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Rohrpoststat;nn mit Weichenrohr und Schieber
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Die Erfindung betrifft eine Rohrpoststation mit einem innerhalb eines
Stationsgehäuses in einen,zumindest annähernd lotrecht verlaufenden, im Einrohrwendebetrieb
befahrenen Fahrrohrstrang eingefügten Weichenrohr, dessen unteres Erde mittels einer
das Weichenrohr um eine an seinem oberen Ende befindliche Drehlagerung auslenkenden
Antriebsvorrichtung wahlweise in die Flucht des Fahrrohrstranges oder einer Ausschleusöffnung
schwenkbar ist, und mit einem die dem unteren Weichenrohrende zugeordnete Fahrrohrstrangöffnung
wahlweise freigebenden oder verschließenden, in einem an die Fahrrohrstrangöffnung
anschließenden Gehäuse geführten Schieber.
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Eine derartige - aus der DE-PS 19 O8 766 bekannte - Rohrpoststation
kann als Sende-, Empfangs- oder Durchlaufstation eingesetzt werden. Wenn das Weichenrohr
in die Flucht beider in die Rohrpoststation einmündenden Fahrrohrstränge eingescnwenkt
ist und der Schieber die untere Fahrrohrstrang öffnung freigibt, können ankommende
Rohrpostbüchsen sowohl von unten als auch von oben die Rohrpoststation ungehindert
durchfahren. Zum Empfangen einer Rohrpostbüchse bleibt das Weichenrohr in der Flucht
der beiden in das Stationsgehäuse einmündenden Fahrrohrstränge; der Schieber wird
jedoch vor die untere Fahrrohrstrangöffnung geschoben, Eine von oben ankommende
Rohrpostbüchse wird damit aufgrund des sich bei ihrem Annähern oberhalb des Schiebers
aufbauenden Luftpolsters pneumatisch abgebremst und setzt mit sehr geringer Geschwindigkeit
auf dem Schieber auf. Eine von unten ankommende Rohrpostbüchse muß dagegen zunächst
den Ort des noch nicht in seine Verschlußstellung eingefahrenen Schiebers überfahren
und wird in ihrer Bewegungsrichtung oberhalb der Rohrpoststation umgekehrt; der
Schieber schließt
in dem Moment, in dem die Rohrpostbüchse von unten
kommend den Bereich des Schiebers verlassen hat.
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Abzusendende Rohrpostbüchsen können nach dem Verschwenken des Weichenrohres
in seine Ausschleusstellung in die untere Fahrrohrstrangöffnung eingeworfen werden;
ebenso kann eine abzusendende Rohrpostbüchse im ausgeschwenkten Zustand des Weichenrohres
direkt in dasselbe eingeführt werden, wobei hier nicht mehr die Möglichkeit besteht,
bereits während des Ausschleusens einer Rohrpostbüchse eine weitere abzusendende
Rohrpostbüche innerhalb der Rohrpoststation in Bereitschaft zu halten oder bereits
abzusenden. Es besteht auch die Möglichkeit, eine Rohrpostbüchse von unten durch
die Ausschleusöffnung in die Station einzuführen; eine am Weichenrohr befestigte
Haltevorrichtung nimmt dabei die Rohrpostbüchse auf und befördert sie bei entspre
chendem Verschwenken des Weichenrohres über die untere Fahrrohrstrangöffnung. Das
Weichenrohr muß damit neben der Durchfahrstellung und der Ausschleusstellung eine
dritte Grundstellung einnehmen können, in der abzusendende Rohrpostbüchsen in den
Fahrrohrstrang eingeführt werden. Darüber hinaus ist es konstruktiv schwierig, die
Rohrpost büchse einerseits in der Haltevorrichtung zu sichern und vor sofortigem
Herausfallen aus der Einführungsöffnung zu bewahren und andererseits bei fluchtender
Lage der Haltevorrichtung mit dem unteren Fahrrohrstrang ein ungehindertes Herausfallen
der Rohrpostbüchse zu ermöglichen. Diese Bedingungen sind nur mit zusätzlichem steuerungstechnischem
Aufwand und/oder Verlust an einfacher Bedienbarkeit der Rohrpoststation zu erzielen.
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Darüber hinaus sind Rohrpoststationen bekannt - DE-AS 23 38 804 -
, bei denen neben dem von oben in das Stati.onsgehäuse eintretenden Fahrrohrstrang
ein Senderohr vorgesehen ist, in das abzusendende Rohrpostbüchsen einge-
führt
werden können. Diese Stationen weisen ebenfalls ein verschwenkbares Weichenrohr
auf, jedoch ist dies in seinem unteren Bereich drehbar gelagert und weist mit seinem
freien Ende nach oben, so daß das freie Ende wahlweise mit dem von oben ankommenden
Fahrrohrstrang oder mit dem Senderohr verbunden werden kann. Abzusendende Rohrpostbüchsen
werden also bei entsprechender Stellung des Weichenrohres direkt in das Weichenrohr
überführt. Ankommende Rohrpost büchsen werden ebenfalls nur dann empfangen, wenn
sie von oben in die Rohrpoststation eintreten; der Empfang geschieht aber derart,
daß die aus dem oberen Fahrrohrstrang austretende Rohrpostbüchse auf eine außen
am Weichenrohr befestigte Leitschiene auftrifft und von dieser zu einer Ausschleusöffnung
geleitet wird. Eine derartige Station für den Empfang von von oben in die Rohrpoststation
eintretenden Rohrpostbüchsen kann nicht mit einer pneumatischen Bremsung ausgestattet
werden, da das Anbringen eines Schiebers im Bereich der abgedichteten Drehlagerung
des Weichenrohres nicht möglich bzw. nur mit sehr hohem konstruktiven Aufwand zu
realisieren ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die eingangs
definierte Rohrpoststation derart auszugestalten, daß das Einschleusen abzusendender
Rohrpostbüchsen ohne antriebstechnischen Mehraufwand, mit einfachen konstruktiven
Mitteln und auf eine im Hinblick auf die Handhabung einzuführender Rohrpostbüchsen
einfache Weise ermöglicht wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
in der oberen Begrenzungsfläche des Stationsgehäuses neben dem Fahrrohrstrang eine
einen Teilbereich einer der Einführung abzusendender Rohrpostbüchsen in die Fahrrohrstrangöffnung
dienenden Führungsbahn bildende Sendeöffnung vorgesehen ist, daß das Schiebergehäuse
von einem die Auflage für in die Sendeöffnung eingeführte Rohrpostbüchsen bildenden,
unterhalb der Sendeöffnung gelegenen Bereich in
Richtung auf die
Fahrrohrstrangöffnung geneigt ist und daß Ort und/oder Abmessungen der Führungsbahn
und des Schiebers unter Berücksichtigung der Länge der Rohrpostbüchsen derart festgelegt
sind, daß bei Aufsetzen der Stirnfläche einer abzusendenden Rohrpostbüchse auf dem
Schiebergehäuse die Rohrpostbüchse noch an der Führungsbahn anliegt, Die Neigung
des Schiebergehäuses ist dabei derart, daß eine mit ihrer Bodenfläche auf dem Schiebergehäuse
aufsetzende Rohrpostbüchse auf dem Schiebergehäuse entlanggleitet, bis der untere
Rohrpostbüchsenbereich - insbesondere der untere Fahrring der Rohrpostbüchse - am
Weichenrohr anliegt.
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Beim Verschwenken des Weichenrohres folgt dann die Rohrpost büchse
aufgrund der Neigung des Schiebergehäuses dem Wei chenrohr bis in den Bereich des
unteren Fahrrohrstranges hinein. Da der Schieber beim Ausschleusen einer empfang
nen Rohrpostbüchse erst bei Ankunft des Weichenrohres in dessen Ausschleusstellung
bzw. erst nach einem derartigen Verschwenkwinkel, daß eine im Weichenrohr befindliche
Rohrpostbüchse nicht mehr mit ihrem unterhalb des unteren Fahrringes gelegenen Bereich
in den unteren Fahrrohrstrang eindringen kann, in die den unteren Fahrrohrstrang
freigebende öffnungslage zurückkehrt, wird eine abzusendende Rohrpostbüchse mit
ihrem unteren Bereich zumindest zeitweise noch auf dem schrägen Schieber oberhalb
des unteren Fahrrohrstranges entlanggleiten.
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Der schräge Schieber bringt zugleich den Vorteil, daß einerseits die
Abdichtung der Übergangsebene zwischen Weichenrohr und unterem Fahrrohrstrang sehr
zuverlässig gestaltet werden kann und daß andererseits die Antriebskräfte für das
Weichenrohr gering gehalten werden können, da bereits in der ersten Phase der Verschwenkung
des Weichenrohres eine Abhebung der Dichtfläche von der Gegenfläche erfolgt und
insofern keine durch aufeinander schleifende Flächen hervor-
gerufenen
Reibkräfte überwunden werden müsse. Eine ausreichend große Dichtfläche wird dabei
dadurch geschaffen, daß das untere Ende des Weichenrohres flanschartig erweitert
ist.
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Die Bewegungsbahn abzusendender Rohrpostbüchsen von ihrer Ruhestellung
bei noch nicht verschwenktem Weichenrohr bis in ihr Einfallen in den unteren Fahrrohrstrang
kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zusätzlich dadurch beeinflußt
werden, daß das Weichenrohr zumindest auf seiner dem unterhalb der Sendeöffnung
gelegenen Bereich des Stationsgehäuses zugewandten Seite eine Führfläche trägt.
Es erweist sich als besonders günstig, diese Führfläche im unteren Bereich des Weichenrohres
anzusetzen. Um die flanschartige Erweiterung am unteren Ende des Weichenrohres nicht
ungünstig auf die Einlaufeigenschaften der Rohrpostbüchsen in den unteren Fahrrohrstrang
einwirken zu lassen, ist vorgesehen, daß die Führfläche am Rand der flanschartigen
Erweiterung ansetzt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung betrifft ebenfalls eine
Vorrichtung, die die Bewegungsbahn der Rohrpostbüchsen zusätzlich zur Führungsbahn
und zum Schiebergehäuse zu beeinflussen vermag. Es ist vorgesehen, daß das Weichenrohr
eine in den Bereich unterhalb der Sendeöffnung ragende Mitnehmervorrichtung trägt,
die abzusendende Rohrpostbüchsen auf mehr als der Hälfte ihres Umfangs umschließt
und bei Auslenkung des Weichenrohrs aus der mit dem unteren Fahrrohrstrang fluchtenden
Stellung den oberen Bereich der Rohrpostbüchse in Richtung auf den Fahrrohrstrang
mitnimmt.
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Damit wird erreicht, daß die Rohrpostbüchse noch vor dem Eintreten
ihres unteren Bereichs in den unteren Fahrrohrstrang eine möglichst wenig über die
Neigung des ausgeschwenkten Weichenrohres hinausgehende Neigung aufweist.
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Dem gleichen Zweck dient die Maßnahme, die Sendeöffnung so dicht wie
möglich an den oberen Fahrrohrstrang heranzulegen.
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Die Sendeöffnung sollte so dicht an den Fahrrohrstrang herangerückt
sein, daß abzusendende Rohrpostbüchsen mit ihrem oberen Fahrring gerade an der Abdichtung
der Drehlagerung des Weichenrohres vorbeigleiten. Diese - im allgemeinen als Faltenbalg
ausgebildete - Dichtung steht nur geringfügig über die Rohrwandung des oberen Fahrrohrstranges
und des Weichenrohres über, so daß ein sehr dichtes Heranführen der Sendeöffnung
an den Sendestrang ohne weiteres möglich ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in 3 Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Die Figuren 1 bis 3 zeigen dabei ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Rohrpoststation in drei verschiedenen Arbeitsstellungen.
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In der Figur 1 ist die Rohrpoststation in ihrer Durchfahr stellung
dargestellt.
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In der Figur 2 ist die Empfangsstellung der Rohrpoststation veranschaulicht;
die Figur 3 stellt die Rohrpoststation in der Ausschleus-und Sendestellung dar.
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Ein Stationsgehäuse 1 nimmt in seinem oberen Bereich einen Fahrrohrstrang
2 und in seinem unteren Bereich einen Fahrrohrstrang 3 auf, die miteinander fluchten.
Die Verbindung zwischen den beiden fluchtenden Fahrrohrsträngen 2, 3 wird durch
ein verschwenkbares Weichenrohr 4 gebildet, das in seinem oberen Bereich eine mittels
eines Faltenbalges 5 abgedichtete Drehlagerung 6 aufweist. Der untere Bereich des
verschwenkbaren Weichenrohres 4 ist zu einem Flansch 7 erweitert, der in eine Führfläche
8 übergeht, die an das eigentliche Weichenrohr 4 herangeführt ist. Dem Flansch 7
ist ein Gehäuse 9 eines Schiebers 10 zugeordnet, der wahlweise in die in Figur 1
gezeigte Stellung oder in eine den Zugang
zum Fahrrohrstrang 3
abriegelnde - in Flg 2 dargestellt -Verschlußlage geschaltet werden kann.
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eben dem oberen Fahrrohrstrang 2 befindet sich eine Sendeöffnung 11,
die in eine Führungsbahn 12 übergeht. Im unteren Bereich des Stationsgehäuses 1
befindet sich neben dem unteren Fahrrohrstrang 3 eine Ausschleusöffnung 13. Im Bereich
oberhalb der Drehlagerung 6 des Weichenrohres 4 und unterhalb des Schiebers 10 befinden
sich zwei Rohranschlüsse, die in die Fahrrohrstränge 2, 3 einmünden und eine das
Weichenrohr 4 überbrückende Rohrverbindung 14 zwischen den beiden Fahrrohrsträngen
2, 3 darstellen, Die Rohrverbindung 14 ist wegen der besseren Übersichtlichkeit
nur in Fig. 1, nicht dagegen in den Fig. 2 und 3 dargestellt. In die Rohrverbindung
14 ist ein nicht dargestelltes Rückschlagventil eingeführt, das bei vertikal nach
unten gerichteter Luftströmung geöffnet, bei umgekehrter Strömungsrichtung dagegen
geschlossen ist. Dies dient der Vorbeiführung der Förderluft an dem Stationsgehäuse
1 bei gescnlossenem Schieber 10. Durch den Abstand zwischen der Einmündung der Rohrverbindung
14 in den Fahrrohrstrang 2 und dem Ort des Schiebers 10 ist die Länge der Bremsstrecke
für zu empfangende Rohrpostbüchsen gegeben. Bei schnelleren und/oder schwereren
Rohrpostbüchsen kann die Rohrverbindung entsprechend weit oberhalb des Stationsgehäuses
1 in den Fahrrohrstrang 2 einmünden.
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In der in Figur 1 gezeigten Stellung des Weichenrohres 4 und des Schiebers
10 können sowohl von oben als auch von unten kommende Rohrpostbüchsen ungehindert
das Stationsgehäuse 1 passieren.
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In der in Figur 2 dargestellten Arbeitsphase der Rohrpoststation ist
eine Rohrpostbüchse 15 pneumatisch gebremst auf dem geschlossenen Schieber 10 zur
Ruhe gekommen. Eine
weitere Rohrpostbüchse 16 ist in die Sendeöffnung
11 eingeführt worden und liegt mit ihrem unteren Bereich auf dem Gehäuse 9 des Schiebers
10 und mit ihrem oberen Filzring an der Führungsbahn 12 an.
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Bei der nachfolgenden Verschwenkung des Weichenrohrs 4 in die in Fig.
3 gezeigte Endstellung gleitet die Rohrpost büchse 16 einerseits an der Führungsbahn
12 und andererseits an der Führfläche 8 bzw. der Oberfläche des Schiebergehäuses
9 und dem zunächst noch geschlossenen Schieber 10 entlang in den Bereich des unteren
Fahrrohrstrangs 3; sie fällt schließlich durch die obere Begrenzungsöffnung des
Fahrrohrstrangs 3 in diesen hinein.
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3 Figuren 6 Patentansprüche