DE555907C - Netzschutzeinrichtung mit Sprungrelais - Google Patents
Netzschutzeinrichtung mit SprungrelaisInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/44—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to the rate of change of electrical quantities
Description
In elektrischen Hochspannungsnetzen sind häufig die Betriebsverhältnisse derartig, daß
der Kurzschlußstrom zu einer gewissen Zeit kaum größer, unter Umständen sogar erheblieh
kleiner als der Betriebsstrom zu anderen Zeiten ist. Wenn Nachts nur eine einzige
Turbine läuft, vielleicht sogar mit sehr schwacher Erregung, so ist der Kurzschlußstrom
gering (z. B. 50 bis 100 Amp. in einem bestimmten Falle), während am Tage die
Vollast mehrerer parallel arbeitender Maschinen oder Werke einen großen Betriebsstrom erfordert (300 bis 400 Amp. im gleichen
Beispiel). In solchen Fällen versagen alle Schutzsysteme, welche Überstrommagnete
zur Auslösung oder zur Einleitung einer Auslösung mittels anderer Organe, wie Spannungsverlustsysteme, verwenden.
Man hat auch vorgeschlagen, Stromanstiegsrelais, d. h. solche, welche auf plötzliches
oder schnelles Ansteigen des Stromes ansprechen, ohne Nachlaufrelais zu verwenden,
aber man hat dabei den Fehler begangen, entweder den Stromsprung allein für die Auslösung entscheidend zu machen oder ihn
gemeinsam mit irgendeiner Überstromeinrichtung zu benutzen oder eine vom Stromanstieg
allein oder in Verbindung mit dem Spannungsverlust bestimmte Zeit zur Auswahl des auslösenden Schalters heranzuziehen.
Der erste Weg bedeutet die gleichzeitige Öffnung aller Schalter, welche am Stromanstieg beteiligt sind, der zweite fügt
dazu noch alle Nachteile des Überstromschutzes, und der dritte ergibt eine Abhängigkeit
der Zeiten von einer der Wahlwirkung fremden Größe, nämlich dem Stromanstieg.
Schließlich hat man durch das Sprungrelais ein selektiv wirkendes Spannungsrelais
in Tätigkeit gesetzt und dasselbe bei Rückgang des Stromes außer Betrieb gebracht.
Wenn in Zeiten schwachen Betriebes ein Fehler eintritt, so ergibt sich zwar zunächst
ein Stromsprung nach oben, dann aber bleibt der Strom auf dieser Höhe, welche an sich
für die Auslösung nicht genügen mag, das Sprungrelais kehrt in seine Ruhestellung zurück
und bringt das Zeitrelais trotz des Fehlers zur Ruhe.
Der Gegenstand der Erfindung ist nun die Verbindung eines Sprungrelais mit einem
Nachlaufzeitrelais. Für die Ableitung der Bewegung werden folgende Bedingungen gestellt
und erfüllt:
ι. Einleitung der Auslösung durch die schnelle oder plötzliche Änderung einer elektrischen
Größe, etwa durch den Anstieg des Stromes, des kapazitiven Blindstromes oder der Leistung, oder durch den Abfall der
Spannung,
2. die Verbindung dieser Einleitung, dieses Impulses, mit einer weiteren selektiven
Einrichtung, welche die Auslösung zu Ende führt, z. B.
a) mit einer Einrichtung mit fester Zeiteinstellung, oder
b) mit nach der Spannung oder der Lage des Fehlerortes veränderlichen Zeiteinstellungen,
die aber von der Größe des Impulses i, etwa dem Stromanstieg, unabhängig
sind, oder
c) mit Strom-, Blindstrom- oder Leistungsdifferenzwirkungen oder Verschiedenheiten
der Stromrichtung (Energieflußrichtung), sei es an der gleichen oder
ίο an einer anderen Stelle, oder
d) mit einem Erdanschlußrelais beliebiger Art oder
e) mit einem Phasenrichtungsrelais,
3. die Vermeidung irgendeiner Einwirkung durch Überschreitung einer bestimmten
absoluten Größe des Überstromes oder Erdstromes, mit Ausnahme einer zeitlichen Änderung.
Der unter 1. angeführte Impuls soll also
die Auslösungsvorrichtung in Tätigkeit setzen, aber auf ihre Wirkung weiter keinen
Einfluß ausüben. Handelt es sich um mehrere Schalter, zwischen denen nach dem Selektivgrundsatz
eine Auswahl zu treffen ist, so ist es erforderlich, die bisher geschilderte Einrichtung dahin zu ergänzen, daß bei Abschaltung
des Fehlers an einem oder zwei Schaltern die übrigen Auslösevorrichtungen in den Ruhezustand zurückversetzt oder die
betreffenden Schalter verriegelt werden, und dies erfolgt durch die Wiederkehr der normalen
Verhältnisse. Diese Rückführung der Nachlaufrelais geschieht nach der Erfindung
4. durch einen dem Impuls zu 1. entgegengesetzten Impuls, wie den zeitlichen Abstieg
des Stromes oder der Leistung oder den zeitlichen Anstieg der Spannung. Es kann auch z. B. die Einleitung der Auslösewirkung
durch Stromanstieg, die Abstellung durch Spannungsanstieg bewirkt werden.
Als Energiequelle für die Ableitung der Auslösung wird im Wesentlichen eine unabhängige
Stromquelle, etwa ein Gleichstromnetz oder eine Batterie, dienen, doch .wird
+5 gegebenenfalls auch Ruhestrom oder, wenn auch nur in Ausnahmefällen, eine Stromwandlerspeisung
heranzuziehen sein.
Ein wichtiges Element der neuen Auslö-.sung
ist das Sprungrelais, welches bei Änderung einer Stromstärke, Leistung, Phasenverschiebung
oder Spannung im einen oder anderen Sinne Kontakte betätigt. Nachstehend wird eine neue Ausführungsform
desselben beschrieben.
Abb. ι stellt ein Sprungrelais für beliebige Größen dar. An einem doppelarmigen
Hebel greifen zwei von der gleichen Größe betätigte Systeme 2 und 3, z. B. Magnete, an,
von denen das eine, 2, ohne Verzögerung, das andere, 3, mit Verzögerung (dargestellt durch
einen Pumpenkolben 4, aber auch als Wirbelstrombremse oder in anderer Form ausführbar)
arbeitet. Zwischen dem verzögerten System 3 und dem Hebel 1 ist ein elastisches
Glied, etwa eine Feder 5, eingefügt, ein gleiches kann auch auf der anderen Seite Anwendung
finden, doch ist dies nicht unbedingt erforderlich. Beim Anstieg der gemeinsamen
Größe schlägt der Hebel nach dem ungedämpften System hin, beim Absinken nach dem gedämpften System hin aus, wodurch
entweder der Kontakt 6 oder der Kontakt 7 betätigt wird. Beim Stromsprungrelais wird
durch den Kontakt 6 die Auslösevorrichtung in Tätigkeit gesetzt, durch den Kontakt 7
unterbrochen. Ist letzteres bei Batteriespeisung nicht für Ruhestrom eingerichtet, so ist
ein Zwischenrelais zum Übergang von der Arbeitsstrombetätigung auf Stromunterbrechung
einzuschalten.
In Abb. ι ist ferner die Verbindung dieses Sprungrelais mit Zeitrelais für feste Staffelung
gezeigt. Bei Stromanstieg wird durch Schließung des Kontaktes 6 die Spule 8 eines
Zeitrelais eingeschaltet und durch Anziehung des Kernes 9 ein Nachlauf kontakt 10 geschlossen,
der den Kontakt 6 überbrückt und die Wirkung sichert, falls das Sprungrelais nicht hinreichende Verzögerung besitzt, um
den Kontakt 6 bis zum Ablauf des Zeitrelais geschlossen zu halten. Beim Hochgehen des
Kernes 9 wird der Kraftspeicher 11 aufgeladen,
z. B. eine Feder gedehnt und dadurch die Verzögerungsvorrichtung 12 zum Ablauf
veranlaßt, wodurch schließlich der Kontakt 13 geschlossen und die Auslösespule 14 des
ölschalters mittels der Batterie 15 betätigt wird.
Erfolgt aber vor Ablauf der Verzögerungsvorrichtung die Abschaltung des Fehlers
an einem anderen Schalter (mit kürzerer Zeiteinstellung), so geht der -Strom
plötzlich stark zurück, das Sprungrelais kippt in die andere Endstellung und öffnet den
Kontakt 7, wodurch das Zeitrelais ausgeschaltet und die Auslösung verhindert wird.
Im Ruhezustand befindet sich das Sprungrelais, welches mit zusätzlichen, nach der
Mitte wirkenden Richtkräften versehen sein kann, in der gezeichneten Mittelstellung, unabhängig
von der absoluten Größe des Stromes. Wenn man die Zahlen des eingangs erwähnten Beispiels zugrunde legt, arbeitet
die Einrichtung also bei einem Anstieg des Stromes von 50 auf 100 Amp. ebensogut
wie bei einem solchen von 300 auf 350 Amp.
Diese Form der Auslösevorrichtung mit fester Zeitstaffelung ist für lineare Netze,
insbesondere für Ausläufer großer Anlagen, verwendbar.
Eine Anwendung der Erfindung auf den Schutz von Maschennetzen ist in Abb. 2 dar-
gestellt. Der Stromwandler ι speist das Stromsprungrelais 2, welches nach Abb. 1
ausgeführt ist und dessen linke Seite u ungedämpft, dessen rechte Seite d gedämpft
ist. Bei Stromanstieg schließt sich also der Kontakt 3, bei Stromabstieg dagegen 4. Der
Spannungswandler 5 arbeitet auf das Spannungsverlustzeitrelais 6, dessen Kontakt 7
sich schließt, wenn die Spannung hinreichend lange einen entsprechend niedrigen Wert besitzt;
hierdurch ist die Selektivwirkung erreicht. Wenn in diesem Zeitpunkt der Kontakt
3 (oder ein ihm zugeordneter Nachlaufkontakt; noch geschlossen ist, erfolgt die Schaltung der Batterie 8 auf die Auslösespule
9 des Ölschalters 10. Wird dagegen der normale Betriebszustand vorher wiederhergestellt,
so fällt der Strom stark ab, der Kontakt 3 öffnet und 4 schließt sich, wodurch eine Hilfswicklung 11 erregt wird, die, evtl.
im Verein mit der wiederkehrenden vollen Spannung, das Spannungsverlustzeitrelais 6
wieder in die Ruhelage zurückbringt. Die Hilfswicklung 11 wird am Kontakt 4 wieder
abgeschaltet oder schaltet sich durch den bewegten Teil des Relais 6 selbst ab, womit
der Ruhezustand wieder erreicht ist. Der Anker des Relais 6 kann auch durch eine
Klinke im hochgehobenen Zustand gehalten werden, um ein Arbeiten des Relais beim
Verschwinden der Spannung ohne Kurzoder Erdschluß zu verhindern; dann muß die Klinke durch den Kontakt 3, z. B. mittels
eines Magneten, gelüftet werden.
Mit dieser Einrichtung läßt sich für die Anwendung in Knotenpunktstationen auch
ein Energierichtungsrelais verbinden, welches bei Strom aus der Station heraus die Auslösung
freigibt, bei einem Strom in die Station hinein aber verriegelt oder verzögert.
In dem geschilderten Beispiel ist durchweg eine elektrische Verbindung der Konstruktionselemente,
Stromsprungrelais, Spannungsverlustzeitrelais, Energierichtungsrelais, Auslösevorrichtung
des Ölschalters, beschrieben worden. Es steht für einen sachkundigen Konstrukteur nichts im Wege, die elektrischen
Einwirkungen teilweise oder durchweg durch mechanische Betätigungen, Kupplungen oder
Sperrungen zu ersetzen.
An die Stelle des Spannungsverlustzeitrelais kann auch ein Distanz-, Impedanzoder
ähnliches Netzschutzrelais treten, insbesondere ein solches, bei dem der Einfluß
des Stromes gegenüber dem der Spannung in den Hintergrund tritt. Es widerspricht dies
nicht der Bedingung 3 des Erfindungsgegenstandes, denn die absolute Höhe des Stromes
spielt hier keine bestimmende Rolle, sie verändert wohl überall die Auslösezeiten, aber
doch überall in gleicher Weise, so daß die Staffelung der Zeiten von der Höhe des
Stromes unabhängig bleibt. Natürlich muß aber die Einrichtung so getroffen sein, daß
der kleinste vorkommende Kurzschlußstrom bei schwachem Nachtbetrieb noch ausreicht,
um das Netzschutzrelais zu betätigen, wenn auch mit verhältnismäßig langen Zeiten.
Abb. 3 zeigt eine Anwendung der Erfindung auf zwei parallele Leitungen, welche
von einer (unten gedachten) Zentrale Z nach einem (oben dargestellten) Speisepunkt Sp
ohne eigene Stromquellen führen. Hier ist nur die Zentrale mit Sprungrelais ausgerüstet,
der Speisepunkt dagegen mit einem Differential- oder Differenz- oder Energierichtungsschutz.
In der Zentrale speist der Spannungswandler ι das Spannungssprungrelais 2, die
Stromwandler 3 und 5 die Stromsprung- 8n relais 4 und 6. Bei jedem Sprungrelais bedeutet
u die ungedämpfte, d die gedämpfte Seite. Jede Leitung besitzt ein Zeitrelais 7
bzw. 8, welches bei Ablauf die zugehörige Auslösespule 9 bzw. 10 an die Batterie legt
und damit die Ausschaltung bewirkt.
Es sei nun in der linken Leitung nahe an der Zentrale ein Schluß vorhanden. Dann
sinkt die Zentralentspannung, der Strom in der linken Leitung steigt stark, derjenige
in der rechten wesentlich schwächer an. Das Spannungssprungrelais 2 schließt seinen
rechten, das Stromsprungrelais 4 seinen unteren Kontakt, das Zeitrelais 7 der linken
Leitung wird erregt und bewirkt beim Ablauf die Ausschaltung der linken Leitung.
Es ist nun aber möglich, daß der Strom auch auf der rechten Seite so stark ansteigt,
daß das Stromsprungrelais 6 seinen unteren Kontakt schließt und auch das Zeitrelais 8
eingeschaltet wird. Während der Laufzeit desselben wird nun der ungedämpft arbeitende
Schutz im Speisepunkt das obere Ende der kranken, linken Leitung abtrennen, dadurch
geht der Strom in der rechten Leitung auf Null oder nahezu Null zurück, das Stromsprungrelais 6 öffnet seinen oberen
Kontakt und schaltet das Zeitrelais 8 ab, so daß eine Auslösung des Schalters auf der
rechten Seite unterbleibt.
Verschwindet der Schluß während der Ablaufzeit der Zeitrelais, so führt das Umkippen
der Spannungs- bzw. Stromsprungrelais die Ruhelage durch Ausschaltung der Zeitrelais
wieder herbei.
Es scheint zunächst, als ob das Spannungssprungrelais überflüssig sei und die beiden
Stromsprungrelais allein genügen. Dies ist aber bei stark veränderlichen laufenden
Energiequellen nicht der Fall. Angenommen, bei Nachtbetrieb sei der Normalstrom 50 Amp., der Kurzschlußstrom der einen lau-
fenden Turbine ioo Amp. Dann muß jedes Stromsprungrelais bei einem Anstieg des
Stromes um 50 Amp. arbeiten. Fällt aber am Tage die kranke Leitung heraus und muß
5 die rechte den ganzen Betrieb übernehmen, so erhält sie einen erheblichen Stromanstieg,
der beim Arbeiten mehrerer Turbinen diesen Betrag von 50 Amp. nennenswert übersteigen
kann. Wenn aber so viele Maschinen eingexo schaltet sind, so bewirkt eine zusätzliche Last
von 50 oder auch 100 Amp. keine nennenswerte Senkung der Spannung, so daß das
Spannungsrelais nicht anspricht und dadurch die für diesen Betriebsfall zu große Empfindlichkeit
des Stromsprungrelais unschädlich macht. Das Spannungssprungrelais allein ist aber auch wieder nicht genügend, weil es
die Auswahl der kranken Leitung nicht ermöglicht.
Wenn der Fehler in der linken Leitung weit von der Zentrale, also nahe am Speisepunkt auftritt, so führen beide Leitungen
einen annähernd gleichen, starken Fehlerstrom, es werden also beide Zeitrelais laufen.
Auch hier wird durch die Verschiedenheit der Richtung des Energieflusses in dem
Speisepunkt (in der kranken Leitung heraus, in der gesunden hinein) die Abtrennung der
kranken Leitung dort ungedämpft erfolgen, worauf in der Zentrale die gesunde Leitung
durch Rückgang des Stromsprungrelais vor der Auslösung gesichert wird.
Am Speisepunkt kann eine der bekannten Differenzschaltungen, z. B. die Achterschaltung,
Anwendung finden. In Abb. 3 ist eine neue Lösung mit Energierichtungsrelais ohne
Stromdifferenzwirkung dargestellt, welche auf Fehler anspricht, da die eine Stromrichtung
sich dabei umkehrt, die andere nicht, welche aber gegen Umkehr beider Ströme und
gegen kleine Unsymmetrien in den Leitungen, z. B. durch einen unterwegs an eine der
beiden Leitungen angeschlossenen Abnehmer, unempfindlich ist.
Der Spannungswandler 12 und die Stromwandler 13 und 14 speisen die Energierichtungsrelais
15 und 16, welche so geschaltet sind, daß ihre Kontakthebel bei Stromrichtung
in die Station hinein sich im Uhrzeigersinne bewegen. Man sieht, daß bei Stromfluß
links hinaus und rechts herein die Auslösespule 17 auf die Batterie 19 geschaltet
wird, bei umgekehrten Stromflüssen aber die Auslösespule 18.
Wenn es sich nicht um einen Speisepunkt ohne eigene Stromquellen handelt, sondern
auch hier Maschinen oder Anschlüsse an andere Zentralen vorhanden sind, so ist jedes
der beiden Enden der Doppelleitung so zu behandeln, als sei es sowohl Zentrale wie
Speisepunkt, denn je nach Lage des Fehlers und Betriebsverhältnissen kann der eine
oder andere Fall eintreten. Dann ist also jedes Ende mit der Sprungrelaisanordnung
sowie mit der Differenzschaltung (oder anderer gleichwertiger Schnellauslösung) auszurüsten.
Für mehr als zwei parallele Leitungen, insbesondere in Kabelnetzen, läßt sich der
Sprungrelaisschutz entsprechend anpassen; jede Leitung erhält ein Stromsprung- und ein
Zeitrelais sowie eine Auslösespule, Batterie und Spannungssprungrelais sind für alle Leitungen gemeinsam.
Für den /ergänzenden Stromvergleichsschutz sind Lösungen bekannt, es sei nur an
den Polygonschutz von B auch erinnert. Eine neue Lösung, die ohne Abbildung verständlich
ist, beruht darauf, daß durch die geometrische Summe der Ströme in einer Phase eine Seite eines Wagebalkens, durch einen
dieser Ströme die andere Seite mit gleicher Kraft (Amperewindungszahl) beeinflußtwird,
so daß der Balken bei normalem Betriebe in der Mittelstellung bleibt. Tritt ein Fehler
ein, so wird die Summe der Ströme kleiner, im Grenzfall Null, während der einzelne
Strom ansteigt. Man hat nur durch eine von den ölschaltern abhängige Umschaltung dafür
zu.sorgen, daß nicht der Strom einer ausgeschalteten
Leitung zum Vergleich mit dem Summenstrom herangezogen wird, sondern daß dann von Hand oder selbsttätig auf eine
andere, im Betriebe befindliche Leitung umgeschaltet wird. Die Auswahl des auszulösenden
Schalters erfolgt durch Energierichtungsrelais, welche jeder Leitung zugeordnet sind.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Netzschutzeinrichtung unter Verwendung eines von der zeitlichen Änderung einer elektrischen Größe (Strom, Blindstrom, Leistung, Spannung) gesteuerten Relais, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Relais bei einem Sprung der betreffenden elektrischen Größe ein selektiv wirkendes Nachlaufzeitrelais zur Einleitung der Auslösung in Tätigkeit setzt, letzteres aber bei Rückgang des Sprung- no relais in seine Ruhelage in seinem Ablauf nicht gestört wird, und daß nur durch den bei Abschaltung des Fehlers an anderer Stelle entstehenden, der Richtung des ersten Sprunges entgegengesetzten Rücksprung des Sprungrelais mittels eines Ausschlages nach der anderen Seite, über die Ruhestellung hinaus, das in Tätigkeit befindliche Nachlaufrelais in den Ruhestand zurückkehrt.
- 2. Netzschutzeinrichtung für Doppelleitungen nach Anspruch 1, dadurch ge-kennzeichnet, daß jede Leitung am Speisepunkt ein Energierichtungsrelais besitzt, und daß die Sekundärkontakte dieser Relais so geschaltet sind, daß bei Energiefluß gleicher Richtung in beiden Leitungen keine Auslösung, bei ungleich gerichtetem Energiefluß die Auslösung der Leitung mit ausgehendem Strom erfolgt.
- 3. Netzschutzeinrichtung für Mehrfachleitungen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Speisepunkt ein Differentialrelais angeordnet ist, an dem einerseits die geometrische Summe aller Ströme in einer Phase, andererseits der Strom einer einzelnen Leitung derart angreifen, daß sie sich bei normalen Betriebsverhältnissen das Gleichgewicht halten, daß ferner bei Ausschaltung dieser Leitung das betreffende System auf eine andere Leitung umgeschaltet wird, und daß die Auswahl der kranken Leitung nach Ansprechen des Differentialrelais durch Energierichtungsrelais erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM95476D DE555907C (de) | 1926-07-27 | 1926-07-27 | Netzschutzeinrichtung mit Sprungrelais |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEM95476D DE555907C (de) | 1926-07-27 | 1926-07-27 | Netzschutzeinrichtung mit Sprungrelais |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE555907C true DE555907C (de) | 1932-08-06 |
Family
ID=7323010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM95476D Expired DE555907C (de) | 1926-07-27 | 1926-07-27 | Netzschutzeinrichtung mit Sprungrelais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE555907C (de) |
-
1926
- 1926-07-27 DE DEM95476D patent/DE555907C/de not_active Expired
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