DE3123126C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisbaumaschine mit Schienen
fahrwerken, insbesondere Gleisstopfmaschine, mit einer einen Fahr
antrieb umfassenden hydraulischen Antriebsanlage zum Ausführen von
in relativ kurzen Abständen durchzuführenden schrittweisen Arbeits
vorfahrten und einem Schaltglied zur Steuerung des hydraulischen Fahrantriebes
für die schrittweise Arbeitsvorfahrt.
Ein besonderes Problem bei derartigen schrittweise arbeitenden
Gleisbaumaschinen ist das ständige, für jeden Arbeitszyklus notwen
dige Anfahren der relativ schweren Maschinen. Für
eine Leistungssteigerung der Gleisbaumaschinen ist es jedoch erfor
derlich, durch ein hohes, auf die Antriebsräder einwirkendes An
triebsmoment rasch zu beschleunigen.
Bei nassem, veröltem oder verrostetem
Gleis neigen nun alle
Triebräder beim Anfahren zum Durchdrehen. Es liegen
beispielsweise auch durch ein Gefälle bzw. eine Stei
gung des Gleises oft sehr unterschiedliche Verhältnisse und damit
unterschiedliche Reibwerte zwischen Schiene und Antriebsrad vor.
Dadurch kommt es beim Anfahren zu
einem Schlupf des Antriebsrades, d. h., die Antriebsräder drehen
beim Anfahren durch.
Es sind z. B. bei etwa 5 Sekunden für einen Arbeits
zyklus einer Stopfmaschine über 700 Anfahrten
pro Stunde notwendig. Diese hohe Anzahl von Anfahrten
verursacht durch das Durchdrehen
neben einer Leistungsminderung auch eine sich sehr nachteilig aus
wirkende, ungleichmäßige Abnützung von Antriebsrad und Schiene.
Die Vorteile der hydraulischen Antriebstechnik von Gleisbaumaschi
nen sind, gemäß dem Artikel in der Zeitschrift "Eisenbahntechni
sche Rundschau", 1973/Seiten 262 bis 267 bekannt. Derartige hydrauli
sche Antriebsanlagen sind gegenüber den herkömmlichen mechanischen
Fahrantrieben leichter zu bedienen und haben die Vorteile einer
geringeren Baugröße, höheren Leistung und einer geräuschärmeren
Arbeitsweise. Wie bei den meisten anderen Gleisbaumaschinen ist
daher auch bei den Gleisstopfmaschinen durch einen hydraulischen
Fahrantrieb eine höhere Leistung erzielbar, wobei aber, bedingt
durch die schrittweise Arbeitsvorfahrt von Schwelle zu Schwelle,
eine besonders hohe Anzahl von Anfahrvorgängen erforderlich ist.
Um trotz dieser im wesentlichen kontinuierlichen, von Schwelle zu
Schwelle schrittweisen Arbeitsvorfahrt eine große Arbeitsleistung
der Gleisbaumaschine zu erreichen, ist daher ein hohes Antriebs
moment des Fahrantriebes für die Arbeitsvorfahrt notwendig. Dies
ist aber auch öfters nachteilig, insbesondere zum Zeitpunkt des
größten Massenträgheits-Widerstandes bzw. zu Beginn der durch
Betätigung eines Schaltgliedes durch die Bedienungsperson einge
leiteten Arbeitsvorfahrt, wodurch insbesondere bei durch Schmutz,
Nässe, Rost u. dgl. veränderten Schienenverhältnissen der eingangs
beschriebene Schlupf zwischen Antriebsrad und Schiene (Durchdrehen
der Antriebsräder) auftritt. Dieser Schlupf wirkt sich vor
allem durch die hohe Anzahl der Anfahrvorgänge bei derart schritt
weise arbeitenden Gleisbaumaschinen
durch ungleichmäßige Abnützung von
Schiene und Antriebsrad nachteilig aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleisbaumaschine
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit welcher bei mög
lichst geringem technischen Mehraufwand ein jeweils zu Beginn
jeder Arbeitsvorfahrt entstehender Schlupf zwi
schen Antriebsrad und Schiene unabhängig von den jeweiligen
Schienenverhältnissen weitgehend reduziert bzw. gänzlich vermie
den wird.
Die Erfindung besteht nun darin, daß bei der eingangs beschrie
benen fahrbaren Gleisbaumaschine dem Schaltglied eine Anfahr-
Steuereinrichtung zur wahlweisen Änderung des Antriebsmomentes
des hydraulischen Fahrantriebes beim Anfahrvorgang zugeordnet
ist, welche mit wenigstens einem zur Änderung des Druckes und/
oder der Fördermenge des Druckmittels der hydraulischen
Antriebsanlage vorgesehenen Regelorgan verbunden ist. Mit einer
derart ausgebildeten Gleisbaumaschine kann zuverläs
sig jeweils zu Beginn des durch Betätigung des
Schaltgliedes durch die Bedienungsperson eingeleiteten Anfahr
vorganges eine wunschgemäße Änderung des Antriebsmomentes des
Fahrantriebes durchgeführt werden. Mit Hilfe der Anfahr-Steuer
einrichtung kann die Beeinflussung des Regelorgans hinsicht
lich der Zeitdauer und/oder des Ausmaßes der Regeleinwir
kung auch relativ genau auf die vorhandenen Schienenverhält
nisse abgestimmt werden. Mit dieser im Aufbau sehr einfachen
Anfahr-Steuereinrichtung wird ein möglicher Schlupf zwischen
Antriebsrad und Schiene beim Anfahren während der Arbeitsvor
fahrt zuverlässig ausgeschlossen, wobei infolge der zunehmenden
Erhöhung des Antriebsmomentes durch das von der Anfahr-Steuer
einrichtung steuerbare Regelorgan während der zunehmenden Be
schleunigung der Gleisbaumaschine auch eine höhere Arbeits
leistung erzielbar ist.
Eine sehr einfache und vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß die Anfahr-Steuereinrichtung einen Verstärker
und einen Schiebewiderstand mit wenigstens einem verschiebbaren
Schleifkontakt aufweist, wobei der mit dem Regelorgan in Verbin
dung stehende Schleifkontakt über ein mechanisches Verbindungsge
stänge mit dem Schaltglied verbunden ist. Damit kann in relativ
einfacher und zuverlässiger Weise durch die Bedienungsperson das
Schaltglied betätigt und somit eine Änderung des Antriebsmomentes
durch das Regelorgan ermöglicht werden. Die Bedienungsperson wird
somit durch die erfindungsgemäße Ausführung in die Lage versetzt,
gemäß ihrer Erfahrung das Ausmaß und die Zeitdauer der
Antriebsmomentenänderung derart wahlweise zu beeinflussen, daß
einerseits ein Schlupf zwischen Antriebsrad und Schiene weitgehend
vermieden wird und andererseits die Antriebsmomentenänderung in be
zug auf eine höhere Arbeitsleistung der Gleisbaumaschine nur in
der unbedingt erforderlichen Dauer und/oder dem unbe
dingt erforderlichen Ausmaß erfolgt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß das Regelorgan zur Veränderung des Druckes und/
oder der Fördermenge des Druckmittels aus einem elektro-hydrauli
schen Proportionalventil besteht. Das genau der Eingangsgröße pro
portional steuerbare Proportionalventil ermöglicht eine sofortige
und stufenlose Einflußnahme auf das Antriebsmoment des hydraulischen Fahrantriebs.
Das elektro-hydraulische Proportionalventil wird da
bei je nach vorgewählter Verstärkung mehr oder weniger geöffnet.
Dadurch kann sowohl der Hydrauliköldurchfluß als auch der Druck so
weit beeinflußt werden, daß beim Anfahren die Gefahr des Raddurchdrehens
weitgehendst vermieden wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß das mechanische Verbindungsgestänge zur Veränderung
der auf den Schleifkontakt übertragbaren Wegstrecke aus zwei gelen
kig miteinander verbundenen Hebelarmen besteht, die zueinander über
eine mit einer Skala verbundenen Verstelleinrichtung, z. B. einen
Einstellhebel, ein- und verstellbar sind. Diese Verstellmöglichkeit
der beiden Hebelarme zueinander ermöglicht eine sichere und doch
einfache Veränderung des Verschiebeweges des Schleifkontaktes. Da
mit kann die Antriebsmomentenänderung genauestens den momentanen
Schienenverhältnissen angepaßt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gleisstopfmaschine für schritt
weisen Arbeitsvorschub zur Unterstopfung jeweils einer Schwelle,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Anfahr-Steuereinrich
tung der erfindungsgemäß ausgebildeten Gleisstopfmaschine nach
Fig. 1 mit dem Schaltbild der hydraulischen Antriebsanlage.
Die in Fig. 1 dargestellte Gleisstopfmaschine 1 ist in der durch
einen Pfeil 2 bezeichneten Arbeitsrichtung durch Schienenfahrwerke
3, 4 auf einem aus Schienen 5 und Schwellen 6 bestehenden Gleis 7
verfahrbar. Auf einem Maschinenrahmen 8 zwischen einer Arbeits-
Fahrkabine 9 und einer weiteren Fahrkabine 10 ist ein höhenver
stellbares Stopfaggregat 11 und ein Hebe- und Richtaggregat 12 an
geordnet. Ein zum mechanischen Antrieb der Gleisstopfmaschine 1
für Überstellfahrten vorgesehener Diesel-Motor 13 ist zur Erzeu
gung eines hydraulischen Druckmittels mit einer Öldruckversorgungs
anlage 14 verbunden. Hydraulische Druckleitungen 15 verbinden die
Öldruckversorgungsanlage 14 mit einem Fahrantrieb-Steuerblock 16.
Ein hydraulischer Fahrantrieb 17 ist über Druckleitungen 18 mit
dem Fahrantrieb-Steuerblock 16 verbunden. In der Arbeits-Fahrka
bine 9 ist ein durch die Bedienungsperson betätigbares Schalt
glied 19 und eine Anfahr-Steuereinrichtung 20 sowie eine mit die
ser in Verbindung stehenden Verstelleinrichtung 21 angeordnet. Beide
Schienenfahrwerke 3, 4 sind mit einer Bremsanlage 22 zum Abbremsen
von - durch den Fahrantrieb 17 antreibbaren - Antriebsrädern 23
des Schienenfahrwerkes 3 und von Spurkranzrädern 24 des Schienen
fahrwerkes 4 verbunden. Die jeweils schrittweise Arbeitsvorfahrt
der Gleisstopfmaschine 1 von Schwelle 6 zu Schwelle 6 in der durch
den Pfeil 2 bezeichneten Arbeitsrichtung ist durch einen kleinen
Pfeil 25 in Fig. 1 aufgezeigt.
Das in Fig. 2 ersichtliche, mit dem Fahrantrieb 17 verbundene hin
tere Schienenfahrwerk 3 ist zur Andeutung der schrittweisen Arbeits
vorfahrt der Gleisstopfmaschine 1 in mehreren Positionen darge
stellt. Während das in strichlierten Linien vollständig gezeichne
te - in der linken unteren Zeichnungshälfte ersichtliche - Schienen
fahrwerk 3 sich in einem stark verschmutzten Schienenbereich 26
befindet, liegt das hintere, mit strichlierten Linien halb darge
stellte Antriebsrad 23 in einem Übergangsbereich 27 der Schiene
5. Das mit vollen Linien gezeichnete Schienenfahrwerk 3 dagegen
befindet sich in einem sauberen, normalen Schienenbereich 28.
Der über die beiden Druckleitungen 15 mit der Öldruckversorgungs
anlage 14 in Verbindung stehende Fahrantrieb-Steuerblock 16 weist
zur Steuerung des Fahrantriebes 17 ein Steuerventil 29 auf. Die
an die Ausgänge des Steuerventils 29 anschließende, mit dem Fahr
antrieb 17 verbundenen Druckleitungen 18 sind durch zwei endseitig
jeweils ein Rückschlagventil 30, 31 bzw. 32, 33 aufweisende Verbin
dungsleitungen 35, 34 miteinander verbunden. Beide Verbindungslei
tungen 34, 35 werden jeweils innerhalb der Rückschlagventile 30-33
durch eine an ein Regelorgan 36 angeschlossene Druckleitung 37 mit
einander verbunden. Das Regelorgan 36 besteht aus einem elektro-
hydraulischen Proportionalventil 38, das durch Erregung eines
Servomotors durch ein elektrisches Eingangssignal stufenlos aus
steuerbar ist, wobei das Ventil bei Fehlen eines Eingangssignals
durch die Wirkung einer Rückstellfeder sofort in die Ausgangsstel
lung zurückgeschoben wird. Der Fahrantrieb-Steuerblock 16 und der
Fahrantrieb 17 bilden zusammen eine hydraulische Antriebsanlage 39
für den Antrieb der Gleisstopfmaschine 1 während der Arbeitsvor
fahrt.
Die in Fig. 2 in der linken Zeichnungshälfte schematisch darge
stellte Anfahr-Steuereinrichtung 20 besteht aus einem Schiebe
widerstand 40, auf dem in Längsrichtung verschiebbar ein Schleif
kontakt 41 angeordnet ist. Der über eine Leitung 42 mit einem
Verstärker 43 in Verbindung stehende Schleifkontakt 41 ist über
ein Langloch und einem darin befindlichen Bolzen 44 mit einem
unteren, einen Teil eines mechanischen Verbindungsgestänges 45
bildenden Hebelarm 46 verbunden. Das untere Ende des unteren
Hebelarmes 46 weist zur Aufnahme des Bolzens 44 eine schlitzför
mige Öffnung 47 auf. An einer Gelenkstelle 48 ist der untere
Hebelarm 46 mit einem oberen Hebelarm 49 des mechanischen Ver
bindungsgestänges 45 gelenkig verbunden, wobei im Bereich der
Gelenkstelle 48 ein um eine - mit dem unteren Hebelarm 46 fest ver
bundene - Drehscheibe 50 der Gelenkstelle 48 führendes, aus einem
Seilzug 51 bestehendes Kraftübertragungsmittel 52 vorgesehen ist.
Ein strichlierter Pfeil 53 zeigt die volle Schwenkbewegung des ge
samten mechanischen Verbindungsgestänges 45 mitsamt dem auf dem
elektrischen Schiebewiderstand 40 entlang gleitenden Schleifkon
takt 41 von einer hinteren Endposition 54 zu einer vorderen Aus
gangsposition 55 an. Ein weiterer strichlierter Pfeil 56 zeigt
lediglich die Schwenkbewegung des unteren Hebelarmes 46 mit dem
Schleifkontakt 41 um die Gelenkstelle 48 von der vorderen Aus
gangsposition 55 in die mit vollen Linien dargestellte Zwischen
position 57 des Schleifkontaktes 41.
Das mit der Anfahr-Steuereinrichtung 20 über den oberen Hebelarm
49 verbundene Schaltglied 19 besteht aus einem an einem Gelenk 58
verschwenkbar gelagerten Pedal 59. Als Rückstellkraft gegen die durch einen Pfeil 60
angedeutete Krafteinwirkung wirkt eine Rückstellfeder 61.
Ein Kontaktblock 62 ist mit einer Leitung 63 verbunden und
weist einen Anschlag 64 auf. Als letztes Glied eines durch die Lei
tung 63, den Kontaktblock 62 und das Schaltglied 19 gebildeten
Stromkreises ist eine mit dem Gelenk 58 des Pedals 59 verbundene
Leitung 65 vorgesehen. Oberhalb des Schaltgliedes 19 in Reichweite
der Bedienungsperson befindet sich die aus einer Skala 66 und einem
Einstellhebel 67 bestehende Verstelleinrichtung 21. Mit dem Ein
stellhebel 67 ist eine um ein Gelenk 68 drehbar gelagerte Dreh
scheibe 69 fest verbunden. Diese Drehscheibe 69 ist über den Seil
zug 51 mit der unteren Drehscheibe 50 des mechanischen Verbin
dungsgestänges 45 kraftschlüssig verbunden.
Mit der an Hand der Fig. 2 beschriebenen Anfahr-Steuereinrichtung
20 und der hydraulischen Antriebsanlage 39 ist folgende Arbeits
weise der Gleisstopfmaschine durchführbar:
Sowohl die Drehrichtung als auch die Leerlaufstellung des Fahran
triebes 17 wird durch das Steuerventil 29 des Fahrantrieb-Steuer
blockes 16 gesteuert. Sobald durch die Betätigung des Schaltglie
des 19 - z. B. Fußbetätigung des Pedals 59 - und die damit verbun
dene Verschiebung des Steuerventils 29 die Anfahrbewegung der
Gleisstopfmaschine 1 eingeleitet wird, fließt das aus der Öldruck
versorgungsanlage 14 kommende Druckmittel über eine der beiden
Druckleitungen 15 und das Steuerventil 29 durch eine der beiden
Druckleitungen 18 (je nach Stellung des Steuerventils 29) zum
Fahrantrieb 17 und von dort zurück über die andere Druckleitung
18 und durch die andere Druckleitung 15 zur Öldruckversorgungsan
lage 14. Da die beiden Druckleitungen 18 vor dem hydraulischen
Fahrantrieb 17 durch die beiden Verbindungsleitungen 34, 35 kurz
geschlossen sind, ist das Druckmittel bestrebt, vor Erreichen des
Fahrantriebes 17 einen Weg zur gegenüberliegenden, drucklosen
Druckleitung 18 zu finden. Das in der Druckleitung 37 befindliche
elektro-hydraulische Proportionalventil 38 wird dabei so gesteuert,
daß bei nicht vorhandenem Eingangssignal über die Leitung 42 der
Leitungsweg durch das Regelorgan 36 freigegeben ist. Das Propor
tionalventil 38 wird durch die Wirkung einer Feder in dieser Lage
festgehalten. Für den Fall, daß die von der Stellung des Steuer
venils 29 abhängige Zuführung des Druckmittels über die rechte
Druckleitung 18 erfolgt, fließt ein Teil des Druckmittels vor Er
reichen des hydraulischen Fahrantriebes 17 über das Rückschlag
ventil 32 zur Druckleitung 37 und von dort durch das Regelorgan 36
zur Verbindungsleitung 35 über das geöffnete Rückschlagventil 30
zur linken Druckleitung 18 ab. Dadurch wird sowohl der Druck als
auch die Fördermenge des Druckmittels reduziert, wodurch das An
triebsmoment des Fahrantriebes 17 ebenfalls verringert wird. Das
Ausmaß der Antriebsmomentenverringerung durch das geöffnete Regel
organ 36 kann sehr genau auf verschiedene Parameter, wie z. B. auf
die Größe der Gleisstopfmaschine, das Gewicht, die Anzahl der
Antriebsräder usw., abgestimmt werden.
Da beim Befahren des verschmutzten Schienenbereiches 26 auf Grund
des geringen Reibwertes zwischen Antriebsrad 23 und Schiene 5 ein
Durchdrehen der Antriebsräder 23 zum Zeitpunkt des Beginns der
Arbeitsvorfahrt entsteht, ist eine Verringerung des Antriebsmomen
tes zur Vermeidung des Durchdrehens der Antriebsräder 23 von be
sonderer Bedeutung. Zu diesem Zweck befindet sich der untere Hebel
arm 46 mitsamt dem Schleifkontakt 41 in der strichliert gezeichne
ten vorderen Ausgangsposition 55. Sobald die Bedienungsperson zur
Einleitung der Arbeitsvorfahrt das Pedal 59 in der durch den Pfeil
60 angeordneten Richtung verschwenkt, werden die beiden Leitungen
63 und 65 über den Kontaktblock 62 zu einem Stromkreis zusammenge
schlossen, wodurch sich das Steuerventil 29 in eine der beiden
Endpositionen verlagert und den hydraulischen Fahrantrieb 17 in
Drehbewegung versetzt. Durch die Verbindung des oberen Hebelarmes
49 des mechanischen Verbindungsgestänges 45 mit dem Pedal 59 wird
diese mitsamt dem Schleifkontakt 41 von der vorderen Ausgangsposi
tion 55 in die hintere Ausgangsposition 47 verschoben, und zwar
solange, bis das Pedal 59 am Anschlag 64 des Kontaktblockes 62 an
liegt. Als Folge der Verschiebung des Schleifkontaktes 41 entlang
des Schiebewiderstandes 40 wird das über die Leitung 42 und den
Verstärker 43 dem Regelorgan 36 des Fahrantrieb-Steuerblockes 16
zugeführte Ausgangssignal kontinuierlich vergrößert und
das elektro-hydraulische Proportionalventil 38 von seiner die
Druckleitung 37 miteinander verbindenden Ausgangsstellung in eine
die Verbindung der beiden Druckleitungen 37 unterbrechende Stel
lung gesteuert. Damit wird der vorher ermöglichte Abfluß eines Teiles des
Druckmittels vor Erreichen des hydraulischen Fahrantriebes 17 un
terbunden und daher das auf die Antriebsräder 23 einwirkende An
triebsmoment erhöht. Durch die Anfahr-Steuereinrichtung 20 wird
somit das elektro-hydraulische Proportionalventil je nach vorge
wählter Verstärkung mehr oder weniger geöffnet. Dadurch wird so
wohl der Hydrauliköldurchfluß als auch der Druck so weit beein
flußt, daß beim Anfahren der Gleisstopfmaschine 1 die
Gefahr des Raddurchdrehens weitgehendst vermieden wird. Dabei kann durch ent
sprechend langsame kontinuierliche Verschwenkung des Pedals 59
durch die Bedienungsperson und die damit verbundene langsamere
Aussteuerung des elektro-hydraulischen Proportionalventils 38 die
Zeitdauer der Antriebsmomentenverringerung individuell beeinflußt
werden. Es ist ebenso möglich, während einer gesamten schrittwei
sen Arbeitsvorfahrt das Antriebsmoment des Fahrantriebes 17 nicht
auf die volle Nenngröße anwachsen zu lassen, indem das als Schalt
glied 19 ausgebildete Pedal 59 nicht bis zum Anschlag 64 ver
schwenkt wird.
Sobald die Bedienungsperson das Erreichen eines normalen, nicht
verschmutzten Schienenbereiches 28 feststellt, wird der Einstell
hebel 67 der Verstelleinrichtung 21 so lang in die mit vollen
Linien gezeichnete Position verschwenkt, bis auf der Skala 66 die
Markierung für normalen Schienenzustand erreicht ist. Die Schwenk
bewegung des Einstellhebels wird durch den Seilzug 51 auf die mit
dem unteren Hebelarm 46 verbundene Drehscheibe 50 der Gelenkstel
le 48 übertragen. Als Folge davon wird der untere Hebelarm 46 mit
samt dem Schleifkontakt 41 aus der strichliert gezeichneten vor
deren Ausgangsposition 55 in die mit vollen Linien dargestellte
Zwischenposition 57 verschoben. Diese Verschwenkbewegung ist durch
den strichlierten Pfeil 56 angedeutet. Durch diese Verschiebung des
Schleifkontaktes 41 wird das elektro-hydraulische Proportionalven
til 38 des Fahrantrieb-Steuerblockes 16 schon vor Betätigung des
die Anfahrbewegung einleitenden Schaltgliedes 19 zum Teil ausge
steuert, so daß das Ausmaß der Verringerung des Antriebsmomentes
verkleinert ist. Für die folgende Anfahrbewegung vom Übergangsbe
reich 27 aus wird in der bereits beschriebenen Weise das Pedal 59
entgegen der Zugwirkung der Rückstellfeder 61 um das Gelenk 58
verschwenkt und damit über das mechanische Verbindungsgestänge 45
der Schleifkontakt 41 von der Zwischenplatte 57 zur Endposition
54 verschoben. Damit wird das elektro-hydraulische Proportional
ventil 38 von der durch die Zwischenposition 57 des Schleifkon
taktes 41 bewirkten mittigen Aussteuerung in die volle Aussteue
rung (totale Sperre der beiden Druckleitungen 37) verschoben. Am
Ende der schrittweisen Arbeitsvorfahrt wird das Schaltglied 19
nach Abheben des Fußes der Bedienungsperson durch die Wirkung der
Rückstellfeder 61 selbsttätig mitsamt dem mechanischen Verbin
dungsgestänge 45 und dem Schleifkontakt 41 zurück in die Ausgangs
position verschwenkt bzw. verschoben.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Im Rahmen der Erfindung ist beispielsweise die Über
tragung der Schwenkbewegung des Schaltgliedes 19 auf einen ent
sprechenden Schleifkontakt eines Drehpotentiometers od. dgl. mög
lich. Ebenso kann der Regelkreis auch so gewählt werden, daß durch
Vorwahl beim Anfahren erst Niederdruck und dann (falls notwendig)
Hochdruck im Kreislauf der hydraulischen Antriebsanlage der Gleis
baumaschine automatisch eingeschaltet wird. Anstelle der händischen
Einstellung auf den jeweiligen Gleiszustand durch Betätigung der
Verstelleinrichtung 21 durch die Bedienungsperson kann auch ein ge
eigneter Gleisfühler vorgesehen werden. Die beschriebene mechani
sche Anfahr-Steuereinrichtung 20 kann ferner auch als elektroni
sche Einrichtung ausgebildet werden, die das Ausgangssignal zur
Steuerung des Regelorgans 36 des Fahrantrieb-Steuerblockes 16 nach
einer bestimmten Zeitrampe automatisch verändert.
Claims (4)
1. Fahrbare Gleisbaumaschine mit Schienenfahrwerken, ins
besondere Gleisstopfmaschine, mit einer einen Fahrantrieb umfassen
den hydraulischen Antriebsanlage zum Ausführen von in relativ kur
zen Abständen durchzuführenden schrittweisen Arbeitsvorfahrten und
einem Schaltglied zur Steuerung des hydraulischen Fahrantriebes für die
schrittweise Arbeitsvorfahrt, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Schaltglied (19) eine Anfahr-Steuerein
richtung (20) zur wahlweisen Änderung des Antriebsmomentes des
hydraulischen Fahrantriebes (17) beim Anfahrvorgang zugeordnet ist,
welche mit wenigstens einem zur Änderung des Druckes und/oder
der Fördermenge des Druckmittels der hydraulischen Antriebsanlage
(39) vorgesehenen Regelorgan (36) verbunden ist.
2. Gleisbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Anfahr-Steuereinrichtung (20) einen Verstärker (43)
und einen Schiebewiderstand (40) mit wenigstens einem verschiebba
ren Schleifkontakt (41) aufweist, wobei der mit dem Regelorgan (36)
in Verbindung stehende Schleifkontakt (41) über ein mechanisches
Verbindungsgestänge (45) mit dem Schaltglied (19) verbunden ist.
3. Gleisbaumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Regelorgan (36) zur Veränderung des Druckes
und/oder der Fördermenge des Druckmittels aus einem elektro-
hydraulischen Proportionalventil (38) besteht.
4. Gleisbaumaschine nach Anspruch 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß das mechanische Verbindungsgestänge (45)
zur Veränderung der auf den Schleifkontakt (41) übertragbaren Weg
strecke aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Hebelarmen (46 und
49) besteht, die zueinander eine mit einer Skala (66) verbun
dene Verstelleinrichtung (21), z. B. einen Einstellhebel (67), ein-
und verstellbar sind.
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