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Gardinenhängevorrichtung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gardinenhängevorrichtung,
die es gestattet, vom Fußboden aus die Gardinenstange zusammen mit den daran hängenden
Gardinen bzw. Vorhängen herab zulassen, um bequem und gefahrlos die Behänge auszuwechseln.
Dadurch wird die Unfall gefahr infolge des sonst üblichen Arbeitens mit Leitern
u.a. entscheidend verringert. Auch für behinderte Menschen ist eine solche Gardinenhängevorrichtung
vorteilhaft, wie auch für Hotelbetriebe, in denen viele Vorhänge in relativ kurzer
Zeit ausgewechselt werden müssen.
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Es sind zwar bewegliche Gardinenhängevorrichtungen bekannt, die jedoch
beträchtliche Nachteile aufweisen. Die Nachteile des Standes der Technik bestehen
vor allem darin, daß entweder das Gestänge, an dem die Gardinenstange befestigt
ist, nach vorn, in den Raum hinein gekippt werden muß oder daß die Führungseinrichtung
für die bewegliche Gardinenstange unzureichend ausgebildet ist.
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Die vorliegende Erfindung macht es sich deshalb zur Aufgabe, eine
Gardinenhängevorrichtung zu schaffen, bei der die Gardinenstange und/ oder Blenden
mit oder ohne Beleuchtungskörpern vom Boden aus bedient, vertikal auf und ab bewegbar
ist und in ihrer oberen und unteren Endstellung ohne Zuhilfenahme besonderer, nicht
mit der Gardinenhängevorrich-
tung verbundenen Elements sicher gehalten
wird.
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Hier will die vorlingende Erfindung, wie sie in den Ansprechen darSestellt
ist, Abhilfe schaffen.
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Die hier vorgeschlagene Gardinenhängevorrichtung wird anhand von Zeichnungen
näher erl.riutert. Es zeigt: Fig0 1 eine Vorderansicht auf die Gardinenhängevorrichtung
in ihrer oberen Ruhestellung, Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig1 in der Funktionsstellung
beim Auswecheln der Gardinen mit Bedienperson, Fig. 3 eine Vorderansicht gemäß Fig.1
in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 einen Schnitt I-I gemäß Fig.3 in der Funkionsstellung,
in der die Gardinenhängevorrichtung oben eingerastet ist, Fig. 5 einen Schnitt I-I
gemäß Fig. 3 in einem Ausführungsbeispiel mit Leuchtstoffröhre und Blende, Fig.
6 ein vergrößerte Darstellung des oberen Teils von Fig.5, Fig. 7 eine Teilansicht
der Seil zugvorrichtung, Fig. 8 eine Seitenansicht II gemäß Fig.3, hälftig als Teilschnitt
III-III gemäß Fig.3, Fig. 9 - einen Schnitt IV-IV gemäß Fig.2 durch die Seiltrommel
in gekapselter Ausführung, Fig. 10 einen Schnitt IV-IV gemäß Fig.2 durch die Seiltrommel,
hier in offener Ausführung, Fig.:11 einen Teilschnitt I-I gemäß Fig. 3, in der Funktionsstellung
der Seil zugvorrichtung, in der sich die Einrastbolzen der Verschiebeleisten in
ihrer oberen Endstellung befinden, Fig. 12 einen Teilschnitt I-I gemäß Fig.3 mit
den Einrastbolzen der Verschiebeleisten in der Ausrastung unter Seilzug, Fig. 13
einen Teilschnitt I-l gemäß Fig.3 in der Funktionsstellung kurz vor dem Einrasten
der Einrastbolzen in die obere Ruhelage
Fig. 14 einen schnitt I-I
gemäß Fig.7 in einem AusfiihrllngQbeispiel ohne Seilzugvorrichtung und Fig. 15 eins
An@icht V gemäß Fig.14.
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Link und rechts des von den betreffenden Gardinen behangenen Fensters
sind ,je eine vertikale Befestigungsleiste 100 mittels Befestigungsschrauben 903
an der Wand befestigt.
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Diese im Querschnitt L- oder T- fö.rmiFen Befestigungsleisten weisen
rechtwinklig zur Wand ausgerichtete Stege 120 auf, i.n denen jeweils ein Führiingsschlt
110 eingearbeitet ist, der auf bestimmte Weise ausgebildet ist. Er weist nämlich
einen Vertikalschlitz 115 auf, der parallel zur Wand verläuft und an seinem oberen
Ende einen Einrastschlitz 111 aufweist, der auf der der Wand zugekehrten Seite,
bezogen zum Vertikalschlitz 115, angeordnet ist, wobei noch die Ausgestaltung des
oberen Bereichs der Führungsschlitze 110 im einzelnen zu beschreiben ist.
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Die Gardinenstange 400 selbst ist an zwei horizontal ausgerichteten
Tragarmen 300 befestigt, die ihrerseits an je einer Verschiebeleiste 200 befestigt
sind. Je eine Verschiebeleiste 200 ist parallel zu der zugehörigen Befestigungsleiste
100 angeordnet und kann relativ zu dieser längs verschoben werden. Die Führeung
der beiden Verschiebeleisten 200 wird durch die Führungsschlitze 110 und die am
unteren Ende der Verschiebeleisten angebrachten Stützrollen 220 erreicht, die das
aus dem Gewicht der Gardinenstange und der Behänge resultierende Kraftmoment auf
die Wand überträgt.
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In Fig.2 ist die Gardinenstange 400 in ihrer unteren Endstellung gezeigt,
so daß sie sich für die Bedienperson 900 in bequemer Arbeitshöhe befindet. Hierbei
erfolgt die Abstützung auf den FuBboden 902 mittels der Stützrollen 220.
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Nach erfolgtem Auswechseln der Behänge kann die Bedienperson die Gardinenstange
in ihre obere, in Fig. 2 gestrichelt gezeichnete Endlage bewegen, was mit der noch
zu beschreibenden Seilzuvorrichtung 700 erfolgt. Das wesentliche erkmal dieser Seilzugvorrichtung
besteht darin, daß beim Hochziehen der Verschiebeleisten diese in der oberen Endstellung
einrasten und bei erneuter Betätigung der Seilzugvorrichtung aus der oberen Raststellung
herausgehoben und wieder nach-unten bewegt werden.
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An jeder Verschiebeieiste 200 ist je ein horizontal all5-gerichteter
Einrastbolzen 210 befestigt, denen Durchmesser der Breite des zugehirigen Vertikaischlitzes
115 in der betreffenden Befestiglngsleiste 100 entspricht.
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Die seitliche Führung; der Einrastbolzen 210 erfolgt durch Führungsscheiben
211, die jeweils beidseitig des Steres 120 am Einrastbolzen 210 angebracht sind.
An ihrem anderen Ende, im Bereich seitlich neben den ',tegen 120, gehen die Einrastbolzen
120 über in jeweils einen Greifbolzen 212, wobei dessen Durchmesser auch größer
sein kann als der der des zugehörigen Einrastbolzens. Die Mittelachsen der Einrastbolzen
und der Greifbolzen liegen auf einer Linie.Jeder der beiden Greifbolzen 212 hängt
in einem Haken 740, der seinerseits an einem ersten Seil 730 bzw. an einem zweiten
Seil 731 befestigt ist.
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Die vertikale Auf- und Abbewegung der beiden Verschiebeleisten 200
erfolgt somit durch die Vertikalschlitze 115, die Stützrollen 220 und die beiden
Führungsstücke 130, die an den Befestigungsleisten angebracht sind und die L- oder
T- förmig die Verschiebeleisten umschließen.
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An jedem Führungsstück ist eine Klemmschraube 140 angeordnet, die
zum Festklemmen der Verschiebeleisten, insbesondere in deren oberen Endstellung
dient, um ein unbeabsichtigtes'Herablassen der Gardinenstange zu verhindern.
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Die Seilzugvorrichtung 700 weist eine Seiltrommel 710 mit einem Wickelring
711 auf ? der seinerseits eine nach außen hin offene Doppelnut aufweist, wie in
Fig. 8 dargestellt.In diesen beiden, -;c;leinander getrennten Nuten sind das erste
Seil 730 und das zweite Seil 731 getrennt voneinander aufgewickelt. Die Seiltrommel
710 ist in einer, für die bequeme Betätigung derselben, günstigen Höhe an der Wand
befestigt, wobei die beiden Ebenen der Seilnuten in dem Wickelring 711 parallel
zur Wand 901 ausgerichtet sind.Das erste Seil 730 läuft aus dem Wickelring 711 nach
oben über eine Hakenrolle 733, die
am Steg 120 der einen Befestigungsleiste
100 drehbar angebracht ist. Das erste Seil 73(5 wird an dieser Haken rolle 733 umgelenkt.
Das Seilende ist an einem Haken 740 mittels einer Hakenbefestigung 741 befestigt.
Durch eine ebenfalls am Steg 120 zwischen Hakenrolle 733 und Hakenbefestigung 741
angebrachte Fjihrungsrolle 734 wird erreicht, da? in der oberen, eingerasteten Endstellung
der beiden Verschiebeleisten 200 das erste Seil 730 mit der Hakenbefestigung 741
und der Mittelachse des Einraatbolzens 210 fluchtet. Erstes Seil 730, Hakenbefestigung
741 und Mittelachse des Einrastbolzens liegen somit in der oberen Einraststellung
in einer zur Wand parallen Ebene.
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Diese Anordnung gilt analog auch für die andere Verschiebeleiste mit
der Ausnahme, daß das zweite Seil 731 mittels zweier oberer Umlenkrollen 732 zur
anderen Seite, nämlich zum zweiten Steg 120 geführt wird. Die beiden oberen Umlenkrollen
732 sind oberhalb der Hakenrollen 733 an den beiden Befestigungsleisten 100 drehbar
gelagert.
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In Fig011 ist die Funktionsstellung gezeigt, in der die beiden Einrastbolzen
210 in den zugehörigen oberen Einrastschlitzen 111 eingerastet sind, die miteinander
fluchtend, zwischen Wand 901 und Vertikalschlitz 115 im Steg 120 angeordnet sind.
Wird nun der Wickelring 711 zum Zwecke des Herablassens der Gardinenschiene betätigt,
so heben die beiden Haken 740 die beiden Einrastbolzen 210 vertikal nach oben aus
den beiden oberen Einrastschlitzen 111 heraus. Bei anhaltendem Seilzug legen sich
die Einrastbolzen, deren Mittelachsen miteinander fluchten, an die oberen Ausrastöffnungen
112 der Führungsschlitze 110 ano Diese sind von der Wand weg schräg ansteigend ausgebildet
und enden in den Ausrastbegrenzungen 113, die ihrerseits gering gegen die Vertikalschlitze
115 seitlich versetzt sind und zwar in Richtung von der Wand weg.
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Beim Ausklinken liegen bei anhaltendem Seil zug die Einrastbolzen
210 an den oberen Ausrastführungen 112 gleitend an, bis sie Ausrastbegrenzungen
113 erreicht haben.
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Diese Funktionsstellung ist in Pi Fig. 12 dargestellt. Beim darauffolgenden
Loslassen des Seilzuges gleiten die beiden Einrastbolzen 210 auf den Ausrastschrägen
116 abwärts und gelangen in unterhalb derselben angeordneten Vertikalschlitze 115,
in denen sie in ihre untere Endstellung gleiten.
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Beim Hochziehen der Verschiebeleisten jedoch gleiten die Einrastbolzen
210 zunächst in den Vertikalsehlitzen 115 aufwärts, werden jedoch infolge des Schrägzuges
der Seile über die Einrastnasen 114 gefflhrt, wie aiis Fig;. 1' hervorgeht, wonach
sie beim Loslassen der Seile wieder in die, in Fig.11 gezeigte Einraststellung;
gelangen.
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Die Anordnung der Führungsrollen 734 und die geometrische Ausgestaltung
sowohl der Fiihrungsschlitze 110 als auch der Hakenöffnungen, nämlich der jeweils
oberen Hakeninnenfläche 742 und der unteren Hakeninnenfläche 743 sind deshalb in
folgender Weise vorzunehmen: Das erste Seil 730 bzw. zweite Seil 731 fluchten in
weder Funktionsstellung mit der Hakenbefestigung 741 und der Mittellinie des betreffenden
Einrastbolzens 210 und zwar im Bereich zwischen der ;ieweiligen Führungsrolle 734
und dem betreffenden Einrastbolzen. Die Mittellinien der oberen Einrastschlitze
111 und erstes Seil 730 und zweites Seil 731 an der Umlenkstelle der Führungsrollen
734 liegen in einer zur Wand 901 parallelen Ebene. Die oberen Ausrastführungen 112
sind schräg von der Wand 901 weg nach oben ausgebildet und schließen mit der ir'rizontalebene
einen Winkel von ca. 30 bis 60 Grad ein.
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Die Seiltrommel 710 kann, abgesehen von der besonderen Ausbildung
des Wickelringes 711 nach dem Prinzip der bekannten Rolladen- Wickeltrommeln ausgebildet
sein. Es ist aber auch vorteilhaft, eine Handkurbel 720 am Wickelring 711 anzubringen,
um diesen, unterstützt durch eine Spiralfeder 713, beim Heben und Senken leichter
drehen zu können. Es ist z.B. auch möglich, an Stelle einer Handkurbel den Wickelring
an zwei Gelenkstäben 714 drehbar zu befestigen, an denen zwei Klemmbolzen 715 auf
an sich bekannte Weise die Seile in jeder Stellung beim Loslassen festklammern.
Die Gardinenschiene 400 und die
Blende 500 können einfach an den
Tragarmen 300 angeschraubt werden. Hierfür sind Bohrungen 904 vorgesehen.
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In einer vereinfachten Ausführungsform, in Fig. 14 und Fig. 15 dargestellt,
weisen die stege 120 je einen Vertikalschlitz 115 und einen oberen Einrastschlitz
111 auf; jedoch ist hier keine Seilzugvorrichtung 700 vorgesehen. Die beiden Verschiebeleisten
können hier von Hand mittels einer Betätigungsstange 905 aus der oberen Einraststellung
herausgehobehoben und nach unten bewegt werden.
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