DE3123970C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Amiden der Methacrylsäure durch
Aminolyse von Estern der Methacrylsäure
in Gegenwart von Katalysatoren.
Die Aminolyse von Estern, normalerweise ein relativ
günstiges und eindeutiges Verfahren zur Herstellung
von Säureamiden, wird problematisch, wenn es sich um
die Umsetzung von α,β-ungesättigten Estern handelt.
Amine reagieren im allgemeinen bevorzugt durch Anlagerung
an eine solche aktivierte Doppelbindung im Sinne der
Michael-Addition. Werden Acryl- oder Methacrylsäureester
mit der molaren Menge eines Amins umgesetzt, so erhält
man im Temperaturbereich unter 180°C als Hauptprodukte
die entsprechenden β-Aminopropionsäure- bzw. -isobuttersäureester.
Weitere Reaktionsmöglichkeiten stellen die
Polymerisation der Anfangs- bzw. Endprodukte und die
Anlagerung an die Doppelbindung der Endprodukte dar.
Die unerwünschte Michael-Addition von Aminen an Ester
der Acryl- oder Methacrylsäure soll nach dem Verfahren der
US-PS 27 19 175 dadurch ausgeschlossen werden, daß man
die Umsetzung in der Gasphase bei 300-550°C an Feststoffkontakten
wie Vanadin-Aluminiumoxiden mit einigen
Sekunden Verweilzeit durchführt. Bei den hohen Umsetzungstemperaturen
laufen jedoch unkontrollierte
Neben- und Zersetzungsreaktionen ab, so daß die
Ausbeuten 50% in der Regel nicht überschreiten.
Nach der US-PS 25 29 838 erhält man N,N-Dialkyl-acrylamide bei
etwas niedrigeren Temperaturen (150-400°C) durch
Umsetzung niederer Acrylsäureester mit höherkettigen
sekundären Aminen. Allerdings scheint auch hier die Ausbeute
in der Regel ca. 20% nicht zu überschreiten.
Man hat daher versucht, in einer zweistufigen Reaktion
zum Ziel zu kommen.
Bei dem Verfahren der DE-AS 25 02 274 wird in der
ersten Stufe 1 Mol eines Acryl- oder Methacrylsäureesters
mit 2 Molen eines tertiären Aminoalkylamins bei
einer Temperatur unterhalb 200°C umgesetzt, wobei
Michael-Addition und Aminolyse nebeneinander ablaufen.
In der zweiten Stufe wird das entstandene substituierte
3-Aminopropionamid auf 180-300°C erhitzt und das
gebildete N-(tert.-Aminoalkyl)-acrylamid durch
Destillation aus dem Reaktionsgemisch isoliert.
Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, den Reaktionsverlauf
durch Anwendung von Katalysatoren in die gewünschte
Richtung zu lenken:
Die Herstellung von Acrylamiden der Methacrylsäure durch Umsetzung von Methylmethacrylat mit (phenylsubstituierten) Anilinen unter Katalyse mit Alkalialkoholat ist in der US-PS 39 45 970 beschrieben worden, ebenfalls die Herstellung von Amiden durch Reaktion von ungesättigten Estern mit aromatischen Aminen in Gegenwart von Alkoxiden oder Amidbasen (US-PS 39 07 893).
Die Herstellung von Acrylamiden der Methacrylsäure durch Umsetzung von Methylmethacrylat mit (phenylsubstituierten) Anilinen unter Katalyse mit Alkalialkoholat ist in der US-PS 39 45 970 beschrieben worden, ebenfalls die Herstellung von Amiden durch Reaktion von ungesättigten Estern mit aromatischen Aminen in Gegenwart von Alkoxiden oder Amidbasen (US-PS 39 07 893).
Aus der PCT-Intern.-OS 79 00 628 ist die Herstellung
von Amiden des Phenylendiamins durch Aminolyse des
Methacrylsäuremethylesters in Gegenwart eines Alkalialkoholats
bekannt.
Die DE-AS 21 10 060 betrifft ein Verfahren, bei dem C₈-C₂₄-Carbonsäuren
bzw. deren Ester mit primären und sekundären Aminen in Gegenwart von
Orthoestern, Komplexverbindungen, Halogenverbindungen und/oder Acrylverbindungen
des Titans, Zirkons oder Tantals umgesetzt werden.
In der DE-OS 28 09 102 wird die Herstellung von Acryl-
oder Methacrylamiden durch Umsetzung von Estern der
entsprechenden Säure mit einem Unterschuß bis zu einem
geringen Überschuß eines Amins unter Erhitzen und unter
autogenem Druck in homogener Phase, vorzugsweise unter
Protonenkatalyse, gelehrt.
Aus der DE-OS 28 16 516 ist ein Verfahren zur Herstellung
von N-substituierten Acryl- oder Methacrylamiden bekannt,
bei dem Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure zwischen
50 und 180°C mit aliphatischen oder aromatischen Aminen
in Gegenwart von katalytischen Mengen eines Dialkylzinnoxids
umgesetzt werden.
Zwar geben insbesondere die beiden zuletzt angegebenen
Offenlegungsschriften technisch gangbare Wege zur
Herstellung von Acryl- bzw. Methacrylsäureamiden an,
aber es bestand weiterhin das Bedürfnis nach einheitlich
verlaufenden Syntheseverfahren mit guten Ausbeuten, bei
denen z. B. die konkurrierende Michael-Addition an die
Doppelbindung möglichst unterdrückt werden sollte.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die
Herstellung N-substituierter Amide der
Methacrylsäure aus den Estern dieser Säure zu
verbessern, insbesondere das Verfahren zu vereinfachen
und die Ausbeute zu erhöhen.
Es wurde nun gefunden, daß ausgehend von Alkylestern
der Methacrylsäure N-substituierte
Methacrylamide in guter Ausbeute und hoher
Einheitlichkeit hergestellt werden können, wenn man
die Alkylester mit mindestens eine NH-Gruppe enthaltenden
Aminen, insbesondere primären oder sekundären aliphatischen
oder aromatischen Aminen bei Temperaturen zwischen 50 und
180°C in Gegenwart von Verbindungen des vierwertigen Titans
als Katalysatoren umsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zur Herstellung der Säureamide der allgemeinen Formel I
worin R₂ Wasserstoff,
einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls
cyclischen, gegebenenfalls substituierten, gesättigten
oder ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder einen gegebenenfalls substituierten
Arylrest und einen Alkenylcarboxamidorest, der mit
einem gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls
substituierten Alkylrest oder einem gegebenenfalls
substituierten Arylrest substituiert sein kann und R₃
Wasserstoff oder einen gegebenenfalls verzweigten,
gegebenenfalls cyclischen, gegebenenfalls substituierten,
gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen bedeutet, oder worin R₂ und R₃ unter
Einbeziehung des Stickstoffs und gegebenenfalls
weiterer Heteroatome wie Stickstoff, Sauerstoff oder
Schwefel einen fünf- oder sechsgliedrigen Ring bilden,
wobei ein Ester der allgemeinen Formel II
worin R₁
einen Alkylrest mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 2
Kohlenstoffatomen bedeutet, mit einem Amin
worin R₂ und R₃ die oben bezeichneten Bedeutungen besitzen,
unter gleichzeitiger Bildung des Alkohols R₁OH (der
Formel IV), worin R₁ die oben bezeichnete Bedeutung
besitzt, in Gegenwart von Verbindungen des vierwertigen
Titans
umgesetzt wird.
Die Bedeutung der Reste R₂ und R₃ im Amin der allgemeinen
Formel III soll u. a. einen gegebenenfalls substituierten
Aralkylrest umfassen.
Als Substituenten, welche die Reste R₂ bzw. R₃ - wie
vorstehend definiert - ihrerseits besitzen können, seien
besonders die Carboxy, Alkoxycarbonyl-, (Alkyl)-Carbamoyl-,
die Sulfo-, Sulfonamido- und speziell die (Alkyl)-Amino-Gruppen
genannt. Soweit die Substituenten eine oder zwei
Alkylreste tragen, handelt es sich vorzugsweise um
solche mit 1-6 Kohlenstoffatomen.
Das Amin der allgemeinen Formel III kann im engeren Sinne
durch die Formel III′
dargestellt werden, worin R₂ die oben bezeichneten Bedeutungen
besitzt und A für einen Rest -(CR₄R₅) n steht
oder für einen Cyclohexyl-, Phenyl- oder Naphthylrest,
wobei R₄ Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest, R₅ Wasserstoff
oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
X Wasserstoff oder eine Gruppe -COOH, -CONR₆R₇ -COOR₈,
-SO₃H, -SO₂NR₆R₇ oder NR₆′R₇′ und n eine ganze Zahl
von 1 bis 18 bedeutet, mit der Maßgabe, daß n nur für 1
stehen kann, sofern X nicht die Bedeutung -NR₆′R₇′ besitzt
und wobei R₆ und R₇, sowie R₆′ und R₇′ unabhängig
voneinander für Wasserstoff oder für einen Alkylrest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen oder A zusammen mit X
einen Allyl- oder einen Alkenylcarboxamidorest bildet.
Vorwiegend werden R₄ und/oder R₅ (sofern sie Alkylreste
bedeuten) nur einmal pro Molekül für einen Alkylrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und im übrigen für
Wasserstoff stehen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel III umfassen
somit z. B. Aminosäuren, deren Ester und Amide, wie
z. B. Glycin, Alanin sowie Alkylendiamine, beispielsweise
Äthylendiamin, Propylendiamin, Hexamethylendiamin, Phenylendiamin,
Neopentandiamin und Dimethylaminoneopentanamin,
sowie Sarkosin. Falls im Rahmen der vorliegenden Erfindung
solche Verbindungen der allgemeinen Formel III eingesetzt
werden, die eine zweite primäre oder sekundäre Aminogruppe
enthalten, z. B. Alkylendiamine, so ist eine Umsetzung mit
zwei Molekülen des α,β-ungesättigten Esters der allgemeinen
Formel III möglich. Dieser Typ der Umsetzung zu einer Bis-Amidoverbindung
ist ebenfalls in den nachgesuchten Schutz
einbezogen.
Als Katalysatoren dienen
erfindungsgemäß Verbindungen
des vierwertigen Titans
(vgl. J. Bailar et al. in
"Comprehensive Inorganic Chemistry" Vol. III, Pergamon
Press, 1973). Hervorgehoben seien Alkoxide, Aryloxide
sowie Vertreter mit Säureanionen, insbesondere organischer
Säuren im Molekülverband, wobei gegebenenfalls komplexe
Strukturen gebildet werden können ferner Amide der Metalle.
Beispielhaft seien genannt Metallverbindungen der Formel
Ti(OR₉)₄ (V)
worin
R₉ einen Alkylrest,
vorzugsweise mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, speziell
mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen oder einen Arylrest,
insbesondere einen Phenyl- oder o-Xylenylrest oder R₉
einen Rest
bedeutet, wobei R₁₀ für einen gegebenenfalls verzweigten,
gegebenenfalls ungesättigten Alkylrest oder einen Arylrest
steht, oder R₁₀ zusammen mit dem Sauerstoff ein enolisches
System wie z. B. Acetylaceton bildet, sowie die analog den
Alkoxiden aufgebauten Amide.
Besonders bevorzugt werden Titan-IV-alkoxide,
mit Propanol und Butanol.
Dienlich sind ferner Verbindungen des Titans mit Säuren
wie z. B. der Acryl und/oder der Methacrylsäure.
Weiter seien genannt die Acetylacetonate
des Ti.
Gegebenenfalls können sich auch verschiedene Typen von
Substituenten z. B. (OR₁₀) im Molekülverband befinden.
Als besonders günstig hat sich eine Kombination der obengenannten
Katalysatoren mit den in der DE-OS 28 16 516
empfohlenen Katalysatoren, d. h. mit Dialkylzinnoxiden
der Formel VI
OSn(R₁₁)₂ (VI)
worin R₁₁ fürf einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
steht, herausgestellt.
Besonders genannt sei die Kombination von Verbindungen
des Ti-IV, insbesondere des Ti(OC₃H₇)₄ mit den Dialkylzinnoxiden
der Formel VI, insbesondere dem Dibutylzinnoxid.
Besonders bevorzugt sind kombinierte Katalysatoren aus
den Metallverbindungen der Formel V mit den Dialkylzinnoxiden
der Formel VI, worin die Verbindungen der Formel VI
mehr als 50 Mol-% ausmachen, speziell solche, worin die
Verbindungen der Formel VI 60 bis 90 Mol-% ausmachen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Metallverbindungen
wie z. B. die Verbindungen der Formel V kommen zweckmäßig
in katalytischen Mengen zur Anwendung, beispielsweise
in Anteilen von 0,01 bis 10 Mol-%, vorzugsweise von 0,1
bis 5 Mol-%, bezogen auf das Amin (Formel III).
Im allgemeinen wird das Amin (Formel III) beim vorliegenden
Verfahren im Unterschuß eingesetzt, z. B.
von 0,05 bis 0,5 Mol Amin auf 1 Mol des Esters
(Formel II). Das Verfahren kann in einem geeigneten
Lösungsmittel wie z. B. Toluol, Xylol, Mesitylen, Decalin,
Pyridin, Tetrachloräthylen, vorzugsweise jedoch ohne
Lösungsmittel durchgeführt werden.
Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren
ausgehend vom Methyl- bzw. Äthylester
der Methacrylsäure (R₁= Methyl, Äthyl), da sie in
technischem Maßstab zur Verfügung stehen und der bei der
Reaktion abgespaltene Alkohol (R₂OH der Formel IV) leicht
aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden kann.
Besonders genannt sei die Ausführungsform mit primären
Aminen d. h. R₂ in Formel III steht für Wasserstoff, im
weiteren steht R₃ vorzugsweise für einen Substituenten,
der dem Amin einen Siedepunkt von 80°C verleiht.
Von besonderem
Interesse ist ferner die Umsetzung mit Aminoalkylaminen,
beispielsweise den Dialkylaminoalkylaminen wie dem Dimethylaminopropylamin,
dem Dimethylaminoneopentylamin
u. a., mit Aralkylaminen, aromatischen Aminen wie z. B.
Anilin, Naphthylamin, Benzylamin, sowie die Umsetzung
mit Alkylendiaminen zu Bisacrylamiden bzw. Bismethacrylamiden.
Die Umsetzung wird begünstigt, wenn der Siedepunkt des
Amins (Formel III) unter den Druckbedingungen, bei denen
das Verfahren durchgeführt wird, höher liegt als der
Siedepunkt des Reaktionsgemisches, weil dann der
abgespaltene Alkohol (Formel IV) mit einem Teil des Esters
(Formel II) azeotrop abgezogen werden kann, ohne daß ein
nennenswerter Anteil des Amins übergeht.
Formal reagieren äquimolare Mengen der Reaktionspartner
zu dem gewünschten Endprodukt. In der Praxis hat es sich
jedoch als zweckmäßig erwiesen, während der Umsetzung
den Ester stets im Überschuß zu halten. man läßt z. B. zu
dem Ester (Formel II), der den Katalysator enthält, das
Amin unter Umsetzungsbedingungen allmählich zulaufen.
Mit Vorteil arbeitet man bei Siedetemperaturen unter
Normaldruck, wobei ein Gemisch aus dem Ester und dem abgespaltenen
Alkohol abdestilliert wird. Die Menge des
Esters muß daher entweder von vornherein so hoch gewählt
werden, daß ein Esterüberschuß trotz der Destillationsverluste
während der Dauer der Umsetzung aufrechterhalten
werden kann, oder es wird zusammen mit dem Amin laufend
Ester zugeführt. Weniger zweckmäßig ist es, die Reaktion
unter totalem Rückfluß oder unterhalb der Siedetemperatur
durchzuführen, weil dann der abgespaltene Alkohol nicht
aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden kann. Das abdestillierte
Alkohol-Ester-Gemisch kann in an sich bekannter
Weise aufgearbeitet und der Ester in einem späteren
Ansatz wieder verwendet werden.
Bei der beschriebenen Arbeitsweise stellt sich die
Reaktionstemperatur je nach den Siedepunkten des verwendeten
Esters und des abgespaltenen Alkohols auf einen
zwischen 50 und 180°C liegenden Wert ein. In der Regel
liegt die Sumpftemperatur bei oder oberhalb der Siedetemperatur
des im Überschuß vorhandenen Esters (Formel II),
bei Verwendung von Methylmethacrylat (R₁= Methyl)
z. B. bei oder oberhalb 100°C. Sie soll zweckmäßigerweise
im Verlaufe der Umsetzung ansteigen, beispielsweise um
10-20°C, eventuell auch darüber hinaus. Die Kopftemperatur
liegt unterhalb des Siedepunkts bzw. beim
Siedepunkt des Esters, da im Verlauf der Reaktion ein
Gemisch aus Ester (Formel II) und Alkohol (Formel IV)
abdestilliert. Gegen Ende der Reaktion, wenn die Alkoholabspaltung
nachläßt und die Konzentration des Esters im
Reaktionsgemisch sinkt, kann die Umsetzungstemperatur
auf 150°C gesteigert werden. Höhere Temperaturen
fördern die Bildung unerwünschten Polymerisats.
Das rohe Umsetzungsprodukt enthält das N-substituierte
Acrylamid in einer Ausbeute von meistens mehr als 80%,
bezogen auf das eingesetzte Amin. Als Nebenprodukte
sind in der Regel kleine Mengen des Michael-Addukts
aus dem Ester und dem Amin bzw. aus dem substituierten
Amid und dem Amin in dem Rohprodukt enthalten. Obwohl
in manchen Fällen das Rohprodukt unmittelbar zur
Herstellung von Polymerisationsprodukten verwendet
werden kann, wird in der Regel eine Reinigung durch
Umkristallisieren oder Destillation durchgeführt.
Dabei kann meistens auf eine Fraktionierungskolonne
verzichtet werden. Wenn die Destillation bei vermindertem
Druck und einer Siedetemperatur von etwa 150
bis 200°C durchgeführt wird, wird nach einem kurzen
Vorlauf das gewünschte Endprodukt in hoher Reinheit
gewonnen, wobei die Nebenprodukte der Umsetzung
größtenteils zersetzt werden. In der beschriebenen
Arbeitsweise läßt sich z. B. N-(Dimethylaminopropyl)methacrylamid
als 98%iges Produkt in einer Ausbeute
von etwa 95% d. Th., bezogen auf eingesetztes Dimethylaminopropylamin
gewinnen.
Zur Vermeidung von Polymerisationsverlusten ist es
zweckmäßig, die Umsetzung und Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches in Gegenwart von Polymerisationsinhibitoren,
wie Phenothiazin, durchzuführen.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Im Beispiel 1 wird eine allgemein anwendbare Ausführungsform
mit Benzylamin als Amin der Formel III
angegeben.
3 Mol Methylmethacrylat, 50 ppm Phenothiazin, 50 ppm
4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol und 0,05 Mol des
jeweiligen Katalysators wurden unter schwacher Lufteinleitung
und Rühren im 0,5-l-Vierhalskolben zum
Sieden erhitzt. Während 1 Stunde wurden nun 0,5 Mol
Benzylamin zugetropft und unter hohem Rücklauf das entstehende
Methanol/Methylmethacrylat-Azeotrop abdestilliert
(Badtemperatur ca. 160°C); danach ließ man weitere
5 Stunden unter Sieden und Methanol/Methylmethacrylat-Auskreisung
nachreagieren. Es wurden die in Tab. 1
angegebenen Produktausbeuten an N-Benzyl-methacrylsäureamid
erhalten.
3 Mol Methylmethacrylat wurden unter den in Beispiel 1
beschriebenen standardisierten Reaktionsbedingungen
mit jeweils 0,5 Mol Hexamethylendiamin, Dimethylaminopropylamin
bzw. Dimethylaminoneopentylamin in Gegenwart
von 0,05 Mol Titan-(IV)-propylat umgesetzt. Es wurden
folgende Produkt-Ausbeuten erhalten:
Analog den standardisierten Reaktionsbedingungen in Beispiel 1
wurden 3 Mol Methylmethacrylat mit 0,5 Mol Anilin in Gegenwart
katalytischer Mengen (insgesamt 0,05 Mol) Titan-(IV)-propylat
und der gemäß Tabelle 3 erforderlichen Menge Dibutyl-zinnoxid zum Methacrylsäureanilid
umgesetzt;
Ausbeuten s. Tabelle 3:
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Amiden der Methacrylsäure
durch Umsetzung von Alkylestern der Methacrylsäure mit Aminen bei
Temperaturen zwischen 50 und 180 Grad C,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung mit den Aminen in Gegenwart von katalytischen
Mengen von Verbindungen des vierwertigen Titans durchgeführt
wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig
Dialkylzinnoxide als Katalysatoren mitverwendet werden, vorzugsweise
in Anteilen von 60-90 Mol-% bezogen auf die Metallverbindungen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Titan-IV-alkoxide
gleichzeitig mit Dibutylzinnoxid verwendet werden.
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