DE3127348C2 - Verfahren zum Kühlen eines Gußstrangs in einer Bogenstranggießanlage - Google Patents
Verfahren zum Kühlen eines Gußstrangs in einer BogenstranggießanlageInfo
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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- B22D11/12—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
- B22D11/124—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for cooling
- B22D11/1246—Nozzles; Spray heads
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract
Die heiße, stranggegossene Bramme wird einer indirekten Kühlung durch Kühlen mehrerer Führungswalzen mit einem Luft/Flüssigkeit-Sprühstahl unterworfen. Wenn die Anlagenlänge beschränkt ist, kann die Bramme alternativ einer direkten Kühlung durch einen Luft/Flüssigkeit-Sprühstrahl und danach einer indirekten Kühlung im nachfolgenden Verfahrensschritt unterzogen werden. Die so erhaltene, noch warme, stranggegossene Bramme kann direkt gewalzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zurr* Kühlen eines Gubstranges in einer Bogenstranggießanlage.
In jüngster Vergangenheit wird das sogenannte Direktwalzenverfahren,
bei dem die vom Gießen noch heiße Bramme direkt gewalzt wird, zunehmend angewendet,
und zwar insbesondere wegen der Verbesserung sowohl der inneren als auch der oberflächlichen Eigenschaften
von stranggegossenen Brammen, Knüppeln und Vorblöcken sowie wegen der damit erreichbaren
erheblichen Energieeinsparung.
Beim konventionellen Stranggießen wird eine Bramme kontinuierlich gegossen, zerschnitten, heiß geputzt,
gekühlt, teilweise von Hand geputzt, um Oberflächenfehler zu entfernen, erneut in einem Ofen erhitzt und
schließlich durch ein Grob- und ein Feinwalzwerk geführt. Die Wärrreverlusle in den Zwischenstufen sind
jedoch so groß, daß eine erhebliche Menge an Wärmeenergie zum erneuten Erhitzen erforderlich ist. Zur Vermeidung
dieser Wärmeverluste wurde zunächst versucht, das erneute Aufwärmen zu vermeiden; dies wurde
ermöglicht durch das sogenannte Direktwalzverfahren, durch das die innere Qualität und die Oberflächengüte
der stranggegossenen Bramme verbessert und Personal eingespart wurde.
Es ist von erheblicher Bedeutung, daß eine stranggegossene Bramme oder Knüppel auf einer möglichst hohen
und insgesamt auf einer gleichförmigen Temperatur gehalten wird; danach wird die Bramme im Direktwalzverfahren
(nachstehend als »CC-DR-Verfahren« bezeichnet), gewalzt oder es erfolgt ein direktes Einführen
in einen Wärmeofen mit anschließendem Walzen (nachstehend als »CC-HDC-Verfahren« bezeichnet).
Die Temperatur der stranggegossenen Bramme fällt jedoch beim Transport allmählich ab, und insbesondere
die Temperatur der beiden Seiten der Bramme fällt auf einen erheblich niedrigeren Wert als die der Brammenmitte,
diese Temperaturverteilung der Bramme ist zum Walzen ungeeignet
Zur Oberwindung dieses Problems können in einer Zwischenstufe zwischen der Stranggießanlage und der
Walzanlage ein Induktionsheizcfen und/oder eine Gasheizvorrichtung
zum Erhitzen hauptsächlich der Seiten der Bramme vorgesehen werden, um die Temperatur in
allen Teilen der Bramme möglichst zu vergleichmäßigen. Geringere Energiekosten ergeben sich dann, wenn
ίο ein Sprühstrahl eines Luft/Flüssigkeits-Gemisches aus
warmem Wasser und einem kalten Kühlmittel auf die Bramme kontrolliert gesprüht wird, um das Kühlen
langsam und verzögert durchzuführen.
So sind aus der Dc-OS 24 59 577 ein Verfahren und :5 eine Vorrichtung zum Kühlen von Stranggußbrammen
bekannt, wobei Kühlwasser in der horizontalen, tertiären Kühlzone nur auf die Maschinenteile, nämlich auf
die unteren und oberen Führungsrolien auftrifft, um ein
direktes Auftreffen des Kühlwassers auf die heiße Strangoberfläche zu vermeiden.
Ferner betrifft die DE-OS 27 57 694 die indirekte Kühlung eines Gußstrangs. Dabei wird das Gemisch aus
Luft und einem Kühlmedium auf den Gußstrang in Richtung von dessen Oberfläche in die Zwischenräume
der Strangführungsrollen entlang der horizontalen Führungszone aufgesprüht, um eine vollständige Phasenänderung,
d. h. ein vollständiges Verdampfen des Gemisches aus Luft und Kühlmedium sicherzustellen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugründe,
die Temperatur am hinteren Ende der stranggegossenen Bramme so hoch wie möglich zu halten, um so
Temperaturabweichungen an den beiden Seiten der Bramme so weit wie möglich zu reduzieren, ohne daß
dabei zusätzliche Energie- und zusätzliche Anlagekosten anfallen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst
Durch die erfindungsgemäiJen Maßnahmen wird die
stranggegossene Bramme auf <her möglichst hohen Temperatur zur vollständigen Verfestigung gehalten,
die Qualität der erhaltenen Bi amme ist erheblich verbessert, und die Bramme kann direkt zu einer Walzanlage
transportiert werden.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Quersc.hnittsansicht der erfindungsgemäßen
Stranggießanlage,
Fig.2 einen Querschniit zur Erläuterung der Kühlung
einer Führungswalze mit einem Luft/Wusser-Kühlsystem,
Fig.3 eine graphische Darstellung der Versuchsergebnisse
beim Versprühen von Kühlwasser, wobei der Wasserdruck, die Wassermenge sowie der Luftdruck
verändert werden,
Fig.4 eine graphische Darstellung der Versuchsergebnisse
im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen der Teilchengröße des Kühlwassers, der Oberflächentemperatur
der Walze sowie der Verdampfungsdauer,
F i g. 5 bis 6 Ansichten von Ausführungsformen einer Luft/Wasser-Mischdüse,
Fig.7 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Luftaustrittsgeschwindigkeit bei der Luft/
Wasser-Mischeinrichtung vor einer Sprühdüse und der b5 Teilchengröße eines Sprühstrahls und
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines wesentlichen
Teils der erfindungsgemäßen Anordnung.
Die Bogenstranggießanlage weist gemäß Fig. I eine
Pfanne 1, einen Zwischenbehälter 2 und eine Kokille 3 auf. Der in der Pfanne t vorhandene, geschmolzene
Stahl wird über den Zwischenbehälter 2 in die Kokille 3 gegossen, und das erhaltene Gußstück 4 wird einer Primärkühlung
unterworfen (das Gußstück wird über die Kokille mit Hilfe eines Kühlmediums indirekt gekühlt).
Danach wird der Gußstrang 4 aus der Kokille 3 mittels einer Strangführung 5 kontinuierlich abgezogen und
weiter abgekühlt In einer ersten Kühlzone A im Gießbogen wird der Gußstrang durch das Kühlmedium direkt
gekühlt; der ersten Kühlzone A folgt eine zweite Kühlzone ßim horizontalen Führungsbereich.
Der verfestigte, oberflächliche Mantel des Gußstrangs
4 wächst und verfestigt sich bis zum Kern, und zwar so lange, bis der Gußstrang das hintere Ende der
Strangführungswalzen 5 erreicht.
Erfindungsgemäß wurde die Temperatur des Gußstrangs am hinteren Ende der Strangführung 6 so weit
wie möglich erhöht; dabei hat sich gezeigt, daß die Strangführung 5 einen erheblichen Einfluß auf die Kühlung
des Gußstrangs hat.
Andererseits wird der Gußstrang 4, der unter Verfestigung aus der Kokille 3 abgezogen wird, in der ersten
Kühlzone A weiter mit Hilfe von Kühlwasser direkt und gesteuert gekühlt, so daß der Gußstrang bei Erreichen
des nicht dargestellten Brammenschneiders vollständig verfestigt ist.
Um die Temperatur des Gußstrangs so hoch wie möglich zu halten, wird die Strangführung 5 insgesamt
zum Kühlen eingesetzt. Dabei wird der Gußstrang zunächst in einer ersten Kühlzone A in der Bogenführung
und dann in einem anderen Teil der Strangführung 5 indirekt gekühlt, indem ein Luft/Wasser-Kühlmittel auf
die Strangführungsrollen 50 einer zweiten horizontalen
Kühlzone B gesprüht wird. Die erste Kühlzone A weist Strangführungsrollen 51 auf.
Gemäß F i g. 2 weist die horizontale Kühlzone B beispielsweise
Luft/Wasser-Düsen 6 auf, die jeweils unmittelbar oberhalb und unterhalb einer Strangführungsrol-Ie
50 vorgesehen sind, wobei die Düse mit einem Lufteinlaßrohr
7 und einem Kühlwassereinlaßrohr 8 verbunden ist.
In der horizontalen Kühlzone B wird der Gußstrang 4
über die Rollen 50 indirekt gekühlt, um die Temperatur der Bramme sehr langsam zu reduzieren und um ferner
die Tempera'.urabweichungen in Que-schnittsrichtung
des Gußstrangs so weit wie möglich zu verringern. Dafür kühlt das Kühlmedium 9, das aus einem Gemisch von
Kühlwasser und Luft besteht und versprüht wird, lediglich die Rollen 50 direkt uhd zwar gleichförmig in Breitenrichtung
und kühlt damit indirekt den Gußstrang.
Vorzugsweise wird das Kühlmedium auf die Oberfläche der Rollen 50 gleichförmig aufgesprüht, das an deren
Oberfläche haftende Kühlmedium verdampft während die Rolle 50 umläuft und mit dem Gußstrang 4 in
Berührung kommt.
Die F i g. 3 und 4 zeigen die Versuchsergebnisse im Zusammenhang mit der zweiten Kühlzone B. In F i g. 3
wurden der Wasserdruck, das Wasservolumen sowie der Luftdruck unabhängig voneinander variiert, und
zwar unter Verwendung einer Luft/Wasser-Düse 6 mit interner Mischung gemäß den F i g. 5 bis 6, um den
Sprühzustand des Kühlwassers zu untersuchen; die F i g. 4 zeigt die Beziehung zwischen der Teilchengröße
des Kühlwassers, der Temperatur der Außenfläche der Rolle sowie die Verdampfungszeit.
Die Kühlmitteldüse 6 ir. den Fig.5 bis 6 weist einen
Rohrkörper 6a sowie einen Zylinderkörper 66 auf, der
am Ende des Rohrkörpers 6a befestigt ist, um ein Mischglied 6d zu bilden; eine schlitzartige Düse (Schlitz 6c)
öffnet sich in den Zylinderkörper 6b. Luft und Kühlwas ser werden in dem Mischglied 6d miteinander vermischt,
und danach wird das Sprühgemisch von der Düse 6 durch den Schlitz 6c versprüht
Der schraffierte Teil X in F i g. 3 zeigt den Bereich, wo die Tropfengröße des aus der Düse 6 abgegebenen
Kühlwassers sehr gering ist (Tropfengröße kleiner als
to 60 μπι) und einen gleichförmigen Sprühzustand zeigt,
der außerdem stabil aufrechterhalten werden kann. Ermittelt man daher vorher die Beziehung gemäß F i g. 3
entsprechend der Konstruktion und der Größe der Luft/Wasser-Düse 6, so kann man die optimalen Anforderungen
an die Steuerung des Wasserdrucks und des Luftdrucks, die zu einer wirksamen Luft/Wasser-Sprühkühlung
erforderlich sind, in einfacher Weise durch Variation des Kühlwasservolumens erreichen, das durch
die erforderliche Kühlkapazität ermittelt werden kann.
Gemäß Fi g. 4 zeigt sich, daß bei einer Tropfengröße
des Kühlwassers von weniger als 60 μ,ιΐ das Kühlwasser
innerhalb 0,2 Sekunden nach der Berührung mit der Walzenoberfläche fast vollständig verdampft ist Dadurch
kann ein direkter Kontakt des Kühlwassers mit der Bramme 4 verhindert werden. Dadurch wird erfindungsgeiüäß
die Luft/Wasser-Sprühkühlung der WaJ-zen 50 ermöglicht indem die Struktur und die Größe
der Luft/Wasser-Düse 6 auf der Basis der Sprühbreite und der erforderlichen Kühlkapazität sowie durch Steuem
des Wasservolumens, des Wasserdrucks und des Luftdrucks entsprechend den vorgegebenen Bedingungen
in geeigneter Weise ermittelt wird.
Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt daß der Bereich, in dem die Luft/Wasser-Sprühkühlungskapazitat
der Rollen 50 am höchsten ansteigt, insbesondere im Mittelbereich der Rolle 50 (nachstehend als »Kühlbereich«
bezeichnet), derjenige ist, wo er dem mittleren Abschnitt entsprechend 60 bis 80% der Breite des Gußstrangs
4 benachbart ist; der vorstehende Bereich zeigt diese Vorteile besonders deutlich. Daher ist es bevorzugt,
daß ein bestimmter öffnungswinkel θ des Schlitzes 6c der Kühlmitteldüse 6 gemäß Fig.6 ermittelt
wird, um einen Strahl 9 (Fig.2) eines Kühlmediums gleichförmig auf den Kühlbereich zu sprühen, und außerdem
sollte die Anzahl der Kühlmiu.;ldüsen 6 bestimmtwerden.
Die Reduktion der Temperatur der Bramme 4 ist beim Transport durch die Strangführungsrollen 51, 50
sehr gering, und die Temperaturreduktion des Guß-Strangs 4 wird auf ein Minimum abgesenkt, da die zweite
Kühlzone B nach tier ersten Kühlzone A angeordnet ist Die zweite Kühlzone B macht in vielen Fällen die
erste Kühlzone A bei Stranggießanlagen überflüssig oder die erste Kühlzone A kann zumindest sehr kurz
oder in ihrer Kühlkapazität vermindert werJen. Ferner kann bei der zweiten Kühlzone B die Temperatur des
Gußstrangs am hinteren Ende der Strangführungsrollen 50 sehr hoch gehalten werden, und darüber hinaus kanr
die insgesamt gleichförmige Temperatur ebenfalls
W) hochgehalten werden, indem die Kühlkapazität des Mittelteils
des Gußstrangs 4 erhöht wird.
Im Rahmen der Erfindung hat sich gezeigt, daß die
Sprüheigenschaften bei der Luft/Wasser-Sprühkühlung stark varriercn, und zwar in Abhängigkeit von der Luft-
b5 austrittsgeschwindigkcjt an: Luft/Wasser-Mischglied
vor der Sprühdüse; die entsprechende Korrelation ist in F i g. 7 dargestellt. Um eine Luftkühlung mit feinen Teilchen
und gleichförmiger Teilchengröße des Sprühme-
diums in stabiler Weise zu erhalten, wird vorzugsweise
die Strömungsgeschwindigkeit der abgegebenen Luft auf über 100 m/Sekunde unter Normalbedingungen eingestellt
und an das Mischglied vor der Sprühdüse abgegeben. Wenn diese Strömungsgeschwindigkeit kleiner
als 100 m/Sekunde ist, wird die Tropfengröße des Sprühmediums gröber. In Fig. 7 bezieht sich das Zeichen
O auf 3 l/Minute. Δ auf 5 l/Minute und X auf 7 I/
Minute entsprechend der jeweiligen Messung.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung wird nachstehend mit Bezug auf die Fig. 8
erläutert.
Gemäß den F i g. 5 und 6 weist die Kühlmittcldüse b einen Schlitz 6c von 2 bis 3 mm Breite, eine Körperlänge
/ von 10 bis 30 mm sowie zwei Druckkammern 6b mit r> der gleichen Form und dem gleichen Volumen an den
beiden Seiten des vorderen Endes mit einem Durchmesser 0 von 12 bis 14 mm auf; ferner sind mehrere Sprühflüspn ft an if*fipr pühriincJtu/aJTp 5^ ^^
halb der für die Luft/Wasser-Sprühkühiung des Guß-Strangs
in Breitenrichtung vorgesehen.
Die erste Kühlzone .4 ist in mehrere Kühlabschnitte C\ bis Cn unterteilt, und zwei Hauptrohre 41 und 21
(lediglich eine obere Hauptleitung 21 ist dargestellt) zweigen von jedem Einlaßrohr ab, um ein l.uft/Flüssigkeits-Medium
dem jeweiligen Kühlabschnitt zuzuführen. Oberhalb der oberen Rolle ist ein Hauptrohr 21
angeordnet, während das andere Hauptrohr unterhalb der unteren Rolle angeordnet ist.
Das Vorstehern' beschriebene Luft/Flüssigkeits-Kühlsystem
für jeden Abschnitt C\ bis Cn ist in F i g. 8 dargestellt,
wobei lediglich die obere Rolle des Abschnitts Cj wiedergegeben ist. Gemäß F i g. 8 weist das Flüssigkühlsystem
für jede Kühlmittddüsc 6 ein Kühlwasser-Steuerhauptrohr 42, das mit einem Kühlwasserhauptrohr 41 »
über ein .Strömungsmeßgerät α·., ein Strömungsslcucrventil
b\ und ein Absperrventil Ci verbunden ist. eine
Zwischenrohrverzweigung 46. einen Rohrab/.weig 43 mit einer Drossel 47, eine Kühlwasserrohrverzweigung
48 vor der Düse sowie ein Abschlußrohr 49 für die Kühlwasserzufuhr auf, wobei alle Rohre miteinander verbunden
sind. Das Abschlußrohr 49 ist mit einem Mischrohr 20 für Kühlwasser und Luft verbunden.
Andererseits weist das Luftsystem ein Drucklufthauptrohr 21 auf, das mit einem Drucklufi-Steuerhauptrohr
12 über ein Druckluft-Strömungsmeßgerät a-i und
ein Druckluft-Strömungssteuerventil in verbunden ist: ferner ist eine Druckluft-Zwischenrohrverzweigung 16,
ein Rohrabzweig 13, eine Rohrverzweigung 18 vor der Druckluftdüse sowie ein Druckluft-Einlaßrohr 19 vorgesehen,
wobei Jiese Rohre ebenfalls untereinander verbunden sind. Das Druckluft-Einlaßrohr 19 ist einstückig
mit dem obigen Mischrohr 20 verbunden, dessen vorderes Ende mit der Kühlmitteldüse 6 verbunden ist.
Eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist in
Fig.8 dargestellt. In dieser Steuervorrichtung werden
das Kühlmuster der entsprechende Kühlabschnitt (C] bis Cn) und die Gießgeschwindigkeit, die entsprechend
der Stahlart der Bramme vorher bestimmt worden ist, in eine Programmiereinrichtung 30 eingegeben, und die
Menge des Druckluftstroms in dem zugehörigen Druckluft-Steuerhauptrohr 12 wird von einer Betriebseinheit
berechnet, so daß man eine Luftauslaßgeschwindigkeit von mehr als 100 m/Sekunde erhält, so daß die Luft aus
der Druckluft Einlaßleitung zum Mischrohr 20 geführt f>5
wird.
Ferner wird die Menge des Kühlwassserstroms von den zugehörigen Kühlwasser-Hauptrohren 42 berechnet,
und die berechnete Menge an Kühlwasser wird in eine Wassersteuereinheit 32 und in eine Druckluft-Steuereinheit
33 der Steuerhauptrohre 42, 12 der zugehörigen Kühlzonen eingeleitet, um das Kühlwasser-Steuerventil
b\ und das Luftsteuerventil bi zu steuern.
Dadurch wird der Gußstrang 4 mit einem gemischten Sprühstrahl aus Luft und Wasser mit der gewünschten
Strömungsgeschwindigkeit über die Kühlmitteldüse 6 besprüht.
Bei der Erzeugung eines gemischten Sprühstrahls aus Luft und Wasser gemäß der Erfindung kann man eine
Luftauslaßgeschwindigkcil von mehr als 100 m/Sckunde erhalten, indem man die Luftströmung auf einen bestimmten
Wert einstellt und das Kühlwasser lediglich zur Verstärkung oder Abschwächung der Kiihlfähigkcit
für den Guüstrang steucn, so daß die Steuervorrichtung
selbst wesentlich starker vereinfacht werden kann. Daneben kann bei einem niedrigen Wassersprühverhältnis,
beispielsweise 0,3 \i\u Oußstrün11, ο·π -SrnOhstrahl j'iis
gleichförmigen, sehr feinen Tropfen in stabiler Weise durch das Luft/Wasser-Gemisch wegen der Luftauslaßgeschwindigkeit
von über 100 m/Sekunden bis zum Abschlußpunkt für das Geraderichten erzeugen, wo die
Häufigkeit für das Auftreten von Längsrissen am größten ist. Versprüht man den oben erläuterten Sprühstrahl
gleichförmig über die Oberfläche des Gußstrangs mit Hilfe der Kühlmitteldüse 6 (vgl. die Kurve B in F i g. 9).
so ist c'.c Häufigkeit für das Auftreten von Längsrissen
im Vergleich zur Kurve A, die die Kühlung mit lediglich Wasser wiedergibt, und zu einer Kurve C wesentlich
vermindert, bei der die Kühlung bei weniger als 100 m/
Sekunde erfolgt: die Vorteile sind demnach außerordentlich groß. Am äußersten Ende der ersten Kühlzone
A ist deren Länge so festgelegt, daß der verfestigte Mantel wächst, und die Menge an Kühlmittel wird ebenfllllf: orrnillojl wir»Kr»i rtiocr· unn rjor ^rf'jrclcHiChCn KÜh!"
kapazität abhängt.
Da der verfestigte Mantel des Gußstrangs in Querschnitlsrichtung nicht gleichförmig wächst, und die
Wachstumsgeschwindigkeit des Mantels an beiden Seiten wesentlich größer als im Mittelabschnitt ist, wird bei
der zweiten Kühlzone S die Luft/Wasser-Sprühkühlkapazität des Mittelabschnitts der Strangführungsrollen
50 so erhöht, daß die Wärmebelastung der jeweiligen Rolle erheblich verringert ist; dabei wird die Temperatur
an der Seite des Gußstrangs wieder erhöht, während der Mittelabschnitt des Gußstrangs, wo die Kühlgeschwindigkeit
gering ist, gekühlt wird.
Dies bedeutet, daß der noch unverfestigte Abschnitt in der Mitte des Strangs 4 verbleibt, der von der ersten
Kühizone A zur zweiten Kühlzone B transportiert wird,
dabei ist die Temperatur des Mittelbereichs außerordentlich hoch während die beiden seitlichen Abschnitte
fast verfestigt sind. Daher ist erfindungsgemäß die Luft/ Wasser-Sprühkühlkapazität in Verbindung mit der Führungsrolle
in der Nähe des heißen Mittelabschnitts des Strangs (insbesondere die Mittelabschnitte der Führungsrolle
50) erhöht.
Durch die Erhöhung der Luft/Wasser-Sprühkühlkapazität
des Mittelabschnitts der Führungsrolle 50 wird die Temperatur des Strangs 4 mit einem geringen Gradienten
abgesenkt, und schließlich verfestigt sich der Kern des Strangs 4 vollständig bis. dieser das Ende der
zweiten Kühlzone B und insbesondere die Schneidvorrichtung erreicht. Andererseits werden jedoch die beiden
Seiten des Strangs 4 geringfügig bis zur zweiten Kühlzone B gekühlt, und zwar in Richtung auf eine
Wärmerückgewinnung, so daß die Temperaturdifferenz
zwischen den äußersten Enden der zweiten Kühlzone B erheblich vermindert werden kann.
Ferner kann der Wärmeübergang, der von der Berührung des heißen Strangs herrührt, sofort durch Kühlen
der Führungsrollen 50 mittels Luft/Wasser-Besprühung vermindert werden, so daß der Temperaturanstieg der
Führungsrollen selbst wirksam verhindert werden kann, dadurch ergibt sich eine erheblich verlängerte Lebensdauer
d<-r Führungsrollen 50.
Je näher der Strang 4 an der ersten Kühlzone A ist, umso höher ist die Temperatur des Strangs 4 in der
zweiten Kühlzonc B, und die Dicke des verfestigten
Mantels, der an den beiden Seiten gewachsen ist, ist
gering. Vorzugsweise ist die Kühlkapazität der Führungsrollen 50 erhöht und erweitert ihren Bereich in der
zweiten Kühlzone nahe der ersten Kühlzone, während die Kühlkapuzitätszunahme entsprechend allmählich
verringert wird, wenn sich der Strang von der ersten Kühlzone entfernt.
Ferner können die Wassernienge, der Wasserdruck
sowie der Luftdruck usw. für das Luft/Wasser-Sprühkühlverfahren automatisch von der erforderlichen
Kühlkapazität gesteuert werden, die durch thermometrische Werte ermittelt wird. Diese thermometrischen
Werte erhält man aus Temperaturmessungen der Gesamttemperatur des Strangs 4 am äußersten Ende der
ersten Kühlzone A oder an der zweiten Kühlzone B. aus der Verteilung der Temperatur in Breitenrichtung sowie
aus der Temperatur der Außenfläche der Führungsrollcn
50, und zwar kontinuierlich und/oder intermittierend jo zusammen mit der Qualität, der Größen und der Abzugsgeschwindigkeit
des Strangs 4. Eine entsprechend geeignete Konstruktion kann hierfür vorgesehen werden.
Ein Strang von iüöOmm Breite und 250 mm Dicke
wurde mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 1,6 m/Minute stranggegossen. Erfindungsgemäß betrug die Temperaturreduktion
an der Seite des Strangs (mittlere Temperatur eines Abschnitts im Abstand von 40 mm
von der Seite des Strangs) etwa 1O0C im Vergleich zu einer Temperaturreduktion des Strangs von 2000C bis
400C bei bekannten Kühlverfahren.
Daher ist das CC-DR-Verfahren, eine Induktionsheizung
oder Gasheizung an der Seite der Bramme nicht mehr erforderlich, so daß die Überlegenheit der vorliegenden
Erfindung betätigt wird.
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1. Profil der Stranggießanlage
(1) Typ: Bogenstranggießanlage mit einem einzigen kreisförmigen Gießbogen,
(2) Krümmungsradius: 10,5 m, Länge 16,5 m
(3) Horizontaler Führungsbereich: Länge 22^ m.
2. Bedingungen beim Stranggießen
(1) Stahlart: Al-Si-beruhigter Stahl
(2) Temperatur des in die Kokille gegossenen, geschmolzenen Stahls: 1535°C
(3) Größe des Strangs 1900 mm Breite χ 280 mm
Dicke
(4) Gießgeschwindigkeit: 1,2 m/Minute.
3. Kühlbedingungen im Bereich der Strangförderanlage
(1) Gekrümmter Führungsbereich: Direktes Kühlen durch einen Luft/Wasser-Sprühstrahl
Oberflächentemperatur des Strangs am Ende desGießbogens:950°C
Mittelere Temperatur des Strangs am Ende desGießbogens: 1440° C
Horizontaler Führungsbereich: Indirekte Kühlung über Führungsrollen die durch einen
Luft/Wasser-Sprühstrahl von der Außenseite gekühlt werden,
Oberflächentemperatur des Strangs am Ende
des horizontalen Führungsbereichs: 9600C (6) Mittlere Temperatur des Strangs am Ende des
horizontalen Führungsbereichs: 1190"C.
Qualität des Strangs
Die Anzahl der Längsrisse auf der Strangoberfläche ist um die Hälfte vermindert im Vergleich zur
Sprühkühlung im Gießbogen mit lediglich Wasser.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Kühlen eines Gußstrangs in einer Bogenstranggießanlage mittels eines Luft/Wasser-Gemisches
in einer ersten Kühlzone (A) in der Bogenführung und in einer zweiten horizontalen
KOhlzone (B), dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Kühlzone (B) das Luft/Wasser-Gemisch
auf die Strangführungsrollen (50) geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten Kühlzone (B) die Kapazität der Kühlung mit dem Luft/Wasser-Gemisch im
Mittelabschnitt der Strangführungsrollen (50) über doppelt so hoch wie an den beiden Enden gehalten
wird.
3. Kühlvorrichtung in einer Bogenstranggießanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Anspruchs 1 oder 2, gekennzeichnet durch auf die
Sirangiüsrungsroüen (50) der zweiten Kühlzone (B)
gerichtete Kühlmitteldüsen (6), die ein Mischglied (%d) für die beiden Gemischbestandteile aufweisen
und deren freies Ende als Zylinderkörper (ßb) ausgebildet ist, in dem mehrere zu den Oberflächen der
Strangführungsrollen (50) der zweiten Kühlzone (B) gerichtete Schlitze {6c) vorgesehen sind.
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