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Verfahren zur erstellung von substituierten 3-Hydroxy-
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1,2,4-triazolen 3-Rydroxytriazole der Formel I sind bekannte zwischen
produkte zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln (vgl.
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DBP 910 652, 1 299 924, 1 670 876, DE-OS 2 251 074, 2 251 075, 2 251
096, 2 352 iki, 2 352 142).
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Es ist bekannt, 1-Phenyl-3-hydroxy-1,2,4-triazol durch Kochen von
1-Phenylsemicarbazid mit einem großen Überschuß an Ameisensäure herzustellen (O.
Widmann, Chem.
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Ber. 26 (1893), 2613), jedoch liegt die Ausbeute bei Verwendung von
8 mol Ameisensäure pro mol Semicarbazid und 7-stündigem Erhitzen am Rückfluß noch
unter 50 ffi d.Th. und ist somit wenig befriedigend.
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Es ist ferner bekannt, die Verbindungen der Formel I durch Umsetzung
von entsprechenden Semicarbaziden mit Orthoameisensäureester zu erhalten (DE-OS
2 251 074).
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Es wurde nun gefunden, daß man die Ausbeute - bei wesentlich verkürzter
Reaktionszeit - erheblich steigern kann, wenn man die Umsetzung mit Ameisensäure
unter Zusatz von anorganischen oder starken organischen Säuren bzw.
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deren Halogeniden oder Anhydriden in An- oder Abwesenheit eines inerten
Lösungs- oder Verdünnungsmittels durchführt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Herstellung von substituierten 3-Hydroxy-1,2,4-triazolen durch Cyclisierung von
entsprechend substituierten Semicarbaziden mit Ameisensäure, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart einer anorganischen Säure, eines anorganischen
Säurehalogenides oder - anhydrids durchführt.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man in 1. Stellung substituierte
3-Hydroxytriazole der Formel
Die Art des Substituenten R ist für das Gelingen der Reaktion ohne Belang, wenn
man davon absieht, daß R sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhalten muß
und die entsprechenden Semicarbazide der Formel R-NHNH-CONH2 II zugänglich sein
müssen. Bevorzugt bedeutet R einen substituierten oder unsubstituierten aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Rest. Genannt seien insbesondere folgende Reste:
(C1-C8)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy-(01-C4)-alkyl, Cyan (c1-c4)-alkyl, Halogen-(C1-C4)-alkyl,
(C3-C7)-Cycloalkyl, ggf. durch ein oder zwei Substituenten aus der Gruppe (c1-C4)-Alkyl,
(C1-C4)-Alkoxy (C1-C4)-Alkyluuo, Halogen, Trifluormethyl, Cyano, Nitro und (C1-C4)-Alkoxyearbonyl
substituiertes (C6-C10)-Aryl und ggf. durch ein- oder zwei Substituenten aus der
Gruppe (C1-C4)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, Hiogen und Vitro substituiertes Benzyl.
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Die Menge der eingesetzten Ameisensäure soll mindestens die stöchiometrisch
benötigte Menge von ' mol, vorzugsweise 2 bis 3 mol pro mol Semicarbazid (II) betragen.
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Größere Mengen sind unschädlich, bringen aber auch keine Vorteile.
Die Ameisensäure kann in reiner Form eingesetzt werden; vorzugsweise wird zur Umsetzung
jedoch ein inertes Lösungs- oder Verdünnungsmittel zugesetzt.
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Als solches können beispielsweise verwendet werden: Wasser, Kohlenwasserstoffe
wie Toluol oder Xylol, Chlorkohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol oder Tetrachlorkohlenstoff,
Carbonsäurenitrile wie Propionitril oder Carbonsäureamide wie Dimethylformamid.
Besonders bevorzugt ist Wasser. Die Menge des inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittels
liegt bevorzugt zwischen null und 500 ml pro mol Semicarbazid. Die Ameisensäure
im Reaktionsgemisch kann durch den Zusatz des Lösungs- oder Verdünnungsmittels bis
zum zehnfachen des ursprünglichen Volumens verdünnt werden; noch größere Verdünnungen
sind nicht zu empfehlen. Verwendet man Wasser als Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel
so wird ein Wassergehalt von 15 - 85 oh bevorzugt, aus verfahrenstechnahen Gründen
am stärksten bevorzugt ist ein Wassergehalt von 50 - 80 *.
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Als Säure können an sich alle bekannten starken Säuren verwendet werden,
insbesondere Schwefelsäure, Salzsäure, Chlorwasserstoffgas, Chlorsulfonsäure, Phosphorsäure
und p-Toluolsulfosäure. Als Söurehalogenide kommen vorzugsweise anorganische Säurechloride
und -bromide in Betracht.
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Beispielsweise sind verwendbar: Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Phosphortrichlorid
oder -tribromid, Phosphorpentachlorid und Phosphoroxychlorid, als Säureanhydride
Phorphorpentoxyd. Die Menge dieser sauren Zusätze beträgt vorzugsweise 0,05 bis
0,5 mol, insbesondere 0,1 - 0,3 mol pro mol Semicarbazid.
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Die Rekationstemperatur soll oberhalb 700C liegen und kann beim Arbeiten
in druckfesten Gefäßen bis zu 1500C betragen. Vorzugsweise wird die Umsetzung bei
90 - 1000C drucklos durchgeführt. Die Reaktionszeit liegt je nach der angewandten
Menge von Ameisensäure und anorganischer Säure zwischen einer Stunde und vierundzwanzig
Stunden.
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Die Isolierung der Reaktionsprodukte kann in einfacher Weise durch
Absaugen des ausgefallenen Triazols erfolgen; wird bei höherem Gehalt der wässrigen
Ameisensäure gearbeitet, empfiehlt es sich, den Reaktionsansatz mit weiterem Wasser
zu verdünnen.
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Aus ökologischer undbetriebswirtschaftlicher Sicht ist eine hohe Ausnutzung
der bevorzugt im Überschuß eingesetzten Ameisensäure notwendig. Das erfindungsgemäße
Verfahren gestattet es, die gesamte nach dem Abfiltrieren des Reaktionsprodukts
anfallende Mutterlauge für weitere Ansätze zu verwenden, wobei jeweils nur der Verbrauch
an Semicarbazid, Ameisensäure und anorganischer Säure ersetzt zu werden braucht.Gewünschtenfalls
kann man die Ameisensaure auch aus der Mutterlauge durch Zugabe eines Alkohols als
Ester abdestillieren (z.B. als Methylformiat).
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Eine andere Möglichkeit der Rückgewinnung ist die azeotrope Destillation,
z. B. mit Hilfe des Azeotrops Ameisensäure/Wasser oder Ameisensäure/Xylol/Wasser.
Auch eine extraktive Entfernung aus wässrigen Ameisensäurelösungen mit einem hauptsächlich
Ameisensäure aufnehmenden Extraktionsmittel, wie z. B. N,N-Dibutylformamid ist möglich.
Aus diesem kann Ameisensäure durch Destillation zurückerhalten werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren liefert die Hydroxytriazole der Formel
I in ausgezeichneter Ausbeute und hoher Reinheit, die für die meisten Verwendungszwecke
- z. B.
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für die Umsetzung zu Pflanzenschutzmitteln - eine nachträgliche Reinigung
überflüssig macht. Das Arbeiten in wässriger oder wässrig-organischer Lösung hat
den zusätzlichen Vorteil, daß man technische (ca. 85 yige) Ameisensäure verwenden
kann und die - gewöhnlich aus wässriger Suspension isolierten - Semicarbazide vor
dem Ringschluß nicht zu trocknen braucht.
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Beispiel 1 l-Phenvl-3-hydroxy-l,2,4-triaxol 151 g 1-Phenylsemicarbazid,
135,3 g (2,5 mol) 85 %ige Ameisensäure (techn.) und 25 g (0,95 mol) konzentrierte
0 Schwefelsäure werden sechs Stunden bei 95 - 100 C gerührt. Die entstandene, viskose
Nasse wird mit 400 ml Wasser verdünnt, abgekühlt und der Niederschlag von 1-Phenyl-1,2,4-triazolon-3
abfiltriert und mit Wasser neutral gewaschen. Nach Trocknen bei 1000C, 200 mb werden
145,5 g = 90,3 ffi d.Th. 1-Phenyl-1,2,k-triazolon-3 vom Schmelzpunkt 285 - 2860C
erhalten.
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Beispiel 2 - 17 In gleicher Versuchsdtrchführung, jedoch mit geänderter
Ansatzgröße, Reaktionszeit und Ameisensäurekonzentration
wurden
nachfolgend in Tabelle 1 aufgeführte Versuche ausgeführt und 1-Phenyl-3-hydroxy-(1,2,4)-triazol
erhalten. Eingesetzt wurde technisches trockenes Phenylsemicarbazid.
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(Tabelle 1 Abkürzungen: PSC= Phenylsemicarbazid, Ausb.:bezogen auf
PSC techn., H20: einschließlich der in Ameisensäure techn. enthaltenen Wassermenge.
Tabelle
1 Beispiel 2-17 1-Phenyl-3-hydroxy-1,2,4-triazol
Bei- Ansatz Ameisen Reaktions- Aus- Fp. |
spiel säurege- zeit temp. beute |
Nr. PSC[mol] HCOOH[mol] H2O[ml] H2SO4[mol] halt der [h] [°C]
[% d.Th.] [°C] |
wässrigen |
Lösung |
2 1.0 2.0 - 0.25 100 % 3 110 86.5 286-7 |
3 1.0 2.5 20 0.25 85 % 4 110 89.5 285-6 |
4 1.0 2.5 20 0.10 85 % 26 110 90.6 289-91 |
5 1.0 2.5 20 0.15 85 % 6 110 90.3 287-9 |
6 1.0 2.0 - 0.25 100 % 6 110 87.4 284-5 |
7 1.0 2.5 45 0.25 71.9 % 6 105 90.3 285-7 |
8 1.0 2.5 85 0.25 57.5 % 16 105 92.0 285-6 |
9 1.0 2.5 85 0.25 57.5 % 4 105 91.0 283-4 |
10 1.0 2.5 320 0.25 26.4 % 16 100 91.8 285-6 |
11 1.0 2.5 320 0.25 26.4 % 4 100 90.0 285-6 |
12 1.0 2.5 520 0.25 18.1 % 16 100 89.7 285-6 |
13 1.0 2.5 270 0.25 40.3 % 4 95-100 89.8 283 |
14(vgl.) 1.0 2.5 20 - 85 % 6 95-100 8.7 282-4 |
15 1.0 2.0 270 0.25 40.3 % 4 95-100 87.6 285-6 |
16 1.0 1.3 270 0.25 40.3 % 24 95-100 86.5 280-2 |
17 1.0 1.5 270 0.25 40.3 % 16 95-100 88.6 280-2 |
Beispiel 18 450,75 g (2,018 mol) wasserfeuchtes techn. l-Phenylsemicarbazid
(Feststoffgehalt 67,6 %), 300 ml Wasser, 270,6 g (5 mol) 85 "P-ige Ameisensäure
techn. und 50 g (0,5 mol) konzentrierte Schwefelsäure werden vier Stunden bei 95
OC gerührt. Die Reaktionslösung wird im Vakuum abfiltriert und die anfallende Mutterlauge,
die neben unumgesetzem l-Phenylsemicarbazid hauptsächlich Ameisensäure und Schwefelsäure
enthält, für einen weiteren Ansatz separiert. Anschließend wird der Filterkuchen,
bestehend aus l-Phenyl-3-hydroxytriazol mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuumtrockenschrank
getrocknet. Mian erhält 292,3 g (89,95 da d.Th.) l-Phenyl-3-hydroxytriazol mit dem
Schmelzpunkt 284-285 OC, Beispiel 19 151 g l-Phenylsemicarbazid, 108,25 g (2,0 mol)
85 ziege Ameisensäure techn., 65 ml Wasser und 25 g (0,25 mol) Schwefelsäure werden
acht Stunden bei 100 °C gerührt.
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Anschließend läßt man abkühlen und tropft 41,6 g (1,) mol) Methanol
zur Reaktionsmischung zu, wobei Methylformiat (Kp. 32 OC) über eine Kolonne abdestilliert
wird. Man beläßt die Reaktionsmischung bei etwa 50 - 60 OC, bis die Methylformiatbildung
beendet ist. Anschlieend wird mit 400 ml Wasser versetzt, abfiltriert und der Filterkuchen
mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält
146,2
g (90,8 ffi d.Th.) l-Phenyl-3-hydroxytriazol vom Schmelzpunkt 286 - 7 OC, Beispiel
20 185,5 g (1,0 mol) l-(4-Chlorphenyl)-semicarbazid, 135,2 g (2,5 mol) 85 ziege
Ameisensäure, 40 ml Wasser und 30 g (0,3 mol) konzentrierte Schwefelsäure werden
6 Stunden bei 95 °C erhitzt. Ansshließend werden 400 ml Wasser hinzugefügt, die
Reaktionsmischung wird abfiltriert, der Filterkuchen mit Wasser neutral gewaschen
und im Vakuumtrockenschrank (100 OC, 200 mb) getrocknet. Man erhält 170 g (87 %
d.Th.) 1-(4-Chlorphenyl)-3-hydroxytriazol vom Schmelzpunkt 305 OC.
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Tabelle 2 Beispiele 21 - 32 Analog Beispiel 20 wurden folgende Verbindungen
der allgemeinen Formel I hergestellt:
Bei- R1 R2 Ausbeute Fp. |
N9rie1 - LX d.Th.7 ~ |
21 F- H H 88,6 798-300 |
22 C1 H 91,2 306 |
Cl |
23 Br- 5 H 89,4 222- 25 |
24 103- H 86,2 293-295 |
NO |
25H 87,8 324 |
26 N02 H 85,9 162-164 |
NO2 |
27 < ~ H 89,1 169-170 |
CH5 |
Tabelle 2 (Fortsetzung)
3ei- R1 R2 ausbeute Fp. |
spiel |
Nr. ZW d.Th.7 L° g |
. ~ ~ |
28 CH 2 H 88,7 238-240 |
29 CH3- O II 89,9 1 297 |
30 U C2H; H 90,2 190-192 |
31 C2H60C0 4 - H 86s1 160 |
Cl |
32 C1- b H 90,3 303-305 |
Beispiel 33 1-Phenyl-3-hydroxv-triazol 75,5 g (0,5 mol) l-Phenylsemicarbazid,
67,65 g (1,25 mol) 85 %-ige Ameisensäure, 12,5 g (0,125 mol) konz. Schwefelsäure
300 ml Xylol Werden sieben Stunden unter REckfluß gerührt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur
wird abfiltriert und mit Wasser neutral gewaschen. Man erhält nach Trocknen 75,05
g(93,2 ffi d.Th.) l-Phenyl-3-hydroxytriazol mit dem Schmelzpunkt 283-285 OC.
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Beispiel 34 l-Phenyl-3-hydroxy-triazol Ansatz wie Beispiel 33, jedoch
17 Stunden Rückfluß.
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Erhalten werden 79,3 g (98,5 % d.Th.) 1-Phenyl-3-hydroxytriazol mit
dem Flußpunkt 280-282°C.
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Beispiel 35 Man legt 151 g (1 mol) l-Phenylsemicarbazid in 135,2 g
(2,5 mol) 85 %-iger Ameisensäure und 65 ml Wasser vor, gibt vorsichtig 36,5 g konzentrierte
(30 %-ige) Salzsäure (0,3 mol) hinzu und erhitzt 4 Stunden bei 95 OC, Anschließend
wird mit 200 ml Wasser verdünnt und abfiltriert. Der Filterkuchen wird mit Wasser
neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 142 g (88,2 % d.Th.) 1-Phenyl-3-hydroxytriazol
vom Schmelzpunkt 282-3 OC.
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Beispiele 36 - 41 Tabelle 3 Analog Beispiel 35, Jedoch unter Verwendung
anderer anorganischen Säuren, Säureanhydride oder Säurechloride anstelle von Salzsäure.
Bei- Anorganische Säure, Ausbeute Fp. |
spiel Säurehydrid oder |
Nr. Säurechlorid |
Name [g] [mol] |
36 Chlorsulfonsäure 23,8 0,2 130 g= 80,7 / 278 |
37 Chlorwasserstoff 7,5 0,3 141 g= 87,5 % 281 |
(gasförmig ein- |
geleitet |
38 Thionylchlorid 42,8 0,36 148 g= 91,9 i 283 |
39 Sulfurylchlorid 40,5 0,3 143,2g= 88,9 % 278 |
40 Phosphortri- 41,2 0,3 139,2g= 86,4 283 |
chlorid |
41 Phosphoroxy- 55,2 0,36 142,6g= 88,6 , 282 |
chlorid |
42 Phosphor- 45,6 0,32 1342g= 83,4 281 |
pentoxyd |