DE19526017C1 - Verfahren zum Herstellen eines Gebißabdrucks sowie Abdrucklöffel und Set zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Gebißabdrucks sowie Abdrucklöffel und Set zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- A61C9/00—Impression cups, i.e. impression trays; Impression methods
- A61C9/0006—Impression trays
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen eines Gebißabdrucks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Abdrucklöffel und
ein Set zur Durchführung dieses Verfahrens (DE 31 27 091 A1).
In der Zahnmedizin werden Abdrücke von einem bezahnten Kiefer
oder dessen Teilbereichen für die nachfolgende Anfertigung
von Kronen, Brücken und anderen Zahnprothesen üblicherweise
mit der sogenannten Doppelabdrucktechnik oder
Doppelmischtechnik genommen. Bei beiden Verfahren werden
Abdrucklöffel eingesetzt, die einen zumindestens teilweise
einem Verlauf des abzudrückenden Zahnbereichs des Kiefers
folgenden rinnenartigen Aufnahmebereich zum Aufnehmen von
Abdruckmasse besitzen. Für die Doppelabdrucktechnik wird eine
hochviskose und im wesentlichen knetbare, aushärtbare
Abdruckmasse in den rinnenartigen Aufnahmebereich des
Abdrucklöffels gefüllt und dann ein Erstabdruck genommen.
Hierzu wird der mit der hochviskosen Abdruckmasse gefüllte
rinnenartige Aufnahmebereich des Abdrucklöffels auf den
abzuformenden Zahnbereich aufgesetzt und der Abdrucklöffel
angedrückt, so daß sich die Abdruckmasse um den abzuformenden
Zahnbereich legt. Nach Aushärtung der hochviskosen
Abdruckmasse wird der Abdrucklöffel mit der darin haftenden
ausgehärteten Abdruckmasse von dem abzuformenden Zahnbereich
entfernt und eine niederviskose, aushärtbare Abdruckmasse auf
diesen Erstabdruck und in den rinnenartigen Aufnahmebereich
des Abdrucklöffels gegeben. Dann wird mit der niederviskosen
Abdruckmasse auf die beim Erstabdruck beschriebene Art und
Weise ein Zweitabdruck genommen, der den Erstabdruck
verfeinert und den Zahnbereich genauer abformt. Ein nach
diesem Verfahren genommener Abdruck ist jedoch oftmals
ungenau und besitzt auf Lufteinschlüsse zurückzuführende
Fehlerstellen, die einer in der Regel aufwendigen
Nachbearbeitung bedürfen. Bei einem Verfahren gemäß der
Doppelmischtechnik wird zunächst eine niederviskose,
aushärtbare Abdruckmasse manuell im Gingivalbereich
aufgetragen und im gleichen Arbeitsschritt mit einer in den
rinnenartigen Aufnahmebereich eines Abdrucklöffels gefüllten
hochviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse ein Gesamtabdruck
genommen, wobei die hochviskose Abdruckmasse durch Ausüben
eines auf den Abdrucklöffel wirkenden manuellen Drucks auf
die niederviskose Abdruckmasse gepreßt wird. Die
niederviskose und die hochviskose Abdruckmasse härten
anschließend gemeinsam aus. Auch bei der Doppelmischtechnik
entstehen die bereits im Zusammenhang mit der
Doppelabdrucktechnik geschilderten Nachteile.
Die beiden vorhergenannten Verfahren werden in der Praxis
häufig eingesetzt, es hat sich jedoch gezeigt, daß die
Wiedergabe des abgeformten Zahnbereichs oftmals nicht präzise
und nicht immer detailgetreu ist und ein von einem solchen
Gebißabdruck hergestelltes Positivmodell vielfach einer
aufwendigen, zeitintensiven Nachbearbeitung bedarf, was aber
aus Gründen der Präzision eigentlich abzulehnen ist.
Aus der DE 44 06 113 A1 ist ein Abdrucklöffel zur Herstellung
eines Gebißabdrucks mit Hilfe einer einzelnen Abdruckmasse
bekannt, umfassend eine sich über die Länge des Löffels
erstreckende, schlauchartige Injektionskammer, die eine
Einlaßöffnung zum Einlaß der Abdruckmasse und an ihrem Boden
Öffnungen zum Durchlaß der Abdruckmasse aufweist, wobei die am
Boden der Injektionskammer vorgesehenen Öffnungen durch einen
Schieber verschließbar sind. Zur Herstellung eines Abdruckes
werden zunächst die Öffnungen des Bodens der Injektionskammer
mit dem Schieber verschlossen und die Injektionskammer
anschließend vollständig mit Abdruckmasse gefüllt. Nach
vollständiger Füllung werden die im Boden der Injektionskammer
befindlichen Öffnungen wieder mittels des Schiebers
gleichzeitig geöffnet und die Abdruckmasse tritt in den
abzuformenden Zahnraum ein.
Aus der DE 31 27 091 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum
Herstellen eines Gebißabdrucks bekannt, bei dem zunächst die abzubildenden,
beschliffenen oder präparierten Zähne mit einem
Distanzüberzug umkleidet werden und davon mittels einer
hochviskosen Vorabdruckmasse ein Vorabdruck genommen wird,
wonach in den durch den Distanzüberzug geschaffenen
Zwischenraum in der hochviskosen Vorabdruckmasse ein
niederviskoses Endabdruckmaterial eingegeben und nach
Entfernen des Distanzüberzugs von den Zähnen ein Endabdruck
mit dem derart präparierten Vorabdruck genommen wird, wobei
der Zwischenraum in der hochviskosen Vorabdruckmasse an zwei
Stellen, zwischen denen der bzw. die abzubildenden Zähne
liegen, nach außen geöffnet und der Vorabdruck zunächst ohne
das niederviskose Endabdruckmaterial auf das Gebiß aufgesetzt
wird und danach durch den Zwischenraum ein Verunreinigungen
mitreißender Strom eines strömungsfähigen Mediums, nämlich
Luft, hindurchgeschickt, d. h. gespült, und dann auf dem Weg
des strömungsfähigen Mediums das niederviskose
Endabdruckmaterial in den Zwischenraum zwischen der
Vorabdruckmasse und den Zähnen eingeleitet wird. Das
Einleiten der niederviskosen Vorabdruckmasse erfolgt durch
Anlegen eines Unterdrucks an eine der zwei von dem
Zwischenraum der Vorabdruckmasse nach außen hin geöffneten
Stellen. Ferner ist der DE 31 27 091 A1 ein Abdrucklöffel zur
Durchführung dieses Verfahrens zu entnehmen, wobei der
Abdrucklöffel eine entsprechende Anordnung der Zähne des
jeweiligen Gebisses verlaufende Hohlkontur umfaßt und im
Bereich dieser Hohlkontur, vorzugsweise im Boden der
Hohlkontur, Durchgangsöffnungen besitzt. Die Anzahl der
Durchgangsöffnungen in einer Reihe längs des Bodens der
Hohlkontur ist etwa gleich der Anzahl der Zähne pro Kiefer
des betreffenden abzuformenden Gebisses. Des weiteren ist
vorgesehen, daß fluchtend mit jeder der Durchgangsöffnungen
der der Hohlkontur abgelegenen Seite des Abdrucklöffels ein
röhrchenförmiger Stutzen angesetzt ist.
Das in der DE 31 27 091 A1 vorgeschlagene Verfahren ist jedoch
sehr aufwendig und benötigt sehr kostenintensive
Zusatzeinrichtungen zur Erzeugung des die Verunreinigungen
mitreißenden Stroms des strömungsfähigen Mediums und zur
Erzeugung des Unterdrucks. Ferner hat es sich herausgestellt,
daß aufgrund der natürlichen Undichtigkeiten zwischen der in
dem Abdrucklöffel befindlichen hochviskosen Vorabdruckmasse
und dem abzuformenden Kieferbereich während des Einleitens
des niederviskosen Endabdruckmaterials Luft angesaugt wird,
was zu unerwünschten Lufteinschlüssen und Fehlerstellen im
Feinabdruck führt und eine relativ aufwendige Nachbearbeitung
des hergestellten Gebißabdruckes erforderlich macht. Überdies
hat es sich gezeigt, daß das Fließverhalten und die
Verteilung des niederviskosen Endabdruckmaterials in dem
auszufüllenden Zwischenraum in der hochviskosen
Vorabdruckmasse während der Einleitphase nicht immer optimal
ist, da sich das Endabdruckmaterial stets über einen relativ
langen Weg von der Einleitstelle zu der Stelle bewegt, an der
der Unterdruck angelegt ist. Diese einseitige
Ausbreitungsrichtung des niederviskosen Endabdruckmaterials
und der vorhergenannte lange Ausbreitungsweg begünstigen
wiederum die unerwünschten Lufteinschlüsse und
beeinträchtigen die Qualität des Feinabdrucks, der sich
insbesondere zu der Stelle hin, an der der Unterdruck
angelegt ist, verschlechtert. Besonders bei der Abformung von
großen Gebißbereichen treten daher Probleme auf. Schließlich
hat es sich auch erwiesen, daß das obengenannte Verfahren
aufgrund der erforderlichen aufwendigen Apparaturen und der
im Zusammenhang mit dem niederviskosen Endabdruckmaterial
genannten Probleme nur schwer an individuelle Gegebenheiten
eines Gebisses anpaßbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein einfaches und effektives Verfahren zum Herstellen eines
Gebißabdrucks zu schaffen, das die im Zusammenhang mit
konventionellen Abdruckverfahren geschilderten Nachteile
weitgehend vermeidet und daß die Herstellung eines
hochpräzisen und detailgetreuen Abdrucks eines abzuformenden
Zahnbereichs eines Kiefers ohne wesentliche Lufteinschlüsse
und daraus resultierende Fehlerstellen und ohne das
Erfordernis aufwendiger Nachbearbeitungen ermöglicht.
Überdies soll das Fließverhalten und die Verteilung der
niederviskosen Abdruckmassen, d. h. des niederviskosen
Endabdruckmaterials, gezielt manipuliert und eine Anpassung
an individuelle Gegebenheiten des abzuformenden Zahnbereiches
realisiert werden können. Eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es, einen geeigneten Abdrucklöffel
für das erfindungsgemäße Abdruckverfahren bereitzustellen.
Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Set zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen.
Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum
Herstellen eines Gebißabdrucks mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Unter einem Staudruck ist dabei im Sinne des Anspruchs 1 ein
bestimmter Druckzustand beziehungsweise eine Drosselwirkung
zu verstehen, die sich aus bestimmten geometrischen
Charakteristiken eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels zur
Durchführung des Verfahrens ergibt, wie nachstehend noch
genauer erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auf einfache,
effektive und sehr rationelle Art und Weise das Herstellen
eines sehr detailgetreuen und hochpräzisen Gebißabdrucks.
Dieser Abdruck ist an seiner den abgeformten Zahnbereich
wiedergegebenen Kontur in der Regel völlig frei von
Lufteinschlüssen und auf Lufteinschlüsse oder Luftblasen
zurückzuführende Fehlerstellen und bedarf keiner
Nachbearbeitung. Da die zur Anfertigung des Zweitabdrucks
verwendete niederviskose, aushärtbare Abdruckmasse unter
Druck und unter örtlich selektiver Erzeugung eines Staudrucks in den
extra für diese Abdruckmasse geschaffenen Raum
eingeleitet wird, kann das Fließverhalten und die Verteilung
der niederviskosen Abdruckmasse positiv beeinflußt werden,
wobei diese auch bis in feinste Präparationsbereiche
beziehungsweise die sulci marginales dringt und damit
wesentlich zur erzielten Präzision des Abdrucks beiträgt.
Aufgrund des hohen Einspritzdrucks werden auch gleichzeitig
an den Präparationsgrenzen oder im Sulcus eventuell
vorhandene Flüssigkeiten beziehungsweise Verunreinigungen,
z. B. Blut oder Speichel, verdrängt, wodurch der bei bekannten
konventionellen Verfahren erforderliche Zwischenschritt des
Spülens des Einleitraums entfallen kann. Dies führt zu einer
wesentlichen Arbeitserleichterung und beschleunigt das
Verfahren. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet überdies
eine einfache Anpassung an individuelle Gegebenheiten des
abzuformenden Zahnbereichs bzw. des Einspritzraums und an die
verwendeten Abdruckmassen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß im Schritt
a) das Abdecken des wenigstens einen Abschnitts des
abzuformenden Zahnbereichs mittels des Abdeckmaterials
zahnfleischseitig bis kurz über eine Präparationsgrenze
und/oder seitlich, d. h. in wenigstens einer zur Erstreckung
einer Zahnreihe im wesentlichen parallel verlaufenden
Richtung, über einen abzuformenden präparierten Zahnbereich
hinaus erfolgt. Auf diese Weise wird ein Volumen für einen
besonders günstig gestalteten Einspritzraum für die
niederviskose Abdruckmasse geschaffen und es wird
sichergestellt, daß die beim Anfertigen des Erstabdrucks
eingesetzte hochviskose Abdruckmasse, die beim Abnehmen des
Erstabdrucks den abzuformenden Zahnbereich im wesentlichen
vollständig und im wesentlichen dicht umschließt, nach
Entfernung des Abdeckmaterials als eine mit an den
abzuformenden Zahnbereich angrenzenden Zahnfleisch- und
Zahnabschnitten zusammenwirkende Dichtung fungiert, und einen
im wesentlichen abgeschlossenen Raum schafft. Eine
vollkommene Abdichtung ist nicht zwingendermaßen
erforderlich, da mit dem Erstabdruck nach Verfahrensschritt
b) in der Regel ein hinreichend kleiner Spalt zwischen der
ausgehärteten Abdruckmasse des Erstabdrucks und den
angrenzenden Zahnfleisch- und Zahnbereichen erzeugt wird, der
beim Einspritzen der mindestens einen niederviskosen
Abdruckmasse unter Druck eine so starke Drosselwirkung
erzielt, daß die niederviskose Abdruckmasse erst aus dem
feinen Spalt heraustritt, wenn bereits im Einspritzraum eine
gewünschte Verteilung der niederviskosen Abdruckmasse erzielt
ist.
Je nach verwendeten Abdruckmassen hat sich als günstig
erwiesen, daß vor Schritt a) oder f) ein Trennmittel auf den
abzuformenden Zahnbereich aufgetragen wird. Bei manchen
Abdruckmassen ist dieses Trennmittel jedoch nicht
erforderlich.
Vorzugsweise wird als das wenigstens eine Abdeckmaterial ein
sich mit der oder den verwendeten Abdruckmassen chemisch
nicht verbindendes Abdeckmaterial verwendet. Dies erleichtert
das Trennen oder Entfernen des Abdeckmaterials vom
Erstabdruck. Als besonders vorteilhaft für die Verwendung als
Abdeckmaterial hat sich eine Wachsplatte erwiesen.
Die oben geschilderte, der vorliegenden Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe wird des weiteren gelöst durch einen
Abdrucklöffel für ein Abdruckverfahren nach Anspruch 1,
umfassend einen zumindestens teilweise einem Verlauf des
abzuformenden Zahnbereichs folgenden rinnenartigen
Aufnahmebereich zum Aufnehmen von Abdruckmasse, und eine
Vielzahl von entlang des rinnenartigen Aufnahmebereichs
angeordneten Einspritz- und/oder Luftauslaßöffnungen zum Einspritzen der
wenigstens einen niederviskosen,aushärtbaren Abdruckmasse und/oder zum Entlüften,
wobei die einzelnen Öffnungen wahlweise und unabhängig voneinander in ihrer Größe
veränderbar sind.
Eine Veränderung der Größe der Einspritz- und/oder Luftauslaßöffnungen umfaßt im
Sinne der Erfindung auch das vollkommene Verschließen von ein
oder mehreren dieser Öffnungen.
Der erfindungsgemäße Abdrucklöffel ermöglicht neben der
gezielten Auswahl ein oder mehrerer hinsichtlich ihrer
Position relativ zum abzuformenden Zahnbereich zum
Einspritzen der niederviskosen Abdruckmasse geeigneter
Öffnungen auch die durch die wahlweisen und unabhängig voneinander mögliche
Veränderbarkeit der Größe der Öffnungen bedingte
Erzielung eines an die individuellen Gegebenheiten des
abzuformenden Zahnbereichs bzw. des Einspritzraums optimal
angepaßten Fließverhaltens und eine gewünschte gleichmäßige
Ausbreitung und bestmögliche Verteilung der niederviskosen
Abdruckmasse im Einspritzraum.
Wie bereits in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren angedeutet, bewirkt die vorhergenannte Veränderbarkeit
der Größe der Einspritzöffnungen während des Einleitens der
niederviskosen Abdruckmasse eine örtlich selektive Erzeugung eines
Staudrucks in dem Einspritzraum, wobei unter Staudruck im
Sinne der Erfindung sowohl ein bestimmter Druckzustand im
Einspritzraum als auch eine Drosselwirkung zu verstehen ist.
Die Drosselwirkung ergibt sich zum Beispiel durch
Bereitstellung oder Auswahl einer bestimmten
Öffnung, wobei je nach verwendeter Abdruckmasse eine
Reduzierung oder Erhöhung der Fließgeschwindigkeit, der
Verteilung und des Ausbreitungsverhaltens Abdruckmasse im
Einspritzraum, beziehungsweise bereits am Übergang zwischen
Öffnung und Einspritzraum, erzielt wird. Auch in dem
Fall, daß, wie nachstehend noch erläutert, ein oder mehrere
zusätzliche Öffnungen als Luftauslaßöffnungen
verwendet werden, kann sich je nach Größe der
Öffnungen ein Drossel- oder Staudruckeffekt
ergeben. Wird die Summe der Querschnitte der als
Luftauslaßöffnungen verwendeten Öffnungen zum Beispiel kleiner als die Summe der
Querschnitte der als Einspritzöffnungen verwendeten Öffnungen gewählt, resultiert
daraus eine Drosselung der beim Einspritzen aus dem
Einspritzraum entweichenden Luft; es baut sich im
Einspritzraum ein auf einer Art Staudruckeffekt basierender
Gegendruck auf. Dieser Gegendruck verlangsamt in der Regel
die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Abdruckmasse im
Einspritzraum und erfordert ggf. eine Erhöhung des
Einspritzdrucks, begünstigt jedoch das Fließverhalten im
Bereich der Präparationsgrenzen bzw. der marginalen sulci. Es
ist selbstverständlich, daß die vorhergenannten Eigenschaften
der Einspritz- und/oder Auslaßöffnungen zum Erreichen einer
bestimmten gewünschten Wirkung gezielt kombinierbar sind.
Falls erforderlich, kann, wie bereits angedeutet, im Sinne
der Erfindung eine Einspritzung der niederviskosen
Abdruckmasse auch über mehr als eine Öffnung
erfolgen.
Vorteilhafterweise sind die bevorzugten Öffnungen
am Rinnenboden und/oder an wenigstens
einer Seitenwand des rinnenartigen Aufnahmebereichs des
Abdrucklöffels angeordnet. Auf diese Weise kann die Lage der
Öffnungen
verschiedenen Abdrucklöffelformen angepaßt und die
Zugänglichkeit insbesondere der als Einspritzöffnungen zum
Einspritzen der niederviskosen Abdruckmasse verwendeten Öffnungen gewährleistet
werden. Bei einem in seiner Grundstruktur hufeisen- oder
parabelförmigen Abdrucklöffel sind die Öffnungen
in der Regel am Rinnenboden
angeordnet, während sie sich bei einem Abdrucklöffel für ein
Seitenzahngebiet oder Frontzahngebiet in der Regel an
wenigstens einer Seitenwand des rinnenartigen
Aufnahmebereichs des Abdrucklöffels befinden werden.
Ist wenigstens eine der Öffnungen
des Abdrucklöffels verschließbar, läßt
sich auf vorteilhafte Weise ein Zusetzen der Öffnung durch
die hochviskose Abdruckmasse während der Vorabdrucknahme
verhindern und beim nachfolgenden Präzisionsabdruck wiederum
das Fließverhalten und die Verteilung der eingespritzten
niederviskosen Abdruckmasse im Einspritzraum beeinflussen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante des
erfindungsgemäßen Abdrucklöffels ist vorgesehen, daß dieser
wenigstens ein mit einer Öffnung korrespondierendes Anschlußelement umfaßt,
das über ein Einspritzloch und/oder ein Luftauslaßloch
verfügt oder als Verschlußeinrichtung ausgebildet ist. Dieses
Anschlußelement ermöglicht ein einfaches Umrüsten des
Abdrucklöffels und eine gezielte Funktionswahl der Öffnungen,
die je nach Ausbildung des
Anschlußelements verschlossen oder zur Einspritzung oder als
Luftauslaß verwendet werden können. Ferner gestattet die Wahl
einer bestimmten Größe des Einspritz- beziehungsweise
Luftauslaßloches eines Anschlußelementes die örtlich selektive
Veränderbarkeit der Größe der Öffnungen
des Abdrucklöffels.
Es hat sich als sehr positiv gezeigt, daß das Anschlußelement
einen abgewinkelten, gebogenen, abwinkelbaren oder biegbaren
Hals besitzt. Dieser Hals, der je nach Bedarf eine
unterschiedliche Länge besitzt, gestattet bei der Verwendung
des Anschlußelements als Einspritzelement ein Zuführen der
niederviskosen Abdruckmasse zu der als Einspritzöffnung verwendeten
Öffnung des Abdrucklöffels auch an sehr unzugänglichen Stellen des
abzuformenden Zahnbereichs beziehungsweise der Mundhöhle. Für
manche Anwendungen muß der Hals jedoch nicht zwingendermaßen
abgewinkelt oder gebogen sein.
Besitzt das Anschlußelement einen konischen Stutzenansatz,
wird die Anbringung einer Einspritzvorrichtung erleichtert
und eine bessere Abdichtung zwischen dem Anschlußelement und
der Einspritzvorrichtung erzielt, was ein unerwünschtes
Austreten der niederviskosen Abdruckmasse im Bereich der als
Einspritzöffnung verwendeten Öffnung des Abdrucklöffels verhindert.
Um eine leichtere Verbindung eines Anschlußelements mit
wenigstens einer der Öffnungen
zu gewährleisten, ist wenigstens eine
Öffnung
mit einer Befestigungseinrichtung zum lösbaren oder
unlösbaren Befestigen eines Anschlußelements versehen, oder
aber das Anschlußelement mit einer Befestigungseinrichtung
ausgestattet, die mit der Befestigungseinrichtung wenigstens
einer Öffnung und/oder wenigstens einer
Einspritzvorrichtung zusammenwirkt. Die
Befestigungseinrichtung ist insbesondere zur Herstellung
einer sicheren Verbindung zur Einspritzeinrichtung von
Bedeutung, um bei hohen Drücken ein plötzliches Loslösen der
Einspritzeinrichtung und eine Verletzung der Mundhöhle sowie
ein unerwünschtes Austreten der Abdruckmasse zu verhindern.
Zur Montage eines Anschlußelements an eine Öffnung
verfügt das Anschlußelement
vorteilhafterweise über eine Einrichtung zum Zusammenwirken
mit einem Befestigungswerkzeug.
Schließlich wird die obengenannte Aufgabe gelöst durch ein
Set zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1. Das
Set umfaßt wenigstens einen Abdrucklöffel nach Anspruch 6,
mindestens ein Abdeckmaterial, mindestens eine hochviskose,
aushärtbare Abdruckmasse, mindestens eine niederviskose,
spritzbare, aushärtbare Abdruckmasse, und wenigstens eine
Einspritzvorrichtung zum Einspritzen der mindestens einen
niederviskosen Abdruckmasse in den Abdrucklöffel.
Das erfindungsgemäße Set bietet einem Anwender
vorteilhafterweise die wichtigsten Vorrichtungen und
Materialien, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Abdruckverfahrens erforderlich sind.
Als weitere vorteilhafte Ausgestaltungen umfaßt das Set
ferner wenigstens ein Stechinstrument zum Herstellen
wenigstens eines Kanals in
wenigstens eine in den Abdrucklöffel eingebrachte
Abdruckmasse, wenigstens eine Führungsvorrichtung zum Führen
des Stechinstruments während der Herstellung des wenigstens
einen Kanals, und wenigstens ein
Anschlußelement nach Anspruch 9. Diese Vorrichtungen
erleichtern einem Anwender die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und gestatten ihm, verschiedene
Verfahrensschritte individuellen Erfordernissen entsprechend
anzupassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung mit weiteren Details,
Ausgestaltungsformen und Vorteilen werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1A eine schematische Draufsicht einer ersten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abdrucklöffels für das erfindungsgemäße
Abdruckverfahren,
Fig. 1B eine schematische Schnittansicht entlang der Linie
I-I in Fig. 1A,
Fig. 1C eine schematische Schnittansicht entlang der Linie
II-II in Fig. 1A,
Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht einer zweiten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abdrucklöffels,
Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht einer dritten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abdrucklöffels,
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht und Draufsicht
einer ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Anschlußelementes,
Fig. 5 eine schematische Schnittansicht einer zweiten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Anschlußelementes,
Fig. 6 eine schematische Schnittansicht einer dritten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Anschlußelementes,
Fig. 7 eine schematische Schnittansicht einer vierten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Anschlußelementes,
Fig. 8 eine schematische Schnittansicht einer fünften
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Anschlußelementes,
Fig. 9 eine schematische Darstellung einiger wesentlicher
Vorrichtungen eines erfindungsgemäßen Sets zur
Durchführung des erfindungsgemäßen
Abdruckverfahrens,
Fig. 10 eine schematische seitliche Schnittansicht eines
abzuformenden Zahnbereichs eines Kiefers vor bzw.
bei Abnahme des Erstabdrucks,
Fig. 11 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie
III-III in Fig. 10, und
Fig. 12 eine schematische seitliche Schnittansicht des
abzuformenden Zahnbereiches eines Kiefers bei
Durchführung des präzisen Zweitabdrucks.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Herstellen eines Gebißabdrucks ist ein spezieller
Abdrucklöffel erforderlich. In der Fig. 1A ist in
schematischer Draufsicht eine erste Ausführungsform eines
solchen erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 10 dargestellt. Der
Abdrucklöffel besitzt eine im wesentlichen hufeisen- oder
parabelartige Grundform. Ein solcher Abdrucklöffel wird
üblicherweise zur Anfertigung eines Unter- oder
Oberkieferabdrucks verwendet. Des weiteren umfaßt der
Abdrucklöffel 10 einen zumindest teilweise einem Verlauf
eines abzuformenden Zahnbereichs eines Kiefers folgenden
rinnenartigen Aufnahmebereich 14 zum Aufnehmen von
Abdruckmasse. Der rinnenförmige Aufnahmebereich 14 hat einen
im wesentlichen U-förmigen Profilquerschnitt mit einem
Rinnenboden 18 und zwei daran angrenzenden Rinnenseitenwänden
22. Die freien Enden der Rinnenseitenwände 22 sind jeweils
mit einem zum Aufnahmebereich 14 des Abdrucklöffels 10
weisenden, gebogenen Rand 26 versehen, der der besseren
Haftung der Druckmasse in dem Aufnahmebereich dient. Der
Profilquerschnitt des rinnenartigen Aufnahmebereiches 14 ist
besonders gut in der Fig. 1B erkennbar, die eine schematische
Schnittansicht entlang der Linie I-I in der Fig. 1A zeigt.
Wie der Fig. 1A des weiteren zu entnehmen ist, umfaßt der
erfindungsgemäße Abdrucklöffel 10 ferner eine Vielzahl von
entlang das rinnenartigen Aufnahmebereiches 14 angeordneten
Öffnungen 30 zum Einspritzen von wenigstens einer
niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse, wobei die
Einspritzöffnungen 30 so ausgebildet sind, daß eine
Einspritzvorrichtung an diese ansetzbar oder lösbar mit
dieser verbindbar ist. Im vorliegenden Fall besitzt der
Abdrucklöffel 10 neun Einspritzöffnungen 30 von gleicher
Größe, die jeweils am Rinnenboden 18 des rinnenartigen
Aufnahmebereichs 14 des Abdrucklöffels 10 angeordnet sind und
den Rinnenboden 18 durchdringen. Überdies sind die
Einspritzöffnungen 30 bei der in Fig. 1A dargestellten
Abdrucklöffelvariante im wesentlichen gleichmäßig voneinander
beabstandet. Die Einspritzöffnungen 30 können jedoch auch in
unregelmäßigen Abständen zueinander angeordnet sein und
sowohl gleiche als auch unterschiedliche Öffnungsdurchmesser
besitzen. Des weiteren kann die Anzahl der Einspritzöffnungen
30 variieren.
Erfindungsgemäß kann es des weiteren vorgesehen sein, daß der
Abdrucklöffel 10 eine Vielzahl von Luftauslaßöffnungen
umfaßt. Im vorliegenden Fall bilden die Einspritzöffnungen 30
gleichzeitig die Luftauslaßöffnungen. Gleichermaßen können
Luftauslaßöffnungen auch als Einspritzöffnungen dienen.
Generell können Einspritzöffnungen und Luftauslaßöffnungen
gleiche oder unterschiedliche Durchmesser besitzen. Wann eine
Öffnung 30 als Einspritzöffnung oder Luftauslaßöffnung
bezeichnet wird, richtet sich in erster Linie nach ihrem
Verwendungszweck. Darauf wird nachfolgend noch detaillierter
eingegangen.
Wie in der Fig. 1C erkennbar, die eine schematische
Schnittansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1A darstellt,
umfaßt der Abdrucklöffel 10 mehrere mit jeweils einer
Einspritzöffnung 30 bzw. einer Luftauslaßöffnung 30
korrespondierende Anschlußelemente, die auf der dem
rinnenartigen Aufnahmebereich 14 abgewandten Seite des
Rinnenbodens 18 des Abdrucklöffels 10 angeordnet sind. Ein
einzelnes Anschlußelement kann so ausgebildet sein, daß es
über ein mit einer Einspritzöffnung 30 bzw. Luftauslaßöffnung
30 des Abdrucklöffels 10 korrespondierenden Einspritzbohrung
und/oder Luftauslaßbohrung verfügt, oder aber als
Verschlußeinrichtung für eine Einspritzöffnung 30 bzw.
Luftauslaßöffnung 30 ausgebildet ist. Um diese drei Arten von
Anschlußelementen besser und unmißverständlicher zu
differenzieren, wird nachfolgend ein Anschlußelement, das
über ein Einspritzloch verfügt, als Injektionsstützen 38, ein
Anschlußelement, das eine Luftauslaßbohrung besitzt, als
Entlüftungskappe 50, und ein Anschlußelement, das als
Verschlußeinrichtung ausgebildet ist, als Verschlußkappe 54
bezeichnet.
In der Darstellung gemäß Fig. 1C sind die Einspritz- bzw.
Luftauslaßöffnungen 30 des Abdrucklöffels 10 mit
Verschlußkappen 54 verschlossen. Die Verbindung der
Verschlußkappen 54 mit den Einspritz- bzw.
Luftauslaßöffnungen 30 erfolgt über miteinander im Eingriff
stehende Gewinde, wobei sowohl eine einzelne Einspritz- bzw.
Luftauslaßöffnung 30 als auch eine einzelne Verschlußkappe 54
mit einem Schraubgewinde versehen ist. Diese
Befestigungsweise findet auch bei den Injektionsstutzen 38
und den Entlüftungskappen 50 Anwendung.
Ein oder mehrere Einspritzöffnungen und/oder
Luftauslaßöffnungen 30 können auch mit einer anderen
geeigneten Befestigungseinrichtung zum lösbaren oder
unlösbaren Befestigen der besagten Anschlußelemente 38, 50,
54 versehen sein. Als adäquate Befestigungseinrichtungen sind
z. B. Rast-, Schnapp- oder Steckverbindungen oder dergleichen
denkbar. Als Befestigungseinrichtung einer Einspritz- bzw.
Luftauslaßöffnung kann auch die Öffnung selbst dienen. Zu
weiteren Details der Anschlußelemente 38, 50, 54 wird
nachfolgend noch detaillierter Stellung genommen.
Die Fig. 2 zeigt in schematischer Perspektivansicht eine
zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels
10. Diese Abdrucklöffelvariante besitzt in der Draufsicht
eine im wesentlichen bogenartige Grundform und wird
üblicherweise zur Herstellung eines Abdrucks eines
Frontzahngebiets verwendet. Wie in der Fig. 2 deutlich zu
sehen ist, sind bei diesem Abdrucklöffel 10 die
Einspritzöffnungen 30 bzw. Luftauslaßöffnungen 30 an der
Rinnenseitenwand 22 des rinnenartigen Aufnahmebereichs 14 des
Abdrucklöffels 10 labial angeordnet.
Fig. 3 stellt in schematischer Perspektivansicht eine dritte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels dar.
Dieser Abdrucklöffel 10 wird vorzugsweise zur halbseitigen
Kieferabformung mit gleichzeitigem Gegenbiß verwendet. Hierzu
besitzt der Abdrucklöffel 10 einen modifizierten,
rinnenartigen Aufnahmebereich 14, der für den Ober- und
Unterkiefer über einen oberen und unteren rinnenartigen
Aufnahmebereich 14 verfügt, die, anstelle eines geschlossenen
Rinnenbodens, mit mehreren Stegen 34 voneinander getrennt
sind. Bei dieser Abdrucklöffelvariante befinden sich die
Einspritzöffnungen 30 bzw. Luftauslaßöffnungen an einer
buccalen Seitenwand 22 des rinnenartigen Aufnahmebereichs 14
des Abdrucklöffels 10.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind die Einspritz- bzw.
Luftauslaßöffnungen des Abdrucklöffels selektiv in ihrer
Größe veränderbar. Dies wird im gegebenen Ausführungsbeispiel
durch verschiedene erfindungsgemäße Anschlußelemente
realisiert, von denen in den Fig. 4 bis 8 einige Varianten
schematisch dargestellt sind.
Die Fig. 4 zeigt in schematischer Schnittansicht und
Draufsicht ein als Injektionsstutzen 38 ausgebildetes
Anschlußelement. Der Injektionsstutzen 38 ist schraubenartig
aufgebaut und besitzt einen runden Kopf, einen sich daran
anschließenden und mit einem Gewinde versehenen Abschnitt
geringeren Durchmessers sowie ein zentral durch den
Injektionsstutzen 38 hindurchtretendes Durchgangsloch 42. Der
Kopf des Injektionsstutzens 38 verfügt über eine Einrichtung
zum Zusammenwirken mit einem Befestigungswerkzeug. Diese
Einrichtung ist im vorliegenden Fall als ein quer über den
Kopf des Injektionsstutzens 38 verlaufender Schlitz 44
ausgebildet, in den z. B. ein nicht dargestellter
Schraubenzieher als Befestigungswerkzeug eingreifen kann, um
den Injektionsstutzen 38 in eine Einspritzöffnung 30 des
Abdrucklöffels 10 einzuschrauben.
In Fig. 5 ist in schematischer Schnittansicht eine zweite
Ausführungsform eines Injektionsstutzens 38 dargestellt. Der
Aufbau dieses Injektionsstutzens entspricht im wesentlichen
dem der Fig. 4. Ergänzend dazu hat der Injektionsstutzen 38
nach Fig. 5 jedoch kopfseitig einen konischen Stutzenansatz
46, der das Ansetzen einer Einspritzvorrichtung an den
Injektionsstutzen 38 erleichtert.
Fig. 6 zeigt in schematischer Schnittansicht ein als
Verschlußkappe 54 ausgebildetes drittes Anschlußelement. Auch
diese Verschlußkappe 54 entspricht im wesentlichen der in
Fig. 4 dargestellten Konstruktion eines Injektionsstutzens
38, die Verschlußkappe besitzt jedoch kein Durchgangsloch und
dient ausschließlich zum Verschließen einer Einspritzöffnung
bzw. Luftauslaßöffnung 30 des Abdrucklöffels 10.
Eine vierte Ausführungsform eines Injektionsstutzens 38 ist
in der Fig. 7 in schematischer Schnittansicht dargestellt.
Wie der Zeichnung zu entnehmen, besitzt der Injektionsstutzen
38 einen abgewinkelten, gebogenen bzw. abwinkelbaren oder
biegbaren Hals 58. Für manche Anwendungen muß der Hals jedoch
nicht zwingendermaßen abgewinkelt oder gebogen sein. Dies ist
in der Fig. 7 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Der
Hals 58 kann als starres oder flexibles Rohr, z. B. als ein
Schlauch, ausgebildet sein und über unterschiedliche Längen
verfügen. Die Durchgangsöffnung des Halses 58 mündet in das
Durchgangsloch 42 des Injektionsstutzens 38. Der Hals 58 kann
lösbar oder unlösbar mit dem Injektionsstutzen 38 verbunden
sein. Ferner kann er, ähnlich wie bei der in Fig. 5 gezeigten
Ausführungsform, einlaßseitig über einen konischen
Stutzenansatz verfügen. Der in der Fig. 7 gezeigte
Injektionsstutzen 38 eignet sich insbesondere zum Einsetzen
in schwer zugängliche Einspritzöffnungen 30, die mit einer
einfachen Einspritzvorrichtung nur schlecht oder überhaupt
nicht erreichbar sind. In einem solchen Fall erfolgt das
Einspritzen der niederviskosen Abdruckmasse über den Hals 58.
Zwei oder mehrere Injektionsstutzen 38 können auch über einen
mehrarmigen Adapter miteinander verbunden sein, der eine über
eine einzelne Einspritzbohrung eingeleitete Abdruckmasse zu
zwei oder mehreren Injektionsstutzen leitet. Auch der Hals 58
kann als solch ein Adapter ausgebildet sein.
Fig. 8 schließlich zeigt eine fünfte Ausführungsform eines
Injektionsstutzens 38, der mit einer Befestigungseinrichtung
zum Herstellen einer sicheren aber lösbaren Verbindung zu
einer Einspritzvorrichtung versehen ist. Bei dieser
Befestigungseinrichtung handelt es sich im vorliegenden Fall
um eine am Kopf des Injektionsstutzens 38 umlaufend
angebrachte Nut 60, in die ein entsprechend
korrespondierender Adapter der Einspritzvorrichtung einrasten
kann, um bei hohen Einspritzdrücken ein plötzliches Loslösen
der Einspritzeinrichtung und eine Verletzung der Mundhöhle
sowie ein unerwünschtes Austreten von Abdruckmasse zu
verhindern; anstelle der Nut 60 können jedoch auch beliebig
andere für den vorliegenden Zweck geeignete Mittel zum
Einsatz kommen.
Der Fig. 9 sind in schematischer Darstellung weitere
Instrumente und Vorrichtungen zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zu entnehmen. Das erste
Instrument ist eine Einspritzvorrichtung zum Einspritzen
einer niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse in einen
Injektionsstutzen 38 bzw. eine Einspritzöffnung 30 des
erfindungsgemäßen Abdrucklöffels 10. Bei dieser
Einspritzvorrichtung handelt es sich im vorliegenden Fall um
eine manuell zu betätigende Spritze 62 mit einem um ca. 90°
gebogenen Spritzenkopf 66, dessen Kopfdurchmesser an den
Innendurchmesser eines Durchgangslochs 42 bzw. eines
konischen Stutzenansatzes 46 eines Injektionsstutzens 38
angepaßt ist. Anstelle einer Spritze ist natürlich auch eine
maschinell betriebene Einspritzvorrichtung einsetzbar.
Des weiteren ist ein Stechinstrument 70 vorgesehen, das aus
einem dünnwandigen Rohr und gegebenenfalls einem daran
angebrachten Handgriff besteht. Der Außendurchmesser des
Rohrteils des Stechinstrumentes 70 entspricht im wesentlichen
dem Durchmesser einer Einspritzöffnung 30 bzw.
Luftauslaßöffnung 30 des Abdrucklöffels 10. Falls bei einem
Abdrucklöffel Einspritzöffnungen und Luftauslaßöffnungen mit
unterschiedlichen Durchmessern verwendet werden, sind
gegebenenfalls auch Stechinstrumente 70 mit verschiedenen
Durchmessern des Rohrteils notwendig. Schließlich ist noch
ein Führungsdraht 74 vorgesehen, der zum Führen des
Stechinstrumentes 70 während eines Stechvorgangs dient. Der
Durchmesser des Führungsdrahtes 74 ist vorzugsweise erheblich
kleiner als der Innendurchmesser des Rohrteils des
Stechinstrumentes 70.
Nachfolgend wird nun das erfindungsgemäße Verfahren zum
Herstellen eines Gebißabdrucks am Beispiel einer
herzustellenden Seitenzahnbrücke mit Inlay geschildert. Zum
Anfertigen des Abdrucks wird der in den Fig. 1A bis 1C
gezeigte Abdrucklöffel 10 verwendet.
Fig. 10 zeigt in schematischer Seitenansicht den
abzuformenden Zahnbereich Ad eines Kiefers bei folgender
Situation: Zahn Z14 Inlay, Zahn Z15 Krone, Zahn Z16 fehlt,
Zahn Z17 Krone. Der Bereich der präparierten Zähne Z14 bis
Z17 wird nachfolgend als präparierter, abzuformender
Zahnbereich Ap bezeichnet.
Bevor der Anwender mit der Abdrucknahme der Zähne beginnt,
wird wenigstens ein Abschnitt des abzuformenden
Zahnbereiches, insbesondere der Bereich, der später fein
abgedrückt werden soll, d. h. in erster Linie der präparierte
abzuformende Zahnbereich Ap, mit wenigstens einem
Abdeckmaterial abgedeckt, dessen Volumen einen Einspritzraum
für die zumindest ein in einem späteren Abschnitt verwendete,
niederviskose, aushärtbare Abdruckmasse ausspart. Im
vorliegenden Fall wird als Abdeckmaterial eine Wachsplatte 78
verwendet, die sich mit der oder den bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Abdruckmassen
chemisch nicht verbindet. Die Lage und Ausbreitung der
Wachsplatte 78 ist aus Gründen der besseren Übersicht in der
Fig. 10 nur durch eine gestrichelte Linie dargestellt. In der
Fig. 11 ist die Lage der Wachsplatte 78 in einer
schematischen Schnittdarstellung entlang der Linie III-III in
Fig. 10 gezeigt. In den Fig. 10 und 11 ist zu erkennen, daß
die Wachsplatte 78 wenigstens einen Abschnitt des
abzuformenden Zahnbereiches Ad zahnfleischseitig G bis kurz
über die Präparationsgrenze abdeckt. Seitlich, d. h. in einer
zur Erstreckung der Zahnreihe Z14 bis Z17 im wesentlichen
parallel verlaufenden Richtung, erfolgt die Abdeckung durch
die Wachsplatte 78 etwas über den präparierten, abzuformenden
Zahnbereich Ap hinaus.
Anschließend wird eine hochviskose und im wesentlichen
knetbare, aushärtbare Abdruckmasse vorbereitet und in den
rinnenartigen Aufnahmebereich 14 des Abdrucklöffels 10
gefüllt. Die Einspritzöffnungen bzw. Luftauslaßöffnungen sind
für diesen Arbeitsschritt mit Verschlußkappen 54
verschlossen, damit sich die Öffnungen nicht mit der
Abdruckmasse zusetzen (vergl. Fig. 1C). Bei der hochviskosen
Abdruckmasse handelt es sich üblicherweise um ein
Zweikomponentenmaterial, das bei Mischung der beiden
Komponenten auszuhärten beginnt. Diese hochviskose
Abdruckmasse ist in den Figuren mit dem Bezugszeichen 82
gekennzeichnet.
Nun wird der gefüllte Abdrucklöffel 10 auf den abzuformenden
Zahnbereich Ad und die Wachsplatte 78 gestülpt und fest
aufgedrückt. Auf diese Weise wird von dem abzuformenden
Zahnbereich Ad ein Erstabdruck mittels des Abdrucklöffels 10
und der hochviskosen und im wesentlichen knetbaren,
aushärtbaren Abdruckmasse 82 angefertigt, wobei der
Erstabdruck den abzuformenden Zahnbereich Ad im wesentlichen
vollständig und im wesentlichen dicht umschließt. Hierbei ist
besonders darauf zu achten, daß der Erstabdruck im Bereich
des Gaumens und der Umschlagfalte buccal und lingual dicht
anliegt. Nachfolgend wird der im wesentlichen abgebundene,
jedoch mechanisch noch bearbeitbare Erstabdruck zusammen mit
dem Abdrucklöffel 10 entnommen. Auch die Wachsplatte 78 wird
entfernt.
Danach wird mit dem Stechinstrument 70 durch die Abdruckmasse
82 hindurch ein Einspritzkanal 90 zu einer Einspritzöffnung
30 und zwei Entlüftungskanäle 94 zu zwei als
Luftauslaßöffnungen dienenden Einspritzöffnungen 30
gestochen. Der Einspritzkanal 90 und die beiden
Luftauslaßkanäle 94 sind in der Fig. 12 erkennbar. Die
geeignete Lage des Einspritzkanals 90 und der
Entlüftungskanäle 94 ist jeweils abhängig von den
individuellen Gegebenheiten. Das Herstellen von Einspritz- oder
Luftauslaßkanälen ist am einfachsten, wenn man mit dem
Führungsdraht 74 von der Außenseite des Abdrucklöffels 10
durch eine Einspritz- bzw. Luftauslaßöffnung 30 in den
rinnenartigen Aufnahmebereich 14 des Abdrucklöffels 10
hinein- und durch die hochviskose Abdruckmasse 82
hindurchsticht, und anschließend das Stechinstrument 70 mit
dem Innenraum seines Rohrteils auf den Führungsdraht schiebt
und das Stechinstrument 70 durch die hochviskose Abdruckmasse
82 hindurch bis zu der Einspritz- bzw. Luftauslaßöffnung 30
drückt. Bei anschließender Entfernung des Stechinstruments 70
haftet das ausgestochene Teil der hochviskosen Abdruckmasse
82 im Rohrteil des Stechinstruments 70 und wird mit diesem
entfernt, wodurch der Kanal 90 bzw. 94 entsteht. Auf diese
Weise lassen sich sehr genaue Einspritz- und Luftauslaßkanäle
zu einer Einspritzöffnung bzw. Luftauslaßöffnung 30
anfertigen.
Wie in der Fig. 12 gut zu erkennen, verbindet der
Einspritzkanal 90 den durch das Volumen der entfernten
Wachsplatte 78 erzeugten Einspritzraum 92 mit wenigstens
einer 30 aus einer Vielzahl von Einspritzöffnungen 30 des
Abdrucklöffels. Ebenso verbinden die Luftauslaßkanäle 94 den
Einspritzraum 92 mit den zwei als Luftauslaßöffnung dienenden
Einspritzöffnungen 30.
Im Bereich zwischen den Zähnen Z15 und Z17 wird nun diejenige
Verschlußkappe 54 entfernt, zu deren Einspritzöffnung 30 der
Einspritzkanal 90 gelegt wurde, und ein Injektionsstutzen 38
mit einem für den gegebenen Anwendungsfall geeigneten
Durchgangslochdurchmesser in die Einspritzöffnung 30
eingeschraubt. Auf analoge Weise bringt man im Bereich des
Zahns Z14 und Z17 je eine Entlüftungskappe 50 an, deren
Durchgangslochdurchmesser ebenfalls auf den gegebenen
Anwendungsfall und den Durchmesser des Durchgangslochs 42 des
Injektionsstutzen 38 abgestimmt ist. Die restlichen
Einspritz- bzw. Luftauslaßöffnungen 30 des Abdrucklöffels 10
bleiben mit den Verschlußkappen 54 geschlossen. Der Anwender
präpariert die Zahnstümpfe dann in gewohnter Weise und
bereitet sie für den Zweitabdruck, d. h. den präzisen
Feinabdruck, durch das Legen eines Retraktionsfadens vor. Zur
Abnahme des Zweitabdrucks wird der Abdrucklöffel 10 zusammen
mit dem im wesentlichen ausgehärteten und auf die oben
beschriebene Art und Weise vorbereiteten Erstabdruck erneut
auf dem abzuformenden Zahnbereich Ad positioniert und
gegebenenfalls bei Bedarf noch fixiert.
Danach wird der Spritzenkopf 66 der Spritze 62, die mit einer
entsprechend vorbereiteten niederviskosen, aushärtbaren
Abdruckmasse, bei der es sich üblicherweise ebenfalls um ein
Zweikomponentenmaterial handelt, gefüllt ist, an den
konischen Stutzenansatz 46 des Injektionsstutzens 38
angesetzt und angedrückt, und anschließend der
Einspritzvorgang eingeleitet. Hierbei wird die niederviskose
Abdruckmasse mittels der Spritze 62 unter Druck durch den
Injektionsstutzen 38 und die sich daran anschließende
Einspritzöffnung 30 des Abdrucklöffels 10 in den Einspritzraum
92 injiziert. Die niederviskose Abdruckmasse und deren
Einspritzrichtung ist in der Fig. 12 durch das Bezugszeichen
86 gekennzeichnet.
Während des Einspritzvorgangs entweicht die in dem
Einspritzraum 92 befindliche Luft durch die beiden
Luftauslaßkanäle 94 und die sich daran anschließenden
Entlüftungskappen 50, wie es in der Fig. 12 durch die mit dem
Bezugszeichen 98 markierten Pfeile angedeutet ist. Infolge
des mittels der Spritze erzeugten, im Vergleich zu
konventionellen Abdruckverfahren erzeugten, sehr hohen
Einspritzdrucks fließt die niederviskose Abdruckmasse 86 auch
bis in feinste Bereiche, insbesondere Präparationsgrenzen im
marginalen Bereich, und erzeugt so eine äußerst
konturenscharfe, detailgetreue und hochpräzise Abformung,
ohne Lufteinschlüsse. Gleichzeitig werden an den
Präparationsgrenzen oder im Sulcus eventuell vorhandene
Flüssigkeiten beziehungsweise Verunreinigungen, z. B. Blut
oder Speichel, verdrängt, wodurch ein vorheriges Spülen des
Einspritzraums 92 entfallen kann.
Sobald die niederviskose Abdruckmasse aus den
Entlüftungskappen dringt, weiß der Anwender, daß der
Einspritzraum gefüllt ist und beendet den Einspritzvorgang.
Nach Abbinden des sich mit dem Erstabdruck, d. h. der
hochviskosen Abdruckmasse 82, chemisch verbindenden,
niederviskosen Abdruckmasse 86 wird der Abdrucklöffel 10
zusammen mit dem Erst- und Zweitabdruck von dem abzuformenden
Zahnbereich entfernt.
Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen des
Gebißabdrucks abgeschlossen und der gewonnene
Präzisionsabdruck kann für weiterführende zahntechnische
Arbeiten bereitgestellt werden.
Ergänzend ist hinzuzufügen, daß es je nach den verwendeten
Abdruckmassen unter Umständen erforderlich sein kann, vor dem
Abdecken des abzuformenden Zahnbereichs oder vor Anfertigen
des Erstabdrucks oder des Zweitabdrucks ein geeignetes
Trennmittel auf den abzuformenden Zahnbereich aufzutragen.
Das oben in einer bevorzugten Ausführungsweise beschriebene
erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Gebißabdrucks
kann selbstverständlich auch in anderen als der geschilderten
Situation analog angewendet werden. Es wird darüber hinaus
darauf hingewiesen, daß die geschilderten Schritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zwingenderweise in der
gegebenen Reihenfolge ausgeführt werden müssen.
Auch kann bei dem Verfahren das Einspritzen der
niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse durch mehr als eine
Einspritzöffnung erfolgen. Bei Abformung eines ganzen Kiefers
kann es z. B. erforderlich sein, gleichzeitig durch zwei
Einspritzöffnungen einzuspritzen, die selektiv in ihrer Größe
veränderbar und zu deren beiden Seiten Luftauslaßöffnungen
bzw. Entlüftungskappen angebracht sind. Ferner ist es
möglich, zwei oder mehrere Einspritzkanäle oder
Luftauslaßkanäle zu ein oder mehreren Einspritzöffnungen oder
Luftauslaßöffnungen zu legen. Selbstverständlich ist die
geeignete Position von ein oder mehreren Injektionsstutzen
und/oder Entlüftungskappen und der Durchmesser der Öffnungen
dieser Anschlußelemente in Abhängigkeit von den individuellen
Gegebenheiten zu bestimmen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Einspritzdruck je
nach Erfordernis beliebig in einem Druckbereich variierbar,
dessen Obergrenze durch einen Druck bestimmt ist, bei dem
sich in dem Einspritzraum die Erstabdruckmasse, d. h. die
hochviskose, ausgehärtete Abdruckmasse, verformt oder aber es
zu einer Beeinträchtigung des Zahnfleisches oder der Zähne
kommt.
Des weiteren kann der Abdrucklöffel 10 eine andere als die
oben beschriebe Ausführungsform besitzen. Wie bereits im
Zusammenhang mit den in Fig. 2 und 3 gezeigten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdrucklöffels
angedeutet, kann insbesondere die Lage, Position, Anzahl und
Größe der Einspritz- bzw. Luftauslaßöffnungen des
Abdrucklöffels je nach Anwendungsfall erheblich variieren.
Die oben beschriebenen Anschlußelemente des Abdrucklöffels,
d. h. die Injektionsstutzen 38, die Entlüftungskappen 50 und
die Verschlußkappen 54 stellen lediglich ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel dar und können im Rahmen der Erfindung
ebenfalls erheblich variieren. Auch können die Einspritz- und/oder
Luftauslaßöffnungen des Abdrucklöffel stutzen- oder
röhrchenartige Fortsätze mit gleichen oder unterschiedlichen
Durchmessern und entsprechend daran angepaßte
Anschlußelemente oder dergleichen umfassen.
Ein Set, d. h. ein Instrumentenset zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt wenigstens einen
Abdrucklöffel, hier: den Abdrucklöffel 10, mindestens ein
Abdeckmaterial 78, mindestens eine hochviskose und im
wesentlichen knetbare, aushärtbare Abdruckmasse, mindestens
eine niederviskose, spritzbare, aushärtbare Abdruckmasse, und
wenigstens eine Einspritzvorrichtung 62 zum Einspritzen der
mindestens einen niederviskosen Abdruckmasse 86 in den
Abdrucklöffel 10. Ferner kann das Set, wie in Fig. 9
illustriert, wenigstens ein Stechinstrument 70 zum Herstellen
wenigstens eines Einspritz- 90 oder Entlüftungskanals 94 in
wenigstens einer 82 in den Abdrucklöffel 10 eingebrachte
Abdruckmasse umfassen. Als weiteren vorteilhaften Bestandteil
umfaßt das Set wenigstens eine Führungseinrichtung 74 zum
Führen des Stechinstruments 70 während der Herstellung des
wenigstens einen Einspritz- 90 oder Entlüftungskanals 94. Als
weitere Bestandteile kann das Set noch eine Vielzahl von den
in den Fig. 4 bis 8 gezeigten Anschlußelementen, d. h. den
Injektionsstutzen 38, Entlüftungskappen 50 und
Verschlußkappen 54 umfassen. Die Injektionsstutzen 38 und
Entlüftungskappen 50 können dabei Durchgangslöcher 42 mit
gleichen oder verschiedenen Durchmessern besitzen.
Bezugszeichen in der Beschreibung und den Patentansprüchen
dienen lediglich dem besseren Verständnis und sollen den
Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
10 Abdrucklöffel
14 rinnenartiger Aufnahmebereich
18 Rinnenboden
22 Rinnenseitenwand
26 gebogener Rand
30 Einspritzöffnung/Luftauslaßöffnung
34 Steg
38 Injektionsstutzen
42 Durchgangsloch von 38 und 50
44 Schlitz
46 konischer Stutzenansatz
50 Entlüftungskappe
54 Verschlußkappe
58 Hals, rohr- oder schlauchförmig, von 38
60 Nut
62 Spritze
66 Spritzenkopf
70 Stechinstrument
74 Führungsdraht
78 Wachsplatte
82 hochviskose Abdruckmasse
86 niederviskose Abdruckmasse
90 Einspritzkanal
92 Einspritzraum
94 Entlüftungskanal
98 Luft, entweichende
Ad abzuformender Zahnbereich
Ap präparierter abzuformender Zahnbereich
G Zahnfleisch
Z14-Z17 Zähne
14 rinnenartiger Aufnahmebereich
18 Rinnenboden
22 Rinnenseitenwand
26 gebogener Rand
30 Einspritzöffnung/Luftauslaßöffnung
34 Steg
38 Injektionsstutzen
42 Durchgangsloch von 38 und 50
44 Schlitz
46 konischer Stutzenansatz
50 Entlüftungskappe
54 Verschlußkappe
58 Hals, rohr- oder schlauchförmig, von 38
60 Nut
62 Spritze
66 Spritzenkopf
70 Stechinstrument
74 Führungsdraht
78 Wachsplatte
82 hochviskose Abdruckmasse
86 niederviskose Abdruckmasse
90 Einspritzkanal
92 Einspritzraum
94 Entlüftungskanal
98 Luft, entweichende
Ad abzuformender Zahnbereich
Ap präparierter abzuformender Zahnbereich
G Zahnfleisch
Z14-Z17 Zähne
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen eines Gebißabdrucks mittels eines
Abdrucklöffels (10) und mindestens einer hochviskosen und
im wesentlichen knetbaren, aushärtbaren Abdruckmasse (82)
sowie mindestens einer niederviskosen, aushärtbaren
Abdruckmasse (86), umfassend die folgenden Schritte,
jedoch nicht zwingenderweise in der gegebenen Reihenfolge:
- a) Abdecken wenigstens eines Abschnittes des abzuformenden Zahnbereiches (Ad) mit wenigstens einem Abdeckmaterial (78), dessen Volumen einen Raum (92) für die mindestens eine in einem späteren Schritt g) verwendete niederviskose aushärtbare Abdruckmasse (86) ausspart,
- b) Anfertigen eines Erstabdrucks des abzuformenden Zahnbereiches mittels des Abdrucklöffels (10) und der mindestens einen hochviskosen und im wesentlichen knetbaren, aushärtbaren Abdruckmasse (82), wobei der Erstabdruck den abzuformenden Zahnbereich (Ad) im wesentlichen vollständig und im wesentlichen dicht umschließt,
- c) Entfernen des Abdrucklöffels (10) mit dem Erstabdruck und Entfernen des Abdeckmaterials (78),
- d) Herstellen wenigstens eines die mindestens eine Abdruckmasse (82) des Erstabdrucks durchdringenden ersten Kanals (90), der den Raum (92) mit wenigstens einer (30) aus einer Vielzahl von Öffnungen (30) des Abdrucklöffels (10) verbindet,
- e) Herstellen wenigstens eines die mindestens eine Abdruckmasse (82) des Erstabdrucks durchdringenden zweiten Kanals (94), der den Raum (90) mit wenigstens einer aus der Vielzahl von Öffnungen (30) des Abdrucklöffels (10) verbindet.
- f) Aufsetzen und/oder Fixieren des Abdrucklöffels (10) mit dem im wesentlichen ausgehärteten Erstabdruck auf den abzuformenden Zahnbereich (Ad),
- g) Einbringen der mindestens einen niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse (86) durch wenigstens eine (30) der Vielzahl von Öffnungen (30) des Abdrucklöffels (10) und den wenigstens einen ersten Kanal (90) in den Raum (92), um einen sich mit dem Erstabdruck chemisch verbindenden, präzisen Zweitabdruck zu formen,
- h) Aushärten lassen der mindestens einen niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse (86) und Entfernen des Abdrucklöffels (10) zusammen mit dem Erst- und Zweitabdruck
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das in Schritt g) das Einbringen der mindestens einen niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse (86) durch Einspritzen unter Druck und unter örtlich selektiver Erzeugung eines Staudrucks in dem Raum (92) erfolgt, bis die Abdruckmasse (86) aus den Öffnungen (30) austritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Schritt a) das Abdecken des wenigstens einen
Abschnittes des abzuformenden Zahnbereiches (Ad) mittels
des Abdeckmaterials (78) zahnfleischseitig bis kurz über
eine Präparationsgrenze und/oder seitlich, d. h. in
wenigstens einer zur Erstreckung einer Zahnreihe im
wesentlichen parallel verlaufenden Richtung, über einen
abzuformenden präparierten Zahnbereich (Ap) hinaus
erfolgt.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor Schritt a) oder f) ein Trennmittel auf den
abzuformenden Zahnbereich (Ad) aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als das wenigstens eine Abdeckmaterial (78) ein sich mit
der oder den verwendeten Abdruckmassen (82) chemisch nicht
verbindendes Abdeckmaterial verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das als Abdeckmaterial eine Wachsplatte (78) verwendet
wird.
6. Abdrucklöffel (10) für das Abdruckverfahren nach Anspruch
1, umfassend einen zumindestens teilweise einem Verlauf
des abzuformenden Zahnbereichs folgenden rinnenartigen
Aufnahmebereich (14) zum Aufnehmen von Abdruckmasse (82,
86), und eine Vielzahl von entlang des rinnenartigen
Aufnahmebereiches (14) angeordneten Einspritz- und/oder
Luftauslaßöffnungen (30) zum Einspritzen der wenigstens
einen niederviskosen, aushärtbaren Abdruckmasse (86)
und/oder zum Entlüften, wobei die einzelnen Öffnungen (30)
wahlweise und unabhängig voneinander in ihrer Größe
veränderbar sind.
7. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnungen (30) am Rinnenboden (18) und/oder an
wenigstens einer Rinnenseitenwand (22) des rinnenartigen
Aufnahmebereichs (14) angeordnet sind.
8. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Öffnungen (30) verschließbar ist.
9. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieser wenigstens ein mit einer Öffnung (30)
korrespondierendes Anschlußelement (38, 50, 54) umfaßt,
das über ein Einspritzloch (38) und/oder ein
Entlüftungsloch (38) verfügt oder als Verschlußeinrichtung
(54) ausgebildet ist.
10. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (38) einen abgewinkelten, gebogenen,
abwinkelbaren oder biegbaren Hals (58) besitzt.
11. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (38) einen konischen Stutzenansatz
(46) besitzt.
12. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Öffnung (30) mit einer
Befestigungseinrichtung zum lösbaren oder unlösbaren
Befestigen eines Anschlußelementes (38, 50, 54) versehen
ist.
13. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (38, 50, 54) mit einer
Befestigungseinrichtung versehen ist, die mit der
Befestigungseinrichtung wenigstens einer Öffnung (30)
und/oder wenigstens einer Einspritzvorrichtung
zusammenwirkt.
14. Abdrucklöffel nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlußelement (38, 50, 54) über eine Einrichtung
(44) zum Zusammenwirken mit einem Befestigungswerkzeug
verfügt.
15. Set zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1,
umfassend
- - wenigstens einen Abdrucklöffel nach Anspruch 6,
- - mindestens ein Abdeckmaterial 78),
- - mindestens eine hochviskose und im wesentlichen knetbare, aushärtbare Abdruckmasse (82),
- - mindestens eine niederviskose, spritzbare, aushärtbare Abdruckmasse (86), und
- - wenigstens eine Einspritzvorrichtung (62, 66) zum Einspritzen der mindestens einen niederviskosen Abdruckmasse (86) in den Abdrucklöffel (10).
16. Set nach Anspruch 15, des weiteren umfassend
wenigstens ein Stechinstrument (70) zum Herstellen
wenigstens eines Kanals (90; 94)
in wenigstens eine in den Abdrucklöffel (10)
eingebrachte Abdruckmasse (82).
17. Set nach Anspruch 15 oder 16, des weiteren umfassend
wenigstens eine Führungsvorrichtung (74) zum Führen des
Stechinstrumentes (70) während der Herstellung des
wenigstens Kanals (90; 94).
18. Set nach einem oder mehreren der vorhergenannten
Ansprüche, des weiteren umfassend
wenigstens ein Anschlußelement (38, 50, 54) nach Anspruch
9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995126017 DE19526017C1 (de) | 1995-07-17 | 1995-07-17 | Verfahren zum Herstellen eines Gebißabdrucks sowie Abdrucklöffel und Set zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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