DE31227C

DE31227C - Neuerung an Apparaten zur Nutzbarmachung der Sonnenwärme

Info

Publication number: DE31227C
Application number: DENDAT31227D
Authority: DE
Original assignee: Aktiengesellschaft SOCIETE CENTRALE D'UTILISATION DE LA CHALEUR SO-LAIRE in Paris
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

AKTIENGESELLSCHAFT

in PARIS.

Zusatz zum Patent No. 26737 vom 11. April ii

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. October 1883 ab. Längste Dauer: 10. April 1898.

Die nachbeschriebenen Neuerungen bestehen wesentlich darin, dafs eine beliebige Anzahl von Insolatoren mittlerer Gröfse hinter einander auf ein starkes horizontales Metallrohr so aufgesetzt werden, dafs ihre Receptoren frei mit diesem Rohre und also auch unter sich communiciren und.mit demselben ein einziges Gefäfs bilden. Das Rohr dient zur Aufnahme von Flüssigkeit, welche in die Receptoren steigt und in denselben zur Verdampfung gebracht wird. Der Apparat kann sowohl als Dampferzeuger für motorische Zwecke, wie als Blase für Destillationen benutzt werden.

Die Einstellung des Apparates wird so bewirkt, dafs das die Insolatoren tragende Rohr einerseits senkrecht, um sich selber drehbar angeordnet und andererseits in Trägern gelagert ist, .welche waagrecht auf Kreisschienen beweglich sind.

Soll der Apparat als Dampferzeuger dienen, so genügt eine einzige Zuleitung des Wassers, um denselben Wasserstand in allen Wärmesammlern aufrecht zu erhalten, da dieselben sowohl durch die Wasser- als auch durch die Dampfleitung unter sich verbunden sind. Die vorliegende Anordnung vereinfacht nicht nur bedeutend die gleichzeitige Speisung . mehrerer Insolatoren, sondern bewirkt auch, dafs dieselben stets eine hohe Flüssigkeitssäule enthalten, wodurch plötzliche Schwankungen im Druck, die bei geringem Inhalte leicht eintreten können, vermieden werden.

Wird die Vorrichtung als Destillirapparat benutzt, so führt man die zu destillirende Flüssigkeit durch eines der beiden Enden des gemeinsamen Rohres ein, und es steigt dieselbe auf Grund der verschiedenen Dichtigkeiten, welche sie beim Eintritt und Austritt besitzt, selbstthätig in die Receptoren und verläfst dieselben auch stetig nach Abgabe ihrer flüchtigen Bestandtheile.

Aus jedem der Receptoren treten die erzeugten Dämpfe in eine gemeinsame Ableitung, welche sie je nach der Bestimmung des Apparates entweder als Kraftquelle zum Motor oder als Destillationsproduct nach einem Kühler leitet. Motor sowohl wie Kühlapparat sind in der Nähe des ■ Drehpunktes des Apparates. aufgestellt.

Ein dieser Erfindung gemäfs construirter Apparat ist in der beiliegenden Zeichnung in einer Ansicht dargestellt.

A A ist ein Metallrohr von hinreichend starkem Durchmesser, welches einer Anzahl von Insolatoren B B als Träger dient, deren Receptoren C C damit in directer Communication stehen, so zwar, dafs beide ein einziges Verdampfungsgefä'fs bilden.

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Mit dem einen seiner Enden liegt das Rohr A lose in einem Ringe D, der an seinem unteren Theile mittelst eines Zapfens Z frei drehbar im festen Lager E sitzt. Dieser Zapfen Z dient der ganzen Anordnung als Drehpunkt. In seiner weiteren Länge ruht das Rohr A wiederum lose in Ringen FF, welche fest mit den auf Kreisschienen / / beweglichen Trägern G G verbünden sind. Die Schienen / bilden concentrische Kreisbogen, deren Mittelpunkt mit dem Drehpunkt Z zusammenfällt; es genügt eine verhältnifsmäfsig geringe Kraftäufserung auf das freie Ende des Rohres, um den Apparat¹ waagrecht einzustellen.

Infolge seiner losen Lagerung in den Ringen DFF kann das Rohr A ferner auch um sich selber gedreht, d. h. die ^isolatoren in der senkrechten Ebene orientirt werden. Hierzu besitzt das Rohr eine Verzahnung T, welche mittelst einer Schraube vom Handrad K aus bethätigt wird.

Die zu verdampfende Flüssigkeit gelangt in das Rohr A durch eine auf der Seite des Drehpunktes Z eintretende Leitung L, welche beim Gebrauch des Apparates als Destillirblase, insbesondere an der oberen Rohrseite einmündet, und fliefst alsdann die erschöpfte Flüssigkeit durch ein Rohr M an der Unterseite ab.

Die Dorne der Receptoren C C sind an eine gemeinsame Leitung N geschlossen, welche die entwickelten Dämpfe nach dem Motor bezw. in eine Kühlschlange P führt. Letztere liegt in dem Kühlgefäfs Q., dessen Kühlflüssigkeit zweckmäfsig aus der zu destillirenden Flüssigkeit selbst besteht, so dafs alsdann die Wärme der Dämpfe zu deren Vorwärmung ausgenutzt wird.

Die Flüssigkeit circulirt ohne Unterbrechung und schichtet sich innerhalb des ganzen Fassungsraumes des Apparates von selbst, je nach der Verschiedenheit ihrer Dichtigkeit, so dafs die Stetigkeit des einmal begonnenen Verfahrens gesichert ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

Statt der in Anspruch ι. des Patents No. 26737 geschilderten Gruppirung auf einem gemeinsam orientirbaren Träger:

ι. die Montirung einer beliebigen Anzahl von Insolatoren auf einen langen, cylindrischen Kessel derart, dafs ihre Receptoren frei mit demselben communiciren und ein einziges Gefäfs zur Verdampfung von Flüssigkeit bilden;
2. zur Orientirung der unter 1. beschriebenen Anordnung die Beweglichkeit des horizontalen, die Insolatoren tragenden und speisenden Kessels auf concentrischen Kreisschienen, deren Mittelpunkt zugleich den Drehpunkt für den Apparat bildet, sowie ferner die Beweglichkeit dieses Kessels um sich selber innerhalb der Träger, mittelst welcher er auf den vorgenannten Schienen läuft.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.