DE3126404C2 - - Google Patents
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Description
Es ist seit langem bekannt, daß ein unregelmäßiger Leerlauf
und das Abwürgen der Motoren von Vergaserautos Probleme
bei der Funktion der Autos sind.
Eine Ursache für den unregelmäßigen Leerlauf und das
Abwürgen ist die Ansammlung von Niederschlägen auf der
Drosselklappe des Vergasers und auf der umgebenden Wandung.
Die Ansammlung von Niederschlägen stört den normalen
Fluß der Luft im Vergaser und führt zu an Treibstoff reichen
Gemischen. Die Niederschläge können z. B. durch Ansammlung
von Verunreinigungen oder Staub entstehen, der aus der Luft
oder aus dem Gaskreislauf des Gehäuses stammt.
Übrigens haben diese übermäßig an Treibstoff reichen Gemische eine unvollständige
Verbrennung, wodurch die Verunreinigung der Luft wegen der Steigerung
ihres Gehaltes an unvollständig verbrannten Treibstoffteilchen größer wird.
Moderne Vergaser mit großer Kapazität haben eine komplexe
Struktur. Aber auch wenn sie nur wenig Niederschläge und
Rückstände haben, so stört doch ihre Anwesenheit in den
Organen zur feinen Einstellung dieser Vergaser das Funktionieren
der letzteren stark. Daraus resultiert insbesondere
eine schlechte Zusammensetzung des Gemisches Treibstoff/
Luft, so daß das Verhältnis CO/CO₂ steigt.
Die Maßnahmen zur Lösung dieses Problems bestehen entweder darin, daß
man periodisch eine kostspielige Reinigung des Vergasers und der Ventilstößelseitenwand
in der Nachbarschaft des Ventiltellers der Ansaugventile
duchführt oder den Normbereich des Leerlaufs beschleunigt, was zu einer
größeren Schwierigkeit bei der Führung des Wagens und einer nutzlosen
Steigerung des Treibstoffverbrauchs führt.
Es ist bekannt, daß die im Vergaser vorhandenen Niederschläge vermindert
werden können oder daß die Ansammlung dieser Niederschläge sich verhindern
läßt, wenn man Treibstoffe verwendet, die gewissen Additive
enthalten, welche man Detergenzien für Vergaser-Treibstoffe nennt.
Außer Detergenzien-Additive für Vergaser-Treibstoffe brauchen moderne
Treibstoffe Additive, um das Verhalten des Treibstoffs zu verbessern,
z. B. solche, die eine Anti-Rost-Wirkung und eine Beschränkung der Niederschläge
in den Zuleitungsvorrichtungen liefern. Vorzugsweise müssen diese
Additive multifunktional sein.
Im Stand der Technik sind zwar schon zahlreiche multifunktionale
Additive vorgeschlagen worden, von denen viele nicht
akzeptabel sind, entweder weil sie zu unerwünschten Wirkungen
führen oder weil sie - um die erwünschten Eigenschaften
zu liefern - in übermäßigen Mengen verwenden müssen.
Im US-Patent 39 20 698 sind Stickstoffverbindungen beschrieben,
welche ausgezeichnete detergierende, Anti-Korrosions-
und Anti-Eis-Wirkungen haben. Jedoch eliminieren diese Produkte
nicht völlig die Niederschläge, welche sich auf den
heißen Oberflächen des Zuleitungskreislaufs bilden.
Zum Stand der Technik ist weiterhin zu nennen, die DE-OS 27 46 549,
welches ein öllösliches Produkt beschreibt, hergestellt durch Umsetzung
eines Terpolymeren aus Äthylen, Alpha-Monoolefin, nicht
konjugiertem Dien und Maleinsäureanhydrid mit einem Amin und/oder
Alkanpolygol.
Das Produkt gemäß DE-OS 27 46 549 wird erhalten über eine Reinigung
des Zwischenproduktes durch Abdestillation oder Abstreifen überschüssigen
Maleinsäureanhydrids.
Die Produkte des Standes der Technik besitzen eine unzureichende
detergierende, Anti-Rost- und Anti-Eis-Wirkung sowie eine unzureichende
Eliminierung von Niederschlägen aus den Kreisläufen.
Demgegenüber liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gruppe
von Additiven bereitzustellen, welche multifunktionale Eigenschaften und
detergierende Wirkung im Vergaser besitzen, welche aber keine störenden
Niederschläge auf den Ventilen und anderen heißen Teilen des Zuleitungskreislaufs
bilden, und in einer Konzentration von üblicher Weise 10 bis
550 ppm bezogen auf das Gewicht des Kohlenwasserstoff-Gemisches verwendbar
sind, ohne daß diese Grenzen notwendig sind.
Ganz allgemein kann man die erfindungsgemäßen Produkte so definieren, daß
sie erhalten werden durch Umsetzung eines Polyamins mit einem komplexen
Gemisch, das man durch partielle Kondensation eines ungesättigten Anhydrids
mit einem Olefin (R) erhält, wobei das Anhydrid vorzugsweise im Überschuß verwendet
wird. In dieser Definition bedeutet der Ausdruck "komplexeres Gemisch"
das gesamte Reaktionsprodukt von Anhydrid und Olefin, überschüssigem Anhydrid und
gegebenenfalls dessen Umwandlungsprodukte.
Erfindungsgemäß verwendbare Olefine können geradkettig oder
verzweigtkettig sein. Sie enthalten zweckmäßig mindestens
10 Kohlenstoffatome pro Molekül und vorzugsweise 20 bis 200
Kohlenstoffatome pro Molekül.
Die ungesättigten Anhydride entsprechen den folgenden
allgemeinen Formeln:
in welchen R¹ und R² gleich oder verschieden sein können
und Wasserstoff oder einwertige Kohlenwasserstoffreste mit
1 bis 30 Kohlenstoffatomen (vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatomen)
bedeuten. R⁴ und R⁵ sind Wasserstoffatome oder
einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen,
R³ und R⁶ sind Wasserstoffatome oder bilden zusammen
einen zweiwertigen Rest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, d. h.
ein Element eines Endozyklus.
Die geradkettigen Polyamine entsprechen der folgenden
allgemeinen Formel:
in welcher R′ ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettiger
oder verzweigter aliphatischer Rest mit 6 bis
30 Kohlenstoffatomen bedeutet; n ist eine ganze Zahl von
2 bis 5; m ist eine ganze Zahl von 1 bis 10.
Ein Charakteristikum der Erfindung besteht darin, daß man
die Reaktion des Olefins R mit dem Anhydrid der Formel (I)
oder (I′) so kontrolliert, daß diese Reaktion unvollständig
ist; am Ende dieser Reaktion bleibt ein Überschuß von 20
bis 80%, vorzugsweise 30 bis 70% des als Ausgangsprodukt
verwendeten Anhydrids der Formel (I) oder (I′) übrig.
Als verwertbare Olefine mit langer Kette können die besonders
vorteilhaften folgenden Beispiele genannt werden:
- - Polymere die im wesentlichen basieren auf Einheiten, die von Monoolefinen mit C₂ bis C₅ abgeleitet sind, z. B. Äthylen, Propylen, Butylen, Isobutylen und Penten. Es kann sich um Homopolymere handeln, wie Polyisobutylen, oder Copolymere aus zwei oder mehreren dieser Olefine, z. B. Copolymere des Äthylens und Propylens, Butylens und Isobutylens, Propylens und Isobutylens.
- - Copolymere aus Monoolefinen mit C₂ bis C₅, in welchen ein kleinerer Teil der Monomeren, z. B. bis 1 bis 20 Mol-%, aus einem nicht-konjugierten C₄ bis C₁₈-Diolefin besteht, z. B. ein Copolymeres aus Isobutylen und Butadien-1,2; oder ein Copolymeres aus Äthylen, Propylen und 1,4-Hexadien etc.
- - Oligomere mit einer endständigen Olefin-Funktion, die man durch Crackung von Polymeren erhält, welche die oben definierten Strukturen besitzen.
Als brauchbare Maleinsäureanhydride der Formel (I) seien
die folgenden besonders vorteilhaften Beispiele genannt:
- Maleinsäureanhydrid selbst;
- Mono- und Dimethyl-Maleinsäureanhydrid;
- Mono- und Diäthylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Dipropylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Diisopropylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Didodecylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Dimethyl-Maleinsäureanhydrid;
- Mono- und Diäthylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Dipropylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Diisopropylmaleinsäureanhydrid;
- Mono- und Didodecylmaleinsäureanhydrid;
Als Anhydride der Formel (I′) seien genannt:
- Tetrahydrophthalsäureanhydrid;
- Endomethylen-Tetrahydrophthalsäureanhydrid;
- Methyl-Nadinsäureanhydrid.
- Endomethylen-Tetrahydrophthalsäureanhydrid;
- Methyl-Nadinsäureanhydrid.
Als verwendbare geradkettige Polyamine der Formel (II)
seien die folgenden besonders vorteilhaften Beispiele
genannt:
- N-Oleyl-Propan-Diamin
- N-Stearyl-Propan-Diamin
- N-Isostearyl-Propan-Diamin
- N-Oleyl-Dipropylen-Triamin
- N-Stearyl-Dipropylen-Triamin
- N-Isostearyl-Dipropylen-Triamin
- Mischungen von zwei oder mehreren der genannten Amine.
- N-Stearyl-Propan-Diamin
- N-Isostearyl-Propan-Diamin
- N-Oleyl-Dipropylen-Triamin
- N-Stearyl-Dipropylen-Triamin
- N-Isostearyl-Dipropylen-Triamin
- Mischungen von zwei oder mehreren der genannten Amine.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte führt man
die Kondensation der Reaktionskomponenten in zwei Stufen
durch.
In der ersten Stufe kondensiert man das Olefin R mit einem
Anhydrid der Formel (I) oder (I′), wobei man so arbeitet,
daß zum Schluß dieser Stufe ein Überschuß von 20 bis 80%,
vorzugsweise 30 bis 70% des als Ausgangsprodukt verwendeten
Anhydrids (I) oder (I′) übrig bleibt. In der zweiten
Stufe läßt man das in der ersten Stufe erhaltene Gemisch
mit einem Amin der Formel (II) reagieren.
Die erste Stufe kann mit oder ohne Lösungsmittel, vorzugsweise
aber ohne Lösungsmittel durchgeführt werden. Die Temperatur
der Reaktion liegt üblicher Weise zwischen
140 und 250°C, vorzugsweise zwischen 160 und 230°C. Die
Dauer der ersten Stufe beträgt vorzugsweise 2 bis 24 Stunden,
zweckmäßig 4 bis 8 Stunden. Das Anhydrid der Formel (I)
oder (I′) wird üblicher Weise in einer Menge von 1 bis 2,5
Mol, vorzugsweise 1,1 bis 1,5 Mol pro Mol Olefin verwendet.
Handelt es sich um ein Polymeres, so versteht man unter
"Mol Olefin" die mittlere Molekularmasse (in Zahlen).
Die zweite Stufe der Synthese der Detergenzien-Kompositionen
ist die Umsetzung des Amins II mit dem Reaktionsgemisch
der ersten Stufe. Sie kann ohne Lösungsmittel durchgeführt
werden, vorzugsweise verwendet man aber einen aromatischen
Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunkt von 70 bis 250°C,
z. B. Toluol, Xylole, Diisopropyl-Benzol, eine aromatische
Fraktion mit dem gewünschten Destillations-Intervall. Man
arbeitet vorzugsweise wie folgt:
Das Polyamin wird in kleinen Mengen zugesetzt, wobei man
die Temperatur unterhalb 80°C, vorzugsweise unterhalb
40°C hält; anschließend steigert man die Temperatur auf
120 bis 200°C, um das gebildete Wasser zu entfernen, entweder
indem man es mit einem Inertgas, wie Stickstoff oder
Argon abschleppt, oder indem man eine azeotrope Destillation
mit den gewählten Lösungsmittel durchführt. Die Dauer
dieser zweiten Stufe nach Zugabe des Polyamins beträgt
vorzugsweise 2 bis 8 Stunden, zweckmäßig 3 bis 6 Stunden.
Das Polyamin der Formel (II) wird üblicherweise in einer
Menge von 0,9 bis 1,2 Mol, vorzugsweise 1,0 bis 1,1 Mol
pro Mol des in der ersten Stufe verwendeten Anhydrids
(I) oder (I′) eingesetzt.
Diese Produkte werden als Additive für Treibstoffe verwendet.
Sie haben den Vorteil, multifunktionale Eigenschaften
zu besitzen; sie wirken oberflächenaktiv, haben
gute filmbildende Eigenschaften und verleihen den Metalloberflächen
eine verbesserte Korrosionsfestigkeit; sie
haben außerdem eine ausreichende thermische Stabilität,
so daß sie nicht selbst zur Bildung von Niederschlägen
beitragen, und sie verhindern infolge ihrer auch bei
hoher Temperatur aufrecht erhaltenen filmbildenden Wirkung
die Niederschläge, welche sich üblicherweise aus Schmierölteilchen
oder aromatischen bzw. olefinischen Produkten
bilden, die in der Hitze mehr oder weniger stark zersetzt
werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte können in Benzintreibstoffen
in einer Konzentration von zum Beispiel 10 bis 500, vorzugsweise
20 bis 300 ppm verwendet werden, ohne daß sich
auch bei niedriger Temperatur Trübungen bilden, und sie
können auch ohne Nachteil mit anderen üblichen Additiven
assoziiert werden. Die zur Rede stehenden Autotreibstoffe
sind Benzine für Motoren mit gesteuerter Zündung, von denen
mindestens 90% der Bestandteile zwischen 30 und 210°C
sieden.
In den folgenden Beispielen ist die Erfindung näher
erläutert, ohne daß sie hierauf beschränkt werden soll.
In einen mit einem Heizsystem versehenen 1000 cm³-
Reaktor gibt man unter Rühren 185 g (0,2 Mol) eines
flüssigen Polyisobutens mit einem Molekulargewicht von
920 und 25,7 g (0,26 Mol) Maleinsäureanhydrid. Das Gemisch
wird 6 Stunden unter Rühren aus 196°C erhitzt.
Sodann stellt man durch UV-Spektrographie bei
290 Nanometer fest, daß 0,14 Mol Maleinsäureanhydrid
nicht reagiert haben (Umwandlungsgrad des Maleinsäureanhydrids
46%).
Nach der ersten Stufe läßt man die Temperaturen wieder
absinken und verdünnt das Reaktionsgemisch dann mit
210 g Xylol. Nun fügt man unter Rühren bei Normaltemperatur
zum Reaktionsgemisch eine Lösung von 93 g (0,26 Mol)
eines handelsüblichen Diamins (Molekulargewicht 357)
zu, welches im wesentlichen N-oleyl-Propan-1,3-Diamin
in 70 g Xylol enthält, wobei man darauf achtet, daß die
Temperatur des Gemischs während der Zugabe 40° nicht
übersteigt.
Nach Zugabe des Amins wird das Gemisch 3 Stunden auf die
Rückflußtemperatur des Xylols erhitzt, wobei während dieser
letzten Stufe das gebildete Wasser azeotrop extrahiert
wird.
Nach dieser zweiten Stufe isoliert man 4,7 ml Wasser
(0,26 Mol) im Extraktionsapparat; das entspricht einem
Mol Wasser pro Anhydrid-Funktion, die in das Reaktionsmilieu
eingeführt wird.
Man isoliert außerdem das braun-rote Reaktionsgemisch,
dessen Gehalt an aktivem Material im Xylol 51% beträgt.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
wobei aber die Menge des eingeführten Maleinsäureanhydrids
in der ersten Stufe 0,36 Mol und die Menge
Oleyl-Propan-Diamin in der zweiten Stufe 0,36 Mol beträgt.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
wobei aber die erste Stufe in Diisopropylbenzol
durchgeführt wird, während man im Beispiel 1 ohne Lösungsmittel
arbeitet. Zu diesem Zweck setzt man in der ersten
Stufe 140 g Diisopropylbenzol zu und verdünnt am Schluß
der ersten Stufe mit nur 70 g Xylol. In der zweiten Stufe
arbeitet man wie im Beispiel 1.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
wobei aber in der zweiten Stufe das als Lösungsmittel
verwendete Xylol durch eine Petroleumfraktion
mit aromatischen Charakter ersetzt wird, welche folgende
Eigenschaften hat:
Dichte bei 15°C: 0,8765
Destillation bei einem Druck von 759 mm (ASTM D-850)
Anfangspunkt 161°C
Endpunkt 185°C
Entflammungspunkt im geschlossenen Gefäß (ASTM D-56): 43°C
Destillation bei einem Druck von 759 mm (ASTM D-850)
Anfangspunkt 161°C
Endpunkt 185°C
Entflammungspunkt im geschlossenen Gefäß (ASTM D-56): 43°C
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1,
ersetzt aber die in der ersten Stufe eingeführte
Menge Polyisobuten durch 33,6 g (0,2 Mol) Tetrapropylen.
In einen mit einem Heizsystem versehenen 1000 cm³-
Reaktor gibt man unter Rühren 185 g (0,2 Mol) eines
flüssigen Polyisobutens mit einem Molekulargewicht von
920 und 46,8 g (0,3 Mol) Tetrahydrophthalsäureanhydrid.
Das Gemisch wird 6 Stunden unter Rühren auf 196°C erhitzt.
Nach dieser ersten Stufe (Umwandlungsgrad des Anhydrids
47%) läßt man die Temperatur sinken und verdünnt das
Reaktionsgemisch dann mit 232 g der im Beispiel 4 beschriebenen
Petroleumfraktion. Anschließend gibt man bei
Normaltemperatur unter Rühren eine Lösung von 97,5 g
(0,3 Mol) N-Oleyl-Propan-1,3-Diamin im gleichen Lösungsmittel
zu, wobei man darauf achtet, daß die Temperatur
des Gemischs während der Zugabe 60°C nicht übersteigt.
Nach Zugabe des Amins wird das Gemisch 3 Stunden unter
Rückfluß erhitzt, wobei das während der letzten Stufe
gebildete Wasser azeotrop extrahiert wird. Man isoliert
5,4 ml Wasser (0,3 Mol); das entspricht der Bildung von
einem Mol Wasser pro Anhydrid-Funktion, die in das Reaktionsmilieu
eingeführt wird. Man erhält das Additiv gelöst
in der Petroleumfraktion in einer Menge von etwa 50 Gew.-%.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2,
wobei man die 0,36 Mol Oleyl-Propan-Diamin durch
0,36 Mol N-Isostearyl-Dipropylen-Diamin ersetzt.
Man erhält auf gleiche Weise eine Lösung von etwa 50 Gew.-%
des Additivs.
Man wiederholt Beispiel 6, wobei man das Tetrahydrophthalsäureanhydrid
durch 40,6 g (0,26 Mol) Nadinsäureanhydrid
und das Oleyl-Propan-Diamin durch 85 g (0,26 Mol) N-Iso-
Stearyl-Propan-1,3-Diamin ersetzt. Man isoliert 4,7 ml
Wasser (0,26 Mol). Die erhaltene Lösung des Additivs
hat eine Konzentration von etwa 50 Gew.-%.
Man wiederholt Beispiel 6, wobei man das Tetrahydrophthalsäureanhydrid
durch 63,7 g (0,35 Mol) Methyl-Nadinsäureanhydrid
und das Oleyl-Propan-Diamin durch 114,5 g
(0,35 Mol) N-Stearyl-Propan-1,3-Diamin ersetzt. Man isoliert
6,3 ml Wasser (0,35 Mol). Die erhaltene Lösung
des Additivs hat eine Konzentration von etwa 50 Gew.-%.
Der Umwandlungsgrad des Anhydrids während der ersten Stufe
beträgt im Beispiel 8 38,5%, im Beispiel 9 40% und
in den Beispielen 2, 3, 5 und 6 44 bzw. 46 bzw. 54 bzw.
47%.
Die gemäß Beispiel 1 und 2 hergestellten Produkte werden
als Additive in Benzinen verwendet und man bestimmt die
Leistung der auf diese Weise erhaltenen Benzine in einer
Reihe von Tests, die im folgenden beschrieben werden.
Das Verfahren ISD (Induktions-System-Niederschlag) wird
nach der Laboratoriumsmethode des Southwest Research
Institute (San Antonio Texas) durchgeführt; vergleiche:
A.A. Johnston und E. Dimitroff, SAE Transaction, Vol. 75,
Seite 885-891, Artikel 660 783 (1969).
Hierbei wird die thermische Stabilität eines Additivs
in Lösung in einem Supertreibstoff bestimmt, indem man
seine Passage über heiße Oberflächen eines laufenden
Motors und insbesondere auf den Zuleitungsventilen
simuliert.
Die Produkte von Beispiel 1 und 2 werden in einer
Konzentration von 250 ppm dem Supertreibstoff zugesetzt.
Die Resultate sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Diese enthält ferner die Resultate mit einem Supertreibstoff,
der nur 100 ppm eines handelsüblichen Additivs A
enthält.
Tests (getestete Produkte) | |
Niederschläge auf 200°C heißen Oberflächen in mg (Test ISD) | |
Supertreibstoff + Verbindung des Beispiels 1 (250 ppm) | |
0 | |
Supertreibstoff + Verbindung des Beispiels 2 (250 ppm) | 0,1 |
Supertreibstoff + handelsübliches Additiv A (100 ppm) | 1,8 |
Die Verbindungen der Beispiele 3, 4 und 5 liefern im ISD-
Test einen Niederschlag von weniger als 0,2 mg.
Die Produkte von Beispiel 1 und 2 werden wieder bei einem
Supertreibstoff in einer Konzentration von 100 ppm verwendet.
Der Korrosionstest besteht darin, daß man die Korrosion
von zylindrischen Proberöhrchen aus poliertem normalem
Stahl durch synthetisches Meerwasser nach der modifizierten
ASTM-D 665-Norm untersucht (Temperatur 32,2°C; Dauer 20 Stunden).
Die Resultate sind in Tabelle II angegeben, welche außerdem
zu Vergleichszwecken die Resultate mit einem Supertreibstoff
ohne Zusatz und mit einem Supertreibstoff unter
Zusatz eines handelsüblichen Additivs B in der gleichen
Konzentration von 100 ppm enthält.
Tests (Untersuchte Produkte) | |
Korrosion % | |
Supertreibstoff ohne Zusatz | |
100 | |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 1 (100 ppm) | 0,1 |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 2 (100 ppm) | 0 |
Supertreibstoff + handelsübliches Additiv B (100 ppm) | 95 |
Die Versuche mit den Produkten von Beispiel 3 bis 5 führen
zu einem Korrosionsgrad von 0,1 bis 5% an der Oberfläche.
Der Versuch mit Vergasern auf der Ablagerungsbank wird
nach dem Verfahren BNPeR5 GTL von ELF/IFP durchgeführt.
Die Methode besteht darin, daß man bei einem Motor auf
der Versuchsbank die Fähigkeit eines Treibstoffs testet,
einen Vergaser sauber zu halten.
Der Test dauert 12 Stunden und umfaßt 2 Perioden von je
6 Stunden, die durch einen 18stündigen Stillstand unterbrochen
sind. Die Verschmutzung des Vergasers wird begünstigt,
wenn man im Kreislauf eine Fraktion des Auspuffgases
zurückleitet.
Eine Technik der visuellen Bewertung des Vergaserkörpers
ergibt die quantitativen Resultate von 0 bis 10.
10 bedeutet einen neuen Vergaser
0 einen verschmutzten Vergaser
0 einen verschmutzten Vergaser
Die Bewertung berücksichtigt die Existenz, die Farbe und
Position der Niederschläge im Vergaser und auf der Zufuhrklappe.
Die Produkte der Beispiele 1 und 2 werden in einer Menge
von 250 ppm bezogen auf das Gewicht des Supertreibstoffs
verwendet. Die Resultate sind in Tabelle III angegeben,
welche außerdem zu Vergleichszwecken die Resultate mit
einem Supertreibstoff ohne Zusatz und einem Supertreibstoff
mit einem handelsüblichen Additiv B in einer Konzentration
von 276 ppm enthält.
Motorversuche (Untersuchte Produkte) | |
Verschmutzung des Vergasers Endwert/10 | |
Supertreibstoff ohne Zusatz | |
3,0 | |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 1 (250 ppm) | 8,1 |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 2 (250 ppm) | 8,1 |
Supertreibstoff + handelsübliches Additiv B (276 ppm) | 7,45 |
Der Versuch mit Zuleitungsventilen auf der Ablagerungsbank
wird nach der Methode der Forschungs- und Entwicklungsabteilung
der Deutschen BP-Aktiengesellschaft Hamburg
durchgeführt.
Auf der Versuchsbank wird die Fähigkeit eines mit Zusätzen
versehenen Supertreibstoffs bestimmt, die Reinheit
von Zuleitungsventilen aufrecht zu erhalten. Der Versuch
besteht darin, daß man einen 1,25-Motor Opel Kadett
mit einem Doppelvergaser ausstattet. Dadurch kann man
gleichzeitig entweder ein Additiv in zwei verschiedenen
Konzentrationen oder zwei verschiedene Additive oder
einen mit einem Zusatz versehenen Supertreibstoff im Vergleich
zum gleichen Supertreibstoff ohne Zusatz untersuchen.
Der Versuch simuliert eine Folge des Laufs im
Leerlauf und im Normalbereich mit 35,50 und 80 km
pro Stunde.
Der Programmablauf an der Versuchsbank ist wie folgt:
Versuchsdauer 40 Stunden:
Versuchsdauer 40 Stunden:
30 Sekunden Leerlauf mit 1000 Touren pro Minute
1 Minute pro 3000 Touren pro Minute (gleich 80 km pro Stunde)
1 Minute bei 1300 Touren pro Minute (gleich 35 km pro Stunde)
1 Minute bei 1850 Touren pro Minute (gleich 50 km pro Stunde)
1 Minute pro 3000 Touren pro Minute (gleich 80 km pro Stunde)
1 Minute bei 1300 Touren pro Minute (gleich 35 km pro Stunde)
1 Minute bei 1850 Touren pro Minute (gleich 50 km pro Stunde)
Am Versuchsende wird der Zustand der Ventilstößelseitenwand
in der Nachbarschaft des Ventiltellers der Ansaugventile
in Milligramm Niederschlag pro Ventil eingetragen,
wodurch der Additiv enthaltende Treibstoff im Vergleich
zum Treibstoff allein getrennt gekennzeichnet wird.
Die gemäß Beispiele 1 und 3 hergestellten Produkte werden
in einer Menge von 250 ppm im Supertreibstoff verwendet.
Die Resultate sind in der folgenden Tabelle IV angegeben,
welche gleichfalls die Resultate mit einem Supertreibstoff
ohne Zusatz und einem Supertreibstoff mit handelsüblichem
Additiv A in einer Menge von 167 ppm enthält.
Motorversuche (Untersuchte Produkte) | |
Verschmutzung der Zuleitungsventile in mg Niederschlag/Ventil | |
Supertreibstoff ohne Zusatz | |
256-287 | |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 1 (250 ppm) | 82 |
Supertreibstoff + Verbindung von Beispiel 2 (250 ppm) | 99 |
Supertreibstoff + handelsübliches Additiv A (167 ppm) | 259 |
Die Produkte von Beispiel 4 bis 9 wurden in gleicher Weise
untersucht: Sie haben ebenfalls gute detergierende Eigenschaften
und widerstehen dem Verschmutzen der Ventile.
Der in dieser Offenbarung benutzte Ausdruck "ppm" bedeutet
wie üblich: Teile pro Million Teile (in Gewichtsangaben).
Claims (7)
1. Stickstoff-Komposition mit detergierenden Eigenschaften,
erhalten aus Olefin, Säureanhydrid und Amin,
dadurch gekennzeichnet,
daß man sie nach folgendem Verfahren herstellt:
- a) in der ersten Stufe Reaktion mindestens eines ungesättigten Anhydrids mit mindestens einem Olefin, wobei die Reaktion unterbrochen wird, sobald mindestens 20% und maximal 80% des Anhydrids reagiert haben,
- b) in der zweiten Stufe Reaktion des in der ersten Stufe erhaltenen Produkts mit einem Polyamin der allgemeinen Formel in welcher R′ ein einwertiger aliphatischer Rest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und m eine Zahl von 1 bis 10 bedeuten, wobei in der ersten Stufe 1 bis 2,5 Mol an ungesättigtem Anhydrid pro Mol Olefin und in der zweiten Stufe 0,9 bis 1,2 Mol Polyamin pro Mol des am Anfang der ersten Stufe eingesetzten ungesättigten Anhydrids verwendet werden.
2. Komposition gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Stufe des Verfahrens zu ihrer Herstellung
auf 140 bis 250°C und in der zweiten Stufe auf 120 bis 200°C
erhitzt wird.
3. Komposition gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Stufe des Verfahrens zu ihrer Herstellung
1,1 bis 1,5 Mol des ungesättigten Anhydrids pro Mol Olefin
verwendet werden.
4. Komposition gemäß Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Olefin 20 bis 200 Kohlenstoffatome enthält.
5. Komposition gemäß Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ungesättigte Anhydrid der allgemeinen Formel
in welcher R¹ und R² jeweils ein Wasserstoffatom oder einen
einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen
bedeuten, oder der allgemeinen Formel
entspricht, in welcher R⁴ und R⁵ jeweils ein Wasserstoffatom
oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen, R³ und R⁶ jeweils ein Wasserstoffatom
bedeuten oder zusammen einen zweiwertigen Rest mit 1 bis 2
Kohlenstoffatomen, d. h. ein Element eines Endozyklus bilden.
6. Komposition gemäß Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man bei ihrer Herstellung als ungesättigtes Anhydrid
Maleinsäureanhydrid, Monomethyl-, dimethyl-, monoäthyl-,
diäthyl-, monopropyl-, dipropyl-, monoisopropyl-, diisopropyl-,
monododecyl- oder didodecyl-Maleinsäureanhydride, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Endomethylen-tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Methyl-Nadinsäureanhydrid oder ihre Gemische
und als Polyamin N-Oleyl-Propan-Diamin, N-Stearyl-Propan-
Diamin, N-Isostearyl-Propan-Diamin, N-Oleyl-Dipropylen-Triamin,
N-Stearyl-Dipropylen-Triamin oder N-Isostearyl-Dipropylen-
Triamin bzw. deren Gemische verwendet.
7. Verwendung einer Komposition gemäß Ansprüchen 1 bis 6,
als detergierendes Additiv für Fahrzeug-Benzin (=Auto-Benzin).
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