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Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung mit einer
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flexiblen, zylinderförmigen Folie Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Auskleiden einer Rohrleitung, eines Rohrs oder dgl. mit einer
flexiblen, zylinderförmigen Folie und insbesondere auf ein Verfahren zum Beschichten
der Innenwand einer Rohrleitung, eines Rohrs oder dgl. mit einer flexiblen, zylinderförmigen
dünnen Folie ohne irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Länge, des Durchmessers
und des Aufbaus der Rohrleitung.
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In den verschiedensten Anlagen und Vorrichtungen verwendete Rohrleitungen,
Rohre und dgl. sind mitunter über mehrere tausend Meter und mehr in unterschiedlichen
Ausbildungen und Anordnungen verlegt. Auch werden unterschiedliche Mittel durch
die Leitungen gefördert, wie etwa öl, dessen Produkte, chemisch reaktive Substanzen
und Schmutzwasser, wobei ein großes Problem darin besteht, die Innenwand derartiger
Rohrleitungen gegenüber Korrosion und Verschleiß zu schützen. Bislang sind Leitungen
mit einem relativ großen Durchmesser durch Arbeitskräfte mit einer korrosionsbeständigen
Farbe beschichtet oder bestrichen worden. Eine solche Arbeit ist allerdings nicht
bei langen Rohrleitungen auszuführen, da hierfür eine große Anzahl von Arbeitsvorgängen
erforderlich wäre. Darüberhinaus können auf diese Weise auch nicht Leitungen bearbeitet
werden, welche bereits verlegt worden sind oder die bei einer großen Länge einen
kleinen Durchmesser aufweisen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem eine Rohrleitung in einfacher und zweckmäßiger Weise mit einer flexiblen,
zylinderförmigen Folie ausgekleidet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
angegebenen
Merkmale gelöst, wobei eine zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens im Anspruch
2 angegeben ist.
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Nach Maßgabe der Erfindung kann die Innenwand einer relativ langen
Leitung mit einer flexiblen, zylinderförmigen Folie beschichtet werden. Dies erfolgt
unter Verwendung eines mit einer Leine verbundenen Molchs bzw. SchruLblocks, welcher
durch die Leitung geführt wird, wobei die Folie in die Leitung unter Einsatz der
Leine eingebracht und dann die Folie von innen her mit einem Druck beaufschlagt
wird, so daß die Innenfläche der Leitung mit der Folie beschichtet und hierdurch
die Leitung gegen Korrosion und Verschleiß geschützt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf eine Leitung anwendbar, welche
verlegt werden soll, wie auch auf eine Leitung, welche bereits verlegt worden ist,
ohne daß irgendwelche Beeinträchtigungen hinsichtlich Länge, Durchmesser und Aufbau
der Leitung bestehen. Korrosion und Verschleiß der Innenfläche der Leitung werden
dadurch verhindert, indem die Leitung mit einer korrosionsbeständigen und verschleißbeständigen
zylindrischen Folie beschichtet wird.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Darin zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teils einer
Rohrleitung zur Verdeutlichung eines anfänglichen Verfahrensschrittes, Fig. 2 eine
Ansicht ähnlich Fig. 1 zur Erläuterung des darauffolgenden Verfahrensschrittes sowie
Fig. 3 eine teilweise vergrößerte Ansicht der mit der Folie nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren beschichteten Leitung.
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In Fig 1 ist eine Rohrleitung 1 dargestellt, auf welche das erfindungsgemäße
Verfahren Anwendung findet. Ein sogenannter Molch bzw. Schrubblock 2 ist in ein
Ende (Einlaßende) der Rohrleitung 1 eingesetzt und dort angeordnet. Der Schrubbblock
2 umfaßt einen Körper aus einem geeigneten Kunststoff und eine Anzahl von metallischen
Stiften oder Bolzen, welche auf einer Außenfläche des Körpers vorgesehen sind. Obgleich
für das Verfahren beliebige bekannte Schrubblöckc Anwendung finden können, wird
zweckmäßigerweise ein in der US-PS 4 244 073 beschriebener Block verwendet. Der
Schrubblock 2 ist an seinem hinteren Ende mit einer flexiblen Leine 3 verbunden,
die länger als die gesamte axiale Länge der Rohrleitung 1 ist.
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Auf die hintere Stirnfläche des Blocks 2 wird ein hoher hydrostatischer
Druck aufgegeben, so daß der Block 2 in der Leitung 1 zum gegenüberliegenden Ende
oder Auslaßende gefördert bzw. gestoßen und auf diese Weise Rost, Schmutzansätze
oder andere an der Innenwand der Leitung klebende oder anhaftende Fremdkörper durch
die Stifte des Blocks 2 abgekratzt bzw.
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entfernt und dann durch den Wasserstrom zum Auslaßende der Leitung
1 und schließlich nach außen gefördert werden. Bekanntermaßen kann ein bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeter Molch bzw. Schrubblock durch einen L-förmig oder S-förmig
gebogenen oder einen eingeschnürten Abschnitt der Leitung geführt werden.
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Wenn der Schrubblock 2 aus dem Auslaßende der Leitung 1 gestoßen ist,
verläuft die Leine 3 axial durch die Leitung.Für die sichere Ausführung der nachfolgenden
Verfahrensschritte ist es erforderlich, eine dickere oder stärkere Leine durch die
Leitung 1 zu führen, wobei die dickere oder stärkere Leine am Einlaßende der Leitung
1 mit dem hinteren Ende der Leine 3 verbunden und die Leine 3 dann mittels einer
entsprechenden Winde am gegenüberliegenden Ende der Leitung gezogen wird.
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Schließlich wird eine flexible, zylindrische dünne Folie 4,
die
an der Innenwand der Leitung befestigt werden soll, mit ihrem einen Ende mit dem
hinteren Ende der Leine 3 verbunden; wie aus Fig. 3 hervorgeht . Die zylindrische
Folie 4 besteht aus einem geeigneten Kunststoff, wie etwa Polyester oder Polyamid
und besitzt eine Länge, die mindestens gleich der Länge der Leitung 1 ist. Vorzugsweise
liegt die Dicke der Folie 4 innerhalb des Bereichs von 50 - 500 Micrometcr und ist
der Außendurchmessc#r der Folie in deren aufg#weitetem Zustand etwa 0,3 mm kleiner
als der Innendurchmesser der Leitung 1. i)te Leine 3 wird da:#n am Auslaßende der
Leitung 1 solange aufaewickelt, bis die Folie 4 sich durch die Leitung erstreckt.
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Die Leine 3 wird dann von der Folie 4 abgenommen.
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Schließlich wird ein weiterer Molch 5 in das Innere der Folie 4 am
Einlaßende der Leitung 1 eingesetzt. Die hintere Stirnfläche des Molchs 5 wird mit
Flüssigkeitsdruck beaufschlagt, so daß der Molch durch die Folie 4 befördert wird.
Der Molch 5 besteht aus einem Kunststoff ähnlich dem des Körpers des Schrubblock
2, wobei jedoch beim Molch 5 keine Stifte und keine Bolzen vorgesehen sind. Der
Molch 5 weist derartige Abmessungen auf, daß dann, wenn der Molch 5 innerhalb der
Folie vorgetrieben wird, Luft aus dem Zwischenraum zwischen der Leitung 1 und der
Folie 4 herausgedrückt wird, so daß die folie 4 gleichmäßig und glatt gegen die
Innenwand der Leitung gedrückt wird, wie aus Fig. 3 hervorgeht . Nachdem der Molch
an das Auslaßende der Leitung 1 betiördert worden ist, wir die Folie 4 über etwa
24 - 48 Stunden einem inneren i{ydrauli.\-uruck ausgesetzt@ Vorzugsweise wird clicscr
Druck innerhalb 2 eines 13erelohs von etwa 5 - 10 kg/cm gehalten. Aufgrund dieses
inneren Flüssigkeitsdrucks wird die Folie 4 plastisch verformt, so daß die Innenwand
der Leitung vollständig ausgekleidet bzw. beschichtet wird. Bei Bedarf kann auf
die Außenflä-Lie der Folie ein geeignetes Klebemittel aufgebracht werden, so daß
die Folie vollständig an die Leitung befestigt wird.
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Falls auf der Innenfläche der Leitung eine mehrlagige Beschichtung
vorgesehen werden soll, wird das vorbeschriebene
Verfahren solange
wiederholt, bis die erforderliche Anzahl von Beschichtungslagen ausgebildet ist.
Die Verwendung einer dünnerwandigen Folie erzeugt eine gleichmäßige Beschichtung
am gebogenen und am eingeschnürten Aschnit der Leitung olllle eine Verdrehung oder
Verdrillung der Folie.
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Um die Folie 4 vor einer Verdreh- oder Verdrillbewegung der Leine
3 zu schützen, kann das vordere Ende der Folie 4 mit dem hinteren Ende der Leine
3 durch ein Lager 6 oder eine Führung verbunden werden. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
umfaßt das Lager 6 einen mit der Leine 3 verbundenen Körper und eine Anzahl flexibler;
sich vom Körper radial nach außen erstrekkender Arme.
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Mit dem oben beschriebenen Aufbau ist das erfindungsgtMmäße Verfahren
insofern von Vorteil, weil der Innenraum irgendwelcher Leitungen einschließlich
einer verlegten Leitung ohne Beeinträchtigungen der Länge und des Durchmessers der
Leitung gereinigt und mit einer zylinderförmigen Folie ausgekleidet werden kann,
so daß die Leitungen gegen Korrosion und Verschleiß geschützt und hierüber die Lebensdauer
der Leitungen in außerordentlich starkem Maße verlängert werden kann. Die Folie
kann gleichmäßig und glatt auf Biegungen und eingeschnürte Abschnitte der Leitungen
aufgebracht und der Ströniungswiderstand der Leitungen kann herabgesetzt werden,
so daß ein ruhiger Fluidstrom ermöglicht isl.