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Rr ennbart-Putzvorriclitun#
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Die Erfindung betrifft eine Brennbart-Putzvorrichtung zum Entfernen
der beim Trennen von Knüppeln, Blöcken und Brammen an der Brennstrahlaustrittsseite
des Werkstücks anfallenden und anhaftenden Bärte aus Brennschlacke und Stahl.
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Bisher werden diese Brennbärte meistens von Hand entfernt, da maschinelle
Vorrichtungen bisher nicht zuverlässig genug arbeiten oder zu aufwendig sind. So
ist es bekannt, an der Unterseite des Werkstücks im Bereich der Brennstrahldurchtrennung
Bleche anzubringen, die dann entfernt werden, womit auch der Brennbart der sich
dann am unter dem Werkstück angebrachten Blech ausbildet, mit entfernt wird. Dieses
Verfahren hat sich in der Praxis jedoch als zu aufwendig erwiesen und deshalb nicht
durchsetzen können. Die verschiedensten Versuche, Brennbärte gastechnisch zu beseitigen,
bringen Probleme der Anordnung der Düsen mit sich, die oftmals beschädigt werden,
was eine Reparatur oder einen Austausch erfordert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
zugrunde,
eine wenig aufwendige Brennbart-Putzvorrichtung verfügbar zu machen, die ohne besonderen
Platzbedarf und aufwendige Wartung betriebssicher in einfacher Weise Brennt bärte
beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Brennbart-Putzvoyrichtung
ein Schaber vorgesehen ist, der mit einer Seitenfläche flach an der bartbehafteten
Werkstückfläche anliegt und eine den Bart beseitigende Schaberkante aufweist, die
i# Winkel zum Schnitt am Werkstück und damit zum Bart verläuft.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung besteht darin, daß
die Seitenflächen des Schabers einen großen, etwa 900 betragenden Winkel bilden
und die am Werkstück anliegende Seitenfläche einen Hinterschliff aufweist, so daß
sie nur im vorderen , der Arbeitskante zugekehrten Bereich der Seitenfläche am Werkstück
anliegt. Indem der Hinterschliff knapp hinter der Arbeitskante des Schabers beginnt,
wird ein Nachschleifen der Schnittkante bewirkt.
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Dabei kann der Schaber balkenartig oder kreisrund ausgebildet sein.
Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn wahlweise ein babkenartiger oder kreisrunder
Schaber einsetzbar ist.
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In vorteilhafter Weise erfolgt der Schabervorschub und -rücklauf hydraulisch,
pneumatIsch oder elektromechanisch. Um die Wirkung zu erhöhen, kann die Vorschubbewegung
für den Schaber in eine stoßweise Bewegung aufgelöst sein, was ein durch
Druckluft
beaufschlagter Doppelkolben nach Art eines Preßlu thammers bewirken kann.
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In ihrer Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, daß eine Andrückeinrichtung
vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von der Bartgröße den Schaber mit unterschiedlicher
Kraft gegen die zu entfernenden Bärte drückt. Eine solche unterschiedliche Kraftausübung
kann durch ein Druckluftventil erzeugt werden. Dabei ist in zweckmäßiger Weise der
Arbeitswinkel in Abhängigkeit von Schnittkraft, Schneidrichtung und Schneidgeschwindigkeit
zu wählen.
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Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist eine Einrichtung
vorgesehen, die dem Schaber eine senkrecht zur Vorschubbewegung überlagerte Querbewegung
erteilt. Dies erfolgt beim Balkenschaber durch eine hin- und hergehende Bewegung,
während beim Kreisschaber die Querbewegung aus einer Drehbewegung besteht.
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Um die Bärte an einem zerteilten Werkstück auf beiden Seiten entfernen
zu können, schlägt die Erfindung weiter vor, daß zwei nebeneinander angeordnete
Schaber vorgesehen sind, die gegebenenfalls gegenläufige Bewegungen ausführen, und
denen entlang zweier bei einem Schnitt entstandener Brennbärte eine Vorschubbewegung
erteilt wird. Dabei ist eine unabhängige Niveauanpassung an die beiden durch den
Schnitt getrennten Werkstücke vorgesehen. Eine zweckmäßige Ausfu~krungsSorm der
Erfindung besteht darin, daß der bzw. die Schaber an einem
Wagen
angebracht sind und pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch an das Werkstück
angedrückt werden. Das kann dadurch erfolgen, daß die Schienen des Wagens zum Andrücken
angehoben werden oder indem die den oder die Schaber tragenden Teile des Wagens
zum Andrücken bewegt werden, Zum Entfernen der Schlackenbärte sind Leitbleche vorgesehen,
die die Schlackenbärte in einer definierten Bahn wegführen.
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Diesen Bahnen können Behälter zum Abtransport zugeordnet sein.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispie len unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen naher erläutert werden. In den Zeichnungen
zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung die Entfernung eines Schlackenbartes
durch einen Balkenschaber; Fig. 2 eine Draufsicht von unten auf einen Balkenschaber
nach Fig. 1; Fig. 3 einen Balkenschaber in vergrößertem Maßstab in Schnittdarstellung;
Fig. 4 in schematischer Darstellung die Entfernung eines Schlackenbartes durch einen
Kreisschaber; Fig. 5 eine Seitenansicht und Draufsicht der Darstellung nach Fig.
4; Fig. 6 eine Seitenansicht des Kreisschabers auf einen Wagen; Fig. 7 einen Doppelkreisschaber;
Fig. 8 einen Dotspe51 Srenschaber.
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In Fig. 1 ist ein Werkstück 1 dargestellt, das an seiner unteren Fläche
2 mit einem Schlackenbart 3 behaftet ist.
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Der Schlackenbart 3 besteht aus einem Schlackenkörper 4 mit einem
Stahlhaft 5. Diese Tatsache macht sich die Erfindung zu nutze, indem ein Schaber
6 vorgesehen ist, der mit einer Seitenfläche 7 flach an der barbehafteten Werkstückfläche
2 anliegt und mit seiner den Bart beseitigenden Schaberkante 8 diesen entfernt.
Wie Fig. 2 zeigt, ist die bartbeseitigende Schaberkante 8 im Winkel zum Schnitt
9 am Werkstück 1 und damit zum Bart 3 angeordnet, so daß eine erhöhte Kraft auf
den Schlackenkörper 4 und insbesondere den Stahlhaft 5 ausgeübt wird, so daß eine
leichte Entfernung des Schlackenbartes 3 erfolgt. In Fig. 3 ist dargestellt, daß
die Seitenflächen 7 des Schabers 6 einen großen, etwa 900 betragenden Winkel sC
bilden, wobei die am Werkstück 1 anliegende Seitenfläche 7 einen Hinterschliff 11
aufweist, so daß sie nur im vorderen, der Arbeitskante zugekehrten Bereich 12 der
Seitenfläche 7 am Werkstück anliegt. Dadurch, daß der Hinterschliff 11 knapp hinter
der Arbeitskante 8 des Schabers 6 beginnt, d.h. der Bereich 12 nur eine geringe
Ausdehnung hat, wird ein ständiges Nachschleifen der Schnittkante 8 am Werkstück
1 bzw. dessen Unterseite 2 bewirkt. Neben der in Fig. 2 dargestellten balkenartigen
Ausbildung des Schabers 6 kann die ser auch kreisrund ausgebildet sein, wie der
Schaber 16 in Fig. 4 zeigt. Dieser Kreisschaber 16 wirkt ähnlich wie der Balkenschaber
6 und hat ebenso einen Hinterschliff 17, so daß er nur mit einem Bereich 18, der
der Arbeitskante 19 zugekehrt ist, an der Unterseite 2 des Werkstücks 1 anliegt.
Dabei kann der Kreisschaber 16 unter einem leichten Winkel zur Ebene des
Werkstücks
1 bzw. Qc:3;:eii Unterseite 2 angeordnet sein, was im einzelnen nicht dargestellt
ist. Balkenschaber wie lbeisZ schaber werden durch eine im einzelnen nicht dargestellte
Andrückeinrichtung an die Unterseite 2 des Werkstücks angedrückt, wie es in Fig0
2 für den Balkenschaber und in Fig.4 für den Kreisschaber dargestellt ist. Vor Inbetriebnahme
kommt dabei bei dem Balkenschaber 6 in Fig. 2 der Bereich 21 an der Unterseite 2
des Werkstücks 1 zur Anlage, während beim Kreisschaber 16 nach Fig. 4 der Bereich
22 an der Unterseite 2 des Werkstücks 1 zur Anlage kommt. Auf diese Weise wird die
Fluchtung sichergestellt,und die Entfernung des Schlackenbartes 3 kann in einer
optimalen Weise beginnen, wobei der Arbeitswinkel abhängig von der Schnittkraft,
der Schneidrichtung und der Schneidgeschwindigkeit zu wählen ist.
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In Fig. 6 ist am Beispiel eines Kreisschabers die Vorrichtung dargestellt,
wie sie auf einem Wagen 30 angeordnet ist, dessen Räder 31 auf Schienen 32 laufen,
die so angeordnet sind, daß der Schaber 16 in der richtigen Lage zum Werkstück 1
bzw.
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zum zu entfernenden Schlackenbart 3 sich befindet. Um den für den
Arbeitsvorgang erforderlichen Vorschub dem Schaber 16 zu erteilen, ist eine Kolbenzylinderanordnung
33 vorgesehen, die über ein Verbindungsgestänge 34 den Wagen 30 und damit den Schaber
entlang der Schnittrichtung am Werkstück 1 und damit dem Verlauf des Schlackenbartes
3 fiffirt. Der Vorschub und nachfolgende Rücklauf kann hydraulisch, pneumatisch
und elektromechanisch erfolgen.
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Fig. 5 zeigt in einer Draufsicht die Schinen 32, längs der
sich
der Kreisschaber 16 entlang der Schnittkante des Werk stücks 1 bewegt5 um dabei
den Schlackenbart zu entfernen.
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Wie insbesondere aus Fig. 6 zu entnehmen ist, kann die Brennbart-Pu.bzvorrichtung
im Rollengang untergebracht werden, ohne besonderen Platz zu beanspruchen. Eine
im einzelnen nicht dargestellte und im Wagen 30 untergebrachte Andrückstelleinrich
tung ermöglicht es, daß in Abhängigkeit von der Größeres Schlackenbarts 3 der Schaber
6 bzw. 16 mit unterschiedlicher Kraft gegen die zu entfernenden Schlackenbärte 3
drückt. Dabei kann die Andrückeinrichtung mit einem Druckluftventil ausgestattet
sein, das die unterschiedliche Kraftausübung erlaubt.
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Zusätzlich kann noch eine am Wagen 30 vorgesehene Einrichtung vorgesehen
sein, die dem Schaber eine senkrecht zur Vorschub bewegung überlagerte Querbewegung
erteilt, so daß der Balkenschaber 6 eine Hin- und Herbewegung in Richtung seiner
Längsachse vollführt. Beim Kreisschaber 16 kann diese Querbewegung aus einer einfachen
Drehbewegung bestehen, wozu es erforderlich ist, einer Welle 34,auf der der Kreisschaber
16 sitzt, Drehbewegungen zu erteilen.
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Auf diese Art und Weise ist es möglich, die Brennbart-Putzvorrichtung
verschiedenen Bedürfnissen und Umständen anzupassen, was insbesondere erleichtert
wird, wenn die Möglichkeit vorgesehen ist, wahlweise einen Balkenschaber 6 oder
einen Kreisschaber 16 einzusetzen. Da bei der Durchtrennung eines Werkstücks auf
beiden Seiten des Schnittes Schlackenbärte entstehen, ist gemäß einer Weiterbildung
der Brennbart-Putzvorrichtung vorgesehen, zwei Schaber anzuordnen, die gegebenenfalis
gegen1aufige
Bewegungen ausführen und denen entlang zweier beim Schnitt entstandener Brennbnrte
eine Vorschubbewegung erteilt wird. Da die #erkstückhälften nach ihrem Durchtrennen
oftmals eine unterschiedliche Lage einnehmen, zumindest aber in ihrem Niveau voneinander
abweichen, sind die Schaber 16 mit einer Niveauanpassung versehen, wie es Fig. 7
darstellt. D.h. der in Fig. 7 dargestellte linke Schaber 16a paßt sich dem höherliegenden
Werkstück 1a an, wie auch der in Fig. 7 dargestellte rechte Schaber 16b, der sich
dem anpaßt.
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In Fig. 8 ist ein Balkenschaber 6 dargestellt, dessen beide Hälften
6a und 6b sich ebenfalls dem unterschiedlichen Niveau der Werkstücke 1a und 1b anpassen
kann, indem der Balkenschaber 6a so lange nach oben bewegt wird, bis er an der Unterseite
des Werkstücks ia zur Anlage kommt, während der Balkenschaber 6b an die Unterseite
des Werkstücks 7b gedrückt wird, wobei dann auf unterschiedlichem Niveau der Vorschub
zum Entfernen der beiden Schlackenbärte Da und 3b gemeinsam erfolgen kann.
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Um die Schaber 6 bzw. 16 an die Unterseite 2 des Werkstücks 1 anzudrücken,
können am Wagen 30 pneumatische, hydrau'#ische oder elektromechanische Andrückeinrichtungen
vorgesehen wer den. Es ist auch möglich, die Schienen 32 des Wagens 30 zum Andrücken
anzuheben. Im Falle eines Doppelschabers sind die entsprechenden Schaber 6a und
6b bzw. 16a und 16b tragenden Teile des Wagens zum Andrücken anzuheben. Weiter können
nicht dargestellte Leitbleche vorgesehen sein, die die Schlackenbärte
in
einer definierten Bahn wegführen. Diesen Abführbahnen können Behälter zugeordnet
sein, wodurch der Abtransport der entfernten Schlacken erleichtert wird Die erfindungsgemäße
Brennbart-Putzvorrichtung hat einen geringen Platzbedarf und ist in ihrer Anpassung
an Gegebenhei~-ten, wie Rollgänge usw, variabel. Der erforderliche Kraft bedarf
ist gering, und eine komplizierte Wartung wird vermieden. Außerdem wird durch die
mechanische Entfernung in erhöhtem Maße eine Beeinträchtigung der Umwelt vermieden,
indem anders als bei der thermischen Entfernung der Arbeitsplatz nicht beeinträchtigt
wird. Schließlich zeichnet sich die Vorrichtung, die robust ausgestattet sein kann,
durch eine einfache und kostengünstige Wartung aus.
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