-
Vorrichtung zum Fuhren von Kupplungen an Modei-
-
eisenbahnfahrzeugen beliebiger Systeme Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Fuhren von Kupplungen an Modelleisenbahnfahrzeugen beliebiger
Systeme nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Bekannte Vorrichtungen dieser Art - etwa gemäß der DE-OS 23 17 194
- weisen den Nachteil auf, daß sie im Aufbau recht kompliziert sowie verwickelt.und
nicht geeignet sind, derartige Kupplungs- Führungssysteme an bereits vorhandene
Wagen - auch älterer Bauart - nachträglich ohne Schwierigkeiten anzubringen. Außerdem
weist das dort verwendete Querstück der T-förmigen Deichsel einen breiten Führungsschlitz
für ortsfest angebrachte Fuhrungsstifte auf, der in jedem Fall eine Schwachstelle
im Querstück darstellt. Außerdem läßt es sich ohne verhältnismäßig großen Aufwand
nicht erreichen, das zwischen Führungsstift und Fuhrungsschlitz auftretende Spiel
auf ein möglichst geringes Maß herabzusetzen. Ferner bedingt diese bekannte Bauart
mit Fuhrungsstiften eine verhältnismäßig große Bauhöhe, die insbesondere bei nachträglichem
Einbau an vorhandene Wagen vielfach nicht zur Verfügung steht.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das für abstandsloses
Fahren bei Geradeausbetrieb und beim Kurvendurchfahren ohne Verhakungsgefahr ein
Vorbeigleiten derPufier an benachbarten Fahrzeugenden gestattende Kupplungsführungssystem
der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß die beim Kurvendurchfahren notwendige
Deichselverlängerung" (automatische Hinausschiebung des Kupplungszapfens) sofort
bewirkt wird, sobald der Deichselschenkel aus der Deichsellängsachse -neutrale Mittelstellung
- ausschwenkt. Gleichzeitig soll dieses System mit einer Mindestzahl an Einzelteilen
auskommen und damit kostengünstig herstellbar sein, sowie einen wartungsfreien Betrieb
gestatten und selbst bei kleinen Krümmungsradien der Schienen einen einwandfreien
Fahrbetrieb ermöglichen. Schliedlich soll das Kupplungsführungssystem gemäß der
Erfindung sowohl bei neuen als auch bei älteren Modellen beliebiger Hersteller in
einfachster Weise anbringbar sein.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1. durch die im Kennzeichen dieses Anspruches aufgeführten
Merkmale gelöst.
-
Weitere konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
erfaßt.
-
Durch den Gegenstand der Erfindung, wie er im Anspruch 1 definiert
ist, wird eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Führung der Wagen erreicht
und der Zusammen- bzw. Anbau des nur aus wenigen Einzelteilen bestehenden und eine
Fläche von weniger als 6 cm2 beanspruchenden Kupplungs- Fuhrungssystems wesentlich
erleichtert, zumal letzteres nur eine Cesamthöhe von etwa 2 mm aufweist. Durch die
geringe Zahl der Einzelteile verringern sich auch die Herstellungs-, Lagerhaltung-
und Montagekosten erheblich. Außerdem kann ein wartungsfreier Betrieb durch die
Verwendung von abriebbeständigen und selbstschmierenden Kunststoffteilen gewährleistet
werden.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in vergrößertem Maßstab
eine perspektivische Ansicht der die wesentlichen Bestandteile der Erfindung darstellenden
Führungsschablone mit der eingelegten T-förmigen Deichsel bei der besseren Ubersichtlichkeit
wegen abgeseniter Abdeckplatte, Fig. 2 eine Draufsicht auf das geschlossene Kupplungs-
Fuhrungssystem gemäß Fig. 1 mit der Deichselstellung für Geradeausfahrt und gestrichelt
gezeichneten Ausschwenklagen, Fig. 3 ein aufsteckbares Aufnahmestück für die Kupplung,
Fig.
4 in perspektivischer Darstellung eine Führungsschablone mit am Querstück der Deichsel
angebrachtem Kupplungszapfen bzw. der Ausnehmung hierfür und den Deichselschenkel
in abgebrochener Darstellung, Fig. 4a die Draufsicht auf die untere Abdeckplatte
der Fuhrungsschablone, Fig. 5 eine Fuhrungsschablone in Draufsicht mit einer an
ihrer rückseitigen Führungsfläche angebrachten, beweglich gelagerten Nase und mit
seitlichen Innenwülsten an den beiden rückseitigen Enden der kurvenförmigen Äste
der FUhrungsschablone, Fig. 6 die zugehörige T-förmige Deichsel in Draufsicht mit
den beiden Ausnehmungen für die Aufnahme des Kupplungszapfens und einer weiteren
Ausnehmung an der rückseitigen Kante, in die die Nase gemäß Fig. 5. einrastet, Fig.
7 eine Führungsschablone in Draufsicht mit seitlichen kurvenförmigen Ästen, die
in geradlinigen Teilen der Führungsbahn auslaufen, Fig. 8 die zugehörige T-förmige
Deichsel in Draufsicht mit 2 Varianten zur Führung der mittigen Nase der Fuhrungsschablone,
Fig. 9 eine Führungsschablone in Draufsicht mit einer in den beiden Ecken scharfkantig
endenden Führungsbahn und
Fig. 10 die zugehörige T-förmige Deichsel,
deren Querstück beiderseits der Deichsellangsachse in einer Spitze ausläuft.
-
Die Vorrichtung zum Fuhren von Kupplungen an Modelleisenbahnfahrzeugen
gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen aus einer Führungsschablone 1 und aus
einer T-förmigen Deichsel 2, die sich aus dem Querstück 3 und dem in Richtung der
Deichsellängsachse DL sich erstreckenden Deichselschenkel 4 zusammensetzt. Der Deichsel
schenkel 4 kann wahlweise an seinem freien vorderen Ende oder im Bereich des Querstückes
3 mit einem Zapfen 5 versehen werden, der zur Verbindung und zum Ausgleich von Höhenunterschieden
mit dem in Fig. 3 dargestellten Aufnahmestück 6 für die zeichnerisch nicht dargestellte
Kupplung an dem zu kuppelnden Wagen dient. Das Aufnahmestück 6 weist eine der Form
des Zapfens 5 entsprechende Ausnehmung 7 zur Aufnäine des Zapfens 5 auf, auf dem
das Aufnahmestück 6 in der erforderlichen Höhe, gegebenenfalls unter Zwischenlegung
von Abstandsscheiben, eingestellt und beispielsweise durch Klebung befestigt werden
kann.
-
Die Führungsschablone 1 ist in den Fig. 1 und 4 nach unten hin offen
dargestellt und kann durch eine Abdeckplatte 8 mit Hilfe der dort angebrachten Stifte
9 durch Einschieben in die in der Führungsschablone 1 eingebrachten Ausnehmungen
10 verschlossen werden.
-
Die rückwärtige Kante 11 des Querstückes 3 der T-förmigen Deichsel
2 liegt ohne Spiel an der rückseitigen Kante 12 der Fuhrungsschablone an. Gleichzeitig
liegen die freien Endstücke 17,18 des Querstückes 3 punktförmig an.den von den kurvenförmigen
oder geradlinigen Enden und der rückseitigen Kante 12 der Führungsschablone 1 gebildeten
Ecken 15,16 der Fuhrungsschablone 1 an. Die in diesen Ecken 15,16 bei Geradeausfahrt
liegenden Endstücke 17,18 des Deichselquerstckes 3 legen sich entweder direkt an
den gekrümmten Führungsflächen 23,24 der kurvenförmigen Äste 13,14 der Fuhrungsschablone
1 ohne Spiel an (Fig. 5 und 9) oder aber sie kommen an der Ubergangsstelle 19,20
eines geradlinigen Teiles 21,22 zu den gekrümmten 'Fiihrungsflächen 23,24 der kurvenförmigen
Äste 13, 14 (Fig. 7) zum Anliegen.
-
Sobald die T-förmige Deichsel 2 aus der neutralen Mittelstellung (bei
Geradeausfahrt) bei beginnender Kurvenfahrt des Wagens, beispielsweise in Richtung
des Pfeiles 25 (Fig.1), herausgeschwenkt wird, dient die Ecke 16 als Drehpunkt iür
die T-förmige Deichsel 2 und das freie Ende des Schenkels 4 mit dem Zapfen 5 führt
den in Fig. 2 mit B bezeichneten Weg aus. Dabei schiebt sich der Deichselschenkel
4 mit dem Zapfen 5 weiter aus der Fuhrungsschablone 1 heraus. Auf diese Weise können
die Puffer der gekuppelten Wagen ohne zu verhaken aneinander vorbeigeführt werden.
Bei einer Kurvenfahrt entgegen der Richtung des Pfeiles 25 erfolgt der gleiche Vorgang
sinngemäß in umgekehrter Richtung, siehe den in Fig. 2 mit A bezeichneten Weg.
-
Zur Rückführung der T-förmigen Deichsel 2 in die Normallage (deradeausfahrt)
sind Federn 26 am Querstück 3 angebracht, die praktisch parallel zur Deichsellangsachse
DL verlaufen und etwa in der Mitte der entsprechenden Schrägflächen 27 des Querstückes
3 angebracht sind. In manchen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, die Federn in
einem Winkel oC von etwa 200 bis 500 zur Deichsellängsachse DL anzubringen, wie
dies in Fig. 6 durch die ausgezogen dargestellten Federn 28 verdeutlicht ist. Zur
Verstärkung der Federkraft können auch mehrere parallele Federn oder eine Kombination
von parallelen und schrägen Federn - wie dies in Fig. 6 angedeutet ist - vorgesehen
werden.
-
Es hat sich herausgestellt, daß es für die Wirkungsweise der Erfindung
wesentlich ist, daß die T-förmige Deichsel 2 in der Führungsschablone 1 praktisch
ohne axiales Spiel in der Deichsellängsachse DL geführt ist.
-
Diese Forderung wird gemäß Fig. 5 durch die an den Führungsflächen
23,24 angebrachten Innenwülsten 29 erfüllt, die vorzugsweise im Querschnitt tropfen-
bzw. halbtropfenförmig ausgebildet sind. Die an der rückseitigen Kante 12 der Fuhrungsschablone
1 angebrachte Nase 30 kann entweder starr oder aber auch unter dem Druck einer Feder
31 beweglich angeordnet werden und somit in die Ausnehmung 32 einrasten und einen
Druck auf die Deichsel 2 ausüben. Damit wird ihre Leichtgängigkeit erhöht. Die Deichsel
2 weist eine oder zwei Ausnehmungen 7' bzw. 7" auf, in die wahlweise ein korrespondierender
Zapfen 5 am Aufnahmestück 6 eingebracht werden kann. Die Ausnehmungen 7', 7 " bzw.
die Zapfen 5 können im Sinne einer kinematischen Umkehrung jedoch auch miteinander
vertauscht werden. Sofern die im Querstück 3 der Deichsel 2 eingebrachte Ausnehmung
7 verwendet wird, kann
das nicht benötigte Deichselende an einer
Sollbruchstelle 33 abgebrochen werden.
-
Die untere Abdeckplatte 8 weist im Bereich des Kupplungszapfens 5
einen vorzugsweise dreieckförmigen Jusschnitt 37 mit verrundeten Ecken auf, durch
die der Kupplungszapfen 5 bei beliebiger Deichsellage hindurchgreift.
-
In der Fuhrungsschablone 1 gemäß Fig. 7 wird die spiellose Lagerung
der Deichsel 2 gemäß Fig. 8 dadurch erreicht, daß an der mit.oder ohne Nase 30 versehenen
rückseitigen Kante 12 der Führungsschablone 1 zu beiden Seiten ein gerades Teilstück
21 bzw. 22 rechtwinklig auf der Fuhrungsfläche,der rückseitigen Kante 12 stehend
angebracht ist, das in den Punkten 19,20 in die kurvenförmigen Äste 23,24 der Führungsschablone
1 übergeht. Die Endstüie17, 18 des Querstückes 3 sind so geformt, daß sie in der
Normallage (Geradeausfahrt) an der ruckwärtigen Kante 12 und den Übergangsstellen
19,20 zu den kurvenförmigen Ästen 23,24 anliegen.
-
Zur Rückführung der Deichsel 2 sind jeweils parallel -zur Deichsellängsachse
DL angebrachte Federn 26 oder schräg- -verlaufende Federn.28 oder Kombinationen.der
Federn 26,28 vorgesehen.
-
Die Ausnehmung 32 kann wiederum halbkreisförmig sein und damit der
Form der Nase 30 entsprechen. Es ist aber auch möglich, den für die Führung der
Nase 30 notwendigen abgerundeten Teil der Ausnehmung 32 beiderseits der Abrundung
in Geraden 32a, 32b (siehe gestrichelte Darstellung) auslaufen zu lassen, die ein
V mit abgerundetem Scheitel bilden.
-
In Fig. 9 sind die durchgehend kurvenförmigen Äste 13,14 bis an die
rückseitige Kante 12 der Führungsschablone 1 herangeführt, an die sich die rückseitige
Kante 11 der in Fig. 10 dargestellten T-förmigen Deichsel 2 satt anlegt. Die Steigung
der kurvenförmigen Äste 13, 14 ist so groß, daß bei einer an dem Schenkel 4 der
Deichsel 2 in Richtung der Deichsellängsachse DL wirkenden Zugkraft die spitz auslaufenden
Endstücke 17, 18 sogleich gegen die Fuhrungsflächen 23,24 der kurvenförmigen Äste
13, 14 zum Anliegen kommen,d.h. daß zwischen den Führungsflächen 23,24 und der Deichsel
2 kein Spiel vorhanden ist.
-
Die kurvenförmigen Äste 13,14 bilden vorzugsweise Kreisabschnitte,
deren Mittelpunkte jeweils an den äußeren Endpunkten der rückseitigen Kante 12 der
Führungsschablone 1 liegen.
-
Die Federn 26,28 stellen vorzugsweise Blattfedern dar, die mit der
T-förmigen Deichsel 2 günstigerweise in einem Stück ausgeformt sind. Als Material
für die Deichsel 2 und die Federn 26,28 eignet sich insbesondere ein unter dem Handelsnamen11Hostaform"
bekannt gewordener thermoplastischer Kunststoff, der sich durch günstige Federungs-und
Gleiteigenschaften sowie eine hohe mechanische Festigkeit auszeichnet. Grundsätzlich
können aber auch andere Arten von abriebfesten Kunststoffen oder auch Metalle verwendet
werden.
-
Zur Befestigung der aus Fig. 1 ersichtlichen unteren Abdeckplatte
8 sind dort Stifte 9 vorgesehen, die in ent;
sprechende Ausnehmungen
10 der Führungsschablone 1 gesteckt und zur zusätzlichen Verklebung vorher mit Klebstoff
bestrichen sein können. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Ausnehmungen an
3 verstärkten Randteilen der Führungsschablone 1 anzubringen und zwar - soweit vorhanden
- im Bereich der Führungsnase 30 und in den beiden gegenüberliegenden verstärkten
Randteilen, die sich an die kurvenformigen Äste t5,14 anschlieUen.-Die Erfindung
zeichnet sieh vor allem dadurch aus, daß die gewünschte 11Deich,selverlängerung",
unmittelbar mit Beginn der seitlichen Deichselverschlebung aus der neutralen Mittelstellung
erfolgt. Das Kupplungführungssystem benötigt insgesamt nur sehr wenige Einzelteile,
die sämtlich kostengünstig, bei Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen vorzugsweise
im Spritzverfahren, hergestellt werden können. Das erfindungsgemäße Kupplungsführungssystem
zeichnet sich durch eine extrem flache und zugleich leichtgewichtige und betriebssichere
Bauweise aus, die dennoch eine sehr hohe Lebensdauer gewährleistet.
-
Leerseite