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Putzfassade mit Wärme-Kälte-Dämmplatten
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Die Erfindung betrifft eine Putzfassade mit Wärme-Kälte-Dämmplatten,
auf denen unter Zwischenlage eines maschenartigen Gewebes eine Mörtel-Putzschicht
aufgebracht wird.
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Zunehmend werden Außenwände von Bauwerken vor dem Aufbringen der Mörtel-Putzschicht
mit einer Dämmschicht aus Wärme-Kälte-Dämmplatten verkleidet. Um ein Reißen der
Mörtel-Putzschicht an den Stoßstellen der Wärme-Kälte-Dämmplatten zu vermeiden,
wird eine überdeckende Gewebeschicht mit in die Mörtel-Putzschicht eingebracht.
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Bei derartigen Putzfassaden stellt die Haftung zwischen der aus Wärme-Kälte-Dämmpl
atten bestehenden Dämmschicht mit der Putzschicht ein Problem dar. Um der Mörtel-Putzschicht
eine genügende Haftung zu vermitteln, ist dieser schon ein relativ hoher Kunststoffanteil
beigegeben worden.
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Dieser hohe Kunststoffanteil in der Mörtel-Putzschicht hat aber den
Nachteil, daß die Mörtel-Putzschicht den Durchlaß der Feuchtigkeit stark beeinträchtigt.
Das in den Grenzschichten zwischen den Wärme-Kälte-Dämmplatten und der Mörtel-Putzschicht
unvermeidbar durch feuchte Luft eindringende kondensierte Wasser (Wasserdampfdiffusion)
kann
daher wegen der starken Sperrwirkung des Kunststoffes in der Mörtel-Putzschicht
nicht durch die Mörtel-Putzschicht diffundieren.
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Bei Frosteinwirkung wird die Mörtel-Putzschicht daher von den Wärme-Kälte-Dämmplatten
abgedrückt, was zum Abblättern der Mörtel-Putzschicht führt.
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Wie die DE-OS 25 16 916 zeigt, ist daher schon versucht worden, den
Kunststoffanteil in der Mörtel-Putzschicht klein zu halten. Um eine ausreichende
Bindung zwischen den Wärme-Kälte-Dämmplatten und der Mörtel-Putzschicht zu erreichen,
werden Hartschaumplatten verwendet, die an der Außenoberfläche mit Rillen versehen
sind. Der Mörtel mit einem Kunststoffanteil von weniger als 5 % Gewichtsanteil dringt
in diese Rillen ein und wird darin gehalten, da die Hartschaumplatten zum Zeitpunkt
des Anbringens noch eine Nachschwindung von mindestens 1 mm/m haben.
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Dieses Verfahren zum Herstellen gedämmter Putzfassaden ist nicht eindeutig,
da das Nachschwindmaß der Hartschaumplatten am Einsatzort schwer kontrollierbar
ist. Fehlt aufgrund längerer Lagerung das erforderliche Nachschwindmaß der Hartschaumplatten,
dann ist die Verbindung zwischen den Hartschaumplatten und der kunststoffarmen Mörtel-Putzschicht
unzureichend.
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Die Haftung zwischen den Hartschaumplatten und der Mörtel-Putzschicht
läßt sich nach einer weiteren bekannten Art dadurch verbessern, daß mit Hilfe von
nachträglich auf der Außenoberfläche angebrachten punktförmigen Befestigungselementen
ein Gewebe in einem Abstand von vorzugsweise 1 bis 2 mm von der Außenoberfläche
der Hartschaumplatten befestigt werden kann, bevor die Mörtel-Putzschicht aufgetragen
wird.
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Der Kunststoffanteil in der Mörtel-Putzschicht läßt sich dadurch noch
weiter reduzieren. Es werden jedoch nach wie vor mit Rillen versehene
Hartschaumplatten
mit einer Mindestschwindung benötigt, um einen ausreichenden Halt der Mörtel-Putzschicht
auf den Hartschaumplatten zu gewährleisten. Das Gewebe kann dabei durchaus schon
im Herstellerwerk auf der Außenoberfläche der Hartschaumplatten befestigt werden.
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Das Gewebe muß jedoch an den Kanten der Hartschaumplatten vorstehen,
um die Stoßstellen der Hartschaumplatten im verlegten Verband zu überdecken. Die
Unsicherheit der Nachschwindung der Hartschaumplatten bleibt auch bei dieser Weiterbildung
des Verfahrens zum Herstellen gedämmter Putzfassaden, wie es die DE-OS 28 50 861
offenbart, voll erhalten. Auch die Haftung zwischen den Hartschaumplatten und der
kunststoffarmen Mörtel-Putzschicht ist nicht eindeutig vorhersehbar, wenn Hartschaumplatten
verwendet werden, deren Nachschwindmaß nicht das Mindestmaß aufweist. Außerdem verteuert
die nachträgliche Anbringung der aus Zement, Sand oder anderen mineralischen Stoffen
und Kunststoff bestehenden Befestigungselemente die Herstellung der Putzfassade,
da dies ein eigener Arbeitsgang ist. Werden diese Befestigungselemente schon im
Herstellerwerk auf die Hartschaumplatten aufgebracht, dann wird die Herstellung
der Hartschaumplatten verteuert.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, für eine Putzfassade der eingangs erwähnten
Art eine Wärme-Kälte-Dämmplatte zu schaffen, die preisgünstig hergestellt werden
kann und dennoch am Einsatzort keinen eigenen Arbeitsgang zur Anbringung der Mörtel-Putzschicht,
selbst aus kunststoffreiem Mörtel, erfordert und den Einsatz üblicher Putzmaschinen
zuläßt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß auf den
Außenoberflächen der Wärme-Kälte-Dämmplatten (10) verteilt einzelne, freistehende
Abstandselemente einstückig angeformt sind und daß das
Gewebe auf
diesen Abstandselementen aufliegend in die Putzschicht eingebettet und mit den Wärme-Kälte-Dämmplatten
verbunden ist. Die Abstandselemente können bei der Herstellung der Wärme-Kälte-Dämmplatte
praktisch ohne einen ins Gewicht fallenden Mehraufwand angebracht werden, da sie
sehr klein sind und daher nur wenig Material mehr erfordern. Am Einsatzort wird
jedoch durch diese Abstandselemente das Gewebe auf definiertem Abstand zur Außenoberfläche
der Wärme-Kälte-Dämmplatte gehalten. Das Gewebe braucht nur auf die am Bauwerk befestigten
Wärme-Kälte-Dämmplatten aufgelegt und beim Auftragen der Mörtel-Putzschicht in diese
eingebettet zu werden. Die Mörtel-Putzschicht kann daher wie üblich mit Putzmaschinen
ohne vorherige Grundierung oder dgl. direkt auf der Dämmschicht aufgebracht werden.
Das Gewebe ist dabei einfach an der Oberkante der zu verputzenden Wand befestigt
und hängt vor den Wärme-Kälte-Dämmplatten an der Wand herunter. Die Abstandselemente
stellen sicher, daß der weitaus größte Teil der Geweberückseite frei liegt. Der
Mörtel kann dann das Gewebe voll durchsetzen und hinterfangen, sowie sich großflächig
mit den Wärme-Kälte-Dämmplatten verbinden. Die Verbindungsflächen sind dabei so
groß, daß auch Mörtel ohne jeglichen Kunststoffanteil verwendet werden kann.
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Die eindeutige Einhaltung eines Abstandes zwischen Gewebe und Wärme-Kälte-Dämmplatten
wird nach einer Ausgestaltung dadurch erreicht, daß die Höhe der Abstandselemente
etwa 3 bis 8 mm beträgt und daß sie in der Auflageebene des Gewebes mindestens in
einer Richtung eine Abmessung aufweisen, die größer als die Maschenweite des Gewebes
ist.
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Eine ausreichende Abstützung des Gewebes wird dabei schon dadurch
sichergestellt, daß die Abstandselemente gleichmäßig verteilt auf den Außenoberflächen
der Wärme-Kälte-Dämmplatten angeordnet sind, wobei ihr Abstand untereinander etwa
das 3- bis 6-fache der Maschenweite des Gewebes beträgt.
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Damit sicher jedes Abstandselement sich an der Abstützung des Gewebes
beteiligt, ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß die Abstandselemente
als kurze Stege ausgebildet sind und daß das Gewebe mit einem der Maschenfäden senkrecht
zu den Steglängsachsen verlaufend angeordnet ist.
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Ist nach einer Weiterbildung vorgesehen, daß die freien Enden der
Abstandselemente in eine Auflagekante auslaufen, dann kann der durch das Gewebe
dringende Mörtel auch das Gewebe von dem Abstandselement abheben und so eine vollständige
Einbettung des Gewebes in die Mörtel-Putzschicht und eine vollflächige Verbindung
mit den Wärme-Kälte-Dämmplatten bewirken.
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Um mit einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Abstandselementen
auszukommen, sieht eine weitere Ausgestaltung vor, daß die Abstandselemente in gleichmäßigem
Rasterabstand zueinander in Reihe angeordnet sind, daß der Abstand zwischen den
Reihen etwa dem Rasterabstand entspricht und daß die Abstandselemente in den abwechselnd
um einen halben Rasterabstand gegeneinander versetzt sind.
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Die Haftungsflächen zwischen der Mörtel-Putzschicht und den Wärme-Kälte-Dämmplatten
lassen sich nach einer Ausgestaltung dadurch noch vergrößern, daß die Außenoberflächen
der Wärme-Kälte-Dämmplatten außerhalb der Abstandselemente mit hinterschnittfreien
bzw. hinterschnittenen Nuten und/oder aufgerauhter Oberfläche versehen sind.
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Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Nuten ein Gitterwerk bilden,
das die Abstandselemente einzeln oder in Gruppen umschließt.
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Als besonders geeignet haben sich für die Putzfassade nach der Erfindung
abgelagerte, schwindungsarme bzw. -freie Polystyrol-Hartschaumplatten und appretiertes
Glasfasergewebe mit einer Maschenweite von etwa 6 bis 12 mm erwiesen. Auch PU-Schaumstoffplatten
und Faserstoffplatten haben sich als Dämmschicht bewährt.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Teilansicht der Außenoberfläche einer Wärme-Kälte-Dämmplatte,
wie sie für die Putzfassade nach der Erfindung verwendet wird, Fig. 2 einen Schnitt
durch die Wärme-Kälte-Dämmplatte entlang der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen
Schnitt durch die fertige Putzfassade nach der Erfindung.
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Die Teilansicht nach Fig. 1 und der-Schnitt nach Fig. 2 lassen die
Ausbildung einer Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 als Element zum Aufbau der Dämmschicht
einer Putzfassade nach der Erfindung erkennen. Die Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 wird
dabei vorzugsweise als abgelagerte, schwindungsarme bzw. -freie Polystyrol-Hartschaumplatte
verwendet. Diese Hartschaumplatten werden ineinander verzahnt als geschlossene Dämmschicht
auf den Außenflächen eines Bauwerkes befestigt. Dabei können die Randflächen der
Hartschaumplatten an zwei Seiten mit Nuten und an den beiden anderen Seiten mit
auf die Nuten abgestimmten Federstegen oder anderen Verbindungelementen versehen
sein.
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Entscheidend bei einer derartigen Dämmschicht ist die Ausgestaltung
der Außenfläche, auf die die Mörtel-Putzschicht aufgebracht werden soll. Wie die
Fig. 1 und 2 zeigen, trägt die Außenfläche der Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 einstückig
angeformte Abstandselemente 11, die
schon bei der Herstellung der
Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 im selben Arbeitsgang angebracht werden. Diese Abstandselemente
11 sind einzeln angeordnet und freistehend. Ihre Höhe beträgt etwa 3 bis 8 mm, um
ein maschenartiges Gewebe 20, vorzugsweise ein appretiertes Glasfasergewebe, in
ausreichendem Abstand von der Außenfläche der Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 zu halten.
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Die Abstandselemente 11 sind beim Ausführungsbeispiel als kurze Stege
ausgelegt, deren freie Enden zu einer Auflagekante 12 auslaufen. Die Länge der als
Stege ausgebildeten Abstandselemente 11 ist größer als die Maschenweite des für
die Putzfassade verwendeten Gewebes 20. Die als Stege ausgebildeten Abstandselemente
11 sind auf der Wärme-Kälte-Dämm platte 10 horizontal oder vertikal verlaufend angeordnet,
da das aufgelegte Gewebe 20 mit seinen Maschenfäden 18 und 19 ebenfalls horizontal
und vertikal ausgerichtet wird. Wie die Ansicht nach Fig.
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1 noch zeigt, kann die Außenfläche der Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 durch
eingelassene, eingefräste oder anderweitig eingebrachte Nuten 13,14,16 und 17 vergrößert
werden. Die Oberfläche der Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 kann aus demselben Grund auch
außerhalb der Abstandselemente 11 aufgerauht sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel sind die Abstandselemente 11 in Reihen
angeordnet, wobei sie innerhalb der Reihen in einem einheitlichen Rastermaß angeordnet
sind. Dieses Rastermaß kann etwa der 3- bis 6-fachen Maschenweite des Gewebes 20
entsprechen. Der Abstand der Reihen entspricht wiederum etwa dem Rastermaß, doch
die Abstandselemente 11 benachbarter Reihen sind in Richtung der Reihen jeweils
um ein halbes Rastermaß versetzt. Auf diese Weise wird mit wenigen Abstandselementen
11 das Gewebe 20 eindeutig abgestützt und kann nicht mit der Außenfläche, insbesondere
mit den um die Abstandselemente 11 verbleibenden Oberflächenbereiche 15, nicht zur
Anlage kommen.
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Wie der Schnitt durch die Putzfassade nach Fig. 3 zeigt, wird bei
dieser Abstützung des Gewebes 20 eine eindeutige Einbettung des Gewebes 20 in die
Mörtel-Putzschicht 21 und eine großflächige Verbindung der Mörtel-Putzschicht 21
mit der durch die Nuten 13,14,16 und 17 bzw. durch sonstige Aufrauhungen vergrößerten
Außenoberfläche der Wärme-Kälte-Dämmplatte 10 erreicht. Der Mörtel dringt durch
die Maschen des Gewebes 20 ein und kann dieses nahezu vollständig umschließen. Dabei
kann der durch das Gewebe 20 dringende Mörtel sogar das Gewebe 20 von den Abstandselementen
11 abheben und dann allseitig umschließen.
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Es bleibt noch zu erwähnen, daß die Form und die Verteilung der Abstandselemente
11 auch anders gewählt werden kann. Es ist nur darauf zu achten, daß möglichst jedes
Abstandselement 11 einen Längs-oder Quer-Maschenfaden 18 oder 19 des Gewebes 20
abstützt und daß die Anlageflächen zwischen den Abstandselementen 11 und dem Gewebe
20 möglichst klein sind. Dann wird die optimale Abstützung des Gewebes bei bestmöglichster
Einbettung in die Mörtel-Putzschicht 21 und die großflächigste Verbindung der Mörtel-Putzschicht
21 mit den Wärme-Kälte-Dämmplatten 10 erreicht. Als Wärme-Kälte-Dämmplatten 10 können
auch PU-Schaumstoffplatten oder Faserstoffplatten eingesetzt werden, bei denen im
entsprechenden Herstellvorgang bereits die Abstandselemente 11 einstückig angeformt
worden sind.
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