DE565264C - Distanzrelais - Google Patents
DistanzrelaisInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/30—Staggered disconnection
Landscapes
- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
28. NOVEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Distanzrelais
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Dezember 1928 ab
Zum selektiven Schutz von Netzteilen sind Distanzrelais bekannt, d. h. Relais, deren Auslösezeit
vom Widerstand der Strecke zwischen ihrem Einbauort und der Fehlerstelle abhängig
ist. Bei den bekannten Relais dieser Art wirkt einer von der Spannung abhängigen
Kraft eine vom Strom abhängige Kraft entgegen. Das System, in dem die zweite Kraft
erzeugt wird, ist durch eine Feder mit dem System der ersten Kraft so verbunden, daß
erst dann, wenn die Feder auf ein gewisses Maß gespannt ist, die erste Kraft in voller
Größe übertragen werden kann. Die verwendete Spiralfeder läßt sich aber nicht so genau
herstellen, daß die Auslösezeit nur von dem Verhältnis zwischen Spannung und Strom
abhängig ist. Es spielen vielmehr dabei auch die Absolutwerte von Spannung und Strom
eine Rolle.
Um diese Nachteile zu beseitigen, hat man bereits vorgeschlagen, die in dem Relais wirkenden
Kräfte so zu verteilen, daß einer von der Leistung abhängigen Kraft eine von dem
Quadrat der Spannung abhängige Kraft in der Weise entgegenwirkt, daß die Größe dieser
letzteren vom Augenblick des Ansprechens des Relais an durch Vermittlung eines Zeitsystems
stetig abnimmt und daß im Augenblick des Unterschreitens eines bestimmten Wertes des Verhältnisses der beiden Kräfte
die Auslösung bewirkt wird.
Ein Distanzrelais, bei dem die Nachteile der bekannten Ausführungen ebenfalls vermieden
sind, läßt sich erfindungsgemäß durch eine Ausbildung erreichen, bei der einer
Kraft, die durch Zusammenwirken mindestens zweier von Strom, Spanmlng oder Leistung
betätigter Systeme irgendeine Funktion des Widerstandes (Wirk-, Blind-, Scheinwiderstand)
der Strecke zwischen dem Relais und der Fehlerstelle ist, eine andere Kraft entgegenwirkt,
die von dem Augenblick des Ansprechens des Relais an in dem Sinne geändert wird, daß sie nach einer bestimmten Zeit der
erstgenannten Kraft gleich wird und daß bei Gleichgewicht zwischen beiden Kräften
die beabsichtigte Wirkung (Schalterauslösung) erfolgt.
Die Erfindung sei an Hand einer Reihe von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichiiung
dargestellt sind, erläutert.
In Abb. ι und 2 ist α ein Wattsystem, z. B.
eine von einem nicht gezeichneten, von Strom und Spannung erregten Triebkern bewegte
Ferrarisscheibe, die gegen die Wirkung einer mechanischen Gegenkraft, nämlich der
Feder b, wie ein Wattmeter eine bestimmte, von der Leistung abhängige Stellung einnimmt.
Sie verschiebt vermittels der an ihrem Umfang angebrachten Gabel c eine Rolle d, die in einer Kulisse e liegt. Diese
Kulisse ist der eine Arm eines um den Punkt/
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Rolf Wideröe in Berlin-Karlshorst,
drehbaren doppelarmigen Hebels, dessen anderer Arm g einen Anker h trägt, auf den ein
von der Spannung erregter Magnet i einwirkt. Auf die Rolle d wird durch die Zugkraft des
Magneten i in der Pfeilrichtung eine Kraft kt
ausgeübt, die proportional der Zugkraft des Magneten, also proportional dem Quadrat der
Spannung ist und umgekehrt proportional der Länge des wirksamen Hebelarms (d. i.
ίο der Abstand ni), um den die. Rolle
durch das Wattsystem verschoben ist. Da in = E Ι-cos φ ist, besteht die Beziehung:
E · J · cos φ
cos φ
Die auf die Rolle ausgeübte Kraft A1 ist also
eine Funktion der Impedanz. Auf die Rolle wirkt außerdem eine Gegenkraft A2, die ■ von
einer Feder η herrührt, deren Spannung vom Augenblick des Ansprechens des Relais an
durch das Zeitwerk ο proportional der Zeit vergrößert wird. Die auf die Rolle wirkende
Gegenkraft ist also:
A2 = const · T
In dem Augenblick, in dem A1 = A2 wird,
ist demnach
T = const · Z ·.—— COS φ
In diesem Augenblick wird der Anker des Spannungsmagneten abgerissen; die beiden
Kontakthälften p berühren sich, und dadureh wird der von dem Relais gesteuerte Schalter
ausgelöst. Die Auslösezeit ist also proportional der Impedanz.
Damit die Ausschläge des Wattrelais bei kleinem Strom nicht zu klein werden, ist es
zweckmäßig, den Spannungskern dieses Systems nach Abb. 3a so zu bemessen, daß bei
niedriger Spannung, bis etwa zu dem Punkte q, der Wattmeterausschläg proportional
der Leistung, bei höherer Spannung aber nur proportional dem Strom steigt. Damit
die Impedanzabhängigkeit gewahrt bleibt, muß der Spannungsmagnet in ähnlicher Weise, nämlich nach Abb. 3b, gesättigt werden.
Bis zu dem Punkt r ist die Induktion proportional der Spannung, jenseits dieses
Punktes proportional der Wurzel aus der Spannung. Die Abhängigkeit zwischen der
Zugkraft A1 und der Spannung verläuft dann nach Abb. 3c zunächst proportional dem Quadrat
der Spannung, dann proportional der Spannung selbst.
Aus bekannten Gründen ist es häufig zweckmäßig, die Auslösezeit nicht von dem Wirkwiderstand,
sondern von dem Blindwiderstand abhängig zu machen. Ein solches Relais läßt sich unter Benutzung des Erfindungsgedankens ähnlich dem oben beschriebenen in
folgender Weise herstellen. Auf die Scheibe a (Abb. 1) wirkt ein Blindleistungssystem.
Der Magnet i wird nicht von der Spannung, sondern von dem Strom erregt. Ferner wird
die Feder n, deren Spannung bei dem oben beschriebenen Relais während der Ablaufzeit
vergrößert wurde, bei diesem Relais so eingerichtet, daß sie im Augenblick des Ansprechens
stark gespannt ist, und daß (z. B. durch eine Kurvenscheibe) ihre Spannung durch das Zeitwerk ο nach einer Hyperbel
verringert wird. Die Zugkraft der Feder ■ überwiegt also· im Augenblick des Ansprechens
gegenüber der von dem Strommagneten ausgeübten Zugkraft, so daß der Kontakt p, den man sich in diesem Falle als
Ruhekontakt denken muß, zunächst geschlossen ist und im Augenblick des Gleichgewichts
zwischen beiden Kräften geöffnet wird. Es bestehen bei diesem Relais folgende Beziehungen
:
m
E · J · sin φ
Z · sin φ
ka _ ι _ .
2 const · T -j- Ä
A ist ein Wert, um den man sich die Hyperbei,
die die Abhängigkeit zwischen A2 und Γ
darstellt, nach links verschoben denken muß, damit man für T=O einen endlichen Wert
von A2 erhält (Abb. 4a). Die Auslösezeit wird dann:
T = const · Z · sin φ — A
Diese Gleichung ist in Abb. 4b dargestellt.
Für die Bemessung des Stromkerns i und des Stromteils des Blindleistungssystems gilt
das gleiche, was in dem ersten Beispiel über die Spannungskerne gesagt' wurde.
Bei den beschriebenen Relais kann man eine Sperrung gegen Rückstrom dadureh bewirken,
daß bei negativen Werten des Aus- no schlags Ot ein Anschlag betätigt wird, der eine
Bewegung des Hebels e, g verhindert.
Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in Abb. 5 dargestellt. Ein an der Spannung E
liegender Spannungsteiler.? wird vermittels des Hebels * von einem Stromrelais so gesteuert,
daß die abgenommene Spannung mit steigender Stromstärke nach einer Hyperbel sinkt. Da diese Spannung außerdem proportional
der Gesamtspannung £ ist, ist sie eine Funktion ■ der Impedanz. Von dieser
Spannung wird ein Magnet u erregt. Seiner
auf den Anker ν ausgeübten Zugkraft wirkt
die in der oben geschilderten Weise veränderliche Zugkraft der Feder w entgegen.
Die Auslösung erfolgt, wenn beide Kräfte einander gleich sind, also wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach einer Zeit,
die von der Impedanz abhängig ist.
Claims (5)
1. Distanzrelais, dadurch gekennzeichnet, daß einer Kraft (Zj1), die durch das
Zusammenwirken mindestens zweier von Strom, Spannung oder Leistung betätigter Systeme irgendeine Funktion des
Widerstandes (Wirk-, Blind-, Scheinwiderstand) der Strecke zwischen dem Relais und der Fehlerstelle ist, eine andere
Kraft (L·) entgegenwirkt, die von dem Augenblick des Ansprechens des Relais an
in dem Sinne geändert wird, daß sie nach einer bestimmten Zeit der erstgenannten
Kraft (^1) gleich wird, und daß bei
Gleichgewicht zwischen beiden Kräften (kv L·) die beabsichtigte Wirkung (Schalterauslösung)
erfolgt.
2. Distanzrelais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkraft
(L·) sich mit der Zeit derartig ändert, daß die Auslösezeit proportional einem Werte
des Widerstands der Strecke Relais-Fehlerstelle ist.
3. Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der
Spannung (bzw. von dem Strom) erzeugte und von ihr abhängige Kraft (Ze1) auf
einen Waagebalken (e, g) wirkt, während die proportional der Zeit wachsende (bzw.
abnehmende) Gegenkraft (L·) auf den gleichen Waagebalken an einem Hebelarm
(m) einwirkt, dessen Länge in Abhängigkeit von der Leistung (Wirk- oder
Blindleistung) eingestellt wird, und daß die bei Gleichheit der beiden Kräfte bewirkte Bewegung des Hebels (e, g) die
beabsichtigte Relaiswirkung auslöst.
4. Distanzrelais nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das
auf den Waagebalken (e, g) wirkende System (i) als auch der von derselben Größe
(Spannung bzw. Strom) wie dieses System erregte Teil des Wattsystems so bemessen
sind, daß nur bei niedrigen Werten von Spannung (bzw. Strom) ihre Kraftflüsse
proportional der Spannung (bzw. dem Strom) wachsen.
5. Distanzrelais nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Spannungssystem (ti) an einen in Abhängigkeit
von dem Strom verstellten Spannungsteiler (s) angeschlossen ist, der derart
ausgebildet oder gesteuert ist, daß die abgenommene Spannung mit steigendem Strom nach Art einer Hyperbel abnimmt,
und daß auf diese Weise eine dem Widerstand Relais-Fehlerstelle abhängige Kraft (^1) erzeugt wird, der eine proportional
der Zeit wachsende Gegenkraft (k.2) entgegenwirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DEA56116D DE565264C (de) | 1928-12-06 | 1928-12-06 | Distanzrelais |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DEA56116D DE565264C (de) | 1928-12-06 | 1928-12-06 | Distanzrelais |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE565264C true DE565264C (de) | 1932-11-28 |
Family
ID=6940344
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEA56116D Expired DE565264C (de) | 1928-12-06 | 1928-12-06 | Distanzrelais |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE565264C (de) |
-
1928
- 1928-12-06 DE DEA56116D patent/DE565264C/de not_active Expired
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