DE3113797C2 - Verfahren und Anordnung zur Messung des Säure-Basen-Status von Blut - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Messung des Säure-Basen-Status von BlutInfo
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Abstract
Um die Bestimmung des Säure-Basen-Status, bestehend aus den Werten für pH, pC02 und der Basenabweichung BE in der Handhabung zu vereinfachen, wird die Konzentration der Basenabweichung BE durch Messung des pH-Wertes bei einem pC02 von etwa 0-mm Hg bestimmt.
Description
zur Messung des aktuellen Blut-pH: «
eine wäßrige Lösung aus 40 Mlkromol/1 Bromthymolblau plus 0,2 Gramm/l Natrlumdodecylsulfat plus 1% Äthanol,
zur Messung des Blut-pH bei pCO2 = 0 Pa
eine wäßrige Lösung aus 65 Mlkromol/1 Naphtholphtaleln plus 0,2 Gramm/l Natrlumdodecylsulfat plus 15% Dlmethylsulfoxld
verwendet wird und daß die photometrischen
Messungen bei einer Wellenlänge von 635 nm erfolgen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Indlkatorlösung zur Messung des
aktuellen Blut-pH sowie des Blut-pH .bei pCO2 = 0
eine wäßrige Lösung aus: «
16 Mlkromol/1 Bromthymolblau plus 34 Mlkromol/1 Naphtholphtaleln plus 0,15 Gramm/l
Natrlumdodecylsulfat
45
verwendet wird und die photometrische Messung bei
615 nm Wellenlänge erfolgt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Polyamid überzogenes magne- 5«
tlsches Rührstäbchen (11) von etwa 6 mm Durchmesser und 10 mm Länge vorgesehen 1st, das in
einer Rührwanne (10) von etwa 15 mm Durchmesser drehbar Ist, wobei die Rührwanne (10) In einer mit
0,1 M NaOH getränkten Schaumstoffmanschette (40) angeordnet Ist und Insgesamt gegen die Atmosphäre
durch eine Kammer (50) abgeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührwanne eine Polyfluoräthan-Schälfolle von etwa 40 Mikrometer Dicke Ist, die In
<><> zwei Plexiglasringe eingespannt Ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der magnetische Rührstab (11) In
einem Reagenzglas vorgesehen Ist, wobei der Motor (60) In kurzen Intervallen einschaltbar Ist. fts
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung
des Säure-Basen-Status des Blutes, bestehend aus den Werten pH, pCO2 und der Basenabweichung (BE),
durch Messung des pH-Wertes einer Blutprobe.
Die StoffwechselvorgSinge Im menschlichen Organismus können störungsfrei nur Innerhalb eines relativ eng
begrenzten pH-Bereiches ablaufen. Zur Stabilisierung dieses pH-Bereiches, der beispielsweise Im Blutplasma
etwa zwischen 7,37 und 7,43 liegt, steht dem Organismus eine Reihe von Regelmechanismen auf der Basis
elektrolytisch wirksamer StofTsysteme zur Verfügung,
die durch Mengenregelung ihrer jeweiligen Tellchenfraktlon den Norm-pH-Wert gegen Störungen aus dem
normalen Stoffwechsel oder aus pathologischen Vorgängen zu erhalten suchen.
Die beiden wichtigsten elektrolytisch wirksamen
Stoffsysteme sind das CO2-System einerseits und das
aus Phosphaten und Protelnaten bestehende System nichtflüchtiger Basen andererseits, die im Blut als pH-bestlmmende Fraktionen wirksam sind. Beide Systeme
sind über das aus dem CO2 entstehende Blcarbonat
(HCO]~, der flüchtigen Base, gekoppelt, das die größte
Teilchenfraktion bildet.
Nun 1st es zwar ohne weiteres möglich, den pH-Wert des Blutplasmas, der repräsentativ für den pH-Wert des
Organismus Ist, meßtechnisch zu erfassen. Es Ist aber
sehr aufwendig, die Elnzelbelträge zum pH-Wert zu bestimmen, die aus dem Protelnat-Phosphat-System (Im
folgenden »PP-System« genannt), dem CO2-System
oder dem Blcarbonatsystem stammen. Entsprechend schwierig Ist es, die Meßgrößen pH, pCO2 und die
Pufferbasenkonzentration (BB) oder die damit im Zusammenhang stehende Basenabweichung (BE), üblicherweise als »Säure-Basen-Status« bezeichnet, zu
bestimmen.
Durch die fundamentale Bedeutung des pH-Wertes
für den gesamten Stoffwechsel Ist der Säure-Basen-Status eine wichtige Größe für Diagnose und Therapieangriff.
Die bisherigen Verfahren zur Bestimmung des Säure-Basen-Status gehen vom Massenwirkungsgesetz für das
Untersystem Blcarbonat-Kohlensäure aus. Es lautet:
(H^)(HCO3 )
(H2CO.,)
·= K
pH = pK + log
(HCO3 -)
0,03 · pCO2
nach Hendcrson-Hasselbalch, wenn anstelle der undlssozllerten Kohlensäure der CO2-Partlaldruck pCO2
eingesetzt Ist.
Damit Ist eine (bei logarithmischer Teilung der Koordinaten) lineare Funktion gewonnen, die zweidimensional darstellbar Ist. Hieraus kann entweder ein
pH-HCOi-Dlagramm mit PCO2 als Parameter, ein
pCOi-HCOj-Dlagramm mit pH als Parameter oder ein
pH-pCO2-Dlagramm mit HCOr als Parameter ausgewählt werden.
Wählt man beispielsweise das pH-pCOj-Dlagramm.
dann ergibt sich aus zwei pH-pCOj-Wertepaaren jeweils
eine Cicrude, der ein Tester llCOi-Wcrt /nkomnit
In der Praxis wird das Hlciirhonai meist nicht alkine
betrachtet, sondern zusammen mit dem Protelnat-
Phosphai-System (PP). Beide Fraktionen zusammen
werden üblich als »Pufferbasen« (BB) bezeichnet.
Zur Erläuterung Ist in Flg. 1 ein Diagramm nach
ASTRUP dargestellt. Hler sind, durch Äquilibrierung einer Blutprobe mit zwei, den Punkten A und B
entsprechenden COj-Partlaldrucken und durch Messung
der zugehörigen pH-Werte die Punkte A und B Im
Diagramm ermittelt worden. Die dadurch bestimmte Titriergerade oder auch »Äqulllbrlergerade« schneidet
die (durch Eichung) gewonnene Kurve (BB). An dem Schnittpunkt kann abgelesen werden, daß- In der Blutprobe außer dem (längs der Äqulllbräergeraden veränderlichen), den pH-Wert bestimmenden pCOj eine
Konzentration von 37 Mllliäqulvalent pro Liter an Pufferbasen vorlag. (Normwert: etwa 48,0 Mllliäqulvalent pro Liter; ändert sich der Gehalt an Pufferbasen,
werden die Äquilibrlergeraden etwa parallel verschoben).
Durchbrechung des logarithmischen Zusammenhangs von pH und PCO2 die meßtechnisch notwendige Stabilisierung der Endwerte ein.
Ein ebenfalls meßtechnlsch wirkender Vorteil besteht
darin, daß die BE-Messung nunmehr respiratortsch
neutral erfolgt, weil nur die nlcliiflüchtige PP-Fraktlon
gernessen wird. Dadurch ist die Unbestimmtheit ausgeschaltet, die durch das Bicarbonat als physiologisches
Regel- und Koppelglied zwischen der PP-Fraktlon und
ic der COi-Fraktlon gegeben Ist.
Zur Erläuterung Ist eine Schar von Titrierkurven Im
pH-pCO2-Dlagramm In Flg. 2 dargestellt. Die Tltrlerkurve A ist zunächst eine Gerade, biegt dann aber Im
unteren Bereich relativ früher, also bei höherem pCO2
is nach unten ab als die Titrierkurve B, und diese biegt
früher ab als die Titrierkurve C. Die pH-Differenzen
sind also vergrößert und es 1st außerdem deutlich erkennbar, daß sich der pH-Wert bei CO2-PartIaldrukken zwischen 0 und etwa 0,1 kPa nicht mehr ändert.
aktueile'oCO,durch Messung des aktuel'-.n pH-Wertes 20 Dadurch 1st auch die Einstellung des pH-Wertes unkrl-
ft den tlSCh-
müssen zwei genau bestimmte CO2-GasgemIsche bereit- die Differenz von tatsächlichem Wert der Pufferbasen
gestellt werden die Blutprobe muß unter physlologl- 25 (BB) und Normwert dar. (Norm: etwa 48,0 Mlllläqui-
schen Bedingungen gehalten, also zur Vermeidung von pH-Thermodrlft des Blutes thermostatlsiert werden. Die
Hämolyse muß ausgeschlossen werden, well sonst die In Ihrem pH-Wert um etwa 0,2 pH-Einheiten unterhalb
des Plasma-pH-Wertes liegenden Erythrocyten den Plasma-pH-Wert und damit den Meßwert ändern.
Ähnlich aufwendig 1st das sogenannte »direkte Verfahren« (Slggaard-Andersen, The Acld-Base Status
of the Blood. Munksgaard, Kopenhagen 1974).
Es stellt sich somit die Aufgabe, ein Verfahren zur
Bestimmung des Säure-Basen-Status von Blut zu entwickeln, das einfacher in der Handhabung als die
bisher bekannten Verfahren Ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Ermittlung der Basenabweichung (BE) der pH-Wert bei einem pCO2-Wert von etwa 0 Pa gemessen
wird.
Ein solches Verfahren hat mehrere Vorteile: Eine Thermostatlsierung Ist nicht erforderlich, well keine
Meßsonden mit Thermodrlft verwendet werden müssen.
Die bei der Äquilibrierung der Probe auftretende
Hämolyse setzt zwar den pH-Wert herab, jedoch ergibt sich daraus keine Änderung des pCO2 mehr, da keine
CO2 mehr vorhanden Ist. Es wird lediglich der Absolut- so
wert des pH verschoben (was sich rechnerisch ausschalten läßt), well in den Erythrocyten ein um 0,2 Einheiten geringerer pH-Wert vorliegt.
Die Bedingung pCO2 = 0 bei Sauerstoffsättigung
(Standardisierung) des Blutes Hegt In der Laboratmo- <5
Sphäre praktisch bereits vor und muß nicht erst mit entsprechenden Gasgemischen hergestellt werden.
Aber auch die Meßfehler lassen sich um einen Faktor
3 verringern: Die Titriergeraden verlieren Ihre Linearität
bei kleinen pCOj-Werten und krümmen sich ab etwa 2,5 kPa pCO2 zunehmend gegen die Abszisse. Diese
Krümmung erfolgt umso früher, je weniger Pufferbasen Im Blut gelöst sind. Das führt bei verschwindendem
COj-Partlaldruck zu einer Auffächerung der Titriergeraden und einer Vergrößerung der pH-Differenz für
unterschiedliche Konzentrationen an Pufferbasen um etwa das Dreifache gegenüber den pH-Differenzen Im
Dhvsloloelschen Bereich. Außerdem tritt mit dieser
va!ent/l; bei 150 g/l Hämoglobin, voller Ü2-Sättlgung, 38
Grad C). Wie Flg. 2 zeigt entspricht bei pCO2 = 0
beispielsweise einem BE-Wert von 0 der pH-Wert von etwa 8,2.
Die Messung erfolgt In der Welse, daß eine Blutprobe
von etwa 60 Mlkrollter entnommen und diese In 3 gleiche Teile von 20 Mlkrollter geteilt wird. Ein Teil wird
zur Bestimmung des aktuellen pH, ein Teil zur Bestimmung des BE-Wertes nach CO2-Entgasung, ein Teil zur
Hb-Bestlmmung verwendet. Aus dem aktuellen pH-Wert, dem BE-Wert sowie dem Hb-Wert läßt sich
sodann aus einem der bekannten Monogramme oder durch Eichung des Photometers selbst der pCO2-Wert,
damit also der Säure-Basen-Status einer Blutprobe ermitteln.
Man kann also mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durch zwei, mittels unkritischer Meßverfahren
gewonnener Meßwerte bereits zum Ziele kommen. Der Zeltaufwand beträgt etwa 3 Minuten einschließlich der
Äqulllbrlerungszelt.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die
Messung des pH photometrisch.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß auf problemlose photometrische Anordnungen zurückgegriffen werden kann. Sie erfolgt aber gegen den Rat der
Fachwelt, die photometrische Verfahren bei der Bestimmung des Säure-Basen-Status bisher Im wesentlichen
als zu ungenau beurteilt hat. Diese Betrachtungswelse trifft jedoch für die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Verfahrens nicht mehr zu.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn
die Indikatorlösung
zur Messung des als pH (a) bezeichneten aktuellen Blut-pH:
eine wäßrige Lösung aus 40 Mlkromol/1 Bromthymolblau plus 0,2 g/l Natriumdodecylsulfat plus 1%
Äthanol,
zur Messung des als pH (0) bezeichneten Blut-pH bei
pCO; =0, der die Basenabweichung (BE) ergibt: eine wäßrige Lösung aus 65 Mlkromol/I Naphtholphtalein plus 0,2 g/l Natriumdodecylsulfat plus
15% Dlmethvlsulfoxld
Ist, die bei einer Wellenlänge von 635 nm vermessen
werden.
Soll eine einzige Indikatorlösung für beide Messungen
verwendet werden, dann besteht die Lösung vorteilhaft aus:
16 Mlkromol/I Bromthymolblau plus 34 Mlkromol/l
Naphtholphtaleln plus 0,15 g/l Natrlumdodecylsulfat
10
und wird bei 615 nm Wellenlänge vermessen.
Die Vorteile dieser Indikatoren bestehen darin, daß die Extlnktlonsmaxlma weit oberhalb von 600 nm
liegen und deshalb die - auch bei großer Verdünnung außerordentlich
hohe Extinktion des Blutes nicht mehr stört. Die Empfindlichkeit Ist so groß, daß bei guter
Auflösung der Meßwerte nur geringe Blutmengen erforderlich sind. Der Umschlagpunkt liegt Im Meßbereich.
Der Zusammenhang zwischen Extinktion und pH-Wert 1st angenähert linear. Die Pufferwirkung der Indikatoren
1st klein gegenüber der Pufferkapazität des Blutes, die Eiweißfehler und die Temperaturabweichungen sind
vernachlässigbar. Auch sind die Indikatoren gut wasserlöslich.
Die Äquilibrierung der Probe muß bei den bekannten
Verfahren mit großer Sorgfalt vorgenommen werden. Im Gegensatz dazu Ist die Äquilibrierung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren unproblematisch. Sie Ist bereits dadurch erleichtert, daß die normale Atmosphäre
einen CO2-Partlaldruck von nur etwa 30 Pa
aufweist. Da die Atmosphäre für diesen Partlaidruck praktisch ein unendlich großes Reservoir darstellt,
führen diejenigen Maßnahmen zu einer ausreichenden CO2-Äquillbrlerung, die eine ausreichende Diffusionsgeschwindigkeit für das CO2 zur Folge haben. «
So ist es von besonderem Vorteil, wenn die Äquilibrierung
des Blutes durch Trocknen In dünner Schicht an der Atmosphäre erfolgt, well dadurch der apparative
und zeitliche Aufwand zur Äquilibrierung drastisch reduziert werden kann.
Darüber hinaus sind auch alle Vorrichtungen zweckmäßig,
bei denen Mittel zur Verkürzung der Diffusionsstrecken In der Blutprobe Innerhalb eines Raumes mit
zusätzlichen Bindemitteln für CO2 vorgesehen sind.
Beispielsweise ist eine Vorrichtung von Vorteil, die
ein mit Polyamid überzogenes magnetisches Rührstäbchen von etwa 6 mm Durchmesser und 10 mm Lunge
aufweist, das in einer Rührwanne von etwa 15 mm Durchmesser drehbar Ist, wobei die Rührwanne in einer
etwa 2 bis 3 mm starken, mit 0,1 M NaOH getränkten 5«
Sehaunsstcffrnar.schette angeordnet ist und insgesamt
gegen die Atmosphäre durch eine Kammer abgeschlossen 1st.
Bei dieser Vorrichtung 1st eine gute CO2-Absorptlon
bei gleichzeitig guter Oxygenlerung des Blutes gegeben, ohne daß dabei die Blutprobe austrocknen kann, sie
wird also teilweise physiologisch behandelt.
Anstelle der Rührwanne kann eine Polyfluoräthan-Schälfolle
von etwa 40 Mikrometer Dicke In zwei Plexiglasringe eingespannt werden. Eine solche Folie ist *°
selbst CO1-durchlässig, so daß der Kontakt zur Atmosphäre
nach allen Selten besteht.
Hs 1st aber auch möglich, die Probe unphysiologisch
/u behandeln. Dazu werden der Blutprobe Glaskugeln beigegeben. Diese vergrößern die Oberfläche für den ft<i
Blutfilm sehr stark, so daß die Probe unter Schütteln
schnell austrocknet und oxygeniert werden kann. Sie Klbt dabei das gesamte CO2 ab.
In der Zeichnung, anhand derer die Erfindung näher erläutert wird, zeigt
Flg. 1 ein Diagramm nach ASTRUP,
Flg. 2 ein pH-pCOj-Dlagramm für kleine pCO2-Werte,
Flg. 1 ein Diagramm nach ASTRUP,
Flg. 2 ein pH-pCOj-Dlagramm für kleine pCO2-Werte,
Flg. 3 eine Anordnung zur Äquilibrierung auf pCOj = 0,
Flg. 4 eine Meßanordnung zur Bestimmung des Säure-Basen-Status von Blut,
Flg. 5 eine Seltenansicht des Küvettenhalter.
Die Diagramme Flg. 1 und Flg. 2 sind bereits erläutert
worden.
In Flg. 3 Ist ein Glasgefäß 10 mit einem mit Polyamid
beschichteten Rührer U versehen, der durch einen von einem Motor 60 angetriebenen Magneten 20
In Drehung versetzt Ist. Die Blutprobe 30 wird durch
die Fliehkraft bei Bewegung des Rührers 11 an der Wandung des Glasgefäßes hochgetrieben und bietet
dabei der Atmosphäre In einer Kammer SO eine große
Oberfläche dar. Durch eine mit NaOH vollgesogene Manschette 40 aus elastischem Schaumstoff wird die
Atmosphäre der Kammer 50 sowohl feucht, als auch von CO2 freigehalten, so daß sich die große Oberfläche
der an der Glaswandung befindlichen Blutprobe leicht mit dieser Ins Gleichgewicht setzen kann.
Wird der Motor 60 In kurzen Zeltintervallen geschaltet,
erfolgt außerdem eine Intensive Mischung der Blutprobe und damit Insgesamt eine schnelle Äquilibrierung.
Die Anordnung gestattet die Äquilibrierung des Blutes unter teilweise physiologischen Bedingungen.
Die Äquilibrierung unter unphysiologischen Bedingungen
Ist einfacher: Beispielsweise werden In ein Probenglas etwa 0,3 ml Glaskugeln von etwa 2 mm
Durchmesser und eine Blutprobe von etwa 20 Mlkrollter gegeben und das Blut unter Schütteln getrocknet.
Dabei entsteht ein dünner Blutfilm auf den Glaskugeln, der In etwa 1 bis 3 Minuten vollständig von CO2 befreit
und oxygeniert 1st.
Flg. 4 stellt schematisch eine Anordnung für die vollständige Bestimmung des Säure-Basen-Status sowie
der Hämoglobinkonzentration dar. Sie kann auch ohne die Vorrichtung zur Bestimmung des Hämoglobins
aufgebaut sein, wenn der Hämoglobinwert regelmäßig bereits aus anderen Messungen vorliegt.
Das beschriebene Beispiel umfaßt In der Draufsicht eine aus einem Netzteil 111 gespeiste Lichtquelle 110
mit einem Photoempfänger 120, in deren Strahlengang ein Küvettenhalter 130 mit Küvettenöffnungen 1305,
1306, 1307 für Küvetten 1350, 1360, 1370 und einem Filter !301 für 575 nm Wellenlänge zur Messung der
Hämoglobinkonzentration, sowie einem Filter 1302 von 635 nm zur Bestimmung des Säure-Basen-Status vorgesehen
ist. Ein Schüttelmotor 140 1st auf einer verschieblichen Basisplatte 150 angeordnet, die durch das Betätigungsmittel
1500 Im Strahlengang bewegbar Ist. Der
Schüttelmotor schüttelt den Küvettenhalter mitsamt den In den Küvettenöffnungen eingestellten Rundküvetten.
In Fig.5 ist zur Erläuterung eine Seltenansicht des
Küvettenhalters 130 sowie der zugehörigen Küvetten 1350, 1360, 1370 und 1372 dargestellt.
Ein Analysengang beispielsweise, unter Verwendung getrennter Lösungen für die pH- und die BE-Mcssung,
hat den folgenden Ablauf: Drei heparinislcrtc geeichte
Kapillaren 1380 von je 20 Mlkroliter Blut werden:
a) In eine mn etwa 0,3 ml Glaskugeln von etwa 2 mm
Durchmesser gefüllte Küvette 1370,
b) In eine mit 1,5 ml einer Lösung A gefüllte Küvette
1360,
c) In eine mit 3,0 ml einer Lösung C gefüllte Küvette
1350 entleert.
d) Die Küvette 1372 wird mit 1,5 ml Lösung B
gefüllt.
Die Lösung A hat die folgende Zusammensetzung:
eine wäßrige Lösung aus 40 Mlkromol/1 Bromthymolblau
plus 0,2 g/l Natrlumdodecylsulfat plus 1% Äthanol.
Die Lösung B hat die folgende Zusammensetzung:
eine wäßrige Lösung aus 65 Mlkromol/I Naphtholphtaleln
plus 0,2 g/l Natrlumdodecylsulfat plus 15% Dlmethylsulfoxld
Die Lösung C hat die folgende Zusammensetzung:
0,1 M NaOH plus 2,5% TRITON X-100 (Decaäthylenglycol-p-t-octylphenyläther)
Die Anordnung wird nun etwa 20 sek geschüttelt.
Dabei trocknet das Blut in Küvette 1370 auf den Glaskugeln 1371 zu einem sehr dünnen Film ein, der durch
die lebhafte Bewegung der Kugeln In der Atmosphäre
zu einer schnellen Äquilibrierung mit dem Kohlensäureparttaldruck der Atmosphäre führt. Der Kohlensäurepartlaldruck
der Atmosphäre von etwa 30 Pa zusammen mit dem (fjr die Messung) unbegrenzten Reservoir
sowie der Sauerstoffpartlaldruck von 20 kPa sind Ideale Standardbedingungen zur Äquilibrierung.
Nach etwa 3 Min. wird die mit der Lösung B gefüllte
Küvette 1372 In die die Glaskugeln und das Blut enthaltende Küvette 1370 entleert. Der auf den Glaskugeln
befindliche Blutfilm wird, vorteilhaft mit Unter-Stützung durch Schütteln, aufgelöst und die erforderlichen
drei Messungen von Hb. Be und pH können rasch Innerhalb weniger Sekunden durchgeführt werden. Die
dabei gefundenen Extinktionswerte werden bei Bestimmung des aktuellen Blut-pH-Wertes mit E1, bei Bestlmmung
des Blut-pH bei pCO2 = 0 mit E1 und bei Bestimmung
des Hb-Wertes mit Ei bezeichnet.
Soll mit nur einer Lösung D gemessen werden, wird Lösung A und B durch Lösung D und Filter 1302
durch einen Filter für 615 nm ersetzt. Die Lösung D hat so
die folgende Zusammensetzung:
16 Mlkromol pro Liter Bromthymolblau plus 34
Mlkromol pro Liter Naphtolphtaleln plus 0,15 g/l Natrlumdodecylsulfat und wird bei 615 nm vermessen.
Die Anordnung kann auch ohne einen Schüttelmotor ausgebildet sein, die Küvetten können ohne weiteres
die wenigen Sekunden von Hand geschüttelt werden. *o
Mit der Basisplatte ISO 1st ein Schalter 160 verbunden,
der die Verteilung der von dem Photoempfänger 120 ausgehenden Signale In den Meßpositionen 1611,
1612 und 1614 auf die elektrischen Funktionsverstärker 1601, 1602 und 1604 bewirkt.
Der Wert für die Hämoglobinkonzentration wird
durch die Küvette 1350 vermittels der Funktion Fd = Fd (Et) aus der Extinktion £j bestimmt und durch
tile Anzeige 1704 angezeigt.
Die Funktion Fd hat die folgende Form:
Die Funktion Fd hat die folgende Form:
Fd: < Hb > = 34,95 £,
Ist der Hämoglobinwert regelmäßig aus anderen Messungen bekannt, kann er mit Hilfe eines Potentiometers
1605 eingestellt und als Hllfsspannung eingegeben, somit die Messung des Hb eingespart werden.
Dann muß jedoch an dem Potentiometer 1605 eine dem jeweiligen Hb-Wert entsprechende Spannung eingegeben
werden.
Der Funktionsverstärker 1601 bildet aus dem Extlnktlonswert
£( der Küvette 1360 und dem Wert für die Hämoglobinkonzentration Hb vermöge der Funktion
Fa = Fa (£,, Hb) den aktuellen pH-Wert des Blutes pH (a), der an der Anzeige 17Oi angezeigt wird.
Die Funktion Fa hat die folgende Form:
Fa: pH (a) = 6,2 + 0,0059 < Hb > + 1,6 £,.
Der Funktionsverstärker 1602 bildet aus dem Extlnktlonswert E2 der Küvette 1370 und dem Hb-Wert
vermöge der Funktionen FbI = FbI (£2, Hb) den BE-Wert bei pCO2 = 0, als BE(O) bezeichnet, der durch die
Anzeige 1702 angezeigt ist.
Die Funktionen FbI bilden eine Funktionenschar mit
Hb als Parameter. Für die Parameterwerte Hb= 12 g/dl; 15 g/dl; 18 g/dl ergeben sich beispielsweise die folgenden
Funktionen:
FbI: BE (0) = 0,929 £2 + 30,24 £2
-20,47 < Hb= 12 g/dl >
Fb2: BE (0) = -12,96 £2 + 48,82 £2
Fb2: BE (0) = -12,96 £2 + 48,82 £2
-22,72 < Hb= 15 g/dl >
Fb3: BE (0) = -26,84 E2 + 67,38 E2
Fb3: BE (0) = -26,84 E2 + 67,38 E2
-24,97 < Hb= 18 g/dl >
Weitere Funktionen FbI können bei Bedarf durch
Interpolation aus diesen Werten bestimmt werden.
Aus den Werten pH (a), BE(O) und Hb bildet ein Funktionsverstärker 1603 nach der Funktion Fc = Fc
(pH, Be, Hb) den aktuellen Kohlensäurepartlaldruck pCO2 (a) und zeigt Ihn durch die Anzeige 1703 an.
Die Werte für Fc sind einem der bekannten (pH-BE-Hb)-pCO2-Nomogramme
zu entnehmen, und sind elektronisch Im Funktionsverstärker 1603 abgelegt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung des Säure-Basen-Status des Blutes, bestehend aus den Werten für pH,
pCO2 und der Basenabweichung (BE) durch Messung des pH-Wertes einer Blutprobe, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Basenabweichung (BE) der pH-Wert bei einem pCOj-Wert
von etwa 0 Pa gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pCOj-Wert von etwa OPa durch
Trocknen der Blutprobe In dünner Schicht an der Luft oder In einer CO2-frelen Atmosphäre eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blutprobe Glaskugeln beigegeben
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert photometrisch gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Indikatorlösung
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---|---|---|---|
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