DE302783C - - Google Patents
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- DE302783C DE302783C DENDAT302783D DE302783DA DE302783C DE 302783 C DE302783 C DE 302783C DE NDAT302783 D DENDAT302783 D DE NDAT302783D DE 302783D A DE302783D A DE 302783DA DE 302783 C DE302783 C DE 302783C
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- G01C21/10—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration
- G01C21/12—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning
- G01C21/16—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning by integrating acceleration or speed, i.e. inertial navigation
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ortsbestimmung eines Fahrzeuges auf Grund
des Beschleunigungsprinzips. Dieselbe besteht aus einem Erdmodell, das mittels Kreisels in
ähnlicher Stellung zur Erde gehalten wird und durch ein auf dem jeweils höchsten Punkte
desselben aufliegendes und entsprechend der durch doppelte Integration erhaltenen Ost-West-Komponente
der Fahrzeugbewegung gedrehtes Reibrad in an sich bekannter Weise um seine Polachse gedreht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist in Fig. ι und 2 veranschaulicht, wovon Fig. 2
die Vorrichtung, und Fig. 1 eine Ausführung des hierbei verwendeten integrierenden Beschleunigungsmessers darstellt.
Ein Modell der Erdoberfläche s sei um drei Achsen vollständig frei drehbar. Die erste
Achse t wird auf irgendeine Weise, z. B. durch Gegengewicht x, immer in vertikaler Lage gehalten
; die zweite, dazu senkrechte Achse u ist dann stets horizontal, und die dritte, wiederum
zur zweiten senkrechte Achse ν ist ganz beliebig im Raum gerichtet. Ein beispielsweise
im Innern des Modells, sitzender Kreisel stellt dieses jederzeit so ein, daß seine
Achse ν parallel zu der wirklicher! Erdachse
steht. Die Achse u zeigt dann immer die Richtung Ost-West an, und aus der Lage des
Erdmodells gegen die Vertikale geht die geographische Breite des Standortes hervor, und
zwar bestimmt der höchste oder tiefste Punkt des Modells die Breite.
Mit dem um die vertikale Achse t drehbaren Teil ist ein Beschleunigungsmesser w derart
fest verbunden, daß er die horizontale, zur Achse u parallele' Komponente der Fahrzeugbeschleunigung
bestimmt und zweimal über die Zeit integriert. Da die Achse u stets in
Ost-West-Richtung orientiert ist, gibt die zweimalige Integration den vom Fahrzeug in dieser
Richtung zurückgelegten Weg an. Diese Wegstrecke wird mittels der Rolle y in der entsprechenden
geographischen Breite, also z. B. im obersten Punkt des Erdmodells s auf dasselbe
übertragen. Wenn das Übersetzungsverhältnis richtig gewählt ist, so wird die Rolle y
das Modell s um den gleichen Winkel drehen, um den sich das Fahrzeug in der gleichen
Zeit auf der Erdoberfläche fortbewegt hat. Die Größe dieses Winkels ergibt die Änderung
der geographischen Länge des Beobachtungsortes ; es bestimmt demnach beispielsweise der
höchste Punkt des Erdmodells s den augenblicklichen Standort des Fahrzeuges auf der
Erde. Zur Darstellung des Ortes läßt sich natürlich auch jeder andere auf gleicher Breite
befindliche Punkt verwenden.
Der integrierende Beschleunigungsmesser w
besteht beispielsweise (Fig. 1) aus einem KoI-ben,
der sich in einem Zylinder α bewegen kann. In Verbindung mit einer Feder o. dgl.
gibt die Kolbenstellung die auf den Kolben wirkende Kraft an. Wird daher die ganze
Vorrichtung einer Beschleunigung unterworfen, so wirkt infolge der Trägheit auf jeden Teil
eine dessen Masse und der Beschleunigung proportionale
Kraft. Der Kolben kann sich unter dem Einfluß dieser Kraft bewegen und gibt durch seine Stellung die Größe der Beschleunigung
an. Um die Gleichgewichtslage möglichst schwingungsfrei zu erhalten, kann eine
Flüssigkeitsbremse verwendet werden. Die Kolbenstange δ stellt in entsprechender Weise
den Schreibstift c ein, der auf durch Uhrwerk
ίο bewegter Papiertrommel d die Beschleunigung
aufzeichnet. Auf dem oberen Teil, der Trommel d soll die Integralkurve der Beschleunigung
über die Zeit, d. h. die Geschwindigkeitskurye . selbsttätig aufgenommen werden.
Die Integration wird in bekannter Weise dadurch ausgeführt, daß eine oder mehrere
parallele, passend geführte Rollen in der Abszissenrichtung über das Papier geführt werden,
wobei die Neigung (Tangens des Neigungswinkels) ihrer Mittelebene gegen die Abszissenrichtung
durch die zu integrierende veränderliche Größe eingestellt wird. Wenn die Rolle relativ zum Papier in der Ordinatenrichtung
beweglich ist, wird sie bei einer Neigung ihrer Ebene hierbei eine gewisse Ordinatenbewegung
ausführen, die das Resultat der Integration darstellt.
Der Schreibstift e sitzt auf einem kleinen Wagen, der auf den beiden Rädchen ff in
Richtung seiner Hauptachse auf dem Papier abrollt. Der Wagen ist gleichzeitig in der
Ordinatenrichtung mittels der Zahnräder gg, unter sich gekuppelt durch h, längs der Zahnstangen ii derart beweglich, daß in jeder be-
liebigen Stellung seine Hauptachse parallel dem vom Beschleunigungsmesser eingestellten
Hebel I steht. Damit die Rollen ff unter einem Neigungswinkel eingestellt werden, dessen
Tangens genau proportional der Beschleunigung ist, greift der Lenker m nicht an einem
festen Punkt des Hebels I an, sondern an einem verschiebbaren, mittels eines Ellipsenlenkers
η in Richtung der Zylinderachse geradegeführten Punkte. Der Schreibstift β zeichnet
die Integralkurve auf der Papiertrommel d oder -auf einem über dieselbe geführten Papierband
auf.
Die zweite Integration wird in ähnlicher Weise von dem Schreibstift e abgeleitet. Er
stellt mittels Ellipsenlenkers die Hebel 0 und p unter einer seinem eigenen Ausschlag proportionalen
Neigung ein, wobei die fest ge-, , lagerte Rolle q auf der zugleich mit der Trommel
d gedrehten, aber achsial verschiebbaren Trommel r die zweite Integralkurve, d. h. die
Wegkurve beschreibt. Wird die Rolle q in geeigneter Weise mit Farbstoff versehen, so
zeichnet sie die Wegkurve gleichzeitig auf; dies kann jedoch auch durch einen besonde-
.60 ren, entsprechend angebrachten Schreibstift ausgeführt werden.
Bei kleinen Ausschlägen der Hebel können unter Wahrung genügender Genauigkeit die
Ellipsenlenker weggelassen werden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Das Erdmodell s wird mit der Achse ν parallel
der Erdachse eingestellt und das Modell um diese Achse so gedreht, daß ein beliebiger,
gegenüber den Achsen u- ν feststehender Zeiger den Standort des Fahrzeuges nach dessen geographischer
Länge angibt. Wird nun das Fahrzeug mit der ganzen Vorrichtung beliebig
bewegt, so muß eine Beschleunigung auftreten, von welcher der Beschleunigungsmesser w die
Ost-West-Komponente anzeigt. Diese Beschleunigung wird integriert und ergibt die
Ost - West - Geschwindigkeitskomponente des Fahrzeuges. Durch die weitere Integration
dieser Geschwindigkeit über die Zeit ergibt sich der in Richtung Ost-West zurückgelegte
Weg, welcher durch die Rolle y auf das Erdmodell s übertragen wird. Bei ausschließlicher
Ost-West-Bewegung führt das Rädchen eine rein fortschreitende Bewegung entsprechend
der bloßen Längenverschiebung aus; im allgemeinen, wo die Bewegung auch eine Nord-Süd-Komponente
hat, gleitet das Rädchen y nach Maßgabe der Breitenverschiebung quer
zu seiner Hauptebene. Aus diesen beiden Bewegungen ergibt sich als Gesamtbewegung
des Erdmodells eine der Bewegung des Fahrzeugs entsprechende Bewegung, und werden dieselben in richtigem Sinn und Maßstab
angebracht, so behält das Erdmodell immer eine ähnliche Lage zur wirklichen Erde
bei. . ■,'
Eine Ortsbestimmung ist natürlich auch möglich, wenn die Ost-West-Bewegung in einem
beliebigen anderen Maßstabe auf das Modell
übertragen wird.
Zum Messen der Fahrzeugbeschleunigung kann in gleicher Weise eine beliebige andere
als die beschriebene Vorrichtung verwendet werden, und ebenso kann eine beliebige andere
Integrationsvorrichtung die beschriebene ersetzen.
Das Wesentliche der Erfindung ist die Verwendung eines Erdmodells, das durch einen
Kreisel gleichachsig zur wirklichen Erde gehalten und dessen Ost-West-Bewegung bzw.
Drehung nach dem Beschleunigungsprinzip ermittelt wird.
Da die Erde nicht feststeht, sondern selbst
gewisse Bewegungen ausführt, muß die von ng einem, beliebigen Beschleunigungsmesser aufgenommene
absolute Beschleunigung noch eine gewisse Korrektur erfahren, um zur Bestimmung der Relativverschiebungen auf der Erde
verwendbar zu sein. Diese Korrekturen lassen sich bei der beschriebenen Vorrichtung
auf einfache Weise anbringen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Vorrichtung zur Ortsbestimmung eines Fahrzeuges auf Grund des Beschleunigungsprinzips, dadurch gekennzeichnet, daß das benutzte Erdmodell mittels Kreisels in ähnlicher Stellung zur Erde gehalten und durch ein auf dem jeweils höchsten Punkt aufliegendes und entsprechend der durch doppelte Integration erhaltenen Ost-West-Komponente der Fahrzeugbewegung gedrehtes Reibrad in an sich bekannter Weise um seine Polachse verdreht wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE302783C true DE302783C (de) |
Family
ID=556558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT302783D Active DE302783C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE302783C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1115037B (de) * | 1956-05-18 | 1961-10-12 | Atlas Werke Ag | Aufzeichnungseinrichtung zur Erzeugung eines Bildes wahrer Bewegungsbahnen aus dem mit einem Fahrzeug-Radargeraet erhaltenen Panoramabild |
-
0
- DE DENDAT302783D patent/DE302783C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1115037B (de) * | 1956-05-18 | 1961-10-12 | Atlas Werke Ag | Aufzeichnungseinrichtung zur Erzeugung eines Bildes wahrer Bewegungsbahnen aus dem mit einem Fahrzeug-Radargeraet erhaltenen Panoramabild |
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