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Titel: Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen einzelner
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Tabletten aus dem eine Tablettenpresse verlassenden Tablett en strom
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entnehmen einzelner
Tabletten zur periodischen Stichprobenkontrolle aus dem eine Tablettenpresse verlassenden
Tablettenstrom.
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Es ist bekannt, auf einer Tablettenpresse Tabletten lit gleichem Gewicht
dadurch herzustellen, daß die Zufuhr des pulverförligen Preßgutes zu den Matrizenbohrungen
in Abhängigkeit vom Preßdruck gesteuert wird, der beim Pressen der Tabletten gemessen
wird. Über eine längere Zeitdauer hinweg reicht die Drucktontrolle Jedoch allein
nicht aus, um ein bestimmtes Tablettengewieht genau einzuhalten. FUr die ständige
Produktionskontrolle ist es deshalb eriorderlich, in bestimmten Zeitabständen einzelne
Tabletten zu wiegen, um hierdurch auch das Gewicht der Tabletten laufend zu überprüfen.
Hierbei hat sich gezeigt, daß sith ein repräsentativer Querschnitt durch die gesamte
Produktion dann ergibt, wenn in gleichen Zeitabständen regelmäßig feweils nur eine
Tablette entnommen und gewogen wird.
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Die Entnahme einzelner Tabletten aus dem eine moderne Rundlauftablettenpresse
verlassenden Tablettenstrom ist Jedoch schwierig, da mehr als hundert Tabletten
pro Sekunde die Maschine verlassen und die einzelnen Tabletten eine
Geschwindigkeit
von mehr als 2,5 m pro Sekunde haben.
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Ausgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, mit denen zur periodischen Stichprobenkontrolle einzelne Tabletten aus
dem Tablettenstrom entnommen werden können, der die Tablettenpresse verläßt.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst. daß etwa - -aus
dem Tablettenstrom in /gleichen Zeitabständen eine Teilmenge in eine Entnahmekammer
geleitet wird, in der eine einzelne Tablette für die Kontrolle festgehalten wird,
während die übrigen Tabletten der Teilmenge wieder in den Tablettenstrom zurUckgeleitet
werden.
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Durch dieses Veriahren gelingt es, von Zeit zu Zeit die Bewegung einer
Teilmenge der die Tablettenpresse verlastenden Tabletten so abzubremsen, daß aus
ihr eine einzelne Tablette zur Produktionskontrolle herausgenommen werden kann,
ohne daß Tabletten in die Ausschußleitung geleitet werden Bussen.
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Besonders zweckmäßig ist es, die Entnahmekanner in vorherbestimmten,
gleichen Zeitabständen im Ablauikanal der Tablettenpresse für einen kurzen Zeitraum
zu bilden und dann wieder zu beseitigen. Hierdurch wird erreicht, daß für die normale
Produktion der volle Querschnitt des Ablaufkanales zur Verfügung steht und nur bei
der Stichprobenentnahme ein kurzfristiger Stau erzeugt wird.
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Die Vorrichtung zur Entnehmen einzelner Tabletten aus dem eine Tablettenpresse
durch einen Ablaufkanal verlassenden Tablettenstrom nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß in des Ablaufkanal eine Entnahmekammer vorgesehen ist, in der
sich eine nur eine einzelne Tablette fassade Tasche befindet und die durch eine
Veiche
abgedeckt wird, die in gleichen Zeitabständen von einem
Antrieb kurzzeitig in den Äblaufkanal einschwenkbar ist und mindestens einen Teil
des Tablettenstromes in die Entnahmekammer leitet und hierbei gleichzeitig eine
in den Ablaufkanal wandende Ablauföffnung der Entnahmekammer verschließt. Mit einer
derartigen Vorrichtung kann in regelläßigen Zeitabständen eine Teilmenge aus dem
Tablettenstrom abgezweigt und wieder in den Haupt strom zurUckgeleitet werden, ohne
daß der Produktionsfluß unterbrochen wird.
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Die schwenkbare Weiche kann nach Art eines zweiarsffgen Kipphebels
ausgebildet sein, der eine schwenkbare Wand zwischen Ablaufkanal und Entnahmekammer
bildet. Die Tasche ist dann zwecksEßig in einer zum Ablaufkanal geneigten Rampe
der Entnahmekaner angeordnet, gegen die sich der eine Arm der Weiche legt, wenn
ihr anderer Ars in den Ablaufkanal schwenkt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
daB die Entnahmekammer wechselseitig am Einlaß geöffnet und am Auslaß geschlossen
wird und umgekehrt, wenn Stichproben entnommen und die für die Stichproben nicht
benötigten Tabletten wieder in den Tablettenstrom zurEckgeleftet werden sollen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann bei einer anderen Ausführungsform
die Weiche im Bereich einer Zwischenwand angeordnet sein, die den Ablaufkanal in
einen Gutkanal zum Abfördern einwandfreier Tabletten und in einen Ausschußkanal
zum Abfördern mangelhafter Tabletten unterteilt. In diesem Falle ist die mit der
Tasche versehene Rampe der Entnahmekammer zweckmäßig an einem beweglichen Wandteil
einer Wand des Ausschußkanales angeordnet, der zur Bildung der Entnahmekammer in
den Ausschußkanal bewegbar ist und diesen zeitweise verschließt. Diese kusgestaltung
hat den Vorteil, daß an den Ablaufkanal keine besondere Entnahmekammer angebaut
werden mnß, sondern daß
diese lediglich durch Bewegen eines Wandteiles
im Ausschaßkanal gebildet wird, der ohnehin vorhanden sein muß, wn die beim Anlaufen
und Abstellen der Maschine stets gebildeten, nicht einwandfreien Tabletten abzuführen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der bewegliche Wandteil in einer
Wand des Ausschußkanales schwenkbar gelagert ist und mit seinem einen Rand über
den Boden des Ausschußkanahes streift. Die Tasche kann dann von einer Ausbuchtung
in der Rampe gebildet werden, die über einen außerhalb des Ablaufkanales angeordneten
Auffangbehälter für die zu untersuchende Tablette gelangt, wenn die bewegliche Rampe
in der Wandung des Ausschußkanales zurückbewegt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, die eine besonders zweckmäßige Ausführungsfcri der
Vorrichtung nach der Erfindung in einer Drauf sicht zeigt und durch die die Erfindung
an einem Beispiel näher erläutert wird.
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In der Zeichnung ist mit 10 der Matrizentisch einer nicht näher dargestellten
Rundlauftablettenpresse bezeichnet, der sich in Richtung des Pfeiles 11 dreht und
von dem der Tablettenstrom 12 der fertigen, aus den Matrizenbohrungen 13 ausgeworfenen
Tabletten mit einem Abstreifer 14 in einen Ablaufkanal 15 geleitet wird. Der Ablaufkanal
Ist etwa radial zum Matrizentisch 10 angeordnet und stark nach unten geneigt, so
daß die Tabletten unter der Wirkung der Schwerkraft in ihm nach unten in einen hier
nicht näher dargestellten Auffangbehälter rutschen, Man erkennt aus der Zeichnung,
daß der Ablaufkanal 15 durch eine Zwischenwand 16 in einen Gutkanal 17 und einen
Ausschußkanal 18 unterteilt ist. Durch den Gutkanal 17 werden die einwandfreien
Tabletten in den Auffangbehälter abgeleitet, während die mangelhaften Tabletten
durch
den iusschußkanal 18 einem besonderen Auffangbehälter zugeführt werden.
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Oberhalb der Zwischenwand 16 ist im Ablaufkanal 15 eine Weiche 19
angeordnet, die nach Art eines zweiarmigen Kipphebels ausgebildet und etwa in der
Flucht der Zwischenwand 16 in Boden 20 des Ablaufkanales 15 mit einer Achse 21 schwenkbar
gelagert ist. Sie wird von einem Drehmagneten 22 in Pfeilrichtung 23 hin- und hergeschwenkt,
der oberhalb der Weiche 19 oder unter dem Boden 20 des Ablaufkanales 15 angeordnet
sein kann und hier nur schematisch in strichierten Linien angedeutet ist.
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In der Außenwand 24 des Ausschußkanales 18 befindet sich ein Ausschnitt
25, in dem ein beweglicher Wandteil 26 angeordnet ist, der auf einer zum Boden 20
des Ablaufkanales 15 senkrechten Achse 27 schwenkbar gelagert ist. Der bewegliche
Wandteil 26 wird von einem geeigneten Antrieb, beispielsweise einem Drehmagneten
28 in Richtung der Pfeile 29 um seine Achse 27 hin- und hergeschwenkt, wobei sein
unterer Rand über den Boden 20 des Ablaufkanales 15 streift0 Der bewegliche Wandteil
26 hat an seiner Außenseite 30 eine Ausbuchtung 31, die eine Tasche 32 bildet, in
der nur eine einzige Tablette Platz findet. Die Tasche 32 ist durch einen Schieber
33 verschließbar, der auf der Innenseite 34 des beweglichen Wandteiles 26 verschieblich
gelagert ist und von einem Hubmagneten 35 od.dgl. betätigt wird, der sich auf der
Außenseite 30 des beweglichen Wandteiles 26 befindet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn die Rundlauftablettenpresse
anläuft und der Matrizentisch 10 noch nicht seine volle Geschwindigkeit erreicht
hat und die in der Anlaufphase produzierten Tabletten noch
nicht
ihr vorgeschriebenes Gicht und die vorgeschriebene Konsistenz haben, nimmt die Weiche
19 die in strichierten Linien gezeigte Stellung ein, in der ihr oberer Arm 19a den
Gutkanal 17 verschließt und den Tablettenstrom 12 in den Ausschußkanal 18 leitet.
Der bewegliche Wandteil 26 befindet sich hierbei in der in ausgezogenen Linien dargestellten
Lag, in der er mit der Außenwand 24 des Ausschußkanales 18 bündig ist und die Tabletten
ungehindert durch den Ausschußkanal 18 laufen können.
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Wenn die Anlaufphase worüber ist und die Maschine ihre Arbeitsgeschwindigkeit
erreicht hat, schwenkt die Weiche 19 in die in ausgezogenen Linien gezeigte Stellung,
in der ihr oberer Ars 19a den Aussohußkanal 18 verschließt und der Tablettenstrom
12 ungehindert den Gutkanal 17 passieren kann.
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Um aus dem Tablettenstrom 12 in vorherbestimmten, gleichen Zeitabständen
einzelne Tabletten zu entnehmen, wird in periodisch sich wiederholenden Arbeitizyklen
der bewegliche Wandteil 26 in seine in der Zeichnung in strichiertn Linien dargestellte
Stellung geschwenkt, in der er den Aussohußkanal 18 verschließt und eine zum Gutkanal
17 hin geneigte Rampe 36 bildet. Gleichzeitig wird die Weiche 19 in ihre in strichierten
Linien dargestellte Stellung verschwenkt, in der ihr unterer Ara 19b unterhalb der
Tasche 32 an der Rampe 36 anliegt und zusammen mit dieser eine Entnahmekammer 37
bildet, in die der Tablttenstrom 12 von dem oberen Arm 19a der Weiche 19 geleitet
wird, welcher nun den Gutkanal 17 kurzzeitig verschließt. Von den sich hierbei in
der Entnahmekammer 37 ansammelnden Tabletten 38 gelangt eine einzelne Tablette 39
in die Tasche 32.
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Sobald einige Tabletten 38 in die Entnahmekammer 37 gelangt sind,
schwenkt die Weiche 19 wieder in ihre in ausgezogenen
Linien dargestellte
Stellung zurück. Die in der Entnahmekamier angesnmmelten Tabletten 38 gleiten nun
die Rampe 36 entlang in den Gutkanal 17 zurElck mit Ausnahme der einzelnen Tablette
39, die sich in der Tasche 32 befindet.
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Während nun der Tablettenstrom 12 wieder ungehindert durch den Gutkanal
17 läuft, schwenkt der bewegliche Wandteil 26 im Uhrzeigersinne in Pfeilrichtung
29 zurück in seine in der Zeichnung in ausgezogenen Linien dargestellte Lage.
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Hierbei verschließt der Schieber 33 entweder vor oder gleioh zu Beginn
der Schwenkbewegung mindestens teilweise die Tasche 32, so daß die in der Tasche
befindliche einzelne Tablette 39 gefangengehalten wird und nicht wieder aus der
Öffnung heraustreten kann, durch die sie hineingelangt ist.
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Da der bewegliche Wandteil 26 keinen Boden hat, sondern mit seinem
unteren Rand an Boden 20 des Ablaufkanales 15 entlangstreift, fällt die einzelne
Tablette 39 aus der Tasche 32 nach unten heraus in einen unter dem Ablanfkanal 15
stehenden Auffangbehälter 4t, sobald die Ausbuchtung 31 der beweglichen Wand 26
Uber den Außenrand 41 des Ausschußkanales 18 hinausgelangt und der bewegliche Wandteil
26 seine ursprungliche Lage wieder einnimmt.
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Die im Auffangbehälter 40 aufgefangene einzelne Tablette 39 kann nun
in hier nicht näher dargesteilter Weise einer Waage zum Vberprüfen ihres Tablettengewiohtes
zugeführt und von dort in einen der Auffangbehalter für die einwandfreien oder für
die mangelhaften Tabletten geleitet werden, Je nachdem, ob sie das vorgeschriebene
Gewicht aufweist oder von diesem vorgeschriebenen Gewicht abweicht.
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Die Steuerung der Dreh- und Hubmagnete 22, 28 und 35 kann in den gewunsohten
Zeittakt durch an sich bekannte Zeitschaltwerke
oder durch maschinendr.hzahlabhängige
Steuerungseinrichtungen bewirkt werden, die zweckmäßig so ausgebildet sind, daß
die Pausen zwischen den einzelnen Entnahzezyklen innerhalb weiter Grenzen wählbar
sind.
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Wenn die Tablettenpresse ausgeschaltet wird, schwenkt die Weiche 19
sogleich in ihre in strichierten Linien dargestellt. Lage, wZhrend die bewegliche
Wand 26 in ihrerin ausgezogenen Linien dargestellten Ruhelage bleibt, so daß die
bei langsamer werdendem Lauf des Matrizentisches 10 produzierten mangelhaften Tabletten
in den Ausschußkanal 18 gelangen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebeine Ausführungsbeispiel
beschränkt. 3eispielsweise ist es auch möglich, die Entnahmekammer in einer Ausbuchtung
der Seitenwand des Gutkanales vorzusehen, der dann von einer schwenkbaren Weiche
verschlossen wird und in seiner zum Gutkanal hin geneigten Rupe eine Tasche zur
Entnahme einer einzelnen Tablette aufweist. Ferner ist es möglich, die bewegliche
Wand nicht schwenkbar, sondern verschieblich auszubilden oder die Weiche an einer
anderen Stelle schwenkbar zu lagern, derart, daß sie den Tablettenstrom abwechselnd
durch den Ablaufkanal und in die Entnahmekammer leitet. Falls erforderlich, kann
die Tasche in der Rampe der Entnahmekammer auch größer ausgebildet werden, so daß
sie zwei oder mehr Tabletten faßt, wenn jeweils nicht nur eine, sondern mehrere
Tabletten gleichzeitig in periodischen Abständen geprEft werden sollen. Ferner ist
es möglich, die Entnahievorrichtung nicht im Ablautkanal, sondern an einer anderen
Stelle der Maschine anzuordnet, wenn sich hierdurch im Einzelfalle Vorteile ergeben.
Der Rahnen der Erfindung wird hierdurch nicht überschritten.
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