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Bezeichnung: Verfahren zur Herstellung eines Gebißabdruckes und
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Abdrucklöffel Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Gebißabdruckes der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
sowie auf einen Abdrucklöffel zur Ausübung eines solchen Verfahrens mit einer entsprechend
der Anordnung der Zähne des jeweiligen Gebisses verlaufenden Hohlkontur.
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Bei dem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art wird vor der
Vornahme des Endabdruckes das Endabdruckmaterial in den Zwischenraum, der sich durch
den Distanzüberzug der präparierten Zähne in der Vorabdruckmasse abgebildet hat,
eingegeben, damit sich dann beim Endabdruck die präparierten Zähne ausschließlich
in dem Endabdruckmaterial abbilden.
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Obwohl bei dem bekannten Verfahren als Endabdruckmaterial ein dünnflüssiger
Silikonkautschuk verwendet wird, der sich sehr gut an abzubildende Konturen anlegt
und auch schnell erhärtet, ergeben sich beim Endabdruck immer noch Ungenauigkeiten.
Insbesondere entstehen solche Ungenauigkeiten am Zervikalrand der Zähne und im Sulkus,
der durch Ablösen des Zahnfleisches im Ubergangsbereich am Zervikalhals gebildet
wird. Durch die Präparation der abzubildenden Zähne und auch die Ausbildung des
Sulkus'blutet in der Regel das Zahnfleisch, es bilden sich daher im Sulkus und am
Zervikalrand Blutpfützen, die das Abbild beim Endabdruck verfälschen. Im übrigen
kann es auch zu Deformationen durch Konterdruck kommen, weiterhin beeinträchtigt
auch ein dynamischer Staudruck
des Endabdruckmaterials bei Vornahme
des Endabdrucks die Qualität der Abbildung der zu behandelnden Zähne.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch zu verbessern, daß sich das Endabdruckmaterial unbeeinträchtigt
von Verunreinigungen konturengenau an die abzubildenden Zähne anlegt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art nach
der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß vor der Ausfüllung des Zwischenraums mit dem Endabdruckmaterial bei an das Gebiß
angesetzter Vorabdruckmasse eine Spülung des Zwischraums durch das strömungsfähige
Medium vorgenommen wird, welches Speichel- und Blutreste oder andere Verunreinigungen
mit sich reißt. Dann erst wird auf demselben Wege,über den das Spülmittel in den
Zwischenraum zwischen der Vorabdruckmasse und den Zähnen eingeleitet worden ist,
die Endabdruckmasse in diesen Zwischenraum hineingegeben.
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Zweckmäßig verwendet man als Spülmittel Luft, insbesondere Umgebungsluft,
die durch einen angelegten Unterdruck in den Zwischenraum zwischen der Vorabdruckmasse
und den präparierten Zähnen eingesaugt wird. Die zumindest teilweise Evakuierung
des Zwischenraumes bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß auch das Endabdruckmaterial
mittels des Unterdrucks in den Zwischenraum gefördert werden kann.
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Um das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu können, wird vorteilhaft
ein Abdrucklöffel verwendet, der die übliche Hohlkontur hat, die entsprechend der
Anordnung der Zähne des jeweiligen Gebisses verläuft. Im Bereich dieser Hohlkontur
besitzt der Abdrucklöffel Öffnungen, von denen jeweils zwei ausgewählt werden können,
um von dort aus je einen Kanal bis zum Zwischenraum in die Vorabdruckmasse einzuarbeiten,
wobei der eine Kanal
zur Anlegung des Unterdrucks dient und durch
den anderen Kanal Umgebungsluft und das Endabdruckmaterial in den Zwischenraum zwischen
der Vorabdruckmasse und den Zähnen einströmen kann.
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Die weiteren Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachstehenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1 eine schematische, teilgeschnittene Vorderansicht
eines Gebisses mit angesetztem Abdrucklöffel, Fig. 2 einen Längsschnitt durch das
Gebiß nach Fig. 1 und Fig. 3 eine perspektivische Abbildung des Abdrucklöffels.
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In den Figuren 1 und 2 erkennt man in schematischer Darstellung einen
Kiefer 1 mit rückwärtigen, nicht präparierten Zähnen 2 und mit vorderen, präparierten
Zähnen 3. Insbesondere die präparierten Zähne 3 sind von einer Vorabdruckmasse 4
in Abstand umgeben, die mittels eines Abdrucklöffels 5 an das Gebiß angesetzt wird.
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Die Vorabdruckmasse 4 und die präparierten, beschliffenen Zähne 3
trennt ein Zwischenraum 6. Der Zwischenraum 6 dient zur Aufnahme eines Endabdruckmaterials,
das auf die nachstehend noch näher beschriebene Weise in diesen Zwischenraum 6 eingebracht
wird, um ein konturengetreues Negativabbild des jeweils präparierten Zahnes 3 oder
mehrerer solcher Zähne 3 und vor allem eines zwischen dem Zahnhals und dem Zahnfleisch
angelegten Sulkus 7 zu geben.
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Wie insbesondere auch Fig. 3 zeigt, besitzt der Abdrucklöffel 5 einen
Boden 8 mit Durchgangsöffnungen oder -löchern 9,
die sich im Bereich
einer rinnenartigen Hohlkontur 13 befinden, die durch eine gegenüber dem Löffelboden
8 vorstehende Außenwandung 14 und eine dieser nach innen hin gegenüberliegende,
gewölbte Innenplatte 15 gebildet ist. Die Hohlkontur 13 hat einen Verlauf, der in
etwa dem Verlauf der Zahnreihe des jeweiligen Kiefers des abzubildenden Gebisses
entspricht. Am Vorderende des Abdrucklöffels 5 ist ein-Handgriff 12 angeordnet.
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An jeder Durchgangsöffnung 9 ist an den Boden 8 des Löffels 5 ein
röhrchenförmiger Stutzen 10 auf der Rückseite der Hohlkontur 13 angesetzt. Jeder
der röhrchenförmigen Stutzen 10 fluchtet mit der ihm zugehörigen Durchgangsöffnung
9. Insgesamt sind längs der Hohlkontur 13 des Löffels 5 eine Vielzahl der Öffnungen
9 und der Stutzen 10 angeordnet, die zweckmäßig in einer Reihe längs der Hohlkontur
13 hintereinander liegen.
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Zweckmäßig ist der Abdrucklöffel 5 ein einstückiges Kunststoffspritzteil.
Somit können die röhrchenförmigen Stutzen 10 an den Löffel 5 unmittelbar angeformt
werden, jeder dieser Stutzen 10 bildet dann zugleich die betreffende Durchgangsöffnung
9.
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Beim Einbringen der Vorabdruckmasse in die Hohlkontur 13 des Abdrucklöffels
werden zunächst sämtliche der Durchgangsöffnungen 9 bzw. sämtliche Stutzen 10 verschlossen.
Zur Vorbereitung des Vorabdrucks werden die präparierten Zähne 3 bis über den Sulkus
7 hinweg mit einem Distanzüberzug umkleidet, dessen Kontur sich in der Vorabdruckmasse
4 in Gestalt des später die präparierten Zähne 3 umgebenden Zwischenraumes 6 abbildet.
Der Distanzüberzug wird üblicherweise auch als Abstandhalter bezeichnet. Nach Entfernen
dieses Abstandhalters aus der Vorabdruckmasse 4 hält diese also bei erneutem Ansetzen
der Vorabdruckmasse an den Kiefer einen Abstand zu den präparierten Zähnen 3.
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Nachdem der Vorabdruck genommen ist, werden zweckmäßig an den beiden
am weitesten auseinanderliegenden Enden des Zwischenraumes 6 zwei der Durchgangsöffnungen
9 und röhrchenförmigen Stutzen 10 geöffnet, und es wird dabei in die Vorabdruckmasse
4 jeweils von dem Stutzen 10 und der Öffnung 9 her ein Kanal 11
eingearbeitet,
der in den Zwischenraum 6 mündet. Diese Arbeit kann leicht bei von dem Gebiß abgenommenem
Vorabdruck vorgenommen werden.
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Danach wird der Vorabdruck wieder an das Gebiß angesetzt, wobei zunächst
der zwischen der Vorabdruckmasse 4 und den präparierten Zähnen 3 befindliche Zwischenraum
6 noch nicht mit Endabdruckmaterial gefüllt ist. Vielmehr wird zunächst an einen
der beiden geöffneten röhrchenförmigen Stutzen 10 eine Vakuumpumpe, wie beispielsweise
eine Wasserstrahlpumpe, mittels einer geeigneten Leitung angeschlossen, wodurch
im Zwischenraum 6 ein Unterdruck entsteht, durch den jeweils Umgebungsluft durch
den anderen geöffneten Stutzen 10 in den Zwischenraum 6 einströmt. Durch den sich
im Zwischenraum 6 einstellenden Luftstrom werden Speichel- und Blutreste sowie sonstige
Verunreinigungen, die sich insbesondere an den präparierten Zähnen 3 und dort vor
allem im Sulkus 7 befinden, mitgerissen und nach außen herausgespült. Es ist optisch
leicht festzustellen, wann sämtliche Speichel-, Blutreste oder sonstige Verunreinigungen
aus dem Zwischenraum 6 ausgespült sind. Sobald nur noch Luft aus dem Zwischenraum
6 abgesaugt wird, gibt man mittels einer geeigneten Spritze noch während des an
den betreffenden Stutzen angelegten Unterdrucks das Endabdruckmaterial an den als
Einlaß funktionierenden Stutzen 10, wodurch das Endabdruckmaterial auf dem gleichen
Wege in den Zwischenraum 6 wie die Spülluft eingesaugt wird. Sobald das Endabdruckmaterial
am als Saugstutzen funktionierenden Stutzen 10 austritt, kann die weitere Zuleitung
von Endabdruckmaterial beendet werden, der Zwischenraum 6 zwischen der Vorabdruckmasse
4 und den präparierten Zähnen 3 ist dann vollständig mit Endabdruckmaterial gefüllt.
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Die vorbeschriebene Einbringung des Endabdruckmaterials in den Zwischenraum
6 zwischen der Vorabdruckmasse 4 und den präparierten Zähnen 3 erfolgt zudem auch,
ohne daß sich Luftpolster und ein entsprechender Staudruck für das Endabdruckmaterial
bilden. Es ist deshalb grundsätzlich nicht richtig, bei dem
vorbeschriebenen
Verfahren noch von einem Endabdruck zu sprechen.
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Vielmehr werden die präparierten Zähne 3 im Zwischenraum 6 mit dem
Endabdruckmaterial umgossen, es entsteht ein Abguß von hoher Genauigkeit, in dem
auch feinste Konturen, wie sie insbesondere am Zervikalrand im Bereich des Sulkus'7
auftreten, exakt abgebildet sind.