DE3129029A1 - Kompensierte referenzfluessigkeit zur verwendung in einem chemischen analysegeraet - Google Patents
Kompensierte referenzfluessigkeit zur verwendung in einem chemischen analysegeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft chemische Analysegeräte (Analysatoren) und insbesondere Referenzflüssigkeitssysteme zur
Eichung oder Qualitätskontrolle derartiger Analysegeräte vom ionenselektiven Elektrodentyp.
Die Entwicklung von ionenselektiven Elektrodensystemen (ISE) ermöglicht die Messung einer Vielzahl von Kationen
(positiv geladenen Ionen) und Anionen (negativ geladenen Ionen). Insbesondere werden in ISE-Systemen natrium-
und kaliumionenselektive Elektroden zur direkten elektrolytischen Analyse von unverdünnten Proben (z.B. Blut,
Plasma und Serum) sowie zur indirekten Analyse von verdünnten Proben (z.B. Urin) verwendet. Blutserum ist eine
komplexe biologische Flüssigkeit, die verschiedene Komponenten von erheblicher physiologischer Bedeutung enthält.
Die Bestimmung von Elektrolyten und insbesondere Natrium und Kalium ist ein wichtiger Aspekt der Blutanalyse.
Veröffentlichte Vergleiche von Daten für Natrium und
Kalium, die mit ionenselektiven Elektrodenanalysegeräten ermittelt wurden, mit durch Flammenphotometrie ermittelten
Daten zeigen im wesentlichen keine Abweichung für Kalium aber eine mäßige Abweichung (3%) für Natrium. Elektrolytdaten
für normale Proben bezogen auf eine Plasmawasserbasis (direkte Messung) ergeben jedoch Konzentrationsdaten, die
von indirekten Verfahrensdaten um ungefähr 7% abweichen.
Der Plasmateil einer Blutprobe enthält sowohl Elektrolytais auch Nichtelektrolytkomponenten, wobei die Nichtelektrolyten
hauptsächlich aus gelösten und suspendierten Proteinen und Lipoiden bestehen. Die direkte ISE-Messung
spricht nur auf die Elektrolytphase an und ergibt Konzentrationen auf einer Plasmawasserbasis, d.h. mMol/1 Plasmawasser,
und liefert wertvolle klinische Informationen, insbesondere für Proben, die abnorme Protein- und/oder
Lipoidgehalte aufweisen. Außerdem entfallen auch die
-|0 bei der Flammenphotometrie und anderen indirekten (Verdünnungs-)Verfahren
erforderlichen Zentrifugier- und Verdünnungsstufen.
Das indirekte (Verdünnung) Flammenphotometriev.erfahren
verwendet eine Teilmenge, die sowohl Elektrolyt- als auch Nichtelektrolytphasen enthält, und
-| 5 liefert Konzentrationen auf einer Gesamtplasmabasis,
mMol/1 Plasma. Aus diesem Grund haftet allen eine Verdünnungsstufe einschließenden Messungen (einschließlich derer
mit einem ISE-Analysengerät) der Nachteil an, daß sie
in Abhängigkeit der Lipoid- und Proteinkonzentrationen schwanken.
Ionenselektive Elektrodensysteme haben einzigartige Eigenschaften,
die sie besonders vorteilhaft für direkte (unverdünnte) Analysen machen, da sie u.a. selektiv auf
einen Ionentyp ansprechen, so daß im allgemeinen Störungen
durch andere Ionen in der Testprobe nicht auftreten,
und nicht auf gelöste oder suspendierte Feststoffe wie Blutzellen, Proteine und Lipoide ansprechen. Eine ionenselektive
Elektrode besteht aus einer elektrochemischen Halbzelle (einer inneren Elektrolytlösung und einer inneren
Referenzelektrode) und einer Meßmembran. Das Material
der Meßmembran hängt von dem zu messenden Ion ab. Eine Nätriumelektrode kann beispielsweise eine Glaskapillarmembran
ähnlich wie in bestimmten Durchfluß-pH-Elektroden aufweisen, und eine Kaliumelektrode kann eine Polyvinyl-Chloridmembran
besitzen, die Valinomycin enthält. Bei einer ISE-Elektrodenmessung wird typischerweise eine
elektrochemische Referenzhalbzelle (z. B. eine Silber/
Silberchlorid-Elektrode in Berührung mit einer konzentrierten Kaliumchloridlösung) mit einer elektrischen Verbindung
zwischen der Referenzelektrode und der ionenselektiven '
Elektrode durch eine Salzbrückenlösung verwendet, die ebenfalls eine konzentrierte Kaliumchloridlösung sein
kann. In derartigen Systemen ist ein geringes aber deutliches Potential (Überführungspotential (Diffusionspoten-
tial) (E.)) an der Grenzfläche zwischen der Probe und
den Salzbrückenlösungen vorhanden, das darauf beruht, daß die Ionen der beiden Lösungen mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten durch die Grenzfläche diffundieren.
Das Uberführungspotential schwankt etwas in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Probe oder der Testlösung
- 8 und dies kann zu Fehlern führen.
In für die direkte Potentiometrie von unverdünnten Proben
(Blut, Plasma und Serum) und für die indirekte Potentiometrie von verdünnten Proben (Urin) konstruierten Elektrolytanalysesystemen
wird als Satz von Eichlösungen zur Eichung der Natrium— und Kaliumelektroden verwendet:
Eine erste Eichflüssigkeit mit einer doppelten Funktion: Mittelpunktseichung für die direkte Potentiometrie und
Steigungseichung für die indirekte Potenticmetrie; eine
zweite Eichflüssigkeit ebenfalls mit einer Doppelfunktion:
Steigungseichung für die direkte Potentiometrie und Mittelpunktseichung für die indirekte Potentiometrie (vorzugsweise
besitzt diese Eichflüssigkeit Natrium- und Kaliumkonzentrationen
ähnlich den verdünnten Urinproben); ein Urinverdünnungsmittel, das vorzugsweise eine ausreichende
pH-Pufferkapazität besitzt, um ein Abfallen des pH-Wertes
von verdünntem Urin unter 5 zu vermeiden, und das die Ionenstärke des verdünnten Urins s-tabilisiert,
um Fehler aufgrund von Schwankungen der Ionenzusammensetzung des Urins von Probe zu Probe auf ein Minimum
zu beschränken; und ein Satz von Linearitätskontrolllösungen zur Routineüberprüfung des Analysegerätes. Die
Natrium- und Kaliumanalysenwerte für die Mittelpunktseichung und die Kontrollen sollen mit den Analysenwerten
für flammenphotometrische Messungen übereinstimmen, da
"" 3T29Q29
— 9 —
die Flammenphotometrie. historisch das Standardverfahnen
für Natrium- und Kaliumbestimmungen ist. Eichflüssigkeiten
für die Flammenphotometrie, die typischerweise aus einfachen Mischungen von Natriumchlorid und Kaliumchlorid
bestehen, ergeben jedoch keine genaue Eichung für direkte Messungen mit ionenselektiven Elektroden. Diese Fehler
beruhen auf Probenmatrixeffekten, in erster Linie den
Aktivitätskoeffizient- und Uberführungspotentialfaktpren.
Diese Fehler können mit einem geeigneten Kompensationssystem ausgeschaltet werden.
Das Potential der ionenselektiven Messelektrode (Ετς_)
steht gemäß der Nernsten Gleichung in einem logarithmischen Zusammenhang mit der Aktivität des interessierenden Ions.
Für das monovalente Kation M gilt:
EISE = E°ISE + 2,3O3BIlOg aM+ , (1)
worin
E°TCl_ = Standardpotential (eine Konstante)
lob - -
einschließlich durch die innere 20
Referenzelektrode badingte Faktoren
usw.
R = Allgemeine Gaskonstante, T = Temperatur in 0K,
F = Faraday-Konstante und 25
a„+ = Aktivität des zu messenden Ions M+
sind.
RT
Der Wert 2,303 —ρ wird als die Steigung (S) der Elektrode bezeichnet und entspricht der Anzahl von Volt, um die sich das Elektrodenpotential ändern würde, wenn die Aktivität von M um das lOfache verändert würde.
Der Wert 2,303 —ρ wird als die Steigung (S) der Elektrode bezeichnet und entspricht der Anzahl von Volt, um die sich das Elektrodenpotential ändern würde, wenn die Aktivität von M um das lOfache verändert würde.
Das Symbol aM+ wird als die Aktivität des Probenions
bezeichnet und kann als die "effektive Konzentration" des Ions in der Testlösung angesehen werden. Für klinische
Proben ist diese immer geringer als die millimolare Konzentration (mMol/1), wobei:
10
10
aM+ = ^M+ · 0M+ (2)
mit: C.,+ = Konzentration des zu messenden Kations M
und
/^+ = Aktivitätskoeffizient des zu messenden
Kations
ist.
Einsetzen von a..+ aus Gleichung 2 in Gleichung 1 ergibt
für monovalente Ionen (z.B. Na , K):
E°ISE = EISE + (Stei9un9>
l09 «V · VM+) (3)
Egemessen=E°ISE + (Steigung) log (CM+ .
mit: Eocr = Potential der Referenzelektrode und
E. = Flüssigkeitsüberführungspotential.
3129Q29
- 11 -
Diese Gleichung kann sowohl für die Probe (S) als auch für die Eichlösungen (C) geschrieben werden.
EgeSrJ.=E ISE + (Steigung) log CM+(S)
-E(S)
(5A)
ISE
log
(5B)
Die zwischen der Probe und der Eichlösung (d.h., Gleichung
5A - 5B) gemessene Potentialdifferenz, Δε gem., ist ein. Maß
für die Konzentration von M in der Probe. ETSE und ERpF
verändern sich bei der Probe gegenüber der Eichlösung nicht und fallen deshalb heraus. Daraus folgt
15 ΔΕ (S^ - (C) = (Steigung) log
V (S) * V (S)
CM+
Δε
•J
- (ο
wobei: ^E. = Restflüssigkeitsüberführungspotential,
dasgleieh der Überführungspotentialdifferenz
zwischen Probe und Eichlösung ist.
Einführung des Antilogarhithmus und Auflösung nach der
Konzentration von M in der Probe ergibt:
/δε (S) - (c)\ /γν+ (ο Ν /δε, (S) - (Ο ,
(S) =CM+ (C) . θχρτη -32ZL·
· (-JL- · exp10 _2_
(6)
M 1U^ (Steigung)) \ΎΜ+{S) J 1U \jSte.gung) /
Dies ist der exakte Ausdruck, der die Konzentration des Probenions in Abhängigkeit von der zwischen Probe und
Eichlösung beobachteten Zellenpotentialdifferenz wiedergibt.
Entsprechend kann der Ausdruck zur Berechnung der waren Steigung einer ionenselektiven Elektrode geschrieben
werden als:
ΔΕ (2)-(l) +ΔΕή(2)(1)
Steigung= —a£2L· . J-
U)
In der obigen Gleichung haben die Symbole die oben angegebene Bedeutung und die Zahlen (1) und (2) beziehen
20
sich auf die Mittelpunkts- bzw. Steigungselchflüssigkeiten.
Bei Anwendung von ISE-Analysegeräten zur indirekten Potentiometrie
von hochverdünnten Proben sind die Ionenstärke
und Zusammensetzung sowohl der Proben als auch der Eichflüs-25
sigkeit im wesentlichen durch das Verdünnungsmittel fest-
■gelegt. Daraus resultiert, daß die Aktivitätkoeffizienten
und die Überführungspotentiale für alle Proben und Eichflüssigkeiten im wesentlichen identisch sind und
die Gleichungen 6 und 7 sich vereinfachen auf:
ΔΕ (S)-(C) V(S) = CM+(C) χ exPl0
<b.eob)
und
ΔΕ
Steiguna = S
Steiguna = S
(beob) CM+(2)
log J2
log J2
Bei der Durchführung der direkten Potentiometrie mit
unverdünnten Proben ist es in der Praxis zweckmäßig und bequem, diese vereinfachten Gleichungen zu verwenden.
Dies beruht darauf, daß die Werte der Aktivitätskoeffizienten und der Überführungspotentiale nicht allgemein
bekannt sind und- für Routineanalysen nicht in einfacher Weise bestimmt werden können. Die Verwendung der vereinfachten
Gleichungen führt jedoch zu Fehlern bei der Bestimmung der Konzentrationswerte der interessierenden
Ionen gemäß folgender Gleichung:
% Fehler in den _ yMbeob)- Cereal) χ 10Q {10)
angegebenen Daten ~ Q +(real)
wobei C +(beob) die beobachtete, nach den vereinfachten
Gleichungen (8) und (9) bestimmte Probenkonzentration und C,.+ (real) die tatsächliche, nach den exakten Glei-M
chungen (6) und (7) bestimmte Konzentration ist. Einsetzen der Gleichungen (6) bis (9) in Gleichung (10) ergibt:
% Fehler =
Steigung j i Steigung J
1 .. (real Γ ■ - _ (beob/
· f m \ ■ γ + (S) Ί
X exp10 \ χ _ ι χ
\Steigting / ΎΜ + ^t) J
(real)
C D
C D
wobei Steigung . -> der nach Gleichung (7) erhaltenen
Steigung und Steigung . . der beobachteten, nach Gleichung
(9) berechneten Steigung entspricht. -·,
In Gleichung 11 geben die Ausdrücke A und B den Fehler
wieder, der in den Probenwert durch die Verwendung der vereinfachten Gleichung (6) anstelle der exakten Gleichung
(7) eingeführt wird. Dieser Fehler beruht auf einer Abweichung der Aktivitätskoeffizient- und Überführungspotentialfaktoren
zwischen den Mittelpunkts- und Steigungseichflüssigkeiten. Wenn die Eichflüssigkeiten gut ausgeglichen
sind, ist Steigung (beob) gleich Steigung (real) und die
Ausdrücke A . B entfallen. Außerdem zeigt die Gleichung 11,
daß Steigungsfehler keine Auswirkung auf Analysenwerte für Proben entsprechend der Mittelpunkseichflüssigkeit haben,
d.h., wenn Δ E em (2) - (1) = 0 ist.
per Fehlerausdruck C in Gleichung 11 ergibt sich aus
der Nichtübereinstimmung beim Flüssigkeitsüberführungs-
potential zwischen der Probe uhd der
Beispielsweise würde die verwendung einer 4ir\fAthen 140/4
mM Lösung von NaCl/KCl ein Restüberführurigspötöhtiäi
bezogen auf normales Ölut von 0,42 mV ergeben und di£es
wiederum bewirkt einen um etwa 1,6 % zu rtiedrigsh" Aflälysenwert.
Fehlerausdruck D beruht auf den Differenzöh d^h
Aktivitätskoeffizienten des interessierenden iöris iri der
Probe und in der Eichflüssigkeit. Der Aktivitätökoef''''·
fizient für das Natriurfiion in normalem Blut beträgt beispielsweise
0,740, während dör Kööffizient in einer 140/4
NaCl/KCl-EichlÖsung 0,751 betragt. Diese AbwäieHung von
yN + wurde einen um 1,5 % zu nifedrigen Natriurilwört ergeben.
Folglich würde der Gesamtfehler der'Natriumöestimmunö
bei Verwendung einer 140/4 NaCl/KCl-EichflüsisiglUit Stwa
- 3,1 % betragen.
15
l=rfindungsgemäß verbesserte iSß-'Anälysä.torrefecenaflüfesigkeiten
(z.B. Eich- und Kontrollflüssigkeiten) enthalten1
Kompensationssalze, die die Worte der Aktivitätsköeffi·"
2ient- und Überführungspotentialfaktoren ausgleichen,
um den Fehler des Analysenwertes des interessierenden1
Ions um mindestens 50 % gegenüber dem ei ier hiähtkombisrt'-Sierten
Flüssigkeit zu verrinjjerh. Der AktivitätSkoeffi-2ientfaktor
ist:
25
(12)
- 16 -
und der Überführungspotentialfaktor ist:
Steigung
(13)
Eine genaue Eichung für die Analyse von biologischen 5
Flüssigkeiten wird durch die Verwendung von bevorzugten
kompensierten Eichflüssigkeiten erhalten, in denen die
C- und D-Fehlerausdrücke in Gleichung (11) ein Produkt von im wesentlichen 1 haben. Darüberhinaus kann das gleiche
Kompensationskonzept verwendet werden, um Kontrollflüssig-10
keiten herzustellen, die biologische Proben über den physiologischen Bereich nachstellen und zur Prüfung eines
Analysegeräts auf ordnungsgemäßen Betrieb verwendet werden können. Die Kompensation wird mit Salzen erreicht, die den
Überführungspotentialfaktor,, den Aktivitätskoeffizientfak-15
tor oder beide Faktoren gleichzeitig korrigieren. In
Abhängigkeit vom Einzelfall können diese Effekte additiv
oder subtraktiv sein. In Referenzflüssigkeiten von
Natrium/Kalium-Analysegeräten kann die Kompensation beispielsweise durch Austausch von Chlorid gegen andere
20
Anionen oder durch Hinzufügen zusätzlicher Salze zu einer
einfachen NaCl/KCl-Lösung erhalten werden.
Fehlerkorrekturtrends in einem Natrium-ISE-System (bezogen
auf normales Blut) mit alternierenden Anionen als Kompen-
·
sationssalz für das Chloridanion sind in Figur 1 angege-
ben. Bei fixierter Kationenzusammensetzung und Ionenstärke
(die Natrium- und Kaliumgehalte werden bei 140/4 gehalten und monovalente Anionen werden anstelle des Chloridions
eingesetzt) ist die Verschiebung des Probenfehlers desto
positiver je niedriger die Äquivalentleitfähigkeit des
Ersatzanions ist (siehe Fig. 1). Diese Verschiebung beruht auf Veränderungen beim Aktivitätskoeffizienten und beim
Flüssigkeitsüberführungspotential. Die Verwendung von
divalenten Anionen neigt dazu, steilere Korrekturfaktorentrends aufgrund der ansteigenden Ionenstärke zu bewirken,
die die Veränderung beim Aktivitätskoeffizienten vergrößert.
Die Auswirkung des Zusatzes von Inertsalzen (d.h. solchen Salzen, die nicht das zu messende Ion enthalten) als
Kompensationssalze zur Beeinflussung des Aktivitätskoeffizienten
und/oder des Überführungspotentials bei einer Natriumelektrode ist in Figur 2 dargestellt. Über einen
begrenzten Konzentrationsbereich neigen einige Salze wie Magnesiumsulfat und Magnesiumacetat dazu, den Aktivitätskoeffizienten
mehr als das Überführungspotential zu beeinflussen. Im allgemeinen haben mijltivalente Salze
einen stärkeren Effekt als monovalente Salze. Quaternäre
Ammoniumchloridsalze verändern sowohl den Aktivitätskoeffizienten als auch das Überführungspotential. Wie in
Figur 2 wiedergegeben sind die Steigungen der Fehlerlinien
für Tripropylammoniumchlorid (TPACl) und Tetramethylammoniumchlorid
(TMACl) kleiner als die für Methylammoniumchlorid (MACl). Kalium-ISE-Elektrodensysteme zeigen ähnliche
aber nicht identische Trends, Daraus folgt, daß es eine Vielzahl von verbesserten kompensierten Referenz-
flüssigkeitsformulierungen gibt.
Tabelle 1 gibt Konzentrationen und Aktivitätskoeffizient-
und Überführungspotentialwerte (berechnet unter Verwendung
der Debye-Hückel- und Henderson-G.leichungen) von Ionen
ο
in einer typischen Blutprobe eines Erwachsenen (bei 25 C) auf einer Plasmawasserbasis mit einer 3m KCl-Salzbrücke
und einer offenen statischen Überführung wieder.
Tabelle 1 | |
Konzentration | |
Ion | (mMol/1) |
Na+ | 150,0 |
K+ | 4,3 |
Ca++ | 2,7 |
Mg++ | 1,6 |
HCO3- | 29,0 |
H2PO4- | 0,5 |
HPO4= | 0,8 |
ΟΙ | 111,0 |
Α (Protein) | 21,5 |
Aktivitäts- Koeffizient |
,740 |
0 | ,709 |
0 | ,344 |
0 | ,395 |
0 | ,740 |
0 | , 740 |
0 | ,285 |
0 | , 709 |
0 | ,617 |
0 |
Ionenstärke (mMol/1): 168,0
FlüssigkeitsüberfUhrungspotential: 1,27 mV
FlüssigkeitsüberfUhrungspotential: 1,27 mV
In einer bestimmten Ausführungsform enthält ein System
von Eichflüssigkeiten, Verdünnungsmittel und Kontrollflüssigkeiten
für eine ionenselektives Elektrodenanalysegerät mit Natrium- und Kaliumelektroden eine erste Eichlösung
mit der folgenden Zusammensetzung:
Komponenten | Formel | Bezeichnung | Konzentration |
(mMol/1) | |||
NaCl Natriumchlorid 80,0
NaOAc (wasserfrei) Natriumacetat 60,0
KCl Kaliumchlorid 4,00
Mg(OAc)p.4H?0 Magnesiumacetat 4,0
CH„0 Formaldehyd 53
^
Eine modifizierte (und zur Zeit bevorzugte) erste Eichlösung besitzt die folgende Zusammensetzung:
ti *
- 20 Tabelle 3
Komponenten
Konzentration Formel Bezeichnung (mMol/1)
NaCl Natriumchlorid 63,0
NaOAc (wasserfrei) Natriumacetat 77,0
KCl Kaliumchlorid 4,00
Mg(OAc)p.4H-O Magnesiumacetat 4,0
CH2O Formaldehyd 53
Eine zweite Eichlösung mit der folgenden Zusammensetzung
Formel | Tabelle 4 | Konzentration (mMol/1) |
|
Komponenten | NaCl | 10,00 | |
KCl | Bezeichnung | 7,00 | |
Mg(OAc)2.4H2O | Natriumchlorid | 50 | |
MgSO4 (wasserfrei) | Kaliumchlorid | 13,0 | |
CH 0 | Magnesiumacetat (Tetrahydrat) |
53 | |
Magnesiumsulfat | |||
Formaldehyd | |||
Ein Urinverdünnungsmittel mit der folgenden Zusammen-Setzung:
3129Ö29
Tabelle 5 | Konzentration (mMol/1) |
|
; ;·."-<: Komponenten | 60,0 | |
Formel | Bezeichnung | 15,0 |
Mf(;ÖÄc)o,4Ho0 | Magnesiumacetat (Tetrahydrat) |
53 |
MgSOv'(wasserfrei) | Magnesiumsulfat | |
CH2O./- ,; | Formaldehyd | |
10
ein erste Linearitäts-(120/2)-Kontrolle mit der folgenden
Zusammensetzung:
15
Formel
Konzentration (mMol/1)
20
NaCl
NaOAc
KCl
55,0 65,0
2,00 53
25
Eine zweite Linearitäts-(140/5)-Kontrolle mit der folgenden
Zusammensetzung:
Tabelle 7 | Konzentration |
(mMol/1) | |
63,0 | |
77,0 | |
5,00 | |
4,00 | |
53 | |
Formel
NaCl NaOAc KCl Mg(OAc)2-.
CH2O
Eine dritte Linearitäts-("160/8)-Kontrolle mit der folgenden
Zusammensetzung:
Tabelle 8 | Konzentration (mMol/1) |
63,0 | |
97,0 | |
8,00 | |
53 | |
Formel
NaCl NaOAc KCl
Die erste Eichlösung (Tabelle 2) besitzt einen Natriumgehalt von 140 mM, eine Kaliumkonzentration von 4 mM und
eine Ionenstärke von 156 mM. Eine nichtkompensierte (140/4) Eichlösung (E.=0,85, K, = 0,751,V = 0,722 und Steigung=58)
weist einen berechneten Aktivitätskoeffizienten-Überfüh-
31290P
- 23 - : -■;■■
rungspotential-Natriumfehler von -3,-1% und einen Kaliumfehler
von -3,4% auf, während die kompensierte Lösung
(Tabelle 2) (E.=1,28, Y.. =0,746, y =0,716 und Steigung=58)
j Na rs
einen Natriumfehler von -0,8% und einen Kaliumfehler von
-0,9 % aufweist. Mit diesen Formulierungen betrug die
° durchschnittliche Abweichung zwischen ionenselektiven Elektrodendaten (reduziert auf Gesamtplasmabasis) und
Flammenphotometriedaten für 10 normale Blutproben von ambulanten Spendern 0,1 + 0,3 mMol/1 (Gesamtplasma) für
Natrium und 0,11 + 0,06 mMol/1 (Gesamtplasma) für Kalium.
10
Eine modifizierte erste Eichlösung (Tabelle 3) besitzt
ebenfalls einen Natriumgehalt von 140 mM, eine Kaliumkonzentration
von 4 mM und eine Ionenstärke von 156 mM. Die modifizierte kompensierte (140/4) Eichlösung (Tabelle 3)
(E.=1,42 Y.. =0,746, ^ =0,716 und Steigung = 58) hat einen
j i\a t\
Natriumfehler von -0,2% und einen Kaliumfehler von -0,4%.
Bei dieser Zusammensetzung betrug die mittlere Abweichungzwischen ionenselektiven Elektrodendaten (reduziert auf
Gesamtplasmabasis) und Flammenphotometriedaten für 16 20
normale Serumproben von stationär behandelten Spendern 0,5 +1,4 mMol/1 (Gesamtplasma) für Natrium und 0,0 + 0,1
mMol/1 (Gesamtplasma) für Kalium.
Die zweite Eichlösung (Tabelle 4) wird als Mittelpunktseichlösung für die Urinanalyse verwendet. Ihre Natrium- und
Kaliumgehalte entsprechen denen einer durchschnittlichen verdünnten Urinprobe auf der Basis eines Verdünnungsverhältnisses
von einem Teil Urin zu 6 Teilen Verdünnungsmittel, wobei typische Natriumgehalte 70 mMol/1 und typische
Kaliumgehalte 45 mMol/1 sind. Durch die 50 mMol/1 Magnesiumacetatkomponente
wird die Ionenstärke der zweiten Eichlösung in der Nähe derjenigen der ersten Eichlösung eingestellt. Das Magnesiumacetat dient als ein Ionenstärke-
und pH—Puffermittel. Probenfehler aufgrund der Aktivitätskoeffizienten- und Restüberführungspotentialfehler werden
durch Verwendung desselben Salzes sowohl in ,der zweiten Eichflüssigkeit als auch im Verdünnungsmittel minimiert.
Sowohl die Magnesiumacetat- als auch die Magnesiumsulfatkompensierungskomponente
neigen dazu, die beobachtete Kaliumsteigung zu verringern und die beobachtete Natrium-Steigung
zu vergrößern, wobei die Kaliumelektrodensteigung auf die Konzentration dieser Komponenten empfindlicher als
die Natriumelektrodensteigung für dieses Eichsystem re- . agiert.
Das Urinverdünnungsmittel (Tabelle 5) besitzt eine Grundzusammensetzung
(background composition) ähnlich der der zweiten Eichlösung (Tabelle 4) und ausreichende pH-Pufferkapazität, um den pH-Wert der verdünnten Urinprobe
über 5 zu halten (um Störungen der Natriumglaselektrode durch Wasserstoffionen zu vermeiden). Außerdem besitzt
es eine ausreichend hohe Ionenstärke, um den- Einfluß der
Urinprobe auf die Endiohenstärke und den Hintergrund (background) der verdünnten Probe zu minimieren. Deshalb
wurden 'ä'ie Magnesiumacetat- und Magnesiumsulfatzusämmen-
; "setzuhgeh^iri' einem Verhältnis von 7/6 mal der Konzentratiönep
in-der zweiten Eichlösung gewählt, so daß die
Ertdionenstärke der verdünnten Probe hauptsächlich durch das
Verdünnungsmittel bestimmt wird und die verdünnte Probe praktisch -der zweiten Eichlösung (Tabelle 4) entspricht.
"10 Unter Verwendung der zweiten Eichlösungs- und der Verdünnungsmittelzusammensetzungen
wurcfen die ionenselektiven Elektroden-, und Flammenphotometrieanalysenwerte von 36
Urinproben mit ausgezeichneter Korrelation über die physiologischefi^ereiche
sowohl für Natrium und Kalium verglichen,
Sowohl Natrium/Kalium-ISE-Analysengeräte als auch Flammenphotometer
haben ungefähr den gleichen Arbeitsbereich von Natrium- und Kaliumkonzentrationen, wobei der Natriumbereich
(physiologisch) 115 bis 190 mM und der Kaliumbereich 1,5 bis 9 mM betragen. Derartige analytische Geräte
werden routinemäßig unter Verwendung gut charakterisierter KontrollÖsungen, die nahe und weit entfernt vorrr Mittelpunkt
liegen, getestet. Die drei Linearitätskontrollen (Tabellen 6 bis 8) sind sowohl mit ISE-Analysengeräten als auch
2^ Flammenphotometern verträglich. Vorzugsweise werden diese
Kontrollzusammensetzungen zur einfachen Identifikation
und für diagnostische Zwecke angefärbt. Linearitätskontrollösungen
aus reinem NaCl und KCl, die mit einem ISE-Analysengerät
untersucht werden, das für genaue Gehaltsbestimmungen von Blutproben geeicht ist, ergeben Werte,
die aufgrund der Abweichung zwischen Flüssigkeitsüberführungspotentialen
und Aktivitätskoeffizienten um etwa 3 bis 4 % zu hoch sind. Die Fehlerverringerung bei den
kompensierten Linearitatskontrollen (Tabellen 6 bis 8) ist in Tabelle 9 zusammengefaßt.
% Natriumfehler
% Kaliumfehler
Nichtkom-
pensiert Kompensiert
Nichtkompensiert Kompensiert
120/2 | (Tabelle | 6) | 3, | 3 | 1 | ,0 | 3 | ,5 | 1 | ,2 |
140/5 | (Tabelle | 7) | -0 | ,1 | 3 | ,1 | -0 | ,1 | ||
160/8 | (Tabelle | 8) | 2, | 7 - | -0 | ,2 | 2 | ,9 | 0 | ,0 |
Diese Werte wurden aus den Fehlerausdrücken C und D in Gleichung (11), wobei sich (S) auf di'e Linearitätskontrollösung
und (C) auf eine Blutprobe mit denselben Gehalten an Natrium und Kalium wie die Kontrollösung und normalen
Gehalten an anderen Bestandteilen beziehen, mit
berechneten Aktivitätskoeffizient- und Überführungs- . potentialwerten
auf der gleichen Basis wie in Tabelle 1 wie folgt berechnet:
Tabelle | 10 | j 1,52 |
0,755 | 0,727 | |
Referenzblut (C) | 0,97 | 0,763 | 0,736 | ||
Niehtkompensiert | (S) | 1,53 | 0,763 | 0,736 | |
Kompensiert (S) | 1,35 | 0,744 | 0,714 | ||
Referenzblut (C) | 0,85 | 0,751 | 0,722 | ||
Niehtkompensiert | (S) | 1,41 | 0,745 | 0,715 | |
Kompensiert (S) | 1,20 | 0,735 | 0,702 | ||
Referenzblut (C) | 0,73 | 0,741 | 0,709 | ||
Niehtkompensiert | (S) | 1,45 | 0,741 | 0,709 | |
Kompensiert (S) |
120/2
140/5
160/8
Bei diesen speziellen Kontrollen wird das Cl"/OAc" -Verhältnis
verändert, um äquivalente Anälysenresultate sowohl mit
ordnungsgemäß für Blut geeichten ISE-Analysengeräten als:
auch Flammenphotometern zu erhalten.
Verschiedene Kombinationen von blauen, roten und gelben.
Farbstoffen wurden verwendet, um folgende Farben zu erz;eu>
gen: . -■■'".. \ .; v.
140/4 | (Tabelle | 3) | blau |
10/7 | (Tabelle | 4) | rot |
120/2 | (Tabelle | 6) | purpur |
140/5 | (Tabelle | 7) | grün |
160/8 | (Tabelle | 8) | orange |
- 28 -
Die 140/4, 10/7, 140/5 und 120/2 Lösungen enthalten jeweils
etwa 100 ppm zugesetzten Farbstoff (100 mg/1). Die gleiche Intensität wurde für die 160/8-Lösung mit 200 mg/1 an Farbstoffen
erzielt. Die Farbstoffe wurden auf ihren Natriumgehalt analysiert, um das NaCl in der Zusammensetzung
(Tabelle 11) ordnungsgemäß zu korrigieren.
Na Gehalt von Farbstoffen Zunahme an NA+ (mM")
Pyla-Cert Rot Nr. 33 W.J. Nr. 5601 Blau Nr. 1
W.J. Nr. 8005 Gelb Nr. 5
0 | ,50 |
0 | ,25 |
0 | ,45 |
Zusammensetzungen für gefärbte Eichzusammensetzungen und Linearitätskontrollzusammensetzungen sind in Tabelle
12 zusammengefaßt:
- 29 -
Linearitätskontroll-Eichzusammensetzungen zusammensetzungen
140/4 | 33 | 53. | 10/7 | 120/2 | 140/5 | 160/8 | |
NaCl | 62,75 | . 1 | — | 9,60 | 54,61 | 62,58 | 62,02 |
NaOAc | 77,00 | . 5 | 100 mg/1 | — | 65,00 | 77,00 | 97,00 |
KCl | 4,00 | — | 7,00 | 2,00 | 5,00 | 8,00 | |
Mg(OAc), | ,0 4,00 | 50,00 | — | 4,00 | — | ||
MgSO. (wasserfrei)-— | 13,00 | — | — | — | |||
CH2O | 53 | 53 | 53 | 53 | |||
Rot Nr. | 100 mg/1 | 70 mg/I | — | 40 mg/1 | |||
Blau Nr, | — | 30 mg/1 | 40 mg/1 | — | |||
/4H2 | Gelb Nr, | __ | 60 mg/1 | 160 mg/1 | |||
Die Salze in diesen Referenzlösungen sind stabile, allgemein
erhältliche Reagenzien, die keinen störenden Einfluß auf das Ansprechen der Elektroden haben. Der Formaldehyd
verhindert jedes nennenswerte Bakterien- oder Schimmelpilzwachstum in den Reagenzien, ohne eine Sterilisation zu
erfordern, und hat keinen störenden oder beschädigenden Einfluß auf die natrium- oder kaliumionenselektiven Elektroden
.
Diese Referenzflüssigkeitszusammensetzungen verringern
die Aktivitätskoeffizient- und Flüssigkeitsübergangspoten-
tialfehlereffekte und liefern Analysenwerte für normale
Blutproben (reduziert auf Gesamtplasmabasis) für Natrium und Kalium, die mit durch Flammenphotometrie- oder anderen
Analysengeräte unter Verwendung indirekter (Verdünnungs-)
Methoden ermittelten Werten übereinstimmen, 5
Wenngleich diese Referenzflüssigkeitssysteme besonders
vorteilhaft für biologische Flüssigkeitsanalysensysteme des ISE-Typs sind, sei darauf hingewiesen, daß andere
Referenzflüssigkeitssysteme gemäß der Erfindung für andere
Ionen und für andere Anwendungen wie on-line- Aufzeichnung und- direkte Prozesskontrolle entwickelt werden können.
Obwohl nur bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
dargelegt und beschrieben worden sind, sind deshalb für den Fachmann verschiedene Modifikationen offensichtlich.
Dementsprechend soll die Erfindung nicht auf die beschriebenen
Ausführungsformen oder Details derselben beschränkt
sein.
Claims (10)
- UEXKÜLL & STOLBERG european patent attorneysPATENTANWÄLTEBESELERSTRASSE 4 .-■:-". ' .":D-2000 HAMBURG 02 DR J-D. FRHR. von UEXKULLDR. ULRICH GRAF STOLBERG DIPL.-ING. JÜRGEN SUCHANTkE DIPL.-ING. ARNULF HUBER DR. ALLARD von KAMEKE DR. KARL-HEINZ SCHULMEYERInstrumentation Laboratory Inc.Hartwell AvenueLexington, Massachusetts 02173 ( Prio : 21 . Jtili 1980V.St.A. U.S.170 599 +15.Juni igSi US 271 321 )-■■.17 825 ka/do Juli 1981Kompensierte Referenzflüssigkeit zur Verwendungin einem chemischen AnalysegerätPatentansprücheKompensierte Referenzflüssigkeit zur Verwendung in einem chemischen Analysegerät mit einer ionenselektiven Elektrode, die eine erste Komponente enthält, welche Ionen eines ersten zu messenden Elementes liefert, die in einer vorbestimmten Konzentration vorliegen, gekennzeichnet durch eine Fehlerkompensationskomponente zum Ausgleich(a) des Aktivitätskoeffizientfaktor j {Gleichung 12) und/oder(b) des Übergangspotentialfaktors (Gleichung 13), wobei die Fehlerkompensationskomponente in einer ausreichenden Konzentration vorliegt, um den Fehler im Vergleich zu einer entsprechenden Referenzflüssigkeit ohne die Fehlerkompensationskomponente um mindestens 50 % zu verringern.* d w .--Z-
- 2. Referenzflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlerkompensationskomponente ein wasserlösliches Salz ist.
- 3. Referenzflüssigkeit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Salz ein zugesetztes inertes Salz ist.
- 4. Referenzflüssigkeit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Salz ein Kompensationssalz des alternierenden Anionentyps ist.
- 5. Referenzflüssigkeit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt des Aktivitätskoeffizientfaktors und des Überführungspotentialfaktors im wesentlichen 1 ist.
- 6. Referenzflüssigkeitsystem für ein chemisches Änalysegerät mit einer Vielzahl von ionenselektiven Elektroden zur direkten Potentiometric von unverdünnten Proben, das eine Vielzahl von Referenzflüssigkeiten jeweils gemäß den Ansprüchen 1. bis 5 enthält, wobei jede Referenzflüssigkeit in vorbestimmter Konzentration Salze von ersten und zweiten zu messenden Elementen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste der Referenzflüssigkeiten eine erste Eichflüssigkeit ist, die in vorbestimmter Konzentration Salze desersten und zweiten Elementes zur Mittelbereicheichung für unverdünnte Proben und zur Steigungseichung für verdünnte Proben enthält, undeine zweite der Referenzflüssigkeiten eine zweite Eichflüssigkeit ist, die Salze des ersten und zweiten Elementes in einer von der Konzentration der ersten Eichlösung abweichenden Konzentration enthält und zur Mittelbereicheichung für verdünnte Proben und zur Steigungseichung für unverdünnte Proben dient.
- 7. Referenzflüssigkeitssystem nach Anspruch 6 gekennzeichnet durch ein Verdünnungsmittel, das eine Fehlerkompensationskomponente der zweiten Eichlösung in einer ausreichenden Konzentration enthält, um eine verdünnte Probe auf einem pH-Wert von mehr als 5 zu halten, und eine Ionenstärke von mindestens 150 mMol/1 besitzt. ' ...
- 8. Referenzflüssigkeitssystem für ein chemisches Änalysegerät mit einer Vielzahl von ionenselektiven Elektrodenzur direkten Potentiometric von unverdünnten Proben, . das eine Vielzahl von Referenzflüssigkeiten jeweils1 gemäß den Ansprüchen 1 bis '5 enthält, wobei die Referenzflüssigkeit in vorbestimmter Konzentration Salze erster und zweiter, zu messender Elemente enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste der Referenzflüssigkeiten eine Mittelpunktskontrolle, eine zweiteder Referenzflüssigkeiten eine von der Mittelpunktskontrolle abgesetzte Kontrolle und eine dritte der Referenzflüssigkeiten eine in der anderen Richtung von der Mittelspunktskontrolle abgesetzte Kontrolle ist.
- 9. Referenzflüssigkeitssystem nach den Ansprüchen 6bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Referenzflüssigkeit ein Farbstoffmaterial zur deutlich unterscheidbaren Anfärbung der betreffenden Referenzflüssigkeit enthält, wobei die Konzentrationen der Ionen des ersten Elements in jeder Referenzflüssigkeit so eingestellt sind, daß die Ionen des ersten Elements in dem Farbstoffmaterial in der Referenzflüssigkeit kompensiert werden.
- 10. Referenzflüssigkeitssystem nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Element Natrium und das zweite Element Kalium ist.
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