DE567812C - Auf Impedanz ansprechendes Steuerorgan fuer Distanzrelais - Google Patents
Auf Impedanz ansprechendes Steuerorgan fuer DistanzrelaisInfo
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- DE567812C DE567812C DEM108631D DEM0108631D DE567812C DE 567812 C DE567812 C DE 567812C DE M108631 D DEM108631 D DE M108631D DE M0108631 D DEM0108631 D DE M0108631D DE 567812 C DE567812 C DE 567812C
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/40—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to ratio of voltage and current
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Die Schwierigkeiten, denen man mit den auf Überstrom ansprechenden Relais bei der
selektiven Abschaltung defekter Leitungsstrecken begegnete, führten in den letzten
Jahren allgemein zur Entwicklung von Distanzrelais, die auf das Verhältnis EjJ ansprechen.
Dieses Verhältnis hat den Charakter einer Impedanz. Trägt man die sogenannte Betriebsimpedanz Z, d. h. das Verhältnis
EIJ für eine konstante Betriebsspannung in Funktion der Leistung oder des
Stromes / auf, so erhält man hyperbelförmige Kurven (Kurve 1 für 100 % Spannung
und Kurve 2 für 75 °/o Spannung in Fig. ι beiliegender Zeichnung).
Jedes Distanzrelais ist mit einem Impedanzorgan ausgerüstet, welches die Impedanz
der geschützten Strecke überwacht. Fällt nun die gemessene Impedanz um einen gewissen
Betrag unter die Betriebsimpedanz, dann ist ein Kurzschluß vorhanden, und das Impedanzorgan
gibt das eigentliche Distanzrelais zum Ablaufe frei. Die auf der zum Kurzschlüsse führenden Leitung in Serie ge-.schalteten
Relais laufen alle miteinander an. Ihre Laufzeit stuft sich aber selbsttätig nach
der vom Distanzrelais gemessenen Impedanz, d. h. Distanz von seinem Standorte bis
zum Kurzschlußpunkte, ab. Das dem Kurz-Schlüsse zunächst gelegene Relais hat die
kürzeste Laufzeit und schaltet also der richtigen Selektion entsprechend zuerst ab, so daß
die weiteren Relais nur im Falle seines Versagens zur Wirkung kommen müssen.
Bei den bisher bekanntgewordenen Distanzrelais besaß das Impedanzsteuerorgan als Ansprechcharakteristik
in Funktion des Stromes eine gerade Linie (Linie 3 in Fig. 1) parallel
zur Abszissenachse oder sonst eine unterhalb der Betriebsimpedanzkurve liegende, der letzteren
sich jedoch nicht anschmiegende Linie. Die Impedanzorgane aller dieser zu einer Leitung gehörigen Relais wurden so eingestellt,
daß der Impedanzwert ihrer Ansprechcharakteristik einer gewissen Streckenlänge entsprach, so daß eine bestimmte, der
Streckenlänge entsprechende Anzahl Distanzrelais zum Anlauf kam.
Mit derartigen Relais lassen sich alle metallischen Kurzschlüsse erfassen und selektiv
abschalten. Sobald aber, wie dies auch meistens der Fall ist, der Kurzschluß über
einen Lichtbogen stattfindet, dann versagt ein derartiges Distanzrelais. Wie Betriebsversuche bestätigt haben, hat ein Lichtbogen
den Charakter eines rein Ohmschen Widerstandes, und zwar eines recht hohen, bei
kleinen Strömen rasch zunehmenden. Trägt man die bei Lichtbogenkurzschlüssen gemessenen
Impedanzwerte in Fig. 1 auf, so
erhält man je nach Art und Länge des Lichtbogens Punkte, die im schraffierten Gebiet 4
liegen.
Nimmt man nun an, daß das Distanzrelais vom Impedanzsteuerorgan freigegeben wurde,
so würde es infolge der durch den Lichtbogenwiderstand hochgehaltenen Impedanz eine sehr lange Laufzeit erhalten, was der
Forderung der raschen Selektion der kranken Stelle widerläuft. Da nun aber auch bei
Kurzschluß über Lichtbogen die Reaktanz des Kurzschlußkreises zusammenbricht, ist
man allgemein dazu gekommen, das Zeitorgan der Distanzrelais für Freileitungen reaktanzabhängig
statt impedanzabhängig zu machen. Das Steuerorgan hingegen mußte man als impedanzabhängig beibehalten, da die Reaktanz
im Betriebe mit dem Leistungsfaktor der Belastung variiert, derart, daß die Kurvenn
für cos 99 = 0,0, 12 für cos φ = 0,85, 13 für cos φ = ι der Betriebsreaktanz X
(Fig. 2.) eine sich über ein weites Gebiet erstreckende
Kurvenschar bilden. Das Verhältnis von Ansprechreaktanz zur Betriebsreaktanz wäre demnach viel zu veränderlich.
Die bekannten Distanzrelais sind, wie weiter oben erläutert, mit gerader oder mit sonst
einer der Betriebsimpedanzkurve sich nicht anschmiegenden Impedanzansprechkurve des
Steuerorgans ausgeführt. Das Funktionieren dieser Relais setzt nun voraus, daß jedem
Lichtbogenkurzschluß ein metallischer Kurzschluß vorangeht, der die Impedanz so stark
unter die Ansprechcharakteristik zusammenfallen läßt, daß das Steuerrelais Gelegenheit
hat, anzusprechen.
Xun aber kommen sehr häufig Lichtbogenkurzschlüsse vor, die durch verhältnismäßig
hohe elektrische Widerstände (Baumäste, Vögel usw.) eingeleitet werden, so daß die
Impedanz gar nie unter die Ansprechgrenze des Steuerrelais sinkt. Diese Tatsache erklärt
das Versagen vieler Distanzrelaiskonstruktionen im Betriebe.
Gegenstand der Erfindung ist ein auf Impedanz ansprechendes Steuerorgan, dessen
unterhalb der Betriebsimpedanzkurve ver-
g
laufende Ansprechkurve -T — f (J) mit wach-
laufende Ansprechkurve -T — f (J) mit wach-
sendem Strom von einem bestimmten Stromwert an eine dicht unter der Betriebsimpedanzkurve
liegende Hyperbel mit denselben Achsen wie die Betriebsimpedanzkurve ist. Bei
den bisherigen Relais mit gerader Charakteristik nahm das Verhältnis von Betriebsimpedanz zu Ansprechimpedanz für denselben
Stromwert mit abnehmendem Strom stark zu. Beim Impedanzsteuerrelais nach der Erfindung
bleibt dieses Verhältnis nahezu konstant für den ganzen Arbeitsbereich des Relais.
Wie schon aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird die Kurve der Betriebsimpedanz bei abnehmender
Spannung immer mehr nach links, nach der Ordinatenachse hin, verschoben. Bei schwacher Netzbelastung und entsprechend
kleinem Maschineneinsatz könnte nun bei Kurzschluß in einem Netzteil die Betriebsimpedanz der gesunden Netzteile unter die
Ansprechgrenze des Steuerorgans zu liegen kommen. In diesem Falle würde ein unerwünschtes
und dauerndes Ansprechen des Impedanzsteuerrelais erfolgen, was selten eine Fehlschaltung, jedoch stets eine Überlastung
der Spannungsspule des Reaktanzrelais ver-Ursachen würde. Auch dies kann am Gegenstand
der Erfindung berücksichtigt werden, indem man die Ansprechkurve 22 (Fig. 3) rechtzeitig bei A1 d. h. auf der Senkrechten,
durch den Punkt G des Grenzstromes umbiegen läßt.
In Fig. 4 ist eine konstruktive Lösung des Erfindungsgedankens dargestellt. An einem
Waagebalken 41, der um den Punkt 42 drehbar ist, greift rechts eine Spannungsspule 43
direkt und links eine Stromspule 44 über eine Feder 45 an, die nur bis zum' Anschlag 46
gespannt werden kann. Solange der Anschlag 46 nicht berührt wird, verhält sich das Steuerorgan
wie ein gewöhnliches Impedanzbalancerelais mit konstanter Ansprechimpedanz. Bei einem gewissen Grenzstrom / (Punkt G,
Fig. 3) ist die Feder bis zum Anschlag gespannt. Von diesem Augenblick an wirkt nur
noch die Spannung der Feder 45 dem Zug der Spannungsspule 43 entgegen, während die
weitere Zunahme des Stromes in der Spule 44 keinen Einfluß auf den Waagebalken 41 ausüben
kann. Das von der Feder 45 ausgeübte Drehmoment sei D1 (konstant). Das von der
Spannungsspule 43 ausgeübte Drehmoment sei D2. Letzteres ist eine bestimmte Funktion
der Spannung Z:, z.B. D2=J)-E2, wo ρ
eine Konstante bedeutet. Das Steuerorgan spricht an, wenn D1===D2 — p·E2. Nun ist
= ZJ. Setzt man diesen Wert für E ein, so folgt die Beziehung D1 ~.p (ZJ)Z und hiers
: Z = -4, wo i£ = J/ — = konstant ist. Die
Impedanz Z wird somit in Funktion von / durch eine Hyperbel dargestellt, wie in Fig. 3
von A an gezeichnet. An Stelle der Feder 45 kann auch ein Gewicht als mechanisches Gegendrehmoment
verwendet werden.
Eine zweite Möglichkeit, diesen Verlauf der Ansprechkurve zu erhalten, besteht in der
Anwendung verschiedener Mittel, wie Sättigung und Shuntung der magnetichen Kreise,
elektrische Shuntung, spannungsabhängige Vorschaltwiderstände, derart, daß das Drehmoment
der Stromspule bei höheren Strömen abnimmt, während das Drehmoment der
Spannungsspule bei höheren Spannungen zunimmt. Die so erhaltenen Ansprechkurven
gehen beim Grenzstrom nicht in eine ausgesprochene Gerade, über, sondern biegen etwas
rascher ab gegen den Ursprung zu.
Claims (9)
1. Auf Impedanz ansprechendes Steuerorgan für Distanzrelais, dadurch gekennzeichnet,
daß seine, unterhalb der Betriebsimpedanzkurve verlaufende Ansprechkurve
β
y = / (/) mit wachsendem Strom von
y = / (/) mit wachsendem Strom von
einem bestimmten Stromwert an eine dicht unter der Betriebsimpedanzkurve
liegende Hyperbel mit denselben Achsen wie die Betriebsimpedanzkurve ist.
2. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der verlangte Verlauf der Ansprechkurve durch ein Mittel erreicht wird, durch welches
das Drehmoment der Stromspule bei zunehmendem Strom abnimmt, während das Drehmoment der Spannungsspule bei
zunehmender Spannung zunimmt.
3. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve eine Feder zwischen dem Strommagneten und dem Kontakthebel
eines Impedanzbalancerelais dient.
4. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve eine elekirische
Shuntung dient.
5. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve eine magnetische Shuntung dient.
6. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve eine Sättigung der magnetischen Kreise dient.
7. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve ein mechanisches Gegendrehmoment dient.
8. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve spannungsabhängige Widerstände dienen.
9. Steuerorgan für Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel für den verlangten Verlauf der Ansprechkurve mehrere der in <5o
den Ansprüchen 2 bis 8 angegebenen Mittel kombiniert sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH567812X | 1929-01-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE567812C true DE567812C (de) | 1933-01-10 |
Family
ID=4520696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM108631D Expired DE567812C (de) | 1929-01-02 | 1929-02-07 | Auf Impedanz ansprechendes Steuerorgan fuer Distanzrelais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE567812C (de) |
-
1929
- 1929-02-07 DE DEM108631D patent/DE567812C/de not_active Expired
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