DE312336C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G06—COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
- G06G—ANALOGUE COMPUTERS
- G06G3/00—Devices in which the computing operation is performed mechanically
- G06G3/08—Devices in which the computing operation is performed mechanically for integrating or differentiating, e.g. by wheel and disc
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Description
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Integriergerät
zur Bestimmung des Zeitintegrals einer veränderlichen Größe; ihr Wesen besteht
in der Anordnung eines oder mehrerer Kreisel, deren Pendelrahmen quer zur Kreiselachse drehbar
gelagert sind, derart, daß sich die Rahmen der Kreisel unter der Einwirkung je einer auf
ihre freien Enden ausgeübten Kraft X um einen dem Integralwert
X -dt
entsprechenden Winkel in einer zur Kraftwirkung senkrechten Richtung verdrehen. Das
geschilderte Integriergerät ist mannigfacher Anwendung fähig.
Die Zeichnungen dienen zur schematischen Veranschaulichung der Erfindung.
Wird auf das freie Ende der um ihr anderes Ende M pendelnden Achse eines schnell umlaufenden
Kreisels (Fig. 1) in der zur Achse senkrechten Richtung Q-P ein Druck von der
Größe P ausgeübt, so weicht das freie Ende der Achse vermöge der Kreiselwirkung bekanntlieh
nicht in Richtung des Druckes O-P, sondern in einer dazu senkrechten Richtung OS
aus. Die Achse des Kreisels ändert somit ihre Stellung von M-[O nach M-O1.
Bedeuten:
P den Druck in der Richtung O-P,
P den Druck in der Richtung O-P,
t die Zeitdauer der Einwirkung der Kraft P, J das Trägheitsmoment der umlaufenden
Massen des Kreisels,
u die Winkelgeschwindigkeit des Kreisels,
r den Hebelarm M-O, an dem die Kraft P wirkt, so bestimmt sich der Verdrehungswinkel φ der Achsenrichtung O-M um den Stützpunkt M (s. Föppl: »Technische Mechanik« BandIV) zu:
r den Hebelarm M-O, an dem die Kraft P wirkt, so bestimmt sich der Verdrehungswinkel φ der Achsenrichtung O-M um den Stützpunkt M (s. Föppl: »Technische Mechanik« BandIV) zu:
φ —
Ändert sich die Kraft P mit der Zeit, so kann diese Formel folgendermaßen umgeschrieben
werden:
hP-r-dt
oder wenn der konstante Wert
= A vor
das Integralzeichen gesetzt wird,
φ =
P-dt..
Es folgt, daß der Verdrehungswinkel proportional dem Zeitintegral der Kraftwirkung P ist;
er kann deshalb zur Messung dieses Integralwertes dienen.
Auf diese Weise ist es demnach möglich, das Zeitintegral
X- dt
irgendeiner veränderlichen Größe X zu bestimmen, sobald auf das freie Ende des Kreisels
mittels irgendwelcher technischen Hilfsmittel eine Kraft übertragen wird, welche sich jeweils
proportional der Größe X ändert, und der Winkel φ der sich dabei ergebenden Verdrehung
der Achsenrichtung des Kreisels gemessen wird. Ein Ausführungsbeispiel eines nach dem geschilderten
Grundsatz angeordneten Integrator-
geräts ist in Fig. 2 schaubildlich dargestellt. Das feste Querstück Q der Welle A trägt die
um Zapfen ζ drehbaren pendelnden Bügel B der beiden Kreisel K. Die symmetrisch ange-5
ordneten Bügel kämmen mit Zahnsegmenten s untereinander, so daß ihre Drehungen voneinander
abhängig sind. Wird auf die äußeren Enden der Bügel B ein Druck in Richtung der
Welle A übertragen, so weichen die Kreiselachsen in der durch die Pfeile angedeuteten
Richtung aus, verdrehen also die Welle A um einen dem Zeitintegral
P-dt
proportionalen Winkel. Der Ausschlag eines unmittelbar auf der Welle sitzenden oder mit
der Welle durch irgendwelche Übertragungsteile verbundenen Zeigers T dient somit zur
Ablesung des gesuchten Integralwerts.
Eine unmittelbare Anwendung des geschilderten Geräts ist die, daß das Gerät an einem
Fahrzeug angebracht wird, und zwar in der Weise, daß die Richtung der Welle A mit der
Fahrtrichtung zusammenfällt. Bei Geschwindigkeitsänderungen des Fahrzeugs wird, infolge
der Trägheit der Massen der Kreisel K und der Bügel B, gegebenenfalls auch besonderer,
zur Verstärkung der Wirkung an den Bügeln befestigter Zusatzmassen, auf die äußeren
Enden der Kreiselachse ein Druck übertragen, der jeweils der Beschleunigung w des
Fahrzeugs proportional ist. Der Verdrehungswinkel des Geräts ändert sich dadurch pro-
portional dem Wert:
/■
w · dt,
da aber der Wert
/■
w · dt
die Geschwindigkeit ν des Fahrzeugs angibt, so zeigt der Ausschlag des Zeigers T die jeweilige
Geschwindigkeit des Fahrzeugs an.
Eine andere Verwendungsmöglichkeit des Integriergeräts wäre beispielsweise die, daß die
Kraft an den freien Enden der Kreiselachsen durch elektromagnetische Anziehung zwischen
Elektromagnet und Anker oder zwischen zwei Elektromagneten hervorgebracht wird, wobei ein
Elektromagnet oder ein Anker an dem Bügel B befestigt ist. Da sich diese Anziehungskraft
proportional der Stromstärke / der Elektromagneten ändert, entspricht der Ausschlag des
Zeigers einem Wert:
J--dt,
so daß das Gerät zur Zählung der Amperestunden des den Elektromagneten durchfließenden
Stroms dienen kann.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:
i. Integriergerät zur Bildung des IntegralsJ-X · dteiner veränderlichen Größe X1 gekennzeichnet durch die Anordnung eines oder mehrerer Kreisel, deren Pendelrahmen quer zur Kreiselachse drehbar gelagert sind, mit einseitig unterstützten Pendelachsen derart; daß die Rahmen der Kreisel unter der Einwirkung je einer auf ihre freien Enden ausgeübten Kraft, welche proportional mit X geändert wird, die Drehachse (A) der Bügel um einen dem IntegralwertX'dtentsprechenden Winkel verdrehen. - 2. Integriergerät nach Anspruch 1 als Geschwindigkeitsmesser, gekennzeichnet durch die Anbringung an einem Fahrzeug derart, daß die Verdrehungswelle der Kreiselbügel in die Fahrtrichtung des Fahrzeugs fällt und bei Geschwindigkeitsänderungen des Fahrzeugs der Beschleunigung proportionale Kräfte auf die freien Enden der Kreiselachsen einwirken, wobei sich eine der Geschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechende Verdrehung der Achse (A) ergibt.
- 3. Integriergerät nach Anspruch 1 als elektromagnetischer Zähler, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftwirkung an den freien Enden der Kreiselachsen durch elektromagnetische Anziehung der stromführenden Elektromagneten hervorgebracht wird, wobei die Verdrehung der Achse (A) den Amperestunden des die Elektromagneten durchfließenden Stromes entspricht.
- 4. Integriergerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die symmetrische Lagerung zweier Kreiselbügel (B) in einem Querstück (Q) der Welle (A), wobei die Pendelschwingungen der Bügel durch Zahnsegmente (s) voneinander abhängig sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE312336C true DE312336C (de) |
Family
ID=565270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT312336D Active DE312336C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE312336C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747793C (de) * | 1938-10-06 | 1944-10-16 | Friedrich Moldenhauer | Geschwindigkeitsmesser |
DE1230594B (de) * | 1960-04-06 | 1966-12-15 | Bergens Mek Verksted | Messgeraet zur Kraftumwandlung |
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- DE DENDAT312336D patent/DE312336C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747793C (de) * | 1938-10-06 | 1944-10-16 | Friedrich Moldenhauer | Geschwindigkeitsmesser |
DE1230594B (de) * | 1960-04-06 | 1966-12-15 | Bergens Mek Verksted | Messgeraet zur Kraftumwandlung |
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