Fig. 1 und 2
kann auf verschiedene Weise modifiziert werden, und die
vorliegende Erfindung ist für verschiedene Zwecke an
wendbar. Fig. 6 zeigt beispielsweise die erfindungsgemä
ße Verwendung in einer Luft/Brennstoff-Nach
weiseinrichtung, wie sie in der US-PS 44 16 763 offen
bart ist.
Die Einrichtung der Fig. 6 schließt ein erfindungsge
mäßes Gassensorelement ein, welches ein isolierendes
Subtrat 22, zwei Elektrodenschichten 26 und 28, die
auf der gleichen Seite des Substrats 22 ausgebildet
sind, und eine gebrannte Metalloxidschicht 30, welche
so gebildet ist, daß sie im wesentlichen vollständig
die Elektrodenschichten 26, 28 bedeckt und den Raum zwi
schen den zwei Elektroden 26 und 28 ausfüllt, umfaßt.
Das Hauptmaterial der Metalloxidschicht 30 ist TiO2,
und wenigstens eine Verbindung aus Er2O3, Sm2O3 und
In2O3 wird vorzugsweise zusammen mit Pt und/oder Rh
zugegeben. Die Metalloxidschicht 30 ist mikroskopisch
porös. Die äußere Oberfläche der Metalloxidschicht 30 ist
mit einer porösen, isolierenden Schicht 32 bedeckt.
Eine Elektrodenschicht 34 wird auf die Oberfläche der
isolierenden Schicht 32 gelegt, und eine Schicht 36
eines Sauerstoffionen leitenden, festen Elektrolyten,
wie ZrO2, welche ein stabilisierendes Oxid, wie CaO
oder Y2O3 enthält, ist so ausgebildet, daß sie eine we
sentliche Fläche der Elektrodenschicht 34 bedeckt.
Eine weitere Elektrodenschicht 38 wird auf die äußere
Oberfäche der festen Elektrolytschicht 36 gelegt. Die
drei Schichten 34, 36 und 38 sind alle mikroskopisch
porös und gegenüber Gasen durchlässig. Die Außenober
flächen des Laminats sind mit einer porösen Schutz
schicht 40 bedeckt. Die Bezugsziffer 42 betrifft ein
Ohmmeter, um den Widerstand der Metalloxidschicht 30
zwischen den zwei Elektroden 26 und 28 zu messen, und
44 bezeichnet eine Gleichstromenergiequelle, mit der
die Elektroden 34 und 38 verbindbar sind.
Diese Einrichtung wird in der Abgasleitung eines Innen
verbrennungsmotors verwendet, um eine Änderung in dem
Luft/Brennstoffverhältnis des Motors nachzuweisen. Wie
bekannt ist, dient die Kombination der festen Elektro
lytschicht 36 und der inneren und äußeren Elektroden
schichten 34 und 38 entweder als Sauerstoffkonzentra
tionszelle oder als Sauerstoffionenpumpe. Während die
Elektroden 34 und 38 nicht mit einer Energiequelle ver
bunden sind, dienen die drei Schichten 38, 36, 34 bloß
als Gasdiffusionsschichten, so daß die Einrichtung der
Fig. 6 sich funktionell nicht von dem Gassensorelement
10 der Fig. 1 unterscheidet. In diesem Zustand tritt
eine scharfe Änderung des Widerstands der Metalloxid
schicht 30 ein, wenn das Luft/Brennstoff-Verhältnis in
den Motorverbrennungskammern sich über den stöchiometri
schen Wert ändert. Wenn die Gleichstromenergiequelle 44
verwendet wird, um einen schwachen Gleichstrom I s durch
die Festelektrolytschicht 36 fließen zu lassen, wirkt
die Kombination der Festelektrolytschicht 36 und der
Elektrodenschichten 34, 36 als Sauerstoffionenpumpe. Wenn
der Strom I s in der Richtung des Pfeils der Fig. 6
fließt, funktioniert die Sauerstoffionenpumpe so, daß
die Menge des Sauerstoffs, der in die Metalloxidschicht 30
diffuniert, abnimmt, weil der Strom I s bewirkt, daß
Sauerstoffionen zu der Außenelektrodenschicht 38 wandern.
In diesem Zustand ändert sich der Widerstand der Metall
oxidschicht 30 nur dann sehr scharf, wenn das Luft/
Brennstoff-Verhältnis in dem Motor sich über einen
spezifischen Wert ändert, welcher höher als der stöchio
metrische Wert ist und durch die Größe des Stroms I s
bestimmt wird. Deshalb ist die Einrichtung der Fig. 6
in einem sogenannten "schwachen" Verbrennungsmotor ge
eignet. Wenn der Strom I s in die Gegenrichtung fließt,
ist die gleiche Einrichtung in einem Motor, welcher mit
einer brennstoffreichen Mischung betrieben wird, geeig
net.
Zur Herstellung der mehrschichtigen Einrichtung der
Fig. 6 mit starker Adhäsion jeder Schicht an das Sub
strat 22 oder die benachbarten Schichten ist es wün
schenswert, alle Schichten in grünem Zustand zu lami
nieren und alle Schichten gleichzeitig bei einer rela
tiv hohen Temperatur zu brennen. Dementsprechend ist
die Einführung des erfindungsgemäß verwendeten Sinterunterdrückungsmittels
in die Metalloxidschicht 30 auf Titandioxidbasis
für diese mehrschichtige Einrichtung sehr
günstig.
Claims (7)
1. Gassensorelement mit einem auf Änderung seines elektrischen Widerstands
beruhenden empfindlichen Teil aus einer porösen gebrannten Masse, welche Ti
tandioxid als Hauptmaterial und wenigstens ein weiteres Metalloxid umfaßt,
und mit einem Elektrodenpaar, welches mit dem empfindlichen Teil verbunden
ist, um den elektrischen Widerstand der gebrannten Masse zu messen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metalloxid Er2O3, Sm2O3 und/oder In2O3 ist.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge des
Metalloxids im Bereich von 0,01 bis 10 Mol.-% , bezogen auf Titandioxid, liegt.
3. Element nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gebrannte
Masse weiterhin wenigstens ein Edelmetall der Platingruppe umfaßt.
4. Element nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge des
Edelmetalls im Bereich von 0,01 bis 10 Mol.-%, bezogen auf Titandioxid, liegt.
5. Element nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Edel
metall Pt ist.
6. Element nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Edelmetall
eine Kombination aus Pt und Rh ist, wobei das Molverhältnis von Pt zu Rh
im Bereich von 1 : 0,01 bis 1 : 0,8 liegt.
7. Element nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die gebrannte Masse eine Schicht, die auf ein gesintertes, keramisches
Substrat aufgebracht wird, ist.
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