DE31298C - Verfahren, um die Verwendung der elektrischen Ströme für telegraphische Zwecke zu erleichtern, nebst dazu benutztem Apparat - Google Patents

Verfahren, um die Verwendung der elektrischen Ströme für telegraphische Zwecke zu erleichtern, nebst dazu benutztem Apparat

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DE31298C
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DENDAT31298D
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R. K. BOYLE in Liverpool
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H47/00Circuit arrangements not adapted to a particular application of the relay and designed to obtain desired operating characteristics or to provide energising current

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  • Insulated Conductors (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATEh
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren und auf einen zu dessen Ausübung geeigneten neuen Apparat, um eine Erleichterung bei der Benutzung elektrischer Ströme für teiegraphische Zwecke zu schaffen, und zwar wird dabei u. A. die Erzielung der folgenden neuen technischen Wirkungen angestrebt. Ein nach den Motiven dieser Erfindung hergestellter Apparat soll einen nur so äufserst unwesentlichen Widerstand im Stromkreise hervorrufen, dafs eine grofse Anzahl derartiger Apparate in Verbindung mit einem einzigen Leitungsdraht angeordnet werden kann, ohne dafs dadurch in bemerkens-. werthem. Mafse zur Vermehrung des in der Leitung selbst vorhandenen Widerstandes beigetragen wird. Der bedeutende praktische Werth eines derartigen Resultates liegt auf der Hand, vor Allem aber wird derselbe zu Tage treten bei langen Telegraphenleitungen, zwischen denen sich Stationen in grofser Anzahl vorfinden. Die Anwendung der Erfindung macht die kostspieligen Relaisinstrumente entbehrlich, da den Zwecken eines Relais durch die Erfindung in jeder Beziehung und auf sehr einfache Weise entsprochen wird; ferner ist die bei den bisherigen Instrumenten durch atmosphärische und andere Einflüsse bedingte Justirung nicht mehr erforderlich, da die in Gemäfsheit der Erfindung construirten Apparate durch solche Einflüsse nicht berührt werden und stets in arbeitsfähigem Zustande verbleiben, und schliefslich wird die Geschwindigkeit der elektrischen Transmission gegen früher wesentlich vermehrt und kann ein einzelner Apparat für ι bis 20 und mehr Telegraphendrähte benutzt werden.
Die Erfindung besteht im wesentlichen in der Anwendung eines directen elektrischen Conductors, der in solcher Weise durch ein magnetisches Feld geführt ist, dafs, wenn ein Strom aus einem Draht der Telegraphenleitung durch den Conductor hindurchfliefst, der letztere einen localen Stromkreis schliefst, in dem eine Batterie und ein Empfangsinstrument eingeschlossen sind, und dafs, wenn der Strom nicht mehr durchgeleitet wird, der Conductor den Stromkreis öffnet. Auf diese Weise kann das betreffende Empfangsinstrument von dem Telegraphenbeamten einer weit abgelegenen Station in Thätigkeit gesetzt werden.
Die praktische Anwendung der Erfindung sei an dem in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten neuen Apparat erläutert, von dem Fig. ι eine Seitenansicht mit den Telegraphendrähten und Empfangsinstrumenten zeigt,, während Fig. 2 ein Schnitt über die Linie x-x, Fig. ι, und Fig. 3 eine Endansicht der einen Hälfte des in Gemäfsheit der Erfindung construirten Elektromagneten ist. Fig. 4 bis 6 zeigen Details.
Auf der aus Holz oder anderem geeigneten Material hergestellten Grundplatte A des Apparates ist der Ständer B aus Holz, Elfenbeinmasse oder ähnlichem nicht leitenden Stoffe, und an diesem wieder der Metallstreifen C befestigt. Aufserdem ist auf der Grundplatte A noch ein zweiter Ständer D festgeschraubt, der
aus Metall hergestellt wird, aufser wenn der Apparat für eine Zwischenstation gebraucht wird, die keine Erdverbindung hat; in diesem Falle müfste der Ständer D entweder aus Holz oder anderem Isolirmaterial bestehen, oder die jetzt zu beschreibenden Drähte müfsten isolirt daran angebracht sein. Diese Drähte EE aus Stahl oder dergleichen sind zwischen den beiden Ständern D und B gespannt, und zwar am besten derart, dafs sie mit ihrem einen Ende um kurze Stahlstäbchen dl gewickelt, dann durch die im Ständer D eingeschraubten Ringschrauben d gezogen und mit ihrem anderen Ende durch die Löcher i>2 in die bei bl genutheten Schrauben b gesteckt werden, die im Ständer B sitzen. Die Schrauben b, Fig. 6, haben einen Drahtknopf, mittelst dessen sie gedreht werden können, bis der Draht E die erforderliche Spannung erhalten hat, worauf sie durch die Flügelmutter £3 am Ständer B festgeklemmt werden.
Die Anzahl der Drähte E entspricht der Anzahl der Telegraphendrähte F, die in Verbindung mit dem Apparate benutzt werden, und jeder Draht F ist mit einem der Drähte E durch die Schrauben b im Isolirständer B verbunden. G bezeichnet die gewöhnliche Telegraphenstange mit den Leitungsdrähten F. Der metallische Ständer D ist bei der in der Zeichnung gegebenen Anordnung mit der Erde leitend verbunden; indefs bei einer Zwischenstation würden die Drähte E vom Ständer D isolirt und so angeordnet sein, dafs sie den elektrischen Strom nach der nächsten Station weiter leiten. Auf dem Isolirständer B ist eine den vorhandenen Drähten E gleiche Anzahl Contactfedern c und Stellschrauben c1 angebracht, von denen die letzteren in den Gewindemuttern c2 näher an ihre entsprechende Contactfeder c heran oder weiter von derselben ab geschraubt werden können. Je einer der Drähte E läuft direct über eine der Federn c weg, ist aber in seiner normalen Lage aufser Contact mit derselben. Die Federn c gestatten eine Justirung in Bezug auf ihre Entfernung von den Drähten E, indem sie, wie in Fig. 6 gezeigt, an den Schraubenbolzen c3 sitzen, die nach Lösen der Flügelmutter c* gedreht und nach .richtigem Einstellen der Federn durch Anziehen der Schraube wieder festgespannt werden können.
Die Schrauben c1 sind mit dem Metallstreifen C in elektrischer Verbindung, der seinerseits wieder mit dem einen Pol einer localen Batterie H durch den Draht h verbunden ist. Der andere Pol dieser Batterie ist mittelst des Drahtes h1 durch einen der Klopfer I oder durch ein anderes Empfangsinstrument mit den Federn c verbunden.
Auf der Grundplatte A ist zwischen den Ständern B und D in geeigneter Lage der Elektromagnet / befestigt, zwischen dessen Polstücken j die gespannten Drähte E genügend weit von einander hindurchgehen, dafs sie aufser Contact mit einander bleiben. Der Magnet / besteht aus zwei auf die übliche Weise mit Draht, um wickelten Kernen, die durch die Metallplatte j1 vereinigt sind; oberhalb des umwickelten Theiles ist das Metall eines jeden Schenkels zunächst ein wenig nach innen und dann nach oben gebogen, um die beiden Polstücke j zu bilden, zwischen denen die gespannten Drähte hindurchgehen. Die Breite des Magneten beträgt am besten 46 cm, doch kann dieselbe selbstredend je nach Umständen auch anders gewählt werden; an der inneren Fläche der ganzen Breite der Polstücke j ist eine Anzahl vertiefter Aussparungen oder Nuthen j2 von V- oder anderer Querschnittsform angebracht, wodurch zwischen je zweien dieser Aussparungen eine Fläche j3 gebildet wird, die im Vergleich zu den Nuthen einen Vorsprung bildet. Die beiden Polstücke liegen einander dicht gegenüber und ebenso sind die Nuthen j2 in jedem der Stücke j, sowie die Flächen j3 einander gegenüber angeordnet. Jeder der Drähte E geht so zwischen den Polstücken j hindurch, dafs er zwischen je zwei Flächen ja und parallel mit denselben liegt. Die Enden des um diesen Magnet J gewickelten Drahtes k sind mit den Polen einer localen Batterie K verbunden und bleiben auch damit während der ganzen Zeit verbunden, wo der Apparat in Dienst ist, d. h. der Magnet wird beständig erregt erhalten und ein starkes magnetisches Feld ist beständig zwischen den Polstücken j vorhanden, so lange Aussicht für den Gebrauch des Apparates da ist.
Wenn nun ein Strom durch irgend einen der Telegraphendrähte geht i so fliefst er auch durch den entsprechenden Draht E, was zur Folge hat, dafs der letztgenannte Draht unter der vereinten Einwirkung des Magneten und des Leitungsstromes niedergedrückt wird und auf die Feder c einwirkt und dieselbe in Contact mit der Schraube c1 unterhalb des Drahtes bringt. Der Apparat mag in dieser Beziehung auch dahin modificirt werden, dafs der eben erwähnte Contact infolge einer Aufwärtsbewegung des Drahtes hervorgerufen wird. Diese Wirkung schaltet sofort die locale Batterie H, welche die Klopfer oder andere Empfangsinstrumente in Thätigkeit setzt, in den Stromkreis ein und bringt das betreffende, mit diesem Drahte verbundene Instrument in Betrieb. Sobald der Leitungsstrom unterbrochen wird, wird auch der Draht E losgelassen und nimmt seine normale Lage wieder ein, so dafs er aufser Contact mit seiner Feder c kommt und der locale Stromkreis unterbrochen wird. Auf diese Weise können die erforderlichen Impulse zum Hervorrufen der nothwendigen
Signale oder zur Bewegung eines Schreibstiftes oder dergleichen abgegeben werden, indem der Draht nach Belieben des an der Aufgabestation befindlichen Telegraphenbeamten auf- und abbewegt oder in Schwingung versetzt wird.
Es ist einleuchtend, dafs durch Herstellung der dem Zwecke entsprechenden Verbindungen dieser Apparat auch die Functionen eines Relais für irgend einen Zweck und in beliebiger bekannter Weise erfüllen kann.
Die vorstehend beschriebene Construction des Apparates ist nach Ansicht des Erfinders die für den praktischen Gebrauch vortheilhafteste, doch gestattet dieselbe augenscheinlich die Vornahme mehr oder minder wesentlicher Modificationen, ohne dafs dabei von den oben erläuterten Grundzügen der Erfindung abgegangen zu werden braucht. Beispielsweise können anstatt der Drähte E andere gleichwerthige Conductoren angewendet werden, die eine Bewegung nach oben, unten oder nach einer anderen gewünschten Richtung hin unter der vereinten Einwirkung des Magneten und des vom Telegraphendrahte aus durch sie hindurchgehenden Stromes gestatten. Ebenso kann die Construction des Magneten selbst verschiedentlich variirt und den Zwecken der Erfindung angepafst werden. Nach Umständen können die Klopfer oder Empfangsinstrumente, anstatt auf die oben beschriebene Weise in dem Stromkreise angeordnet zu sein, auch mit je einem am Holzständer B sitzenden Armstücke verbunden werden, welches einen Contactstift trägt, mit dem der gespannte Draht oder andere gewählte Conductor einen Contact hervorbringen kann. Das Instrument ist dann ebenfalls mit dem einen Pol einer localen Batterie verbunden, deren anderer Pol mit dem vorerwähnten metallenen Ständer D und so mit den Enden der sämmtlichen an diesem Ständer festgemachten Drähte in Verbindung steht.

Claims (6)

  1. Patent-AnSprüche:
    ι . Ein Verfahren der elektrischen Telegraphic, welches in der Anwendung eines directen und derart durch ein magnetisches Feld geführten elektrischen Conductors besteht, dafs, wenn ein Strom aus einem Draht der Telegraphenleitung durch den Conductor hindurchgeht, dieser letztere einen localen Stromkreis schliefst, in- dem eine Batterie und ein Empfangsinstrument eingeschlossen sind, und dafs er den Stromkreis öffnet, wenn die Durchleitung dieses Stromes aufhört.
  2. 2. Ein Verfahren der elektrischen Telegraphie, welches zum Zwecke der Verminderung des Widerstandes in der Leitung darin besteht, dafs man einen elektrischen Stromkreis, der eine Batterie und ein Empfangsinstrument einschliefst, durch, die Schwingungen eines elektrischen Conductors schliefst und öffnet und diese Schwingungen durch einen directen, von einem TeIegraphendrahte durch den Conductor gehenden elektrischen Strom hervorruft.
  3. 3. In einem zur Verwendung für telegraphische Zwecke bestimmten elektrischen Apparate die Anordnung von Conductoren in ein- oder mehrfacher Anzahl, die federnd oder biegsam derart eingespannt sind, dafs sie durch die Polstücke eines Elektromagneten hindurchgehen und sich während des Durchleitens eines Stromes von der Hauptleitung aus verbiegen, um eine locale Batterie in den Stromkreis einzuschalten, durch die dann ein telegraphisches Empfangsinstrument in Thätigkeit gesetzt wird.
  4. 4. Ein Elektromagnet J, der .einander dicht gegenüber angeordnete Polstücke j hat, von denen jedes mit einer Anzahl flacher oder zweckentsprechend anders geformter Flächen β construirt ist, die durch zwischenliegende parallele Aussparungen oder Nuthenj2 von einander getrennt sind.
  5. 5. Die Combination des Elektromagneten J und der Telegraphendrähte F mit den zwischen den Ständern B und D eingespannten und mit Vorrichtungen zur Regulirung ihrer Spannung versehenen Drähten E1, wobei die letzteren zwischen den Flächen des Magneten / hindurchgehen und parallel mit den in diesem vorgesehenen Aussparungen j2 liegen.
  6. 6. Die Combination eines oder mehrerer in einem magnetischen Felde federnd aufgehängter elektrischer Conductoren E mit den Contactschrauben c1 und den Federn c.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT31298D Verfahren, um die Verwendung der elektrischen Ströme für telegraphische Zwecke zu erleichtern, nebst dazu benutztem Apparat Expired - Lifetime DE31298C (de)

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